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    Schwertmeister Avatar von Ali von Ardea
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    Post [Story]Alis Aufnahme ins Alte Lager

    Kapitel I: Die Kolonie


    Noch mitten in der Nacht haben mich die Wachen aus dem Schlaf gerissen und mich aus dem eigentlich relativ gemütlichen Gefängnis von Khorinis gezogen. Das Gefängnis von Khorinis war im Gegensatz zu denen in Myrtana wenigstens einigermaßen auf Vordermann gehalten worden. Varants Gefängnisse waren schon grauenvoll, aber die in Myrtana einfach nur grässlich, an den Wänden hingen reihenweise Skelette, die Fleischwanzen waren überall, eine Nacht in einem solchen Gefängnis war selbst für einen hartgesottenen Mörder genug. Jetzt hatten sie mich auf die Klippe vor der Barriere gebracht. Auch ein Feuermagier kam, seine sauber gehaltene Robe war aus feinstem Stoff aus Varant gewebt. Stoffe wie diese fand man nur in Varant, denn sie waren aus feinster Schafswolle hergestellt und die Kunst sie so zu verarbeiten wie bei dieser Robe, das konnten auch nur die Varanter. Das wusste er aus eigener Erfahrung. Die Robe wirkte dadurch im Sonnenlicht noch glänzender als sie es so schon war. Er hinderte sie noch kurz daran mich in die Barriere zu werfen, aber nur, um mir einen Brief in die Hand zu drücken und zu sagen: "Dieser Brief muss den obersten Feuermagier erreichen. Man wird dir dafür alles geben, was du verlangst. Die Boten werden von Corristo immer reichlich belohnt."
    Im Tümpel unter der Klippe aufgekommen, sah ich eine Rauchschwade, und Rauch bedeutete Feuer, und Feuer bedeutete Zivilisation. Der einzige Weg zum Rauch in der Mitte der Barriere führte durch eine Schlucht, ich konnte nur erahnen was das heißen würde, Goblins oder Wölfe, im schlimmsten Fall sogar Orks oder Schattenläufer.
    Aber mein Gedanke wurde im nächsten Moment bereits widerlegt, denn es kamen drei Männer aus der Schlucht auf mich zu. Ihre Rüstungen, wenn man sie so nennen durfte, bestanden aus eigentlich noch gut zu gebrauchendem Material. Die Rüstungen mussten wohl früher den Aufsehern des Minentals gehört haben, aber durch die jahrelange Benutzung hätte man sie genauso gut auch nur noch "Zusammengeflickte Stofffetzen und ein paar Eisenplatten" nennen können. Einer von ihnen zog mich am Kragen nach oben und schnaubte mir aus seinem zahnlosen, nach Bier stinkenden Mund mitten ins Gesicht: "Willkommen in der Kolonie, Baby".
    Ich drehte angewidert mein Gesicht weg, und als ob er nur darauf gewartet hätte, schlug er mir ins Gesicht und ließ mich dort liegen. Mein Haustier hatte inzwischen auch einen Weg in die Barriere gefunden, denn ich hörte deutlich wie es schnaubte und umherlief, aber da war noch etwas anderes, eine Stimme, die schrie: "Geh weg, du Mistvieh."
    Ich riss meine Augen auf und sah zu meinem Entsetzen, wie mein geschrumpfter Troll mit einem Mann, dessen Rüstung fast exakt so aussah wie die der drei Männer, kämpfte. Die Rüstung des Mannes bestand auch aus Eisenplatten, es war aber auch mehr Stoff verarbeitet worden, und die einzelnen Platten glänzten in der Morgensonne.
    "He, was machst du da, lass sofort mein Haustier in Ruhe!", rief ich, und der Mann drehte sich zu mir, mein Haustier tat es ihm gleich. "Aber, ich meine, dieses Vieh hier.", stammelte der Mann.
    "Dieses Vieh hier ist mein Haustier, und ich werde dir gleich ordentlich in den Hintern treten wenn du es nochmal angreifst.", entgegnete ich. "Jetzt werd hier mal nicht frech! Ich bin hier schon etwas länger als du.", antwortete der Mann.
    Inzwischen stand ich wieder auf meinen Beinen und winkte mein Haustier zu mir.
    "Wer bist du überhaupt? Und was willst du von mir?", meinte ich.
    "Also, zu Ersterem, ich heiße Diego, und nun zu Zweiterem, ich will dir helfen.", antwortete Diego.
    "Gut, dann hilf mir mal etwas."
    "Also, es gibt drei Lager in der Kolonie, das erste und gleichzeitig auch das älteste Lager ist das "Alte Lager", von dem steigt auch die riesige Rauchwolke auf. Das Alte Lager ist der Sitz der Erzbarone um Gomez, dem mächtigsten Mann innerhalb der Barriere, außerdem sind dort auch die Feuermagier anwesend.
    Es gibt insgesamt fünf Erzbarone, Gomez und seine rechte Hand Raven. Außerdem gibt es da noch seine beiden Leibwachen Arto und Scar, zusätzlich zu dem "Lagermeister", so könnte man ihn nennen, Bartholo. Außerdem sind da noch die Schatten, deren Anführer ich bin. Die Schatten sind für das Bespitzeln und den Diebstahl zuständig. Dann gibt es die Gardisten, sie bewachen das Lager und die Convois, außerdem passen sie auf, dass die Orks nicht hier ins Menschengebiet eindringen. Ihr Anführer heißt Thorus, seine rechte Hand Cutter.
    Die eigentlichen Sklaven des Lagers sind die Buddler, sie müssen in der Mine arbeiten.
    Dann gibt es die Banditen, Söldner und die Wassermagier im "Neuen Lager". Der Anführer der Söldner heißt Lee und war ein General des Königs. Er bewacht das Erz der Wassermagier mit seinen rechten Händen Torlof und Gorn. Aber die wahren Anführer des gesamten Lagers sind die Wassermagier um Saturas. Sie wollen mit Hilfe des Erzes, das sie in der Freien Mine sammeln die Barriere sprengen. Die Banditen haben nur wenig zu sagen, auch wenn ihr Anführer Lares der geschickteste Dieb in der Kolonie ist und regelmäßig die Versorgungsconvois des Alten Lagers überfallen lässt.
    Schließlich gibt es noch das "Sumpflager", aber in dem leben nur Spinner, ich will dir aber trotzdem alles über sie erzählen, was ich weiß. Die "Sektenspinner", wie sie auch genannt werden, verehren den Schläfer, ein Gott, der sie alle aus der Barriere bringen soll. Sie haben ihren geistigen Anführer Y'berion, er hat vor Jahren eine Vision des Schläfers erhalten. Der Templer-Anführer, Cor Angar, ist der beste Kämpfer den ich je gesehen habe.
    Außerdem gibt es noch den obersten Alchimisten Cor Kalom, er hat einen Vertrag mit Gomez abgeschlossen. Die Sektenspinner belieferen das Alte Lager mit Sumpfkraut, als Gegenleistung dürfen sie in der Mine des Alten Lagers Minecrawlern jagen.
    Du solltest dich nicht vorzeitig für eines der Lager entscheiden, denn es wird deine wichtigste Entscheidung in der Barriere sein. Aber lass uns erst mal ins Alte Lager gehen, dann können wir weiter sehen." Diego, ich und mein Troll liefen bis zur Nordtor, dort drückte mir Diego eine Spitzhacke und eine Hollzfälleraxt in die Hand. Zu den Wachen sagte er, sie sollen meinen Troll in Ruhe lassen, er sei schlauer und vor allem friedliebender als seine großen Artgenossen.
    Geändert von MiMo (29.03.2017 um 17:53 Uhr) Grund: Story wird bald weiter bearbeitet, Story-Wettbewerb 2009

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    Mein erster Auftrag und Sandoro, der Buddler.

