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Umfrageergebnis anzeigen: Wer hat eurer Meinung nach gewonnen und verdient, in die Nächste Runde einzuziehen

  • John Irenicus

    2 50,00%
  • Laidoridas

    2 50,00%
 
Teilnehmer
4. Du darfst bei dieser Umfrage nicht abstimmen
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Ergebnis 1 bis 20 von 22
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    Drachentöter Avatar von König Rhobar II
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    [Battle-Turnier]Gruppe B - John vs. Laido

    Und los gehts mit der ersten Runde des Battle Turniers
    Für alle Battles gelten die gleichen Regeln: 4 Posts für jeden zu je 400-600 Wörtern.

    Da innerhalb einer Gruppe jeder gegen jeden antritt, und jede Gruppe drei Teilnehmer enthält, wird es pro Gruppe auch drei Battles geben, wobei jeder Teilnehmer insgesamt zwei bestreitet.
    Praktischerweise heißt das, dass jeder einmal beginnen darf/muss.

    Los gehts in Gruppe B mit John vs. Laido, John beginnt.

    Das Lead-In wurde von Stone zufällig zugewiesen. Der Verfasser wird erst am Ende bekannt gegeben.

    ------------------------------------------------------------------------

    Es war tief in der Nacht, als Diego, einer der Schatten des Alten Lagers, noch einmal seine Hütte verließ. Wie immer war außer ihm niemand sonst wach, abgesehen natürlich von den Gardisten, die misstrauisch durch die Gassen patrouillierten. Nicht, dass sie ein Problem dargestellt hätten – Diego war ein erfahrener Dieb und verstand es wie kaum ein anderer nicht gesehen zu werden.
    Wie ein Schatten (welch einfallsreiches Wortspiel) bewegte er sich durch das Lager in Richtung der Überreste des umgestürzten Turmes. Er müsste jedes Mal schmunzeln, wenn er daran dachte, dass er nicht ganz unschuldig an jenem Vorfall war. Es war tatsächlich eine Ironie des Schicksals, dass ausgerechnet sie den Turm als Treffpunkt gewählt hatten. Andererseits, wenn man bedachte, worum es bei der ganzen Sache ging, war es vielleicht doch kein so großer Zufall.
    Nach einigen Minuten und ein paar beinahe Begegnungen mit den Gardisten, erreichte er schließlich den Turm. Der größte Teil war zum Südtor des Lagers umfunktioniert worden, die Turmspitze jedoch war noch recht intakt und fungierte nun als eine der luxuriöseren Behausungen im Außenring. Jedoch wussten nur die wenigsten, dass eigentlich niemand dort wohnte.
    Diego sah sich noch einmal um, ob ihm auch niemand gefolgt war, schob den als „Tür“ dienenden Vorhang zur Seite und betrat wie so oft in den vergangenen Wochen die geräumige Kammer im inneren des Turmes.
    „Du bist zu spät“, begrüßte ihn eine strenge Stimme.
    „Ihr habt gut reden, ihr müsst ja auch nicht ungesehen durch’s halbe Lager schleichen.“
    „Das tut nichts zu Sache“, mischte sich eine weitere Stimme ein. „Ich schlage vor, dass wir die Angelegenheit schnell hinter uns bringen, bevor jemandem in der Burg unser Verschwinden auffällt.“
    „Gut. Bist du sicher, dass dir auch niemand gefolgt ist.“
    Diego hätte am liebsten die Augen verdreht, doch das mochten seine Auftraggeber gar nicht. Jedes mal fragten sie ihn das. Ihr offensichtlicher Mangel an Vertrauen in seine Fähigkeiten war manchmal ziemlich frustrierend.
    „Natürlich ist mir niemand gefolgt. Manchmal frage ich mich, warum ihr mich in diese Sache mit reingezogen habt, wenn ihr mir nicht mal zutraut ungesehen zu den Treffen zu erscheinen.“
    „Du weißt ganz genau, warum wir dich gewählt haben!“, entgegnete der Feuermagier Drago verärgert.
    „Eigentlich sollten wir dich in den Kerker werfen lassen“, fügte Damarok hinzu, „du solltest dankbar sein, für diese Möglichkeit deine Schuld zu tilgen.“
    „Erspart mir das, sagt mir einfach, worum es diesmal geht. Es wäre ja nicht auszudenken, wenn jemand merkt, dass ihr nicht in der Burg seid.“

    Eine halbe Stunde später schlich sich Diego wieder aus dem Raum, während die beiden Magier in einem blauen Lichtblitz verschwanden.

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    Deus Avatar von John Irenicus
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    John Irenicus ist offline
    Immer, wenn er von einem der nächtlichen Treffen mit den Feuermagiern zurückkehrte, fühlte Diego sich unwohl.
    Es war nicht so, als läge ihm die Nacht nicht mehr, im Gegenteil. Die Düsternis und Kühle, die ihn umfing, die Dunkelheit, mit der er verschmolz, wenn er sich durch das Lager bewegte: Das war genau das Richtige für ihn.

    Im Vorbeigehen warf der Dieb einen flüchtigen Blick in die verlassene Arena, die schon am Tage unheimlich wirkte, bei Nacht aber sogar noch geheimnisvoller war. Nicht wenige Leute glaubten an diese Geschichten. Daran, dass man den Kampfplatz nie nachts betreten sollte, da um diese Zeit die im Kampf Gefallenen ihr Flüstern ertönen ließen, das die Lebenden quälen und warnen sollte.
    Verächtlich schüttelte Diego den Kopf. Das waren Geschichten der Feuermagier.

    Das ungute Gefühl in seiner Magengegend meldete sich zurück. Er arbeitete nun für die Magier, was ihn ein Stück weit um seine Freiheit und Unabhängigkeit brachte.
    Diego war in dieser Hinsicht ein sehr sensibler Mensch. So widersprüchlich es schien: Der Schatten wollte gerade in der Strafkolonie von Khorinis, im Gefängnis der Barriere seine Freiheit wahren. Vielleicht dachten andere nicht so, vielleicht hätten andere Leute diese Einbußen, die er machte, nicht einmal gespürt. Zu einem Großteil spielte sich dies nur in Diegos Gedanken ab, doch es stand fest, dass ihn die Feuermagier für ihre Zwecke einspannten.

    Der Schatten sah nach links, er war gerade im Begriff, die schäbige Hütte von Snaf zu passieren. Den Kessel vor seiner Behausung samt großem Holzlöffel hatte der Koch, falls man Snaf denn so nennen konnte, wie immer achtlos stehen gelassen. Sein Essen würde ohnehin nie jemand freiwillig anrühren.
    Diego atmete tief ein, seine Lunge füllte sich mit kalter Luft. Die Nacht war wie geschaffen für ihn.

