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  1. Beiträge anzeigen #141
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    Wayne?
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    Jason ist offline
    Zitat Zitat von John Irenicus Beitrag anzeigen
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    Die Chance, einen Doppelpost zu setzen, werde ich mir nicht nehmen lassen. Schon gar nicht bei so einem erfreulichen Anlass! Denn the one and only Jason gibt uns, sich oder wem auch immer endlich mal wieder die Ehre und haut mit dem schrottig betitelten "Dark/Light" mal wieder einen Anfang eines Werkes raus, das auf den ersten Blick nicht ambitionierter wirken könnte.
    Auch auf den ersten Blick scheint der Prolog absolutes Standardwerk zu sein und nimmt einen Dinner For One artigen "jedes Jahr die selbe Leier" Status ein, umso überraschender, dass sich der Ich-Erzähler von den Göttern lossagt, anstatt sich vor Ehrfurcht in die Hose zu machen. Auch mal was Feines.
    Kapitel eins beginnt dann auch ganz nach meinem Geschmack. Huren, Perverse und Fehler auf engstem Raum - scharf.

    Okay gemischte Gefühle, dass konnte ich aber ahnen. Das dir das mit Huren und so gefällt ist klar, ne?

    Einen Pluspunkt gibt es dann schon einmal für geläufige Namen - Da fühlt man sich ja fast wie zu Hause. Ich will niemals bezweifeln, dass Heinz ein wahrer Titan ist - Aber dass er den Tisch so fest durch die Gegend brettert, dass der in tausend Teile zerspringt, ist doch etwas übertrieben, meinst du nicht?
    Neben einem weiteren Fehlerchen geht es dann äußerst tragisch weiter, Familienzwist finde ich persönlich ja immer sehr spannend. Über die altbekannte Konstellation geht das zwar in diesem Falle nicht hinaus, muss es aber auch nicht: Man sympathisiert ja auch so schon mit Jason, der in seiner Rolle schon durch ein paar Sätze charakterisiert ist. Man kennt es halt.
    Demnach bin ich selbst also auch tot. Nur weil er ihn nicht mehr hören kann... wo lauscht er denn überhaupt? Einfach so in den Raum hinein?

    Das waren wieder mal einige meiner, ich nenne sie schon, "Fehler ala Jason" die sich trotz Konrollen meinerseits immer reinschleichen. Danke für das finden und aufzeigen. Wie immer korrigiere ich das.

    Noch tragischer ist dann aber, dass sich solche Fehler häufen. Mal ehrlich Mr. Jason, du bist doch nicht blöd, aber gibst dir in der Hinsicht zu wenig Mühe. Mehr Sorgfalt würde dir und der Geschichte gut zu Gesicht stehen, glaub mir.
    Jasons (also, der aus der Story) Gefühlswelt ist auch ganz ordentlich dargestellt, aber "ganz ordentlich" reicht bei Gefühlen nicht. Will sagen: Wenn schon ausgiebig über den Verlust der Mutter gewehklagt werden soll und sich die Wut gegen den Vater bündelt, dann bitte richtig ausführlich, und nicht so, dass es wie absolviertes Pflichtprogramm wirkt. Mehr Feuer!
    Zugeben muss ich, dass ich nicht erwartet hätte, dass das alles nur ein Traum war. Dennoch glaube ich, dass dieses Traumerlebnis natürlich recht nah an Jasons wirklicher Situation ist. Das alles wird sich hoffentlich noch zeigen, gleichzeitig bin ich gespannt, warum du dir für das alles so einen Titel ausgesucht hast, und wie die Brücke zum Prolog geschlagen wird. Und das meine ich nicht skeptisch, sondern ganz aufrichtig: Ich bin neugierig darauf, wie es weitergeht.
    Dennoch noch einmal abschließend: Gib dir mehr Mühe, vor allem im Bereich Rechtschreibung, aber auch in der Ausarbeitung an sich. Nimm dir mehr Zeit, und setz dann noch einen in Sachen Qualität drauf. Das würde ich gerne sehen.
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    John, bei diesem Punkt weis ich nicht was ich sagen soll. Danke für deine aufmunternden Worte, dass war echt wirklich nett von dir und solchen Leuten wie dir oder anderen kuhlen Menschen wie Eddie und Co (sind ja allesamt hier vetreten), Hut ab! Ich versuche besser das zu verbessern! Achja das war jetzt kein Geschleime von mir, sondern die Wahrheit!
    Und das was ich in diesem Traum gebracht habe, du hast Recht das ist wirklich nahe an meinem echten Leben, vielleicht bin ich bereit mehr Eindrücke daraus in die Story einzuarbeiten, weil ich weiß das ihr euch nicht darüber lustig machen würdet.
    Das war an Johns Kommentar.

    Zitat Zitat von Sir Ewek Emelot Beitrag anzeigen
    Also nachdem John schon eine Menge geschrieben hat, will ich keinen autarken Kommentar zu Jasons neuem Werk mit dem komischen Titel verfassen, sondern nur ein paar allgemeine Kritikpunkte ansprechen, die mir aufgefallen sind:

    Okay, das ist egal wie lange die Kommis werden, ich bin immer offen für kurze oder lange Kritiken.^^

    Ich bin der Meinung, dass man es eher vermeiden sollte, sich selbst, seine Freunde, Familienmitglieder, Bekannte, Lehrer oder was-weiß-ich-wen zu Figuren in seinen Geschichten zu machen. Jedenfalls nicht auf derart plumpe und ungeschickte Art und Weise. Nun gut, ich gebe zu, dass ich das auch mal gemacht habe. Mit 13 Jahren oder so, als ich kleine Geschichtchen verfasst habe, die noch voll episch usw. waren (also eigentliche schlechte Herr der Ringe Klone - meine Lehrer waren die Senatoren des Kaiserreichs, während meine Mitschüler Generäle, Krieger und andere Heldenfiguren waren; wie grottig ich damals geschrieben habe!).
    Ich weiß ja, dass Namensfindung nicht leicht ist. Die Namen sollen ja irgendwie etwas vermitteln, also zur Figur passen, andererseits aber auch nicht so genau zugeschnitten sein, dass es konstruiert wirkt. Doch etwas mehr Mühe als hier kann man sich dann doch geben, finde ich.

    Ich habe mir gedacht, dass ich halt Leute die ich hier gut finde in die STory einarbeiten sollte, als ne Art ka wie ich es nennen soll, "Zoll" oder so? Egal. Wenn das wirklich deine Meinung ist so wie ich gelesen habe, dann werde ich da mehr meine EIndrücke von euch einarbeiten z.b. das Eddie noch n offenes Ohr hat usw. Also ich soll ja die Personen "echt" wirken lassen, oder wie?

    Ich habe ein paar Sachen von Jason gelesen, und habe den Eindruck, dass es irgendwie...redundant ist. Er sollte vielleicht ausstehendes abschließen, und dann ganz neue Themen erschließen. Bisher aber sind seine Prologe alle irgendwie historische Dokumente, die vom Wirken der Götter oder sowas künden. Der Rest dann läuft auf den ultimativen Kampf zwischen Gut und Böse hinaus. Wenn man nun eine dieser Geschichten konsequent und auf hohem Niveau weiterführen würde, dann wäre das vermutlich gut. So aber nehmen die einzelnen Geschichten sich gegenseitig die Wirkung und gehen ineinander unter, so dass jede einzelne plötzlich trivial und überflüssig wirkt.
    Erzählerisch scheinen diese neuesten Beiträge in "Dark/Light" aber ein Fortschritt zu sein, meine ich. Jedenfalls ein Fortschritt zu "Krieg um Khorinis", das teilweise wesentlich holpriger formuliert war, und zu diesem "Supernatural" sowieso, dass ja irgendwie erzählerisch gar keine Qualitäten aufwies (jedenfalls soweit es bisher veröffentlicht war).

    Ich weiß was du meinst, aber ich bin im Gegensatz zu Leuten hier wie John, Eddie, Laido, El torro, dir usw nicht so kreativ begabt, habe ich gemerkt. Alte Storys von mir habe ich eh in den Wind geschmisssen udn ich will versuchen diese mal wirklich zu beenden. Diese Story habe ich auch aus persönlichen gründen angefangen und soll nicht so werden wie KuK oder so. Aber ich finde es toll, wenn meine Beiträge in deinen Augen besser werden, dann versuche ich mich weiter zu bessern.
    An Eweks Kommi.

    Zitat Zitat von Dame El Toro Beitrag anzeigen
    Jason, hör da einfach nicht hin. Der Mann, den für seine Umsicht zu lieben ich nicht abstreiten kann, zeigt sich hier ausnahmsweise ein wenig kurzsichtig. Möglicherweise muss man deine Geschichten ohnehin mehr im Zusammenhang verstehen, als einen Zyklus lose miteinander verbundener Auseinandersetzungen mit dem Problem der menschlichen Freiheit.

    Naja okay, aber ich will ja immer versuchen alle zu berücksichtigen.^^

    Vielleicht ist es daher nicht die schlechteste Entscheidung, das „Supernatural“-Projekt fürs Erste auf Eis zu legen und mal auszuloten, inwiefern das Thema „freier Wille“ zur Behandlung in unserer geliebten Gothic-Welt taugt.

    Ohja das Projekt habe ich wirklich in den Sand gesetzt weil ich zuegeben muss das die Story "Mist" ist.


    Freiheit der persönlichen Entscheidung und Determination sind nicht nur in der modernen Gehirnforschung ein Thema; falls einer der Anwesenden Lust haben sollte, könnte ich ihm einen kurzen Abriss der Diskursgeschichte von Augustinus’ Confessiones über Leibniz’ (nicht der Keksbäcker, John) Theodizee bis hin zum Libertarimus geben, nun, falls...

    Keksbäcker?!?
    Also ich will in der Geschichte, so viel verrate ich mal, auf die Gefühlswelten der Menschen eingehen, was John mit schon sagte noch Genauer ausgerabietet werden sollte. Das Thema Freiheit ist da auch ein zentraler Aspekt der die Geschichte leiten wird.


