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  1. Beiträge anzeigen #121
    Drachentöter Avatar von Skaddar
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    Skaddar ist offline
    Zitat Zitat von Deathwalker Beitrag anzeigen
    Zwischen Doppelpunkt und dem folgenden Buchstaben einfach eine Leertaste setzen ; )
    aaah, danke. Ich kenn mich mit der ganzen Technik nicht aus

  2. Beiträge anzeigen #122
    Deus Avatar von John Irenicus
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    John Irenicus ist gerade online
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    Wie kann man einen Montag-Nachmittag schöner verbringen als mit einem neuen Kapitel von "Durch einen Spiegel ein dunkles Bild", außer vielleicht mit El Toro selbst?
    Eben. Und da sich die Dame noch nicht blicken lassen hat, gibt es hier von mir ein paar Zeilen Geschwafel zu den Irrungen und Wirrungen, die wieder in die Geschichte einkehren.
    Mit Jenna jedenfalls wollte ich nicht tauschen. Das ganze Umherirren in der Dunkelheit, durch Tasten und Riechen (das Gehör wird ja mal wieder hervorragend diskriminiert; genauso wie die Tatsache verschwiegen wird, dass sich Jenna durchaus ihren Weg in die Freiheit lecken könnte), erinnert mich zunehmend an nächtliche Begebenheiten, die mich jetzt noch erschaudern lassen, wenn ich daran denke, wie es ist, im Halbschlaf und völlig orientierungslos nach dem Lichtschalter zu suchen, ihn aber einfach nicht zu finden. Oh je...
    Fiebrig geht es bei Jenna ja ohnehin schon seit jeher zu, das Ganze steuert aber wieder auf einen Höhepunkt zu, im Grunde könnte man eine lustige Musikantengruppe aus Weimar zitieren und feststellen: Es wird schlimmer.
    Das lässt sich allerdings nicht auf den wie immer bezaubernden Schreibstil beziehen, für den wohl eher der Titel "Blacker Than Darkness" einer norwegischen Rumpeltruppe gilt. Will sagen: Der Schrecken ist nicht nur in der Handlung allgegenwärtig, sondern wird auch hervorragend durch diesen bildhaften Stil zum Leser transportiert. Schwarz, schwärzer, die dunkelste Atmosphäre überhaupt. Ist bei so einem Herumkriechen in der Kanalisation, aber auch in allen anderen Situationen, in denen sich die Protagonisten befinden, sehr passend. Ja, das ist ein Lob, das von mir so konkret ausgesprochen schon längst überfällig war.
    Schluss mit irgendwelchen Zitaten, zurück zur eigentlichen Geschichte, in der sich auch Echeziel mal wieder in Jennas Gedankengänge verirrt. Viel mehr erfährt man allerdings auch nicht, aber er ist nunmal der böse, schwarze Mann, der ihr Angst macht. Und dann auch noch verbunden mit schlimmen Erlebnissen aus der Vergangenheit. Perfekt. Uuuuuh. Wie gruselig.
    Im Kontrast dazu immer wieder erstaunlich, wie trügerisch sympathisch der gute alte Onkel Ezechiel in den Kindheitserinnerungen rüberkommt. Gut, ich habe ja nichts vor diesem freundlichen Mann zu befürchten, von daher: Es gibt wohl keinen Charakter, den ich mehr mag.
    Speziell diese Glasguckerei und Abbild der Wirklichkeit-Zeux hat sicherlich irgendwelchen philosophischen Anspruch, aber dafür bin ich nicht intellektuell genug.
    Was für mich zählt, ist, dass endlich mal von allen Seiten Spannung herrscht, und neben irgendwelchen Erinnerungen an den zwiespältigen Ezechiel auch die Gegenwart am Ende noch zum Zuge kommt - Vielleicht mit einem Aufeinandertreffen der Protagonisten? Vielleicht auch nicht?
    Ein kurzes Kapitel - relativ zu den meisten anderen - aber ein nicht minder tolles. Es ist sozusagen dieses Mal sehr hübsch.
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  3. Beiträge anzeigen #123
    Ehrengarde Avatar von El Toro
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    El Toro ist offline
    Zitat Zitat von John Irenicus Beitrag anzeigen
    Wie kann man einen Montag-Nachmittag schöner verbringen als mit einem neuen Kapitel von "Durch einen Spiegel ein dunkles Bild", außer vielleicht mit El Toro selbst?
    Süüüüüüüüüüüüüüüüß

    Mit Jenna jedenfalls wollte ich nicht tauschen. Das ganze Umherirren in der Dunkelheit, durch Tasten und Riechen (das Gehör wird ja mal wieder hervorragend diskriminiert; genauso wie die Tatsache verschwiegen wird, dass sich Jenna durchaus ihren Weg in die Freiheit lecken könnte)
    Also... du glaubst ja nicht an Telepathie, aber ich schwöre bei Innos, dass ich fast genau dasselbe dachte beim Schreiben, aber dann wiederum gelangte ich zu der Überzeugung, dass diese kleine Unvollständigkeit ohnehin keinem auffallen würde. Tja, Johns Scharfsinn unterschätzt...

    Fiebrig geht es bei Jenna ja ohnehin schon seit jeher zu, das Ganze steuert aber wieder auf einen Höhepunkt zu, im Grunde könnte man eine lustige Musikantengruppe aus Weimar zitieren und feststellen: Es wird schlimmer.
    Das lässt sich allerdings nicht auf den wie immer bezaubernden Schreibstil beziehen, für den wohl eher der Titel "Blacker Than Darkness" einer norwegischen Rumpeltruppe gilt. Will sagen: Der Schrecken ist nicht nur in der Handlung allgegenwärtig, sondern wird auch hervorragend durch diesen bildhaften Stil zum Leser transportiert. Schwarz, schwärzer, die dunkelste Atmosphäre überhaupt. Ist bei so einem Herumkriechen in der Kanalisation, aber auch in allen anderen Situationen, in denen sich die Protagonisten befinden, sehr passend. Ja, das ist ein Lob, das von mir so konkret ausgesprochen schon längst überfällig war.
    [14:53] John Irenicus: Schon wieder Drogen genommen, oder was ist los?
    Diese Frage solltest du dir lieber selbst stellen.
    Aber danke, auch wenn ich das da oben intellektuell nicht so ganz durchdrungen habe.

    Schluss mit irgendwelchen Zitaten, zurück zur eigentlichen Geschichte, in der sich auch Echeziel mal wieder in Jennas Gedankengänge verirrt. Viel mehr erfährt man allerdings auch nicht, aber er ist nunmal der böse, schwarze Mann, der ihr Angst macht. Und dann auch noch verbunden mit schlimmen Erlebnissen aus der Vergangenheit. Perfekt. Uuuuuh. Wie gruselig.
    Im Kontrast dazu immer wieder erstaunlich, wie trügerisch sympathisch der gute alte Onkel Ezechiel in den Kindheitserinnerungen rüberkommt. Gut, ich habe ja nichts vor diesem freundlichen Mann zu befürchten...
    Sei dir da mal nicht zu sicher. Immerhin stammt er aus meiner Feder, vielleicht teilt er ja auch meine, nunja, Vorliebe für dich?

    Speziell diese Glasguckerei und Abbild der Wirklichkeit-Zeux hat sicherlich irgendwelchen philosophischen Anspruch, aber dafür bin ich nicht intellektuell genug.
    Genau. Dazu brauchen wir einen promovierten Paulus-Exegeten.

    Was für mich zählt, ist, dass endlich mal von allen Seiten Spannung herrscht, und neben irgendwelchen Erinnerungen an den zwiespältigen Ezechiel auch die Gegenwart am Ende noch zum Zuge kommt - Vielleicht mit einem Aufeinandertreffen der Protagonisten? Vielleicht auch nicht?
    Ein kurzes Kapitel - relativ zu den meisten anderen - aber ein nicht minder tolles. Es ist sozusagen dieses Mal sehr hübsch.
    Dank dir, John. Du bist der Beste.

  4. Beiträge anzeigen #124
    Deus Avatar von Sir Ewek Emelot
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    Sir Ewek Emelot ist offline
    Weil ich ein fauler Sack bin, kommentiere ich zuerst den neuen Abschnitt von Johns "Irrelevanzen", denn der ist kürzer. Der wurde sowieso früher gesendet, also ist das nur recht und billig. Also in dem Sinne, dass es zu billigen ist. Denn billig ist es natürlich nicht. Ich würde es eher als Qualitätsware bezeichnen. Aber dazu später mehr.

    Und zwar genau...jetzt! Dafür schreibe ich das ganze hier ja immerhin.
    Also John kann schreiben, das muss man ihm lassen. So gerne er auch mit seiner angeblich mangelnden Bildung kokketieren mag. Ich finde es immer wieder erstaunlich, wieviele überaus junge Menschen hier ziemlich beachtliche Texte zustande bringen. Neben Mister Meister gehört John sicherlich zu den ersten, die man zu nennen hätte. Dass er von seiner Deutschlehrkraft eher missachtet wird, ist wohl ein typischer Fall pädagogischer Inkompetenz (im PE-Fachjargon könnte man auch "epic fail" sagen, und ein blödes Bild dazusetzen): Die fragliche Person hat wohl einfach keine Ahnung, welch sprachliches Talent ihr gegenübersitzt. Zum Glück macht sich John daraus aber wohl nicht allzu viel.
    Erwähnte ich eigentlich schonmal, dass laut Schelling ein jedes Kunstwerk durch Genie hervorgebracht wird, wohingegen wissenschaft meist nicht genialisch zustandekommt, weil es da ja um bloße Theorie geht, fern aller Poesie? In John vereinen sich eindeutig Poesie und Kunstfertigkeit. Johns Wirken ist in der Tat Kunst, und daher wohl - notwendig - durch Genie hervorgebracht.
    Und nein, ein "Kaputtdiskutieren" ist das durchaus nicht (das kommt nämlich später). Denn es ist ja keine Deutung des fraglichen Textes, sondern eine allgemeine Würdigung von Johns Person, und seinem Werk im Ganzen. Ja, John, ich würdige Dein Schaffen hier im Storyforum!