    Kapitel II: Das Alte Lager


    Zu mir meinte er: "Ich gebe dir jetzt deinen ersten Auftrag. Es ist denkbar einfach, schürfe Erz und hack ein bisschen Holz, das Holz legst du einfach vor meine Hütte und das Erz kannst du meinetwegen behalten. Ich hoffe du wirst bis heute Abend noch fertig."
    "Aye,aye, Sir, ich mache mich ans Werk.", antwortete ich.
    "Diego, einfach Diego, o.k.?", entgegnete er mir.
    "Ok, Diego.", sagte ich und rann sofort an den nächstbesten Baum, der im Lager stand. Er war um die 50 Schritt hoch, also ein schon relativ ausgewachsenes Exemplar. Der Stamm war auch nicht zu dick, der Umfang betrug in etwa die Spannweite meiner Arme.
    Ich begann auf ihn einzuhacken. Ich rief: "Achtung, Baum fällt!!!", als ich zum letzten Schlag ausholte. Die Tanne landete zielsicher in der riesigen Pfütze an der Burgwand.
    "Willst du mich umbringen???", rief da eine unbekannte Stimme.
    "Wer ist da?", antwortete ich und drehte mich im Kreis.
    "Na hier, du Trottel.", erwiderte die Stimme, und ich sah endlich einen Buddler, der neben dem Baum stand und mich wütend anstarrte.
    "Hey, ich bin unschuldig, ich habe doch "Baum fällt!" gerufen", meinte ich.
    "Ich hab' dich hier noch nie vorher gesehen, wer bist du?", meinte der Buddler.
    "Gestatten, ich bin Ali, ehemaliger Händler in Varant, Myrtana und Khorinis. Man hat mich wegen Desertation in die Barriere geworfen."
    "Nein wirklich, erzähl...", meinte der Buddler.
    "Na ja, ich war ein erfolgreicher Händler und dann habe ich mich als Versorger des Heeres König Rhobars II. gemeldet und rate mal was dann geschehen ist...", erzählte ich.
    "Keine Ahnung, vielleicht hast du sie nicht mehr versorgen wollen.", riet der gespannte Zuhörer.
    "Fast, dann ist der 2. Orkkrieg ausgebrochen und da ist es mir als Versorger zu gefährlich geworden. Ich bin abgehauen, aber man hat mich 3 Tage später vor Ardea gefangen. Na ja, und dann haben sie mich in die Barriere geworfen."
    "Aha, ein Deserteur, du bist gut, du weißt gar nicht, warum sie mich eingelocht haben.", entgegnete der Buddler.
    "Nein, erzähl...", sagte ich.
    "Also, am Anfang war ich ein ganz einfacher Bauer auf dem Hof des Großbauern von Khorinis. Dann hab' ich mich bei der Miliz gemeldet, wurde aufgenommen und habe einige Diebe festgenommen, aber eines Tages wurde mir plötzlich der Mord an dem damaligen Sekretär des Statthalters angehängt. Ich hatte Glück, dass ich nicht gehängt wurde, denn es gab vorher schon zuviele Leute die am Galgen baumelten, deshalb haben sie mich in die Barriere geworfen. Na ja, und hier bin ich nun, ein armer Buddler der angeblich nur mal eben schnell den Sekretär des Statthalters umgebracht hat.", erzählte der Buddler und ergänzte sich:" Oh, ich heiße übrigens Sandoro."
    "Also Sandoro, du bist also ein Buddler. Kannst du mir sagen wie es sich so als Buddler lebt?", antwortete ich.
    "Na ja, um ehrlich zu sein, sehr schlecht. Weißt du, wir Buddler sind so gut wie immer in der Mine, und was bekommen wir dafür? Nur einen Bruchteil davon, was wir geschürft haben. Ich hatte damals Glück, dass ich auf ein Talparus plagula gestoßen bin, ich habe sie dann den Feuermagiern verkauft und lebe bis heute von eben diesem kleinen Vermögen.", meinte er und ich fragte ihn: "Was ist eine Talparus plagula???"
    "Eine Talparus plagula, auch "Molerat - Blatt genannt, ist eine sehr seltene Pflanze und sie entsteht nur, wenn sich im 15. Vollmond eines Krieges ein Gelber Molerat über einem Stück Heiliger Erde befindet. Die heilige Erde wird auch für den Bau von Innos - Schreinen benutzt. Gelbe Molerats wiederum sind auch sehr selten, es gibt bis jetzt nur einen Bericht, dass ein solcher gesichtet wurde. Es wird erzählt, sie seien Geschöpfe Innos', die auf die Welt kommen um die Leute von dem Elend dieser Welt zu befreien. Ich selbst glaube nicht daran, aber ich kann deren Existenz nicht widerlegen, aber andere können sie auch nicht beweisen.", erklärte Sandoro.
    "Ah ja, wieviel ist denn so eine Talparus plagula wert?", fragte ich.
    "Na ja, es hängt davon ab, wie alt die Pflanze ist, meine war ungefähr einen halben Tag alt. Dafür habe ich dann auch 2.000 Erzbrocken bekommen.", antwortete Sandoro.
    "Hey Sandoro, ich muss mal wieder meinen Auftrag weiterführen, wo wohnst du, vielleicht können wir uns dann weiter unterhalten.", meinte ich.
    "Ich wohne in dieser Hütte da, gleich neben der von Gravo. Gravo ist der Mann, der dir aus dem ganzen Mist, den du hier baust, wieder raushilft. Mal angenommen, du verschätzt es dir mit Thorus, das wollen wir mal nicht hoffen, aber mal angenommen es wäre so, dann hilft dir Gravo aus der Patsche. Natürlich mit entsprechender Gegenleistung versteht sich.", sagte Sandoro abschließend, bevor er sich wieder neben den Baum stellte, ein Messer und ein Stück Holz unter dem Baum hervorholte und sich damit vor seine Hütte ans Lagerfeuer setzte. Erst jetzt bemerkte ich, wie eiskalt es inzwischen geworden war. Ich hackte den Stamm des Baumes in einzelne Teile, die sich schön spalten ließen. Das Spalten aller Einzelteile aber war schwerer als gedacht, und so musste ich mehrere Pausen einlegen. Mit der Zeit ging es aber immer leichter, und als ich einen Blick auf Sandoro warf, da wurde mir bewusst, warum er so hilfsbereit war. Er hatte aus dem Stück Holz inzwischen eine kleine Statue gemacht, die anscheinend eine bestimmte Person darstellte. Als die Statue kurz darauf fertig war, stellte er sie auf den Tisch vor seinem Haus und stellte ein Schild vor den Tisch. Auf dem Schild stand: "Sandoros Mini - Statuen Verkauf, Statuen auf Wunsch auch maßgefertigt".
    Das war es also, Sandoro machte einen Laden auf. Ich freute mich unheimlich für ihn, also ging ich zu seinem Stand und fragte: "Was kostet denn so eine Maßanfertigung?"
    "Mmh, also, bei deiner Statur würde ich mal sagen, so um die 50 Erzbrocken.", antwortete Sandoro." Natürlich ist das der Preis für eine solche Statue." er deutete auf das gerade fertig gewordene Exemplar,"Wenn du eine in Lebensgröße willst, dann musst du schon noch einiges drauflegen."
    Geändert von Ali von Ardea (18.07.2009 um 14:03 Uhr)

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    Begegnung mit den 4 Freunden und Umherführen im Lager

