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    Ritter Avatar von lunovis
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    Die Schlacht um Khorinis


    Die Schlacht um Khorinis









    ... und Geschichte wiederholt sich doch!



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    Geändert von lunovis (21.04.2008 um 12:32 Uhr)

  2. Beiträge anzeigen #2
    Ritter Avatar von lunovis
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    Etwas träge erhob sich der Magier vom staubigen Boden, spröde Holzdielen knackten bei jeder Bewegung, es roch muffig, nach jahrelang abgestandener Luft. Sonnenlicht drang von einem Fenster herein, ließ abertausende winzig kleine Staubteilchen wie Vogelschwärme durch die Lüfte tanzen. Sein Nacken schmerzte – kein Wunder, hatte er doch auf einem ungemütlichen Platz genächtigt. Erst allmählich dämmerte ihm: Dielen? Staub? Boden? Wo war das Stockwerk aus Licht, die Wände aus hell schimmerndem Nebel, der Boden aus dicken Rauchschwaden? Er konnte sich nur erinnern, die ganze Nacht durch das wundersame Stockwerk gewandert zu sein, ohne den Ausgang wieder zu finden. Sie waren einige Stunden durch den rechten Flügel marschiert, oder waren 'über' dem rechten Flügel des eigentlichen Kastells marschiert, ohne die Treppe in das dritte Stockwerk des Kastells wiederzufinden. So waren sie Stunden um Stunden in stummer Faszination gewandert, bis der Morgen langsam erwachte und den Horizont langsam erhellte.

    Ab diesem Zeitpunkt konnte er sich nicht mehr erinnern. Waren sie irgendwann einfach eingeschlafen? Nur vage Gefühle ebbten von einer gewissen Panik nach, die ihn erfasst hatte, als es zunehmend heller wurde. Der Mond im Begriff war, zu verschwinden. Die Konjunktion würde sich nach dieser Nacht wieder auflösen, die Macht der Sterne versiegen. Was, wenn sie es dann nicht herausgeschafft hätten?
    Sie hatten es offensichtlich geschafft, wenn auch eine Frage blieb.
    „Wo bei Beliar sind wir?“
    Auch der Hohepriester war erwacht und hatte sich in dem kleinen Zimmer umgesehen, in dem es nichts außer Staub, einigen alten Möbeln und einem matten Bildnis gab, das eine verhutzelte alte Frau zeigte.
    „Im Kastell, nehme ich an“, gab er salopp zurück, nachdem er einen kurzen Blick hinaus geworfen hatte. Und tatsächlich – das winzige Fenster wies in den Innenhof, wo die immergrüne Esche langsam rauschend umherwog und das Gras satt wie im Frühling erstrahlte. Lunovis grinste.
    „Wie auch immer das zu erklären ist“, begann er, „Das vierte Stockwerk ist nicht mehr da, wir sind hier, soweit ich es sehen kann, im dritten und über uns ist nur das Dach. Ich schlag vor, wir sollten zunächst ein wenig Nahrung im Refektorium zu uns nehmen und uns dabei über die Geschehenisse beraten.“
    Der Hohepriester war einverstanden und sie öffneten die Tür, die erwartungsgemäß in einen recht dunklen Flur führte. Doch der Weg war nunmehr einfach: Die Treppen herunter, immer der Nase nach.
    „Habt ihr schon eine These über das, was uns diese Nacht widerfahren ist? Hat die Konjunktion der Sterne und des Mondes bewirkt, das sich ein Stockwerk in einer gewissen Weise gespiegelt hat, sowie der Mond auch das Sonnenlicht widerspiegelt?“

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    Grünauge  Avatar von Sinistro
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    Der Kopf des Hohepriesters dröhnte, als hätte er den gestrigen Abend nicht im vierten Stock des Kastells, sondern im Refektorium verbracht, ausgelassen mehrere Karaffen des süffigen Kastellweins getrunken und seine Studien unter der bewusstseinserweiternden Wirkung des Alkohols fortgeführt. Überhaupt- seine Studien zur Bibliothek stockten schon wieder einmal, diesmal, weil er sich hatte ablenken lassen von diesem hohen Schwarzmagier, der ihn jedoch in eine Welt entführt hatte, die ihresgleichen suchte.
    Dieses Erlebnis musste der Grünäugige erst einmal verdauen und vor allem richtig in seinem Kopf einordnen. Diese Welt, dieses vierte Stockwerk, es war zu phantastisch, als dass er es heute noch als real ansehen konnte. Und vielleicht war genau das eines der Geheimnisse dieser Ebene- sie war nicht real, sie bildete ein eigenständiges Unteruniversum zum eigentlichen Leben. Vielleicht aus diesem Grund, vielleicht auch aus einem anderen dröhnte nun der Kopf des Hohepriesters und seine Kehle war trocken- ein weiterer Hinweis darauf, dass er den gestrigen Abend vielleicht nur ohne wirkliche Wahrnehmung inmitten des Refektoriums und vor allem mit sehr viel Alkohol verbracht hatte.

    „Spiegelbild? Nein, ich… ich glaube nicht“, stöhnte der Dämonenbeschwörer den Magietheoretiker an, „Ich glaube eher, dass… dass es sich um den normalen Zustand handelte, dass sich nichts verändert hat, dass alles so ist, wie es auch noch gestern war. Ich zumindest habe keinerlei Veränderungen in der Magie wahrnehmen können, keine Veränderungen in irgendeiner Sphäre und noch weniger Veränderungen, die ich als signifikant bezeichnen möchte und könnte.“

    Langsam erholte sich Sinistro, er stellte sich die Frage, weshalb er nicht in seinem Gemacht genächtigt hatte und alleine dass er sich nicht an einen Rückweg aus dem vierten Stock erinnern konnte, manifestierte seinen Glauben daran, dass er sich gestern einfach nur von einem Grünschnabel hatte abfüllen lassen. Seine Laune sank in den Keller.
    „Und ja, Refektorium ist eine gute Idee, eine sehr gute, ich benötige Wasser. Wieso merkst du eigentlich nichts?“ murmelte der Dämonenbeschwörer seinem Begleiter zu, der ihn nur verständnislos anstarrte und den Kopf schüttelte.