    Die Bezahlung war nicht schlecht. Für das ein oder andere magische Amulett oder bestimmte, seltene Spruchrollen, die Diego auf Geheiß der Magier für sie „besorgt“ hatte, war er mit großen Mengen Erz belohnt worden. Leicht verdienter Lohn.
    Aber es ging ihm nicht um das Erz. Reich konnte er auch auf andere Wege werden, reich war er sogar schon, zumindest gemessen an den meisten normalen Bewohnern der Kolonie, die nicht gerade hohe Posten in den Hierarchien der Lager bekleideten.
    Das, was sich zwischen ihm, Diego, und den Magiern ereignete, war eine Art Machtspiel. Diegos Einfluss sowohl im Alten Lager als auch in der gesamten Kolonie war ungebrochen. Doch alle Beziehungen und Kontakte nützen ihm nichts, würden sich die Feuermagier dazwischen schalten. Ging es um reine Macht, waren sie immer noch die mächtigsten Gefangenen der Kolonie.

    Er richtete seinen Blick auf das Burgtor. Wie festgewachsen standen Thorus und seine beiden Gardisten davor, um es zu bewachen. Diego musste ob ihrer stoischen Haltung schmunzeln, ergab es doch kaum Sinn, einen Ort voller mächtiger Magier und Erzbarone zu bewachen. Oder etwa doch, gerade deswegen?
    Lange schon waren die Feuermagier nicht gut auf Diego zu sprechen gewesen, lange schon musste der Schatten mit Konsequenzen rechnen. Er fürchtete sie nicht, doch zog er es vor, sie zu vermeiden. Es sollte nach seinen Plänen laufen, nicht nach ihren Plänen.
    Er hatte keine Wahl: Die Aufträge auszuschlagen hätte sein Leben in der Kolonie um einiges gefährlicher gemacht.

    Langsam und bedächtig schlich er rechts um die Ecke herum, um seine Hütte zu erreichen. Er grinste. Drei Männer in fast direkter Sichtlinie, doch sie hatten ihn nicht bemerkt. Wie immer.

    Trotz allem war es keine einseitige Beziehung zwischen Diego und den Magiern, denn sie brauchten ihn, dieses Mal offenbar mehr denn je. Außerdem war es eine interessante Herausforderung.
    Denn wo bei Beliar sollte er diesen ominösen Almanach herbekommen?

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    Deus Avatar von Laidoridas
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    Laidoridas ist offline
    "Du willst was stehlen?"
    Fingers' Miene schien sich zwischen Verblüffung und Belustigung nicht ganz entscheiden zu können - was Diego nicht wunderte, denn der alte Dieb war niemand, der umfangreiche Erfahrungen mit Emotionen gesammelt hatte. Manchmal glaubte Diego, dass Fingers bloß aus dem einen Grund Dieb geworden war, um überhaupt etwas zu fühlen, und wenn es bloß der dumpfe Nervenkitzel eines nächtlichen Einbruchs war.
    "Xardas' Almanach", wiederholte Diego geduldig, wähend er seine Augen mit der rechten Hand vor spätmorgendlicher Sonneneinstrahlung schützte. "Offensichtlich sagt dir der Name etwas."
    "Allerdings." Fingers' Gesicht ließ sich nicht anmerken, dass es ein paar kurze Sekunden lang von seiner üblichen Ausdruckslosigkeit abgelassen hatte. "Jeder, der sich ein wenig mit den Belangen der Magier beschäftigt hat, kennt den Namen Xardas. Ich hoffe, du weißt, worauf du dich da einlässt."
    Genau das war das Problem: er wusste es eben nicht. Diego hatte natürlich von Xardas gehört, aber er konnte bloß darüber spekulieren, was es mit dessen Almanach auf sich hatte. Aus diesem Grund hatte er sich Fingers anvertraut, der über grundsätzlich alles bescheid wusste, das mehr als hundert Erzbrocken wert war. Seine Auftraggeber hatte er selbstverständlich nicht erwähnt; er war keinesfalls erpicht darauf, die Vereinbarung mit den Magiern unnötigerweise zu brechen.
    "Sag mir einfach alles, was du über den Almanach weißt", forderte er.
    "Xardas hat ihn geschrieben, als er noch zu den Feuermagiern gehörte", erläuterte Fingers und wagte es dabei nicht, die Stimme zu heben. "Bevor er begann, sich für schwarzmagische Praktiken zu interessieren, arbeitete er an einem anderen Projekt, in das die Feuermagier offenbar große Hoffnungen setzten. Um was es dabei ging, weiß keiner so genau, vielleicht nicht einmal der alte Corristo - Xardas war schon immer gut darin, andere Leute an der Nase herumzuführen. Es muss sich allerdings um die Erforschung überaus mächtiger Magie gehandelt haben, denn bei seiner späteren Abreise aus der Burg weigerte er sich, seine zum Almanach gebündelten Aufzeichnungen Corristo zu übergeben und versiegelte sie stattdessen mit den wirksamsten Schutzzaubern und tödlichsten Flüchen, deren er fähig war."
    "Er hat ihn nicht migenommen? Bedeutet das etwa, dass sich der Almanach noch immer in der Burg befindet?" Diego wusste natürlich, dass das nicht stimmen konnte. Wenn es den Magiern lediglich darum ginge, eine Reihe komplizierter magischer Schlösser zu umgehen, hätten sie mit Sicherheit keinen gewöhnlichen Dieb auf eine Suche ohne Anhaltspunkt geschickt.
    "Oh, natürlich hat er das getan", stellte Fingers klar, während er sich beiläufig einen Stängel intensiv duftenden Sumpfkrauts in den Mundwinkel schob. "Kein Schutzzauber ist so stark, dass er nicht früher oder später überwunden werden könnte - sogar ich habe schon den einen oder anderen geknackt. Du musst nur die richtigen Tricks kennen."
    "Und du kannst mir...?"
    "Nein." Fingers schnitt ihm mit entschiedener Eindringlichkeit das Wort ab. "Ich weiß, wo meine Grenzen liegen - und alles was Xardas gehört, befindet sich weit jenseits davon. Mir ist klar, dass die Sache in deinen Augen nach einem guten Geschäft aussehen muss; und natürlich, es gibt so einige Typen hier, die dich im Gegenzug für Xardas' Aufzeichnungen mit Erz überschütten würden. Sieh dir bloß die verfluchten Feuermagier an: die würden sich sämtliche Augen ausbrennen, wenn sie zuvor einen Blick in den Almanach werfen könnten. Trotzdem, Diego, hast du dir diesmal das falsche Stück ausgesucht. Du kannst nicht einfach in den Turm des Schwarzmagiers spazieren - falls du überhaupt weißt, wo du ihn findest - und ihm den Almanach unter der Nase wegschnappen. Ein solches Vorhaben wird dich nicht zu einem schwerreichen Mann machen."
    Er schnippte den Sumpfkrautstängel weg und wandte sich ab.
    "Es macht dich allenfalls zu einem modrigen Skelett, das für Xardas den Boden fegt."