    Dann sollte ich aber vielleicht doch auch endlich mal zu dem fraglichen Text kommen. Ich finde, dass die Charakterisierungen (d.i. die Darstellung der Firguren in ihren jeweiligen, charakterlichen Besonderheiten) wirklich zunehmend gut gelingt. War der Professor bisher doch eher der eiskalte, grausame Irre, der seine Schützlinge quält, so entwickelt er in diesem Abschnitt eine gewisse Verspieltheit. Es hat schon etwas irgendwie kindliches, wie er sich in Ryans Text vertieft. Das macht ihn dann doch irgendwie...sympathsicher, finde ich. Es unterstreicht seinen verwirrten Geist, gibt ihm aber auch Etwas selbstvergessen naives.
    Auch Ryan wird weiter entfaltet. Der Eindruck, dass es sich um eine ziemlich intelligente und geistig voll funktionstüchtige Figur handelt wird weiter vertsärkt. Von allen bisherigen Patienten wurde Ryan in dem Werk die meiste Aufmerksamkeit geschenkt. Es wird dem Leser also das Gefühl vermittelt, dass dieser hier besonders wichtig ist. Die Art und Weise, wie er mit dem Gast, dem Protagonisten, kommuniziert, ist ja ziemlich effizient. Der Protagonist kommt in diesem Abschnitt dann aber etwas dumm herüber: Also ich jedenfalls habe Ryans Botschaft sofort entschlüsselt. Ich weiß nicht, lieber John, ob Du den Leser ein wenig zu sehr bevormundet hast. Andererseits passt es recht gut in den Zwiespalt, in den Du den Protagonisten hast stürzen lassen. Der nämlich versucht krampfhaft, sich ein geregeltes Weltbild zu erhalten, in dem die vorgesehene Rollenverteilung bitteschön einzuhalten ist. Die Alternative könnte ja nun auch allzu verhängnisvoll sein: Wenn der vermeintliche Professor wirklich kein Arzt, und Ryan kein verrückter Patient ist, dann ist in der Tat alles möglich. Anstatt also auf die eigenen Instinkte zu hören, die ihm die Gefahr, in der er wohl schwebt, ziemlich dicht unter die Nase halten, verdrängt der Protagonist die Warnsignale lieber - und so liegt es wohl nicht an mangelndem Verstandesvermögen, sondern an seinem Unwillen, dass er Ryan nicht auf Anhieb versteht.
    Dieser jedenfalls verheißt, auch künftig noch bedeutsam zu sein: Sollte es zum Schlimmsten kommen, und der Protagonist sich vielleicht einst selbst als Gefangener des verrückten Professors wiederfinden, so wäre sicherlich Ryan die bisher logischste Vertrauensperson. Denn wer sonst sollte schon im Stande sein, eventuell bei einer Flucht sinnvoll mitzuwirken?

    Dein funktionaler Stil vermittelt in gewohnt gekonnter Weise die dichte, unheimliche Atmosphäre, die dem ganzen Werke innewohnt. So macht das Lesen im Storyforum Spaß.
    Tippfehler und son Kram kannst Du selbst raussuchen, oder dies Eddie tun lassen. Ich meine aber, dass Du, wenigstens zu Beginn dieses Kapitels, in dieser Hinsicht etwas nachlässig warst.

  5. Beiträge anzeigen #125
    Deus Avatar von Sir Ewek Emelot
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    Sir Ewek Emelot ist offline
    So, Doppelpost hin oder her, auch El Toro (haha, ich habe die ausdrückliche Erlaubnis, das "Dame" wegzulassen; ich bin da voll privilegiert und so!) hat natürlich ein Anrecht auf einen Kommentar in einem eigenen Beitrag. Jedenfalls wenn es um derart grandiose (oder - ich könne erneut den Schelling aufgreifen - geniale) Beiträge von ihr geht, wie sie sie uns in ihrem "Durch einen Spiegel ein dunkles Bild" zu servieren pflegt.

    Der jüngste jedenfalls ist (wieder Mal) einsame Spitze, große Klasse und wirklich toll zu lesen.
    Also zuerst geht es mit Jenna und der (imaginären?) Cassia los, die durch die Dunkelheit irren. Ich finde, dass die Rolle von Cassias Stimme wirklich hervorragend ist: Dieses Verwirrspiel, das mit dem Leser getrieben wird; was ist nun wirklichkeit, was bloße Einbildung? Das ist inhaltlich interessant und stilistisch perfekt umgesetzt (oder zumindest geht die Umsetzung gegen perfekt, so ähnlich wie bei einer Hyperbel, die im Unendlichen gegen den y-Wert 0 geht, ohne die x-Achse jemals zu berühren). Jedenfalls ist Cassia irgendwie zwiespältig: Sie nimmt die Rolle der Stimme der Vernunft ein. Sie hilft Jenna hierdurch, da sie recht genaue Instruktionen gibt. Jedoch ist sie in ihrer Logik und Vernunft unbestechlich, und eben auch unerbittlich ehrlich. Cassia dient also dazu, Jenna die Wirklichkeit in aller (vielleicht hässlichen) Klarheit vor Augen zu führen (was für eine Ironie, wenn man bedenkt, dass Stimmen im Kopf wohl eher von geistiger Umnachtung zeugen). Dadurch hat sie Jenna bisher immer auf den Boden des Pragmatischen zurückgeholt, und ihr somit womöglich das Leben gerettet. Diesmal aber ist es anders: Anstatt ihr konkrete Instruktionen zu begen, geht es Cassia diesmal um Jennas Selbst- und Weltbild. Auch hier scheint die Stimme der Schwester also tonangebend zu sein. Und auch hier ist der Blick der Stimme (komisch, wenn Stimmen blicken können!) viel schärfer, sachlicher, über jede Selbsttäuschung erhaben.
    Die Spannung jedenfalls, sofern überhaupt möglich, verdichtet sich immer mehr.

    Und dann kommt eine Szene aus der Vergangenheit, mit Onkel Ezechiel. Grandios, diese Szene. Mit welcher Einfühlsamkeit und Differenziertheit die Wahrnehmungen, Regungen, Gefühle und Gedanken Jennas herübergebracht werden! Auch Ezechiel selbst ist hervorragend dargestellt: Zwiespältig. Durch winzige Signale wird in dem ganzen Textteil eine sublime Bedrohung ausgedrückt. Zwar scheint die Situation unverfänglich, aber man merkt als Leser, dass irgendwas im Busch ist. Und man merkt, das sowohl Jenna, als auch Ezechiel sich dessen bewusst sind.
    Hier wird auch der Titel des Werkes gekonnt aufgegriffen. Der Einsatz des geschwärzten Glases ist - typisch für El Toro - einmalig. Erneut zeigt sie, wie unheilvoll bedeutsam solch einfache, unbelebte, eigentlich banale Gegenstände sein können. Erneut vermittelt sich die unheilvolle Intuition Jennas, angereichert durch die eigene Phantasie, durch allzu furchterrgende Bilder und Gedanken. Und die kleine Jenna weiß nicht, was sie damit anfangen soll: Hin- und hergerissen zwischen dem Vertrauen zum lieben Onkel, und der eklen Fratze, als die sie sein "Sonnenfinsternisgesicht" erkannt hat.
    Auch in der Vergangenheit also verdichten sich Handlung und Spannung.

    Ich finde, dass die Überlappung der Erzählebenen hervorragend gelungen ist. Die Szene aus der Vergangenheit greift perfekt auf, worüber Jenna mit der Stimme Cassias diskutiert hatte. Beide Ebenen verstärken einander hier, so dass sich Spannung und Bedrohlichkeit kummulieren.

    Wie jedes Kapitel des Werkes ist natürlich auch dieses hier das Beste. Einfach weil es das ist, welches ich gerade gelesen habe.
    Geändert von Sir Ewek Emelot (07.04.2009 um 15:40 Uhr)

  6. Beiträge anzeigen #126
    Deus Avatar von Sir Ewek Emelot
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    Sir Ewek Emelot ist offline
    Jetzt kriegt Skaddar einen Kommentar, denn seine Geschichte "Die Bedrohung" weiß mir, trotz überbordender Klischees, zu gefallen.

    Die kürze ist als erstes zu kritisieren. Ich finde es sonst nämlich gut geschrieben. Durch solche Stellen:
    Wenn er es "glaubte", war es wohl ein Befehl.
    Erhält das Ganze zudem eine leicht humorvolle Nuance, und demnach eine gewise Leichtigkeit, die dem Werk gut zu Gesicht steht; ich mag Geschichten, die sich allzu ernst nehmen, nicht besonders. Ich muss John dahingehend zustimmen, dass der Alte doch allzu stereotyp einherkommt. Ich finde aber, dass man das durchaus noch etwas mehr überzeichnen, und hierdurch einfach humorvoll darstellen könnte.
    Zu loben ist meines Erachtens auch die Konzeption der einzelnen Kapitel. Denn am Ende eines jeden kommt irgendwas, dass die Spannung nochmal anhebt.
    Es handelt sich durchaus nicht um ein Meisterwerk, aber es ist sehr kurzweilig. Und solange die derzeitige Fortsetzungsfrequenz beibehalten wird, sollte auch der geringe Umfang der einzelnen Kapitel nicht allzu störend sein.



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    Ich möchte denn auch ein paar Zeilen an Gerschmit richten, und zwar bezüglich seiner "Schattenseiten".

    Ich meine, dass Du die noch ausstehenden geschichten erstmal beenden solltest.
    Ansonsten aber ist der Prolog gut gelungen: Der Stil ist passend, heiter und amüsant. Ich finde es gut, dass der Kampf sehr schnell abgefertigt wird, denn das wäre an der Stelle eher langweilig. Ardos Überlegenheit erkläre ich mir einfach mal mit dem Überraschungsmoment, denn die Banditen waren wohl allzusehr von ihrem Opfer eingenommen.
    Ich finde es etwas widersprüchlich, dass Ardo zum einen einen Vortrag von Constantino erwartet, dann aber doch nur eine Bewertung kriegt. Ist das Praktikum also beendet? Ein Praktikum in der Zeit ist sowieso etwas komisch. Außerdem wird, wie Eddie schon sagte, Wein nicht gebrannt. Denn die Hefebakterien schaffen es unter anaeroben Bedingungen auch so, den fraglichen Alkoholgehalt zustandezubringen. Weil sie sich dann aber durch den Alkohol selbst töten, muss für Höherprozentiges destilliert, bzw. gebrannt werden. Auch der Preis von 220 Goldstücken ist weit übertrieben: Denk doch nur mal, wie teuer eine Flasche Wein heute ist! 220 Euro wären da schon ne ganze Menge. Und jetzt stell Dir mal vor, Du müsstest 220 Euro in 1-Euro-Münzen mit Dir rumschleppen! Das ist verdammt schwer.

    Ansonsten ist der Prolog schön geschrieben, und macht Lust auf mehr.