    Die beiden Männer hatten das Gemach, in dem sie die Nacht verbracht hatten, hinter sich gelassen und die Treppe hinab in die Eingangshalle gefunden, die sie nun langsam herunter schritten- der Magielehrmeister hielt dabei Mittelfinger und Daumen der rechten Hand, die vor seiner Stirn war, an seine Schläfen und versuchte, seine Kopfschmerzen mit Massage zu besänftigen.
    „Ach ja, was diese magischen Veränderungen angeht- ist dir denn irgendetwas aufgefallen? Weißt du überhaupt noch etwas vom gestrigen Abend? Meine Erinnerung liegt irgendwie im Nebel.“

  4. Beiträge anzeigen #4
    Ritter Avatar von lunovis
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    lunovis ist offline
    „Nun, da liegt sie auch ganz gut. Sieht bei mir auch nicht besser aus, es ist, als ob sich auf meine ganze Wahrnehmung eine dichte Nebelschwade gelegt hätte.“
    Langsam schlürfte der Magier einen wärmenden Minztee. Zu den Nackenschmerzen kam noch ein gewisses Gefühl der Kühle, eisige Schauer liefen seinen Rücken herunter. Der Tee wärmte hingegen aus dem inneren heraus, genauso wie die Suppe mit Huhn, die er sich kredenzen ließ. Der Priester hatte offensichtlich größere Probleme, er stützte seinen Kopf, als könne der Hals ihn allein nicht mehr tragen und er war noch ein gutes Stückchen blässer als sonst. Die Augenfarbe erinnerte jetzt auch weniger an Smaragde als an Erbrochenes. Schließlich setzte Lunovis die Tasse wieder ab.

    „Viel weiß ich auch nicht mehr. Ich kann mich erinnern, dass wir sehr sehr lange durch die Gänge gewandert sein müssen, ohne den Ausgang oder überhaupt eine Treppe hinab zu finden. Wir waren zunächst auf der Suche nach der Kuppel des Observatoriums, die eigentlich in den vierten Stock hätte hineinragen müssen – doch sie tat es nicht. Wir fanden überall nur helle, schimmernde Flure und ebene Räume, die davon abgingen. Gegen frühen Morgen, als es heller wurde, bekam ich eine leichte Panik, da ich vermutete, das Stockwerk würde mit uns verschwinden, was aber offensichtlich nicht der Fall gewesen ist. Ich habe noch nicht lange darüber nachgedacht, aber viele Möglichkeiten bleiben nicht. Entweder sind wir irgendwann einfach übermüded und abgekämpft eingeschlafen. Oder der anbrechende Tag und der sich verändernde Sternenhimmel hat das Stockwerk verschwinden und uns bewusstlos werden lassen. Wobei sich immernoch die Frage stellen würde, wie wir dann in den dritten Stock gekommen wären. Dämonen gibt es dort oben nicht – und wenn dann sicherlich keine, die uns freundlich gesonnen wären, oder was meint ihr?“

    Lunovis lehnte sich zurück und versank in unruhiger Grübelei, die jedoch nicht weiter auffiel, hatte der Priester doch genug mit sich und seinem Kopf zu tun. Es ergab alles nicht allzuviel Sinn. Zudem hatte der Grünäugige keinerlei Veränderungen festgestellt, die das magische Netz selbst betrafen. Natürlich, sie hatten diese offensichtliche Manifestation bemerkt, aber hätte es dann nicht noch darüberhinaus eine Veränderung in der Magie geben müssen? Alles hing doch miteinander zusammen! Es war, als würde man ein Feuer schüren und der Schürhaken bliebe kalt! Das konnte nicht sein.
    „Seid ihr euch sicher, das ihr nichts gespührt habt? Vielleicht hat sich eure Wahrnehmung noch nicht wieder normalisiert. Als hoher Schwarzmagier reichten meine Fähigkeiten bisher nicht aus, aber euch als Hohepriester muss doch etwas aufgefallen sein? Wenn nicht, würde es mich stark wundern, denn es würde bedeuten, das das Erscheinen des zusätzlichen Stockwerks gar nicht von der Sternenkonstellation beeinflusst wurde.
    Ach, dabei fällt mir ein, was ist eigentlich mit dem alten Mann, den wir gestern im Innenhof fanden?“

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    Ehrengarde Avatar von Angelina del Rio
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    Angelina del Rio ist offline
    Die Hohe Magierin des Wassers befand sich auf Onars Hof. Schon lang war es her das war dieser Ort eine zweite Heimat für sie gewesen, doch viel hatte sich verändert seit dem. Nun war sie zusammen mit einigen Priestern Adanos' hier her gekommen um die kleine Kapelle hinter dem Haupthaus wieder herzurichten. Die Magier waren überzeugt es gäbe immer noch genug magische Energie um die Runensteine zu aktivieren. Vor vielen Monden hätte sie sich eine Zweite Teleportrune so sehr gewünscht, doch jetzt war sie da das Bündnis zwischen den Söldnern des Lee festigen... Ob das helfen würde gegen den bevorstehen den Krieg mit den Orks, von dem jeder zweite auf Khorinis redete. Angelina hoffte immer noch das diese Invasion der Orks nur Schwarzmalerei der Leute war. Schlicht und einfach gesagt ein Gerücht.

    Angelina hatte gerade die letzten beiden Kreise der Magie des Wassers erlernt und ging zusammen mit ihrem Freund Ceron Hohepriester der dunklen Mächte zu der kleinen Kapelle. Ceron zögerte erst sie zu betreten, doch die Magierin nahm ihn einfach an der Hand und zog ihn mit hinein. Neugierig schaute sie Mephistopheles über die Schulter wie weit er denn mit den Teleportsteinen war. Ceron unterhielt sich derweil kurz mit seinem ehemaligen Schüler Tinquilius, der inzwischen selbst ein Lehrmeister war. Die Teleportsteine lagen auf dem Altar und begannen zu glühen und als das blaue Licht in ihnen erloschen war das das Zeichen von Onars Hof darauf zu erkennen.


    „Die Dame zuerst!“, meine Mephistopheles und überreichte einen Runenstein Angelina. Sie öffnete den Beutel den sie am Gürtel trug und tat den Stein hinein. <Noch einer mehr...> dachte sie. Sie hatte so schon Probleme die richtige Rune zu finden wenn es mal schnell gehen musste. Wie dem auch sei. Sie verließen die Kapelle wieder und dann war mal wieder die Zeit des Abschieds gekommen. Ceron musste dringend zurück ins Kastell und Angelina wollte zurück nach Jharkendar sie hatte das Gefühl, dass sie dort gebraucht würde.
    Sie schlang die Arme um den Hals ihres Geliebten und er legte seine sanft um ihre Taille. Angelina hielt die Rune zwischen Zeigefinger und Daumen als das bläuliche Licht die beiden umschloss und über ihnen unglaublich große Lichtkugel schwebte. „Lichtkugel?!“ Angelina schloss die Augen und als sie sie wieder öffnete fand sie sich der Eingangshalle des Kastells wieder und blickte in die versteinerten Augen des Vabun.

    „Wenn man es nicht vor hat, dann klappt es!“, lachte sie und vergnügt und ging mit Ceron ins Refektorium sie würde ihre Ankunft in den Tempeln von Jharkendar einfach um ein paar Stunden verschieben.

