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    Auserwählter Avatar von Joe Black
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    Joe Black ist offline
    Die Ohrfeige seines Scheinvaters hatte Black mehr getroffen als es offensichtlich ersichtlich war.
    Keine der Illusionen zuvor hatte Hand an ihn gelegt, nicht auf diese Weise...
    Für diesen einen Moment, so kurz und vergänglich, war es, als ob sein vater wirklich wieder bei ihm gewesen wäre.
    Der Schlag der Handfläche löste Erinnerungen an alte Schläge mit erzieherischen Hintergrund aus.
    Sicherlich pervers, und doch war er seinen Eltern seit ihrem Tode nicht näher als für diesen Wimpernschlag.

    Glücklicherweise wurde das Schauspiel fortgeführt und Joe aus dem Moment gerissen.
    Ein neues Szenario eröffnete sich nach durchlaufen eines Detailarmen Ganges.
    Eine Türe führte in einen weiteren Raum, in dem bereits der nächste Schauspieler des Aktes wartete.

    Ehe sich Joe dem Mann näherte durchstreifte er mit seinem Blick den Raum.
    Ein einfacher Tisch, zwei einfache Stühle. Ein Gemälde an der Wand, darauf ein skelettierter Rhobar auf Schädel thronend und von kleinen Dämonenwesen gepeinigt.
    An der Decke hing ein goldener Kerzenleuchter, doch die Kerzen waren schon lange heruntergebrannt. Dies hinderte den Leuchter jedoch nicht daran, sachte und wie von Geisterhand bewegt, hin und her zu schwenken.
    Der Teppich, dunkelblau und Musterlos, schmiegte sich hauchdünn und ohne Falten an den dunkelbraunen Eichenholzboden.
    Jeder Schritt Blacks hallte laut durch den Raum und wurde nur durch das Gesäusel des Mannes übertönt der noch immer keinen Wank gen Joe gemacht hatte.

    Joe zog den ihm am nächsten stehenden Stuhl zu sich und setzte sich darauf.

    "Hey du! Setz dich zu mir!" engegnete er forsch.

    Der brabbelnde Mann mit der schieren Ausstrahlung von Verzweiflung drehte sich zu ihm und schaute ihn zum ersten Mal an.
    Black selbst schreckte unmerklich zusammen. Der Kerl sah aus...wie er selbst...
    Nicht wie ein Ebenbild, nein wahrlich nicht, jedoch wie eine unvollkommene Kopie.
    Die Haare waren brauner und dünner. Das Gesicht weniger markant...
    Joe legte den Kopf schief und betrachtete jede Einzelheit. Der Kerl könnte sein Bruder sein.
    Vielleicht aus dem Samen seines Vaters gezeugt mit einer hässlichen Kuh vom Lande oder so...

    "Okay...du scheinst mich zu hören. Und irgendwie mit mir im Zusammenhang zu stehen.


    Der Mann rückte nun näher zu Joe und säuselte aufgebracht:

    "Sag welchen Pfad soll ich gehen..."

    "Welchen Pfad? Was meinst du?"

    "Ich weiss nicht was ich tun soll! Ich muss mich entscheiden. Licht oder Dunkelheit?"

    "Licht oder Dunkelheit?"

    "Leben oder Tod?! Sprich Fremder, ich verzweifle ohne zu Wissen was ich tun soll!"

    "Du suchst den Tod? Na, da kann ich aushelfen!"

    "Spotte nicht über mich! Das Licht ist gütig, es wird mich schützen und behüten..."

    "Eine Glaubenskrise also?"

    "Feuer spendet Wärme, Zuflucht....schützende Hände...Essen und Freude! "

    "Du sprichst von Innos? Den Schweineficker?
    Haha, sicher. Verstörte Individuen wie du passen perfekt da rein!"

    "Du spottest noch immer! Warum nur Fremder? Innos ist ein mächtiger Gott voller Vorzüge!"

    "Tatsächlich? Nun gut, leeren wir die Spottschublade. Erzähl mir von diesen Vorzügen."

    "Er wacht über seine Schafe. Er ist voller Liebe und Wohlwollen!"

    "Definiere er wacht über seine Schafe.
    Meinst du diese Knechtdienste der Miliz? Die ewigen Schlachten in der die Kinder Innos zu hunderten abgeschlachtet werden?
    Sprichst du von den Klostern? Dort wo sie ihre Lehrlinge nach der Fülle ihres Goldbeutels und dem Mitbringseln aus den Farmen der Inzestfamilien des Landes erwählen?
    Ha, ich kann nur Lachen!
    Seine Liebe und sein Wohlwollen ist gleichzusetzen mit Knechtschaft und Zwang.
    Nimm die Menschen au dieser Insel hier.
    Sicherlich gab es Gläubige, aber sieh es an, er hat seine Armeen geschickt um sie alle einzupferchen.
    Sein Wille ist Gesetz, wer sich nicht daran hält, hat zu brennen!"

    "Ich...ich verstehe was du mir sagen willst. Aber hat er nicht auch grosses geschaffen? Die Menschen lieben ihn..."

    "Alle Götter haben grosses geschaffen. Alle haben sie Anhänger die sich um sie scharren und nach ihrer Liebe buhlen.
    Du sagst die Menschen lieben ihn? Bist du dir da sicher?
    Oder fürchten sie ihn? Fürchten seine Armeen. Die Verfechter seiner Gesetze?
    Seine Paladine die mit Flamme und Schwert sein Wort in die Schädel all derer hämmern die nicht glauben wollen?
    Sag mir, warum gibt es in fast jeder seiner vielen dutzende Städte prunkvolle Schreine, Goldene Statuen und Anlagen grossen Reichtumes?
    Und warum, gibt es in genau diesen Städten Armenviertel? Viertel wo keiner etwas zu Essen hat? Wo das Böse gedeiht und gemordet und herumgeführt wird?
    Warum werden diese Viertel abgeschirmt? Bewacht von der Miliz damit sie dort bleiben wo sie nach der Meinung aller hingehören? Ist das die Liebe Innos?
    Hehe, verzeiht, ich vergass. Hin und wieder gehen einige Priester mit ihren Novizen in diese Viertel und verteilen warme Suppe.
    Stimmt, seine Liebe ist wirklich...grenzenlos,hrhrhrhr..."