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    Jetzt kommt der doppelte Hattrick, nämlich drei Posts hintereinander, und im dritten drei Kommentare hintereinander. Denn Oblomows "Jon" soll nicht ganz unbeachtet bleiben.

    Die Tagebucheinträge schaffen Atmosphäre. Ich finde, dass Du durchaus gut schreiben kannst, was in "7" nicht so rüberkam, weil Dein Stil da einfach zu minimalistisch war. Auch die konzeption der Geschichte ist gut, mit dem tragischen Ende: Wer hätte auch gedacht, dass der strahlende Jon ein Spion des Bösen ist?
    Aber Du hättest es im Ganzen ruhig etwas strecken können. So kommt es etwas dürftig daher. Man hätte diesen ominösen Jon erst wesentlich stärker als strahlenden Held manifestieren sollen, damit er das Vertrauen nicht nur Garonds, sondern auch des Lesers für sich gewinnt. Und die kritischen Paladine hätten dann subtil kompromittiert werden sollen. So wäre das Ende dann wirklich überraschend gewesen, und dementsprechend dramaturgisch wirkungsvoll. Wie es aber nun da steht, hat man den Eindruck, dass Du einfach keine Lust mehr hattest. Schade.
    Geändert von Sir Ewek Emelot (07.04.2009 um 15:42 Uhr)

  7. Beiträge anzeigen #127
    Deus Avatar von John Irenicus
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    John Irenicus ist gerade online
    Zitat Zitat von Sir Ewek Emelot Beitrag anzeigen
    Weil ich ein fauler Sack bin, kommentiere ich zuerst den neuen Abschnitt von Johns "Irrelevanzen", denn der ist kürzer. Der wurde sowieso früher gesendet, also ist das nur recht und billig. Also in dem Sinne, dass es zu billigen ist. Denn billig ist es natürlich nicht. Ich würde es eher als Qualitätsware bezeichnen. Aber dazu später mehr.
    Wie lange du brauchst, bist du zum Punkt kommst.

    Und zwar genau...jetzt! Dafür schreibe ich das ganze hier ja immerhin.
    Also John kann schreiben, das muss man ihm lassen. So gerne er auch mit seiner angeblich mangelnden Bildung kokketieren mag. Ich finde es immer wieder erstaunlich, wieviele überaus junge Menschen hier ziemlich beachtliche Texte zustande bringen. Neben Mister Meister gehört John sicherlich zu den ersten, die man zu nennen hätte.
    Na hör mal, ich bin bald 18 und MisterMeister 8 1/2 oder so, da kann man mir den "hach, er ist ja noch so jung" Bonus nicht mehr gewähren.

    Dass er von seiner Deutschlehrkraft eher missachtet wird, ist wohl ein typischer Fall pädagogischer Inkompetenz (im PE-Fachjargon könnte man auch "epic fail" sagen, und ein blödes Bild dazusetzen): Die fragliche Person hat wohl einfach keine Ahnung, welch sprachliches Talent ihr gegenübersitzt. Zum Glück macht sich John daraus aber wohl nicht allzu viel.
    Was hat meine Deutschlehrkraft denn jetzt bitte damit zu tun?

    Erwähnte ich eigentlich schonmal, dass laut Schelling ein jedes Kunstwerk durch Genie hervorgebracht wird, wohingegen wissenschaft meist nicht genialisch zustandekommt, weil es da ja um bloße Theorie geht, fern aller Poesie? In John vereinen sich eindeutig Poesie und Kunstfertigkeit. Johns Wirken ist in der Tat Kunst, und daher wohl - notwendig - durch Genie hervorgebracht.
    Und nein, ein "Kaputtdiskutieren" ist das durchaus nicht (das kommt nämlich später). Denn es ist ja keine Deutung des fraglichen Textes, sondern eine allgemeine Würdigung von Johns Person, und seinem Werk im Ganzen. Ja, John, ich würdige Dein Schaffen hier im Storyforum!
    Oh, was bin ich gerührt. Danke.

    Dann sollte ich aber vielleicht doch auch endlich mal zu dem fraglichen Text kommen. Ich finde, dass die Charakterisierungen (d.i. die Darstellung der Firguren in ihren jeweiligen, charakterlichen Besonderheiten) wirklich zunehmend gut gelingt. War der Professor bisher doch eher der eiskalte, grausame Irre, der seine Schützlinge quält, so entwickelt er in diesem Abschnitt eine gewisse Verspieltheit. Es hat schon etwas irgendwie kindliches, wie er sich in Ryans Text vertieft. Das macht ihn dann doch irgendwie...sympathsicher, finde ich. Es unterstreicht seinen verwirrten Geist, gibt ihm aber auch Etwas selbstvergessen naives.
    Da weißt du ja mehr als ich.

    Auch Ryan wird weiter entfaltet. Der Eindruck, dass es sich um eine ziemlich intelligente und geistig voll funktionstüchtige Figur handelt wird weiter vertsärkt. Von allen bisherigen Patienten wurde Ryan in dem Werk die meiste Aufmerksamkeit geschenkt. Es wird dem Leser also das Gefühl vermittelt, dass dieser hier besonders wichtig ist. Die Art und Weise, wie er mit dem Gast, dem Protagonisten, kommuniziert, ist ja ziemlich effizient. Der Protagonist kommt in diesem Abschnitt dann aber etwas dumm herüber: Also ich jedenfalls habe Ryans Botschaft sofort entschlüsselt. Ich weiß nicht, lieber John, ob Du den Leser ein wenig zu sehr bevormundet hast. Andererseits passt es recht gut in den Zwiespalt, in den Du den Protagonisten hast stürzen lassen. Der nämlich versucht krampfhaft, sich ein geregeltes Weltbild zu erhalten, in dem die vorgesehene Rollenverteilung bitteschön einzuhalten ist.
    Danke, dass du mir die Ausflucht gleich mitlieferst.

    Die Alternative könnte ja nun auch allzu verhängnisvoll sein: Wenn der vermeintliche Professor wirklich kein Arzt, und Ryan kein verrückter Patient ist, dann ist in der Tat alles möglich. Anstatt also auf die eigenen Instinkte zu hören, die ihm die Gefahr, in der er wohl schwebt, ziemlich dicht unter die Nase halten, verdrängt der Protagonist die Warnsignale lieber - und so liegt es wohl nicht an mangelndem Verstandesvermögen, sondern an seinem Unwillen, dass er Ryan nicht auf Anhieb versteht.
    Ja, ich muss einräumen: So in etwa hatte ich mir das beim Schreiben auch grob überlegt.

    Dieser jedenfalls verheißt, auch künftig noch bedeutsam zu sein: Sollte es zum Schlimmsten kommen, und der Protagonist sich vielleicht einst selbst als Gefangener des verrückten Professors wiederfinden, so wäre sicherlich Ryan die bisher logischste Vertrauensperson. Denn wer sonst sollte schon im Stande sein, eventuell bei einer Flucht sinnvoll mitzuwirken?
    Tja, wer weiß, wer weiß...

    Dein funktionaler Stil vermittelt in gewohnt gekonnter Weise die dichte, unheimliche Atmosphäre, die dem ganzen Werke innewohnt. So macht das Lesen im Storyforum Spaß.
    Tippfehler und son Kram kannst Du selbst raussuchen, oder dies Eddie tun lassen. Ich meine aber, dass Du, wenigstens zu Beginn dieses Kapitels, in dieser Hinsicht etwas nachlässig warst.
    Obwohl du zu faul bist, die Fehler herauszusuchen: Vielen, vielen Dank für diesen überschwänglichen Kommentar, Ewek! Das ist wirklich sehr nett - du solltest fortan öfter mal auf Koks kommentieren!

  8. Beiträge anzeigen #128
    Deus Avatar von John Irenicus
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    John Irenicus ist gerade online
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    Die Chance, einen Doppelpost zu setzen, werde ich mir nicht nehmen lassen. Schon gar nicht bei so einem erfreulichen Anlass! Denn the one and only Jason gibt uns, sich oder wem auch immer endlich mal wieder die Ehre und haut mit dem schrottig betitelten "Dark/Light" mal wieder einen Anfang eines Werkes raus, das auf den ersten Blick nicht ambitionierter wirken könnte.
    Auch auf den ersten Blick scheint der Prolog absolutes Standardwerk zu sein und nimmt einen Dinner For One artigen "jedes Jahr die selbe Leier" Status ein, umso überraschender, dass sich der Ich-Erzähler von den Göttern lossagt, anstatt sich vor Ehrfurcht in die Hose zu machen. Auch mal was Feines.
    Kapitel eins beginnt dann auch ganz nach meinem Geschmack. Huren, Perverse und Fehler
    Wie du rumläufst, geilt sich jeder verdammte perverse an dir auf.
    auf engstem Raum - scharf.
    Einen Pluspunkt gibt es dann schon einmal für geläufige Namen - Da fühlt man sich ja fast wie zu Hause. Ich will niemals bezweifeln, dass Heinz ein wahrer Titan ist - Aber dass er den Tisch so fest durch die Gegend brettert, dass der in tausend Teile zerspringt, ist doch etwas übertrieben, meinst du nicht?
    Neben einem weiteren Fehlerchen
    der aussah als ob er Jahrelang nicht mehr geputzt worden wäre.
    geht es dann äußerst tragisch weiter, Familienzwist finde ich persönlich ja immer sehr spannend. Über die altbekannte Konstellation geht das zwar in diesem Falle nicht hinaus, muss es aber auch nicht: Man sympathisiert ja auch so schon mit Jason, der in seiner Rolle schon durch ein paar Sätze charakterisiert ist. Man kennt es halt.
    Als Jason den Puls nicht mehr hören konnte, wusste er das sie tot war.
    Demnach bin ich selbst also auch tot. Nur weil er ihn nicht mehr hören kann... wo lauscht er denn überhaupt? Einfach so in den Raum hinein?
    Eine großes Loch pulsiere in seiner Seele
    VERSCHWEINDE IN DEIN BETT
    Noch tragischer ist dann aber, dass sich solche Fehler häufen. Mal ehrlich Mr. Jason, du bist doch nicht blöd, aber gibst dir in der Hinsicht zu wenig Mühe. Mehr Sorgfalt würde dir und der Geschichte gut zu Gesicht stehen, glaub mir.
    Jasons (also, der aus der Story) Gefühlswelt ist auch ganz ordentlich dargestellt, aber "ganz ordentlich" reicht bei Gefühlen nicht. Will sagen: Wenn schon ausgiebig über den Verlust der Mutter gewehklagt werden soll und sich die Wut gegen den Vater bündelt, dann bitte richtig ausführlich, und nicht so, dass es wie absolviertes Pflichtprogramm wirkt. Mehr Feuer!
    Zugeben muss ich, dass ich nicht erwartet hätte, dass das alles nur ein Traum war. Dennoch glaube ich, dass dieses Traumerlebnis natürlich recht nah an Jasons wirklicher Situation ist. Das alles wird sich hoffentlich noch zeigen, gleichzeitig bin ich gespannt, warum du dir für das alles so einen Titel ausgesucht hast, und wie die Brücke zum Prolog geschlagen wird. Und das meine ich nicht skeptisch, sondern ganz aufrichtig: Ich bin neugierig darauf, wie es weitergeht.
    Dennoch noch einmal abschließend: Gib dir mehr Mühe, vor allem im Bereich Rechtschreibung, aber auch in der Ausarbeitung an sich. Nimm dir mehr Zeit, und setz dann noch einen in Sachen Qualität drauf. Das würde ich gerne sehen.
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    Geändert von John Irenicus (07.04.2009 um 17:00 Uhr)