    "Danke für das Angebot, aber ich habe nicht genug Erzbrocken, um ehrlich zu sein habe ich gar keine.", meinte ich.
    "Na ja, egal später hast du bestimmt noch genug Erzbrocken.", erwiderte er.
    Danach ging ich sofort zu Diegos Haus und legte die Holzscheite sorgfältig aufeinander. Als ich fertig war, riskierte ich einen kurzen Blick in Diegos Wohnung. Natürlich hatte Diego das bemerkt, aber er war nicht allein, sondern es saßen noch drei andere Personen an dem Tisch.
    "Komm doch rein!", sagte Diego zu mir und legte seinen Arm auf einen Hocker,"es ist noch genug Platz da."
    "Gut, von mir aus.", anwortete ich.
    "Darf ich vorstellen, das ist Milten, das ist Gorn und das ist Lester.", er deutete dabei immer auf die entsprechende Person.
    "Hi, Milten, Gorn und Lester."
    "Hi.", sagten die drei wie aus einem Mund.
    "Also, ich erzähl dir jetzt mal etwas über die Drei: Also, Milten ist Feuermagier und bis jetzt auch einziger Lehrling von Corristo. Er selbst glaubt, dass er nur zur Belustigung von Corristo aufgenommen wurde, aber ich glaube, es war seine Bestimmung Feuermagier zu werden. Er wurde wegen Diebstahls eines Apfels in die Barriere geworfen.", meinte Diego.
    "Aah!!! Ein Troll!", rief Milten und sprang von seinem Stuhl.
    "He, erschreck doch mein Haustier nicht so.", meinte ich und lief zu dem verschreckten Tierchen.
    "H - H - Haustier???", entgegnete Milten, dem die Angst förmlich ins Gesicht geschrieben stand.
    "Ja, du hast richtig gehört, dieser kleine Troll ist mein Haustier.", sagte ich.
    "G - Gut, dann bin ich ja beruhigt.", antwortete Milten.
    "Also dann, ich fahre dann mal mit dem Vorstellen fort. Das ist Gorn, er ist Söldner im Neuen Lager, wie ich dir bereits erzählt habe. Gorn stammt von den Südlichen Inseln und er wurde wegen Mordes in die Kolonie geworfen.", Diego machte eine Pause und holte tief Luft, um sich dann Lester zu widmen.
    "Lester ist einer der Novizen aus dem Sumpflager, und einer der engsten vertrauten von Y'berion. Er hat im Suff an einen Innos - Schrein gepinkelt, und hat dann im Affekt auch noch zwei Stadtwacchen erschlagen.", erklärte Diego und erzählte nun von sich: "Das meiste weißt du ja schon über mich, aber den Rest erzähle ich dir jetzt. Also, ich war und bin ein Dieb und ich bin wegen Gerbrandt in der Kolonie.", bei dem Wort Gerbrandt kochte Diego fast vor Wut.
    "Warum "wegen Gerbrandt"?", fragte ich.
    "Weil, Gerbrandt und ich früher Geschäfte miteinander gemacht haben, aber dann hat er mich verraten und mich in die Kolonie stecken lassen.", Diego versuchte sich dabei zu beruhigen, was ihm auch einigermaßen gelang.
    "Aber nun lass uns dir einmal das Lager zeigen, am besten ist es, wir gehen zuerst zum Marktplatz.", meinte Diego, und wir fünf stapften fröhlich munter durch das Lager. Mein Troll kam gut mit, obwohl er sonst eher der faulere von uns beiden war. "Also, hier ist der Marktplatz, hier findest du alles, was dein Herz begehrt.", erklärte Diego.
    "Hey Diego, willst du was kaufen, ich hab' gerade eine Lieferung Schinken vom Convoi bekommen.", meinte einer der Händler.
    "Jetzt nicht Dexter, ich führe gerade den Neuen herum.", antwortete Diego.
    "Also, hieer siehst du das Südtor, das ist entstanden, als die Barriere errichtet wurde, da ist der ehemalige Turm von einem Blitz getroffen worden und ist umgekippt. Der Turm ist dann gegen die Mauer des Burghofes gekracht und hat davon auch noch einen Teil mitgerissen.", erzählte Diego. Inzwischen waren wir bei einer Schmiede angekommen.
    "Hey Huno, könntest du unserem Freund hier," er deutete auf mich," eine Waffe schmieden?"
    "Ja, aber nur, wenn er auch etwas für mich tut.", meinte er und fügte flüsternd hinzu:" Also gut, pass' auf, Kleiner. Ich habe da einen Job für dich. Diego soll dir alles, was du dafür beherrschen musst, beibringen. Also, ich hab da einen ziemlich nervigen Typen hier im Lager am Hals, er heißt Brandos und erpresst mich, nur weil ich einmal einen Sack Erz vom Lager - Convoi gestohlen habe. Ich will ihn loswerden, verstanden?", sagte Huno.
    "Verstanden!", antwortete ich.
    "Deine Rolle dabei ist denkbar einfach, bring' ihn um, Hauptsache dich bemerkt keiner, ok?", sagte der Schmied.
    "Warum gleich so brutal? Gehts nicht auch mit einschüchtern?", meinte ich.
    "Ganz einfach, du kannst ihn nicht umbringen, da er direkt am Marktplatz wohnt, und da sind nun einmal die meisten Gardisten. Ich weiß nur, dass er immer mittwochs außerhalb des Lagers zu Notras, dem Jäger, geht. Wahrscheinlich wird er dort irgendetwas abholen.", erzählte Huno.
    Auf einmal bemerkte ich, wie die Erde bebte. Mein Troll war anscheinend an das heiße Schmiedefeuer gekommen und hüpfte nun auf und ab, bis er seine Faust ins Wasser halten konnte.
    "Dein Troll scheint ja ziemlich neugierig zu sein.", meinte Diego grinsend.
    Er schlug vor weiter zur Arena zu gehen. Bei der Arena angekommen, sprach mich ein Typ namens Kharim an:"Hey du, ist das dein Haustier?"
    "Ja, warum fragst du?", antwortete ich.
    "Naja, ich hatte auch mal einen Troll als Haustier, aber dann ist er einem Schattenläufer zum Opfer gefallen.", erzählte Kharim.
    "Hey, das tut mir Leid für dich, mein Troll und ich, wir können ja mal bei dir vorbeischauen.", antwortete ich.
    "Wirklich, das würdest du für mich tun?", entgegnete Kharim und ein Lächeln huschte über sein Gesicht.
    "Ja natürlich, wir Haustierbesitzer müssen doch zusammen halten.", sagte ich.
    Nach diesem Gespräch gingen wir sechs weiter, als wir bei Snaf, dem Koch, ankamen.
    "Hey Snaf, was gibt es denn heute Leckeres?", fragte Diego den Koch und hielt seine Nase direkt über den Kochtopf, um den Geruch noch intensiver wahr zunehmen.
    "Heute gibt es feinstes Fleisch, schön knusprig gebraten und in einer Schnaps - Weintrauben Soße und als Beilage gibt es Reis.
    Ich nenne es Fleischragout à la Snaf mit Reis.", erklärte Snaf.
    "Ich glaube ich nehme gleich mal 10 Schüsseln voll, wie viel macht das?", meinte Diego.
    "Das macht 50 Erzbrocken.", sagte Snaf.
    Geändert von Ali von Ardea (18.07.2009 um 14:04 Uhr)