    "Ihr....habt recht...Ihr straft seine Worte Lügen....aber Beliar?
    Der Herr über die Dunkelheit?
    Warum sollte der Dienst bei ihm mehr erbringen?"

    "Der Dienst im Namen Beliars, erbingt dir rein gar nichts.
    Dies ist der Unterschied Suchender. Beliar lockt seine Jünger nicht mit Versprechungen.
    Er offenbart keine Visionen endlosen Terrors mit Ausblick auf den Weltuntergang wie es die Priester Innos so gerne beschreiben.
    Es gibt kein Reich von Menschenhand geschaffen um seiner zu huldigen, auch wen ich mir diesen Wandel wünschen würde.
    Doch Beliar, wünscht sich nichts dergleichen. Dieser Wunsch entspringt der Gier des Menschen.
    Beliars Dienst ist kalt, endlos und bestimmend.
    Doch beugst du dich und gibst dich voll und ganz seinem Willen hin, so wirst du Erfüllung finden.
    Ich selbst musste diese Lektion erst lernen. Ungestüm und Machthungrig wie ich war, deutete ich die Zeichen falsch die er mir gab."

    "Ich verstehe nicht. Warum sollte ich mich vor ihm beugen, wenn ich nichts davon habe?"

    "Du hast Freiheit Suchender! Die Freiheit deinen Dienst nach deinem ermessen auszuüben. Dorthin zu gehen wo du es für richtig hältst und zu tun was dir beliebt.
    Sicherlich braucht ein jedes Küken Führung oder Leitung. Doch der der die Worte und Lehren Beliars versteht, erlangt Erkenntnis sein Leben von Grund auf zu Ändern.

    Wenn du das Böse nicht mehr zu fürchten brauchst, die Dunkelheit dein Begleiter ist und der Tod dein Auftraggeber, wer will dir dann noch die Ängste Innos lehren?"

    "Du sprichst Weise....ich erkenne die Wahrheit in deinen Worten. Doch fürchte ich mich vor versagen...ich will meine Seele nicht verlieren..."

    "Alle Seelen kehren eines Tages heim. Beliar bekommt sie so oder so.
    Nur welche Seelen dürfen an seiner Tafel Platz nehmen? Die Kinder des Lichts die nicht sehen können in der Dunkelheit der Unterwelt?
    Die Fanatiker des Feuers, deren engstirnige Denkweise nicht zulassen würde, die Ehre bei der Darbietung eines solchen Platzes zu erkennen?
    Erfülle deinen Dienst auf Erden und du wirst dir deinen Platz im Jenseits sichern."

    Der Suchende dessen Aura nun an Festigkeit und Zuversicht gewonne hatte setzte sich nun endlich zu Black an den Tisch. Mit offenen neugierigen Augen blickte er den Mann vor sich an während er dankend nach seinen Händen griff und sehnlich antwortet:

    "Ich verstehe, erzählt mir mehr von Beliar. Ich möchte alles Wissen!"

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    Waldläufer Avatar von niederer Dämon
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    niederer Dämon ist offline
    Der Magier erfüllte die Bitte des Zweiflers und berichtete von seinem dunkeln Herrn. Der Zweifler lauschte den Worten, bis er sich sicher war genug gehört zu haben. Die Aura der Angst war längst gewichen, der Schleier der Unsicherheit abgelegt. Doch in den letzten Augenblicken vollzog der Mann eine Wandlung, die kaum mit den Worten des Magiers in Verbindung gebracht werden konnten. Schwäche und Machtlosigkeit blätterten von ihm ab und rissen mit jedem Fetzen etwas mehr von seiner Menschlichkeit mit sich. Die Lichter im Raum begannen zu flackern, als ob ein stiller aber unnachgiebiger Wind an ihnen zehrte. Schließlich blieb nur das kurzen Glimmen der erloschenen Fackeln übrig. Nicht als Zwielicht umgab den Magier und ihm Gegenüber saß die Dunkelheit. Die dämonische Präsenz war für einen Menschen kaum noch erfassbar, seine Stimme erschallte aus allen Richtungen und hinterließ ein tiefes dröhnendes Echo, als sie im Verstand des Magiers erschallte.

    Du bist dir deiner Sache sicher Joe Black, zu sicher. Deine Überzeugung verleiht dir Stärke und Sicherheit, doch nur dir. Stattdessen begegnest du mir mit Hochmut und Spott. So wirst du keine Anhänger finden. Man überzeugt niemanden von seiner Sache, in dem man die Alternative schlecht redet. Der Mensch soll zwischen den Göttern nicht das geringste Übel suchen und diesem folgen. Sie sollen die gleicher Überzeugung erlangen wie du sie bereits gefunden hast.

    Kriechend langsam bewegte die Finsternis sich auf Joe zu, schickte sich an ihn vollständig zu umhüllen, sämtliche Sinne zu blockieren. Um den Dämon zu vernehmen brauchte der Mensch nur seinen Verstand und keine weitere Ablenkung.

    Du sprichst davon, dass der Dienst im Sinne des Dunklen nichts bringt, dass dein Meister niemanden mit Versprechungen lockt und doch hast du selbiges bei mir versucht, als du mir einen besseren Platz im Jenseits zusichern wolltest. Welch Vorbild bist du für deinen Meister? Kannst du dieses Versprechen überhaupt halten? Ködere niemanden mit Dingen, derer du dir nicht sicher sein kannst.