  9. Beiträge anzeigen #129
    Deus Avatar von Sir Ewek Emelot
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    Sir Ewek Emelot ist offline
    Also nachdem John schon eine Menge geschrieben hat, will ich keinen autarken Kommentar zu Jasons neuem Werk mit dem komischen Titel verfassen, sondern nur ein paar allgemeine Kritikpunkte ansprechen, die mir aufgefallen sind:

    Ich bin der Meinung, dass man es eher vermeiden sollte, sich selbst, seine Freunde, Familienmitglieder, Bekannte, Lehrer oder was-weiß-ich-wen zu Figuren in seinen Geschichten zu machen. Jedenfalls nicht auf derart plumpe und ungeschickte Art und Weise. Nun gut, ich gebe zu, dass ich das auch mal gemacht habe. Mit 13 Jahren oder so, als ich kleine Geschichtchen verfasst habe, die noch voll episch usw. waren (also eigentliche schlechte Herr der Ringe Klone - meine Lehrer waren die Senatoren des Kaiserreichs, während meine Mitschüler Generäle, Krieger und andere Heldenfiguren waren; wie grottig ich damals geschrieben habe!).
    Ich weiß ja, dass Namensfindung nicht leicht ist. Die Namen sollen ja irgendwie etwas vermitteln, also zur Figur passen, andererseits aber auch nicht so genau zugeschnitten sein, dass es konstruiert wirkt. Doch etwas mehr Mühe als hier kann man sich dann doch geben, finde ich.

    Ich habe ein paar Sachen von Jason gelesen, und habe den Eindruck, dass es irgendwie...redundant ist. Er sollte vielleicht ausstehendes abschließen, und dann ganz neue Themen erschließen. Bisher aber sind seine Prologe alle irgendwie historische Dokumente, die vom Wirken der Götter oder sowas künden. Der Rest dann läuft auf den ultimativen Kampf zwischen Gut und Böse hinaus. Wenn man nun eine dieser Geschichten konsequent und auf hohem Niveau weiterführen würde, dann wäre das vermutlich gut. So aber nehmen die einzelnen Geschichten sich gegenseitig die Wirkung und gehen ineinander unter, so dass jede einzelne plötzlich trivial und überflüssig wirkt.
    Erzählerisch scheinen diese neuesten Beiträge in "Dark/Light" aber ein Fortschritt zu sein, meine ich. Jedenfalls ein Fortschritt zu "Krieg um Khorinis", das teilweise wesentlich holpriger formuliert war, und zu diesem "Supernatural" sowieso, dass ja irgendwie erzählerisch gar keine Qualitäten aufwies (jedenfalls soweit es bisher veröffentlicht war).

  10. Beiträge anzeigen #130
    Deus Avatar von John Irenicus
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    Ich bin der Meinung, dass man es eher vermeiden sollte, sich selbst, seine Freunde, Familienmitglieder, Bekannte, Lehrer oder was-weiß-ich-wen zu Figuren in seinen Geschichten zu machen. Jedenfalls nicht auf derart plumpe und ungeschickte Art und Weise. Nun gut, ich gebe zu, dass ich das auch mal gemacht habe. Mit 13 Jahren oder so, als ich kleine Geschichtchen verfasst habe, die noch voll episch usw. waren (also eigentliche schlechte Herr der Ringe Klone - meine Lehrer waren die Senatoren des Kaiserreichs, während meine Mitschüler Generäle, Krieger und andere Heldenfiguren waren; wie grottig ich damals geschrieben habe!).
    Ewek, ich muss dir jetzt wirklich mal gratulieren und absoluten, aufrichtigen Respekt zollen! Meine Bewunderung kennt kaum noch Grenzen, nicht einmal ich hätte es in so wenig Sätzen/Worten geschafft, mehr als zwei Dritteln aller Hobbyautoren hier im Forum gleichzeitig an den Karren zu pissen.

  11. Beiträge anzeigen #131
    Ritter Avatar von Deathwalker
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    Zitat Zitat von John Irenicus Beitrag anzeigen
    Ewek, ich muss dir jetzt wirklich mal gratulieren und absoluten, aufrichtigen Respekt zollen! Meine Bewunderung kennt kaum noch Grenzen, nicht einmal ich hätte es in so wenig Sätzen/Worten geschafft, mehr als zwei Dritteln aller Hobbyautoren hier im Forum gleichzeitig an den Karren zu pissen.
    Über Eweks Beitrag und deinen Kommentar habe ich sehr lange und aufrichtig lachen müssen. Danke euch beiden.

    (Sorry für OT. Aber es musste sein.)

  12. Beiträge anzeigen #132
    Halbgott Avatar von Oblomow
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    Zitat Zitat von Sir Ewek Emelot Beitrag anzeigen
    Jetzt kommt der doppelte Hattrick, nämlich drei Posts hintereinander, und im dritten drei Kommentare hintereinander. Denn Oblomows "Jon" soll nicht ganz unbeachtet bleiben.

    Die Tagebucheinträge schaffen Atmosphäre. Ich finde, dass Du durchaus gut schreiben kannst, was in "7" nicht so rüberkam, weil Dein Stil da einfach zu minimalistisch war. Auch die konzeption der Geschichte ist gut, mit dem tragischen Ende: Wer hätte auch gedacht, dass der strahlende Jon ein Spion des Bösen ist?
    Aber Du hättest es im Ganzen ruhig etwas strecken können. So kommt es etwas dürftig daher. Man hätte diesen ominösen Jon erst wesentlich stärker als strahlenden Held manifestieren sollen, damit er das Vertrauen nicht nur Garonds, sondern auch des Lesers für sich gewinnt. Und die kritischen Paladine hätten dann subtil kompromittiert werden sollen. So wäre das Ende dann wirklich überraschend gewesen, und dementsprechend dramaturgisch wirkungsvoll. Wie es aber nun da steht, hat man den Eindruck, dass Du einfach keine Lust mehr hattest. Schade.
    Mag sein. Ich war mir aber eben auch extrem unschlüssig, wie dies noch mit der Aussage zusammengegangen wäre, dass Hagen bald käme. Wenn ich mir es recht überlege, hätte ich aber wohl auch einfach eine Frage Garonds durch Jon abwimmeln lassen können. Danke auf jeden Fall für den Kommentar. Ich arbeite dann mal wieder beim Editieren des neuen Lagers weiter...

  13. Beiträge anzeigen #133
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    Zitat Zitat von Sir Ewek Emelot Beitrag anzeigen
    So, Doppelpost hin oder her, auch El Toro (haha, ich habe die ausdrückliche Erlaubnis, das "Dame" wegzulassen; ich bin da voll privilegiert und so!)...
    Pah, mach dich nur lustig. Das ist ein Privileg. Zugegeben, auch sonst nennt mich keiner "Dame", aber du bist der Einzige, dem ich das ausdrücklich freigestellt habe.

    Also zuerst geht es mit Jenna und der (imaginären?) Cassia los, die durch die Dunkelheit irren. Ich finde, dass die Rolle von Cassias Stimme wirklich hervorragend ist: Dieses Verwirrspiel, das mit dem Leser getrieben wird; was ist nun wirklichkeit, was bloße Einbildung? Das ist inhaltlich interessant und stilistisch perfekt umgesetzt (oder zumindest geht die Umsetzung gegen perfekt, so ähnlich wie bei einer Hyperbel, die im Unendlichen gegen den y-Wert 0 geht, ohne die x-Achse jemals zu berühren). Jedenfalls ist Cassia irgendwie zwiespältig: Sie nimmt die Rolle der Stimme der Vernunft ein. Sie hilft Jenna hierdurch, da sie recht genaue Instruktionen gibt. Jedoch ist sie in ihrer Logik und Vernunft unbestechlich, und eben auch unerbittlich ehrlich. Cassia dient also dazu, Jenna die Wirklichkeit in aller (vielleicht hässlichen) Klarheit vor Augen zu führen (was für eine Ironie, wenn man bedenkt, dass Stimmen im Kopf wohl eher von geistiger Umnachtung zeugen). Dadurch hat sie Jenna bisher immer auf den Boden des Pragmatischen zurückgeholt, und ihr somit womöglich das Leben gerettet. Diesmal aber ist es anders: Anstatt ihr konkrete Instruktionen zu begen, geht es Cassia diesmal um Jennas Selbst- und Weltbild. Auch hier scheint die Stimme der Schwester also tonangebend zu sein. Und auch hier ist der Blick der Stimme (komisch, wenn Stimmen blicken können!) viel schärfer, sachlicher, über jede Selbsttäuschung erhaben.
    Das ist eine hervorragende Analyse. Die Stimme, die Jenna ihrer Schwester zuordnet, ist wohl tatsächlich die Manifestation der Rationalität oder sogar des Erkennens. Man muss sie sich als eine Art Prudence-Goodwife-Figur vorstellen, die unerbittlich auf die Wahrheit besteht. Ob real oder nicht spielt dabei gar keine allzugroße Rolle. Cassia ist vielmehr der Stimulus, der Jenna dazu bringt...ach, ich will nicht wieder zuviel ausplaudern. Du wirst es ja sehen.