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    Deus Avatar von John Irenicus
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    John Irenicus ist offline
    Diego wanderte vor seiner Hütte auf und ab. Das sah ihm nicht ähnlich, doch besondere Umstände erforderten besondere Maßnahmen.
    Drei Tage hatten sie ihm Zeit gegeben, und schon am ersten Tag war er auf gleich mehrere Hindernisse gestoßen, die es in sich hatten.
    Ächzend ließ er sich auf seiner Bank nieder, den Oberkörper leicht nach vorne gebeugt und durch die Arme auf die Oberschenkel gestützt. Das sah ihm schon eher ähnlich, so konnte er viel besser nachdenken.
    Es war in der Tat ein sehr freundlicher, sonniger Tag, den Diego gerne wie die anderen Schatten zur Entspannung genutzt hätte. Vermutlich wäre er ebenso dagesessen wie jetzt, nur in Ruhe, ohne dass sein Verstand auf Hochtouren arbeitete. Niemand seiner Leute – bis auf Fingers - ahnte, was in ihm vorging, und das würde auch so bleiben. Konnte ihm Fingers schon nicht helfen, dann konnte das auch niemand anderes.
    Das große Problem war: Fingers hatte Recht. Der Meisterdieb hatte einerseits die Lage richtig eingeschätzt, Diego wusste selbst nur zu gut, dass Xardas insgeheim der wohl gefürchtetste Mann in der Kolonie war. Ein unüberlegter Einstieg in seinen Turm – falls überhaupt möglich – kam einer Selbstmordaktion gleich, wie sie nur von einem Nachstellen von Gomez' Gespielinnen übertroffen werden konnte. Diego hatte jedenfalls keine Lust, von Feuerbällen gegrillt, Blitzen geschmort oder als Eisblock zu enden – von einer Vollzeitstelle als Putzkraft in Xardas' Turm mal ganz abgesehen.
    Was Fingers außerdem erkannt hatte, war, dass der Auftrag Diego nicht reich machen würde, genau das war das größte Problem. Ginge es ihm nur um Geld, hätte er den Auftrag der Feuermagier getrost ausschlagen können. Doch hier ging es um mehr.
    Je länger Diego darüber nachdachte, desto klarer wurde ihm, dass all seine Souveränität, sein Geschick und seine Abgeklärtheit in dieser Situation bis auf Weiteres nicht viel helfen würden, da es schlichtweg unmöglich war, bei Xardas einzubrechen und ihm einen wertvollen Almanach unter der Nase wegzustehlen. Zumindest, wenn man den Erzählungen glauben konnte, denn in der Kolonie wurde für gewöhnlich viel gequatscht. Doch die Tatsache, dass nur sehr wenige Leute überhaupt aus eigener Erfahrung vom Turm des Dämonenbeschwörers berichten konnten – und dann meist nur etwas über das Aussehen von außen oder bloß die Umgebung – also lebend zurückkamen, war dem Schatten Beweis genug, dass mit Xardas nicht gut Kirschen essen war. Schon gar nicht, wenn man versuchte, für die Feuermagier etwas von ihm zu stehlen.
    Diego war sich vollkommen bewusst: Sollte ihm nichts einfallen, steckte er tief in der Patsche.
    Eine Weile noch saß er da und legte den Kopf in seine Handflächen. Ein Beobachter hätte ihn bei dem Anblick mit Sicherheit für heillos verzweifelt gehalten, doch davon war der Anführer der Schatten noch weit entfernt. Natürlich war ihm alles andere als zum Jubeln zumute, die Zeiten waren schon einmal besser gewessen.
    Dennoch konnte er ein leichtes Lächeln nicht unterdrücken. Denn Diego wäre nicht Diego gewesen, hätte er nicht doch noch eine Idee, einen kleinen Rettungsplan, einen Funken Hoffnung gehabt. Wenn er nicht zum Almanach kam, musste der Almanach eben zu ihm kommen.
    Diego stand auf und bewegte sich in die Richtung der Burg. Er musste jetzt dringend einen Mann in Rot sprechen.

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    Deus Avatar von Laidoridas
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    Laidoridas ist offline
    Milten wirkte zerstreut und kraftlos, als er aus der Eingangstür des Magierhauses ins Freie trat. Vermutlich hatte ihn Diego soeben aus einer zermürbenden Debatte der Feuermagier herausgerissen - einen ungeeigneteren Moment, um seinen Freund um Hilfe zu bitten, hätte er sich kaum aussuchen können. Doch der eng gesteckte Zeitrahmen, den ihm seine Auftraggeber gesetzt hatten, ließ ihm keine Möglichkeit, einen günstigen Zeitpunkt abzuwarten.
    "Diego?" Der junge Magier rieb sich, offenbar von Kopfschmerzen geplagt, die müden Augen. "Ist es was Wichtiges?"
    "Sehr wichtig. Können wir uns irgendwo unter vier Augen unterhalten?"
    Milten zögerte kurz und nickte dann. "Komm mit."

    Diego sah sich aufmerksam in der engen Abstellkammer um, in die Milten ihn geführt hatte; neugierige Lauscher konnte er bei diesem Gespräch am allerwenigsten gebrauchen. Er beschloss, sich nicht mit langen Erklärungen aufzuhalten, sondern direkt zur Sache zu kommen.
    "Auf welche Entfernung wirkt ein Telekinese-Zauber?"
    "Wieso fragst du mich das?", erwiderte Milten misstrauisch. "Lester kann dir darüber sicher mehr erzählen...oder einer der Gurus aus dem Sumpf, wenn du ihn dazu bringst, mit dir zu sprechen."
    "Keine Zeit", winkte Diego ab. "Und du kannst mir nicht erzählen, dass du noch nie mit den Spruchrollen der Sumpfler experimentiert hast."
    "Ein wenig", gestand der Feuermagier. "Aber schwer zu sagen, auf welche Entfernung der Zauber noch seine Wirkung erzielt...in den meisten Fällen wird es wohl reichen."
    "Reicht es, um einen Gegenstand durch ein Fenster aus Xardas' Turm zu entwenden?"
    Miltens Blick verriet Diego, dass er längst nicht in alle Angelegenheiten der höheren Magier eingeweiht wurde. Er hatte ganz offensichtlich keine Ahnung von dem Auftrag, den Diego für Drago und Damarok erledigen sollte.
    "Diego...was genau hast du vor?"
    Der Schatten konnte ein leichtes Seufzen nicht unterdrücken. Es war ein Leichtes, sich auszumalen, wie Milten gleich versuchen würde, ihm die ganze Sache möglichst wortreich wieder auszureden.
    "Ich brauche Xardas' Almanach", erklärte er ruhig. "Da ich es wohl kaum lebend in den Turm des Dämonenbeschwörers schaffen werde, und erst recht nicht mit dem Buch wieder heraus, bleibt mir nur eine Möglichkeit: den Almanach per Telekinese aus dem Turm schweben zu lassen."
    Milten starrte ihn ein paar Sekunden lang mit leerem Blick an, dann fing er plötzlich an zu lachen. Diego knirschte griesgrämig mit den Zähnen.
    "Glaubst du wirklich, dass Xardas den Almanach offen auf einem Tisch mitten im Raum herumliegen hat, wo du ihn bequem durchs Fenster anvisieren kannst?", versuchte er das Vorhaben des Diebes der Lächerlichkeit preiszugeben. "Mal ganz davon abgesehen, dass du noch nicht einmal mit Sicherheit weißt, ob der Turm überhaupt Fenster hat. Von den Schutzzaubern, die den Almanach umgeben, ganz zu schweigen...gegen Telekinese dürften die zwar nichts ausrichten können, aber sobald du das Buch in Händen hältst, werden sie sich schon bemerkbar machen."
    "Wer sagt, dass ich das Buch überhaupt in Händen halten will?", fiel ihm Diego ins Wort, während er sich noch darüber ärgerte, dass ihm einer seiner besten Freunde keinen einigermaßen vernünftig ausgearbeiteten Plan zutraute. "Ich unterbreche den Zauber einfach nicht und bringe es schwebend zu den... zu meinen Auftraggebern."
    "Na schön", gab Milten nach. "Aber du müsstest schon sehr auf dein Glück vertrauen, wenn du wirklich darauf hoffst, dass Xardas das Buch nicht sorgfältig in einer Truhe verstaut hat."
    "Natürlich hat er das." Diego fand zu einem selbstsicheren Lächeln zurück. "Deshalb müssen wir ihn dazu bringen, den Wälzer herauszuholen. Wir werden ihm eine schlichte Nachricht zukommen lassen, in dem wir ihn anonym darüber informieren, dass sein Almanach durch eine Fälschung ersetzt wurde. Selbst ein gerissener Fuchs wie Xardas wird aus Unsicherheit nachsehen - genau der richtige Moment für den Telekineseeinsatz."
    Miltens Blick war voller Unbehagen. "'Wir'?"
    "Nein, nicht 'wir'." Diego grinste. "Du."

