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  1. Beiträge anzeigen #201
    Deus Avatar von John Irenicus
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    John Irenicus ist offline
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    TatatatatataataTAAAAAAA - Doppelpost.
    Ewek will es wissen. Uh yeah - "Theodizee" wächst und wächst, so wie nix anderes auf dieser Welt dem Wachstum verfällt!
    (Nein - Ich habe keine Drogen genommen)
    Neues aus der Anstalt - Neues von Finkregh. Die Namensverwirrungen endlich im Griff, wird es spannender und spannender: Zuletzt war die Handlung wohl wirklich das letzte mal am Anfang so in Fahrt, wie sie jetzt ist. Und auch das steht dir sehr gut zu Gesicht, Ewek.
    Der Drache agiert gewohnt kühl (hahaha), was ihn nicht minder interessant macht. In seinem Verhalten kann er wohl kaum gegensätzlicher zu Beliar sein, der ja auch darauf bedacht ist, sich selbst ein wenig zu inszenieren. Einerseits muss er das ja, andererseits hat Finkregh ja keinen, dem er sich präsentieren könnte.
    Brauch er allerdings auch nicht: Mit Vogelblick (hahahaha - Hier macht auch der Titel Sinn) analysiert er die Lage. Genau das ist es, was jetzt wieder so Spaß macht: Die Situation wird mit jedem Kapitel neu ausgelegt. Nicht ganz, aber immer ein wenig. So ist so manches Wesen vielleicht doch nicht ganz so mächtig, und so mancher Diener nicht ganz so loyal, wie er tut.
    Bei all der Spannung werden trotzdem nicht ab und zu ausladende Beschreibungen vergessen, die einen immer wieder ein wenig mehr in diese wundersame Welt hineinziehen.
    Toll - Selten war ich von zwei Kapiteln hintereinander so begeistert.
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  2. Beiträge anzeigen #202
    Sapere aude  Avatar von Jünger des Xardas
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    Jünger des Xardas ist offline
    So, ich hab es ja in der Taverne schon angekündigt und jetzt ist es soweit: Mein erster Kommentar, gewidmet Eweks Theodizee, das nach langer Pause nun endlich wieder in Fahrt kommt.
    Ich verfolge die Geschichte schon seit ihrer Entstehung mit großer Begeisterung. Wirklich eine der besten Geschichten dieses Forums. Jetzt nur zu den beiden neuen Beiträgen etwas zu sagen, ohne die vorherigen kommentiert zu haben, fände ich jedoch etwas komisch, daher folgt hier ein eher allgemeinerer Kommentar zur ganzen bisherigen Story (ich denke, man sieht mir nach, dass ich nun nicht jedes Kapitel einzeln kommentiere).
    Schon von der Grundidee war ich begeistert, doch Theodizee ist weit mehr als eine gute Grundidee und das ist auch gut so. Ich selbst vertrete ja die Ansicht, dass es letztendlich die Umsetzung ist, die eine gute Geschichte ausmacht und weniger die Idee. Eine Idee mag noch so gut, innovativ und originell sein, sofern sie schlecht umgesetzt ist, bringt das gar nichts. Dagegen kann eine Idee geklaut, schon tausendmal da gewesen oder völlig überladen mit Klischees sein, was zählt, ist die Umsetzung.
    Doch Theodizee hat beides: Eine geniale Idee und eine geniale Umsetzung.
    So ist der menschgewordene Beliar nicht einfach der überaus langweilige, abgrundtief böse, sadistische Gott der Farbe schwarz als der er im Spiel mit unter erscheint und wie ihn auch sowohl der Großteil der Gothicfans, als auch der Großteil seiner Anhänger sehen. Nein, Theodizee räumt mit diesem abgedroschenen Klischeebild auf und lässt einen den Gott der Finsternis in einem völlig neuen Licht sehen (haha).
    Dein Beliar steht weit über den Menschen mit ihren lächerlichen Vorstellungen von ihm und den anderen Göttern und ihren lächerlichen Belangen. Und dies ist auch gut so, denn erst so wird er wahrhaft göttlich. Ich frage mich nämlich oft, was an Beliar wie man ihn gewöhnlich kennt göttlich sein soll. Ist der Beliar wie ihn sich der "Otto-Normal-Fan" vorstellt nicht viel mehr ein beleidigtes kleines Kind, dem man die Schaufel weggenommen hat und das das nun aus Trotz die Sandburgen der anderen Kinder kaputtmacht? Was soll an diesem erbärmlichen Häufchen Elend göttlich sein? Dieses Etwas ist kein Gott, es ist ein Mensch.
    Nicht so dein Beliar, der sich von diesem jämmerlichen Bild löst und dem man wahrhaft anmerkt, dass er ein göttliches Wesen ist, den Menschen weit überlegen und in solchen Höhen über ihnen stehend wie sie es sich nicht einmal in ihren kühnsten Träumen vorstellen könnten.
    Und - und dies ist eine der vielen Stärken von Theodizee, die alle aufzuzählen wohl einen Text bräuchte, länger als die Geschichte selbst - die Menschen reagieren wie Menschen immer reagieren, wenn sie jemanden treffen, der ihnen geistig haus-, um nicht zu sagen wolkenkratzerhoch überlegen ist, so weit überlegen, dass sie es bestenfalls noch erahnen, die ganzen Ausmaße seiner Überlegenheit jedoch nicht einmal mehr ansatzweise fassen können - jeder auf seine Weise: Die einen, als Beispiel sei hier Pyrokar genannt, ziehen ihn gar auf ihre niedere Ebene, auf der sie sich so überlegen fühlen, ohne zu bemerken, dass sie nur aus kindlichem Trotz und pubertärer Eitelkeit besteht - zwei Dinge, die sie nie überwunden haben, weshalb es mir schwer fällt, solche Menschen überhaupt ernst zu nehmen - und sehen in ihm einen Konkurrenten, der ihnen den Platz streitig machen könnte, glauben ernsthaft, ER würde sich auf derart niederen Ebenen bewegen, seine Zeit mit kindlichen Streitereien vergeuden, die anderen dagegen, sind zwar ebenfalls unfähig, seine gesamte Größe zu erfassen, akzeptieren diese Tatsache jedoch - wenn auch in manchen Fällen nur unbewusst - und sind selbst mit einem ausreichenden Maß an Weisheit gesegnet, ihn nicht auf die niederen Ebenen einer kindlichen Kabbelei darum, wer auf Vatis Schoß sitzen darf, hinabzuziehen, sondern empfinden viel mehr tiefe Bewunderung, wie beispielsweise Saturas angesichts Beliars Orgelspiel.
    Doch dies ist nicht alles, denn Beliar ist mehr als ein Gott. Nicht nur körperlich ist er ein Mensch geworden, er muss sich auch mit den damit einhergehenden menschlichen Gefühlen herumschlagen. Und wenngleich er damit zu Anfang noch seine Probleme hat, gelingt es ihm schnell, sie perfekt zu beherrschen. Und auch dies ist einer der schönen Punkte von Theodizee: Mit anzusehen, wie Beliar bei allem genialen Planen und aller göttlicher Überlegenheit doch auch - oder vielleicht auch gerade deshalb - einen Blick für das kleine hat, sich den Genüssen hingibt und das menschliche Dasein voll auskostet. Dies ist wie ich meine, ein sehr wichtiger Aspekt der Geschichte, denn im Gegensatz zu Fingregh, ist Beliar kein eiskalter Planer und nur deshalb kann er auch wirklich zum Sympathieträger werden, der zwar logisch und kühl plant und auf diese Weise vielen Menschen, Orks und anderen Geschöpfen den Tod bringt, der dieses Opfer jedoch bedauert, ja geradezu angeekelt ist von ihm, nur deshalb ist es nicht langweilig, mit anzusehen, wie ein Plan, der beinahe von Anfang an steht in die Tat umgesetzt wird und jedes kleine Detail dieses Plans genauso funktioniert, wie er, Beliar, sich das vorgestellt hat. Wahrscheinlich ist es auch genau dies, was ihn Fingregh überlegen macht.
    Herrlich auch, mit anzusehen, wie Beliar die ganze Welt mit Spott betrachtet - eine Tatsache, die selbst Pyrokar - oder auch gerade ihm, dem ewigen Neider - ins Auge fällt. Auch hierin zeigt sich wieder, wie überlegen Beliar den Menschen mit ihren albernen Belangen, Plänen, Machtgelüsten, Vorstellungen und vielem mehr doch ist. Er sieht die Menschen so, wie sie wirklich sind, durchschaut jeden einzelnen von ihnen. Dies gefiel mir besonders zu Anfang sehr gut, als Beliar noch in den heiligen Hallen von Irdorath verweilte. Hier hast du natürlich auch meine große Schwäche getroffen: Ich bin ein Feind jedes religiösen Fanatismus oder Fundamentalismus. Umso mehr gefällt es mir, wenn diejenigen, die gerade dies praktizieren als das dargestellt werden, was sie sind: In ihrer Lächerlichkeit bemitleidenswerte Kinder. Und dies gelingt dir hervorragend. Herrlich, wie du immer wieder Bemerkungen einstreust wie
    Hier wurden die perverseren Formen der Dekadenz kultiviert
    oder
    Ein Spaß für nekrophil angehauchte Jugendliche, die sich von der Masse der Bevölkerung Myrtanas abzugrenzen versuchten.
    oder auch wie du fast beiläufig erwähnst dass Heilzauber oder Alchemie unter der Würde eines Schwarzmagiers sind.