    Und dann kommt eine Szene aus der Vergangenheit, mit Onkel Ezechiel. Grandios, diese Szene. Mit welcher Einfühlsamkeit und Differenziertheit die Wahrnehmungen, Regungen, Gefühle und Gedanken Jennas herübergebracht werden! Auch Ezechiel selbst ist hervorragend dargestellt: Zwiespältig. Durch winzige Signale wird in dem ganzen Textteil eine sublime Bedrohung ausgedrückt. Zwar scheint die Situation unverfänglich, aber man merkt als Leser, dass irgendwas im Busch ist. Und man merkt, das sowohl Jenna, als auch Ezechiel sich dessen bewusst sind.
    Ich muss gestehen, dass ich mich über dieses Lob besonders freue, weil ich mir mit dieser Stelle wirklich große Mühe gegeben habe. Ich finde es grundsätzlich schwierig, aus der Kinderperpektive zu erzäheln und mich daran zu erinnern, welchen Detailreichtum ich als Kind wahrgenommen habe und welche Bedeutung ich diesen winzigen Details gegeben habe. Danke, lieber Ewek.

    Hier wird auch der Titel des Werkes gekonnt aufgegriffen. Der Einsatz des geschwärzten Glases ist - typisch für El Toro - einmalig. Erneut zeigt sie, wie unheilvoll bedeutsam solch einfache, unbelebte, eigentlich banale Gegenstände sein können. Erneut vermittelt sich die unheilvolle Intuition Jennas, angereichert durch die eigene Phantasie, durch allzu furchterrgende Bilder und Gedanken. Und die kleine Jenna weiß nicht, was sie damit anfangen soll: Hin- und hergerissen zwischen dem Vertrauen zum lieben Onkel, und der eklen Fratze, als die sie sein "Sonnenfinsternisgesicht" erkannt hat.
    Ich gebe zu, dass die Stelle vielleicht wieder ein wenig hochgestochen oder überspannt daherkommt, aber es war tatsächlich so gedacht, wie du sagst: Das Gefühl drohenden Unheils, das Jenna empfindet, drückt sich in kindlichen
    Angstphantasien aus, vermittels banaler Gegenstände wie das geschwärzte Glas.
    Ich finde, dass die Überlappung der Erzählebenen hervorragend gelungen ist. Die Szene aus der Vergangenheit greift perfekt auf, worüber Jenna mit der Stimme Cassias diskutiert hatte. Beide Ebenen verstärken einander hier, so dass sich Spannung und Bedrohlichkeit kumulieren.
    Wie jedes Kapitel des Werkes ist natürlich auch dieses hier das Beste. Einfach weil es das ist, welches ich gerade gelesen habe.
    Hm, mir fällt nichts anderes ein als "Vielen, vielen Dank". Was wäre ich nur ohne dich?

  14. Beiträge anzeigen #134
    Ehrengarde Avatar von El Toro
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    El Toro ist offline
    Zitat Zitat von Sir Ewek Emelot Beitrag anzeigen
    Also nachdem John schon eine Menge geschrieben hat, will ich keinen autarken Kommentar zu Jasons neuem Werk mit dem komischen Titel verfassen, sondern...usw. usf.
    Jason, hör da einfach nicht hin. Der Mann, den für seine Umsicht zu lieben ich nicht abstreiten kann, zeigt sich hier ausnahmsweise ein wenig kurzsichtig. Möglicherweise muss man deine Geschichten ohnehin mehr im Zusammenhang verstehen, als einen Zyklus lose miteinander verbundener Auseinandersetzungen mit dem Problem der menschlichen Freiheit.
    Vielleicht ist es daher nicht die schlechteste Entscheidung, das „Supernatural“-Projekt fürs Erste auf Eis zu legen und mal auszuloten, inwiefern das Thema „freier Wille“ zur Behandlung in unserer geliebten Gothic-Welt taugt.
    Freiheit der persönlichen Entscheidung und Determination sind nicht nur in der modernen Gehirnforschung ein Thema; falls einer der Anwesenden Lust haben sollte, könnte ich ihm einen kurzen Abriss der Diskursgeschichte von Augustinus’ Confessiones über Leibniz’ (nicht der Keksbäcker, John) Theodizee bis hin zum Libertarimus geben, nun, falls...
    Dass sich Jason in „Dark/Light“ (das Album besitze ich auch) mit einem theologisch-philosophischen Gegenstand auseinandersetzt, ist Grund genug für mich, hier schon einmal hundert Intellektuellenpluspunkte zu vergeben, einzulösen in der Triplex-Mensa oder der Weiß’schen Universitätsbuchhandlung. Da könnte sich Jason dann eine Ausgabe der Ilias besorgen, vielleicht sogar die Raoul-Schrott-Übertragung, denn diesem mutmaßlich ersten schriftlich fixierten Epos der europäischen Literatur liegt genau dasselbe Problem zugrunde: Die Menschen sind Figuren auf dem Schachbrett einiger eitler, selbstverliebter Götter und müssen nach deren launenhaftem Gutdünken die Vertreter der Gegenpartei niedermachen. Vielleicht sind dann auch noch ein paar Punkte übrig für eine Reclamausgabe der Theogonie, denn dann könnte Jason die Parallelen zur kosmogonischen Tradition der Griechen nachvollziehen: Nicht geschaffene, sondern schon immer existierende Götter, Chaos, Schöpfung.
    Jasons Robert, der Ich-Erzähler dieser neuen Geschichte, hat auf eine Existenz als Spielball allerdings keine Lust mehr. Er zieht es vor, statt Rang und Würde nun Einsamkeit und Abgeschiedenheit zu genießen. Die anderen sehen das offenbar nicht so, und deshalb macht sich der Ex-Feuermagier daran, einen autobiographischen Selbstfindungsratgeber im Stil von Peter Hahne zu verfassen. Quintessenz des Prologs: „Lasst euch nicht mit diesen Göttern ein, denn so seid ihr an niemanden gebunden und könnt euch frei entscheiden.“
    Dort, wo dieser erste Eintrag endet, fangen die Probleme eigentlich erst an: Freiheit oder Determination, gilt das nur, wenn man dem zustimmt? Kann man sich der göttlichen Fügung durch konsequente Null-Bock-Haltung entziehen? Sind die Götter in der Lage, auch eine sich sträubende Figur auf dem Brett umherzuschieben? Oder ist die Verweigerung Roberts vielleicht auch ein Teil des göttlichen Plans?
    Das bleibt zunächst einmal unbeantwortet, geht es doch in Kapitel 1 um den kleinen, nunja, Jason, der in einer alptraumhaften Begegnung dem Tod der Mutter beiwohnen muss. Ich darf anmerken, dass sich auch das griechische Epos immer wieder bekannter Namen bedient, für den Wiedererkennungseffekt und zum Zweck der Plastizität der Figuren. Ich will das also gar nicht bewerten, würde mich aber beleidigt zeigen, wenn im Verlauf der Handlung keine "El Toro" vorkommt.
    Inhaltlich lässt dich Kapitel 1 noch nicht so recht einordnen, stilitisch und was die Sorgfalt betrifft, solltest du aber an der prolog anknüpfen.
    Ich bin jedenfalls gespannt, was du aus den Fragen machst, die der Prolog aufgeworfen hat.