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    Deus Avatar von John Irenicus
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    John Irenicus ist offline
    Milten schüttelte entschlossen den Kopf.
    „Nein Diego, oh nein, keine Chance“, sagte er so freundlich und bestimmt wie es ihm gegenüber dem Schatten nur möglich war, „Das werde ich ganz bestimmt nicht tun.“
    „Aber wieso denn nicht?“, fragte Diego unbeeindruckt, „es wäre doch die Lösung! Komm schon, Milten... was soll schon passieren?“
    Er legte ein möglichst harmloses, freundliches Lächeln auf, um den jungen, schüchternen Magier so zu überzeugen. Leider scheiterte Diegos Überredungskraft bei dem rechtschaffenen Innosdiener wie so oft an seinem spitzbübischen Blick, den er einfach nicht unterdrücken konnte.
    „Was passieren soll?“, fragte Milten in einem entrüsteten Tonfall, als hätte Diego ihm gerade sehr bildhaft geschildert, wie er heute Mittag in Gomez' Fischsuppe gepinkelt hätte.
    „Diego“, beschwörte er ihn eindringlich, „Kontakt zu Xardas ist von den Feuermagiern verboten worden! Er ist ein Aussätziger, er befasst sich mit den dunklen Künsten! Seine Seele ist erkrankt an der Bosheit Beliars. Xardas hat den Kreis des Feuers verlassen, um ein Dämonenbeschwörer zu werden, ein Frevel am Glauben Innos, der kaum noch zu überbieten ist! Er ist ausgestoßen, verdammt und verdorben! Ich kann ihm doch nicht einfach so eine Nachricht schicken!“
    Unbeeindruckt von Miltens kleinem Vortrag über Xardas - der längst überfällige, moralische Abriss darüber, was man zu tun und zu lassen hatte - lächelte Diego in sich hinein. Nein, der naive Magier wusste in der Tat nichts davon, dass es seine Vorgesetzten gewesen waren, die Xardas' Almanach haben wollten. Ein wenig tat er ihm leid, doch darauf konnte er jetzt keine Rücksicht nehmen.
    „Milten“, sagte er ruhig, „ich dachte, du bist mein Freund. Wir müssen doch zusammenhalten!“
    Wenn es auf die Tour nicht klappte, dann gar nicht.
    „Aber die anderen Magier...“, begann Milten, doch Diego schnitt ihm im milden Ton das Wort ab.
    „Papperlapp, die anderen Magier... wer weiß, vielleicht haben die ja gar nichts dagegen, dass Xardas' sein Almanach abhanden kommt...“
    „Ach, was weißt du schon!“, meinte Milten, verschränkte die Arme und vermittelte nun den Eindruck eines beleidigten Jungen, dem man erklärte, dass er noch nicht alt genug für ein echtes Schwert sei, oder dem man versuchte nahe zu bringen, warum er nachts nicht mehr in die Wälder sollte.
    Wäre es nicht um etwas so Wichtiges gegangen, Diego hätte wegen der gesamten Ironie der Situation in sich hineingelacht. Milten, der rein gar nichts durchblickte, wollte ihn belehren. Es war zum Haareraufen.
    „Milten, ich bin enttäuscht von dir. Denk doch nur mal daran, was ich schon alles für dich getan habe. Und ich habe nie etwas dafür verlangt. Das mache ich nicht bei jedem.“
    „Dann brauchst du ja jetzt auch nichts mehr dafür verlangen“, meinte der Magier in einer schnippischen Art und Weise, wie sie Diego so noch gar nicht von ihm kannte.
    „Aber ich verlange doch gar nichts“, erklärte Diego, „es ist nur so, dass jetzt deine Chance ist, dich zu revanchieren. Ein reiner Freundschaftsdienst. Oder ist dir unsere Freundschaft so wenig wert, dass du dich nicht einmal dazu aufraffen kannst, einem armen...“
    -“Was ist hier los?“
    Die Abstellkammer war schon eng genug, doch als die Tür plötzlich aufging wurde wunderbar deutlich, dass für noch genau eine Person Platz war. Es war Damarok.
    Er musterte Diego und Milten kurz und nickte dann Letzterem zu. Diego vermutete, dass dies ein stummer Befehl dafür war, zu gehen, denn kurz darauf verließ Milten ohne ein weiteres Wort schnurstracks die Kammer.
    „Diego, du bist es.“, begann Damarok erstaunlich ruhig, „ich hoffe mal, es gibt keine Probleme mit deinem Auftrag.“
    Ehe der Schatten auch nur den schnauzbärtigen Mund aufmachen konnte um etwas zu sagen, hatte der Feuermagier schon wieder das Wort ergriffen.
    „Ich denke, du gehst jetzt besser.“

