[Tor zum Kastell]

Auf des Gebirges breit hinfließend kahlem, höchstem Gipfel
erhebt sich, schwarz aufragend, aus gemauert' kunstvoll Stein,
ein Schloß, hoch droben über all der Wälder schwankend Wipfel.
Eine Faust, die noch den Wolken droht, so scheint's zu sein.

Doch schnell sie ziehen hin über das ragende Gemäuer,
nur Windes Stimme an des Giebels scharfem Grat gewetzt.
Und selbst der Sturm über die steingeschnitt'nen Ungeheuer,
Gargylen, Wyrme, zähnefletschend Drachen, ist entsetzt.

Regenfäden in der Luft, gemacht wie feinster Zwirne.
Millionen Tropfen auf der dunklen Mauer Stein hernieder
sinken, nein: sie schlagen auf die harten Felsenstirne
der Buckelquader, die vor Nässe glänzen, immer wieder.

In diesem Augenblick der Glanz, der auf den Mauern liegt,
wird offenbar in seiner ganzen unnahbaren Pracht.
Denn ein gewaltig Blitz sich plötzlich an die Dächer schmiegt
und sein gleißend Licht schickt durch die Düsternis der Nacht.

Zischend greift er nach dem Turm, der ihm entgegenstrebt.
Der siedend Äther brüllt den Schmerz hinaus, der ihm geschieht.
Wände zittern, Scheiben klirren und die Erde bebt
wenn Donners Hall entrollt über den schwarzen Himmel zieht.

Doch unergründlich tief in Berges Fels verankert hält
der Bau den ungestümen Elementen stand und ragt
den Ungebilden, die die Götter schicken durch die Welt,
entgegen, trotzt dem Zahn der Zeit, der rastlos an ihm nagt.

Mag auch die Gewalt des Sturmes, Blitz und Frostes Kälte
von außen ohne Unterlass die hohen Mauern geißeln
Wenn es einen sich'ren, stillen Ort zu wählen gälte,
wär's das Kastell, an dem umsonst der Wetter Kräfte meißeln.

Denn Einlaß ist den Stürmen, Feinden aller Art verwehrt.
Obwohl seit unerdenklich Zeiten sie die Mauern wetzen,
bleiben sie doch glatt und blank und völlig unversehrt
und niemand kann sein Zeichen in die steilen Wände setzen.

Beschützt durch göttlich Geist vor allem Unbill, das die Welt,
gepeinigt durch den ewig während Streit auf ihrem Rücken,
der alles seit dem Anbeginn in stetem Wandel hält,
durch die Sphären schickt, um ihre Schmerzen auszudrücken.

Als Schlachtfeld für der mächt'gen Götter endlos Streit und Hader,
ist sie einst von ihnen selbst erschaffen aus dem Nichts.
Gedanken wurden festgefügt zu Fels mit erzen Ader
vielfach gefaltet durch die Kraft des eigenen Gewichts.

Und Wasserstrudel, Ozeanen gleich, alles verschlingend
brachen unaufhaltsam sich verwüstend ihre Bahn.
Streitend schufen beide Brüder, miteinander ringend,
Geschöpfe, nur zu Nutze für des Kampfes sinnlos Wahn.

Und wenn die grellen Blitze zucken um die Mauern des Kastells
die winzig Menschen in den düstren Hallen lächeln nur
denn sie wissen, Sturm mit Blitz und Donner nagt, als gelt's,
zu spielen mit dem einzig standhaft Ding auf weiter Flur.

In dem Krieg der Götter, die die Elemente nutzen
sind Menschen nur Figuren in dem endlos während Spiel
und trotzdem steht ihr höchster Sinn danach, der Welt zu trutzen,
das Schicksal aufzuhalten ist der Menschen ewig Ziel.

Höchste Macht die Magier sich zu Eigen machen schaffen,
Verführte Beliars und seinen Zielen untertan,
weise Hüter alten Wissens, wo sonst Lücken klaffen?
Vielgestaltig wars, was staunend die Besucher sah'n.

[Renata]

Die Priesterin hatte bei Chivalriks Worten gestutz. Wenn er sich nach diesem langen Schlaf, den er dann mit diesem mehr als üppigen Abendessen krönte, immer noch kraftlos fühlte...
... dann lag es wohl daran, dass sein voller Magen nach Ruhe zum Verdauen rief. Aber wenn er in die Bibliothek wollte, ihr sollte es Recht sein.