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    Am Ufer des Rubikon  Avatar von Medin
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    Medin ist offline
    „Noch eins.“
    „Noch eins?“
    „Noch eins!“
    „Kommt sofort.“
    Alles war beschissen. Von dem Moment an, als er gestern Abend um die Ecke gebogen und Trilo gesehen hatte, war alles anders gewesen. Keine Hoffnung mehr, den Freund wieder in Freiheit zu sehen. Kein Vertrauen, wie es unter Waffenbrüdern üblich war. Keine Perspektive. Hilflosigkeit. Wo hatte ihn das hingebracht? In Coragons Taverne.
    Medins verschwommener Blick wanderte in den Bierkrug. Leer. Wie lange braucht Coragon denn? So ein Mist!
    Immer wieder die eine essenzielle Frage: Warum? Warum war Trilo ausgebrochen? Warum musste er so verdammt uneinsichtig sein? Warum hatte er nicht über die Folgen seines Handelns nachgedacht? Warum hatte er ihnen das angetan? Der Paladin fand keine Antworten. Trilo würde, sofern kein Wunder geschah, bald sterben. Das war die Antwort auf sein Handeln. Doch die Fragen würde nicht sterben. Sie würden ihn weiter quälen. Sie würden nie eine Antwort erhalten.
    „Noch eins“, ertönte Coragons Stimme und stellte einen gefüllten Bierkrug vor den General. „’S ist das achte bereits.“
    „Du kriegst schon deine Zeche.“
    „Das meinte ich damit nicht, General.“ Ohne ein weiteres Wort verschwand Coragon wieder zu anderen Krisenherden in der Taverne. Medin blickte ihm eine Weile nach. Dann fixierten seine Augen den Bierkrug. Na endlich. Einen Schluck später hatte sich das Gefäß schon zu einem Viertel geleert.
    Sein Blick wanderte weiter. Am Tischbein lehnte der Einhänder samt Waffengurt. Schöne Waffe, dachte sich Medin. Sie hätte Trilos Leben schneller beenden können. Dann hätte er sich nicht selber zu zerstören brauchen. Ja, das war ja das schlimmste daran. Dieser Idiot zerstörte sich selbst.
    Schöne Waffe. Wie viele Leben sie schon beendet hatte? Wie viele Leben würde sie noch beenden? Seine Gedanken stockten kurz, bevor sie sich weiter drehten. Konnte sie auch sein Leben beenden? Falsche Frage. Konnte er mit ihr sein Leben beenden? Wollte er? Das Leben sah nicht mehr wie ein Leben aus. Würde er es tun? Nein. Das hasste er an sich selbst. Keinen klaren Entschluss fassen, sondern zwischen zwei Wegen hängen bleiben. Das führte meist in den Abgrund.
    Schöner General bist du, spöttelte ein Gedanke. Gibst dich dem Suff hin und spielst mit Selbstmordgedanken.
    Ja, ein schöner General bin ich.
    Mit einem Zug trank der den Rest des Bieres.
    Wie spät ist es?
    Zu spät.
    Zu spät für was?
    Zu spät zum Leben.
    Dann beeil dich!
    Nein, keine Eile. Niemand hatte es heute eilig. Auch nicht Trilo. Nein, niemand. Doch, einer hatte es eilig. Coragon.
    „Noch eins.“
    „Noch eins?“
    „Noch eins!“

  7. Beiträge anzeigen #7
    Grünauge  Avatar von Sinistro
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    Sinistro ist offline
    Alter Mann? Innenhof? Da war doch was…
    Der Heiler zuckte zusammen, seine Schultern sanken ein wenig herab, schon alleine, da der Krug mit Wasser, den er soeben getrunken hatte, nur die gröbsten Geschmacksverirrungen beseitigten, die er gerade erleiden musste, sein Essen, drei trockene Brötchen, mochten zwar den Magen des Hohepriesters beruhigen (der jedoch erstaunlicherweise gar keine Probleme machte, normalerweise hatte der Grünäugige nach durchzechten Nächten das ein oder andere Zwicken im Bauchbereich), dennoch hatten sie es nicht geschafft, die Kopfschmerzen zu vertreiben.

    „Wie gut jetzt wohl ein Glas mit frisch gepresstem Orangensaft täte“, murmelte der Magus vor sich hin, Lunovis guckte kurz vom Essen auf, doch schien es sich anders überlegt zu haben und doch nichts von dem verstanden zu haben, was Sinistro gerade von sich gegeben hatte.
    Das Glas vor ihm auf dem Tisch erscheinend, einen kräftigen Schluck daraus genommen, kratzte der Hohepriester seine Stirn.
    „Ach ja, da… da war ja was. Ich glaube, der lag in meinem Laboratorium, oder? Und der hatte zwar stabile Lebenszeichen, aber sonst war nicht viel mit ihm anzufangen, ich erinnere mich dunkel.“ Ein Seufzen entrann der Kehle des Grünäugigen, seine Augen kniff er zusammen und erneut nahm er einen ordentlichen Schluck aus dem Glas mit dem orangenen Orangensaft.
    „Also…“, wieder unterbrach sich der Magier selber, ehe er seinen Satz fortsetzen konnte und massierte seine Stirn und Schlägen, „Also ich denke, dass wir einfach mal nach ihm gucken sollten, oder? Wahrscheinlich geht es ihm gut, wenn nicht, dann hätten mich die Dämonen schon verständigt- und das beantwortet natürlich auch deine Frage.“
    Erstaunlich, wie rege auf ein Mal der Geist des Grünäugigen wurde- kaum hatte er eine Schwachstelle gefunden, wollte er loslegen: wenn die Dämonen ihn im dritten Stock holen können, was sie zweifelsohne konnten, so konnten sie es auch im vierten Stock. Was die Theorie widerlegte, dass die Dämonen in den oberen Stockwerken den Magiern unwohl gesonnen wären.
    Hätte Sinistros Kopf nicht so geschmerzt, Lunovis hätte sich einen Monolog anhören können, der sich gewaschen hatte. So beließ der Magus es dabei, seinem Begleiter zu erklären, dass es sicherlich auch ‚normale’ (sofern man im Kastell von normal sprechen konnte) Dämonen gab, die die oberen Stockwerke aufsuchten, nicht hinter jeder Ecke musste man Gefahren und vor allem den Tod erwarten.

    „Aber wie ich schon erwähnte- ich habe oben im vierten Stockwerk keinerlei ‚mehr’ an Magie gefühlt, keinerlei Veränderungen, das Netzwerk, das uns umgibt, ist immer noch vorhanden und es hat sich nicht verändert. Und jetzt iss deine Suppe auf, wir müssen in mein Labor“, fuhr er Lunovis schon beinahe harsch an. Andererseits- in diesem Zustand konnte der Vergangenheitslose gar nicht harsch sein, viel zu weich gewaschen klang seine Stimme.