    Das schöne dabei ist, wie perfekt Xardas - mit Abstand meine Lieblingsfigur in der gesamten Reihe, wie unschwer zu erraten - in diese Rolle passt. Und das ist ja auch mit das schöne an diesem Charakter, dass er zu Spekulationen anregt und dass man bei einer solchen Geschichte über ihn denkt, so könnte es wirklich gewesen sein. Die ganze Idee lässt einen die Gothicgeschichte in einem völlig anderen Licht sehen, harmoniert jedoch vollkommen mit ihr, anstatt - wie dies wohl der Fall wäre, hätte jemand weniger begabtes diese Geschichte geschrieben - aufgesetzt zu wirken und voller logischer Fehler zu stecken. Nein, sie ist wunderbar umgesetzt, Xardas´ Charakter perfekt getroffen und genauso wie ich ihn mir vorgestellt hätte.

    Aber das tolle an dieser Geschichte ist nicht allein Beliar alias Xardas, es sind auch die Nebencharaktere, die, so unwichtig sie sein mögen, doch immer perfekt gezeichnet sind und allesamt ihren eigenen individuellen Charakter aufweisen, es sind auch die Ausschweifungen, die die Gothicwelt mit Leben, Geschichte und Kultur füllen. Von manchen mögen diese Ausschweifungen als langweilig empfunden werden und eine Geschichte mit derlei Ausschweifungen kann wohl tatsächlich nur ein kleines Publikum begeistern, doch für mich ist gerade dies große Kunst. Erst neulich las ich noch „Ende einer Dienstfahrt“ von Heinrich Böll und wenngleich dieses Buch eine der wohl banalsten Handlungen aller Zeiten aufweist und praktisch nur aus derartigen Ausschweifungen besteht, wurde mir dabei nicht einmal langweilig. Freilich mögen nur wenige diese Kunst beherrschen, die Ausschweifungen so zu gestalten, dass der Leser es kaum bemerkt, dass er in einem flüssigen Text versinkt und beinahe zu denken beginnt, diese Ausschweifungen seien zentraler Teil der Handlung, doch es ist eine Kunst, die du meisterlich beherrschst.

    Nun, ich könnte noch stundenlang weitermachen und wie gesagt ließe sich zu dieser großartigen Geschichte ein Kommentar verfassen, länger als sie selbst, doch denke ich, alles wesentliche gesagt und für einen Tag genug geschleimt zu haben.

    Zum Abschluss noch einige winzig kleine Spekulationen: Dass es sich bei Finkreghs Meister, den er zu hintergehen versucht und bei dem es sich wahrscheinlich auch um den Feind handelt, den Beliar nun zu bekämpfen gedenkt, um den Schläfer handelt, steht ja außer Frage. Doch vermute ich bisher auch, dass er es war, der Beliar in diesen menschlichen Körper bannte, lag das Epizentrum des Zaubers, der dies verursachte doch im Minental - davon abgesehen, dass der Schläfer das einzige Wesen ist, das mir spontan einfällt, welches mächtig genug sein könnte für einen solchen Zauber.
    Doch mit der Verbannung des Schläfers wird die Geschichte kaum enden. Ich vermute deshalb, dass der Jahrtausende alte Kadaver von Finkreghs Vater demnächst eine große Macht in sich aufnehmen und durch diese Machtaufnahme als Untoter (was ich mit Absicht groß schreibe) Drache auferstehen und von da an in Irdorath residieren wird. Und ich vermute mal, dass diese Macht, die Beliar letztendlich in sich aufnehmen wird, einen entscheidenen Schritt zur Exkanation des Gottes darstellt.
    Und ich habe auch den leisen Verdacht, dass irgendein Vogel über dem Minental den Namen Shalfarezel tragen könnte. Es muss nicht so sein, aber nachdem du den Satz
    Lediglich einige Vögel mochten seiner hier gewahr werden
    am Ende des Kapitels noch einmal wiederholst, drängt sich dieser Verdacht auf (zumal schon in VI am Ende ein Vogel erwähnt wurde, der langsam aus Finkreghs Blickfeld entschwindet).
    Möglich, dass ich bei der Sache mit den Vögeln etwas zu viel hineininterpretiere, doch verwundern würde es mich nicht, wenn Beliar auch Finkregh, der sich so überlegen fühlt, ausspioniert und um dessen Pläne bestens bescheidweiß.
    Dies wären meine spontanen Gedanken.

    Einige winzige Schnitzer habe ich nebenbei auch entdeckt:
    Die geheimen Kellergewölbe werden zweimal fertiggestellt; einmal in Kapitel VIII, einmal in Kapitel XII.
    In letzterem wird Xardas auch als Rotgewandeter beschrieben, obwohl er inzwischen doch ein Graugewandeter sein müsste.
    Tja, mehr hab ich nicht entdeckt, was die Qualität der Geschichte oder mein Unvermögen aufmerksam nach Fehlern zu suchen unterstreicht. Nun, ich bin froh, überhaupt noch etwas gefunden zu haben, nachdem Eddie mir das mit Finkregh vorweggenommen hat.

    Und jetzt hoffe ich auf eine baldige Fortsetzung.

  3. Beiträge anzeigen #203
    Deus Avatar von Sir Ewek Emelot
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    Sir Ewek Emelot ist offline
    Zitat Zitat von John Irenicus Beitrag anzeigen
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    TatatatatataataTAAAAAAA - Doppelpost.
    Ewek will es wissen. Uh yeah - "Theodizee" wächst und wächst, so wie nix anderes auf dieser Welt dem Wachstum verfällt!
    (Nein - Ich habe keine Drogen genommen)
    Neues aus der Anstalt - Neues von Finkregh. Die Namensverwirrungen endlich im Griff, wird es spannender und spannender: Zuletzt war die Handlung wohl wirklich das letzte mal am Anfang so in Fahrt, wie sie jetzt ist. Und auch das steht dir sehr gut zu Gesicht, Ewek.
    Naja, das letzte Kapitel hat die Handlung doch gar nicht so sehr vorangetrieben. Es sollte eher einfach zeigen, dass es noch ein paar Gegner Beliars gibt. Außerdem konnte ich so unauffällig die Veränderung des Minentales hin zu demjenigen erklären, wie man es später in den Spielen vorfindet, also mit Außenring im alten Lager usw.
    Der Drache agiert gewohnt kühl (hahaha), was ihn nicht minder interessant macht. In seinem Verhalten kann er wohl kaum gegensätzlicher zu Beliar sein, der ja auch darauf bedacht ist, sich selbst ein wenig zu inszenieren. Einerseits muss er das ja, andererseits hat Finkregh ja keinen, dem er sich präsentieren könnte.
    Sowohl Beliar als auch Finkregh symbolisieren Macht und Wissen (oder meinethalben Weisheit), gehen aber jeweils ganz anders damit um. Schön, dass diese Gegensätzlichkeit so gut rüberkommt.
    Brauch er allerdings auch nicht: Mit Vogelblick (hahahaha - Hier macht auch der Titel Sinn) analysiert er die Lage. Genau das ist es, was jetzt wieder so Spaß macht: Die Situation wird mit jedem Kapitel neu ausgelegt. Nicht ganz, aber immer ein wenig. So ist so manches Wesen vielleicht doch nicht ganz so mächtig, und so mancher Diener nicht ganz so loyal, wie er tut.
    Bei all der Spannung werden trotzdem nicht ab und zu ausladende Beschreibungen vergessen, die einen immer wieder ein wenig mehr in diese wundersame Welt hineinziehen.
    Ordentlich auf die jeweiligen Perspektiven einzugehen, ist mir sehr wichtig. Es freut mich, dass es Dir so gut gefällt.
    Toll - Selten war ich von zwei Kapiteln hintereinander so begeistert.
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    Danke für den Kommentar, John.