Der Weg war ja nicht weit, fast gleichzeitig durchschrtten sie das blassblaue Leuchten, welches das Tor zu dem majestätischen Saal umgab, machten einen Schritt hindurch und waren in dem kleinen abgeschlossenen Universum der Kastellschen Bibliothek. Sie fragte sich, ob sie diese Kribbeln beim Passieren wirklich spürte oder sie es sich nur einbildete. Fast wäre sie noch einmal zurück gegangen, es auszuprobieren, ließ sich aber von Chivalriks suchenden Blick über die gewaltigen Regale zurück halten.

"Du weisst ja: voller Bauch studiert nicht gern...." rief sie zu ihm hinüber "was suchst Du hier eigentlich genau?"

[chivalrik]

"Ich suche diese Blume." Nur wo sollte er suchen, er hatte nicht den blassesten Schimmer. Renata meinte zu ihm er solle nur einen Begriff nennen und er würde schon sehen.
"Wie sieht sie denn aus deine Blume?" "Unbeschreiblich schön. Sie ist violett, sternenförmig. Einfach zum reinbeissen." Er musste grinsen.
"Blume." wollte er rufen, doch die Magierin war schneller. Sie hielt ihm den Mund zu. "Bist du des Wahnsinns !? Hast du eine Ahnung wie viele Bücher das sind ?"
"Wie soll ich denn sonst suchen ?" fragend blickte er sie an.

[Renata]

Sie konnte sich ausmalen, was das für ein Fiasko geworden wäre, hätte er seinen Wunsch wirklich ausgesprochen. Das wären sicher tausende Bücher gewesen, die auf "Blume" reagiert hätten....

"Um Beliars willen, sei etwas genauer bei Deinen Wünschen. Sag, dass es ein Blüte war und von welcher Art, war sie sternförmig oder war es eine Glockenblume? Sag auch, ob sie duftete oder nicht. Und welche Farbe sie hatte, ob sie groß oder klein oder irgendwas dazwischen war.

Du könntest sogar sagen, wonach sie geschmeckt hat... Und am Ende wirst Du vielleicht nach einer kleinen gelben Glockenblume suchen, die wie ein Veilchen duftet und nach Vanille schmeckt. Irgend so etwas eben..." Während sie noch sprach, hatte sie eine schwarz gekleidete Gestalt bemerkt, die die Bibliothek ebenfalls betreten hatte. Idaho hatte den Besuch im ersten Stock ganz offensichtlich gut überstanden (nicht, dass sie je daran gezweifelt hätte....)

[Idaho]

Nach einiger Zeit riss erneut das kleine Kätzchen Idaho aus seinen Gedanken, indem es mit den kleinen Zähnen spielerisch in seine Hände biss. Leicht grinsend blickte er auf Snooker, der wie ein kleiner Löwe mit seinem kleinen Finger kämpfte, die winzigen Krallen dabei zur Hilfe nahm. Schließlich setze der Lehrling das kleine Felltierchen vor sich auf den Boden und schob es sachte zu Lomar rüber, die noch immer mit Seloron redete. Offenbar störte er hier doch nur, die Magierin war wohl grade in andere Gedankengänge vertieft. Unzufrieden seufzend und ohne ein weiteres Wort zu sagen verließ er den Trainingsraum, gefolgt von einem kurzen Mauzen des Katers, der sich jetzt ein neues Spielzeug suchen musste. Aus Frust darüber heute erneut nicht sinnvolles getan zu haben beschloss Idaho sich in die Bibliothek zu flüchten, um dort wenigstens das ein oder andere Buch zu studieren. Der Weg führte erneut an vielen Bildern vorbei, denen er diesmal jedoch keinen einzigen Blick schenkte, die Kopfschmerzen von vorhin waren ausreichend gewesen. So erreichte er gleich darauf das Portal in die Bibliothek, in der er zu seiner eigenen Überraschung trotz später Stunde noch zwei Personen vorfand. Eine davon war Renata, die sich selbst als Magierin ausgegeben hatte, obwohl Idaho daran zweifelte. Wer die andere Person war wusste er nicht, das Gesicht schien ihm jedenfalls nicht bekannt, doch schien er nicht zum Zirkel zu gehören.