    Der Schleier ließ bereits ein bisschen von dem Magier ab, ehe er nochmals sämtliche Wahrnehmung erstickte. Eine Sache zum Schluss Mensch. Richte dein Handeln in Adanos Sphäre nicht danach aus, was du dir vom Jenseits erhoffst. Du entziehst dich damit deiner Verantwortung für dein Handeln und deine Entscheidungen und gibst allein den Dunklen Herrn als deine Motivation an. Wenn Beliar dies gewollt hätte, dann wären seine Diener nichts anderes als Puppen, die gehorsam an ihren Fäden hängen und darauf warten bis man sie bewegt. Nutze deine Überzeugung und verändere die Welt, hinterlasse deine Spuren, auf dass du mit Stolz in die Unendlichkeit eintrittst und in nicht in Selbstgefälligkeit vor deinem Meister vergehst.

    Geh jetzt, ehe ich mich dazu entschließe dich doch hier zu behalten. Vergiss nicht was du hier erfahren hast und zieh deine Lehren daraus.

    Der Schleier der Dunkelheit löste sich schlagartig und ließ den Magier allein zurück. Die Fackeln entzündeten sich zaghaft wieder und waren die einzige Gesellschaft die Joe hier noch erwarten konnte. Hier gab es nichts mehr was ihn dazu brachte zu verweilen. Wieder gab es nur den einen Weg vorwärts und den Magier empfing auf der anderen Seite der Tür eine große Halle, mehr lang als breit. Raue, dunkle Fließen bedeckten den Boden und unzählige Nischen zierten die Wände in unregelmäßigen Abständen, in jeder eine Statue stehend. Auf den ersten Blick unterschieden sie sich kaum von einander und ähnelten der Kore in so vielen Details. Dennoch gab es kleine, aber feine Unterschiede.

    In der Mitte der Halle regte sich eine Gestalt. Hoch gewachsen, überragte sie jeden Menschen. Ihr menschlicher aber dennoch grotesk deformierte Körper wurde von verschieden farbigen Robenfetzen umhüllt. Überall waren darauf Runen zu sehen und allerlei seltsamer Schmuck hing von den einzelnen Fetzen hinunter. Aus dem ebenso unförmigen Gesicht, starrte ein Auge den Neuankömmling an. Wie ich sehe hast du bereits erkannt worin deine Aufgabe besteht. Du musst den Weg zurück finden, zurück in deine Welt...und während du dies tust werde ich deinen Willen prüfen. Etwas bedrohliches lag in der Stimme dieser Kreatur und doch auch - Vorfreude?...

    -Narzuhl-

  3. Beiträge anzeigen #23 Zitieren
    Auserwählter Avatar von Joe Black
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    Joe Black ist offline
    Noch während er in den neuen Raum stolperte, spürte er die unglaubliche Restpräsenz des Dämons in seinem Körper.
    Die mahnenden Worte hatten ihn überrascht. Er kannte diese Denkweise von einigen Magiern des Zirkels, hätte aber niemals gedacht dass ein Dämon ebenso "weichhärzig" denken konnte.
    Gut, was die Sache mit den leeren Versprechungen anbelangte, hatte der Dämon ins schwarze getroffen. Der zu Prüfende hatte seine Worte zwar sinnbildlicher gemeint, jedoch verhedderte er sich damit in Falschaussagen. Dies würde er künftig sachlicher Angehen müssen.
    Doch die Mahnung des Dämons, Innos nicht schlecht zu sprechen stiess ihm Übel auf.
    Nichts was er dazu gesagt hatte, war nicht zu einhundert Prozent so von ihm gemeint. Er stand absolut hinter seinen Aussagen und empfand es mehr als richtig diese auch so zu predigen.
    Doch akzeptierte er die Meinung des Dämonen, wie er auch die Meinung seiner Zirkelgeschwister in dieser Sache stets akzeptierte.
    Viele Wege führten in das Reich Beliars. Jedem der Seine.

    Der neue Raum war uninteressant gestaltet. Statue um Statue, alle der Kore ähnelnd, reihten sich in einem Gang.
    Wirklich spannend war jedoch der dämonische Wächter der hier für den reibungslosen Ablauf zu sorgen schien.

    Joe liebte diese Kunstwerke seines Herren. Je abstrakter und unheilvoller sie aussahen , desto mehr Faszination wirkten sie auf ihn aus.

    "Wie ich sehe hast du bereits erkannt worin deine Aufgabe besteht. Du musst den Weg zurück finden, zurück in deine Welt...und während du dies tust werde ich deinen Willen prüfen."

    Die Worte, mental von dieser uralten faszinierenden Kreatur in sein Hirn gehämmert, liessen den ehemaligen Assassinen ins Schwanken geraten.
    Er hatte sich eigentlich an diese Kommunikation und die damit verbundenen Kopfschmerzen gewöhnt.
    Doch dieser Dämon war weit mächtiger als die niederen Dämonen des Kastells, was Black bei jedem Wort deutlich zu spüren bekam.

    Eine der Koren hier würde ihn also wieder nach Hause schicken. Dort wo eine weitere Aufgabe auf ihn wartete.
    Es war nur logisch, dass er zu wählen hatte. Und da der Dämon meinte, dass sein Wille geprüft wurde, nahm Joe auch gleich an, dass eine fehlbare Wahl bestraft wurde.
    Der hohe Schwarzmagier nickte dem Dämonen zustimmend zu und begann die Koren genauer zu betrachten.
    Die Unterschiede jeder einzelnen waren minimal, aber doch vorhanden.
    Doch wie konnte er wissen, welche die richtige war? Er hatte die Kore selbst nur dieses eine Mal gesehen, und aus der Erinnerung heraus, hätte ein jede der hier Anwesenden die richtige sein können.

    Doch da es galt seinen Willen zu prüfen, ging Black davon aus, dass dies im vollen Umfang Geschehen würde.
    Wahrscheinlich gab es keine direkten Indizien die rasch zu Ziel führen würden, sondern nur die Möglichkeit nach Zufall zu wählen und die Folgen zu ertragen.
    Schwer einatmend machte Joe vor einer der Koren halt deren Aussehen er für richtig hielt.
    Er hatte die Wahl getroffen und spürte die Anspannung die sich aus Angst vor den Folgen in ihm aufbaute.