  15. Beiträge anzeigen #135
    Deus Avatar von John Irenicus
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    Das Land, in dem Milch und Honig fließt. Das war so der erste Gedanke, der mir bei Lesen von Skaddars Fortsetzung zu "Die Bedrohung" durch den Kopf schoss.
    War ja klar, dass das nichts gutes verheißen konnte. Und "Ratten - Sie werden dich kriegen!" wäre ja zu harmlos. Daher: "Crawler! Sie würden ihn fressen!"
    Ich kann mit Fug und Recht behaupten, dass das wohl eine der besten Stellen ist, die ich je in einer Geschichte hier im Storyforum gelesen habe. Diese Einfachheit, diese simple, nüchterne Feststellung, die aber doch so weitreichend ist.
    So, und wer jetzt lacht, kriegt was auf die Finger.
    Von ähnlichem Kaliber ist auch folgender Satz
    Da er sowieso nichts machen konnte, besah sich Fjort die Höhle etwas genauer.
    . Ich liebe es, wenn großflächiges Geschwafel ausgelassen wird, zumindest an solchen Stellen. Schließlich würde es Fjort ja auch nichts helfen, sich selbst in Panik zu reden. Er kann ja sowieso nichts machen.
    Großartig auch, wie Fjort die Schuld auf den Alten schiebt. Gut, wir sind ja wohl alle verwundert, warum der Supermann der Geschichte dieses Mal machtlos ist, andererseits gibt es der ganzen Handlung ihre Glaubwürdigkeit zurück. In dem Zusammenhang finde ich es auch schön, wie hilflos Fjort ist und trotzig wie ein kleines Kind die Schuld von sich weist, weil ja sonst immer jemand da ist, der auf ihn aufpasst. Tja, dieses Mal wohl nicht.
    Dazu noch ein kurzer Ausflug in seine Vergangenheit. Dieser kurze Abriss ist mir dann aber doch etwas zu plakativ, bzw. zu simpel gestrickt. Im Grunde wiederholt sich das ja auch oft, nur wenig Neues kommt hinzu. Aber immerhin wird so deutlich, wie sehr diese Erlebnisse an ihm nagen. Man hat ja schon ganz zu Beginn gesehen, wie schwer er es hatte/hat.
    Daraus resultiert dann auch, dass er wohl irgendwie eine starke Männer Phobie hat, hehe. Aber klar, der Meinung bin ich auch: Wer braucht schon Muskeln?
    Ansonsten: Es ist übertrieben, dass Fjort den Alten quasi nach gefühlten zwei Stunden Netto-Bekanntschaft schon als Ersatzvater sieht. Aber gut, Fjort ist ja eh nicht normal...
    In diesem Sinne: Ich habe keine Muskeln, ich treibe keinen Sport...
    Vom stilistischen her ist das Kapitel sicherlich in Ordnung, gute Beschreibungen usw., inhaltlich an genannten Stellen vielleicht etwas schwach. Aber: Es wird, es wird.
    Honig. Das war der Honig in seinem Tarum gewesen.
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    Deus Avatar von John Irenicus
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    Endlich, endlich ist es soweit. Nach monatelanger Abstinenz gibt es endlich wieder etwas von Ewek zu lesen, und noch dazu die lang ersehnte Fortsetzung von "Theodizee". Bevor ich mich vor Freude noch überschlage, bemühe ich mich mal, den Fokus auf die negativen Seiten des 11. Kapitels zu setzen.
    Okay, es dauerte dieses Mal ein wenig länger, wieder in die Geschichte reinzufinden, aber da die Erzählung ja so unfassbar kohärent ist (haha, ich weiß nicht einmal, was das Wort bedeutet), dauert es nicht lange, bis man wieder voll dabei ist, und sich auf etwas freuen kann, was wohl DAS Aushängeschild der Geschichte ist: Einen tollen Auftritt von Xardas/Beliar.
    Vorab gibt es aber quasi noch ein wenig zahmen Hausfrauenhumor zum warm werden, der so auch gut in uralten Rühmann-Filmen Platz gefunden hätte, was natürlich keinen Hund hinter Ofen hervorlocken wird. Mir allerdings gefällt ist: Alles, was gegen übertriebene Schwafelei geht, sagt mir zu.
    Ein kleines Lob muss ich auch für den Inhalt an sich geben: Das, was da passiert, ist wohl nicht weit von der Realität entfernt. Gut gedacht, gut gemacht.
    Der nächste Absatz stößt mir dann doch etwas sauer auf und bringt mein Sodbrennen in Wallung: Wird sich in der Erzählung vorher noch über das Gelaber Sandrians mokiert, passiert hier eigentlich zwischendrin genau das gleiche. Es wird viel erzählt, was aber eigentlich eher ausbremsend ist. Gut, gönnerhaft könnte man von einem flüssigen Integrieren in den Handlungsverlauf sprechen, aber da ich bekanntermaßen ja sowieso der Meinung bin, dass Musik überbewertet wird, kann ich nicht ganz verstehen, warum gerade in der Breite von Xardas Schaffen erzählt werden muss. Genau das ist es auch, was mich daran stört: Es wird ja gar nicht geredet. Das Ganze fängt bei einem Gedanken Saturas' an und driftet immer mehr in die Richtung "Vortrag über Nichts" und läuft auf höchster Stufe Gefahr, in klugscheißerische Bahnen zu geraten - Was, wie gesagt, im Vergleich zum noch so heiteren Absatz vorher mir nicht in den Kram passt. Letzten Endes ist das aber alles nur Geschmackssache, und je mehr ich darüber nachdenke, desto weniger verstehe ich, was mich daran eigentlich stört. Vermutlich war es nur der Versuch, die irgendwo an irgendeiner Stelle eins reinzuwürgen. Geklappt hat es jetzt nicht so ganz, aber das kehren wir mal ganz schnell unter den Teppich.
    Nachdem nun endlich Xardas selbst in Erscheinung tritt - wenn auch noch bloß klimpernderweise - bin ich schon ein wenig besänftigt. Ebenso wie sich Saturas von dem wahrhaft göttlichen Spiel Xardas' einlullen lässt. Dankbar bin ich dir dafür, dass Xardas furchtbare, türkise Schriften gerade noch so umgangen werden. Im ersten Moment habe ich da einen wirklichen Schrecken bekommen, aber so ist alles in Ordnung. Man hatte ja nun auch schon genug davon. Und zur Untermauerung von Xardas außerordentlicher Persönlichkeit und Leistungsfähigkeit passt es wirklich spitzenmäßig. Dieses übertriebene Beeindruckung, die er bei allen Leuten auslöst, ist ja nur selbstverständlich. Es liegt ja auf der Hand, warum er nach außen hin wie ein Gott wirkt - Nach innen hin ist er es ja sowieso, um es mal so zu sagen. Da ist es auch zu entschuldigen, dass sich ein weiter großer Teil der Erzählung wieder einmal nur um irgendwelche Töne dreht. Das ist zwar alles so ausufernd schwärmerisch, dass es den unangenehmen Beigeschmack dieser Werbung hat, aber so ist es mit Xardas nun einmal, da kann es anscheinend schon einmal passieren, dass man sich orgasmisch in irgendwelche Klangwelten reinsteigert. Dann kann es nämlich auch passieren, dass man aus dieser Musikthematik gar nicht mehr herausfindet.
    Dur wirst wirklich immer besser, mein Sohn.”
    Moll wäre besser gewesen.
    Richtig interessant wird es erst wieder, als alles wieder in die Realität zurück kehrt. Will sagen: Spannend, wie Saturas langsam ein wenig merkt, wie er von der unfassbaren Präsenz Xardas' ein wenig zu sehr umgarnt wird.
    dass Ihr als Ersatz für den erkrankten meister Pyrokar einspringen sollt?”
    Außerdem fällt mir hier noch eine Wiederholung auf:
    wenn er denn den Bescheidenen spielen wollte
    und später:
    Aber er hatte ja unbedingt den Pflichterfüllten spielen müssen!
    Gut, die liegen natürlich einige Sätze auseinander, aber allein die Tatsache, dass mir das auffällt, macht es etwas störend. Nein, störend wäre zu viel gesagt, eher... naja... auffällig. Und das sollte es nicht sein. So eine Formulierung häufiger zu benutzen, wirkt immer unfreiwillig komisch. Als könntest du dich nicht anders ausdrücken, haha. Bzw. als könnte sich Saturas nicht anders ausdrücken.
    Und jetzt kommt es natürlich: Xardas macht einen Fehler, wuhuhuhu. Okay, das macht jetzt für den weiteren Verlauf wohl nicht viel aus, aber das macht das nicht weniger interessant. Fehlbare Götter - Ja wo kommen wir denn da hin? Der Grund, warum ich eingebildete und arrogante Leute nicht mag, ist nämlich genau der: Sowohl zuviel Bildung als auch zuviel Einbildung sind ein absoluter Fehler. Ich freue mich schon darauf, wie El Toro in ihrem Kommentar dazu Bezug auf den an seiner übertriebenen Selbstliebe verendeten Narziss nimmt, und diesen mit Xardas vergleicht, oder irgendwie so.
    Man sieht:
    Für die intellektuelle Elite des Forums bietet das neue Kapitel von Theodizee jede Menge Spielraum und gleicht einem geistigen "All you can eat" Restaurant.
    Ich hingegen erfreue mich einfach daran, dass es in der eigentlichen Handlung, die die intelligenten Einschübe über Wahrnehmung von Musik einrahmt, etwas zu schmunzeln gibt, gleichzeitig aber auch Spannung entsteht und nicht alles in Ereignislosigkeit versackt.
    Das klingt vielleicht wie eine Beleidigung, das tollste ist und bleibt aber noch der Schreibstil, der - obwohl manchmal ausufernd - einfach wunderbar flüssig und unanstrengend ist, aber dabei - keine Panik - natürlich nie zu simpel oder gar platt.
    Wenn ich ehrlich bin, hätte ich vielleicht ein wenig mehr eigentliche Handlung erwartet, andererseits kriege ich für solche Aussagen sicher wieder einen wegen zu sehr aufs Zweckmäßige fixiert sein auf den Deckel. Von daher: Schön, mal wieder etwas von dir lesen zu dürfen. Und lass mich nicht zu lange auf das nächste Kapitel warten.
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  17. Beiträge anzeigen #137
    Deus Avatar von Sir Ewek Emelot
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    Sir Ewek Emelot ist offline
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    Endlich, endlich ist es soweit. Nach monatelanger Abstinenz gibt es endlich wieder etwas von Ewek zu lesen, und noch dazu die lang ersehnte Fortsetzung von "Theodizee". Bevor ich mich vor Freude noch überschlage, bemühe ich mich mal, den Fokus auf die negativen Seiten des 11. Kapitels zu setzen.
    Oha, jetzt krieg ich wohl mein Fett weg.
    Okay, es dauerte dieses Mal ein wenig länger, wieder in die Geschichte reinzufinden, aber da die Erzählung ja so unfassbar kohärent ist (haha, ich weiß nicht einmal, was das Wort bedeutet), dauert es nicht lange, bis man wieder voll dabei ist, und sich auf etwas freuen kann, was wohl DAS Aushängeschild der Geschichte ist: Einen tollen Auftritt von Xardas/Beliar.
    Vorab gibt es aber quasi noch ein wenig zahmen Hausfrauenhumor zum warm werden, der so auch gut in uralten Rühmann-Filmen Platz gefunden hätte, was natürlich keinen Hund hinter Ofen hervorlocken wird. Mir allerdings gefällt ist: Alles, was gegen übertriebene Schwafelei geht, sagt mir zu.
    Ein kleines Lob muss ich auch für den Inhalt an sich geben: Das, was da passiert, ist wohl nicht weit von der Realität entfernt. Gut gedacht, gut gemacht.
    Ich weiß jetzt nicht genau, was Du damit meinst, dass es von der Realität nicht weit entfernt sei. Du weißt schon, dass das ein rein fiktionales Werk ist? Eigentlich ging es hier nur wieder darum, die einzelnen Charaktere darzustellen und auszuspielen. Mag sein, dass Sandrian bloß eine Nebenfigur ist, aber es macht Spaß, auch Nebenfiguren irgendwie auszuschmücken.
    Der nächste Absatz stößt mir dann doch etwas sauer auf und bringt mein Sodbrennen in Wallung: Wird sich in der Erzählung vorher noch über das Gelaber Sandrians mokiert, passiert hier eigentlich zwischendrin genau das gleiche. Es wird viel erzählt, was aber eigentlich eher ausbremsend ist. Gut, gönnerhaft könnte man von einem flüssigen Integrieren in den Handlungsverlauf sprechen, aber da ich bekanntermaßen ja sowieso der Meinung bin, dass Musik überbewertet wird, kann ich nicht ganz verstehen, warum gerade in der Breite von Xardas Schaffen erzählt werden muss. Genau das ist es auch, was mich daran stört: Es wird ja gar nicht geredet. Das Ganze fängt bei einem Gedanken Saturas' an und driftet immer mehr in die Richtung "Vortrag über Nichts" und läuft auf höchster Stufe Gefahr, in klugscheißerische Bahnen zu geraten - Was, wie gesagt, im Vergleich zum noch so heiteren Absatz vorher mir nicht in den Kram passt. Letzten Endes ist das aber alles nur Geschmackssache, und je mehr ich darüber nachdenke, desto weniger verstehe ich, was mich daran eigentlich stört. Vermutlich war es nur der Versuch, die irgendwo an irgendeiner Stelle eins reinzuwürgen. Geklappt hat es jetzt nicht so ganz, aber das kehren wir mal ganz schnell unter den Teppich.
    Hm. Dass dieser Abschnitt des Kapitels etwas heikel und überladen sein könnte, habe ich mir gedacht. Aber irgendwie habe ich das Bedürfnis, der Gothicwelt auch Kultur zu geben. Bisher kennt man ja nur das funktionale, alltägliche an ihr. Aber ich stelle mir Myrtana als ein Land mit Geschichte vor, und möchte es eben bereichern. Außerdem wollte ich hier Saturas weiter charakterisieren, der eben auch ein kulturell gebildeter Mensch ist, aber auch ein anspruchsvoller Hörer. Es geht ja gerade darum, wie und womit dieser skeptische Magier um den Finger gewickelt, bzw. beeindruckt wird.
    Nachdem nun endlich Xardas selbst in Erscheinung tritt - wenn auch noch bloß klimpernderweise - bin ich schon ein wenig besänftigt. Ebenso wie sich Saturas von dem wahrhaft göttlichen Spiel Xardas' einlullen lässt. Dankbar bin ich dir dafür, dass Xardas furchtbare, türkise Schriften gerade noch so umgangen werden. Im ersten Moment habe ich da einen wirklichen Schrecken bekommen, aber so ist alles in Ordnung. Man hatte ja nun auch schon genug davon.
    Das stimmt. Aber ich wollte es eben thematisch nochmal aufgreifen, so dass eigentlich klar wird, was es bedeutet: Nicht nur der Leser, sondern auch Saturas erkennt erst jetzt, was denn diese türkise Schrift eigentlich bedeutet.
    Und zur Untermauerung von Xardas außerordentlicher Persönlichkeit und Leistungsfähigkeit passt es wirklich spitzenmäßig. Dieses übertriebene Beeindruckung, die er bei allen Leuten auslöst, ist ja nur selbstverständlich. Es liegt ja auf der Hand, warum er nach außen hin wie ein Gott wirkt - Nach innen hin ist er es ja sowieso, um es mal so zu sagen. Da ist es auch zu entschuldigen, dass sich ein weiter großer Teil der Erzählung wieder einmal nur um irgendwelche Töne dreht. Das ist zwar alles so ausufernd schwärmerisch, dass es den unangenehmen Beigeschmack dieser Werbung hat, aber so ist es mit Xardas nun einmal, da kann es anscheinend schon einmal passieren, dass man sich orgasmisch in irgendwelche Klangwelten reinsteigert. Dann kann es nämlich auch passieren, dass man aus dieser Musikthematik gar nicht mehr herausfindet.
    Das dient alles zur weiteren Charakterisierung Beliars. Es soll vor allem zeigen, wie er Vergnügen und kühle Planung miteinander verbindet. Ich spiele in der ganzen ja ein wenig mit Klischees und Stereotypen, und versuche, die an manchen Stellen übertrieben einzubauen, um an anderer Stelle mit ihnen zu brechen. Daher ist mir Beliars Verspieltheit und sein Sinn für Schönheit eben so wichtig.
    Richtig interessant wird es erst wieder, als alles wieder in die Realität zurück kehrt. Will sagen: Spannend, wie Saturas langsam ein wenig merkt, wie er von der unfassbaren Präsenz Xardas' ein wenig zu sehr umgarnt wird.