„Guten Abend! Wie ich sehe sind die fleißigen Bienchen zu jeder Zeit unterwegs? Was treibt Euch denn zu so später Stunde in die Bibliothek?“

Bei dem Gedanken an die Biene musste Idaho kurz schmunzeln, verkniff es sich jedoch gleich darauf wieder, um nicht unhöflich zu wirken. Während er auf eine Antwort wartete, glitt sein Geist unmerklich schon wieder in die dunkleren Sphären des Seins hinab, die er nur mit Mühe von sich fernhalten konnte.

[chivalrik]

Da Renata keine Anstalten machte ihm zu antworten sagte chivalrik zum Ankömmling, er hatte ihn bisher noch nie im Kastell gesehen. Er hatte noch fast niemanden im Kastell gesehen wie ihm schien. "Ich...ehm.." Er blickte zu der Magierin. "...wir, wir suchen Informationen über eine Blume. Ich, äh, ich hatte einen kleinen Vorfall."
Nach einer kleinen Pause fuhr er fort "Ich entdeckte auf einer Wiese eine mir unbekannte Blume. Sie war so wunderschön..." Er versank in Gedanken an diese Blume.
"Sie war ?" riss Idaho ihn aus seinen Gedanken. "Ja sie war, ich habe sie... gegessen." gestand er.
Er musste sich selbst gestehen dass es ein Fehler war, doch er hatte sich einfach nicht wehren können. Die Blume hat es ihm sozusagen abverlangt.
Die Magierin legte ihre Hand auf seine Schulter und wand sich an Idaho...

[Renata]

Mit seiner Bemerkung über die Bienchen hatte Idaho sie darauf aufmerksam gemacht, dass er um ihren kleinen Streich von neulich wusste, dass das vermeintliche Bienchen, das sein Ohr gekitzelt hatte, niemand anderes als die Piest.. oh, pardon, die MAGIERIN selbst gewesen war.

Schon merkwürdig, dass sie hier in der Bibliothek stand, sich über eine Bemerkung über Bienchen Gedanken machte und gleichzeitig mit einem Kastellgast ein Buch über ein sehr spezielles Blümchen suchte.. Bienchen und Blümchen, Blümchen und Bienchen... Da reifte eine Idee...

"Vielleicht sollten wir zusammen nach diesem Buch suchen, denn Du" hier wandte sie sich an Idaho "scheinst ja Erfahrung mit Bienchen zu haben, eben wie einer, dem fast mal eine ins Ohr gepiekst hätte. Und wer ist ein größerer Blumenkenner als diese kleinen Geflügelten. Du" das war jetzt an Chivalrik gerichtet "weisst, wie sie aussah und wie sie geschmeckt hat. Na, wenn da mal nicht die richtigen Fachleute für die Suche zusammen gekommen sind.

Ich" dabei hob sie etwas abwehrend die Hände, als sie die fragenden Blicke der beiden Männer sah "passe nur auf, dass hier kein Unglück passiert".

[Idaho]

Etwas verwundert blickte Idaho immer wieder abwechselnd Renata und den neben ihr stehenden Mann an. Zuerst hatte er es für einen Scherz gehalten, doch offenbar hatte er diese Blume tatsächlich gefuttert! Was konnte einen Menschen dazu bringen, eine Blume zu essen? Ein Ding mit ein paar Blättern und einer Blüte, so was konnte doch nicht schmecken! Oder doch? Nein, völlig ausgeschlossen, allein der Gedanke war grotesk, wenn es keine Beine oder zumindest Flügel besaß, konnte es nicht genießbar sein. Obwohl die Bienen ja auch zu den Blumen.... genug davon!
Etwas verwirrt schob Idaho diese vegetarischen Gedankengänge zur Seite und versuchte sich wieder auf den Vorschlag der Magierin zu konzentrieren. Was meinte sie mit Bienchen und Blümchen? Einige merkwürdige Assoziationen schossen ihm sofort durch den Kopf, die der Lehrling vorsichtshalber jedoch ebenfalls verdrängte.