    Es dauerte nicht lange, da hatte der hohe Schwarzmagier die letzen Reste seines Abendessens verzehrt, den letzten Löffel nahm er mit einem lauten, aber wohl nicht beabsichtigten, Schlürfen und er erhob sich, dem Hohepriester zu dessen Labor folgend. So lautete zumindest der Plan, wäre da nicht der Heillehrmeister Ceron gewesen- er und Angelina, die Mutter seines Kindes, wie Sinistro von seiner Schülerin Kadire erfahren hatte, betraten das Refektorium und turtelten miteinander, zumindest machte die Wassermagierin dem Kahlköpfigen schöne Augen. Ceron jedoch, beim Anblick der beiden Männer, fühlte sich wohl nicht mehr ganz so wohl in seiner Haut. Das Pärchen jedenfalls suchte sich eine Ecke, die möglichst weit von Lunovis und Sinistro entfernt war.
    Bevor die eben genannten sich jedoch auf den Weg zum Labor machten, wollte es sich Sinistro nicht nehmen lassen, ihnen zu ihrem Kind zu gratulieren.
    „Kennst du die beiden da hinten? Das sind Angelina und Ceron, Ceron, der Hohepriester und Heillehrmeister- und Angelina, die Wassermagierin, die Mutter seines Kindes. Ich glaube, es war eine Tochter, aber bin mir nicht mehr ganz sicher. Ich habe beide noch nicht gesehen seit der Geburt, ich denke, es wäre in Beliars Sinne, ihnen zu gratulieren. Und du kommst mit, Lunovis!“
    Viel mehr brauchte der Grünäugige nicht, ehe er sich nun vor dem Tisch des jungen Paares aufgebaut hatte, Lunovis schräg hinter ihm und beide Männer nickten kurz mit dem Kopf, um die anderen Magier zu grüßen.
    „Angelina, Ceron, wie schön, die glücklichen Eltern zu sehen. Ich hoffe, das Kleine ist wohlauf und möge es sich niemals als Gewicht auf einer Waagschale missbrauchen lassen.“
    Erneut nickte Sinistro den beiden zu und zog seinen Begleiter ein wenig von den Eltern weg.

  8. Beiträge anzeigen #8
    Paladin des Volkes  Avatar von Sir Ulrich
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    Sir Ulrich ist offline
    Ein verrücktes Abenteuer lag hinter den Gefährten, Lasseko musste ja einen merkwürdigen Lehrmeister haben, der solch eine schwierige Prüfung verlangte, sein eigenes und letztlich das Leben von mehreren Leuten riskieren nur wegen ein paar Trophäen, das war schon mehr als seltsam. Nur gut das sie zwischendurch auf Sir Iwein stießen, wer weiß wie die Sache ohne ihn ausgegangen wäre, so hatten es Alle heil überstanden, auf dem Marktplatz trennten sich die Wege der Soldaten, Jeder hatte noch was zu erledigen, oder schon eine konkrete Vorstellung was er machen wollte. Eigentlich wäre ein gemütliches Zusammensein bei einem schmackhaftem Paladiner ein schöner Abschluß gewesen, vielleicht könnte man das bei Gelegenheit nachholen. Sir Ulrich suchte zunächst seine Hüte auf, sich frisch machen und die Kleidung wechseln stand bei ihm an erster Stelle, danach fühlte er sich gleich wieder als Mensch.

    Auf sein wohlverdientes Bier wollte er trotz der Anstrengungen und der damit verbundenen Erschöpfung nicht verzichten, gemütlich schlenderte der Ritter zu Coragons Taverne, bestelle sich ein Bier und setzte sich in eine ruhige Ecke gleich neben dem Ofen. Das war nun aus seiner kleinen Erholungsreise geworden, statt ein paar gemütliche Tage in der freien Natur zu verbringen, diese Odyssee durchs Minental, Sir Urich schüttelte den Kopf und grinste. Solche Sachen waren ihm schon öfters passiert, das seine anfänglichen Vorhaben sich völlig anders entwickelten, meist zu schlechten hin, scheinbar wollte Innos es ihm im Leben nicht so leicht machen. Er nahm es an diesem Abend mit Gelassenheit hin, der Ritter lehnte sich gemütlich zurück und beobachtete die Gäste, dabei nippte er zwischendurch an seinem Krug, einige Zeit würde er noch hier verweilen, dann hätte er die nötige Bettschwere...

  9. Beiträge anzeigen #9
    Drachentöter Avatar von DraconiZ
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    DraconiZ ist offline
    Es war schon einige Zeit her, dass sie Oric aus den Klauen der Orks befreit hatten und so wusste der Paladin nicht so Recht, was er noch in der Burg im Minental machte, wusste er doch, dass Medin und die anderen schon wieder zurück nach Khorinis aufgebrochen waren. Vielleicht war es ganz einfach das Gefühl hier gebraucht zu werden, dass den Streiter hier hielt, ihm das Gefühl gab, gebraucht zu sein. Vielleicht aber war Ronsen noch in der Burg. So genau konnte das hier Keiner sagen, war die Burg doch einer jener Orte, in denen die Menschen gingen und kamen. DraconiZ schaute sich einen Moment um und schritt dann weiter die Umrandung der Burg entlang. Er mochte den Ausblick auf die wütenden Orkhorden nicht. Ja er hasste ihn. Denn er wusste, dass die Paladine ihnen hier vollkommen unterlegen waren und die Tatsache, dass die Burg noch nicht gefallen war, an ein Wunder grenzen musste. Aber dennoch fesselte er ihn. Eine komische Begebenheit. Mit einem Kopfschütteln verbannte der Paladin den Gedanken.

    Kurze Zeit später lenkten ihn seine Schritte in die Taverne der Burg. „General?“, begrüßte ihn die monotone und ausgelaugt klingende Stimme des Wirts. „Nur etwas zu Essen“, meinte der Waffenschmied kurz angebunden und setzte sich auf einen der dreckigen Stühle. Qualität konnte man hier weder beim Mobiliar, noch beim Essen erwarten. Manchmal glaubte der Paladin, dass die Qualität extra niedrig gehalten wurde um mehr Profit zu machen und wenn man bedachte, dass die Taverne Lord Longbow gehörte, dann war die Wahrscheinlichkeit gar nicht so gering. So fiel die Reaktion auf die Pampe, die der Dicke ihm „servierte“ (oder eher brummig hinklatschte), sehr bescheiden aus. Fast schon musste der Schwarzhaarige seine Hand zwingen zu dem Löffel zu greifen, der ihm, ebenfalls auf sehr freundliche Art, hingelegt worden war. Der General verzog angewidert sein Gesicht als der Brei seine Lippen berührte und er dem Geschmack, scheinbar eine Mischung aus Dreck und Staub, gewahr wurde. „Wird Zeit, dass der Krieg zu Ende ist. Ich kann den Scheiß nicht mehr sehen“, der Schwarzhaarige zog die Augenbrauen hoch und musterte den Wirt. „Wie meinen?“. Der Schwarzhaarige schob seine Schüssel zur Seite und erhob sich. „Schon gut“. Fast schon Fluchtartig verließ er die Taverne. Vielleicht fand sich ja irgendwo anders etwas, dass man als Essen bezeichnen konnte.

  10. Beiträge anzeigen #10
    Ehrengarde Avatar von Angelina del Rio
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    Angelina del Rio ist offline
    Angelina hatte den grünäugigen Schwarzmagier schon einmal gesehen als sie Ceron zu einem früheren Zeitpunkt im Kastell besucht hatte. Den anderen Magier kannte sie nicht. Ceron schien sie allerdings beide gut zu kennen. Er war kreidebleich. Oder sollte sie besser sagen er hatte die vornehme Beliarblässe?