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    Waldläufer Avatar von niederer Dämon
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    niederer Dämon ist offline
    Ein schauderliches Lachen durchfuhr den Raum. Die Angst hatte den Magier verraten. Mit dämonischer Schnelligkeit schwebte die Kreatur heran und noch ehe der Mensch die Kore auch nur berühren konnte wurde dieser von dem Dämon mit einem eisernen Griff brutal zurückgezogen und in die Mitte des Raumes geworfen. Der Magier hatte kaum Zeit zu reagieren, als sich bereits ein knisterndern Blitz seinem Körper nährte und Feuerwerk der Schmerzen in diesem abbrannte. Nur einen Moment des Atemholens wurde dem Menschen gewährt, während sich die nächste Ladung bereits aufbaute und lechzend darauf wartete entladen zu werden.

    Mit jedem weiteren Schlag nährte sich der Dämon seinem Opfer, die Folter und Pausen wechselten sich in immer kürzeren Abständen ab. Krampfend und zuckend wandte sich der Magier auf dem Boden und hinterließ einen zufriedengestellten Peiniger, der auf ihn herabblickte. Wähle erneut Mensch. Lass dir so viel Zeit wie du willst, von mir aus kannst du auch den Rest deiner Existenz hier verbringen. Sei dir jedoch bewusst, dass die Prüfung die gleiche bleibt und ich werde nicht zögern dir deinen schwachen Willen erneut vor Augen zu führen.

    Nur mit Mühe richtete sich der Magier wieder auf, sein Körper gehorchte ihm noch nicht wieder richtig. Es dauerte also eine Weile bis er sich wieder auf seine Aufgabe konzentrieren konnte. Der Dämon wartete derweil absolut geduldig, doch in der Erwartung Zeuge des erneuten Scheiterns zu werden. Die Folter hatte den Magier nachdenklich werden lassen, Zweifel ob der richtigen Wahl schlichen sich nun in seinen Verstand, wohl wissend was ihn erwarten würde. So leicht zu durchschauen, so leicht zu beeinflussen.

    Kurz darauf fand sich Joe Black in der Mitte des Raumes wieder, seine Strafe wurde nach dem selben Muster vollzogen. Vielleicht solltest du einfach aufgeben. Eine Sache war doch anders. Statt stumm den Magier zu traktieren, sollte nun nicht nur sein Körper gefoltert werden. Die Schmerzen würden sofort aufhören. Ich würde dir sogar die Tür zurück öffnen. Kinsternde Blitze unterbrachen wieder für einen Moment die verführerischen Worte. Es ist so einfach, du könntest direkt zu deinem Herrn und Meister gelangen. Warum willst du dich also weiter abmühen? Ein letztes Mal tauchten die Entladungen den Raum in eine Mischung aus Schatten und grellem Licht. Es stank bereits ein wenig verbrannt. Wähle erneut Mensch, ich habe dir eine weitere Option gegeben...


    -Narzuhl-

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    Auserwählter Avatar von Joe Black
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    Joe Black ist offline
    Die Macht des Dämons erlaubte keine Zweifel an seiner Überlegenheit gegenüber dem einfachen Mensch.
    Wie eine Puppe wurde Black durch den Raum geschleudert. Die Schmerzen die ihm dabei Zuteil wurden, schienen sich bei jedem weiteren Blitz zu vervielfachen.
    Ein Ende des vom Empfinden möglichen war nicht in Sicht.
    Wieder und wieder erfassten die Blitze den zu Prüfenden. Sie frassen sich durch seine Haut, gen Knochen, durch alle Muskeln. Zuerst versteiften die Glieder, zuckten dann aber verkrampft auf und ab während der Körper durch die Energien durch die Luft getragen wurde.
    Die Aufgäpfel Blacks blähten sich bei jedem seiner Schreie mehr auf und erröteten mit dem Blut winzig kleiner aufgeplatzter Adern darin.
    Zu allem Übel ergötzte sich der Dämon an diesem Schauspiel und liess Black immer wieder einen Moment gewähren um sich zu sammeln, nur damit er nicht die Möglichkeit hatte dem Schmerz zu erliegen.
    Brandblasen so gross wie Tooshooer Murmeln bildeten sich auf der Haut, manche platzten bereits überreif auf und peinigten den Mann zusätzlich.
    Als der schier endlose Moment zuende ging lag Black ächzend und am ganzen Körper leicht rauchend auf allen Vieren vor dem Dämon.
    Er zitterte am ganzen Leib und biss die Zähne zusammen um den Schmerz ausgelöst durch verbrannte Haut und Muskeln, ansatzweise in die Schranken zu weisen.
    Doch der Dämon hatte sein Wekr noch nicht getan. Nach einer kurzen Belehrung säuselte er Worte die Befreiung versprachen.
    Worte die ihn Erlösen würden wenn er einwilligte. Er musste ihn nur gewähren lassen, damit der Schmerz endete und er in die Sphäre Beliars geschleudert werden konnte.

    Warum auch nicht? Hast du nicht genug Opfer gebracht? Hast du nicht genug durchlitten? Warum den langen Weg gehen wenn du hier und jetzt bereits an Ziel gelangen kannst?


    Waren dies seine Gedanken? Oder ein weiterer Trick des Dämons? Oder waren dies die Gedanken von Joe Black dem schwachen unwissenden Trickbetrüger der er einmal war?
    Ächzend liess sich der ehemalige Assassine auf den Rücken fallen und blickte schwer schnaufend an die schwarze Decke. Tausende kleine rot funkelnde Augen schienen, nach seinem Untergang lechzend, zurückzublicken.

    "Hehehe.......Hahahaha....Muahaha...MUAHAHAHAHHHAAA! SCHEISSE NEIN!" brüllte der Gepeinigte lachend aus.

    Ob von Wahnsinn getrieben oder tiefsitzender Inbrunst, Black richtete sich langsam und vor Schmerzen keuchend auf. Aber er lachte. Hämisch und mit leicht wahnsinnigem Blick.
    Seine rechte, halb schwarze Hand hob sich und er zeigte gen Dämon.