    Zitat Zitat von Jünger des Xardas Beitrag anzeigen
    So, ich hab es ja in der Taverne schon angekündigt und jetzt ist es soweit: Mein erster Kommentar, gewidmet Eweks Theodizee, das nach langer Pause nun endlich wieder in Fahrt kommt.
    Ich verfolge die Geschichte schon seit ihrer Entstehung mit großer Begeisterung. Wirklich eine der besten Geschichten dieses Forums. Jetzt nur zu den beiden neuen Beiträgen etwas zu sagen, ohne die vorherigen kommentiert zu haben, fände ich jedoch etwas komisch, daher folgt hier ein eher allgemeinerer Kommentar zur ganzen bisherigen Story (ich denke, man sieht mir nach, dass ich nun nicht jedes Kapitel einzeln kommentiere).
    Natürlich, ich würde nichts anderes erwarten. Wenn man Rezensionen von ganzen Romanen liest, dann wird ja auch selten jedes Kapitel einzeln besprochen. Das hat zudem den Vorteil, dass man die Geschichte im Ganzen und alles im Zusammenhang behandeln kann.
    Schon von der Grundidee war ich begeistert, doch Theodizee ist weit mehr als eine gute Grundidee und das ist auch gut so. Ich selbst vertrete ja die Ansicht, dass es letztendlich die Umsetzung ist, die eine gute Geschichte ausmacht und weniger die Idee. Eine Idee mag noch so gut, innovativ und originell sein, sofern sie schlecht umgesetzt ist, bringt das gar nichts. Dagegen kann eine Idee geklaut, schon tausendmal da gewesen oder völlig überladen mit Klischees sein, was zählt, ist die Umsetzung.
    Genau der Meinung bin ich auch, und das ist auch der Grund, warum "Gothic - Welt der Verurteilten" lesenswert ist. Man kann auch eher ausgelutschte Handlungen so umsetzen, dass es einfach unterhaltsam ist. Und darauf kommt es ja an.
    Doch Theodizee hat beides: Eine geniale Idee und eine geniale Umsetzung.
    So ist der menschgewordene Beliar nicht einfach der überaus langweilige, abgrundtief böse, sadistische Gott der Farbe schwarz als der er im Spiel mit unter erscheint und wie ihn auch sowohl der Großteil der Gothicfans, als auch der Großteil seiner Anhänger sehen. Nein, Theodizee räumt mit diesem abgedroschenen Klischeebild auf und lässt einen den Gott der Finsternis in einem völlig neuen Licht sehen (haha).
    Ich spiele einfach gerne mit Klischees. Theodizee ist voll davon (z.B. die Darstellung des Beliarkultes oder die der Wassermagier als unbestechliche, pflichterfüllte Priester und Magier), aber ich versuche doch immer wieder, an gewissen Stellen damit zu brechen, und sie letztlich ins Lächerliche zu ziehen. So eine Geschichte wie Theodizee ist eigentlich nur dann unterhaltsam, wenn man die Kontexte kennt, also mit den klassischen Elementen der Fantasy vertraut ist.
    Dein Beliar steht weit über den Menschen mit ihren lächerlichen Vorstellungen von ihm und den anderen Göttern und ihren lächerlichen Belangen. Und dies ist auch gut so, denn erst so wird er wahrhaft göttlich. Ich frage mich nämlich oft, was an Beliar wie man ihn gewöhnlich kennt göttlich sein soll. Ist der Beliar wie ihn sich der "Otto-Normal-Fan" vorstellt nicht viel mehr ein beleidigtes kleines Kind, dem man die Schaufel weggenommen hat und das das nun aus Trotz die Sandburgen der anderen Kinder kaputtmacht? Was soll an diesem erbärmlichen Häufchen Elend göttlich sein? Dieses Etwas ist kein Gott, es ist ein Mensch.
    Nicht so dein Beliar, der sich von diesem jämmerlichen Bild löst und dem man wahrhaft anmerkt, dass er ein göttliches Wesen ist, den Menschen weit überlegen und in solchen Höhen über ihnen stehend wie sie es sich nicht einmal in ihren kühnsten Träumen vorstellen könnten.
    Genau, ich find es regelmäßig fragwürdig, warum denn die Bösen so böse handeln. Dass die Schwarzmagier böse handeln kann man mit Religion und Fundamentalismus erklären. Aber ein Gott ist kaum fanatischer Anhänger seiner selbst. Einer der Gründe, warum ich versuche, auch möglichst viele Nebencharaktere auszuschmücken liegt darin, dass für eine plausible Handlung für mich vor allem die Gründe und Motive der Figuren nachvollziehbar sein müssen. Daher gebe ich mir so viel Mühe damit, Beliar in seinen charakterlichen Nuancen darzustellen.
    Und - und dies ist eine der vielen Stärken von Theodizee, die alle aufzuzählen wohl einen Text bräuchte, länger als die Geschichte selbst - die Menschen reagieren wie Menschen immer reagieren, wenn sie jemanden treffen, der ihnen geistig haus-, um nicht zu sagen wolkenkratzerhoch überlegen ist, so weit überlegen, dass sie es bestenfalls noch erahnen, die ganzen Ausmaße seiner Überlegenheit jedoch nicht einmal mehr ansatzweise fassen können - jeder auf seine Weise: Die einen, als Beispiel sei hier Pyrokar genannt, ziehen ihn gar auf ihre niedere Ebene, auf der sie sich so überlegen fühlen, ohne zu bemerken, dass sie nur aus kindlichem Trotz und pubertärer Eitelkeit besteht - zwei Dinge, die sie nie überwunden haben, weshalb es mir schwer fällt, solche Menschen überhaupt ernst zu nehmen - und sehen in ihm einen Konkurrenten, der ihnen den Platz streitig machen könnte, glauben ernsthaft, ER würde sich auf derart niederen Ebenen bewegen, seine Zeit mit kindlichen Streitereien vergeuden, die anderen dagegen, sind zwar ebenfalls unfähig, seine gesamte Größe zu erfassen, akzeptieren diese Tatsache jedoch - wenn auch in manchen Fällen nur unbewusst - und sind selbst mit einem ausreichenden Maß an Weisheit gesegnet, ihn nicht auf die niederen Ebenen einer kindlichen Kabbelei darum, wer auf Vatis Schoß sitzen darf, hinabzuziehen, sondern empfinden viel mehr tiefe Bewunderung, wie beispielsweise Saturas angesichts Beliars Orgelspiel.
    Nun, im Grunde ist Beliar ja ein umgänglicher Charakter. Das merkt z.B. der alte Lord Ronegas, oder auch Gorax. Letztlich wirft Beliar die Eigenheiten der Menschen auf sie zurück.
    Doch dies ist nicht alles, denn Beliar ist mehr als ein Gott. Nicht nur körperlich ist er ein Mensch geworden, er muss sich auch mit den damit einhergehenden menschlichen Gefühlen herumschlagen. Und wenngleich er damit zu Anfang noch seine Probleme hat, gelingt es ihm schnell, sie perfekt zu beherrschen. Und auch dies ist einer der schönen Punkte von Theodizee: Mit anzusehen, wie Beliar bei allem genialen Planen und aller göttlicher Überlegenheit doch auch - oder vielleicht auch gerade deshalb - einen Blick für das kleine hat, sich den Genüssen hingibt und das menschliche Dasein voll auskostet. Dies ist wie ich meine, ein sehr wichtiger Aspekt der Geschichte, denn im Gegensatz zu Fingregh, ist Beliar kein eiskalter Planer und nur deshalb kann er auch wirklich zum Sympathieträger werden, der zwar logisch und kühl plant und auf diese Weise vielen Menschen, Orks und anderen Geschöpfen den Tod bringt, der dieses Opfer jedoch bedauert, ja geradezu angeekelt ist von ihm, nur deshalb ist es nicht langweilig, mit anzusehen, wie ein Plan, der beinahe von Anfang an steht in die Tat umgesetzt wird und jedes kleine Detail dieses Plans genauso funktioniert, wie er, Beliar, sich das vorgestellt hat. Wahrscheinlich ist es auch genau dies, was ihn Fingregh überlegen macht.
    In gewisser Weise spreche ich mich dadurch für eine gewisse Lebenseinstelung aus, die eben das eigentlich Wichtige in diese kleinen Dinge hineinlegt. Es sind diese Details, die einfachen, kleinen Genüsse, die unser Leben lebenswert machen, oder? Was nützt z.B. der größte Erfolg als Schauspieler oder Model, wenn man sich die ganze Zeit die gewünschte Figur erhungern muss?
    Herrlich auch, mit anzusehen, wie Beliar die ganze Welt mit Spott betrachtet - eine Tatsache, die selbst Pyrokar - oder auch gerade ihm, dem ewigen Neider - ins Auge fällt. Auch hierin zeigt sich wieder, wie überlegen Beliar den Menschen mit ihren albernen Belangen, Plänen, Machtgelüsten, Vorstellungen und vielem mehr doch ist. Er sieht die Menschen so, wie sie wirklich sind, durchschaut jeden einzelnen von ihnen. Dies gefiel mir besonders zu Anfang sehr gut, als Beliar noch in den heiligen Hallen von Irdorath verweilte. Hier hast du natürlich auch meine große Schwäche getroffen: Ich bin ein Feind jedes religiösen Fanatismus oder Fundamentalismus. Umso mehr gefällt es mir, wenn diejenigen, die gerade dies praktizieren als das dargestellt werden, was sie sind: In ihrer Lächerlichkeit bemitleidenswerte Kinder. Und dies gelingt dir hervorragend. Herrlich, wie du immer wieder Bemerkungen einstreust wie
    Hier wurden die perverseren Formen der Dekadenz kultiviert
    oder
    Ein Spaß für nekrophil angehauchte Jugendliche, die sich von der Masse der Bevölkerung Myrtanas abzugrenzen versuchten.
    oder auch wie du fast beiläufig erwähnst dass Heilzauber oder Alchemie unter der Würde eines Schwarzmagiers sind.
    Eine kleine, religionskritische Einlage, in der Tat. Ich habe mich, sozusagen, gefragt, wie ein Gott wohl über seine eigenen, fanatischen Gläubigen urteilen würde, gesetzt, dass er ein vernünftiger Gott ist.