    Dass sich Jason in „Dark/Light“ (das Album besitze ich auch) mit einem theologisch-philosophischen Gegenstand auseinandersetzt, ist Grund genug für mich, hier schon einmal hundert Intellektuellenpluspunkte zu vergeben, einzulösen in der Triplex-Mensa oder der Weiß’schen Universitätsbuchhandlung. Da könnte sich Jason dann eine Ausgabe der Ilias besorgen, vielleicht sogar die Raoul-Schrott-Übertragung, denn diesem mutmaßlich ersten schriftlich fixierten Epos der europäischen Literatur liegt genau dasselbe Problem zugrunde: Die Menschen sind Figuren auf dem Schachbrett einiger eitler, selbstverliebter Götter und müssen nach deren launenhaftem Gutdünken die Vertreter der Gegenpartei niedermachen. Vielleicht sind dann auch noch ein paar Punkte übrig für eine Reclamausgabe der Theogonie, denn dann könnte Jason die Parallelen zur kosmogonischen Tradition der Griechen nachvollziehen: Nicht geschaffene, sondern schon immer existierende Götter, Chaos, Schöpfung.

    DU hast eine guten Musikgeschmak, dass mag ich.^^
    Ja, die Götter sind schon immer ein heikles Thema, was ich hier ansprechen werde. Ich versuche mit den Personen zu zeigen wie sich ihre Neigungen zu den Göttern durch gewisse Ereignisse nach und nach ändern, dass wird am Schluss auch den Prolog hoffe ich verständlicher machen.


    Jasons Robert, der Ich-Erzähler dieser neuen Geschichte, hat auf eine Existenz als Spielball allerdings keine Lust mehr. Er zieht es vor, statt Rang und Würde nun Einsamkeit und Abgeschiedenheit zu genießen. Die anderen sehen das offenbar nicht so, und deshalb macht sich der Ex-Feuermagier daran, einen autobiographischen Selbstfindungsratgeber im Stil von Peter Hahne zu verfassen. Quintessenz des Prologs: „Lasst euch nicht mit diesen Göttern ein, denn so seid ihr an niemanden gebunden und könnt euch frei entscheiden.“

    Jop, so ists.^^

    Dort, wo dieser erste Eintrag endet, fangen die Probleme eigentlich erst an: Freiheit oder Determination, gilt das nur, wenn man dem zustimmt? Kann man sich der göttlichen Fügung durch konsequente Null-Bock-Haltung entziehen? Sind die Götter in der Lage, auch eine sich sträubende Figur auf dem Brett umherzuschieben? Oder ist die Verweigerung Roberts vielleicht auch ein Teil des göttlichen Plans?

    Ich werde versuchen diese Fragen im Laufe der Zeit aufklären zu lassen. Ich verrate sschon einmal so viel, dass der Prolog auf die Denkweise eines Menschen greift der sich quasi sMn selbst erleuchtet hat. Natürlich hat das Konzequenzen, was ich auch immer wieder aufgreifen werde.

    Das bleibt zunächst einmal unbeantwortet, geht es doch in Kapitel 1 um den kleinen, nunja, Jason, der in einer alptraumhaften Begegnung dem Tod der Mutter beiwohnen muss. Ich darf anmerken, dass sich auch das griechische Epos immer wieder bekannter Namen bedient, für den Wiedererkennungseffekt und zum Zweck der Plastizität der Figuren. Ich will das also gar nicht bewerten, würde mich aber beleidigt zeigen, wenn im Verlauf der Handlung keine "El Toro" vorkommt.

    Ich bediene mich immer gerne Namen, von Personen die ich mag. Du wirst auch deinen Platz finden.^^

    Inhaltlich lässt dich Kapitel 1 noch nicht so recht einordnen, stilitisch und was die Sorgfalt betrifft, solltest du aber an der prolog anknüpfen.
    Ich bin jedenfalls gespannt, was du aus den Fragen machst, die der Prolog aufgeworfen hat.

    Okay dann ein weiterer Anspron zur Verbesserung. Den Prolog werde ich noch einmal dann überarbeiten. Ich werdde versuchen dich und die anderen nicht zu enttäuschen.
    An El Toro.

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    Danke für eure Kommis.

  2. Beiträge anzeigen #142
    Halbgott Avatar von Oblomow
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    Oblomow ist offline
    Zitat Zitat von John Irenicus Beitrag anzeigen
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    Eine Müllstory! Oblomow, ich liebe dich. Mit "Müll" gibt es schon wieder etwas von dir zu lesen, dieses Mal aber fernab von einer kruden M-Story oder Tagebucheskapaden.
    Genug der selbstgefälligen Laberei.
    Ewek hat es schon angedeutet, der Schreibstil fällt positiv aus. Alles ein wenig geschliffener, aber trotzdem immer noch dein Stil. Ich will hier jetzt nicht mit solchen oberschlauen Sprüchen wie "Weniger ist mehr" kommen, aber: Weniger ist mehr. Genau das merkt man, wenn man diese Vorgeschichte liest. Statt wie andere Autoren auf Teufel komm raus irgendwelche epischen Beschreibungen abzuliefern die einen fast erschlagen, lässt du hier zwar durch ausreichende Details nichts anbrennen, verrennst dich aber auch nicht in unwesentliche Dinge. So liest es sich einfach angenehm.
    Bei der Situation auf Khorinis muss ich ein wenig an Teile aus meinem "Addicted To That Rush" denken, dass wohl auch ungefähr so aussehe, wenn es ein wenig unpeinlicher und weiter gedacht wäre. Ich hoffe, ich muss mich da im Direktvergleich nicht vollkommen hilflos geschlagen geben.
    Fest steht: Ich habe hier noch nie eine Geschichte gelesen, die so voller Müll war. Im Grunde ist es so ja auch spannender, denn im wahren Leben ist die Gefahr im Müll unterzugehen auch viel größer, als von Drachen und Orks gefressen zu werden oder so. Jaja, unsere heutigen Drachen sind der Tourismus, und die Orks die Reisebüros. Oder irgendwie so.
    Gut auch, dass du dich für so eine Thematik entschieden hast. Ein Khorinis in Finanzkrise hätte mir wesentlich weniger gefallen - Es gibt ja auch immer noch andere Probleme. Dass die Geschichte (bis jetzt) trotzdem noch nicht moralinsauer ist, ist ein weiter, absoluter Pluspunkt.
    Negativ fällt an manchen Stellen die nicht ganz so perfekte Rechtschreibung auf, aber der geniale Ewek hat da ja schon investigativ ermittelt und einiges aufgedeckt.
    Bleibt noch zu sagen: Selten habe ich mich so sehr auf die Fortsetzung bzw. den eigentlichen Beginn einer Geschichte gefreut - Viel passiert ist ja noch nicht.
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    Er hat mich geliebt

    Danke für die positive Rückmeldung und die Fehler, die Ewek angesprochen hat, sind ja inzwischen ja auch schon verbessert. Ich werde bald mit Müll fortfahren und ich hoffe es wird gut werden

  3. Beiträge anzeigen #143
    Drachentöter Avatar von Skaddar
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    Skaddar ist offline
    Zitat Zitat von Sir Ewek Emelot Beitrag anzeigen

    Ich weiß ja nicht, ob Skaddar überhaupt hier reinschaut. Bisher hat er noch auf keinen Kommentar von mir geantwortet. Vielleicht mag er mich nicht?
    Naja, dennoch will ich noch ein paar lobende Worte zum neuen Kapitel zu "Die Bedrohung" verlieren.

    Du führst die bisherigen Tugenden konsequent fort. Erneut ist alles ein wenig zu knapp gehalten, da hätte man sicherlich mehr draus machen können. Dennoch ist die Situation gut beschrieben. Der Traum, dann die Sache mit dem "Honig", der die nackten Skelette aus dem Spiel recht gut erklärt - all das passt schon. Man hätte nur noch die albtraumhaftigkeit der Situation etwas stärker beschreiben können, also dass Entsetzen, dass Fjort empfinden muss. Da hätte man ruhig versuchen sollen, etwas Ekel im Leser zu erzeugen; über die langen Beine der Crawler, den Gestank, das schleimige Sekret usw. In diesem Kontext würde ich "Durch einen Spiegel ein dukles Bild" empfehlen, wo solche Dinge meisterlich vermitteln werden, also ekle Sinneseindrücke. Damit hätte man dann eine weitaus schaurigere Atmosphäre erzeugen können. Auch die Gedanken Fjorts sind etwas einfach geraten, und es wird schon ein wenig redundant. Wobei es auch nett ist, wie sich seine Vergangenheit Schicht um Schicht offenbart.
    Gut hast Du den Magieausbruch dargestellt, wobei ich mich frage, wie es sein kann, dass der Alte nicht auch verkokelt ist. Außerdem ist das schon ein heftiger Ausbruch gewesen, der von besonders enormer Macht künden muss.

    Es war jedenfalls eine ordentliche, geradlienige Fortsetzung: Positiv!
    Nun, vielen dank für dein Kommentar. Ich lese natürlich euer Kommentare, und wenn ich nicht antworte, kann das so sein, weil ich ein wenig vergesslich bin. Durch einen Spiegel ein dunkles Bild lese ich auch, die Sinneseindrücke sind gut berschrieben. Ich werde an mir arbeiten (oder her gesagt, an meinen Geschichten arbeiten). Und zum Alten: Habe ich irgendwo erwähnt, dass er nicht verkokelt ist?