    „Was redet er denn für einen Blödsinn?“, fragte sie Ceron, dem der Gedanke an ein Kind überhaupt nicht zu behagen schien. Sein Gesichtsausdruck sprach gerade Bände. Angelina hingegen könnte es sich gut vorstellen... irgendwann ein mal. Doch eines wusste sie ganz sicher. Sie hatte zu diesem Zeitpunkt kein Kind , da war sie sich ganz sicher. Als Mutter müsste sie das schließlich wissen. Auch wenn Ceron der Einzige wäre, der jemals als Vater ihres Kindes in Frage kommen könnte.

    „Ich habe keine Ahnung Wässerchen. Das wäre vielleicht noch etwas verfrüht und vor allem in diesen Zeiten wo alle Menschen vom Krieg auf dem Festland reden. Wer weiß wie lange noch Khorinis davon verschont bleibt?“
    „Wie recht du hast. Wahrscheinlich hat er einen selbst gebrauten Trank ausprobiert und da ist was schief gelaufen...“, vermutete sie und dachte an eine Flasche von besten Kastellwein der sofort samt einem Kerzenleuchter mit sich selbst entzündenden Kerzen serviert wurde. Um die so harmonische Stimmung nicht zu verderben verkniff sie sich die Frage, ob er denn irgendwann einmal Kinder haben wollte. Für die Männer ist das ein heikles Thema, denn sie reden sich ein dass ihre Attraktivität bei den Frauen, wenn sie erstmal Vater sind, auf ein Minimum zusammen schrumpfte.

  11. Beiträge anzeigen #11
    Am Ufer des Rubikon  Avatar von Medin
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    Medin ist offline
    Langsam begann der Alkohol zu wirken. Wurde auch Zeit, dachte sich wohl Coragon, nachdem er den neunten Krug für Medin füllen musste.
    Der vor kurzem erst wieder zum General ernannte Soldat hatte das Einsetzen des Rausches bereits nach dem fünften Krug mit Wohlwollen zur Kenntnis genommen, auch wenn sein Verstand erst jetzt dazu in der Lage war die dramatischen Ereignisse des gestrigen Tages auszublenden. Wen interessierte schon, was Trilo machte? Sollte er doch zu Beliar fahren, wenn er nicht auf sich aufpassen konnte, dieser… dieser… bescheuerte Besessene. Ohnehin hatte Medin irgendwie genug von Besessenen. Dämonen schienen eine Vorliebe dafür entwickelt zu haben ihn zu verfolgen… auch die Dämonen waren total bescheuert.
    Der Südländer blickte vom Krug, den er eingehend studiert hatte, auf. Für einen Augenblick verspürte er leichten Schmerz in der Stirn, doch als sich sein Blick wieder klärte und er die abendliche Kundschaft der Taverne in Augenschein nahm, erkannte er jemanden und der Schmerz machte wieder der angenehmen Taubheit Platz. Ulrich saß gar nicht weit und genoss ebenfalls die Freuden des Alkohols, auch wenn er sicher nicht annährend so viel wie Medin intus hatte. Das realisierte der Schwarzhaarige aber nicht mehr. Er realisierte nur eines: Ulrich war ausnahmsweise nicht bescheuert!
    Ein kurzer Gedanke genügte dem stark vereinfacht denkenden Gehirn und schon war der Entschluss gefasst. Etwas unsicher erhob sich Medin, in der rechten den halb gefüllten Bierkrug, mit der linken den Gurt des Einhänders mitschleifend, und eierte auf den Tisch des Ritters zu.
    „N-Nabend“, lallte er etwas lauter als erforderlich, als er neben dem Tisch halt gemacht hatte. „Darf ich mich setzen?“ Ohne seinem Gegenüber auch nur den Hauch einer Chance zum Antworten zu geben ließ er sich auf einen freien Stuhl plumpsen. Der Einhänder rutschte unsacht an der Seite der Sitzgelegenheit gen Boden, während der Krug mit der Erdbeschleunigung ähnlicher Geschwindigkeit auf die Tischplatte krachte.
    „Na, wie geht’s denn so?“, artikulierte der Paladin merkwürdig deutlich verständlich.

  12. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #12
    General Avatar von Gor na Jan
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    Gor na Jan ist offline
    Gemächlich schlängelte sich der Bach über die weite Hochebene, brandete hier und dort gegen die bewachsene Böschung und stürzte sich dann freudig plätschernd den Hang hinab in den großen See nördlich des Pyramidentals. Der Wind raschelte zwischen den Bäumen hinweg und pfiff eine unbekannte Melodie auf den Blättern, die eine wachsame Eule mit dem passenden Gesang unterlegte. Doch neben diesen Geräuschen der nächtlichen Kulisse, die stets bei einbrechender Dunkelheit über das schlafende Sumpflager hinweg hallten, gesellte sich ein weiteres Geräusch hinzu. Was auch immer es war und woher auch immer es kam, es ließ sich nicht direkt einordnen. Nur wer ein wohl geschultes Gehör hatte, sich auf die höchsten Stege oder gar die Spitze des geheiligten Schläfertempels stellte und achtsam in die Ferne lauschte, mochte das unnachgiebige klirren von blankem Stahl vernehmen.

    Gor Na Jan parrierte den Hieb seinen Schülers und setzte den stählernen Stiefel zurück. Sein Fuß traf aber nicht wie üblich auf matschigen Sumpfboden oder den federnden Untergrund des Waldes, sondern suchte auf den alten, knarzenden Tauen einer Hängebrücke halt. Klingenhüter Gor Na Nic befand sich gerade im finalen Teil seiner Ausbildung und versuchte, in einer weiteren Ausgeburt der sadistischen Fantasie des Lehrmeisters, dessen Hieben auf dem Geländer der wackligen Hängebrücke zu kontern. Der Kampf wehrte schon einige Tage, mit entsprechenden Pausen, und mehr und mehr gewann der Schüler an Sicherheit. Die Unmöglichkeit des Ausweichens, zwang den Bogner im angesicht der überlegenen Kraft seines Gegners auf eine geschicktere und weichere Stilart auszuweichen und genau dies war das Primärziel dieser Übung.

    Als Nics schlag erneut in seine Richtung sauste, gebot der Templer seinem Waffenbruder einhalt und ließ sich auf das morsche Holz nieder. Der Kampf war beendet und das Ergebnis zufriedenstellend ausgefallen, doch nun galt es im heimischen Sumpflager nach dem rechten zu gucken. Klingen surrten zurück in ihre Scheiden und Seite an Seite traten die beiden Klingenhüter ihren Rückweg an. Der krautige Geruch des Lager der Bruderschaft zog sich noch weit um das Pyramidental herum über die Lande und senkte sich gerade hier am nördlichen See in seiner unfassbaren Würzigkeit besonders ab. Unterstützend zog Na Jan einen Stengel aus seinem schier unendlichen Beutel und steckte ihn sich in den Mundwinkel. Welch grandioses Leben...