    Das schöne dabei ist, wie perfekt Xardas - mit Abstand meine Lieblingsfigur in der gesamten Reihe, wie unschwer zu erraten - in diese Rolle passt. Und das ist ja auch mit das schöne an diesem Charakter, dass er zu Spekulationen anregt und dass man bei einer solchen Geschichte über ihn denkt, so könnte es wirklich gewesen sein. Die ganze Idee lässt einen die Gothicgeschichte in einem völlig anderen Licht sehen, harmoniert jedoch vollkommen mit ihr, anstatt - wie dies wohl der Fall wäre, hätte jemand weniger begabtes diese Geschichte geschrieben - aufgesetzt zu wirken und voller logischer Fehler zu stecken. Nein, sie ist wunderbar umgesetzt, Xardas´ Charakter perfekt getroffen und genauso wie ich ihn mir vorgestellt hätte.
    Nun, ich habe mich ein wenig in der Chronologie verzettelt. Die Kreuzzüge gegen die Beliartempel sind etwas länger her, ebenso wie die Erschaffung der Barriere. Aber solange das innerhalb der Geschichte konsitent bleibt, sollte das nicht allzu problematisch sein, denke ich.

    Aber das tolle an dieser Geschichte ist nicht allein Beliar alias Xardas, es sind auch die Nebencharaktere, die, so unwichtig sie sein mögen, doch immer perfekt gezeichnet sind und allesamt ihren eigenen individuellen Charakter aufweisen, es sind auch die Ausschweifungen, die die Gothicwelt mit Leben, Geschichte und Kultur füllen. Von manchen mögen diese Ausschweifungen als langweilig empfunden werden und eine Geschichte mit derlei Ausschweifungen kann wohl tatsächlich nur ein kleines Publikum begeistern, doch für mich ist gerade dies große Kunst. Erst neulich las ich noch „Ende einer Dienstfahrt“ von Heinrich Böll und wenngleich dieses Buch eine der wohl banalsten Handlungen aller Zeiten aufweist und praktisch nur aus derartigen Ausschweifungen besteht, wurde mir dabei nicht einmal langweilig. Freilich mögen nur wenige diese Kunst beherrschen, die Ausschweifungen so zu gestalten, dass der Leser es kaum bemerkt, dass er in einem flüssigen Text versinkt und beinahe zu denken beginnt, diese Ausschweifungen seien zentraler Teil der Handlung, doch es ist eine Kunst, die du meisterlich beherrschst.
    Nebencharaktere müssen Spaß machen, finde ich. Sie sollen nicht einfach seelenlose Statisten sein. Irgendwie muss man ja zeigen, dass die Handlung in einer richtigen, vollständigen Welt spielt, in der sich weit mehr als bloß die Haupthandlung abspielt.

    Nun, ich könnte noch stundenlang weitermachen und wie gesagt ließe sich zu dieser großartigen Geschichte ein Kommentar verfassen, länger als sie selbst, doch denke ich, alles wesentliche gesagt und für einen Tag genug geschleimt zu haben.
    Solchen Lob höre ich immer wieder gerne.

    Zum Abschluss noch einige winzig kleine Spekulationen: Dass es sich bei Finkreghs Meister, den er zu hintergehen versucht und bei dem es sich wahrscheinlich auch um den Feind handelt, den Beliar nun zu bekämpfen gedenkt, um den Schläfer handelt, steht ja außer Frage. Doch vermute ich bisher auch, dass er es war, der Beliar in diesen menschlichen Körper bannte, lag das Epizentrum des Zaubers, der dies verursachte doch im Minental - davon abgesehen, dass der Schläfer das einzige Wesen ist, das mir spontan einfällt, welches mächtig genug sein könnte für einen solchen Zauber.
    Doch mit der Verbannung des Schläfers wird die Geschichte kaum enden. Ich vermute deshalb, dass der Jahrtausende alte Kadaver von Finkreghs Vater demnächst eine große Macht in sich aufnehmen und durch diese Machtaufnahme als Untoter (was ich mit Absicht groß schreibe) Drache auferstehen und von da an in Irdorath residieren wird. Und ich vermute mal, dass diese Macht, die Beliar letztendlich in sich aufnehmen wird, einen entscheidenen Schritt zur Exkanation des Gottes darstellt.
    Und ich habe auch den leisen Verdacht, dass irgendein Vogel über dem Minental den Namen Shalfarezel tragen könnte. Es muss nicht so sein, aber nachdem du den Satz
    Lediglich einige Vögel mochten seiner hier gewahr werden
    am Ende des Kapitels noch einmal wiederholst, drängt sich dieser Verdacht auf (zumal schon in VI am Ende ein Vogel erwähnt wurde, der langsam aus Finkreghs Blickfeld entschwindet).
    Möglich, dass ich bei der Sache mit den Vögeln etwas zu viel hineininterpretiere, doch verwundern würde es mich nicht, wenn Beliar auch Finkregh, der sich so überlegen fühlt, ausspioniert und um dessen Pläne bestens bescheidweiß.
    Dies wären meine spontanen Gedanken.
    Du bist ein ausgezeichneter Beobachter.

    Einige winzige Schnitzer habe ich nebenbei auch entdeckt:
    Die geheimen Kellergewölbe werden zweimal fertiggestellt; einmal in Kapitel VIII, einmal in Kapitel XII.
    In letzterem wird Xardas auch als Rotgewandeter beschrieben, obwohl er inzwischen doch ein Graugewandeter sein müsste.
    Tja, mehr hab ich nicht entdeckt, was die Qualität der Geschichte oder mein Unvermögen aufmerksam nach Fehlern zu suchen unterstreicht. Nun, ich bin froh, überhaupt noch etwas gefunden zu haben, nachdem Eddie mir das mit Finkregh vorweggenommen hat.
    Huch, da war ich zwischenzeitlich zu lange untätig, sonst wäre mir das nicht passiert. Ich habe es am Ende von Kapitel XII jetzt geändert. Ich versuche eben, immer wieder kleine Anspielungen zu machen, die voraus oder zurück deuten. Nach einem Krativitätseinbruch ist es nicht leicht, da den Überblick zu behalten. Vorher hatte ich auch versehentlich Beliar 2 Mal zum Hochmagier werden lassen.
    Aber das mit der roten Robe: Die Roben der Hochmagier können ja auch hauptsächlich rot sein, aber eben nur schöner bestickt usw. Ich habe gar nicht so sehr darüber nachgedacht, dass die hohen Roben des Feuers im Spiel eher grau als rot sind, und daher einfach unterstellt, dass beide im Wesentlichen rot seien. Daher ist es durchaus so gedacht, dass Beliar die hohe Robe des Feuers trägt.