  4. Beiträge anzeigen #144
    Deus Avatar von John Irenicus
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    John Irenicus ist offline
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    Ui, was ist denn zur Zeit los? Nur noch Highlights!
    Erst heute Nachmittag habe ich noch an dich gedacht, Cyco, wollte dich aber nicht im ICQ anquatschen, weil ich zu schüchtern bin.
    Umso schöner, dass es gleich einen Doppelschlag bei "Das Reich in der Ferne" gibt.
    Noch schöner ist, dass ich kaum etwas zu beanstanden habe. Denn die authentische Atmosphäre (haha, authentisch bei ner Fantasy-Story) ist wieder zurück. Also, sie war nie weg - aber sie ist wieder dichter als je zuvor. Das liegt womöglich daran, dass wieder mehr auf Erik, nicht zuletzt wegen seiner momentanen Lage einer der interessantesten Protagonisten überhaupt, eingegangen wird, und auch mehr passiert. In den vorherigen Kapiteln war ja eher Gerede im Rat an der Tagesordnung - Auch spannend, keine Frage, aber es hat schon ein wenig mehr, Eriks Gedankengängen direkt zu folgen, wie er die Situation sieht usw. Naja. Sieht.
    Auch der zuletzt angekommene Alte ließ sich stützen, wie Erik mühevoll erkannte.
    Auch? Wer lässt sich denn noch stützen? Etwas unpassend formuliert. Erik wird ja im Gegensatz zum Alten eher geführt als gestützt.
    Schnurstracks tritt kommt dann auch das erste Highlight der Fortsetzung auf. Das mit Chylonos erinnert mich ein wenig an die letzte Folge von CSI Miami, wo Horatio... ähm... also... nicht dass ich das gucken würde, das hat man mir nur erzählt, hehe... - egal.
    Das Zurückgreifen auf alte Bekannte ist natürlich immer wieder absolut genial, bei so einer längeren Geschichte mit mehreren Teilen. Als Leser will ich sowas auch. Man braucht ja auch nicht mehr viel erklärt bekommen, ein Name reicht, um bestimmte Gedanken und Gefühle auszulösen, und um die Handlung einfach noch interessanter zu machen. Wieder gut gemacht. Nicht, dass du von alten Erfolgen zehren müsstest, aber dennoch: Gut gemacht.
    Damit nicht genug, setzt du dann mit Xardas noch einen drauf. Kompliment, Cyco: In jeder anderen Geschichte würde sowas einfach nur lächerlich wirken, hier aber passt es einfach. Das wird auch daran liegen, dass du das Ganze auch so unaufdringlich einflechtest. Nicht irgendwie Licht aus, Spot an, Trommelwirbel und tata - Da ist er, der unfassbar mysteriöse Dämonenbeschwörer. Sondern eher: Ja, da ist er. Xardas. Und den Rest muss man sich selber denken. Es ist keine Show, die daraus gemacht wird, sondern einfach ein gut gestrickter Plot, um es mal so zu nennen. Das Ganze wirkt so noch verschwörerischer, aber nie aufgesetzt. Genug darüber geredet, ich hoffe du verstehst, was ich sagen will.
    Jetzt wird auch die Bedeutung vom Kapiteltitel klar. Das ist also der "Dreibund". Wie beim Auge Innos damals. Das weckt ja fast nostalgische Gefühle.
    Auch Ashes Rolle wird erklärt. Da sieht man mal, wie spannend es sein kann, wenn nicht nur Fragen aufgeworfen, sondern auch mal beantwortet werden. Genau zum richtigen Zeitpunkt sozusagen. Du hast es halt immer noch drauf.
    Erfreulich auch, das alle Charaktere zum Zug kommen. Auch Xardas kann sich am Ende noch einmal in den Mittelpunkt stellen - Und das ist jetzt nicht negativ gemeint. Eine wirklich gesunde Balance, ohne wirklich Erik zu vernachlässigen.
    Auch Kapitel sechs weiß zu überzeugen.
    Allzu spontan war das Auftauchen des Botschafters.
    Hier allerdings ein kleiner Fehler, würde ich sagen. Fehlt da nicht noch ein "gewesen"? Immerhin war das mit dem Botschafter ja noch vorher.
    Besonders gefällt mir, das nicht alles reibungslos verläuft. Menschen haben ihre Überzeugungen, so auch die Ratsmitglieder, und die sind schwer aufzugeben. Alte Dinge müssen hinterfragt werden und mutige Schritte müssen getan werden, um Bedrohungen zu besiegen. Ja, das klingt pathetisch, fasst aber gut einen Teil des Kapitels zusammen, finde ich. Könnte fast schon einer so in der Geschichte gesagt haben...
    Daher: Ich bin begeistert. Cyco, auch wenn ich jetzt ein wenig übertrieben schmeichle, aber für mich bist du wirklich einer der allerallerallerallerbesten Autoren hier. In deinem persönlichen Fach bist du sowieso der beste: Düstere Atmosphäre, Dialoge, und sparsame, aber dafür umso wirkungsvoller eingesetzte Action.
    Wofür ich dich dieses Mal rügen muss... tja, das siehst du hier unten ja selbst:

    Zögerlich folgte er ihnen, die Arme asugestreckt, seinen Weg mehr ertastend als sehend, bis Loque ihn an der Schulter packte und den Novizen mit sanfter Gewalter hinter den anderen her dirigierte.
    Cool - 2 in 1!
    „Setzt Euch“ knurrte jemand, der offensichtlich in diesem Raum auf seine Gäte gewartet hatte,
    „Ehe wir hier eintrafen, hat amn Euch verschwiegen, wen wir treffen würde, Erik.
    Er hat sich zum Schein utner Eure Truppen gemischt, und sich zu uns zurückgezogen, als er bezüglich Eurer Person sicher war.“
    Selbst wenn es drei Vertreter der Götter sind ... welche Cahcnen hätten wir?“
    Also bitte. Das darf sich doch nicht so häufen.

    Ansonsten: Ich freue mich auf die nächsten Kapitel, Cyco!
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  5. #145
    Cyco
    Gast
     
    Zitat Zitat von John Irenicus Beitrag anzeigen
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    Ui, was ist denn zur Zeit los? Nur noch Highlights!
    Erst heute Nachmittag habe ich noch an dich gedacht, Cyco, wollte dich aber nicht im ICQ anquatschen, weil ich zu schüchtern bin. Ach, mach einfach. Ich beiße fast nie, das weißt du doch.
    Umso schöner, dass es gleich einen Doppelschlag bei "Das Reich in der Ferne" gibt.
    Noch schöner ist, dass ich kaum etwas zu beanstanden habe. Denn die authentische Atmosphäre (haha, authentisch bei ner Fantasy-Story) ist wieder zurück. Also, sie war nie weg - aber sie ist wieder dichter als je zuvor. Schön, dass es so gut rüberkommt. Das liegt womöglich daran, dass wieder mehr auf Erik, nicht zuletzt wegen seiner momentanen Lage einer der interessantesten Protagonisten überhaupt, eingegangen wird, und auch mehr passiert. In den vorherigen Kapiteln war ja eher Gerede im Rat an der Tagesordnung - Auch spannend, keine Frage, aber es hat schon ein wenig mehr, Eriks Gedankengängen direkt zu folgen, wie er die Situation sieht usw. Naja. Sieht. Ja, ein wenig Abwechslung ist schon wichtig. Deshalb habe ich auch die zuvor geplante Reihenfolge der Kapitel ein wenig verändert, und bin etwas früher wieder auf Erik eingegangen. Es soll ja schließlich nicht zu eintönig werden. ^^

    Auch? Wer lässt sich denn noch stützen? Etwas unpassend formuliert. Erik wird ja im Gegensatz zum Alten eher geführt als gestützt. Editiert, danke.
    Schnurstracks tritt kommt dann auch das erste Highlight der Fortsetzung auf. Das mit Chylonos erinnert mich ein wenig an die letzte Folge von CSI Miami, wo Horatio... ähm... also... nicht dass ich das gucken würde, das hat man mir nur erzählt, hehe... - egal. Nur weiter, John, nur weiter.
    Das Zurückgreifen auf alte Bekannte ist natürlich immer wieder absolut genial, bei so einer längeren Geschichte mit mehreren Teilen. Amüsant finde ich dabei, dass es zuerst als Einteiler gedacht, und Chylonos Überleben nie eingeplant war. Als Leser will ich sowas auch. Man braucht ja auch nicht mehr viel erklärt bekommen, ein Name reicht, um bestimmte Gedanken und Gefühle auszulösen, und um die Handlung einfach noch interessanter zu machen. Wieder gut gemacht. Nicht, dass du von alten Erfolgen zehren müsstest, aber dennoch: Gut gemacht. Danke.
    Damit nicht genug, setzt du dann mit Xardas noch einen drauf. Kompliment, Cyco: In jeder anderen Geschichte würde sowas einfach nur lächerlich wirken, hier aber passt es einfach. Das wird auch daran liegen, dass du das Ganze auch so unaufdringlich einflechtest. Nicht irgendwie Licht aus, Spot an, Trommelwirbel und tata - Da ist er, der unfassbar mysteriöse Dämonenbeschwörer. Sondern eher: Ja, da ist er. Xardas. Und den Rest muss man sich selber denken. Es ist keine Show, die daraus gemacht wird, sondern einfach ein gut gestrickter Plot, um es mal so zu nennen. Das Ganze wirkt so noch verschwörerischer, aber nie aufgesetzt. Genug darüber geredet, ich hoffe du verstehst, was ich sagen will. Ich verstehe, ja. ^^
    Jetzt wird auch die Bedeutung vom Kapiteltitel klar. Das ist also der "Dreibund". Wie beim Auge Innos damals. Das weckt ja fast nostalgische Gefühle. Ach ja, die gute alte Zeit ...
    Auch Ashes Rolle wird erklärt. Da sieht man mal, wie spannend es sein kann, wenn nicht nur Fragen aufgeworfen, sondern auch mal beantwortet werden. Wenn schon gewisse Entwickler behaupten, alte Fragen zu klären, und es doch nicht tun, dann will ich ausnahmsweise mal in die Bresche springen. Genau zum richtigen Zeitpunkt sozusagen. Du hast es halt immer noch drauf. *klopft sich selbst auf die Schulter* ^^
    Erfreulich auch, das alle Charaktere zum Zug kommen. Auch Xardas kann sich am Ende noch einmal in den Mittelpunkt stellen - Und das ist jetzt nicht negativ gemeint. Eine wirklich gesunde Balance, ohne wirklich Erik zu vernachlässigen.
    [...]
    Auch Kapitel sechs weiß zu überzeugen. Ich danke.
    Besonders gefällt mir, das nicht alles reibungslos verläuft. Menschen haben ihre Überzeugungen, so auch die Ratsmitglieder, und die sind schwer aufzugeben. Alte Dinge müssen hinterfragt werden und mutige Schritte müssen getan werden, um Bedrohungen zu besiegen. Ja, das klingt pathetisch, fasst aber gut einen Teil des Kapitels zusammen, finde ich. Könnte fast schon einer so in der Geschichte gesagt haben... Vielleicht kann ich den Ausspruch ja irgendwann mal unterbringen. ^^
    Daher: Ich bin begeistert. Cyco, auch wenn ich jetzt ein wenig übertrieben schmeichle, aber für mich bist du wirklich einer der allerallerallerallerbesten Autoren hier. In deinem persönlichen Fach bist du sowieso der beste: Düstere Atmosphäre, Dialoge, und sparsame, aber dafür umso wirkungsvoller eingesetzte Action. Danke dir für das ausgiebige Lob.
    [...] Fehler sind behoben.
    Ansonsten: Ich freue mich auf die nächsten Kapitel, Cyco!
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    Danke dir wie immer für den schnellen Kommentar, die Verbesserungsvorschläge und das Lob. Will mich bemühen, die Story bald fortzusetzen.