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    Deus Avatar von Laidoridas
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    Laidoridas ist offline
    Diego wusste nicht, wie lange er bereits in seiner Hütte herumhockte und mit stetig schwindender Hoffnung auf Erfolg nach einem Weg suchte, seinen Plan auch ohne die Hilfe Miltens in die Tat umzusetzen. Die Sonnenstrahlen, die durch schmale Ritzen zwischen den Brettern hineindrangen, waren längst verblichen, doch an Schlaf war gar nicht zu denken. Er konnte nicht einfach darauf hoffen, dass ihm am nächsten Morgen die rettende Idee kam oder - noch besser - Milten plötzlich vor der Tür stand und seine Meinung geändert hatte. Diego wusste, dass ihm schleunigst etwas einfallen musste, aber es war hoffnungslos. Vielleicht hatten Fingers und Milten recht gehabt. Vielleicht war es wirklich vernünftiger, den Feuermagiern und sich selbst zu gestehen, dass eine Diebestour in Xardas' Turm eine Nummer zu groß für ihn war.
    Aus dem Augenwinkel bemerkte Diego eine fette Fleischwanze, die kaum durch den Türspalt passte, durch den sie soeben hereingekrochen war.
    "Verschwinde, du Drecksvieh", murmelte der Schatten, in Wahrheit froh darüber, sich für ein paar Augenblicke mit der Beseitigung eines deutlich einfacheren Problems befassen zu können.
    Er hatte gerade den Fuß zum tödlichen Tritt angehoben, als die Wanze zu Diegos Erstaunen plötzlich auf seine Größe anschwoll und menschliche Gliedmaßen entwickelte. Es dauerte keine zwei Sekunden, bis ihm ein älterer Mann in der unauffälligen, dunkelbraunen Robe eines Wanderers gegenüber stand und ihm ein spöttisches Lächeln schenkte.
    "Ich wurde schon freundlicher begrüßt", kommentierte der Fremde Diegos Worte mit gedämpfter Stimme. "Tu uns beiden den Gefallen und verhalt dich ruhig...es muss nicht gleich jeder im Lager wissen, dass ich hier bin."
    "Was willst du überhaupt?" Diegos Instinkt sagte ihm, dass dieser Kerl nicht bloß ein gewöhnlicher Streuner war, der durch Zufall eine Schriftrolle der Fleischwanzenverwandlung in Besitz genommen hatte und sich mit deren Hilfe in die Häuser anderer Leute einschleichen wollte. Etwas im Gesicht des Mannes verunsicherte ihn - doch er konnte beim besten Willen nicht sagen, was es war.
    "Ich dachte, du könntest vielleicht ein wenig Hilfe bei deinem Auftrag gebrauchen", sagte der Mann, als ob es das Gewöhnlichste auf der Welt wäre, über geheime Abkommen der Feuermagier bescheid zu wissen. "Ich spreche natürlich vom Almanach."
    "Woher weißt du davon?"
    "Die Abstellkammer, in der du dich mit deinem Freund Milten unterhalten hast...ich schätze, sie war verwanzt." Er lächelte wieder und drehte dabei den Kopf ein wenig zur Seite, sodass Diego direkt in seine Augen blicken konnte. Jetzt wusste er, was ihm ungewöhnlich vorgekommen war: sie waren völlig bleich. "Dein netter Plan hat übrigens eine kleine Schwachstelle: niemand kann mir einfach so eine Nachricht überbringen - meine Wächtergolems unterscheiden da nicht zwischen Söldner und Magier."
    "Xardas!" Diego tastete unwillkürlich nach seinem Kurzschwert. "Habe ich das gerade richtig verstanden? Du willst mir dabei helfen, deinen eigenen Almanach zu stehlen?"
    Schon wieder dieses Lächeln - für einen Dämonenbeschwörer war Xardas überraschend gut gelaunt.
    "Ohne meine Hilfe schaffst du es jedenfalls nicht", erwiderte der Schwarzmagier. "Wenn du sie annimmst, hast du in jedem Fall einen Almanach, den du Corristos Leuten geben kannst. Mach dir keine Sorgen, außer mir hat kein Mensch jemals einen Blick in das Buch geworfen...niemand wird eventuelle Abweichungen vom Original erkennen."
    Eventuelle Abweichungen vom Original. Was immer Xardas ihm bringen würde, mit seinem Almanach hatte es vermutlich nicht allzu viel zu tun. Diego hatte kein Problem damit, den Feuermagiern eine Sammlung unbrauchbarer Kritzeleien anzudrehen - aber wer sagte ihm denn, dass sich Xardas nicht einen makaberen Scherz erlauben wollte und die Aufzeichnungen seiner damaligen Studien durch die Beschwörungsformeln einiger mächtiger Erzdämonen austauschte? Eines war klar: der Nekromant verfolgte einen Plan.
    Diego atmete noch einmal tief durch, dann nickte er knapp.
    "Ich nehme deine Hilfe an."

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    Deus Avatar von John Irenicus
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    John Irenicus ist offline
    Ein wenig nervös stand Diego vor dem Haus der Feuermagier und trat von einem Bein aufs andere. Von außen merkte man es ihm dennoch kaum an, doch für ihn war so ein Verhalten sehr selten.
    Xardas hatte nichts weiter gesagt und war rasch nachdem er Diego das kleine, violett eingebundene Buch übergeben hatte, als Fleischwanze aus der Hütte gekrabbelt. Fast schon unheimlich war dem Schatten die Vorstellung wie es wohl wäre, wenn der größte Magier der Kolonie einfach so von einem unachtsamen Buddler zertreten würde. In der Barriere war man ehe man sich versah zur falschen Zeit am falschen Ort, harmlose Dinge konnten im Nu zum Verhängnis werden.
    Argwöhnisch betrachtete Diego das Buch in seiner Hand. Er hatte den vermeintlichen Almanach nicht geöffnet und würde es auch nicht tun. Das würde er den Magiern überlassen, denn mittlerweile war er sich ziemlich sicher, dass es nicht ungefährlich war.
    Außerdem hegte er die Vermutung, immer noch von Xardas überwacht zu werden. Jede Fleischwanze prüfte er mit kritischem Blick, auch jedes andere Tier würde er sich von nun an zweimal besehen. Der Schatten zweifelte daran, dass die Abstellkammer der einzige Ort war, der „verwanzt“ war, wie der Schwarzmagier es bezeichnete. Einerseits fand Diego die Tatsache, dass der Dämonenbeschwörer anscheinend wenig anderes zu tun hatte als wahllos anderen Leuten nachzuspionieren – schließlich konnte er ja nichts im Voraus von den Plänen der Magier geahnt haben, es sei denn, er bespitzelte sie ständig, was er auch nicht ausschloss – andererseits war ihm der Gedanke, dass der Mann mit den bleichen Augen überall sein könnte, ziemlich unangenehm.
    Eher er sich den Kopf zerbrach, setzten sich seine Beine fast wie von selbst in Bewegung, und er steuerte auf den Eingang des kleinen Feuermagiertempels zu. Doch auf der Schwelle blieb er urplötzlich stehen.
    Diego erkannte, warum er wieder Unbehagen spürte, dieses seltsame Gefühl in der Magengegend. Er lief abermals Gefahr, sich vor den Karren eines anderen spannen zu lassen. Es war ihm schon zuwider, für die Feuermagier zu arbeiten, doch da hatte es einen Grund gegeben. Jetzt wendete sich so langsam das Blatt, und eigentlich, so schien es, war er nur noch im Auftrag des Dämonenbeschwörers unterwegs. Auch wenn dieser ihm womöglich helfen wollte – Xardas hatte seine eigenen Interessen, und die standen mit größter Sicherheit immer ganz oben auf seiner Prioritätenliste. Anders wäre er nicht der mächtigste Magier der Kolonie mit einem Turm mitten im Orkgebiet geworden.
    Interessen, für die Diego nun eintreten sollte, noch dazu würde er sich gegen seine ursprünglichen Auftraggeber wenden und das eigentliche Ziel dabei – die Rehabilitation – vollkommen verfehlen. Und für was?
    Diego fasste einen Entschluss und machte auf der Schwelle kehrt. Das alles ging zu weit, die Sache wurde zu heiß. Mit festen Schritten kehrte er zu seiner Hütte zurück.
    So wie er ihn einschätze, würde Xardas es sicher bemerken, doch war dies das kleinere Übel, befand Diego. Der Schatten war ein Mann der Freiheit und wollte es auch bleiben, er wollte keine Schachfigur in den Machtspielchen der Magier sein, und er würde es auch nicht sein. Sollte dies alles Xardas missfallen, konnte er sich den gefälschen Almanach ja abholen und sich einen anderen suchen. Sollten die Magier sich wundern, wo der Almanach bleibt, konnten sie ihn ja darauf ansprechen und müssten einsehen, dass sie ihn nicht bekommen würden, auch wenn er sich dann erst recht nicht mehr bei ihnen blicken lassen konnte – Doch was machte es für einen Unterschied?
    Diego jedenfalls, das machte er für sich aus, würde jetzt gar nichts mehr tun, und um das zu unterstreichen, setzte er sich mit äußerst energischer Einstellung auf die Bank vor seiner Hütte.