    Außerdem fällt mir hier noch eine Wiederholung auf: und später:
    Gut, die liegen natürlich einige Sätze auseinander, aber allein die Tatsache, dass mir das auffällt, macht es etwas störend. Nein, störend wäre zu viel gesagt, eher... naja... auffällig. Und das sollte es nicht sein. So eine Formulierung häufiger zu benutzen, wirkt immer unfreiwillig komisch. Als könntest du dich nicht anders ausdrücken, haha. Bzw. als könnte sich Saturas nicht anders ausdrücken.
    Ich habs schon geändert. Ich hatte tatsächlich ein wenig damit gehadert. Haha, Du kannst Dich bei El Toro und ihren Lektorendiensten bedanken!
    Und jetzt kommt es natürlich: Xardas macht einen Fehler, wuhuhuhu. Okay, das macht jetzt für den weiteren Verlauf wohl nicht viel aus, aber das macht das nicht weniger interessant. Fehlbare Götter - Ja wo kommen wir denn da hin? Der Grund, warum ich eingebildete und arrogante Leute nicht mag, ist nämlich genau der: Sowohl zuviel Bildung als auch zuviel Einbildung sind ein absoluter Fehler. Ich freue mich schon darauf, wie El Toro in ihrem Kommentar dazu Bezug auf den an seiner übertriebenen Selbstliebe verendeten Narziss nimmt, und diesen mit Xardas vergleicht, oder irgendwie so.
    [COLOR="red"]Es ist die Frage, wie vollkommen Beliar überhaupt erscheinen will...COLOR]
    Man sieht:
    Für die intellektuelle Elite des Forums bietet das neue Kapitel von Theodizee jede Menge Spielraum und gleicht einem geistigen "All you can eat" Restaurant.
    Wen zählst Du eigentlich dazu? Ich fürchte fast, dass ich hauptsächlich für eine Randgruppe im Forum schreibe.
    Ich hingegen erfreue mich einfach daran, dass es in der eigentlichen Handlung, die die intelligenten Einschübe über Wahrnehmung von Musik einrahmt, etwas zu schmunzeln gibt, gleichzeitig aber auch Spannung entsteht und nicht alles in Ereignislosigkeit versackt.
    Puh, Du hast geschmunzelt. Es wäre mir unerträglich, wenn dieses Kapitel zu humorlos geraten wäre. Bzw. ich will nicht den Eindruck erwecken, als nehme sich die Geschichte zu ernst oder zu wichtig. Wenn das alleine gelungen ist, bin ich schon sehr zufrieden. Wenn es dabei auch noch spannend ist, dann ist das wohl der Ritterschlag schlechthin (obwohl: Den hast Du mir ja schon gegeben).
    Das klingt vielleicht wie eine Beleidigung, das tollste ist und bleibt aber noch der Schreibstil, der - obwohl manchmal ausufernd - einfach wunderbar flüssig und unanstrengend ist, aber dabei - keine Panik - natürlich nie zu simpel oder gar platt.
    Sehr gut. Ich neige zuweilen dazu, viel zu kompliziert zu schreiben. Mit Theodizee wollte ich in der Hinsicht einen Kontrast zur Jharkendarverschwörung schaffen, in der ich ausschwifendes Erzählen ja genüsslich zelebriere.
    Wenn ich ehrlich bin, hätte ich vielleicht ein wenig mehr eigentliche Handlung erwartet, andererseits kriege ich für solche Aussagen sicher wieder einen wegen zu sehr aufs Zweckmäßige fixiert sein auf den Deckel. Von daher: Schön, mal wieder etwas von dir lesen zu dürfen. Und lass mich nicht zu lange auf das nächste Kapitel warten.
    Tja, ich werds versuchen. Das mit der Handlung: Ich hatte eigentlich ursprünglich eine Kurzgeschichte im Sinn, die sich auf ein paar Schlüsselszenen beschränkt. Da sieht man mal, wie sowas ausarten kann. Aber Du magst Recht haben, dass es mittlerweile vielleicht etwas zu kleinschrittig voran geht.
    Danke für den Kommentar, John.
    Geändert von Sir Ewek Emelot (08.04.2009 um 13:45 Uhr)

  18. Beiträge anzeigen #138
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    Sir Ewek Emelot ist offline
    Oblomow hegt seinen Groll zum Glück nicht allzu konsequent. Anstatt also das Forum engültig zu verlassen, wie angekündigt, schreibt er schon an der nächsten Geschichte: "Müll".

    Der Titel ist ja irgendwie schrottig. Ich dachte schon, dass das wieder so eine Protestaktion sei, mit der er sein Missfallen ausdrücken woll, oder sowas. Aber nein: Das, was er schreibt, ist gut. Nun, er macht gelegentlich ein paar sprachliche Fehler, aber die sind nicht so schlimm. Der Stil ist, für die Darstellung einer Vorgeschichte, sehr angemessen: Hatte mich die fast chronistische Knappheit zuvor, in "7", noch manchmal gestört, so passt es hier hingegen sehr gut.
    Und der Inhalt: Unerwartet! Oblomow hat ein Faible für irgendwie sozialkritische Geschichten. Das gute daran ist, dass es nicht oberlehrerhaft oder vor anklagender Tragik triefend, sondern mit einer gewissen, heiteren Leichtigkeit geschrieben wird. Der Inhalt als solcher ist genug, da muss man als Autor nicht groß Moralisieren, und Oblomow verzichtet denn auch darauf, das zu tun.
    Die Idee, die hier anklingt, ist so ungewöhnlich, dass dieser Prolog bei mir wirklich Neugierde und somit Spannung erzeugt.

    Also, Oblomow: Obwohl Dein Schreibstil allgemein nicht der beste hier im Forum ist, so meine ich doch, dass er sich stetig verbessert, und alleine mit der Themenwahl pflegst Du so einiges rauszureißen. Das hatte mir in "7" schon sehr gut gefallen, und jetzt in "Müll" könnte es ebenso sein. Wenn Du dann noch die Erzählung so geschickt strukturierst, solltest Du in mir wirklich einen treuen Leser gefunden haben.

    Was übrigens besonders zu loben ist: Bei "7" hast zu Phasenweise dazu geneigt, zu lange und verschachtelte Sätze zu formulieren. Das ist hier nicht mehr der Fall, meine ich.

    Mehrere hundert Jahre waren vergangen, seit der Held die Insel Khorinis um letzten Mal verlassen hatte.
    ...zum...
    Die Geschichten von einst gerieten in Vergessenheit und mit ihr auch das Wissen um die Magie, die so lange Zeit die Macht über die Welt bedeutete.
    ...ihnen......bedeutet hatte.
    Zwei Fabriken, die Kleider und Möbel produzierten versorgten die einfache Bevölkerung, welche in der Metropole Khorinis, mit ihren Hochhäusern und ihren am Rand stehenden Villen lebte, mit Arbeit.
    Nun gut, der Satz könnte etwas kürzer sein. Es fehlt ein Komma nach "produzierten".
    Khorinis wurde fast ausschließlich durch Importe aus aller Herren Länder versorgt, welche für teures Geld in den Supermärkten zu Spottpreisen angeboten wurden.
    Was denn nun?
    Doch abgesehen von den Firmen hatte sich Khorinis als El Dorado der Torismusbranche herausgestellt.