  6. Beiträge anzeigen #146
    Ehrengarde Avatar von El Toro
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    El Toro ist offline
    Zitat Zitat von John Irenicus
    Ich freue mich schon darauf, wie El Toro in ihrem Kommentar dazu Bezug auf den an seiner übertriebenen Selbstliebe verendeten Narziss nimmt…
    Ha, das nennen die Psychologen „Erwähnungszwang“. Schön zu sehen, lieber John, dass du von mir genauso besessen bist wie ich von dir.
    Besessenheit, Hingabe, Verzückung, Überwältigung – eben „enthousiasmos“ – sind das bestimmende Motiv des 11. Kapitels von Sir Ewek EmelotsTheodizee“, „Impressionen“.
    Die tuningaffine, handlungsorientierte Jugend des Forums mag sich daran stören, dass das Kapitel keine physischen Grenzerfahrungen auslotet oder mit schnellen Dialogen à la „Gilmore Girls“ aufwartet und wird das vielleicht als retardierend empfinden – bringt uns ja nich’ weiter in der Handlung, wa?
    Erstens tut es das aber doch (dazu gleich mehr) und zweitens – ich predige das ja immer wieder -, warum sollte man sich nicht ab und zu etwas Zeit beim Erzählen lassen? Das ist schön und, wenn man denn unbedingt für alles einen Sinn und Zweck erfinden muss, dann eröffnen solche Abschnitte sowohl dem Leser als auch dem Autor die Gelegenheit, sich mal wieder etwas näher mit den Personen der Handlung zu befassen. Eine so auf innere Handlung und Deskription ausgelegte Szene ist wie ein Rendezvous mit dem Beliar der „Theodizee“, zu dem ich mich ja ohnehin irgendwie hingezogen fühle.
    Das Zentrum des 11. Kapitels, das Orgelspiel Beliars, ist geschickt zweigeteilt. Zuerst dürfen wir an den Empfindungen des bisher recht asketisch dargestellten Saturas teilhaben – derselbe Saturas, der sich dem hübsch inszenierten Einakter des barocken Abts durch stille Rezitation der Haran-Ho-Meditation entzieht, um in diesem kleinen Machtkampf die Oberhand zu behalten: Was die auf starke Sinneseindrücke ausgelegte Performance Sandrians noch nicht vermochte (vielmehr sollte dieser Auftritt wohl den Weg ebnen und die störrischen Wassermagier einer Art von weichspülendem Vorwaschgang unterziehen), das bewirkt nun Xardas’ Spiel, das von den kleinen, winzig kleinen, ja, banalen Wundern des Kosmos kündet. Saturas ist nun ganz Empfindung. Er steht einem Gott gegenüber, und ohne das zu wissen, kann er es dennoch spüren. Er nimmt das Strahlen wahr, die Bündelung der Magie, die göttliche Präsenz – Verzückung, Überwältigung, Enthousiamos.
    Perspektivenwechsel: Beliar spielt – und ist selbst ganz durchdrungen von der Liebe zu Schönheit, Kunst und Empfindung. Auch wenn der ganze Empfang der Wassermagier im Kloster, die Krankheit Pyrokars, das zufällige Orgelspiel Xardas’, als Saturas nebst Gefolge die Kapelle betritt, auch wenn das das alles inszeniert und abgekartet sein mag – die Musik und die Empfindung sind echt. Beliar selbst kann sich dem Zauber nicht entziehen, er ahnt sogar, dass die Musik der Schlüssel sein könnte, der ihm die Pforten zum, nun, Weidenhügel oder wo auch immer die myrtanischen Götter zu leben geruhen, eröffnen könnte, aber gleichzeitig benutzt er diese Macht auch, vermag sie zu lenken und andere damit zu beeinflussen. Das, so meine ich, zeigt die Zwiespältigkeit der Hauptperson in nachgerade perfekter Art und Weise: Einerseits verfolgt Beliar seinen Plan über lange Zeit kühl, geduldig und unbeirrt, andererseits ist er mittlerweile ganz Sinneswesen, das zu Empfindungen in der Lage ist und sich ihnen allzu gern hingibt. Und ich kann mir Joaquin Phoenix immer noch ganz hervorragend in dieser Rolle vorstellen…
    Umrahmt wird die zentrale Szene von der amüsanten Schilderung des unterschwelligen Duells der beiden Magier Saturas und Sandrian. Amüsant deshalb, weil die die Charaktere wie immer bis an ihre Grenzen gezeichnet sind: der ein wenig steife, reservierte Adanosgeweihte hier, der ausschweifende, üppige Feuermagier dort, in dessen barocken Gesten eine Blumigkeit liegt, die sich in Inhalt und Stil des Kapitels niederschlägt. Die ganze Beschreibung des Klosters mit seinen Gemälden, Wandteppichen und anderem Schnickschnack erwecken einerseits die Welt, die man aus dem Spiel eher als eine minimalistische kennt, zum Leben und verschaffen ihr auch eine reiche Kultur des Geistes, mit Poesie, Literatur, Musik, andererseits sorgen sie genau für die ornamental-orientalische Atmosphäre, die Sandrian für die Wassermagier erzeugen will.
    Und das bringt uns tatsächlich in der Handlung weiter. Denn Beliars Plan geht auf bzw. ein weiteres Puzzleteil seines groß angelegten Vorhabens findet seinen Platz: Saturas ist überzeugt. Mir jedenfalls bereitet es immer wieder Freude mitzuverfolgen, wie sich der göttliche Plan Stück für Stück entfaltet.
    Ein großartiges Kapitel einer großartigen Geschichte. Lass mich also bitte nicht wieder so lang auf eine Fortsetzung warten, Ewek.

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    Müll, Trash…wie postmodern.
    Oblomow, der sich zum Glück doch nicht so leicht vertreiben lässt, setzt die problemorientierte Linie fort, die sich durch seine Geschichten zieht. Soziale Ungleichheit im neuen Lager, Amoralität und Dekadenz in Larius’ Khorinis, und nun…naja, „Müll“ eben bzw. die Licht- und Schattenseiten eines industrialisierten Khorinis. Anders als in „Addicted to that Rush“ geht es hier weniger um die Ausbeutung der Bewohner durch so’n böses System als um die hochglänzende Präsentabilität der Hafenstadt für die Touristen, die sich auf der Diebesinsel ein bisschen verwegen fühlen dürfen. Khorinis als Europapark oder Disneyland, oder von mir aus auch als San Tropez. Hier jedenfalls sammelt sich sommers die sonnensüchtige Society, schippert stylish die Strände entlang… Hach, wer würde nicht mal gern auf Khorinis die Seele baumeln lassen?
    Die trotz ihrer Eindimensionalität erschütternde Schattenseite: Das Entsorgungsproblem der touristischen Hinterlassenschaften. Eine schlicht und einfach geniale Idee ist es, Irdorath, unser Irdorath, zur Mülldeponie umzuwandeln. Also, das ist dreist, lieber Oblomow, dreist, aber gut.
    Das moderne Khorinis ist aber dennoch nicht wie unsere Welt. Unter dem Hochglanz leben die alte Magie und die alten Götter weiter. Und es ist absehbar, dass sich Beliar diese Demütigung nicht gefallen lässt.
    Ich mag es, wenn sich die Geschichten in der klassischen Gothicwelt lokalisieren. Ebenso mag ich es, wenn, wie in „Addicted to that Rush“ eine Übertragung in die reale Welt stattfindet, wie klischeehaft sie auch sein mag. Genial wird es, wenn sich, wie es bei Laidoridas der Fall ist, eine irgendwie glaubwürdige Synthese aus beidem ergibt. Ich bin jedenfalls mehr als neugierig, wie dir, Oblomow, das in dieser neuen Geschichte gelingt. Sie lässt sich jedenfalls vielversprechend an, und, wie schon von den anderen gesagt, ist sie auch sprachlich-stilistisch auf der Sonnenseite.

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    Zitat Zitat von Jason
    Ich habe mir gedacht, dass ich halt Leute die ich hier gut finde in die STory einarbeiten sollte, als ne Art ka wie ich es nennen soll, "Zoll" oder so? Egal. Wenn das wirklich deine Meinung ist so wie ich gelesen habe, dann werde ich da mehr meine EIndrücke von euch einarbeiten z.b. das Eddie noch n offenes Ohr hat usw. Also ich soll ja die Personen "echt" wirken lassen, oder wie?
    Nun, ich musste angesichts der Namensgebung eben etwas Schmunzeln. Ich kann gut verstehen, warum Du das so gemacht hast. Aber es kann eben ein wenig unfreiwillig komisch wirken, jedenfalls sofern die Geschichte sonst einen eher ernsten Eindruck macht. Natürlich kann man so eine Namensgebung ja auch bewusst dazu nutzen, um Komik zu erzeugen. Dann wäre es aber unter Umständen geschickter, die Namen leicht abzuwandeln, so dass man zwar erkennt, wer oder was gemeint ist, aber dennoch nicht genau derselbe Name genutzt wird. So finde ich z.B. die Luxuskutschenmarke "Royls Ross" in der DSA-Welt köstlich. Oder den Dämon der Zeit: Satinav (angelehnt an den irdischen Vanitas).
    So ließen sich sicherlich auch einige Forennutzer hier geschickt als Figuren einbauen, aber das würde ich dann eher in Form von Nebenfiguren machen, die einen nur kurzen Auftritt haben. Denn als Hauptfiguren sollte man dann doch eher eigene Charaktere erschaffen (darin liegt doch gerade der Reiz des Schreibens).