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    Meine ersten Aufträge

    Wir waren zurück bei Diego. Mein Troll und ich verabschiedeten uns von den vier und gingen zu Sandoro zurück.
    "Hey Ali, das Geschäft läuft gut.", rief Sandoro schon von Weitem, als er gerade wieder an einer Figur saß.
    "Das freut mich für dich, aber ich will dich mal etwas fragen, weißt du wo ich für heute schlafen kann?", fragte ich.
    "Du kannst bei mir schlafen, und dein Troll selbstverständlich auch.", antwortete Sandoro.
    "Danke.", meinte ich.
    Inzwischen war es später nachmittag geworden, und die Sonne neigte sich schon langsam dem Horizont entgegen.
    Ich lief also wieder zum Marktplatz, wo Dexter mich ansprach:"Hey du, ich glaub ich habe einen Job für dich."
    "Wirklich, was ist das für ein Job?", hakte ich nach.
    "Pass auf, du musst für mich nur Bloodwyn belauschen. Ich weiß, dass er ein krummes Ding am Laufen hat, ich brauche nur noch den Beweis.", erklärte Dexter.
    "Und ich soll den Beweis für dich finden.", sagte ich.
    "Genau, so habe ich mir das vorgestellt. Pass auf, ich weiß, dass er sich jeden Montag mit jemandem aus dem Sumpflager trifft, also folge ihm unauffällig und belausche ihn.", erklärte Dexter.
    Ich ging weiter und traf auf einen, der Whistler hieß:" Ich brauche deine Hilfe. Mein Lieblingsschachspiel ist von Milten ausversehen auf das Marktplatzdach gezaubert worden. Wenn du es mir zurück holst, dann gebe ich dir meine Stimme, damit du ins Lager aufgenommen werden kannst."
    "Gut, ich bin gleich wieder da.", sagte ich und lief zu einer Stelle, an der man ohne Probleme auf das Marktplatzdach steigen konnte. Oben angekommen, sah ich das Spiel sofort. Ich hob es auf und ging damit zu Whistler.
    "Danke, das werde ich nie vergessen. Du musst wissen, das Spiel habe ich schon seit meiner Kindheit, es erinnert mich an meinen Großvater. Mein Großvater war Schachbrett und -figurenbauer.",erzählte Whistler und gab mir zum Dank noch 30 Erzbrocken. "Ich hoffe du kannst damit etwas anfangen", hatte er gesagt.
    Meine erste Stimme hatte ich noch. Ich wusste, dass heute Montag war, also fragte ich mich im Lager herum, wer Bloodwyn sei. Schließlich wusste ich, wer von den Gardisten er war. Ich saß an einem Lagerfeuer hinter ihm und beobachtete ihn unauffällig. Als er auf einmal zum Nordtor ging, versuchte ich ihm unerkannt nach zu laufen. Mein Troll war zurück zu Diego gelaufen, da er sonst nur zuviel Lärm gemacht hätte.
    Nach einiger Zeit kam er anscheinend an seinem Ziel an. Aber es war kein gewöhnliches Ziel, nein, das war es bei Weitem nicht. Er traf sich mit ein paar Orks auf einem komischen Platz in einem Tal nahe dem Alten Lager. Sie redeten in einer Sprache, die ich nicht verstand, wahrscheinlich war es Orkisch. Aber es war schon genug, zu sehen, dass er sich mit diesen Orks dort traf. Nachdem sie ungefähr eine halbe Ewigkeit geredet hatten, übergaben die Orks Bloodwyn einen Brief. Der Brief war kein gewöhnlicher, er war versiegelt, wie es in der Kolonie nur wenige gab. Ich hatte genug gesehen, ich musste jetzt sofort zu Dexter. Bei Dexter angekommen, sprudelten die Worte sofort aus mir heraus: "Bloodwyn ist ein Verräter, er ... Orks ... treffen sich ... reden Orkisch." Ich war so außer Atem, dass mich Dexter nicht verstehen konnte.
    "Tief durchatmen und dann nochmal ganz von vorn.", meinte Dexter.
    "Also,", antwortete ich und holte tief Luft," Bloodwyn hat sich mit ein paar Orks in einem Tal ganz in der Nähe getroffen. Sie haben auf Orkisch miteinander geredet, aber Bloodwyn hat einen Brief von ihnen bekommen."
    "Wusste ich es doch!", schrie Dexter schon fast und fügte flüsternd hinzu:" deshalb verschwinden soviele Erzsäcke auf dem Weg von der Alten Mine hierher. Bloodwyn und die Orks stecken dahinter."
    "Welche Erzsäcke?", fragte ich.
    "Also, der Convoi von der Alten Mine hierher wird nur von ein paar Buddlern bewacht. Aber in letzter Zeit sind immer weniger Erzsäcke angekommen. Die Convoi - Wachen waren danach auch immer geschockt und haben sich sogar schon von einem Plätschern vorne in der Pfütze zu Todesangst erschrecken lassen.", erzählte Dexter.
    "Aha, aber ich möchte trotzdem zu gerne wissen, was auf dem Zettel stand.", entgegnete ich.
    "Dann finde es doch heraus, lass dir von Diego den Taschendiebstahl beibringen.", sagte Dexter. Mit diesen Worten im Kopf ging ich zu Diego.

    Mmh, du meinst das also ernst.", sagte Diego.
    "Todernst.", meinte ich bestimmt.
    "Gut, das Wichtigste beim Taschendiebstahl ist es, unentdeckt zu bleiben. Weiterhin brauchst du eine ruhige Hand und leise Sohlen. Erst dann kannst du es überhaupt wagen dich erst einmal heranzuschleichen. Wenn das geglückt ist, musst du schnell und vor allen Dingen vorsichtig bleiben. Getreu dem Motto: Vorsicht vor dem Opfer!! Wenn du das einmal verinnerlicht hast, dann lass dir gesagt sein, du musst mitdenken. Kein normaler Mensch hat ein Eisenstück in seiner Tasche, also denke nicht einmal daran es klauen zu wollen. Zu deinem Fall, Papier stehlen ist immer schwer, deshalb mein Rat: Warte bis Bloodwyn schläft.", weihte mich Diego in die Geheimnisse des Diebstahls ein. Inzwischen war es schon fast nachts und das war die beste Zeit um meinen Auftrag zu erfüllen. Ich ging erst einmal wie immer an das Lagerfeuer neben Bloodwyn. Dort saß ich nun, Sandoro neben mir, den ich auch in meinen Plan eingeweiht hatte. Als ich Bloodwyn lange genug beobachtet hatte, gab ich Sandoro das Zeichen. Er begann mit Bloodwyn über die Buddler zu reden. Gut für mich, denn so konnte ich leichter an seinen Brief kommen. Obwohl ich alle Schritte von Diego befolgte, war ich nervös wie nie in meinem Leben zuvor und dachte schon er würde meinen Herzschlag bemerken. Aber es ging alles gut und ich lief zu Diego ins Haus, um den Brief zu lesen...
    Geändert von Ali von Ardea (18.07.2009 um 15:04 Uhr)

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    Kapitel III: Das Bund der Lager



    Am nächsten Morgen öffnete ich das Siegel es Briefes. Ich konnte nicht glauben, was ich da las. Da stand tatsächlich, dass die Orks das Alte Lager mit einem Heer von 200.000 Orks belagern und einnehmen wollten. Es würde unmöglich sein, alle Orks zurückzuschlagen. Wenn das Alte Lager bestehen bleiben wollte, dann müsste es sich mit den anderen beiden Lagern, die ja ihre Erzfeinde waren, verbünden. Gomez muss davon unterrichtet werden, und zwar sofort. Diego riss mir den Brief aus der Hand.
    "Verdammt, das darf doch nicht war sein! Belagern wollen sie uns, erobern wollen sie das Lager. Nein, das ist unmöglich, wir haben dabei keine Chance! Wir werden alle sterben!", rief Diego. "Halt, es gibt immer eine Chance. Verstanden! Wir müssen Gomez dazu bringen, sich mit den beiden anderen Lagern zu verbünden. Nur dann haben wir eine Chance.", erklärte ich.
    "Du hast recht. Wir müssen uns beeilen, wir müssen sofort zu Gomez. Los, komm schon!", meinte Diego und wir rannten sofort los. Die Wachen fragten nur, ob ein Dämon in uns hause. Wir verneinten diese Frage schleunigst und rannten weiter. Im Erzbaronhaus hielt uns einer auf, es schien Raven, Gomez' rechte Hand zu sein.
    "Wir müssen mit Gomez sprechen, sofort.", sagte Dieo und zog mich am Arm weiter. Kurz darauf standen wir auch schon vor Gomez.
    "Was wollt ihr?", fragte Gomez genervt.
    "Oh großer Gomez, Bloodwyn ist ein Verräter. Hier habe ich den Beweis, außerdem wollen uns die Orks belagern.", antwortete Diego hastig.
    "Guter Witz, Diego. Aber was wollt ihr nun wirklich?", sagte Gomez.
    "Das meine ich todernst, oh Gomez. Hier, lest euch das durch, dann werdet ihr verstehen.", sagte Diego und hielt ihm den Brief hin. Auf dem Brief stand, glücklicherweise war es auf Myrtanisch, sodass wir es auch lesen konnten:

    Guten Tag, treuer Gehilfe.
    Oder sollte ich Bloodwyn sagen, Morra?
    Dein Vorschlag zur Belagerung des Alten Lagers wurde vom Schamanenrat mit großer Begeisterung empfangen. Hosh-Pak meinte, er sei überglücklich, dass ein Morra endlich etwas bewegen wolle. Ich habe dir eine Gesandschaft gebracht. Sie wird sich weiterhin in den Tempelruinen aufhalten, also wenn du noch einmal Informationen brauchst, gehe einfach zu ihnen.
    Außerdem wirst du hiermit offiziell in den Reihen unserer Elite-Morras aufgenommen. Deine Rüstung wirst du nach dem Ende der Belagerung bekommen. Sei bereit, deine Gardistenrüstung abgelegt zu haben, wenn wir angreifen. Ansonsten kannst du schonmal dein Grab schaufeln. Wenn du aber am Leben bleiben willst, dann gehe kein Risiko ein und ziehe deine Söldner-Rüstung an. Der Plan sieht vor, dass wir bei Nacht angreifen, unseren Belagerungsring dann vor den Holzmauern errichten. Stelle also genügend Vorräte zur Seite. Unser 200.000 Ork starkes Heer wird den Rest schon erledigen.
    Gruß, Mar-Thok
    PS: Ich bitte dich besser auf die Briefe aufzupassen. Sie dürfen nicht in die falschen Hände geraten. Du bist schon letztes Mal fast aufgeflogen. Nachfolgend werde ich dir nun deine Rüstung zeigen, es ist exakt diesselbe Maßanfertigung wie sie einst Sorkosol trug.


    [Bild: assa21 1.1.jpg]
    Das hier ist Sorkosol mit seiner Rüstung.


    "Ihr habt recht. Wachen! Lasst sofort Bloodwyn festnehmen. Steckt ihn in die Hochsicherheitszelle. Und du Cutter, wirst ihn höchstpersönlich bewachen.", befahl Gomez und zu Raven meinte er: "Das darf nicht passieren. Wir müssen die Lager zusammenschließen, anders haben wir keine Chance. Geh' zu Thorus und sage ihm, er soll alle Gardisten darauf einschwören."
    Ich und Diego waren erleichtert, dass sich Gomez von der eigentlichen Feindseligkeit der Lager nicht einschüchtern ließ und sofort Vorbereitungen traf. Zu uns sagte er weiterhin: Ich weiß, dass Sorkosol vor langer Zeit vor den Orks geflüchtet ist. Er hält sich bei dem kleinen Assassinenlager beim Alten Leuchtturm auf. Hier habt ihr euren Brief. Ihr müsst nun zu allen Anführern der anderen Lager, und vergesst nicht mit Sorkosol zu reden, er wird uns sicher helfen."
    Wir gingen sofort los. Diego meinte, wir sollten zuerst zum Neuen Lager, denn Lee war schon immer ein Mann, der schon immer ehrenhaft war. Wir befanden uns gerade beim Nordtor, als wir ein Schiff auf dem Fluss segeln sahen.
    "Griffin, was machst du auf dem Fluss?", rief Diego fragend.
    "Ich teste meine eigene kleine Esmeralda.", antwortete der Mann auf dem Floß, an dessen Mast mehrere Stofffetzen von Hosen und einige Tierhäute und Felle hingen.
    Zu mir meinte Diego: "Die Esmeralda ist ein großes Schiff der königlichen Flotte, und vermutlich auch das einzige noch ganze.", zu Griffin rief er: "Nimm dein Boot mit ins Lager, die Orks wollen uns angreifen."
    "Wirklich? Verdammt, ich muss mein gesamtes Werkzeug und mein Boot ins Lager schleppen. Könnt ihr mir helfen?", fragte er.
    "Nein, tut mir Leid."
    In diesem Moment schlenderte Sandoro an uns vorbei.
    "Sandoro, wenn ich du wäre würde ich nicht mehr aus dem Lager gehen."
    "Was hast du gesagt? Warum denn nicht?"
    "Weil die Orks die Belagerung des Alten Lagers planen."
    "Sehr witzig.", meinte Sandoro.
    "Das meine ich ernst, hier lies.", antwortete ich.
    Nachdem Sandoro sich den Brief durchgelesen hatte, meinte er, dass wir die Alte Mine warnen müssten. Wir bräuchten jeden Mann.
    Sandoro ging Richtung Alte Mine, die Buddler außerhalb des Lagers waren von Griffin bereits gewarnt worden, packten ihre sieben Sachen um dann ins Lager umzuziehen.
    Also gingen wir weiter Richtung Neues Lager. Unterwegs kamen wir noch an Cavalorn und Aaron vorbei. Beide waren Jäger. Wir warnten sie vor der bevorstehenden Belagerung, und Cavalorn meinte, dass sie trotzdem jagen könnten, selbst wenn sie im Lager umzingelt wären. Das liege daran, dass er einen Tunnel vom Alten Lager hierher gegraben hätte, und nur noch einen guten Platz als Ausgang im Lager suche. Ich schlug vor, sie beim Marktplatz zu platzieren.
    "Dass ich da nicht schon früher drauf gekommen bin.", meinte Cavalorn und nahm sofort seine Spitzhacke und verschwand in einer Höhle. Aaron rannte ihm mit einer Schaufel hinterher.
    Schließlich kamen wir im Neuen Lager an. Zuerst gingen wir an den Reisfeldern vorbei. Dann kamen wir zum Damm und zur Taverne. Schließlich kam uns Gorn entgegen und fragte, warum wir hier seien. Wir berichteten ihm von der bevorstehenden Belagerung und dass wir Lee um Hilfe bitten müssten. Mit Gorn ließen uns auch die Wachen passieren.
    "Lee, mein Anführer, melde gehorsamst zwei Boten des Alten Lagers.", sagte Gorn.
    Lee war ein Mann, wie man ihn nur aus Büchern kannte. Er war breit gebaut, hatte eine schwere Doppelaxt auf dem Rücken und war stark wie ein Bär, was auch immer ein Bär sein mochte. Er schien trotz allem ein ruhiger und netter Typ zu sein.
    "Was wollt ihr?", fragte Lee.
    "General Lee..."
    "Nenne mich bitte Lee, einfach Lee, ok?"
    "Ok, Lee. Die Orks wollen uns belagern. Sie wollen mit einem 200.000 Orks starken Heer das Alte Lager ausradieren., und ich bin sicher, sie werden nicht stoppen, wenn erst einmal das Alte Lager gefallen ist.", sprudelte es förmlich aus Diego heraus.
    "Ach ja, und diese Geschichte soll ich euch glauben?"
    "Ja, sollen sie oder sollst du... wie auch immer."
    Diego legte den Zettel von Bloodwyn auf den Tisch und Lee las ihn sorgfältig.
    Danach meinte er, er werde helfen, alle kampffähigen Männer, mit Ausnahme der Schürfer würden ins Alte Lager umziehen. Auch die Wassermagier waren damit einverstanden und stellten sogar ein bisschen Erz aus ihrem Haufen für die Befestigung der Holzpalisaden zur Verfügung.
    Geändert von Ali von Ardea (19.07.2009 um 09:03 Uhr)