„Wie sah diese Blume denn ungefähr aus und welche Wirkung zeigte sie?“

Gedanklich fügte er noch die Frage hinzu, wie bei Beliar er auf die Idee gekommen war diese Blume zu mampfen, doch für solch nebensächliche Dinge war später sicher noch genug Zeit. Mit dem ein oder anderen Glas Wein philosophierte es sich auch viel leichter und schöner, da letztlich alles einen Sinn ergab, oder manchmal auch nichts. Ach, wenn er jetzt doch nur ein Glas Wein hätte...

[chivalrik]

Wie die Blume aussah, er dachte nach.
"Sie war wunderschön, ihre fünf violetten Blätter waren allesammt gleich. Diese Blume war einfach perfekt...perfekt.
Die Wirkung ? Naja.. berauschend..." wieder musste er grinsen.
"Du wärst neidisch, wenn du wüsstest, wie sie geschmeckt hat. Das Essen im... äh.. Refektorium ist zwar sehr gut. Aber an so eine Blume reicht es nicht heran.
Die Wirkung ist der des Sumpfkrautes ähnlich, doch viel intensiver und.... es ist einfach unbeschreiblich." Seinen Zusammenbruch verschwieg er ihm, er wollte kein schlechtes Licht auf diese Blume werfen.
"Ich würde sie ganz sicher wiedererkennen." Er wand sich an die Magierin, seine Lebensretterin. "Und wie sollen wir jetzt suchen ? Am besten wäre es wenn ich Bilder sehen könnte, ich könnte sie wie gesagt wiedererkennen."

[Renata]

"Um ein Buch mit Bildern vorzulegen, müssen wir erst mal ein Buch haben. Und einfach nur 'Blume' zu rufen, würde genau das Unglück herbei führen, das zu verhindern ich hier bin." Hmmm. Die Priesterin versuchte zusammen zu fassen, was sie gerade gehört hatte.

"Also: Das gesuchte Blümchen hat eine violette fünfblättrige Blüte? Gut. Versuchen wir es mal mit 'Bestimmungsbuch: violette blühende Salatpfllanzen'". Wie erwartet, passierte nichts. Denn dass Chivalrik das Blümchen gegessen hatte, klassifizierte es nicht automatisch als Salat. Dann eben "'Bestimmungsbuch: violette Blüten'". Das war ein Treffer. Nein zwei... oder sogar drei, dem Flattern und den Klatschern der aufschlagenden Folianten nach zu urteilen.

Die Priesterin winkte den beiden Pflanzenkundlern, die aus den Regalen gefallenen Bücher aufzusammeln und zu einem der Lesepulte zu tragen. "Ich bin sicher, dass Ihr darin fündig werdet. Seht Euch nur fleissig die Abbildungen an. Wenn Ihr etwas gefunden habt, sagt mir Bescheid" was hoffentlich erst morgen der Fall sein würde, fügte sie im Stillen hinzu "bis dahin lasse ich Euch alleine weiter suchen. Und dass Ihr mir hier keinen Unfug macht" Letzters konnte sie sich nicht verkneifen, traute sie Chivalrik doch durchaus zu, das Buch der Bequemlichkeit halber ins Refektorium zu tragen. "Lasst die Bücher hier in der Bibliothek" Mit einem kurzen Nicken verabschiedete sie sich und verzog sich schnell in das obere Stockwerk.

[Xarmon]

Xarmon ging wieder mal im Kastell herum. Als er eine frau sah und er sie fragte "Seid ihr Lady Lomar" "Die bin ich, was wollt ihr" "Ich soll euch diesen brief von der Miliz Trilo geben" sagte Xarmon, gab ihr den Brief und wartete auf ihre Reaktion.

[Ganzo]

Schweißgebadet trottete Ganzo aus dem Trainingsraum. Er hatte geschlagene drei Stunden am Stück trainiert, ohne Pause. Mühsam schleppte sich der erschöpfte Söldner in seine Kammer und lies sich aufs Bett fallen. Im Liegen versucht er seine Rüstung auszuziehen, kein besonders leichtes Unterfangen. Schließlich schaffte er es und ließ die Metallene Rüstung neben ihn auf den Boden scheppern. Es dauerte nicht lange und der Holzfäller lag in tiefen Schlaf…

Es dauerte etwa ein bis zwei Stunden, bis dieser Schlaf auch wieder durch das hämmernde Hungergefühl in seinem Magen unsanft beendet wurde. Ganzo fand sich selbst in seinem Bett wieder, sein Gesicht vollkommen verzerrt durch die unglückliche Schlaflage. Brummend richtete er sich auf und drehte sich auf seinem Bett um. Er hob seine Rüstung vom Boden auf und streifte sie sich erneut über. Dann verließ er das Zimmer durch die Tür und machte sich auf den Weg Richtung Speisesaal.