    Zitat Zitat von Jason
    Ich weiß was du meinst, aber ich bin im Gegensatz zu Leuten hier wie John, Eddie, Laido, El torro, dir usw nicht so kreativ begabt, habe ich gemerkt. Alte Storys von mir habe ich eh in den Wind geschmisssen udn ich will versuchen diese mal wirklich zu beenden. Diese Story habe ich auch aus persönlichen gründen angefangen und soll nicht so werden wie KuK oder so. Aber ich finde es toll, wenn meine Beiträge in deinen Augen besser werden, dann versuche ich mich weiter zu bessern.
    Dass Du ein autobiographisches Werk schreiben wolltest, hätte ich nicht gedacht. Das finde ich durchaus mutig.
    Wie gesagt, ich glaube zu verstehen, warum Du so schreibst, wie Du es tust, weil meine Ambitionen früher in eine ähnliche Richtung liefen. Das ergibt sich zum Teil eben einfach aus allerlei Träumereien, die man so hat. Es ist nur eben die Frage, ob die eigenen Träumereien auch dazu geeignet sind, in der Form anderen zum Lesen gegeben zu werden. Bzw. was ich etwas heikel finde, ist, dass man in gewisser Weise über andere verfügt, indem man sie zu Hauptpersonen in seinen Geschichten macht.

    Ich bin übrigens sehr dankbar, dass Du meinen Kommentar nicht als vernichtende Kritik oder Gemeinheit aufgefasst hast, da es auch nicht so beabsichtigt war. Außerdem bin ich froh, dass der böse Vater nicht "Ewek" genannt wurde: Ich kann, denke ich, mich in meinen Kommentaren manchmal so ausdrücken, dass es etwas zu kritisch herüberkommt. Gut, zu wissen, dass nicht alle dies als implizite Aufforderung auffassen, das Schreiben dranzugeben.

    -------------------------------------------------------------------------

    Zitat Zitat von Oblomow
    So nach der Verbesserung danke ich erstmal für den Kommentar. Ich hätte wohl etwas genauer auf das schauen können, was ich da geschrieben habe, aber das nehmen mir ja....(Nein, das schreib ich hier jetzt doch lieber nicht hin)

    Also zu der Sache mit den Müllmännern. Es ist nicht so, dass Müllmänner abgefackelt wurden, sondern diese Müllmänner zum Jahresende immer wieder einen großen Teil des Mülls verbrennen um ihn los zu werden.

    So, das wars von mir fürs Erste. Achso, noch etwas: Diese Kritik war so hart und hat mich auf meine unkorrigierbaren Fehler hingewiesen, dass ich das Storyforum nun für immer verlassen werde. Ewek, ich mache dir keine Vorwürfe, aber du bist schuld
    Oh, sprichs ruhig aus: Deine Lektoren nehmen Dir die Fehlerkorrektur ab, zumindest zu einem großen Teil. Das kenne ich: Ich machs nicht anders.
    Zu den Müllmännern: Ich habe die Stelle wirklich falsch verstanden. Du solltest, um zu zeigen, dass es sich um ein sich wiederholendes Ereignis handelt, vielleicht so etwas schreiben wie: "...pflegte sie weiter anzuwachsen, bis sie, stets zum Jahresende, von den leicht pyromanisch veranlagten Müllmännern..."; also durch das "pflegen" und das "stets zum Zeitpunkt x" kann man anzeigen, dass es sich um Regelmäßigkeiten handelt, jedenfalls wenn der Zeitpunkt x eine Uhrzeit, einen Wochentag oder eine bestimmte Zeit im Jahr bezeichnet.
    Im Französchen würde man die Bedeutungsnuance einfach durch den Imperfekt ausdrücken, und das Lateinische kennt diese Möglichkeit, glaube ich, auch? Naja, im Deutschen ist das nicht so leicht, da muss man eben auch andere Mittel benutzen, als bloß eine passende Zeitform.
    Zitat Zitat von Oblomow
    PS:


    --------------------------------------------------------------------------

    Zitat Zitat von Skaddar
    Nun, vielen dank für dein Kommentar. Ich lese natürlich euer Kommentare, und wenn ich nicht antworte, kann das so sein, weil ich ein wenig vergesslich bin. Durch einen Spiegel ein dunkles Bild lese ich auch, die Sinneseindrücke sind gut berschrieben. Ich werde an mir arbeiten (oder her gesagt, an meinen Geschichten arbeiten). Und zum Alten: Habe ich irgendwo erwähnt, dass er nicht verkokelt ist?
    Passt schon: Mit der Antwort befriedigst Du nur meine mir wichtige Eitelkeit und meine Egozentrik. Danke dafür!

    --------------------------------------------------------------------------

    Zitat Zitat von El Toro (ganz ohne das "Dame":))
    Ha, das nennen die Psychologen „Erwähnungszwang“. Schön zu sehen, lieber John, dass du von mir genauso besessen bist wie ich von dir.
    Besessenheit, Hingabe, Verzückung, Überwältigung – eben „enthousiasmos“ – sind das bestimmende Motiv des 11. Kapitels von Sir Ewek Emelots „Theodizee“, „Impressionen“.
    Die tuningaffine, handlungsorientierte Jugend des Forums mag sich daran stören, dass das Kapitel keine physischen Grenzerfahrungen auslotet oder mit schnellen Dialogen à la „Gilmore Girls“ aufwartet und wird das vielleicht als retardierend empfinden – bringt uns ja nich’ weiter in der Handlung, wa?
    Erstens tut es das aber doch (dazu gleich mehr) und zweitens – ich predige das ja immer wieder -, warum sollte man sich nicht ab und zu etwas Zeit beim Erzählen lassen?
    Eben: Ich schreibe ja, weil mir das Spaß macht. Und ich hoffe, dass das Lesen dessen, was ich schreibe, ebensoviel Spaß macht, wie das Schreiben.
    Das ist schön und, wenn man denn unbedingt für alles einen Sinn und Zweck erfinden muss, dann eröffnen solche Abschnitte sowohl dem Leser als auch dem Autor die Gelegenheit, sich mal wieder etwas näher mit den Personen der Handlung zu befassen. Eine so auf innere Handlung und Deskription ausgelegte Szene ist wie ein Rendezvous mit dem Beliar der „Theodizee“, zu dem ich mich ja ohnehin irgendwie hingezogen fühle.
    Jetzt machst Du aber etwa 75% des Forums, einschließlich meiner Wenigkeit, eifersüchtig. Schon bitter, wenn man von der eigenen Kration ausgestochen wird.
    Das Zentrum des 11. Kapitels, das Orgelspiel Beliars, ist geschickt zweigeteilt. Zuerst dürfen wir an den Empfindungen des bisher recht asketisch dargestellten Saturas teilhaben – derselbe Saturas, der sich dem hübsch inszenierten Einakter des barocken Abts durch stille Rezitation der Haran-Ho-Meditation entzieht, um in diesem kleinen Machtkampf die Oberhand zu behalten: Was die auf starke Sinneseindrücke ausgelegte Performance Sandrians noch nicht vermochte (vielmehr sollte dieser Auftritt wohl den Weg ebnen und die störrischen Wassermagier einer Art von weichspülendem Vorwaschgang unterziehen), das bewirkt nun Xardas’ Spiel, das von den kleinen, winzig kleinen, ja, banalen Wundern des Kosmos kündet. Saturas ist nun ganz Empfindung. Er steht einem Gott gegenüber, und ohne das zu wissen, kann er es dennoch spüren. Er nimmt das Strahlen wahr, die Bündelung der Magie, die göttliche Präsenz – Verzückung, Überwältigung, Enthousiamos.
    Nun, Sandrian sollte eben ebenfalls als zwiespältiger Charakter erscheinen: Er ist zwar irgendwie der liebe und nette, onkelhafte Pater, der - ein wenig Lebemann - sich auch den irdischen Genüssen nicht abgeneigt zeigt. Aber er ist einer der mächtigsten aller Feuermagier, und auch nicht auf den Kopf gefallen. Er gibt sich gerne harmloser, als er ist, was eben von Vorteil sein kann. Ein Machtkampf ist das nicht, eher ein Test: Lassen sich die Wassermagier von ihrer Aufgabe ablenken, oder nicht?
    Perspektivenwechsel: Beliar spielt – und ist selbst ganz durchdrungen von der Liebe zu Schönheit, Kunst und Empfindung. Auch wenn der ganze Empfang der Wassermagier im Kloster, die Krankheit Pyrokars, das zufällige Orgelspiel Xardas’, als Saturas nebst Gefolge die Kapelle betritt, auch wenn das das alles inszeniert und abgekartet sein mag – die Musik und die Empfindung sind echt. Beliar selbst kann sich dem Zauber nicht entziehen, er ahnt sogar, dass die Musik der Schlüssel sein könnte, der ihm die Pforten zum, nun, Weidenhügel oder wo auch immer die myrtanischen Götter zu leben geruhen, eröffnen könnte, aber gleichzeitig benutzt er diese Macht auch, vermag sie zu lenken und andere damit zu beeinflussen. Das, so meine ich, zeigt die Zwiespältigkeit der Hauptperson in nachgerade perfekter Art und Weise: Einerseits verfolgt Beliar seinen Plan über lange Zeit kühl, geduldig und unbeirrt, andererseits ist er mittlerweile ganz Sinneswesen, das zu Empfindungen in der Lage ist und sich ihnen allzu gern hingibt. Und ich kann mir Joaquin Phoenix immer noch ganz hervorragend in dieser Rolle vorstellen…
    Deine Charakterisierungen sind immer wieder schön zu lesen.
    Umrahmt wird die zentrale Szene von der amüsanten Schilderung des unterschwelligen Duells der beiden Magier Saturas und Sandrian. Amüsant deshalb, weil die die Charaktere wie immer bis an ihre Grenzen gezeichnet sind: der ein wenig steife, reservierte Adanosgeweihte hier, der ausschweifende, üppige Feuermagier dort, in dessen barocken Gesten eine Blumigkeit liegt, die sich in Inhalt und Stil des Kapitels niederschlägt. Die ganze Beschreibung des Klosters mit seinen Gemälden, Wandteppichen und anderem Schnickschnack erwecken einerseits die Welt, die man aus dem Spiel eher als eine minimalistische kennt, zum Leben und verschaffen ihr auch eine reiche Kultur des Geistes, mit Poesie, Literatur, Musik, andererseits sorgen sie genau für die ornamental-orientalische Atmosphäre, die Sandrian für die Wassermagier erzeugen will.
    Das gefällt mir auch bei Dir immer sehr gut: Wie Du es schaffst, die Welt anzureichern und wie Du sie mit teilweise höchst subtilen Einfällen, mit kaum merklichen Details, zum Leben erweckst. Die Menagerie in Vengard war z.B. so eine Sache, oder die Begründung der Feuermagier, warum man nicht Schutzlos in die sich verdunkelnde Sonne blicken darf. All das soll dem Leser den Eindruck vermitteln: "In dieser Welt gibt es viel, viel mehr, als ich gesehen habe."
    Und das bringt uns tatsächlich in der Handlung weiter. Denn Beliars Plan geht auf bzw. ein weiteres Puzzleteil seines groß angelegten Vorhabens findet seinen Platz: Saturas ist überzeugt. Mir jedenfalls bereitet es immer wieder Freude mitzuverfolgen, wie sich der göttliche Plan Stück für Stück entfaltet.
    Ein großartiges Kapitel einer großartigen Geschichte. Lass mich also bitte nicht wieder so lang auf eine Fortsetzung warten, Ewek.
    Danke für den Kommentar, der mich wirklich bestärkt.
    Geändert von Sir Ewek Emelot (09.04.2009 um 13:42 Uhr)