    "Du wirst meinen Willen nicht brechen Dämon! Auch wenn du dieses Spiel eine Ewigkeit fortführen willst, egal welche der Statuen ich wähle."

    Ein Hustanfall unterbrach den Redefluss Joes und er spieh etwas Blut auf den Boden. Mit der Handfläche wische er sich über die verbrannten Lippen und verfluchte sich just in diesem Moment dafür.

    "Du hast aber in einer Sache recht...warum sollte ich mich weiter abmühen. Arrgh... "

    Black kam in Bewegung, langsam, hinkend und sein taubes linkes Bein nachziehend.

    "Ich werde jetzt nach Hause gehen Dämon. Und nichts wird mich dabei aufhalten.... Es gibt noch zu viele Dinge die zu Tun sind. Die ich tun muss! "

    Er rümpfte die Nase als er die nächstbeste Kore erreicht hatte und sackte Erschöpft vor ihr auf die Knie.
    Seine Augen vielen fast von alleine zu. Der Dämon hatte wirklich ganze Arbeit geleistet. Nur mit Mühe und Not schaffte es der hohe Schwarzmagier bei Bewusstsein zu bleiben.

    "Bring mich nach Hause, so wie du es versprochen hast. Es ist Zeit!"

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    Lehrling Avatar von kore
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    kore ist offline
    Keinen Augenblick zu früh oder zu spät erwachte ein der Korestatuen zum Leben, jene die dem Magier am nächsten war. Der Folterdämon hatte sich im selben Moment zurückgezogen und die Aura des Raums wurde sogleich ruhiger und friedlicher.

    Deine Anwesenheit hier zeigt, dass du die dir zugewiesenen Prüfungen bestanden hast. Eine feste Überzeugung und ein starker Wille wohnen in dir. Eigenschaften, die für einen Priester, der seine Ziele erreichen will, unabdingbar sind. Am Feingefühl, um andere Seele auf den Pfad des dunklen Herrschers zu führen, mag es dir noch mangeln. Doch wird die Welt dir Gelegenheiten bieten, um dies zu ändern. Für den Moment ist somit alles gesagt und ich werde dich wie versprochen zurück begleiten.

    Wie auf dem Hinweg, fiel der Schleier der Kore wenig später über den Magier und als sich die Sicht wieder klärte, fand sich Joe Black im Kastell wieder...

    -Narzuhl-

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    Narzuhl ist offline
    Die Unterwelt, ein nur schwer zu fassendes Konstrukt und jedem Besucher anders erscheinend lag vor dem Hohepriester. Zunächst nur als nicht manifestierte Ebene, nur Präsenzen waren spürbar. Nurwenige Augenblicke nahm die Umgebung jedoch mehr und mehr Konturen an. Die Situation erforderte kaum besondere Ansprüche und so entsprang dem Konstrukt ein schlichte Raum, der ebenso gut überall im Kastell seinen Platz hätte finden können. Noxus lag vollkommen erschöpft am Boden, der Atem ging schwer, doch der Hohepriester versicherte sich, dass der Priester in einem stabilen Zustand war, ehe er sich auf einen von zwei einfachen Holzstühlen setzte, die das einzige Inventar des Raumes bildeten. Durch die Leere erschien das Zimmer unbequem weitläufig, fast schon als könne man sich darain verlieren.

    Noxus Exitus...seid ihr fähig meine Worte zu hören und zu verstehen? begann der Hüter seine weiterführende Untersuchung, während er gleichzeitig die magische Struktur des Priester genauer betrachtete. Er musste wissen was die Wassermagier angerichtet hatten und ob seine erste Vermutung richtig gewesen war...

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    Ehrengarde Avatar von Noxus Exitus
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    Noxus Exitus ist offline
    Wortlos erhob Noxus Exitus sich langsam, er fühlte sich, als unterläge er einer Mischung Fieber, nachträglichem Alkoholeinflusses und Muskelkater. Der Schweiß vermischte sich mit dem noch feuchten Blut, doch ließ er seine Ärmel bei sich statt die Visage sauber zu wischen. Er fühlte sich leer. Taub. Es kam ihm vor, als hätte er die Frage des seltsam Bekannten vor einiger Ewigkeit gehört, als er langsam nickte.

    "Ich bin Tod.
    Ich bin einfach gestorben?
    Ich bin ... Tod.
    Scheiße."

    Sein Gedankengang war genauso stümperhaft wie seine Bewegungen, als hätte er eine bei weitem zu große Menge Sumpfkraut gekaut. So schlecht war sein Augenlicht noch nie. Wahrscheinlich sah man Beliars Reich ohne Magie nicht. Moment - War er nun in Beliars Reich? Er fühlte Schmerz ... aber sollte er ohne die Bindung zu Beliar nicht in endloser Dunkelheit verschwinden, bis jeder seinen Namen vergessen hatte?

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    Ehrengarde Avatar von Narzuhl
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    Narzuhl ist offline
    Ihr seid keineswegs tot. Auch wenn ihr euch Beliar näher befindet als jemals zu vor, so seid ihr keinesfalls gestorben. Dank der kore und mir seid ihr in der Unterwelt und befindet euch nicht mehr in Gewahrsam der Wassermagier. Ihr seid mir schon einmal begenet, mein Name ist Narzuhl und ich bin der Hüter des Kastells. Der erste Teil meiner Aufgabe ist hiermit beendet, doch bevor ich zum zweiten Punkt kommen kann muss ich wissen was euch widerfahren ist. Erinnert ihr euch was gerade passiert ist, an die Wassermagier und ihr Ritual? -

    Mehr und mehr kam Narzuhl parallel zu der Überzeugung, dass das Ritual einem Siegel glich und tatsächlich die Magie des Priester gebannt oder zumindest gehemmt hatte. Endgültige Überzeugung konnte nur Noxus selbst liefern, sobald dieser zu klaren Gedanken in der Lage war...