  13. Beiträge anzeigen #13
    Szieeeeh Fooood!  Avatar von Drakk
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    Drakk ist offline
    „Drecks Gardler…“ fluchte Drakk und scheuchte die Söldner über die Wiesen des Großbauern. Einer der Söldner hatte Berichtet dass die Gardler dem Hofe Bengars einen Besuch abstatteten und etwas Korn mitnehmen wollten. „Die werden noch sehen was sie davon haben…“ knurrte der Veteran und treibte die Söldner weiter an.
    Schon von weitem konnte man die Königstreuen erkennen. Mittlerweile waren zwar auch schon einige Banditen anwesend, aber die waren in den Augen des Hünen ohnehin nur ein Haufen Speichellecker. Sicher, es gab einige Ausnahme, aber zum grossteil waren sie ein Haufen Nichtsnutze. Die Paar, die die Chance nutzten Söldner zu werden, konnten es zu viel bringen, aber soweit dachten die meisten Banditen gar nicht.
    Es dauerte nur weniger Augenblicke ehe die Söldner den Hof erreicht hatten und Position bezogen. Das war ihr Hof und das dort angebaute Korn war für den Hof bestimmt – nicht für irgendwelche Reichen Bürger der Stadt. „Lasst die Säcke liegen…oder es wird blut fließen.“ murrte der Nordmann schließlich ehe er Succa erkannte. Sie hielt einen Zettel in der Hand und sah den Schmied etwas verwirrt an. Ohne großartig zeit zu verlieren riss Drakk ihr den Zettel aus der Hand und las ihn. „Soso…Onar soll euch das erlaubt haben…“ knurrte der Rotschopf nun mit deutlich aggressiverem Unterton und zerknüllte den Zettel ehe er ihn fallen ließ. „Ich glaub, das Regel wir anders…“ brummte der Veteran weiter und nahm seine Armbrust zur Hand um sie in Richtung der Rotröcke zu halten.
    Geändert von Drakk (22.04.2008 um 18:53 Uhr)

  14. Beiträge anzeigen #14
    Paladin des Volkes  Avatar von Sir Ulrich
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    Sir Ulrich ist offline
    Du meine Güte, wäre fast über seine Lippen gekommen, er konnte dies gerade noch so unterdrücken. Was wohl gewesen wäre, wenn nicht?, eine Frage die in diesem Moment nicht wirklich von Belang war. Noch etwas aus der Fassung das nun General Medin plötzlich vor ihm saß, suchte der Ritter nach einer passenden Antwort. Das Erscheinungsbild seines Gegenübers lenkte Ulrich jedoch immer wieder ab. So hatte er den Paladin noch nie gesehen, der Anblick löste ein gewisses Entsetzen und zugleich ein wenig Belustigung bei dem Ritter aus. Letzteres durfte er wohl keinesfalls in irgendeiner Form zeigen, vermutlich würde der General ihm den Kopf abreißen. Es gab sicherlich gute Gründe, wenn man für übermäßigen Alkoholkonsum, überhaupt davon sprechen konnte, das Medin sich an diesem Abend die Breitseite gab. Irgendwas vergessen, wenigstens davon ablenken, die Meisten, die einen über den Durst tranken, hatten dieses Bestreben. Der Ritter war selbst oft genug in solchen Situationen, war es bei dem General ähnlich?, anzunehmen, doch fragen wollte er nicht.

    Endlich brachte Ulrich „guten Abend Sir“ raus, danach musste er kurz überlegen, wie die Frage, wenn es denn überhaupt eine sein sollte, lautete...“Mir geht es ganz gut, danke der Nachfrage, etwas erschöpft von der letzten Reise, aber sonst alles im grünen Bereich.“ Irgendwie machte der General nicht den Eindruck, als wären die Worte einfach so an ihm vorübergezogen, jedenfalls konnte man keine Reaktion erkennen. „Auch gut“ brummte Ulrich innerlich, immerhin hatte er es versucht. Nebenbei hatte er bei Coragon per Zeichen zwei weitere Biere bestellt, die der Wirt nun mit einem „zum Wohle“ servierte. Der Ritter nahm einen der Krüge und prostete Medin dezent zu, auf einen Trinkspruch verzichtete er, ihm wollte kein passender einfallen.

    Wenn Ulrich nur wüsste wie er mit dieser ungewöhnlichen Situation umgehen sollte, das Schweigen und der eindringliche, wenn auch etwas verklärte Blick des Generals, machten ihn etwas nervös. So hatte er sich seinen gemütlichen Abend nicht vorgestellt. Nach einiger Zeit wurde es ihm doch zu bunt, oder war es mehr die Langeweile?, unwillkürlich unterbrach er mit einem Räuspern die Stille. „Nun Sir..., wenn ich fragen darf..., was führt euch zu so später Stunde hierhin?..., ist alles in Ordnung?“

  15. Beiträge anzeigen #15
    Ritter Avatar von lunovis
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    lunovis ist offline
    Irritiert wandte sich der Hohepriester von dem Paar ab und auch Lunovis hatte bei der Szene gerade nicht mehr verstanden als die Worte, die dem Mund der Frau entwichen waren, Sinn hatte er nicht gefunden. Eine Wassermagierin und ein Hohepriester? Welch seltene Zusammenstellung, dachte Lunovis schmunzelnd. Die beiden waren aber glücklich und das zählte letztendlich. Nur schienen sie sich nicht ganz einig zu sein, ob sie jetzt ein Kind hatten oder nicht. Letztendlich fühlte sich er sich geneigt, der Frau glauben zu schenken, sie musste es ja immerhin wissen. Oder hatte der Hohepriester lediglich die Frauen verwechselt und Ceron hatte mit einer Nebenbuhlerin ein Kind? Dann konnte er sich jetzt auf ein eher unangenehmes Gespräch vorbereiten...

    Aber auch das Maß an Verwunderung, das der kahlköpfige Priester an den Tag gelegt hatte verwundete stark, außer er war ein verdammt guter Schauspieler. Nun, bei mindestens zwei Frauen musste man das wohl auch sein, vermutete Lunovis anerkennend. Sinistro schien die Antwort hingegen stärker zu irritieren, als sie sich auf den Weg in sein Labor machten.