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    Inzwischen waren wir mit dem "Heereszug" des Neuen Lagers beim Alten Lager angekommen. Ich sah schon von Weitem, wie Buddler einen Convoi voll Erz von der Alten Mine zum Alten Lager brachten. Anscheinend waren aber schon vorher Erz - Convois angekommen. Überall an den Holzpalisaden standen Buddler, Schatten und Gardisten mit Hammer und Nägeln in der Hand und hämmerten auf die Palisade ein. Sie schlugen Nägel in das Holz und verstärkten somit die Palisaden. Außerdem standen einige Buddler und Schatten an einer Felswand und hackten mit Spitzhacken darauf ein. Immer wieder brachen Steine ab, wurden zu weiteren Buddlern geworfen und diese schlugen sie in eine einigermaßen akzeptable Quader - Form. Dann wurden sie zu den Leuten an der Mauer getragen und die strichen dann etwas Mörtel auf die vorherigen Steine um dann den gerade gelieferten Klotz darauf zu legen. Die Söldner machten sich sofort mit an die Arbeit. Von den Banditen ging ein Teil zur Felswand, der andere zu den Männern mit Hammer und Meißel, und halfen dort. Alles ging Hand in Hand, es funktionierte reibungslos. Plötzlich liefen einige Orks aus ihrem Gebiet zu uns.
    "Hier nimm!", rief Diego und warf mir eine Nagelkeule zu.
    Sofort rannten ich und fast alle Leute auf die Orks zu.
    Ich musste schon fast Grinsen, denn es sah so lustig aus, wie an die 50 Buddler auf einen Ork einschlugen. Doch sofort hatte ich mich wieder im Griff und stürmte auch auf die Eindringlinge zu. Es dauerte nicht lange, bis auch der letzte von ihnen seine Reise zu Beliar antrat. Sofort gingen alle wieder auf ihre Plätze und arbeiteten weiter.
    Ich und Diego gingen weiter ins Sumpflager. Dort angekommen erzählten wir sofort Lester von dem Brief, den Orks und unserem Anliegen. Er schlug vor, dass wir zu Cor Angar gingen, er würde mit Y'berion reden. Wir rannten die Wege, die uns Lester beschrieben entlang und kletterten schließlich auf die Trainingsplattform der Templer. Cor Angar war wie Lee anfangs skeptisch und glaubte uns nicht, deswegen mussten wir den Brief wieder vorzeigen und ihm ihn durchlesen lassen. Am Ende kam doch auch das Sumpflager im Alten Lager zusammen und halfen mit. Als letztes mussten wir noch zu Sorkosol bei den Assassinen. Er war etwas schwerer aufzufinden, aber letztendlich haben wir ihn dann doch zu Gesicht bekommen. Er war um die 35 Jahre alt, trug immer noch die Rüstung auf dem Bild und war breit gebaut. Er hatte graue Haare und einen Vollbart.
    "Ich habe mir schon so etwas gedacht. Die Zeichen dafür sind da und die Chancen der Orks stehen in diesem Jahr besonders gut. Nun, da ihr schon einmal hier seit, kann ich euch gleich alles verraten.", meinte Sorkosol.
    "Welche Zeichen? Warum stehen die Chancen der Orks nur in diesem Jahr gut?", fragte Diego.
    "Still, unterbrich mich nicht! Es war im Jahre 4 vor der Beschwörung des Schläfers ... fünf Brüder ... Schläfer ... Tempel unter der Orkstadt ... der Befreier ... 1.000 Jahre Schlaf ... jetzt vorbei ... Beliar ... Opfer ... Ur-Shak ... Hosh-Pak ... Furcht vor ihm ... er erwacht ... Cor Kalom ... Untote ... Fünf Schwerter ... durchstoßen fünf Herzen ... Dimensionstor ...
    Tut mir Leid, an mehr kann ich mich nicht erinnern. Ich weiß nur, dass der Schläfer im Jahr 1.000 n.d.B.d.S. erwachen wird. Jetzt haben wir das Jahr 984 nach der Beschwörung.", meinte Sorkosol.
    "Ah ja, hilfst du nun, das Alte Lager zu verteidigen?", drängte Diego ihn zu einer Antwort.
    "Ja, die Orks dürfen in der Kolonie nicht die Oberhand gewinnen."
    Wir liefen alle zum Alten Lager, bei dem inzwischen fast alles befestigt war.
    Es war inzwischen Nachmittag geworden, als alles fertig gebaut war. Als der letzte Buddler auch das Lager betreten hatte, wurden die Tore geschlossen und man stellte die Gardisten,Templer und Söldner auf die Mauern. Gomez hatte aus der Waffenkammer des Alten Lagers genug Bögen und Armbrüste für alle zusammengesammelt. Sandoro und ich hielten uns bei dem Lagerfeuer, bei dem wir schon oft gesessen waren, auf. Mein Troll stand neben mir und mampfte eine Schüssel Reis.
    "Reis ist sein Leibgericht musst du wissen.", meinte ich zu Sandoro.
    "Ich habe noch nie einen so niedlichen, friedliebenden, heißhungrigen Vegetarier - Troll gesehen."
    "Naja, Fleischwanzen jagt er auch gerne. Aber töten tut er sie nicht, nur jagen", antwortete ich grinsend. Plötzlich kam Kharim zu uns hergelaufen.
    "Hey Kharim, wie geht es dir?", fragte ich.
    "Nicht so toll, diese baldige Belagerung macht mich schon nervös.", antwortete er.
    Er setzte sich zu uns ans Feuer und wir plauderten über die Kolonie, dies und jenes. Wir redeten bis es Abend wurde, dann verließ uns Kharim und Sandoro, ich und mein Troll gingen in unser Haus.
    Sandoro schlief schon bald, aber ich konnte nicht einschlafen, denn es gingen mir viel zu viele Gedanken durch den Kopf...
    Geändert von Ali von Ardea (22.07.2009 um 12:04 Uhr) Grund: Lieber doch ein neues Kapitel :D