  9. Beiträge anzeigen #149
    Deus Avatar von Sir Ewek Emelot
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    Sir Ewek Emelot ist offline
    Vor einigen Monaten habe ich das erste Mal den Titel "Das Reich in der Ferne" wahrgenommen, und wahr begierig, etwas von Cyco zu lesen, dessen Schaffen mir bis dahin gänzlich unbekannt war. Dann musste ich feststellen, dass fragliche Geschichte die Fortsetzung einer anderer Geschichte war, der widerum weitere Vorgeschichten zu Vorgeschichten vorangehen, die teilweise auch noch parallel laufen, oder so ähnlich. Jedenfalls war mir das Ganze zu viel, zu verwirrend und zu anstrengend, so dass ich erstmal keinen Bock hatte, mich damit zu befassen, und es dann einfach vergessen habe. Jetzt kam erneut ein Beitrag zum "Reich in der Ferne", und ich wurde an dieses Geschichtengewirr erinnert.
    Da ich ja mittlerweile einen neuen Drucker habe, genügend Papier, und außerdem gerade Zeit, habe ich also die mutmaßlich erste Geschichte des Zyklus, "Stadt der Finsternis", endlich gelesen.
    Vielleicht wird Cyco meine bescheidene Meinung dazu interessieren?

    Es ist jedenfalls mal was anderes, eine vollständige Geschichte aus dem Forum in einem durchzulesen. Diese hier hat mich in vielerlei Hinsicht an diese Geschichte von Lord Regonas erinnert, in der diese Paladintruppe ins verheerte Minental aufbricht: Hier findet sich ein ähnlich apokalyptisches Khorinis. Während Regonas aber den Fokus vor allem auf die Beschreibung der düsteren Umgebung legt, und somit Atmosphäre erzeugt, liegt der Fokus in "Stadt der Finsternis" auf der Handlung selbst. Nicht, dass die umgebung nicht zureichend beschrieben wäre, aber Regonas zelebrierte das ja geradezu.
    Die Handlung scheint mir wirklich gut durchdacht, und ist ziemlich spannend. Natürlich handelt es sich nicht unbedingt um eine allzu originelle Handlung, sondern man könnte sie so in allen möglichen Fantasybüchern- oder Filmen finden. Dennoch gibt es eine ganze Reihe hervorragender Einfälle. Die Charaktere sind durch die Bank gut beschrieben, aber im Ganzen kommen sie dann doch etwas zu kurz. Viel stimmungsvoller sind da die zahlreichen Einschübe, welche die Hintergründe aufklären. Diese vermitteln ein tolles Gesammtbild der Welt, in der die Erzählung stattfindet, und passen alle sehr gut zusammen.
    Was etwas komisch war, sind die kurzen Laufwege: Die Helden gehen mal eben kurz über die ganze Insel, durchqueren das ganze Minental, wobei sie etliche Kämpfe usw. ausfechten, ohne je müde zu werden. Da hätte man mehr Rasten usw. einfügen können, um der Plausibilität willen. Dafür wurde damit vermieden, die Handlung zu retardieren, was der Spannung sicherlich nicht schadet.
    Es handelt sich nicht unbedingt um ein allzu humorvolles Werk, was ich für gewöhnlich zwiespältig aufnehme. Dafür ist es aber so gut und professionell strukturiert und erzählt, dass die Umsetzung das wettmacht, bzw. die düstere und ernste Stimmung nicht in unfreiwillige Komik abdriftet. Hier wusste Cyco die Wirkung seines Schreibens wirklich gut abzuschätzen. Die Sprache ist gut, es gibt kaum problematische Formulierungen; weder zu viele Schnörkel, noch zu primitiv.
    Vor allen Dingen der Vampyr (wieso eigentlich mit "y"?) Nimuel hat mir als Charakter gut gefallen, da er das richtige Maß an spöttischer Gelassenheit an den Tag legte. Solche Figuren pflegen, mir zu gefallen.

    Es besteht sehr wohl die Möglichkeit, dass ich die weiteren Werke Cycos aus diesem Zyklus zeitnah lese, was wohl am ehesten etwas über meine Meinung darüber aussagen dürfte.
    Natürlich war es bei weitem nicht so gut, wie "Durch einen Spiegel ein dunkles Bild", aber was ist das schon?

  10. Beiträge anzeigen #150

  11. Beiträge anzeigen #151
    Deus Avatar von Sir Ewek Emelot
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    Sir Ewek Emelot ist offline
    Zitat Zitat von John Irenicus Beitrag anzeigen
    Cycos Sachen sind besser als "Durch einen Spiegel ein dunkles Bild".

    *provozier*
    NICHTS ist besser, als "Durch einen Spiegel ein dunkles Bild", und Du solltest die überlegene Weisheit älterer, und erfahrenerer Personen nicht in Frage stellen!

    Und jetzt hör gefälligst mit Deinem unsachgemäßen Spam auf!

  12. Beiträge anzeigen #152
    Deus Avatar von John Irenicus
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    John Irenicus ist offline
    Zitat Zitat von Sir Ewek Emelot Beitrag anzeigen
    NICHTS ist besser, als "Durch einen Spiegel ein dunkles Bild", und Du solltest die überlegene Weisheit älterer, und erfahrenerer Personen nicht in Frage stellen!
    Quatsch, gegen Stadt der Finsternis, Insel des Blutes und Das Reich in der Ferne ist Durch einen Spiegel ein dunkles Bild NICHTS.
    Alles andere ist dann allerdings GAR NICHTS.


  13. Beiträge anzeigen #153
    Deus Avatar von Sir Ewek Emelot
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    Sir Ewek Emelot ist offline
    Zitat Zitat von John Irenicus Beitrag anzeigen
    Quatsch, gegen Stadt der Finsternis, Insel des Blutes und Das Reich in der Ferne ist Durch einen Spiegel ein dunkles Bild NICHTS.
    Alles andere ist dann allerdings GAR NICHTS.

    Das cycosche Oeuvre ist gut, aber nicht sooo gut. Sieh es ein, John!


    Nun, jedenfalls habe ich nun auch "Das Herz des Waldes" gelesen.

    Es hat mir im Grunde besser gefallen, als "Stadt der Finsternis". Denn es war einfach heiterer. Außerdem waren mir die Charaktere schöner gezeichnet. Das ganze strotzt natürlich vor Klischees, die aber mit einigen frischen Ideen gewürzt sind, und zudem einfach gut umgesetzt.
    Die Handlung ist geradlinig und relativ simpel, was aber nicht schlimm ist. Man fragt sich nur, woher dieser Dämon gekommen ist. Denn etwas derart Mächtiges wird wohl nicht aus dem Nichts kommen, und auch nicht von irgendeiner Kräuterhexe, die ein paar Flüche sprechen kann. In der Hinsicht mag die Geschichte etwas unplausibel sein.
    Die Beschreibungen waren alle sehr präzise und gut, sehr atmosphärisch. Die Sprache funktional und stimmungsvoll.
    Die Geschichte hat mir also gut gefallen, muss ich sagen. Und am Besten fand ich den Lehrling, der seine Magie so spielend und leichtfertig genutzt hat: Er erinnerte mich ein wenig an Bast aus Patrick Rothfuss' "Der Name des Windes".

    Kleiner Nachtrag: Wo gibt es eigentlich westlich von Myrtana Wasser, geschweige denn eine Insel?
    Geändert von Sir Ewek Emelot (09.04.2009 um 20:42 Uhr)

  14. Beiträge anzeigen #154
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    Jason ist offline
    Zitat Zitat von Sir Ewek Emelot Beitrag anzeigen
    Nun, ich musste angesichts der Namensgebung eben etwas Schmunzeln. Ich kann gut verstehen, warum Du das so gemacht hast. Aber es kann eben ein wenig unfreiwillig komisch wirken, jedenfalls sofern die Geschichte sonst einen eher ernsten Eindruck macht. Natürlich kann man so eine Namensgebung ja auch bewusst dazu nutzen, um Komik zu erzeugen. Dann wäre es aber unter Umständen geschickter, die Namen leicht abzuwandeln, so dass man zwar erkennt, wer oder was gemeint ist, aber dennoch nicht genau derselbe Name genutzt wird. So finde ich z.B. die Luxuskutschenmarke "Royls Ross" in der DSA-Welt köstlich. Oder den Dämon der Zeit: Satinav (angelehnt an den irdischen Vanitas).
    So ließen sich sicherlich auch einige Forennutzer hier geschickt als Figuren einbauen, aber das würde ich dann eher in Form von Nebenfiguren machen, die einen nur kurzen Auftritt haben. Denn als Hauptfiguren sollte man dann doch eher eigene Charaktere erschaffen (darin liegt doch gerade der Reiz des Schreibens).