    Und jetzt hoffe ich auf eine baldige Fortsetzung.
    Danke für den Kommentar. Es ist wirklich schön, mal einen Kommentar zum Ganzen bisherigen Werk zu lesen. Ich bin auch beeindruckt davon, wie gut Du Theodizee kennst; Du bist ein sehr aufmerksamer Leser.
    Geändert von Sir Ewek Emelot (18.04.2009 um 12:42 Uhr)

  4. Beiträge anzeigen #204
    Deus Avatar von John Irenicus
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    John Irenicus ist offline
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    Da ich ansonsten nichts zu tun habe, hier ein Kommentar für Teiger und "Die Orkkriege und ihre Folgen".
    Tja, was soll ich sagen. Ziemlich demütigend von dir, preis zu geben, dass das deine erste Story ist. Mit diesem "ersten Versuch" stichst du nämlich wohl einen Großteil der Schreiber hier im Forum aus (mich eingeschlossen) - auf alle Fälle jedenfalls, was den ausgefeilten Schreibstil anbelangt. Nicht schlecht - Sogar verdammt gut. Was mir besonders gut gefällt, ist diese herrliche Ungezwungenheit, mit der die Geschichte beginnt. Nichts wirkt aufgesetzt oder konstruiert, stattdessen schöpfst du tatsächlich das Potential aus, was die Welt von Gothic 3, das Festland, bietet. Und das so gut, dass man fast auf die Idee kommen könnte, der dritte Teil der Reihe sei doch nicht so schlecht, wie man ihn in Erinnerung hat.
    Mir fällt es hier besonders schwer das zu sagen - immerhin bist du hier neu - aber ich finde bis auf einen kleinen Flüchtigkeitsfehler, der ja nicht der Rede wer ist keinen Kritikpunkt.
    „Hier ist dein Bier, Bertrand! Schön kühl und schmackhafte!“
    Stattdessen bin ich ernsthaft beeindruckt von den lebhaften Dialogen und der dichten Atmosphäre, die du bereits im ersten Kapitel erschaffst, noch dazu gleich mit jeder Menge Spannung am Ende.
    Tja, nun, äh... willkommen im Forum, oh großer Meister, wir haben auf deine Ankunft gewartet.


    Bevor es mir ganz den Atem verschlägt, kommt auch noch Jünger des Xardas mit "Gothic - Die Welt der Verurteilten" zu Ehren.
    Der Kampf ist von vorne bis hinten gut dargestellt.
    Fangen wir mal vorne an, denn da habe ich auch wenigstens einen kleinen Kritikpunkt.
    Überall riefen Zuschauer „Kharim! Kharim! Kharim!“ und pfiffen laut, während ein Mann in einer ledernen, fell- und metallverstärkten Rüstung die Arena betrat. „Ich dachte das Alte und das Neue Lager verstehen sich nicht besonders gut, warum lasst ihr ihre Leute hier kämpfen?“ „Weil die Leute es am liebsten sehen, wenn einer von denen aus dem Neuen Lager was auf die Fresse kriegt, da wird mehr gewettet“, erklärte Diego.
    Wieder baust du die Sätze aus dem Spiel ein - recht intelligent, wie ich finde - aber ein wenig mehr Missmut gegenüber Kharim hätten die Zuschauer doch zeigen können. Wo bleibt Gebuhe? Immerhin wollen die meisten nach Diegos Aussage doch, dass er aufs Maul bekommt.
    Gut gefällt mir der Einsatz des Publikums - Da kommt richtig Atmosphäre auf. Manchmal finde ich es schade, dass so etwas bei uns nicht mehr öffentlich stattfindet... ähm... ich habe nichts gesagt. Jedenfalls ein bester Kampf in Kolosseum-Tradition. Mensch gegen Mensch, Mensch gegen Tier, und so weiter, und so fort. Welch wunderbares Amusement.
    Der Schattenläufer fixierte Gor Na Bor mit seinen gelben Katzenaugen. Sein Stachelkamm sträubte sich und er setzte zum Sprung an. Bor wich dem Sprung des Untiers aus und schlug mit seinem Schwert nach ihm, verfehlte ihn jedoch knapp. Der Schattenläufer wandte den Kopf zur Seite und rannte mit gesenktem Horn auf Gor Na Bor zu. Dieser wich abermals aus und streifte den Schattenläufer mit seinem Schwert an der Seite. Das Tier brüllte auf und traf Gor Na Bor mit seiner mächtigen Pranke. Der Sektenspinner stieß einen Schrei aus, als die Krallen drei blutige Wunden quer über seine Brust rissen und machte einen Satz nach hinten. Gor Na Bor und der Schattenläufer liefen nun im Kreis umeinander herum und behielten sich dabei immer im Auge. Brüllend rannte Gor Na Bor auf den Schattenläufer zu, dieser war jedoch schneller und traf Gor Na Bor mit seiner Pranke, so dass dieser zu Boden fiel. Sofort stürzte der Schattenläufer sich auf seinen Gegner und drückte ihn zu Boden. Verzweifelt versuchte dieser mit der rechten Hand an sein zu Boden gefallenes Schwert zu kommen, während er mit der linken das Kinn des Schattenläufers umklammerte und versuchte seinen Kopf wegzudrücken.
    Die Abkürzung "Bor" fand ich da eigentlich okay - Warum hast du das nicht beibehalten, um das ein wenig abwechslungsreicher zu gestalten?
    Diegos Reaktion auf Jesses Kampf finde ich übrigens verdammt interessant. Es sagt viel über ihn aus, und passt auch hervorragend zu ihm, finde ich. Denn er ist ein harter Bursche - Faire Kämpfe, so brutal sie auch sein mögen, sind okay, denn jeder ist einverstanden. Aber sobald es unfair wird, ist es nichts mehr für ihn. Damit ist er zwar immer noch ein ziemlich abgestumpfter Zeitgenosse, zeigt aber auch so etwas wie einen Gerechtigkeitssinn, der ihn genau wie im Spiel sympathisch macht. Das hast du hier gut ausgebaut.
    Dafür ist dieser Traum ein wenig billig. Naja, was solls - Man kann nicht alles haben.
    Die Fingersszene ist kurz geraten, in Anbetracht der immensen Größe und Vielfalt des Lagers aber wohl angemessen. Schön, dass der Held nicht sofort Held ist.
    Die Entscheidung, den Kampf anzunehmen, fällt mir zu schnell. Klar, es gab so gesehen keine Wahl, und auch die Bedenken hinterher sind gut. Aber ein wenig mehr hätte da doch noch kommen können im Gespräch mit Scatty, vielleicht ein kleeeeeeeeeeeines Zögern. Ist aber wohl auch eine Geschmacksfrage, ich wollte es nur einmal angemerkt haben. Im Grunde zeigt es auch den Mut und den Willen des Helden. Und so.
    Ein wirklicher Kritikpunkt ist der letzte Teil des Kapitels, das Üben und der eigentliche Kampf. Für meinen Geschmack viiiiiiiiiiiiiiiiiel zu oberflächlich, schließlich geht es hier um den ersten echten Erfolg des Helden! Auch der Kampf war recht enttäuschend, keine Zitterpartie, stattdessen geht alles so aus, wie man es sich denkt - was an sich nicht schlecht ist, in dieser Knappheit aber doch eher ein wenig schluderig wirkt.
    Ansonsten: Für mich hat die Geschichte endlich eine Existenzberechtigung. (So blöd das jetzt auch klingt)
    ------------------------------------------------------------------------------------------------

  5. Beiträge anzeigen #205
    Schwertmeister Avatar von Teiger
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    Teiger ist offline
    Zitat Zitat von John Irenicus Beitrag anzeigen
    ------------------------------------------------------------------------------------------------
    Da ich ansonsten nichts zu tun habe, hier ein Kommentar für Teiger und "Die Orkkriege und ihre Folgen".
    Tja, was soll ich sagen. Ziemlich demütigend von dir, preis zu geben, dass das deine erste Story ist. Mit diesem "ersten Versuch" stichst du nämlich wohl einen Großteil der Schreiber hier im Forum aus (mich eingeschlossen) - auf alle Fälle jedenfalls, was den ausgefeilten Schreibstil anbelangt. Nicht schlecht - Sogar verdammt gut. Was mir besonders gut gefällt, ist diese herrliche Ungezwungenheit, mit der die Geschichte beginnt. Nichts wirkt aufgesetzt oder konstruiert, stattdessen schöpfst du tatsächlich das Potential aus, was die Welt von Gothic 3, das Festland, bietet. Und das so gut, dass man fast auf die Idee kommen könnte, der dritte Teil der Reihe sei doch nicht so schlecht, wie man ihn in Erinnerung hat.
    Mir fällt es hier besonders schwer das zu sagen - immerhin bist du hier neu - aber ich finde bis auf einen kleinen Flüchtigkeitsfehler, der ja nicht der Rede wer ist keinen Kritikpunkt.

    Stattdessen bin ich ernsthaft beeindruckt von den lebhaften Dialogen und der dichten Atmosphäre, die du bereits im ersten Kapitel erschaffst, noch dazu gleich mit jeder Menge Spannung am Ende.
    Tja, nun, äh... willkommen im Forum, oh großer Meister, wir haben auf deine Ankunft gewartet.
    Vielen Dank! Mit so viel Lob auf einmal habe ich ganz und gar nicht gerechnet. Ich habe den Rechtschreibfehler sogleich mal verbessert! Jetzt habe ich richtig Lust darauf, weiterzuschreiben. Das nächste Kapitel sollte morgen oder übermorgen kommen!