Wie immer war es dort ziemlich leer, lediglich ein par Stammgäste, und Leute die er noch nie gesehen hatte, fanden hier Rast. Ganzo setzte sich an den üblichen Tisch und äußerte seine Wünsche in leisem Ton. Sofort erschien das bestellte Menu vor seinen Augen. Die Teller waren blitzblank geputzt, und das Besteck blendete ihn durch sein ständiges funkeln fast. Zuviel des Luxus für einen einfachen Holzfäller. Er vermisste die anständige Hausmannskost auf dem Hof. Denn selbst, wenn er hier so etwas in der Art bestellte, schmeckte es aber immer als wäre die Feuchtigkeit von den Wänden des Kastells mit ihm Essen. Daran konnte er sich nicht gewöhnen.

Nach dem Mittagsmahl, stand der Söldner auf und begab sich frisch ans Werk. Das Training wartete mal wieder. Der Trainierraum war vollkommen leer. Anscheinend trainierten all die Magier die hier zu Gange waren, oben in ihren Gemächern oder ihren eigenen Trainingsräumen. Ganzo wusste es nicht, und er machte sich auch nicht allzu viel daraus. Entspannt schwang er sein Schwert mit deutlich mehr Sicherheit als noch vorher, und lies es auf und ab durch den Raum kreisen. Dann versuchte er sich an dem Überkopf-Schlag, der zu einer der Stärksten Attacken gehörte, die Ganzo bis jetzt gelernt hatte. Dabei hielt es sich um eine halbe Umdrehung mit der Schwung gesammelt wurde, und der anschließenden starken Attacke in dem er sein Schwert im hohen Bogen über sich schnellen lies. Ein Gegner, der sich solch einer Attacke entgegenstellen musste, würde ernsthafte Schwierigkeiten haben sie zu Blocken, wenn überhaupt. Nach und nach folgten mehrere Techniken, und Ganzo war wieder voll in sein Training vertieft…

[Hirni]

LadyLomar hatte nichts weiter dazu gesagt, dass Hirni sich tagelang nicht im Trainingssaal blicken gelassen hatte. Aber wie sollte er auch? Er konnte ja nicht ahnen, dass es so eine einrichtung überhaupt gab. Nur durch sein angestrenges Nachdenken, also dem reinen Zufall, war er darauf gekommen, einen Dämonen nach so einem Raum zu fragen.
"Dass ich da nicht früher drauf gekommen bin. Ist doch eigentlich klar, dass des Kastell so einen Raum beinhaltet. Ich meine, das Kastell hat schliesslich alles."

Nun sass Hirni in seinem Zimmer und überlegte ob er sofort wieder zum Trainingsraum aufbrechen sollte, wie er es auch gestern gemacht hatte, oder ob er lieber erst noch etwas essen sollte. Er entschied sich fürs erstere, schulterte den Reaver und machte sich auf den Weg zum Übungsraum. Als er an Elfaires Zimmer vorbeiging, fragte er sich, ob sie wohl noch immer mit ihrer Magieausbildung am Gange war, oder ob sie diese schon längst beendet hatte. Gesehen hatte er sie seit Tagen nicht mehr.
"Wahrscheinlich ist sie jetzt wirklich in einer Art Reagenzglas, klopft gegen die Scheibe und kommt nicht mehr raus." Ein Grinsen huschte über sein Gesicht, während er weiter in Richtung Trainingssaal schritt.

Dort angekommen sah er, wie ein anderer dort ebenfalls trainierte. Der Schwarzhaarige musterte den Typen. Er schien einer von Lees Söldnern zu sein. Sein Haar war braun und schulterlang, genauso wie Hirnis. Noch dazu war der Kerl muskolös und trug einen Kinnbart als Gesichtsbehaarung. Der Schwarzmagier nickte ihm zur Begrüßung trocken zu, zog die gewundene Schwertklinge und fing an zu trainieren...