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    Deus Avatar von Laidoridas
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    Laidoridas ist offline
    Prüfend fuhr Diego mit den Fingern über die frisch gespannte Sehne seines Bogens. Mit Verärgerung bemerkte er, dass seine Hand zitterte.
    Zwei Tage waren vergangen, seit er sich gegen die Übergabe des Almanachs entschieden hatte; seine Auftraggeber hatte er in dieser Zeit nicht mehr zu Gesicht bekommen. So unerschütterlich er in seinem Entschluss, sich unter keinen Umständen in die Machenschaften eines Schwarzmagiers verwickeln zu lassen, zunächst auch gewesen war - mittlerweile wünschte er sich fast, das Buch einfach abgegeben und die ganze Sache vergessen zu haben. Dass er sich immer und immer wieder klar machte, welch verheerende Folgen Xardas' Zauberformeln im gefälschten Almanach bei Anwendung durch die Feuermagier hätten auslösen können, half ihm nicht dabei, gegen die erdrückende Nervosität anzukommen, die an seinen Nerven nagte. Diego wusste nicht, was es bedeutete, vor den Augen der Feuermagier zu versagen, doch sein Leben im Lager würde dadurch sicherlich nicht angenehmer werden.
    Obwohl er sich im Klaren darüber war, dass er vor einer wenig erfreulichen Konfrontation mit seinen Auftraggebern auf lange Sicht nicht davon laufen konnte, war es ihm ebenso unmöglich, den ganzen Tag lang auf eben diese Konfrontation zu warten. Mit Bogen und Messer bewaffnet verließ er die Hütte: eine kleine Wolfsjagd würde ihn hoffentlich wieder auf andere Gedanken bringen.
    Der Schatten hatte kaum einen Fuß aus der Tür gesetzt, als sich von hinten eine Hand auf seine Schulter legte.
    Diego wirbelte herum und blickte ins Gesicht des Nekromanten.
    "Kein Grund zur Besorgnis, Diego", flüsterte Xardas und wies ihn an, die Tür zu schließen. "In zwei Minuten kannst du dich auf den Weg machen, wo immer es dich auch hinzieht. Sag mir nur eins: haben die Feuermagier in irgendeiner Weise Verdacht geschöpft, als du ihnen den Almanach überbracht hast?"
    Schweiß perlte von Diegos Stirn herab. Sein Kopf war völlig leer. Er konnte den Schwarzmagier bloß anstarren und hoffen, dass der furchtbare Moment irgendwie vorüber ging.
    "Antworte mir!" In Xardas' sonst so gelassene Miene hatte sich etwas Neues eingeschlichen: Beunruhigung. Seine Stimme schien beinahe brüchig, als er fortfuhr. "Du hast ihnen den Almanach doch überbracht, oder?"
    Diego war kurz davor, sich vollends in der Leere der weißen Pupillen zu verlieren, dann kam es mit einer Überzeugung, die ihn selbst verwunderte, aus seiner Kehle.
    "Nein."
    "Du Idiot! Du verdammter Idiot!" Mit plötzlicher Wucht vom Zorn gepackt, stieß Xardas einen Stuhl zu Boden. "Weißt du eigentlich, was du da angerichtet hast?"
    "Allerdings." Einen schnellen Schritt später stand Diego mit dem Rücken zur Tür. Xardas konnte ihm unmöglich nach draußen folgen - nicht einmal der Dämonenbeschwörer war mächtig genug, um es mit dem kompletten Alten Lager aufzunehmen. "Ich habe die Magier vor dir gerettet - das habe ich angerichtet!"
    Diego schrie auf vor Schmerz, als sich Xardas' Zorn in einer plötzlichen Woge dunkler Magie entlud. Ein schwarzer, pulsierender Strahl schoss aus einem Runenstein in seiner rechten Hand und schleuderte Diego zu Boden.
    "Du hast sie nicht gerettet", keuchte der Schwarzmagier. "Du hast sie umgebracht."

    Wir müssen unbedingt die Wassermagier unterrichten, bevor es zu spät ist. Vielleicht gelingt es uns eine Katastrophe zu verhindern.
    Corristo hob die Feder und horchte auf.
    Nichts.
    Er wandte sich um und schritt horchend zum Eingang des Magierhauses. Aufmerksam blickten sich die alten Augen des hohen Magiers in alle Richtungen um, doch es war niemand zu sehen. Er musste sich geirrt haben.
    Stirnrunzelnd trat er zum Schreibpult zurück, tunkte die Feder vorsichtig ins Tintenfass und begann in kleinen, eng beieinander liegenden Zeichen den letzten Satz seines Lebens.
    Nicht auszudenken was passieren würde, wenn er die freie Mine...
    Sein Rücken war völlig ungeschützt, als ihn die tödliche Klinge traf.

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    Sapere aude  Avatar von Jünger des Xardas
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    Jünger des Xardas ist offline
    So, dann wollen wir mal.
    Tut mir leid, dass es so lange gedauert hat. Andererseits, ich bin ja noch immer der Erste Juror, der hier aufkreuzt, von daher kein Grund, mich zu schämen.