    Goldene Zeiten waren dies, noch goldiger als zu den damaligen Hochzeiten der Erzkonkunktur und so war es auch nicht verwunderlich, dass man die einst fast schon mythische Plätze wie die Schatzinsel der Diebesgilde mit ihrer Höhle zum Hotel Räuberhöhle mit Freilandgehegen, in denen Warane und Hasen lebten umgewandelt hatte.
    Was ist eine Konkunktur? Oder sollte das Konjunktur heißen (ich weiß es wirklich nicht)? Konjunktur wäre hier falsch, da müsste Handel oder sowas stehen (der dann eben Hochkonjunktur hätte).
    Es muss zudem "mythischen" heißen, mit "n".
    Doch es gab auch Schattenseiten auf dem, laut den Reiseführern, „Paradies auf Erden“.
    Das "den" kann man weglassen, dann klingt es flüssiger.
    So hatte die natur, doch äußerst stark leiden müssen.
    Ohne Komma.
    Das Minental wurde fast vollständig abgeholzt für Häuser und sonstiges und nicht zuletzt wurde die einst ehrwürdige, schwarze Insel, die einst den Reisenden Nackenschauer bei ihrem Anblick verschaffte zu einer dreckigen Mülldeponie umgewandelt, nachdem man feststellen musste, dass aufgrund aller Fallen, dieser Ort nicht als Touristenziel zu gebrauchen war.
    Bitte hier den Plusquamperfekt benutzen! Das ist der einzige, auffällige, wiederkehrende Fehler bei Dir. Auch in den folgenden Sätzen. Außerdem sollte man Irdorath beim Namen nennen, finde ich.
    So war die Insel längst schon auf das dreifache ihrer ursprünglichen Größe angeschwollen und täglich wuchs sie weiter, bis zum Jahresende, an welchem ein großer Teil von den leicht pyromanisch veranlagten Müllmänern verbrannt wurde und der Himmel für einige Tage verdunkelt wurde.
    Von wem wurden denn die Müllmänner verbrannt? Du solltest auch sagen, welches Jahr endete. Diese Stelle verwirrt mich etwas.
    Erst wenn wieder eine Insel ohne Probleme und schwarzen Himmel und überhaupt in einem ganz und gar perfekten Zustand da war.
    Den Satz würde ich doch umändern.
    Doch niemand auf Khorinis ahnte, dass Beliar, totgesagt, doch immer noch lebendig. auf Rache sinnte für die Schändung seines Tempels und Khorinis bald die Rechnung für seine Taten zahlen werden würde.
    "Doch niemand ahnte, dass Beliar - totgesagt, doch immer noch lebendig - auf Rache sann für die Schändung seines Tempels, und dass Khorinis bald die Rechnung für seine Taten würde zahlen müssen."


    --------------------------------------------------------------------------


    Ich weiß ja nicht, ob Skaddar überhaupt hier reinschaut. Bisher hat er noch auf keinen Kommentar von mir geantwortet. Vielleicht mag er mich nicht?
    Naja, dennoch will ich noch ein paar lobende Worte zum neuen Kapitel zu "Die Bedrohung" verlieren.

    Du führst die bisherigen Tugenden konsequent fort. Erneut ist alles ein wenig zu knapp gehalten, da hätte man sicherlich mehr draus machen können. Dennoch ist die Situation gut beschrieben. Der Traum, dann die Sache mit dem "Honig", der die nackten Skelette aus dem Spiel recht gut erklärt - all das passt schon. Man hätte nur noch die albtraumhaftigkeit der Situation etwas stärker beschreiben können, also dass Entsetzen, dass Fjort empfinden muss. Da hätte man ruhig versuchen sollen, etwas Ekel im Leser zu erzeugen; über die langen Beine der Crawler, den Gestank, das schleimige Sekret usw. In diesem Kontext würde ich "Durch einen Spiegel ein dukles Bild" empfehlen, wo solche Dinge meisterlich vermitteln werden, also ekle Sinneseindrücke. Damit hätte man dann eine weitaus schaurigere Atmosphäre erzeugen können. Auch die Gedanken Fjorts sind etwas einfach geraten, und es wird schon ein wenig redundant. Wobei es auch nett ist, wie sich seine Vergangenheit Schicht um Schicht offenbart.
    Gut hast Du den Magieausbruch dargestellt, wobei ich mich frage, wie es sein kann, dass der Alte nicht auch verkokelt ist. Außerdem ist das schon ein heftiger Ausbruch gewesen, der von besonders enormer Macht künden muss.

    Es war jedenfalls eine ordentliche, geradlienige Fortsetzung: Positiv!
    Geändert von Sir Ewek Emelot (08.04.2009 um 15:13 Uhr)

  19. Beiträge anzeigen #139
    Halbgott Avatar von Oblomow
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    Zitat Zitat von Sir Ewek Emelot Beitrag anzeigen
    Oblomow hegt seinen Groll zum Glück nicht allzu konsequent. Anstatt also das Forum engültig zu verlassen, wie angekündigt, schreibt er schon an der nächsten Geschichte: "Müll".

    Der Titel ist ja irgendwie schrottig. Ich dachte schon, dass das wieder so eine Protestaktion sei, mit der er sein Missfallen ausdrücken woll, oder sowas. Aber nein: Das, was er schreibt, ist gut. Nun, er macht gelegentlich ein paar sprachliche Fehler, aber die sind nicht so schlimm. Der Stil ist, für die Darstellung einer Vorgeschichte, sehr angemessen: Hatte mich die fast chronistische Knappheit zuvor, in "7", noch manchmal gestört, so passt es hier hingegen sehr gut.
    Und der Inhalt: Unerwartet! Oblomow hat ein Faible für irgendwie sozialkritische Geschichten. Das gute daran ist, dass es nicht oberlehrerhaft oder vor anklagender Tragik triefend, sondern mit einer gewissen, heiteren Leichtigkeit geschrieben wird. Der Inhalt als solcher ist genug, da muss man als Autor nicht groß Moralisieren, und Oblomow verzichtet denn auch darauf, das zu tun.
    Die Idee, die hier anklingt, ist so ungewöhnlich, dass dieser Prolog bei mir wirklich Neugierde und somit Spannung erzeugt.

    Also, Oblomow: Obwohl Dein Schreibstil allgemein nicht der beste hier im Forum ist, so meine ich doch, dass er sich stetig verbessert, und alleine mit der Themenwahl pflegst Du so einiges rauszureißen. Das hatte mir in "7" schon sehr gut gefallen, und jetzt in "Müll" könnte es ebenso sein. Wenn Du dann noch die Erzählung so geschickt strukturierst, solltest Du in mir wirklich einen treuen Leser gefunden haben.

    Was übrigens besonders zu loben ist: Bei "7" hast zu Phasenweise dazu geneigt, zu lange und verschachtelte Sätze zu formulieren. Das ist hier nicht mehr der Fall, meine ich.


    ...zum...

    ...ihnen......bedeutet hatte.

    Nun gut, der Satz könnte etwas kürzer sein. Es fehlt ein Komma nach "produzierten".

    Was denn nun?



    Was ist eine Konkunktur? Oder sollte das Konjunktur heißen (ich weiß es wirklich nicht)? Konjunktur wäre hier falsch, da müsste Handel oder sowas stehen (der dann eben Hochkonjunktur hätte).
    Es muss zudem "mythischen" heißen, mit "n".

    Das "den" kann man weglassen, dann klingt es flüssiger.

    Ohne Komma.

    Bitte hier den Plusquamperfekt benutzen! Das ist der einzige, auffällige, wiederkehrende Fehler bei Dir. Auch in den folgenden Sätzen. Außerdem sollte man Irdorath beim Namen nennen, finde ich.

    Von wem wurden denn die Müllmänner verbrannt? Du solltest auch sagen, welches Jahr endete. Diese Stelle verwirrt mich etwas.

    Den Satz würde ich doch umändern.

    "Doch niemand ahnte, dass Beliar - totgesagt, doch immer noch lebendig - auf Rache sann für die Schändung seines Tempels, und dass Khorinis bald die Rechnung für seine Taten würde zahlen müssen."
    So nach der Verbesserung danke ich erstmal für den Kommentar. Ich hätte wohl etwas genauer auf das schauen können, was ich da geschrieben habe, aber das nehmen mir ja....(Nein, das schreib ich hier jetzt doch lieber nicht hin)

    Also zu der Sache mit den Müllmännern. Es ist nicht so, dass Müllmänner abgefackelt wurden, sondern diese Müllmänner zum Jahresende immer wieder einen großen Teil des Mülls verbrennen um ihn los zu werden.

    So, das wars von mir fürs Erste. Achso, noch etwas: Diese Kritik war so hart und hat mich auf meine unkorrigierbaren Fehler hingewiesen, dass ich das Storyforum nun für immer verlassen werde. Ewek, ich mache dir keine Vorwürfe, aber du bist schuld

    PS:

  20. Beiträge anzeigen #140
    Deus Avatar von John Irenicus
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    John Irenicus ist gerade online
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    Eine Müllstory! Oblomow, ich liebe dich. Mit "Müll" gibt es schon wieder etwas von dir zu lesen, dieses Mal aber fernab von einer kruden M-Story oder Tagebucheskapaden.
    Genug der selbstgefälligen Laberei.
    Ewek hat es schon angedeutet, der Schreibstil fällt positiv aus. Alles ein wenig geschliffener, aber trotzdem immer noch dein Stil. Ich will hier jetzt nicht mit solchen oberschlauen Sprüchen wie "Weniger ist mehr" kommen, aber: Weniger ist mehr. Genau das merkt man, wenn man diese Vorgeschichte liest. Statt wie andere Autoren auf Teufel komm raus irgendwelche epischen Beschreibungen abzuliefern die einen fast erschlagen, lässt du hier zwar durch ausreichende Details nichts anbrennen, verrennst dich aber auch nicht in unwesentliche Dinge. So liest es sich einfach angenehm.
    Bei der Situation auf Khorinis muss ich ein wenig an Teile aus meinem "Addicted To That Rush" denken, dass wohl auch ungefähr so aussehe, wenn es ein wenig unpeinlicher und weiter gedacht wäre. Ich hoffe, ich muss mich da im Direktvergleich nicht vollkommen hilflos geschlagen geben.
    Fest steht: Ich habe hier noch nie eine Geschichte gelesen, die so voller Müll war. Im Grunde ist es so ja auch spannender, denn im wahren Leben ist die Gefahr im Müll unterzugehen auch viel größer, als von Drachen und Orks gefressen zu werden oder so. Jaja, unsere heutigen Drachen sind der Tourismus, und die Orks die Reisebüros. Oder irgendwie so.
    Gut auch, dass du dich für so eine Thematik entschieden hast. Ein Khorinis in Finanzkrise hätte mir wesentlich weniger gefallen - Es gibt ja auch immer noch andere Probleme. Dass die Geschichte (bis jetzt) trotzdem noch nicht moralinsauer ist, ist ein weiter, absoluter Pluspunkt.
    Negativ fällt an manchen Stellen die nicht ganz so perfekte Rechtschreibung auf, aber der geniale Ewek hat da ja schon investigativ ermittelt und einiges aufgedeckt.
    Bleibt noch zu sagen: Selten habe ich mich so sehr auf die Fortsetzung bzw. den eigentlichen Beginn einer Geschichte gefreut - Viel passiert ist ja noch nicht.
    ------------------------------------------------------------------------------------------------

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