    Okay das es komisch wirken sollte, wollte ich natürlich nicht.
    Ich denke ich werde das dann ändern müssen, wenn noch andere der gleichen meinung sind. In Zukunft werde ich dann auf sowas achten. Danke für den Tipp Ewek!


    Dass Du ein autobiographisches Werk schreiben wolltest, hätte ich nicht gedacht. Das finde ich durchaus mutig.
    Wie gesagt, ich glaube zu verstehen, warum Du so schreibst, wie Du es tust, weil meine Ambitionen früher in eine ähnliche Richtung liefen. Das ergibt sich zum Teil eben einfach aus allerlei Träumereien, die man so hat. Es ist nur eben die Frage, ob die eigenen Träumereien auch dazu geeignet sind, in der Form anderen zum Lesen gegeben zu werden. Bzw. was ich etwas heikel finde, ist, dass man in gewisser Weise über andere verfügt, indem man sie zu Hauptpersonen in seinen Geschichten macht.

    Ja, deine Meinung kann ich verstehen. Nun ich wage mich irgendwie immer in neue Sachen rein, ohne zu wissen wie das so ablaufen wird. Mit "gemischten Gefühlen" habe ich dann durchaus gerechnet. Ich werde versuchen die Story da in gute Bahnen zu lenken.

    Ich bin übrigens sehr dankbar, dass Du meinen Kommentar nicht als vernichtende Kritik oder Gemeinheit aufgefasst hast, da es auch nicht so beabsichtigt war. Außerdem bin ich froh, dass der böse Vater nicht "Ewek" genannt wurde: Ich kann, denke ich, mich in meinen Kommentaren manchmal so ausdrücken, dass es etwas zu kritisch herüberkommt. Gut, zu wissen, dass nicht alle dies als implizite Aufforderung auffassen, das Schreiben dranzugeben.

    Wieso sollte ich das böse sein? Jede Kritik finde ich berechtigt und ich gehe auf diese natürlich ein. Wenn man schon in einem Forum ist, wo man kreativ sein soll, muss man mit Kriti umgehen können.^^
    An Ewek.

  15. Beiträge anzeigen #155
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    El Toro ist offline
    Zitat Zitat von Jason
    Zitat Zitat von Ewek
    Ich bin übrigens sehr dankbar, dass Du meinen Kommentar nicht als vernichtende Kritik oder Gemeinheit aufgefasst hast, da es auch nicht so beabsichtigt war. Außerdem bin ich froh, dass der böse Vater nicht "Ewek" genannt wurde: Ich kann, denke ich, mich in meinen Kommentaren manchmal so ausdrücken, dass es etwas zu kritisch herüberkommt. Gut, zu wissen, dass nicht alle dies als implizite Aufforderung auffassen, das Schreiben dranzugeben.
    Wieso sollte ich das böse sein? Jede Kritik finde ich berechtigt und ich gehe auf diese natürlich ein. Wenn man schon in einem Forum ist, wo man kreativ sein soll, muss man mit Kriti umgehen können.^^
    Dieses OT möge mir gestattet sein: Ich finde es wirklich bemerkenswert und großartig, wie Jason auch auf nicht sooooo nett formulierte Kritik reagiert. Anstatt beleidigt das Feld zu räumen, stimmt er sogar dort, wo es angebracht ist, zu und arbeitet daran. Ich weiß, ich sage das andauernd, aber ich finde, dass Jason ein echt liebenswürdiger und kritikfähiger Mensch ist. Außerdem hat er endlich seinen sexy Avatar wieder.

  16. Beiträge anzeigen #156
    Deus Avatar von Sir Ewek Emelot
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    Sir Ewek Emelot ist offline
    So, dann kann ich jetzt also mit Cycos "Insel des Blutes" fortfahren:

    Es knüpft an beide schon kommentierten Geschichten an, und führt die Handlung fort. Ich finde, dass der Zyklus im Ganzen eine recht interessante Handlung webt. Es werden geschickt Cycos eigene Ideen mit den Geschehnissen und Personen aus Gothic1+2 verwoben. Das, so meine ich, ist die größte Stärke daran. Denn damit schafft Cyco eine besondere Atmosphäre; Cyco drückt der vertrauten Gothicwelt auf unaufdringliche Weise die eigene Handschrift auf.
    Die Beschreibungen der Orte, Geschehnisse usw. sind ausnehmend gut gelungen. Man kann sich wirklich alles hervorragend vorstellen.

    Kritik üben muss ich aber bei den Charakteren. Nicht, was ihre Konzeption angeht, sondern die Art der Darstellung. Ich finde, dass die doch alle zu flach bleiben. Man freundet sich mit keinem von ihnen richtig an, fiebert mit keinem richtig mit. Daher ist der Tod Eriks gar nicht so schlimm.
    Du versuchst zwar, Gefühle, Gedanken usw. darzustellen, aber es gelingt einfach nicht so, dass man eine enge Beziehung zu ihnen aufbauen könnte. Emotional lassen sie einen eigentlich kalt, und daher gibt es keinen richtigen Sympathieträger. Ich hätte gedacht, dass Du Dilan weiter aufbaust, und war erfreut, als er wieder vorkam. Aber seine Rolle war dann doch eher dürftig. Auch Erik gerät irgendwie zu eindimensional, finde ich. Ich könnte gar icht sagen, womit er sich charakterlich hervorhebt. Auch von Dilan oder Janus könnte ich das nicht sagen. Dar war Ashan schon eher interessant, und der kam schließlich nicht mehr vor.

    Naja, spannend war es dennoch. Und so kann ich endlich "Das Reich in der Ferne" angehen.


    -------------------------------------------------------------------------------------------------------


    Zitat Zitat von Dame El Toro
    Dieses OT möge mir gestattet sein: Ich finde es wirklich bemerkenswert und großartig, wie Jason auch auf nicht sooooo nett formulierte Kritik reagiert. Anstatt beleidigt das Feld zu räumen, stimmt er sogar dort, wo es angebracht ist, zu und arbeitet daran. Ich weiß, ich sage das andauernd, aber ich finde, dass Jason ein echt liebenswürdiger und kritikfähiger Mensch ist. Außerdem hat er endlich seinen sexy Avatar wieder.
    Dem kann ich nur zustimmen: Da man wirklich das Gefühl, dass sich das Kommentieren richtig lohnt.
    Geändert von Sir Ewek Emelot (09.04.2009 um 21:23 Uhr)

  17. Beiträge anzeigen #157
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    Jason ist offline
    Zitat Zitat von Dame El Toro Beitrag anzeigen
    Dieses OT möge mir gestattet sein: Ich finde es wirklich bemerkenswert und großartig, wie Jason auch auf nicht sooooo nett formulierte Kritik reagiert. Anstatt beleidigt das Feld zu räumen, stimmt er sogar dort, wo es angebracht ist, zu und arbeitet daran. Ich weiß, ich sage das andauernd, aber ich finde, dass Jason ein echt liebenswürdiger und kritikfähiger Mensch ist. Außerdem hat er endlich seinen sexy Avatar wieder.
    Dankesehr für diese netten Zeilemlen El Toro.^^
    Jo, den ava hab ich wieder weil du ja damals ihn wieder wolltest.

  18. Beiträge anzeigen #158
    Deus Avatar von Sir Ewek Emelot
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    Sir Ewek Emelot ist offline
    So, jetzt habe ich endlich auch "Das Reich in der Ferne" von Cyco begonnen.

    Die Handlung wird sehr schön weitergeführt, und wieder sind die Beschreibungen usw. allesammt gut gelungen. Man kann sich wirklich jede Szene hervorragend vorstellen. Die Spannung ist, wie schon in den vorherigen Teilen, sehr hoch.
    Was ich aber nicht ganz verstehe: Ist denn Khorinis nun wieder verflucht, wie zu Zeiten des halbtoten Pyrokar, oder ist das nichtmehr der Fall? Denn es scheint ja wieder normale Tiere zu geben, wie Warane und Blutfliegen (auch wenn man sich fragen könnte, wo die herkommen, wenn vorher alle normalen Tiere dort ausgestorben sind).
    Was mich auch interessiert: Gibt es eigentlich auch weibliche Vampyre? Davon wurde nämlich noch gar nichts geschrieben (was schade ist). Aber offenbar pflanzen die sich schon normal fort, also bekommen Kinder. Sonst hätte der Nimuel ja keine Söhne haben können.

    Nun, der Loque kam in einigen der Zitaten vor, wenn ich mich nicht irre? Ich finde es toll, wie immer wieder einzelne Details und Stränge wiederaufgegriffen werden, und ihren Platz im Gesamtgefüge einnehmen, das macht große Erzählkunst aus: Plötzlich erhält etwas Bedeutung, das man zuvor nur am Rande wahrgenommen hat.
    Aber ich fürchte, dass ich mich mit den Figuren auch diesmal nicht so recht anfreunden werde, denn die kommen irgendwie mal wieder zu kurz. Der minimalistische Stil passt im Großen und Ganzen, aber mit den Charakteren sollte man sich irgendwie mehr Zeit nehmen, ihnen mehr Raum geben, um Eigenheiten zu entwicklen, Macken, Schrullen, einfach Details, an denen man sie wiedererkennen kann.