[Idaho]

Gleich nachdem Renata sich verabschiedet hatte, sammelte Idaho zusammen mit dem blumenessenden Mann die Bücher ein, die aus den Regalen gefallen waren. Insgesamt drei Stück, in denen eine Unmenge an merkwürdigsten violetten Blüten aufgelistet und dargestellt waren. Wie sollten sie die da jemals die Richtige herausbekommen? Mit einem leisen Seufzen machten sie sich schließlich ans Werk, blätterten Seite nach Seite um, immer auf der Suche nach dem pflanzlichen Lustobjekt des Unbekannten.

„Ich hoffe du erkennst die Pflanze auch, wenn du sie siehst? Sonst könnte das ein hoffnungsloses Unterfangen werden...“

Ein lichtes Grinsen ging über das Gesicht des ZuXlers, welches sich jedoch im Laufe der Zeit und mit dem Anblick unzähliger, fast identisch aussehender Blüten, vollständig auflöste. Immer wieder kam in ihm die Frage auf, wie so eine Blume wohl schmecken würde, doch aus Angst dem Pflanzenwahnsinn zu verfallen verdrängte er so etwas immer wieder. Wie viele waren nicht schon durch den übermäßigen Genuss an Grünzeug in die geistige Umnebelung geführt worden? Das durfte ihm nicht passieren, Idaho wollte keiner dieser merkwürdigen Pflanzenjunkies werden, die für eine Butterblume ihr Haus verkaufen würden. Entsetzt darüber konzentrierte er sich schnell wieder auf die unzähligen Blüten, die er selbst mittlerweile nicht mehr zu unterscheiden wusste. Erst jetzt fiel ihm auf, dass der nächste Tag bereits angebrochen war. Hoffentlich würden sie bald finden, wonach sie suchten.

[razorwhisper]

Als razorwhisper erwachte viel sein Blick auf Anne, die sich ein Bett in seiner Nähe gewählt hatte. Sie schlief wie es ihm schien tief und fest, so unterließ er es sie zu wecken.
Entspannt, wie es nur wenige die nicht dem ZuX angehören waren, ging er durch den Gang zum Refraktorium.
Auf dem weg sah er recht kurz am ende eines Ganges eine Mann den er zu kennen glaubte.
Erst aber genoss er ein herrliche Frühstück, welches wie es hier üblich, sobald er daran dachte wie von selbst vor sich auf dem Tisch zu erscheinen schien.
Doch der Bandit wusste genau das die das Werk der allgegenwärtigen Dämonen waren, wie er vermutete waren sie auch die wahren Gastgeber hier auf den Kastell.

An genau die wandte er sich mit einer Frage.
Es gelang ihm schon gut den Dämonen die in der Lage waren all seine Gedanken zu „hören“ den Unterschied erkenne zu lassen ob er nun seine eigenen Idee nachging oder ob er eine Antwort wünschte.
Also stellt er sich die Frage ob er den Mann kannte den er eben gesehen hatte eine zweites mal. Wobei er im Gegensatz zum ersten Mal eine Antwort erwartete, ein scheinbar auch von den Dämonen als brauchbar angesehenes Vorgehen.
So antwortende einer von ihnen recht knapp aber präzise um die damit verbundene Kopfschmerzen wohl so kurz als möglich zu halten.
Scheinbar eine der dämonischen Höflichkeiten.

„Es ist ein Mann Namens Ganzo. Er ist zur Zeit in diesem Raum“

Vor dem geistigem Auge des Banditen zeichnete sich ein Weg ab, dem er sogleich gefolgt war.
Erstand stand er in einer Art Trainingsraum.

„Hallo Ganzo, da steckt du also die ganzen Wochen “

Begrüßte er seinen alten Freund

[Ganzo]

Der Söldner warf einen Blick über die Schulter. Ein Lächeln bildete sich auf seinen Lippen und er steckte sein Schwert weg.

„Razor, schön das wir uns auch mal wieder sehen.“

Lange hatte er seinen alten Holzfällerkollegen jetzt nicht mehr gesprochen. Umso mehr freute er sich nun über ein Wiedersehen. Es hatte sich auf dem Hof anscheinend nicht viel getan, denn Razor sah aus wie immer. Er schien recht locker drauf zu sein und warf Ganzo ein breites Lächeln entgegen.