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    Noxus Exitus ist offline
    Das Weißauge betrachtete das Schemen dass ihm schräg gegenüber saß und eindeutig mit ihm sprach. Die Glieder kneifend wollte er dennoch nicht erkennen, wenn er hier denn schon einmal getroffen haben sollte. Schnaufend bückte er sich nach vorne, doch obwohl die Gestalt maximal einen wenige Schritte entfernt sein durfte, konnte er keine feineren Linien ausmachen, nur der Kontrast, welcher vom geringen Licht geboten wurde, war ihm geblieben.

    »Narzuhl ... Narzuhl? Ihr wart damals noch kein Hüter. Ja, ich erinnere mich ...«, meinte der Schwarzmagier, gebückt wie ein alter Mann sinnierte er weiter, »... dort hat alles begonnen. Doch habe ich begonnen ... - Das Ritual? Das Ritual! Die Schweine haben mich belogen, sie haben mir das Letzte genommen, das Letzte haben sie genommen ..., gestohlen ... Verräter!«

    Abermals verstummte er für einige Sekunden. Ein kleiner Schwall Bluttropfen schaffte es durch den Nasentunnel Gerinnt durchzudringen um in seinen Schoß zu tropfen. Der zusammengekauerte ehemalige Gefangene bekam davon nichts mit. Dieser blickte wieder teilnahmslos in die Leere.

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    Narzuhl ist offline
    Ihr erinnert euch in allen Punkten, sehr gut. kommentierte der Hüter emotionslos die Worte des Priesters. Dessen Wechsel zwischen Aufgebrachtheit und Teilnahmslosigkeit, ließen nur wenig Spielraum für Deutungen. Doch das intakte Gedächtnis lies die Hoffnung zu, dass der Magielose sich auch an seine anderen Taten erinnern würde. Denn magielos war er tatsächlich, die Aufregung des Gestrafeten bestätigte nur die Vermutung des Hüters. Ein Strafe die man durchaus als gerechtfertig ansehen konnte. Doch bevor in diesem Punkt etwas endgültig war, sollte Noxus die Gelegenheit bekommen sich zu erklären.

    Erinnert ihr euch also auch daran, warum man euch die Magie genommen hat? Wisst ihr was in Setarrif passiert ist, als ihr eurer Magie freien Lauf gelassen habt? Wenn ihr dies tut, dann rechtfertigt euer extremes Handeln, eine weitere Chance dazu wird euch Beliar nicht geben...

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    Noxus Exitus ist offline
    »Rechtfertigen?«

    Noxus blinzelte mehrmals energisch, als wären seine Augen mit Dreck bedeckt, welcher durch simples Augenlider reiben entfernt werden könnte.

    »Wenn wir Beliar wahrhaft so Nahe sind wir Ihr behauptet, Hüter Narzuhl, dann bezweifle ich, dass ich mich rechtfertigen müsste. Schließlich war er jener mir diese Magie anzuvertrauen und soweit ich mich entsinnen kann, bin ich der Einzige, der seinen Willen tatsächlich ausführt. Statt im Kastell an Speis und Trank fett zu werden. Wo war mein Herr und Meister als ich Chaos in die Herzen der Menschen treiben wollte, wo war mein Herr und Meister, als ich seinem Ruf, seinem Befehl und Leitsatz gefolgt bin?«, sein Blick galt nicht mehr dem bisherigen Gesprächspartner, stattdessen suchte er abseits nach einer Aura. Ohne Erfolg.

    »Ich nehme an, hier wird verurteilt? Wer ist das Gericht? Ihr? Als Hüter des Kastells nehme ich an? Allmählich habe ich das bedauerliche Gefühl, dass Kastell und Beliar sind zwei verschiedene Gottheiten!«

    Sein Wort hatte sich sehr schnell von schwächlicher Verwirrtheit zu einem dominanten Donnern erhoben. Er war wütend, auf so vielen Ebenen und ... was hatte er jetzt denn noch zu verlieren? Ist ja nicht so, als ob er jemals sonderlich Rücksichtsvoll auf das Leben um sich oder sein eigenes war.

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    Vollkommen ruhig vernahm der Hüter die Worte des Priesters, die Verwirrung, den Zorn. Nichts davon beeindruckte den Hüter. Ihr müsst euch rechtfertigen, weil ihr einzig und allein für eure Taten verantwortlich seid. Ihr glaubtet in der Überzeugung nach dem Leitfaden eines Gottes zu handeln, doch berechtigt euch das nicht die Verantwortung deshalb von euch abzuschieben. Der Bleiche versuchte immer wieder in der Mimik des Priesters zu lesen, doch suchte dieser keineswegs den Blick seines Gegenübers.

    Welchen Weg die anderen Schwarzmagier gewählt haben steht hier nicht zur Debatte, es geht einzig und allein um eure Taten. Eure Arroganz und Anmaßungen, alleine den vermeintlich richtigen Weg zu kennen machen euch blind, lassen euch nicht mehr klar denken und verleiten euch dazu eure Fähigkeiten so einzusetzen wie es euch gefällt - einzig und allein wie es euch gefällt und nicht dem dunklen Gott! Ja ich bin hier um über euch zu urteilen, doch könnt ihr euch sicher sein, dass die Dämonen des Kastells, dessen Bewohner ihr seid, meine Entscheidung unterstützen und damit auch Beliars selbst. -

    Narzuhl hegte Zweifel ob er in dieser aufgebrachten Stimmung überhaupt Noxus erreichen konnte oder ob dieser weiterhin an seinen Überzeugungen festhalten würde. Doch noch wollte der Hüter nicht so einfach aufgeben. Beliar gab euch das Geschenk seiner Magie unter der Vorraussetzung, dass ihr ihm treu dient, euer Wissen mehrt und seinen Einfluss in der Sphäre Adanos verbreitet. Durch sinnloses Abschlachten von Menschen nutzt ihr eure Macht auf allzu leichtfertige Art und Weise und mehrt keinesfalls den Einfluss des Dunklen. Lediglich die Anzahl der Toten in seinem Reich wächst und die Abneigung gegen ihn und sein Gefolge in der Welt seines Bruders. Was wolltet ihr also damit bezwecken? Hattet ihr einen Grund gerade diese Menschen zu töten? Oder geschah dies lediglich aus einem Anflug von Emotionen denen ihr euch hingegeben habt, geschah es weil es euch gerade so passte?...