    „Frau verwechselt?“, scherzte Lunovis aufmunternd, „Anscheinend ist Ceron wohl ein ziemlich toller Hengst. Oder meinst du tatsächlich, das Ceron in Kind mit Angelina hat?“

    Als Antwort bekam er nur ein geistesabwesendes Nicken, was der Astronom mit einem pietätvollen 'Oh' quittierte. Sicher zweifelte der Priester gerade an seiner geistigen Zurechnungsfähigkeit, jedenfalls war Lunovis damit beschäftigt. Wie konnte man sich so irren? Namen verwechseln, ok, aber jemanden ein Kind andichten, der keins hatte? Das bestätigte mal wieder das Bild der allgemeinen Zerstreutheit, die er bisher von den Gelehrten im Kastell gewonnen hatte. 'Die spinnen, die Kastellanten.'
    Wenige Momente später hatten sie das Labor erreicht. Es ähnelte allen Laboren im Kastell, besonders jenem von James. Ein Behandlungstisch, große Schränke, alchemistische Geräte, ein wärmender Kamin und gemütliche Ledersessel. Was fehlte, war nur eine kleine Privatbibliothek, aber da konnte wohl kaum jeder Priester seine eigene haben. Außerdem schienen viele Geräte ein wenig eingestaubt zu sein, ebenso wie sich Staub in den Regalen gesammelt hatte. Das war aber nicht sonderlich erstaunlich, immerhin arbeitete hier drin ein Mann – und Lunovis konnte selbst ohne Hände an allen Fingern abzählen, wie oft er sein Zimmer aufgeräumt und geputzt hatte (selbst wenn dieses nicht ständig von freundlichen Putzdämonen gesäubert worden wäre). Außerdem fehlte etwas zentrales: Der alte Mann, den sie gestern Abend hierhergebracht hatten.
    Verwundert drehte er sich zu Sinistro um, dessen Gesichtsausdruck ebenso gut durch ein großes Fragezeichen ersetzt werden konnte.
    „Wo ist der alte Mann hin, Dämonen?“
    WELCHER ALTE MANN?
    „Arrghh“, kamen unmittelbar die Kopfschmerzen in grausiger Erwartung (Und es war nicht so, das die Kopfschmerzen weniger schmerzhaft waren, wenn man sie erwartete. Was im Prinzip auch logisch war: Es war ja auch nicht weniger schmerzhaft, wenn man sich einen Hammer absichtlich auf den Daumen schlug)
    „Der alte Mann, den wir gestern Nacht hierher gebracht haben, bewusstlos und schwach war er.“
    IHR IRRT EUCH, STERBLICHE. NIEMAND HAT VERGANGENE NACHT DIESES LABOR BETRETEN

    Lauwarme Luft entwich rhythmisch dem offenstehenden Mund des Astronomen. Was bei Beliar...?
    Geändert von lunovis (21.04.2008 um 22:15 Uhr)

  16. Beiträge anzeigen #16
    Am Ufer des Rubikon  Avatar von Medin
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    Medin ist offline
    „Ob alles in Ordnung ist?“, wiederholte der General und mindestens die Hälfte der Suffköpfe von Khorinis hätte ihn um sein Artikulationsvermögen in Relation zu seinem Alkoholpegel beneidet, aber das war nun einmal eine der Stärken des betrunkenen Medins. Ganze Sätze konnte er problemlos hervor sprudeln lassen, während seine Zunge bei einzelnen Wörtern die wildesten Verrenkungen probte – mit dem entsprechenden Ergebnis.
    „Ob alles in Ordnung ist?!“, wiederholte er noch einmal und wieder wurde die Stimme etwas lauter als notwendig. Für einen Moment herrschte bedrohliche Stille und wahrscheinlich erwartete Ulrich schon irgendeinen Sturm, der über ihn hereinbrechen würde. Doch Medins Reaktion fiel ganz anders aus: Auf einmal verzog er das Gesicht zum breitesten Grinsen, begleitet von einem undefinierbaren Geräusch, dass entfernt an ein Summen erinnerte, aller Wahrscheinlichkeit aber Wohlbehagen ausdrücken sollte. Schlau musste man daraus natürlich nicht werden.
    „Natürlich ist alles in Ordnung!“, strahlte Medin seinen Gegenüber an und hob den Krug zu einem tiefen Schluck. Als der kühle Genuss seine Kehle hinab geronnen war fuhr er fort: „Sieh dich doch um! Alle sitzen wir hier und saufen uns die Birne hohl. Keine Sorgen, nirgends. Klar, Khorinis hat schon bessere Zeiten erlebt, aber weißt du was?“ Der General setze eine verschwörerische Miene auf, bevor er zu einer visionären Bewegung ausholte und ihm der Kenner aus dem Gesicht sprach. „Der Aufschwung kommt! Na, hättest du das gedacht? Ich auch nicht, aber weißt du was? Demnächst soll es sogar eine kostenlose Armenspeisung geben. Heureka!“, brabbelte er unbekümmert weiter und ließ die geschlossene Faust geräuschvoll auf die Tischplatte hernieder fahren, „ist das etwa nichts? Du… du… ka-hannst also ganz beruhigt sein.“ Die letzten Worte hatte er gestammelt und ein seltsam bitterer Ausdruck schlich sich auf sein Gesicht. Es war einfach zu viel gewesen. Er hatte zu viel gesprochen und sich für einen Moment den Kopf frei geredet. Ein Moment, in dem sich der wohltuende Schleier der Vernebelung zurückgezogen hatte, genügte vollkommen. Von allen Seiten stürzten die Probleme gewaltsam auf Medin ein, wollten ihn erdrücken mit ihren Schreien. Erst als er den Krug abermals zum Mund führte verdichtete sich der Schleier wieder und das Trübe in seinen Augen wich einer Verklärtheit, unter der die gesteigerte Aufmerksamkeit auf alles und nichts nicht zu erahnen war. Medin war wachsam. Immerhin war es möglich, dass alle diese bescheuerten Probleme sich wieder an ihn heranschleichen würden.
    „Aber ihr habt schon recht“, sprach er weiter, um möglichst wenige der größtenteils sowieso vom Dienst suspendierten grauen Zellen an solche Gedanken zu verschwenden, „nach einer erschöpfenden Reise ist die Taverne der beste Freund des Menschen, nicht wahr?“ Bei den letzten beiden Worten wandte er seinen Blick von Ulrich ab und dem Bierkrug zu, den er die nächste Minute eindringlich anstarrte. So ein bescheuerter Bierkrug, dachte er schließlich, als die Analyse schließlich abgeschlossen war. Der Krug war schon wieder fast leer.
    „Wirt!“, rief er durch den Raum und ein Lallen schlich sich in den Vokal, denn keine weiteren Worte sollten folgen. Der weit in die Höhe gestreckte Bierkrug sprach eine vielfach deutlichere Sprache als alles, was Medin in diesem Zustand noch auszudrücken fähig war.