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    Drachentöter Avatar von Eddie
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    Kunst hat die Menschheit schon immer beschäftigt. Sei es in malerischer Form, gebannt auf einer Leinwand in Ölfarben, in Literarischer, für Ewigkeiten auf Pergamentseiten und in schwarzer Tinte festgehalten, oder aber in monumentaler Form, Statuen und Bildhauereien finden sich ja so gut wie überall. Das Spiel auf Instrumenten stellt hierbei eine besondere Form der Kunst dar, da dieses nicht fest in Stein gehauen werden und höchstens in Notenform schriftlich überliefert werden kann. Musik lebt in den Köpfen und wird von jedem anders und immer wieder neu verstanden (daher wahrscheinlich auch der Begriff „Interpreten“ für diejenigen, die sie wiedergeben)
    Wenn man Musik hört, oder über sie redet, beschäftigt man sich ja zwangsläufig auch mit ihrer Bedeutung. Egal, ob man sich von ihr verzaubern und an einen anderen Ort führen lässt, ob man in ihr versinkt und sich einfach treiben lässt, oder ob man explizit darüber nachdenkt, was die Musik bewirken kann, so wie es Ewek Emelot getan hat, ihre Bedeutung beziehungsweise ihr Zweck – die Ablenkung, die Beruhigung, die Entspannung (oder auch etwas ganz anderes) - bleibt nie ungeachtet.
    Manchmal verändert sich ihr Zweck, ihre Bedeutung, ihre Bestimmung auch, je nachdem womit sich der Hörende gerade beschäftigt. So im Falle Beliars, der nun, da er sich intensiv mit der Bedeutung der Magie auseinandersetzt, auch in der Musik, die er nur allzu gern spielt, eine neue Bedeutung entdeckt hat. Statt der üblichen Ablenkung dient sie ihm nun als Schlüssel zur Magie.
    Die Magie war wie eine Melodie, in die man einstimmen musste.
    Nur wer sich das zu Herzen nimmt, kann die Magie nach seinen Wünschen formen und verändern. Beliar, bzw. Xardas ist es bereits gelungen, den anderen noch nicht. Ein weiterer Grund für ihn, abschätzend auf die Menschen herabzublicken, das einfache Fußvolk, das er sich geschickt zu Nutzen macht, ohne dass sie auch nur ansatzweise etwas davon mitbekommen. Doch Saturas scheint Verdacht zu schöpfen, das Xardas etwas ganz anderes im Sinne hat, als einfach nur den Vorzeigemagier zu geben. Oder ist es nur die übliche Konkurrenz zwischen den beiden Glaubensrichtungen, die ewige Rivalität zwischen Feuer und Wasser oder der schlichte Prestigekampf darum, wer von den Beiden der bessere Magier ist? Schwer zu sagen, denn bis auf eine kleine, fast unmerkliche, für Beliars Verhältnisse aber äußerst untypische Geste, die erahnen lässt, dass er mehr zu bieten hat, als es auf den ersten Blick den Anschein macht, gibt sich der inkarnierte Gott des Bösen ja keine Blöße. Oder untertreibt er absichtlich so stark, das Saturas einfach an ihm zweifeln muss? Zum Wesen Beliars und zu dem Spiel, das er mit der Menschheit spielt, würde es jedenfalls sehr gut passen, auch wenn sich das mit den bisherigen Erkenntnissen noch nicht genau beweisen lässt.
    Das Wesen eines Musikstückes definiert sich ja hauptsächlich durch die Melodie, die schrittweise und in zeitlichen Abständen festgelegte Folge von Tönen, die es in ihrer Eigendynamik vermögen, den Zuhörer voll und ganz einzunehmen. Hat sich Diese erst einmal entwickelt, gibt es für den Hörer kaum noch eine Möglichkeit, sich der gewaltigen Wirkung des Werkes zu entziehen (Es sei dazu gesagt, dass die allermeisten das auch gar nicht wollen). Eine solche Eigendynamik entwickelt sich nun auch immer stärker in der Theodizee. Ereignisse bauen immer mehr aufeinander auf und binden den Leser (der gleichzusetzen ist mit dem Musikhörenden) so immer stärker an die Geschichte, er wird umklammert und möchte nicht mehr losgelassen werden. Besonders stark fällt dies bei Beliars Verhältnis zur Musik ins Gewicht, dass, wie oben schon erwähnt, im Laufe der Geschichte bereits eine Veränderung erfahren hat.
    Die verschiedenen Charaktere, wie etwa Sandrian, der sich wieder einmal einen Spaß daraus macht, seine Besucher mit endlosen langen Tiraden über die Bedeutung der an den Wänden hängenden Bildern zu langweilen, oder auch der kleptomane Cronos, der die Finger partu nicht bei sich lassen kann, tragen ebenso zur weiteren Ausprägung dieser Eigendynamik bei, wie die immer engere Verknüpfung der anfangs noch lose aufeinanderfolgenden Ereignisse. All das vermischt sich zunehmend zu einem herrlich durchkomponierten Werk, dem es an Abwechslung, an Spannung und auch an Humor keinesfalls fehlt.
    Es erscheint mir mittlerweile fast selbstverständlich, dass Fynn der Wunderbare jedesmal, wenn es um die Entwicklung der myrtanischen Musik und Literatur geht, mit erwähnt wird, und dann auch noch neben solch großen Namen wie Mileno Parachi, Liareb oder dem Barthos von Laran. Dass er jedoch die Vorläufer der modernen Notenschrift und die sechssaitige Laier entwickelt hat, war mir bisher auch nicht bekannt. Es freut mich aber ungemein, dass es dennoch so ist. Die „Impressionen“ des XI Kapitels der Theodizee sind wirklich außergewöhnlich und ich hoffe doch stark, dass Nummer XII nicht allzulang auf sich warten lässt. Der angesprochenen Eigendynamik würde eine Verringerung der Postabstände sicher gut tun.

    Aus dem Tagebuch eines Helden
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    "Dark/Light" – Dunkelheit und Licht – bekanntlich ein Lied von John Frusciante – heißt die neue Geschichte von Jason. Und sofort fällt auf, dass der Anfang der Geschichte doch einiges mit dem Text des Liedes gemeinsam hat:
    Zitat Zitat von John Frusciante
    Remember all you've forgotten
    I cant put those thoughts away
    Das passt ja doch ziemlich gut auf den Anfang der Geschichte, in dem Jason erneut die Bittere Geschichte vom Tod seiner Mutter verarbeitet, in Form eines Traums (und Träume und Gedanken haben ja doch irgendwie gewisse Gemeinsamkeiten). In diesem Teil der Geschichte geht es, so macht es mir den Anschein hauptsächlich um die Dunkelheit, besonders viele „helle“ Momente waren ja noch nicht vertreten.
    Hauptsächlich geht es ja um den Tod der Mutter von Jason, den du auf ziemlich dramatische Weise dargestellt hast, sehr eindringlich, wirklich toll. Ich hoffe nur immernoch, das das Ganze nicht autobiografisch ist, denn ich stelle es mir ungemein schwer vor, einem Freund (denn Eddie ist ja ohne Zweifel ein guter Freund von Jason; Forenintern sowie in der Geschichte) mit solchen Problemen (Mutter verloren und so) zu helfen. Aber ich gehe einfach mal davon aus, das dem nicht so ist.
    Das das ganze dann nur ein Traum ist, lässt mich irgendwie aufatmen, wahrscheinlich der einzige Fakt dieses kurzen ersten Kapitels, den man unter „Light“ verbuchen konnte. Ich bin mal gespannt, wie sich dieser Kontrast zwischen Dark und Light weiter auf die Geschichte auswirkt. Potential hat das Ganze allemal, wie eigentlich alles von dir. Schade, dass du deine anderen Geschichten nicht so konsequent fortgesetzt hast, wie den „Krieg um Khorinis“ zu Beginn deiner steilen SF-Karriere. Aber das nur am Rande…
    Bisher erfährt man ja leider reichlich wenig über die Hauptcharaktere, vielleicht mein einziger Kritikpunkt an diesem sonst so gut gelungenen Anfang der Geschichte. Gut, es ist deine Entscheidung, wann und wie schnell du Informationen preis gibst, aber du kennst mich ja: Wenn ich mal Blut geleckt habe…
    Ansonsten kann ich jedoch nicht meckern und habe dir hier erstmal ein paar Fehlerlein zusammengefasst:
    falls etwas geschaffenes aus den Fugen geraten sollte.
    Geschaffenes (Substantiv)!
    Adanos konnte nur traurig bis heute zusehen und verhindert das eine Partei die überhand gewinnen kann.
    „….verhindern, das…“

    Keine Seite konnte diesen Krieg für sich entscheide
    entscheiden
    die auf dem Boden nun zusammenbrach und reglos lieben blieb.
    „…,die nun auf dem Boden…“

    Eine großes Loch pulsierte in seiner Seele, in dem seine Mutter immer Platz gefunden hatte.
    Zunächst müsste es ja „Ein“ heißen und dann kann ich mir so ein pulsierendes Loch ehrlich gesagt nicht unbedingt vorstellen. Ein „aufklaffendes Loch“ wäre hier vielleicht besser. Und das die Mutter in diesem Loch Platz gefunden hat, ist auch ein wenig krumm formuliert, besser wäre vielleicht, wenn durch den Verlust der Mutter dieses Loch erst entsteht, denn als die Mutter noch lebte, gab es dieses Loch so gesehen gar nicht. Ich hoffe, du konntest mir folgen.^^

    Nie wieder würde er mit ihr etwas unternehmen können oder sie unterstützen können.
    Das erste „können“ kannst du gekonnt streichen!
    Schlussendlich wirft sich mir allerdings die Frage auf, was das ganze nun mit dem Prolog zu tun hat. Ist es vielleicht bezogen auf den Konflikt zwischen Beliar und Innos, zwischen Böse und Gut, Dunkel und hell, „Dark“ und „Light“? Denn der wird ja recht ausführlich dargestellt. Das ganze wird dann ja auf den Krieg der „Figuren“ der jeweiligen Gottheit reduziert und stellt so wohl den Konflikt zwischen Orks und Menschen dar. Schließlich und endlich vertiefst du das ganze noch einmal, auf ein Zitat von Robert, einem (ehemaligen) Hohen Feuermagier, der sich, aus Frust über die ganze Kriegstreiberei und das Blutvergießen, von seinem Orden, von den Göttern und somit wohl auch von „Dark/Light“ abgegrenzt hat. Entgeht er dadurch vielleicht auch ein bisschen diesem Schwarz-Weiß-Denken zwischen Gut und Böse? Ich bin jedenfalls sehr gespannt und hoffe, dass das nicht so im Forum versinkt, wie etwa „Supernatural“ oder „Die Hölle: Irdorath“.

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