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    »Die Morde waren keine Absicht, sie geschahen im Affekt.«

    Noxus Stimme hatte sich wieder beruhigt, der Blick fiel zurück zum Hüter. Das laute Reden hatte ihm das bisschen Kraft gekostet, dass er in den wenigen Minuten regenerieren konnte. Belegt fuhr er fort.

    »Ich habe ein größeres Ziel verfolgt, eines, den Einfluss Beliars' zu stärken, in Respekt und Ehrfurcht, nicht in Hass oder Aversion. Ich habe zwei Statuen erbaut, aus Knochen, größer als ein Ork, tagelang habe ich mich mit der Fertigung abgemüht. Ich habe die Orte von Adanos Sphäre entweiht, auf dass Beliars Einfluss dort wachsen möge und Verblendeten den richtigen Weg offenbare. Stattdessen geraten sie in Vergessenheit. Ich habe Dämonen aus Beliars Sphäre hierher beschworen, um seinen Einfluss zu vergrößern, die bekanntesten Namen sollten ihren Weg in meine Knochen finden.«, bestimmt klopfte er sich mit der Faust unterhalb des Schlüsselbeins, auch wenn er wusste, dass er diesen Erfolg seinerseits nicht anrechnen konnte. Überzeugt davon, dass es sich um eben diese Dämonen handeln musste, hatte er die Stimmen, die Geisteskrankheit, bis zum Ende ignoriert. Da diese Kreaturen durchaus magiegebunden waren, ihr Wispern noch immer anhielt, seine Magie hingegen nicht mehr vorhanden war, war das Fazit klar. Meister Hyperius hat falsch gelegen.

    »Wie sollte ich anders reagieren, wenn ich von Frust und Zorn zerfressen bin, wenn ich auf Knien schwitze während meine Brüder keinerlei Anlass zeigen auch nur Annähernd die Sache unseres Herren zu unterstützen.
    ...
    Ach, verdammt mich doch. Wer macht sich schon die Mühe Rechtschaffenheit in den Worten eines Wahnsinnigen zu suchen.«, resigniert warf er den anlaufenden Versuch wieder hin. Es war nicht die temporäre Müdigkeit, die ihm so zu schaffen machte, es war jene, die seit Monaten, gar Jahren an ihm nagte. Für den Moment war er absolut überzeugt, dass ihm sein weiteres Schicksal egal war.

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    Habe ich euch nicht die Gelgeneheit gegeben euch zu erklären und zu rechtfertigen? Wenn ich euch von vornherein verurteilt hätte, dann wäre euch euer Strafmaß bereits bekannt und wir würden durch die Gänge des Kastells wandeln. Glaubt also nicht, dass sich niemand um euer Schicksal schert. - Endlich zeigten sich auch mal andere Emotionen als bloßer Ärger in den Worten des Priesters. Ansatzpunkte die sich der Hüter durchaus bedienen konnte.

    Ihr gebt zu, dass eure Taten im Affekt geschahen. Ihr habt also zugelassen, dass euch der Moment überwältigt, euch schwach und anfällig macht. Solch unüberlegte Handlungen führen im einfachsten Fall nur euch in Gefahr. Noch dazu habt ihr in dieser Situation eure Fertigkeiten absolut maßlos eingesetzt, was euch nur umso verlertzlicher gemacht hat. Wie wollt ihr Beliar dienen, wenn ihr kraftlos in den Kerker geführt und anschließend einfach gehängt oder geköpft werdet? Der Finstere hat euch seine Macht sicherlich nicht verliehen, damit ihr euch bei der ersten Gelegenheit in die Nutzlosigkeit oder den Tod werft. -

    Narzuhl überlegte, wog die Worte des Priesters ab und reagierte nach wie vor absolut gelassen. Eure anderen Taten mögen für euch sprechen, doch macht ihr eure eigenen Anstrengungen durch solche Fehler zunichte und schadet damit schlussendlich nicht nur euch selbst. Wenn es euch so sehr grämt, wenn ihr überzeugt seid, dass eure Brüder und Schwestern des Zirkels zu untätig sind, dann überzeugt sie sich euren Anstrengungen anzuschließen. Ihr seid ein Priester der dunklen Künste und als solcher ist es eure Pflicht nicht nur neue Anhänger für Beliar zu finden und zu überzeugen, sondern auch darauf zu achten, dass sein Gefolge nicht vom ihm bestimmten Pfad abkommt. Als Einzelner werdet ihr nur Taten bis zu einer gewissen Größe vollbringen können. Ruht euch nicht auf euren Erfolgen aus, strebt weiter nach Perfektion, das sollte euer Handeln leiten, euer überlegtes Handeln...

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    Die Worte machten Sinn, als sie in seinen Schädel eindrangen, doch der sture Stolz verbat ihm sich ihrer Richtigkeit zu beugen. Es hätte auch die Stimme Beliars in seinen Schädel kreischen können, dass Zugeben war einfach nicht drin. Dennoch, seine Handlungen reflektierend wusste er schon im Moment des Vergehens um ihre stupide Sinnlosigkeit. Der doppelte Aufruhr in Tooshoo, die Attacken im Kastell, die zwei Morde in Thorniara und schließlich ein gesamter Amoklauf in Setarrif.

    »Sagt mir eines, Hüter Narzuhl, bevor ich demütigst mein Urteil empfange. Es ist allgemein bekannt, dass wir unsere Macht mehren sollen, durch angeeignetes Wissen um den Einfluss Beliars auf diese Sphäre zu vergrößern.
    ...
    Wo-zu?«

    Tatsächlich war Noxus auf eine Ausführung gespannt. Seiner Auffassung nach waren sie hier um mit dem vermehrten Einfluss Chaos über die Welt zu bringen, Chaos, die einzige Freiheit, Chaos mitsamt Zerstörung und Tod, dem größten Einfluss ihres Meisters. Etwas, dem er nachgekommen ist wie kein anderer.