  6. Beiträge anzeigen #206
    Deus Avatar von Sir Ewek Emelot
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    Sir Ewek Emelot ist offline
    Nun, John hat ja schon angedeutet, dass Teiger in "Die Orkkriege und ihre Folgen" ziemliche Klasse gezeigt hat.

    John hat Recht. Man findet auf Anhieb in die Geschichte hinein, die Beschreibung sind gut, der Stil ebenso, die Dialoge sind schlicht Klasse. Sehr atmosphärisch das Ganze, und das, obwohl es ja zunächst um ganz belanglose Dinge geht. Den Wirt sieht man sogleich vor sich, ebenso Kelm. Die ganze Szene ist hervorragend umgesetzt.
    Allerdings machst Du leider einige Grammatikfehler.
    Hier z.B.
    Es war mal wieder, wie ich bereits vermutete, brechend voll.
    muss es "vermutet hatte" heißen. Denn sobald er die Kneipe betreten hat, weiß er ja, dass sie brechend voll ist. Demnach liegt der Akt des Vermutens noch vor dem Augenblick, der erzählt wird. Es muss also das Plusquamperfekt her.
    Es gibt auch ein paar weitere Fehler, wie z.B. hier
    Vorsichtig bahnte ich mich durch die Menschenmasse zum Tresen.
    Man bahnt sich eine Schneisen, einen Weg oder sowas, aber man bahnt sich nicht selbst durch etwas hindurch.
    Oder hier
    Es dauerte eine Weile, bis ich alle Betrunkenen umgingen hatte, doch dann kam ich endlich am Ziel an.
    Umgingen? Also bitte, das muss jawohl "umgangen" heißen.
    Solche Schludigkeiten müssen einfach nicht.
    Dass Du indessen stilistisch besser als John sein sollst - ich weiß nicht. Du bist sicherlich sehr gut, aber das ist John auch. John, warum würdigst Du Dich selbst nur immer so herab? Das hast Du nun wirklich nicht nötig.
    Wie dem auch sei: Die Geschichte ist auf Anhieb spannend und macht Lust auf mehr.
    Man erkennt schon Dein literarisches Vorbild: Die Hexer-Bücher sind aber auch wirklich gut.


    --------------------------------------------------------------------------


    So, dann das nächste Kapitel von "Gothic - etc." vom Jünger:

    Das bisher beste Kapitel, ganz eindeutig. Endlich beginnt der Held ein Bisschen mehr zu denken, so dass man ihm etwas näherkommt. Die Geschehnisse sind weitgehend plausibel beschrieben, und weil die Inhalte endlich mehr vom Spiel abweichen, beginnt die Handlung auch, Spannung zu erzeugen.
    Die Beschreibung der Hütte z.B. ist wirklich toll gelungen. Überhaupt schaffst Du eine dichte Gothic1-Atmosphäre, indem Du die latente Grausamkeit und rohe Gewaltbereitschaft allenthalben ziemlich glaubhaft schilderst. Diese Arenakämpfe mit den Zwischenrufen usw. sind schon ziemlich gut gelungen.
    Dein Stil ist gewohnt sicher, daran gibt es nichts zu mäkeln.
    Und das Ende gefällt mir auch: Der Held bleibt sauber, und das nach gut dargestellten inneren Reflexionen.

  7. Beiträge anzeigen #207

  8. Beiträge anzeigen #208
    Schwertmeister Avatar von Teiger
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    Teiger ist offline
    Zitat Zitat von Sir Ewek Emelot Beitrag anzeigen
    Nun, John hat ja schon angedeutet, dass Teiger in "Die Orkkriege und ihre Folgen" ziemliche Klasse gezeigt hat.

    John hat Recht. Man findet auf Anhieb in die Geschichte hinein, die Beschreibung sind gut, der Stil ebenso, die Dialoge sind schlicht Klasse. Sehr atmosphärisch das Ganze, und das, obwohl es ja zunächst um ganz belanglose Dinge geht. Den Wirt sieht man sogleich vor sich, ebenso Kelm. Die ganze Szene ist hervorragend umgesetzt.
    Allerdings machst Du leider einige Grammatikfehler.
    Hier z.B.

    muss es "vermutet hatte" heißen. Denn sobald er die Kneipe betreten hat, weiß er ja, dass sie brechend voll ist. Demnach liegt der Akt des Vermutens noch vor dem Augenblick, der erzählt wird. Es muss also das Plusquamperfekt her.
    Es gibt auch ein paar weitere Fehler, wie z.B. hier

    Man bahnt sich eine Schneisen, einen Weg oder sowas, aber man bahnt sich nicht selbst durch etwas hindurch.
    Oder hier

    Umgingen? Also bitte, das muss jawohl "umgangen" heißen.
    Solche Schludigkeiten müssen einfach nicht.
    Dass Du indessen stilistisch besser als John sein sollst - ich weiß nicht. Du bist sicherlich sehr gut, aber das ist John auch. John, warum würdigst Du Dich selbst nur immer so herab? Das hast Du nun wirklich nicht nötig.
    Wie dem auch sei: Die Geschichte ist auf Anhieb spannend und macht Lust auf mehr.
    Man erkennt schon Dein literarisches Vorbild: Die Hexer-Bücher sind aber auch wirklich gut.
    Ja, du hast schon Recht mit den Grammatikfehlern. Aber das mit dem "Weg durch die Menschenmasse bahnen" habe ich schon desöfteren gelesen. Ich hätte jetzt nicht gedachte, dass es so falsch ist. Und du hast Recht, ich bin ein großer Fan der Hexer-Bücher. Damit ich in Sachen Grammatik nicht als Idiot darstehe, möchte ich nochmal anmerken, dass ich (erst) 14 Jahre alt bin.

  9. Beiträge anzeigen #209

  10. Beiträge anzeigen #210
    Deus Avatar von Sir Ewek Emelot
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    Sir Ewek Emelot ist offline
    Zitat Zitat von Teiger Beitrag anzeigen
    Ja, du hast schon Recht mit den Grammatikfehlern. Aber das mit dem "Weg durch die Menschenmasse bahnen" habe ich schon desöfteren gelesen. Ich hätte jetzt nicht gedachte, dass es so falsch ist. Und du hast Recht, ich bin ein großer Fan der Hexer-Bücher. Damit ich in Sachen Grammatik nicht als Idiot darstehe, möchte ich nochmal anmerken, dass ich (erst) 14 Jahre alt bin.
    Den Weg bahnen ist ja auch richtig. Du hattest aber geschrieben, dass man sich selbst bahnt, also ohne Weg.

    Zitat Zitat von John Irenicus
    Das wird ja immer demütigender für mich...
    Ja, für mich auch.

  11. Beiträge anzeigen #211
    Schwertmeister Avatar von Teiger
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    Zitat Zitat von Sir Ewek Emelot Beitrag anzeigen
    Den Weg bahnen ist ja auch richtig. Du hattest aber geschrieben, dass man sich selbst bahnt, also ohne Weg.


    Ja, für mich auch.
    Oh, stimmt, hast Recht! Werde ich sofort editieren! Beim nächsten Kapitel werde ich alles noch zehn mal persönlich durchzulesen, statt auf die Rechtschreibfehlersuche von Word zu vertrauen.

    Aber warum wird es immer demütigender für euch? Das versteh ich jetzt nicht.

  12. Beiträge anzeigen #212
    Deus Avatar von John Irenicus
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    John Irenicus ist offline
    Zitat Zitat von Teiger Beitrag anzeigen
    Aber warum wird es immer demütigender für euch? Das versteh ich jetzt nicht.
    Ich sprech jetzt mal Klartext mit dir: Du schreibst fantastisch und ich nicht und du bist wesentlich jünger als ich und legst schon einen geschliffenen Schreibstil an den Tag den ich in dieser Versiertheit nie erreichen werde. So.

  13. Beiträge anzeigen #213
    Schwertmeister Avatar von Teiger
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    Teiger ist offline
    Zitat Zitat von John Irenicus Beitrag anzeigen
    Ich sprech jetzt mal Klartext mit dir: Du schreibst fantastisch und ich nicht und du bist wesentlich jünger als ich und legst schon einen geschliffenen Schreibstil an den Tag den ich in dieser Versiertheit nie erreichen werde. So.
    Ich kann dir nicht zustimmen. Auch wenn ich noch nicht alle deine Stories gelesen habe, kann ich ganz klar sagen, dass du einen ausgezeichneten Schreibstil hast! Du bist etwas hart zu dir selbst, wie ich finde!