    Nun, ich muss sagen, die Entscheidung fiel mir außerordentlich schwer und ich musste das Battle zuvor mehrere Male durchlesen.
    Es war ein wirklich schönes Battle und es hat Freude gemacht, es zu lesen. Anders als es in manch einem anderen Battle schon vorkam, habt ihr beiden nicht gegeneinander geschrieben, sondern wirklich die Ideen des anderen aufgegriffen und miteinander harmoniert. Von daher ist die Bezeichnung Battle vielleicht auch nicht die richtige.
    Auf diese Weise jedenfalls, kam eine schöne, zusammenhängende Story heraus, während bei so manch anderem Battle eine solche nicht wirklich zu erkennen ist.
    Und selbst der Humor kam nicht zu kurz. Von der Anspielung auf eines der wenigen wirklich genialen Elemente in G3, bis hin zu dem mächtigen Dämonenbeschwörer, der ja von einem einfachen Buddler zertreten werden könnte. Dabei habt ihr es dennoch geschafft, eine „ernste“ Story zu erzählen und das Battle nicht zu einer Nonsensstory werden zu lassen (wenngleich auch das sicher nicht uninteressant gewesen wäre)
    Aber auch so war die Story sehr interessant. Ihr habt wirklich auf das Lead-In Bezug genommen und alles aus diesem herausgeholt. Dabei hattet ihr beide schöne Ideen, wobei Laido die Handlung etwas stärker vorangetrieben hat. Doch man kann nicht sagen, dass er sie in der Hand gehabt hätte, denn auch John hatte einige gute Ideen, die die Handlung vorantrieben.
    Tja und stilistisch gehört ihr ja sowieso zu den ganz Großen hier im Forum. Unnötig, dies überhaupt noch zu erwähnen.
    Tja, es war wirklich eine sehr schwere Entscheidung und ich musste lange überlegen. Ihr beiden nehmt euch praktisch nichts. Euer Stil ist sicher, ihr gebt euch keine Blöße…
    Verdammt schwer, hier einen Sieger zu bestimmen. Ich glaube, wäre dies ein normales Battle, hätte ich mich meiner Stimme enthalten, aber als Jurymitglied geht das schlecht. Und so habe ich das Battle nun viele Male durchgelesen und lange herum überlegt, habe versucht, irgendeine kleine stilistische Schwachstelle in einem eurer Posts zu entdecken, die ausschlaggebend sein könnte.

    So, genug geschwafelt. Meine Stimme geht letztlich ganz knapp an John (das „Arschloch vergesse ich gnädigerweise), den ich einen winzigen, mikroskopisch kleinen Tick besser fand.
    Warum genau, kann ich schwer sagen. Es ist in erster Linie eher ein Gefühl, doch ich glaube, es ist die Tatsache, dass es John noch ein klein wenig besser gelungen ist, die Stimmung zu transportieren. Er war es, der unentwegt auf Diegos Gefühle eingegangen ist und der genau geschildert hat, wie unwohl der Schatten sich bei seiner Arbeit für die Feuermagier fühlt. Und mir hat es wirklich sehr gut gefallen, wie er das Gespräch zwischen Diego und Milten gestaltet hat. Das hat John einfach etwas besser hinbekommen als Laido, wie ich finde. Dabei waren es vor allem die kleinen Details, wie Diegos spitzbübisches Lächeln oder Miltens schnippische Art. Diese Stelle ist für mich die gelungenste des Battles, weil du die beiden Charakter einfach wunderbar darstellst und wirklich genau triffst und auch das Verhältnis der zwei Freunde gut rüberkommt.
    Tja, wie gesagt, es war nicht leicht und auch Laido hat wirklich toll geschrieben. Mit einem wirklich winzigen Vorsprung gewinnt für mich John, doch es würde mich ebenso nicht wundern, würden die anderen nun für Laido stimmen. Ich habe selten ein Battle erlebt, bei dem die Entscheidung so schwer fiel.

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    Drachentöter Avatar von Eddie
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    dort...manchmal aber auch hier
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    Eddie ist offline
    Es ist schwierig, aus diesem Battle einen hervorzuheben, der...blablabla.

    Da ich JdX nicht wiederholen möchte und das Ganze auch nicht unnötig in die Länge ziehen will (ich hätte ohnehin nichts anderes zu sagen als er), mach ichs kurz: Ich bin für Laido.
    Klar, John und Laido waren beide sehr gut, stilsicher und ausdrucksstark (was man eigentlich gar nicht mehr erwähnen muss), beide haben ihren Humor mit eingebracht und beide hatten gute Ideen, um die Handlung voranzutreiben. Laido hatte jedoch den Vorteil, den letzten Beitrag zu schreiben, und den hat er wirklich exzellent ausgenutzt. Das ganze dann mit der Ermordung der Feuermagier zu verbinden war schon richtig genial. Und wenn ich es richtig verstanden habe, hätte Diego das Ganze zudem verhindern können, wenn er den Magiern den Almanach gegeben hätte. Diese abschließende Wendung hat Laido meiner Meinung nach den Sieg verschafft.

    eddiet: @JdX: Ich hab spaßenshalber mal ne Umfrage eröffnet, kannst ja mit abstimmen, wenn du magst.

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    [Teil 1: Die Strafkolonie] [Teil 2: Khorinis]
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    "Ich verlasse mich auf meine Fehler und Unzulänglichkeiten, wenn es darum geht, dass zu erschaffen, was für mich eine gute Geschichte ist." Gus van Sant
    [Gedichte] [Des Barden Lied] [Helden wie wir] [Epilog] [Loderndes Feuer] [Kurzgeschichten]
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    Geändert von Eddie (17.07.2009 um 21:23 Uhr)

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    Sapere aude  Avatar von Jünger des Xardas
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    Jünger des Xardas ist offline
    Zitat Zitat von Eddie Beitrag anzeigen
    eddiet: @JdX: Ich hab spaßenshalber mal ne Umfrage eröffnet, kannst ja mit abstimmen, wenn du magst.
    Hab ich gemacht. Ist zwar ein wenig sinnlos, aber wenn juckts.
    Tja, jetzt wirds wohl spannend...

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    Drachentöter Avatar von König Rhobar II
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    König Rhobar II ist offline
    Ok, dann melde ich mich auch mal kurz zu Wort, wie versprochen wird jetzt der begnadete Verfasser des überaus genialen Lead-Ins bekannt gegeben, der allein dafür bereits den Sieg verdient hätte, aber in seiner unermesslichen Bescheidenheit darauf verzichtet.

    Es ist... *trommelwirbel*


    Hm, ne, das kann nicht stimmen. Es lag scheinbar ein Irrtum vor, das Lead-In ist bloß von mir

  15. Beiträge anzeigen #15 Zitieren
    Irenicus-Bezwinger  Avatar von MiMo
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    MiMo ist offline
    Wao, was für ein geniales Battle!
    Was dieses Battle so genial gemacht hat, dürfte klar sein. Zum einen Laidos absolut astreinen Schreibstil, zum anderen den von John, der den von Laido sogar noch übertrumpft!
    Es ist wirklich schwierig bei diesem Battle einen besseren herauszufiltern (nicht zuletzt da mir die ausschlaggebende Stimme zufällt ). Gut, Johns Schreibstil war ein Ticken besser, aber John hat in seinen Post meistens nur Gedanken Diegos beschrieben, die die Geschehnisse aus Laidos Post noch einmal wiederholten. Langweilig wurde es deshalb allerdings überhaupt nicht, dafür war John zu gut.
    Auf der anderen Seite hat Laido aber eindeutig die Story geprägt! Nicht nur die genauere Ausarbeitung des Auftrags ("Besorge Xardas Almanach!"), sondern auch Diegos Plan diesen Auftrag mittels einer Telekinesespruchrolle zu lösen und auch Xardas höchstpersönlicher Auftritt - das alles geht auf Laidos Konto, weshalb ich mich hiermit dazu entschließe ihm gaaaaaaaanz knapp meine Stimme zu geben.