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    Der Hüter bemühte sich seine aufkommende Überraschung zu verbergen. Noch konnte man das Ringen, den Zweifel bei Noxus spüren, doch die Einsicht hatte eine Chance bekommen. Nur mit Macht, so vielförmig sie sein mag, habt ihr die Chance Einfluss auszuüben, etwas zu verändern. Beliars Weg ist der Weg des Chaos, des Wandels der Veränderung. Für die Ordnung, die Starrheit die Innos repräsentiert bedarf es nichts weiter, als dass ihr euren freien Willen aufgebt, dasitzt und tut was euch geheißen wird. Wir sind es die der Welt Veränderungen bringen, wir bewahren sie vor Stillstand, wir sind der Fortschritt. Dafür ist die Zerstörung notwendig um zu starre Strukturen aufzubrechen, dazu ist der Tod nötig um die zu beseitigen, die sich unserem Herrn widersetzen und sich nicht überzeugen lassen, dazu ist Wissen nötig, denn nur durch Wissen erlangt ihr die Überlegenheit etwas zu ändern. -

    Zum ersten Mal schwang der Hauch von Emotionen in den den Worten des Hüters. Der Eifer um seine Worte nicht nur wahr werden zu lassen sondern auch sie zu verbreiten. Er erwartete nicht das Noxus diese Vorstellung exakt kopierte, aber wenn er nur einen anderen Blickwinkeln kennen lernen würde, wenn sich seine Überzeugung dem Dunklen zu dienen dadurch festigte, dann hatte der Hüter schon eine Veränderung vollbracht, die den ganzen Aufwand rechtfertigte...

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    »Und was genau habe ich dann getan, die letzten Jahre? Als ich die Starre erschüttert, gesamte Ortschaften in Chaos gestürzt habe? Die Innosler lecken sich selbst jetzt noch die Wunden von meinem Aufenthalt, manche werden dort niemals heilen. Sie werden nie wieder Fähig sein Starre blühen zu lassen, sie sind aufgefordert zur Veränderung, zum Fortschritt, während sie es wahrscheinlich nicht einmal merken. Mein Handeln war Strukturlos, dessen bin ich mir bewusst.

    Doch wenn ich alleine ein solches Ausmaß anrichten konnte, stellt Euch vor, was eine Truppe von fünf, gerade mal fünf, unserer mächtigsten Mitglieder hätte anstellen können? Mit einem Plan und Zusammenarbeit wäre es uns Möglich gewesen die Hauptstadt unseren in Flammen geschrieben Feindes Innos in absolutes Chaos zu stürzen.

    Was hält die mächtigsten Magier unseres Zirkels davon ab, eben solchen Treiben nachzugehen, statt mit dem Küchendämon des Kastell zu diskutieren oder ziellos durch Argaan zu spazieren?«

    Noxus Kondition und geübter, täuschender Zunge war es zu verdanken, dass es kaum möglich sein sollte, zu unterscheiden ob es die Antworten nicht kannte oder jene seines Gegenüber hören wollte.

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    Da war es wieder, das Auflehnen, die Uneinsichtigkeit, Narzuhl hatte es ja fast schon erwartet. Dennoch vollführte er seine Aufgabe mit aller Geduld die er dafür aufbringen konnte. Werdet ihr für eure anderen Taten angeklagt? Habe ich euch nicht bereits gesagt ihr sollt euch nicht auf euren Erfolgen ausruhen? Ebenso wenig könnt ihr sie als Ausgleich für eure Verfehlungen ins Feld führen. Auch müsst ihr mir nicht erklären wozu wir in der Lage sind oder wären. Sich an Vorstellungen zu ergötzen erziehlt keine Veränderung. Handelt stattdessen lieber, überzeugt die anderen Magier für eure Unternehmungen, zeigt ihnen bessere Diener Beliars zu sein und auch ihr werdet ein bessere Diener des Dunklen werden. Welche Gründe sie zur vermentlichen Tatenlosigkeit bewegt werdet ihr dabei selbst herausfinden und sie überzeugen müssen von selbigen abzulassen. Oder aber ihr werdet durch sie eine andere Sichtweise der Dinge erlangen und selbst noch erfahrener, noch wissender werden. -

    Die Kreise die das Gespräch zog wurden immer enger, der Hüter wusste, dass er bald zu einem Abschluss kommen musste. Ein Urteil musste gefällt werden...

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    Seine Chance dazu hatte er offensichtlich bereits verspielt. Er war magielos. Wie sollte er seine Gefährten, die ihn nahezu alle verabscheuten oder mindestens als zu große Anstrengung betrachteten, davon überzeugen, eine Organisation wie dem Blutorden aufzuziehen? Er hatte nun nicht mehr die Mittel dazu. Gerade jetzt als ihn die Erkenntnis trifft werden ihm die Mittel genommen.

    Plötzlich fiel Noxus selbst ein: Fokusse! Meister Hyperius hat Fokusse genutzt um Kräfte zu kontrollieren und zu versiegeln. Wer sagt, dass die Reinigung meiner Magie nicht wieder rückgängig gemacht werden konnte?
    "Ein Weg ohne Magie-", versuchte Pan belehren als Noxus, Satyroi sowie Abigor im Kanonen "Halt die Schnauze!" genervt zurückriefen.

    Ein Glimmen entfachte sich in seinen Augen, kein Wahnsinn, keine Blutgier oder brennender Hass, nein, es war Hoffnung die dass erste Mal durch seine Adern floss, seit über einem Jahr. Tief durchatmend, um Entschlossenheit zu zeigen und zu symbolisieren, dass er tatsächlich meinte was er sagte, sprach er klar und deutlich:

    »Ich danke Euch für Eure Antworten, Hüter Narzuhl.
    ...
    Ich bin bereit mein Urteil zu empfangen.«
    Geändert von Noxus Exitus (03.07.2014 um 02:49 Uhr) Grund: Zitatkästen stören den Postfluss

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