„Was dagegen wenn wir im Refektorium weiter quatschen?“

Man konnte deutlich die leichte Ironie erkennen, die sich in dieser Frage versteckte. Razor nickte nur und ging voran Richtung Speisesaal. Refektorium, war Ganzo eigentlich ein zu umschriebener Ausdruckt, doch er wusste nicht genau wie Razorwhisper das sah, und wollte Vorsicht weiten lassen. Im Speisesaal bat der Söldner seinen Banditenfreund an seinen üblichen Tisch und bestellte zur Eingangsrunde erst mal zwei Bier.

„Dann lass mal hören, was hast du so angerichtet während ich weg war?“

Mit diesen Worten hob Ganzo seinen Krug an und nahm einige ordentliche Schlücke.

[razorwhisper]

Um die Frage von Ganzo zu beantworten musste razorwhisper erst etwas überlegen, um sich die Ereignisse seit der Holzfäller verschwunden war in Erinnerung zu rufen.

„Nun da war wohl Einiges, am erwähnenswertesten ist wohl dass die Paladine die Piraten von Strand vertrieben hatten.
Als ich dann noch beim Angriff einen ungenauen Befehl gab hätte eine Schürferin beinahe das ganze Piratenlager abgefackelt.“

„Nun hat mich mein Amulett her geführt, das Ding will einfach nicht mehr funktionieren“

Der Tee in Refraktorium war herrlich, diese Vorliebe war eine nicht weit verbreitet hier auf der Insel, wie er an der Bestellung seine Freundes bemerkt hatte auch das Bier konnte sich sehen lassen der Bandit trank in zügigen Schlucken.

[Nafolux]

Nafolux stand schon früh auf und ging, nachdem er gefrühstückt hatte, etwas schlechter gelaunt als sonst in die Bibliothek. Er setze sich an seinen Platz und guckte auf sein Notizblatt. Routiniert fing er wieder an zu lesen und nebenbei noch die eine oder andere Sache zu notieren.
Er beschäftigte sich immernoch mit der Schattenflamme, die ein wirklich komplexer Spruch zu sein schien. Der Schwarzmagier las Kapitel für Kapitel, bis er das Buch durch hatte und ein neues nahm. Der Haufen vor ihm baute sich endlich ein wenig ab.
Nachdem er mehrere Stunden druch gearbeitet hatte nahm er sich den Beutel mit dem Amulett zur Hand. Er wollte es eigentlich ein wenig untersuchen, doch da es kein Buch darüber gab, hatte es wenig Sinn. Er konnte nur ein paar Hypothesen aufstellen.
Nafolux wusste, dass sein Wissen über die praktische Magie noch recht beschränkt war, doch wusste er auch, dass man durchaus die Magie wieder erwecken könnte. Doch dazu würde er wahrscheinlich Hilfe brauchen.
Interessier musterte Nafolux das Schmuckstück ausführlich. Er wusste, das es ein recht mächtiger Anhänger war, doch nun konnte man kaum eine Magie spüren, wenn überhaupt erahnen.
Während er nachdachte ging er in den magischverstärkten Raum, um dort etwas den Lichtzauber zu üben. Den Beutel steckte er sich in eine Tasche an seiner Robe und nahm dann die Rune heraus.
Ohne Probleme erschuf er ein helles Licht, was überihn schwebte. Dann ließ er es durch den Raum schweben, so als wenn er nicht wüsste, was wo war. Auch das mit dem kontroliert Schattenerzeugen funktionierte recht gut.
Nach einer Stunde überlegte Nafolux, ob man das Amulett nicht wie eine Rune wirken konnte.
Wenn er einst magisch gewesen war, müsste es funktionieren, doch erinnerte sich der Schwarzmagier an die gelesenen Bücher, die beschrieben, wie gefährlich eine solche Aktion war, denn wenn der Anhänger letzten Endes mächtiger sein würde als der Zauber, könnte es passieren, das dieser stirbt.
Die Gefahr abwägend sah er den Anhänger an. Er war sich nicht sicher, ob er es wagen sollte oder nicht. Er kam zu dem Entschluss es nicht allein zu versuchen. Er musste wohl noch einen anderen Schwarzmagier um Hilfe bitten, bevor er sich an solch ein unterfangen wagen wollte.
Etwas erschöpft ging er nun wieder in die Bibliothek und fing wieder an zu lesen. Er hatte noch einiges vor sich und er wusste nicht, bis wann er es können musste.