  14. Beiträge anzeigen #214
    Deus Avatar von John Irenicus
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    John Irenicus ist offline
    Zitat Zitat von Teiger Beitrag anzeigen
    Ich kann dir nicht zustimmen. Auch wenn ich noch nicht alle deine Stories gelesen habe, kann ich ganz klar sagen, dass du einen ausgezeichneten Schreibstil hast! Du bist etwas hart zu dir selbst, wie ich finde!
    Hör bloß auf, deine Worte, seien sie auch noch so ernst gemeint, treffen mein Herz und meine Seele wie schlimmster Spott.

  15. Beiträge anzeigen #215
    Deus Avatar von Sir Ewek Emelot
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    Sir Ewek Emelot ist offline
    Mein Gott, was ist nur los? Teiger, Cherry Pie, so viele Neue plötzlich. Eine regelrechte Schwemme. Und diesmal sogar eine, die Qualität ins Forum bringt, denn auch "Mondnacht" hat sich als überraschend gut herausgestellt.

    Dexter ist wohl einer der weniger ausgeschlachteten Figuren aus den Spielen. Und hier wird er meisterlich präsentiert: Der Machtmensch Dexter, der Banditenfürst, erlebt das erste Mal seit langem die Liebe - und ist davon heillos überfordert. Das ist, finde ich, sehr gut umgesetzt.
    Man hätte vielleicht noch etwas mehr auf die Person eingehen können, die Dexter in seine Nöte stürzt: Der Gedanke an die Person, die man liebt (wenn es junge Liebe ist) sorgt doch auch für wohlige Schauer und angenehme Gefühle. Zwar mag die Ahnung der eigenen Unzulänglichkeit auch enthalten sein, aber eben nicht nur. Hier hättest Du eben noch die positiven Aspekte der Gedanken an die Geliebte einfügen können.
    Ansonsten wurde Dexter ziemlich gut charakterisiert. Ebenso die Beschreibungen der Kleidung, der Nacht, der Spiegel usw., das alles passt ziemlich gut und ist atmosphärisch, auch stilistisch sicher.
    Es lässt sich jedenfalls gut an, und ich werde die Fortsetzung erwarten.

  16. Beiträge anzeigen #216
    Schwertmeister Avatar von Teiger
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    Teiger ist offline
    Zitat Zitat von John Irenicus Beitrag anzeigen
    Hör bloß auf, deine Worte, seien sie auch noch so ernst gemeint, treffen mein Herz und meine Seele wie schlimmster Spott.
    Das möchte ich natürlich nicht, dass du dich so fühlst. Ich werde besser nichts mehr sagen.

  17. Beiträge anzeigen #217
    Deus Avatar von Sir Ewek Emelot
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    Sir Ewek Emelot ist offline
    Zitat Zitat von Teiger Beitrag anzeigen
    Das möchte ich natürlich nicht, dass du dich so fühlst. Ich werde besser nichts mehr sagen.
    Schreib ihm einen guten Kommentar zu Irrelevanzen, in dem Du auf eine Fortsetzung drängst! Davon hätten wir dann vielleicht alle was.

  18. Beiträge anzeigen #218
    Sapere aude  Avatar von Jünger des Xardas
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    Jünger des Xardas ist offline
    Zitat Zitat von Sir Ewek Emelot Beitrag anzeigen
    Nun, im Grunde ist Beliar ja ein umgänglicher Charakter. Das merkt z.B. der alte Lord Ronegas, oder auch Gorax. Letztlich wirft Beliar die Eigenheiten der Menschen auf sie zurück.
    Sicher, sehe ich gannz genauso. Nur viele mögen es nicht, an ihre eigenen Eigenheiten und Fehler erinnert zu werden.
    In gewisser Weise spreche ich mich dadurch für eine gewisse Lebenseinstelung aus, die eben das eigentlich Wichtige in diese kleinen Dinge hineinlegt. Es sind diese Details, die einfachen, kleinen Genüsse, die unser Leben lebenswert machen, oder? Was nützt z.B. der größte Erfolg als Schauspieler oder Model, wenn man sich die ganze Zeit die gewünschte Figur erhungern muss?
    Absolut deiner Meinung. Das ist es unter anderem auch, was Weisheit ausmacht, wenn man mich fragt, nämlich genau auf diese Weise zu leben und eben immer den Blick fürs Kleine und Schöne zu behalten. Auch ich selbst versuche, so zu leben.
    Eine kleine, religionskritische Einlage, in der Tat. Ich habe mich, sozusagen, gefragt, wie ein Gott wohl über seine eigenen, fanatischen Gläubigen urteilen würde, gesetzt, dass er ein vernünftiger Gott ist.
    Wie gesagt, mit sowas kann man mich - sofern es denn gut umgesetzt ist - immer begeistern. Auch ich gedenke noch einiges an Kritik an den Gläubigen (mit Kritik an der Religion als solche halte ich mich zurück. Meist ist der Umgang der Gläubigen mit ihrer Religion, nicht die Religion selbst das Übel) einzubauen (erst mal nur Kritik an den Sektenspinnern. Die drei Götter und ihre Kulte spielen in Teil 1 ja kaum eine Rolle, aber im 2. kriegen dann auch die Innosaanhänger ordentlich ihr fett weg).
    Nun, ich habe mich ein wenig in der Chronologie verzettelt. Die Kreuzzüge gegen die Beliartempel sind etwas länger her, ebenso wie die Erschaffung der Barriere. Aber solange das innerhalb der Geschichte konsitent bleibt, sollte das nicht allzu problematisch sein, denke ich.
    Gut, das stimmt. Die Kreuzzüge fanden laut Pyrokar genau vierzig Jahre vor G2 statt. Die Barriere steht zum Beginn von G1 bereits zehn oder zwanzig Jahre (hier gibt es widersprüchliche Quellen). Vor allem letzteres wäre doch etwas knapp. Ich glaube nicht, dass man innerhalb von nur zwanzig Jahren zum berühmten Pianisten und Komponisten und dann auch noch zum Hochmagier wird. Aber das finde ich nun wirklich nebensächlich, vor allem angesichts der Tatsache, dass die PBs sich und ihren eigenen Angaben da selber immer wieder widersprochen haben, was die Abfolge der geschichtlichen Ereignisse angeht.
    Solchen Lob höre ich immer wieder gerne.
    Kann ich mir vorstellen
    Du bist ein ausgezeichneter Beobachter.
    Danke, das ist ein Kompliment, das mich besonders freut. Denn meiner Meinung nach, muss ein Dichter immer ein guter Beobachter sein, da er letztendlich nichts tut als zu beobachten und dann zu schildern, was er sieht. Das ist also eine der ganz wesentlichen EIgenschaften, wenn man Geschichten schreiben will.
    Aber das mit der roten Robe: Die Roben der Hochmagier können ja auch hauptsächlich rot sein, aber eben nur schöner bestickt usw. Ich habe gar nicht so sehr darüber nachgedacht, dass die hohen Roben des Feuers im Spiel eher grau als rot sind, und daher einfach unterstellt, dass beide im Wesentlichen rot seien. Daher ist es durchaus so gedacht, dass Beliar die hohe Robe des Feuers trägt.
    Nun gut, das kann man durchaus durchgehen lassen. In G2 ist die Robe tatsächlich rötlich, vor allem an ihren Säumen:
    http://mondgesaenge.de/G2ADB/screens..._feuerrobe.jpg
    Ich denke bei der hohen Robe nur immer eher an die Versionen aus G1 und G3, die mir etwas besser gefallen:
    http://mondgesaenge.de/G1DB/screens/...magierrobe.jpg
    http://mondgesaenge.de/G3DB/screens/...n/Firemage.jpg
    Danke für den Kommentar. Es ist wirklich schön, mal einen Kommentar zum Ganzen bisherigen Werk zu lesen. Ich bin auch beeindruckt davon, wie gut Du Theodizee kennst; Du bist ein sehr aufmerksamer Leser.
    Vielen Dank auch wenn ich sicher nicht alles entdeckt und entschlüsselt habe; aber das wäre ja auch langweilig.
    Zitat Zitat von John Irenicus Beitrag anzeigen
    ------------------------------------------------------------------------------------------------

    Bevor es mir ganz den Atem verschlägt, kommt auch noch Jünger des Xardas mit "Gothic - Die Welt der Verurteilten" zu Ehren.
    Der Kampf ist von vorne bis hinten gut dargestellt.Das freut mich. Ich fand den nämlich eigentlich weniger gelungen.
    Fangen wir mal vorne an, denn da habe ich auch wenigstens einen kleinen Kritikpunkt.