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    Kapitel IV: Der Angriff


    "Orks in Sicht! Fünfzig Fuß in Richtung Süden! Alle Mann an die Geschütze!", rief auf einmal der Mann im Aussichtsturm. Sofort rannten alle auf die Palisade. Es stimmte. 200.000 Orks setzten sich in Richtung Altes Lager in Bewegung. Sie waren eindeutig in der Überzahl, aber wir hatten den besseren Schutz. "Alle Mann an die Armbrüste!", rief Lee entschlossen. Gomez hatte Lee erst einmal das Kommando übergeben, denn wenn es um einen Krieg ging, dann war Lee der bessere Mann.
    "Geschütze in Stellung! Alle Mann laden!! Und FEUER!!!", rief er, gleichzeitig schossen 2.000 Bolzen und Feuerpfeile in Richtung Orks. Man hörte das Geschrei der sterbenden Orks. Es war schauderhaft, überall Todesgeschrei.
    "Nachladen!!! Schnell, Schnell, Schnell!", riß mich Lee aus den Gedanken. Auf einmal zischten Bolzen über uns.
    "Ducken, schnell! Hinter die Palisade!"
    Wir taten was uns gesagt wurde und standen aber sofort wieder auf, um zu schießen.
    "Bogenschützen! Schießt eine Ladung Nachtpfeile zu den Orks! Armbrustschützen! Schießt mit Klingenbolzen!", Lee brüllte Befehle und alle taten was er verlangte. Die Bogenschützen schossen bereits die Nachtpfeile, als Sorkosol's Assassinen die Orks mit Wurfmessern bewarfen. Auf einmal knartzte das Südtor. Die Orks hatten das Tor beinahe aus den Angeln geworfen. Aber Cor Angar stand mit den Schwertkämpfern vor dem Tor, um die Orks direkt wieder zurück zu schlagen.
    Plötzlich gab es einen lauten Knall und noch einen. Die Orks hatten eine Ramme herbeigeschafft. Die Bogen- und Armbrustschützen rannten alle zum Tor, um dort die Orks an der Ramme zu erschießen. Viele Pfeile trafen ihr Ziel, aber es strömten immer wieder neue Orks nach. Es schien aussichtslos. Das Tor wurde immer weiter aus den Angeln gehoben. Cor Angar und seine Kämpfer waren bereit, den Orks wenigstens noch ein paar Verluste hinzuzufügen. Die Orks wollten wieder gegen das Tor rammen, als auf einmal ein helles Licht über dem einzigen Berg der Kolonie schwebte. Es war heller als alles andere, was ich je gesehen hatte. Es war von einer solchen Helligkeit, ich glaube bis heute, dass es Adanos höchstpersönlich war. Aber das Licht wurde immer schwächer und die Orks rammten weiter gegen das Tor. Plötzlich bemerkte ich, dass über die Hälfte des Orkischen Heeres fehlte. Aber ich hatte keine Zeit weiter darüber nachzudenken, denn Lee brachte wieder Ordnung in die Kämpfer, indem er NACHLADEN!!! rief.
    "Ziele anvisieren und Feuer!!", hörte man ihn rufen. Das ging noch eine Zeit lang so, als auf einmal das Südtor zerbarst und die Orks in das Lager strömten.
    "Bogen- und Armbrustschützen, nehmt eure Schwerter!", rief Lee.
    Die meisten hätten das wahrscheinlich auch ohne Lee's Befehl getan. Wir kletterten von den Mauern und stellten uns den Orks. Sofort kamen zwei auf mich zu gelaufen. Dem Ersten erstach ich sofort, indem ich ihm in den Bauch stach. Der andere hatte bereits ausgeholt, als er nach vorne in den Staub fiel. Sandoro stand hinter ihm und zog gerade wieder sein Schwert aus dem toten Leib. Er schaute mir nur kurz in die Augen und wandte sich dann wieder den Orks zu. Ich hatte keine Zeit um nachzudenken. Die Orks waren zwar in der Überzahl und mochten auch stärker sein, aber geschickter und wendiger waren wir alle mal. Einer der Orks rannte wieder auf mich zu, aber ich konnte mich unter seinem Axthieb hinweg ducken und schlug ihm ein Bein bis zum Knie ab. Er fiel in den Staub, ich stach ihm in den Bauch und wieder gab es einen Ork weniger. Der nächste Ork, der auf mich zu gelaufen kam, war noch unbehäbiger als die meisten anderen, und so war es ein leichtes, ihn zu töten.
    Doch trotzdem wurden es nicht weniger. Wir hatten zwar vorher ein bisschen Training im Schwertkampf bekommen, sodass alle Verteidiger mindestens auf Miliz-Niveau waren, aber es schien immer noch aussichtslos zu sein. Wieder liefen zwei Orks in meine Klinge. Cor Angar zog viele der Orks auf sich, sodass immer mindestens 6 Orks vor ihm standen. Auf einmal krachte es. Das Südtor war von Steinen verschüttet worden. Die Feuer- und Wassermagier hatten zusammen die obersten Steine des Walls vor das Tor gehoben, sodass es nun weder einen Ausgang für die Orks im Lager, als auch einen Eingang für die, die noch nachströmten. Nun war es ein Leichtes, den ersten Angriff abzuwehren. Jetzt waren die Verteidiger in der Überzahl, und sie waren viel zuversichtlicher als noch kurz zuvor. Die Orks waren für einen Moment lang abgelenkt, und das nutzten wir sofort aus. Cor Angar hatte genug Zeit, um eine elegante Drehung mit seinem Schwert "Roter Wind" auszuführen. 3 Orks fielen ihm dabei zum Opfer. Auch ich nutzte meine Chance und vollführte einen eleganten Vorstoß, wie man es sonst nur von einem Degen kannte. Es dauerte nicht lange, und die Orks waren alle tot. Erst jetzt konnte ich das Ausmaß des Kampfes beobachten. Überall floss Blut, rotes Menschen- und grünes Orkblut. Dabei überkam mich schon ein Brechreiz. Ich konnte diesen nur mit Mühe unterdrücken, aber was noch viel schlimmer war, überall lagen abgetrennte Gliedmaßen, herumrollende Köpfe und die Leichen stappelten sich förmlich übereinander. Mein Troll kam sofort angerannt, so schnell es eben für einen geschrumpften Troll geht. Er war den gesamten Kampf über in Diego's Hütte geblieben. Die überlebenden Orks wurden inzwischen gefesselt in die Burg gebracht. Unter ihnen war auch ein weißgesichtiger Schamane, der heftig auf Cor Angar einredete. Ich bekam nur Wortfetzen mit, sodass ich näher heran gehen musste.
    "Aber ich sage doch, ich habe euch nichts getan. Oder habt ihr etwa einen Feuerball fliegen sehen?"
    "Trotzdem, ihr seid ein Ork, und ihr habt uns trotzdem angegriffen, also Marsch in die Burg, oder muss ich euch Beine machen?", meinte Cor Angar so höflich, wie es eben ging. Der Schamane gehorchte widerwillig und stapfte Richtung Burg. Ich selbst wollte gerade zu Diego, der am anderen Ende des Schlachtfeldes stand, gehen. Aber Lee lief mir entgegen und meinte: "Hey, ich habe dich kämpfen gesehen. Du warst große Klasse, sowas macht dir so schnell keiner nach."
    "Oh, Danke vielmals.", antwortete ich.
    "Mit Dank ist es hier nicht getan. Ich möchte dich hiermit als Söldner anwerben.", entgegnete Lee.
    "Danke, aber ich weiss nicht so Recht. Ich glaube, mein Troll würde irgendwie im Neuen Lager geschlagen, wenn nicht sogar getötet werden.", sagte ich skeptisch.
    "Nein, ich werde schon dafür sorgen, dass es deinem Troll gut geht. Er mag doch Reis, oder?", fragte Lee.
    "Klar, Reis ist seine Leibspeise. Ihr müsst wissen, er ist manchmal so gefräßig, dass er einen Berg Reis isst, der größer als einer seiner normalen Artgenossen ist."
    "Dann wird es kritisch.", meinte Lee und grinste dabei. Ich bemerkte sofort den Sarkasmus in seiner Stimme.
    "Gut, dann will ich Söldner werden.", meinte ich entschlossen.
    Geändert von Ali von Ardea (25.07.2009 um 11:40 Uhr) Grund: Muss pennen :achselzuck:

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    Inzwischen waren die Buddler wieder mit dem Errichten des Südtors beschäftigt. Sie taten das recht schnell, denn das Grundgerüst lag schon fertig auf dem Boden. Schwieriger würde es beim Anheben des Tores werden. Die Söldner, zu denen ich mich nun auch zählte, waren bereits wieder in Richtung Neues Lager aufgebrochen. Diego, Lester und Milten waren auch mit uns gekommen, wir wollten noch zusammen in Silas Kneipe gehen.
    "Die Orks sind ziemlich feige gewesen. Das waren nur ihre Späher. Ihre Elite - Krieger halten sich sicher noch im Orkgebiet auf. Aber dieser Schamane, er sprühte so eine Aura aus, er war anders, als die Schamanen, die ich während meiner Zeit beim Heer gesehen hatte. Ich fühlte richtig, dass er Cor Angar die Wahrheit gesagt hatte. Es war, als wäre er ein Mensch. So einen friedliebenden Ork hatte ich noch nie gesehen. Außer vielleicht Obonak. Obonak war mein bester Freund... Bis ihn diese Hurensöhne von Paladine abgeschlachtet haben.", dachte Ali. Sie hatten schon als Kinder zusammen gespielt. Damals lebte er noch auf der Insel Gotran. Er hatte eine unbeschwerte Kindheit, und die Orks auf dem Hof seines Vaters lebten friedlich mit den Menschen dort zusammen. Damals hatte er auch seinen Troll bekommen. Es war ein Geschenk seines Vaters zu Alis siebten Geburtstag gewesen. Sein Vater hatte ihm erzählt, der Troll sei ihnen auf dem Feld entgegen gelaufen. Anscheinend war er von irgendjemandem verkleinert worden.
    "Ja ja, das waren noch Zeiten.", träumte Ali," aber dann sind an meinem zwölften Geburtstag die Paladine gekommen und haben alle Orks und Menschen auf dem Hof ermordet. Ich weiß noch, wie ich mich damals im Getreide versteckt habe, und dann schnell weggerannt bin. Ich konnte nur noch einen Namen verstehen. Irgendjemand hatte geschrien, dass ein gewisser Bullit meine Mutter doch nicht so schnell umbringen solle. Von diesem Augenblick an hatte ich mir geschworen, zumindest an diesem Bullit Rache zu nehmen. Irgendwann werde ich mich schon noch an ihm rächen.", dachte Ali und vergaß fast, die Füße anzuheben. Inzwischen waren sie bei den Reisfeldern des Lagers angekommen. Die Bauern hoben sofort ihre Köpfe, und liefen uns entgegen. Viele Bauern begrüßten die Söldner, einige suchten bestimmte unter ihnen, und wieder einige von denen mussten entsetzt feststellen, dass ungefähr hundert der fünfhundert Söldner und Banditen tot waren. Nach einiger Zeit passierten wir den Damm. Auf ihm stand der Bauernaufseher Homer. Ich wusste von Gorn, dass er Homer heißt. Endlich kamen wir in der großen Höhle an. Sofort liefen die Söldner und Banditen in ihre Hütten.
    Lee meinte zu mir: "Also Söldner, deine Hütte steht dort drüben."
    Ich ging noch kurz in meine Hütte, stellte das Bett näher an die Tür, brach den Holzboden auf, um meine Truhen darunter zu verstauen.
    "Das mache ich schon seit mir jemand einmal die Truhe ausgeräumt hat.", erklärte ich den Freunden. Für meinen Troll hatte ich einfach ein bisschen Gras auf den Boden gelegt, das war ihm weich genug.

    Wir gingen zu Silas Taverne. Sie hatte schon wieder geöffnet, und war vollständig besetzt. Offenbar wollten sich alle über den Angriff unterhalten.
    "Alles voll...", meinte Gorn," dann gehen wir eben auf den Balkon."
    Auf dem Balkon angekommen fanden wir noch einen leeren Tisch.
    "Kellner!! Viermal normales Bier für meine Begleitung und einen Dammbrecher für mich, aber flott!!!", rief Gorn einem der Angestellten Silas' zu.
    "Also, warum hat dich Lee denn so einfach bei den Söldnern aufgenommen?", wollte Diego wissen.
    "Er meinte, ich sei ein guter Kämpfer und deswegen wolle er mich bei den Söldnern aufnehmen."
    "Ach so, na dann gratuliere ich dir mal besser."
    "Jetzt müssen sogar die Gobbos vor dir Angst haben.", mischte sich Milten ein und spielte damit auf meine neue Rüstung an. Lee hatte mir die "Leichte Söldnerrüstung" und eine Bartaxt gegeben. Meine Rüstung war nur eine Fellhose mit Genitalien - Schutz und einer Schulter - Metallabdeckung. Die Wolfsfell - Schuhe waren schön bequem, sodass man problemlos einige Tage mit ihnen wandern konnte. Meine Bartaxt war eine Spezialanfertigung von Nohuk, dem Schmiede - Chef des Neuen Lagers. Sie bestand aus mit Erz verstärktem Eisen und hatte einen Griff, der statt mit Leder mit Schafswolle umwickelt war. Das machte ihn weicher und man musste nach einem Kampf nicht immer die Blasen an den Fingern zählen. Ich war mit meinem Einstieg in die Kolonie zufrieden. Gleich am zweiten Tag Söldner, das schaffte nicht jeder.
    "Also, hier, vier Bier und ein Dammbrecher.", meinte der Kellner.
    "Danke, was macht das?", fragte Gorn.
    "30 Erzbrocken.", antwortete der Kneipenangestellte.
    "Das Bier wird auch immer teurer.", sagte Gorn.
    "Warum?", wollte ich wissen.
    "Das Wasser des Stausees ist in letzter Zeit ungenießbar geworden.", erklärte Gorn.
    "Aha."
    "Aber sag' mal Diego, wo warst du eigentlich die ganze Zeit während des Kampfes?", fragte ich ihn.
    "Ich war bei Cavalorn und Aaron, um die wenigen Orks, die den Weg dorthin gefunden hatten, in Beliars Reich zurückzuschicken."
    Ich nahm einen großen Zug aus meinem Krug. Gorn rief wieder nach dem Angestellten und wollte diesmal für sich einen extragroßen Schinkenteller mit feinster Schafswurst. Ich bestellte mir ein Brot, gebratenes Fleisch, ein Scavenger - Ei und drei Birnen. Außerdem noch Reis für meinen Troll. Er hatte schon seit wir in die Barriere geworfen wurden, nichts mehr gegessen. Deshalb fiel er schon fast in die Schüssel, als ich sie ihm vorsetzte. Diego wollte nur zwei Äpfel, Milten eine Schüssel Feuergeschnetzeltes, Honig und einen Hering und Lester begnügte sich mit einer Schüssel Minecrawlersuppe.
    Wir unterhielten uns, aßen und tranken noch den ganzen Abend bis spät in die Nacht. Milten und Diego übernachteten bei Gorn und Lester schlief bei mir mit in der Hütte. Wir waren kaum aus der Taverne ausgetreten, als wir im Fackelschein etwas auf dem Stausee treiben sahen. Im selben Moment rannten zwei Schürfer aus dem Gebüsch und schrien: " Adanos steh' uns bei, da ist eine Leiche auf dem See!"
    Wir fünf gingen näher an das treibende Etwas heran. Erst als wir nur noch zehn Schritte entfernt waren konnten wir es erkennen. Es war ein Mensch! Oder zumindest das, was der Attentäter übrig gelassen hatte. Der Leiche fehlten die Extremitäten, der gesamte Bauchbereich war aufgeschlitzt worden, und das Herz schien sogar noch leicht zu pochen. Milten musste sich sofort wegdrehen, um sich nicht sofort zu übergeben. Auch wir anderen drehten uns angewidert weg. Nur mein Troll konnte seinen Blick nicht abwenden, im Gegenteil, er lief sogar noch auf die Leiche zu.
    "Geh da weg!", rief ich ihm zu, aber er ging einfach weiter.
    "An der Leiche angekommen, schien er sie gründlich zu inspizieren, stupste die Leiche hier und da etwas an und kam schließlich mit einem Zettel zurück.
    Ich nahm ihm den Zettel ab. Man konnte wegen dem Wasser und der Trollspucke nicht mehr viel erkennen. Nach einiger Zeit hatten wir einige sinnvolle Sätze zusammenbekommen. Die klangen in etwa so:
    Das war das erste Opfer.
    Wenn ich mit euch allen fertig bin, dann wird die Welt endlich den Frieden finden, denn sie dringend benötigt.
    Versucht nicht mich aufzuhalten.
    Es würde euch zutiefst erschrecken, wenn ihr mein von euch verunstaltetes Gesicht erblicken würdet.
    Betet euren Gott an, auf das er euch vor mir beschützen werde.
    Mit grausamen Todeswünschen,
    der Gefallene Engel Innos'

    "Seit du hier bist, geht es in der Kolonie drunter und drüber.", meinte Diego, der sich inzwischen wieder einigermaßen gefasst hatte.
    "Das, das ist ...", stammelte Gorn.
    Geändert von Ali von Ardea (29.07.2009 um 16:18 Uhr)

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