    Dieses Battle gehört jedenfalls ganz sicher zu den besten, die ich bisher gelesen habe, nur mal so als Fazit hintendran!

  16. Beiträge anzeigen #16 Zitieren
    Mythos Avatar von Gothic Girlie
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    Gothic Girlie ist offline
    Schwere Entscheidung.

    Eins ist schon mal klar, es ist eine tolle Geschichte dabei herausgekommen, mit Witz und erstaunlichen Wendungen, sprachlich geschliffen, Gothic-Gefühl pur. Ich schätze es, wenn nicht plötzlich Klingonen oder moderne witticism auftauchen, nur weil einem Autor grad nix besseres einfällt.
    Ihr seid beide großartige Autoren und Ihr habt gut zusammengearbeitet.

    Und ich soll mich jetzt entscheiden... doof.

    Johns erster Post baut eine wunderschöne Stimmung auf. Das ist Pionierarbeit, und muß entsprechend gewürdigt werden, denn King Rhobars II Einleitungspost gab eben eine gute Idee vor, aber nicht dieses besondere Gefühl.
    Laidos zweiter Post fällt meiner Meinung nach ein bisschen dahinter zurück, beim Dialog mit Fingers wird für meinen Geschmack zu viel kommentiert. Allerdings habe ich beim letzten Satz mit der G3-Anspielung das erste Mal herzlich gelacht, und das schätze ich wiederum.
    Johns nächster Post hält leider nicht ganz das Niveau des ersten, er wirkt ein bißchen hastig hingeschrieben. Zu viel Hörensagen, Diego sollte mehr als solche Allgemeinplätze in Erfahrung gebracht haben... Die Vorlage mit dem "Mann in Rot" ist aber schön.
    Laido verwickelt Milten sehr... nun, Diego-mäßig in das jetzt gemeinsame Abenteuer. Milten hat gar keine Chance. Das ist gut.
    Bei John hingegen kommt ein Milten vor, den ich ein bisschen befremdlich finde. Sowas wie Bockigkeit - weiß nicht. Ich habe mir Milten einfach immer etwas anders vorgestellt, auch wenn es sehr gut geschrieben ist.

    Die letzten drei Posts sind rund und jeder ein Kleinod. Die erstaunliche Wendung mit Xardas - gut aufgebaut von Laido. John und er entwickeln dann großartig den Konflikt, den Diego mit sich ausmacht. Und wie Laido die Wende herbeiführt zum Mord an den Feuermagiern, wie er die Situation zuspitzt auf Corristos Tod, das hat wirklich Weltklasse und liest sich wunderbar.

    Tja, wenn man das zusammenzählt, was kommt dabei raus? Ich kann mich immer noch nicht entscheiden. Stimmungspunkte für John, Handlungspunkte für Laido.

    Gothic Girlie




    Ein paar Kurzgeschichten: http://forum.worldofplayers.de/forum...lypsen-Varants

    Wettbewerb-Beitrag für den Risen-Storywettbewerb: http://forum.worldofplayers.de/forum...ry-Die-Scheibe

  17. Beiträge anzeigen #17 Zitieren
    Halbgott Avatar von Oblomow
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    Oblomow ist offline
    Also, ich hab mir das jetzt auch mal durchgelesen. Es hat sich hier eine wirklich interessante Geschichte entwickelt, wie ich finde.

    Der Stil war von beiden sehr gut, wie ich finde, doch letztlich plädiere ich für einen Sieg von John und das liegt am Inhalt.

    John hat im ersten die Gefühle von Diego dargestelt, ohne jedoch wie manche im Storyforum irgendwelche Ergüsse von sich zu geben und brachte am Ende den Almanach ins Spiel.

    Laido ließ Diego darauf über den Almanach reden und hier wird es in meinen Augen schon etwas seltsam. Was haben denn die Magier gesagt? Hat Diego nicht nachgefragt, zumindest so ein bisschen oder weiß er wirklich so wenig wie es scheint. Der Schlusssatz von John ließ doch zumindest, jedenfalls in meinen Augen ein bisschen erahnen, dass da eine Art Legende, Geschichte dahintersteckt.

    Ok, bei den nächsten beiden Posts sieht das ganz ok aus, von beiden seiten, auch Laido ließ sich das mit Milten einfallen, auch wenn das iwie logisch war.

    Egal, weiter, John macht einen guten Beitrag wie ich finde, die Magierstimmung kommt rüber und der brave, hilsbereite, aber eben auch noch kindliche Milten kommt gut.

    Laidoridas lässt wegen der Probleme darauf Xardas erscheinen, naja, also etwas seltsam, aber es kommt natürlich auf den ersten Blick noch so ein aha-Effekt.


    Das Ende von john ist toll, also Diego entscheidet sich gegen die Abgabe des Buches, bricht aus, aus der Rolle der Marionette.


    Laidoridas Ende ist dann der Effekt wie bei der Kurzgeschichte des letzten Jahres von El Toro, der gedachte Schutz der Magier, wird zu ihrem Verderben.

    Aber auch wenn das auf den ersten Blick so toll aussieht, so ist das doch irgendwie dürftig finde ich.

    Was stand in dem Buch?
    Woher weiß Xardas, was passieren wird?
    Hat er die Mine einstürzen lassen oder Gomez belauscht?
    Und warum hätten die Magier sich nicht auch so retten können?

    Das kommt mir irgendwie so schnell und dramatisch soll es sein mäßig vor, nichts für ungut.

    Ich zaubere mal nen Vergleich, bitte nicht allzu ernst nehmen.

    A: "Mann, welches von den beiden Sandwiches soll ich bloß nehmen? Erdnussbutter-Marmelade oder Marmelade-Erdnussbutter?"

    B: "Ich empfehle zweiteres?"

    A: "Ach, ich nehm doch lieber Erdnussbutter-Marmelade"

    B: "Narr, wegen dir sind gerade 50000 chinesische Kinder gestorben"


    OK, gut, ich hab natürlich übertrieben, das sind eigentlich nur Feinheiten. Ihr wart beide gut, John, fand ich aber besser, gerade wegen dem Ende.

  18. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #18 Zitieren
    Drachentöter Avatar von König Rhobar II
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    König Rhobar II ist offline
    Ähm, ihr beide habt aber schon gemerkt, dass das hier ein Turnier-Battle ist und deshalb von einer Jury (Jüdex, Eddie und MiMo) entschieden wird, bzw. schon längst entschieden ist?^^

  19. Beiträge anzeigen #19 Zitieren
    Halbgott Avatar von Oblomow
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    Oblomow ist offline
    Zitat Zitat von König Rhobar II Beitrag anzeigen
    Ähm, ihr beide habt aber schon gemerkt, dass das hier ein Turnier-Battle ist und deshalb von einer Jury (Jüdex, Eddie und MiMo) entschieden wird, bzw. schon längst entschieden ist?^^
    nein
    Geändert von Oblomow (28.07.2010 um 00:41 Uhr)

  20. Beiträge anzeigen #20 Zitieren
    Mythos Avatar von Gothic Girlie
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    Gothic Girlie ist offline
    War mir auch nicht klar.

    Gothic Girlie




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