    Wieder baust du die Sätze aus dem Spiel ein - recht intelligent, wie ich finde - aber ein wenig mehr Missmut gegenüber Kharim hätten die Zuschauer doch zeigen können. Wo bleibt Gebuhe? Immerhin wollen die meisten nach Diegos Aussage doch, dass er aufs Maul bekommt.Ja, stimmt. Sie rufen auch wesentlich öfter Kharims Namen als Drakes, wenn ich mir das genauer anschaue. Sollte ich bei Gelegenheit vielleicht umändern.
    Gut gefällt mir der Einsatz des Publikums - Da kommt richtig Atmosphäre auf. Manchmal finde ich es schade, dass so etwas bei uns nicht mehr öffentlich stattfindet... ähm... ich habe nichts gesagt. Jedenfalls ein bester Kampf in Kolosseum-Tradition. Mensch gegen Mensch, Mensch gegen Tier, und so weiter, und so fort. Welch wunderbares Amusement.

    Die Abkürzung "Bor" fand ich da eigentlich okay - Warum hast du das nicht beibehalten, um das ein wenig abwechslungsreicher zu gestalten?Nun, ich selbst war mit "Bor" nicht zufrieden und habe auch etwas geschwankt, ob ich nicht eher "Na Bor" sagen soll. Aber vielleicht ist "Bor" doch ganz in Ordnung. Das ewige "Gor Na Bor" ist wirklich etwas störend.
    Diegos Reaktion auf Jesses Kampf finde ich übrigens verdammt interessant. Es sagt viel über ihn aus, und passt auch hervorragend zu ihm, finde ich. Denn er ist ein harter Bursche - Faire Kämpfe, so brutal sie auch sein mögen, sind okay, denn jeder ist einverstanden. Aber sobald es unfair wird, ist es nichts mehr für ihn. Damit ist er zwar immer noch ein ziemlich abgestumpfter Zeitgenosse, zeigt aber auch so etwas wie einen Gerechtigkeitssinn, der ihn genau wie im Spiel sympathisch macht. Das hast du hier gut ausgebaut.Freut mich, denn genau das war der Gedanke dabei.
    Dafür ist dieser Traum ein wenig billig. Naja, was solls - Man kann nicht alles haben.
    Die Fingersszene ist kurz geraten, in Anbetracht der immensen Größe und Vielfalt des Lagers aber wohl angemessen. Schön, dass der Held nicht sofort Held ist.
    Die Entscheidung, den Kampf anzunehmen, fällt mir zu schnell. Klar, es gab so gesehen keine Wahl, und auch die Bedenken hinterher sind gut. Aber ein wenig mehr hätte da doch noch kommen können im Gespräch mit Scatty, vielleicht ein kleeeeeeeeeeeines Zögern. Ist aber wohl auch eine Geschmacksfrage, ich wollte es nur einmal angemerkt haben. Im Grunde zeigt es auch den Mut und den Willen des Helden. Und so.
    Ein wirklicher Kritikpunkt ist der letzte Teil des Kapitels, das Üben und der eigentliche Kampf. Für meinen Geschmack viiiiiiiiiiiiiiiiiel zu oberflächlich, schließlich geht es hier um den ersten echten Erfolg des Helden! Auch der Kampf war recht enttäuschend, keine Zitterpartie, stattdessen geht alles so aus, wie man es sich denkt - was an sich nicht schlecht ist, in dieser Knappheit aber doch eher ein wenig schluderig wirkt.Kommt vielleicht davon, dass ich einen möglichst realistischen Kampf wollte und kein stundenlanges Hin-Und-Her, wie in manchem Hollywoodfilm. Aber stimmt schon. WIrklich zufrieden bin ich mit der Stelle auch nicht.
    Ansonsten: Für mich hat die Geschichte endlich eine Existenzberechtigung. (So blöd das jetzt auch klingt)
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    Vielen Dank für den Kommentar und schön, dass dir die Geschichte langsam gefällt. Der Anfang war doch etwas schleppend.

    Zitat Zitat von Sir Ewek Emelot Beitrag anzeigen
    So, dann das nächste Kapitel von "Gothic - etc." Hm vielleicht ein guter Name für den zweiten Teil.vom Jünger:

    Das bisher beste Kapitel, ganz eindeutig. Endlich beginnt der Held ein Bisschen mehr zu denken, so dass man ihm etwas näherkommt. Die Geschehnisse sind weitgehend plausibel beschrieben, und weil die Inhalte endlich mehr vom Spiel abweichen, beginnt die Handlung auch, Spannung zu erzeugen.
    Die Beschreibung der Hütte z.B. ist wirklich toll gelungen. Überhaupt schaffst Du eine dichte Gothic1-Atmosphäre, indem Du die latente Grausamkeit und rohe Gewaltbereitschaft allenthalben ziemlich glaubhaft schilderst. Das war mir auch wie gesagt ein sehr wichtiges Anliegen. Freut mich, dass es mir gelungen ist.Diese Arenakämpfe mit den Zwischenrufen usw. sind schon ziemlich gut gelungen.
    Dein Stil ist gewohnt sicher, daran gibt es nichts zu mäkeln.
    Und das Ende gefällt mir auch: Der Held bleibt sauber, und das nach gut dargestellten inneren Reflexionen.
    Danke für den Kommentar. Schön, dass ich das mit den Gefühlen nun scheinbar besser hinbekommen habe.

  19. Beiträge anzeigen #219
    Schwertmeister Avatar von Cherry Pie
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    Cherry Pie ist offline
    Zitat Zitat von Sir Ewek Emelot Beitrag anzeigen
    Mein Gott, was ist nur los? Teiger, Cherry Pie, so viele Neue plötzlich. Eine regelrechte Schwemme. Und diesmal sogar eine, die Qualität ins Forum bringt, denn auch "Mondnacht" hat sich als überraschend gut herausgestellt.

    Dexter ist wohl einer der weniger ausgeschlachteten Figuren aus den Spielen. Und hier wird er meisterlich präsentiert: Der Machtmensch Dexter, der Banditenfürst, erlebt das erste Mal seit langem die Liebe - und ist davon heillos überfordert. Das ist, finde ich, sehr gut umgesetzt.
    Man hätte vielleicht noch etwas mehr auf die Person eingehen können, die Dexter in seine Nöte stürzt: Der Gedanke an die Person, die man liebt (wenn es junge Liebe ist) sorgt doch auch für wohlige Schauer und angenehme Gefühle. Zwar mag die Ahnung der eigenen Unzulänglichkeit auch enthalten sein, aber eben nicht nur. Hier hättest Du eben noch die positiven Aspekte der Gedanken an die Geliebte einfügen können.
    Ansonsten wurde Dexter ziemlich gut charakterisiert. Ebenso die Beschreibungen der Kleidung, der Nacht, der Spiegel usw., das alles passt ziemlich gut und ist atmosphärisch, auch stilistisch sicher.
    Es lässt sich jedenfalls gut an, und ich werde die Fortsetzung erwarten.
    Bei so netten Worten ist man ja gleich viel motivierter, weiterzuschreiben! Dankeschön, Ewek Emelot.
    Bei Dexter ist das aber halt so ne Sache... der hat viel zu viel Schiss, um an die positiven Seiten zu denken - Auch wenn du das jetzt kritisierst finde ich es schöndass du das bemekrt hast weil genau das auch rüberkommen sollte *gg*
    keine Sorge, richtige Gefühle wirds noch genug geben, verlass dich drauf^^

  20. Beiträge anzeigen #220
    Deus Avatar von John Irenicus
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    John Irenicus ist offline
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    Ronsen! Schön, dass du dich mal wieder blicken lässt, und mit leeren Händen bist du auch nicht gekommen - Endlich mal wieder "Harpyien"!
    Eine kräftige Pranke - Da dachte ich schon, Freya hat schon Kindheitsharpyienerfahrung, die Auflösung ist dann doch recht amüsant.
    Noch nie haben mir Kinder bzw. ein Kind in einer Story so viel Spaß gemacht - Umso toller die Aktion mit dem neuen Eckzahn.
    Und Freya ist noch genauso süß wie damals - Wie toll.
    Diese scharfen Eckzähne machen mir aber Angst, das wirkt so vampirig - Ihr selbst scheint das ja auch nicht zu gefallen. Eine interessante Vergangenheit, die sie da hat.
    Am geilsten ist aber immer noch Larrys Auftritt - Ziemlich klischeebeladen wie er natürlich gerade in dem Moment angepoltert kommt, aber nicht minder lustig. Doch es wäre keine Ronsen-Story, wenn nicht kurz darauf schon Schluss mit lustig wäre.
    Was soll ich sagen? Ich habe rein gar nichts zu bemängeln! Weiter so!
    ------------------------------------------------------------------------------------------------

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