[Anne Bonny]

Ein heller Sonnenstrahl schien Anne mitten ins Gesicht und holte sie aus ihrem tiefen Schlaf. Langsam öffnete sie ein Augen nach dem anderen und blickte sich um. Razorwhisper war an scheinend schon aufgestanden. Schon, war wahrscheinlich gut gesagt, denn sie wußte gar nicht was für eine Tageszeit sie hatten. Die Sonne stand schon ziemlich hoch am Himmel, also war es bestimmt schon Mittag. Anne zog sich an und verließ die Massenunterkunft und ging ins Refektorium um etwas zu essen. Als sie durch das Portal trat sah sie sich zuersteinmal um und entdeckte Razorwhisper, der mit einem Mann an einem Tisch saß. Sie tranken beide Bier. Ein recht ungewöhnlicher Anblick, ihn mit Bier zu sehen und nicht mit einer guten Tasse Tee. Anne ging zu den beiden an den Tisch und begrüßte sie und sah den Mann an der Razorwhispers Seite saß. Er sah aus als gehöre er auch zu den Lee's doch Anne hatte ihn noch nie zuvor auf dem Hof gesehen.

"Hallo, ich heiße Anne und bin zusammen mit Razorwhisper hier her gekommen!"

Der Mann betrachtete Anne einen Augenblick und trank dann noch erst einmal ein Schluck von seinem Bier. Anne ungeduldig wie sie immer war, fuhr fort indem sie ihn nach seinem Namen fragte.

"Man nennt mich Ganzo!" war seine kurze Antwort und Anne setzte sich einfach zu den Beiden an den Tisch und bestellte noch eine Runde Bier. Die auch sofort vor ihnen erschien. Dieser Ganzo sollte nicht denken das sie eins von diesen verweichlichten Weibsbildern war.

[Ganzo]

Das Piratenlager also?

Viel hatte Ganzo mit den Leuten dort nicht zu tun gehabt. Grob gesehen war er noch nie dort. Außer einem kleinen zwei Stunden Besuch, hatte er noch kaum was davon gesehen, geschweige denn die Leute dort kennen gelernt. Auf dem Hof sprach man im Allgemeinen nicht viel vom Lager und das war wohl auch der Grund warum Ganzo keine besondere Besorgnis zeigte, als er von seinem Freund diese Nachrichten hörte.

„Schlimme Sache…“

Viel mehr konnte er dazu nicht sagen. Sein Interesse richtete sich eher nach dem Hof. War dort alles wie gehabt? War die Söldnerstadt noch intakt und noch viel wichtiger, war die Taverne noch an Ort und Stelle? Wer hat sich dort in der letzten Zeit so blicken lassen, und wo treibt sich Elpede rum? Er hatte zwar schon seine Rache an dem Bandit genommen, doch die viel recht dürftig aus. Irgendwann wollte er seinen Erzfeind an einer Stelle treffen, die nicht so leicht zu Verheilen versprach. Er wusste nur noch nicht wo.

Mittlerweile hatte sich eine junge Frau zu ihnen gesetzt. Anscheinend kannte sie Razorwhisper, und hatte ihn hierher begleitet. Sie nannte Ganzo ihren Namen, er tat es ihr gleich und forderte sie auf sich zu Setzten. Dann richtete er das Wort an Razor.

„Na ja, bevor du fragst, erzähl ich dir am Besten gleich wo ich die ganze Zeit war.“

Und so fing der Söldner an die letzten Wochen im Schnelldurchlauf noch einmal aufzurollen. Er erzählte von seinen Trainingstunden, den Aufbruch zum Kastell und seinen Kampf gegen das Scavengerrudel. Die schmerzliche Geschichte mit den Orks, löste bei Razor einen vorausgesehenen Ohh-Effekt aus, den wohl noch viele zeigen werden, beim Hören dieser Story. Auch wie der angeschlagene Holzfäller seinen Weg zurück ins Kastell gefunden hatte, war das Zuhören wert.