  17. Beiträge anzeigen #17
    Grünauge  Avatar von Sinistro
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
    Sinistro ist offline
    Seine Bücher… wo waren die Werke, die er in mühevoller Arbeit in langen Nächten nachgeschrieben hatte, um sie aus der Bibliothek entfernen zu können? Wo waren die Schriftstücke über die Anatomie des Menschen, die er abgezeichnet hatte, die er selber versucht hatte zu verbessern, deren Zeichnungen von seinen eigenen Erkenntnissen ergänzt waren? Wo waren die Ampullen und Tiegel, die er benutzt hatte, um Heiltränke herzustellen? All die Gerätschaften, die er sich mühsam im Laufe der letzten Jahre- nun ja, von den Dämonen erbeten hatte wäre wohl der richtige Ausdruck gewesen, doch auch die waren nun einmal fort, verschwunden, weg. Genauso wie sein Patient. Und der soll gestern nicht einmal in dieses Labor gebracht worden sein. Sinistro schüttelte den Kopf.
    „Dämon, wo befinden wir uns hier?“ schwang die Frage unheilvoll im Raum, die der Hohepriester sich beinahe nicht zu stellen getraut hatte, schließlich wusste er genau, wo er war. In seinem Labor im Kastell oberhalb der Wüstenstadt Bakaresh.
    „Im Labor des Priesters Sinistro“, hallte es in den Köpfen der beiden Schwarzmagier- und der Grünäugige stutze.
    „Priester Sinistro? Und was ist mit dem Hohe?“, stellte er die nächste Frage in den Raum.
    „Wann der Magielehrmeister, der sich momentan in der Bibliothek befindet, im Range aufsteigen wird, entzieht sich meiner Kenntnis, das weiß unser Herr alleine.“

    Wie, der sich in der Bibliothek befindet? Sinistro und Lunovis standen doch hier, direkt vor ihm, wie konnte sich der Grünäugige an zwei Orten gleichzeitig aufhalten? Der Hohepriester versuchte, die Schmerzen in seinem Kopf zu unterdrücken, seine Hände massierten die Schläfen und er atmete ruhig und tief, um sich weiter auf das zu konzentrieren, was hier vorging.
    „Und… wer sind dann wir?“
    Stille.
    Der Dämon hatte keine Antwort parat- oder wollte sie zumindest nicht mit Lunovis und Sinistro teilen.
    „Ich… was… kannst du es dir erklären?“
    Das Gesicht, der Körper- alles zeigte, dass der Vergangenheitslose nicht nur nicht genau wusste, wo er sich befand, noch dass er eine Ahnung hätte, was geschehen sein könnte.
    „Ich… ich brauche… mehr Informationen“, presste er zwischen den Lippen hervor und blickte fragend in das Gesicht des Magietheoretikers.
    „Was sagt denn die Astronomie und Theorie der Magie dazu? Ich meine, wir können doch nicht- verdoppelt worden sein? Dazu reichte diese Konjunktion sicher nicht aus, da bräuchte man schon mehr, eher eine Konjunktivitis, oder?“

  18. Beiträge anzeigen #18
    Spielführer Foren RPG Avatar von Sir Philas Xeon
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    Sir Philas Xeon ist offline
    Die Nacht war hereingebrochen, Dunkelheit umschloss das Land. Hätten da nicht Mond und Gestirne ihren rechtmäßigen Platz am Firmament eingenommen, wäre sogar alles von der allumfassenden Finsternis verschluckt worden. Es war eine ruhige Nacht, in dessen Mondschein das Kloster so friedlich, geborgen und erhaben schien. In dieser Nacht schrak der Priester des Feuers aus seinem Schlafe auf. Der Atem raste, die Kehle war trocken, lechzte nach einem Tropfen Flüssigkeit, der Genugtuung versprach. Mit beiden Händen stützte sich der Feuermagier aufs Bett, während seine Lungen sich hastig mit Sauerstoff füllten, nur um sich kurz darauf wieder zu entleeren. Schweiß rann ihm den Rücken hinunter, obwohl sie Winter hatten und es draußen, als auch in den Gemächern bitterkalt war, sofern nicht ein gemütliches Feuer im Kamin knisterte. Im Zimmer herrschte blanke, schier undurchdringliche Schwärze. Lediglich wenige Mondstrahlen fanden ihren Weg durch das Schlüsselloch und den unteren Türspalt. Die Dunkelheit verschluckte das Licht, als gäbe es keine Hoffnung, kein Entrinnen, keine Gnade. Philas machte sich zum Aufstehen bereit, also schwang er seine Beine unter der Decke hervor und setzte sich auf die Bettkante. Noch immer atmete er schwer, wobei sich sein Puls allmählich wieder normalisierte. Seine Finger klammerten sich an die Bettkante, so fest, dass alle Farbe von ihnen wichen. Einige Momente verharrte er in dieser Position, in denen er still vor sich in die unendliche Schwärze starrte. Langsam löste sich sein fester Griff um das Brett, versuchte überhaupt sich ein wenig zu lockern, die steife Haltung abzuschütteln. Es gelang ihm mehr schlecht als recht, beließ es aber dabei und gab sich damit zufrieden. Sir Xeon vergrub das Gesicht in den Handflächen, die wiederum den leisen Seufzer abdämpften, den er ausgestoßen hatte. Es half nichts, denn Schlaflosigkeit war seit jeher sein treuer Begleiter. Obwohl seine Vergangenheit von tiefen Schatten ummantelt war, so wusste er sicher, dass es auch früher nicht anders sein konnte. Endlich erhob sich der Magus nun von seinem Bett. Verächtlich ächzte das Bettgestell, als ob es zum Ausdruck bringen wollte, dass das Aufstehen des Priesters eine wahre Erleichterung für es war, was natürlich kompletter Unsinn gewesen wäre.

    Nach wie vor sah der Priester rein gar nichts, lediglich Schwärze und einen Streifen schwachen Lichtes, das unter der Tür hervorzudringen versuchte. Glücklicherweise kannte sich der Feuermagier gut genug aus, um nicht gegen gewisse Gegenstände zu stoßen oder zu stolpern. Vielleicht lag das auch mit unter daran, dass Philas ein sehr ordentlicher Mensch war, auch wenn das manchmal auch ins Gegenteil umschlagen konnte, wenn er sich ganze Nächte lang in Schriften und Bücher vertiefte. Vorsichtig tastete er nach dem Kleiderständer an der Wand, wo er nach kurzer Suche auch schon seinen Morgenmantel fühlen konnte, ebenso wie das kleine Säckchen, das voller Magie steckte. Runen ware in ihm enthalten, seine Runen. Erst jetzt nahm er die Kälte wirklich wahr. Der kalte Schweiß auf seinem Rücken war unangenehm. Den Mantel anziehend, tappste er weiter durch die Dunkelheit. Er fühlte einen Sessel, tastete sich weiter vor, bis seine Hände etwas Hartes, Kaltes berührten.

    Hastig griff er nach der einen Rune, die er benötigte. Wenige Augenblicke, in denen er das Ziel in der Dunkelheit fixierte und sich konzentrierte, vergingen. Die magische Energie brachte ein kribbelndes Gefühl mit sich. Plötzlich war eine Lichtquelle erschienen, dort im steinernen Kamin. Nun war es die Dunkelheit, die weichen musste. Arrogant, angriffslustig peitschte das Feuer auf. Die zunächst schüchternen, kleinen Flämmchen hatten schon bald Nahrung gefunden, die sie sich sofort einverleibten. Gierig umschloss das Feuer das trockene Holz, das einst ein stolzer Baum war. Mit jeder Sekunden die verging, breitete sich der Lichtradius aus, drängte die Dunkelheit weiter fort, welche in ihre Schranken gewiesen wurde. Das Feuer hatte seinen Stolz, wie die meisten, die so viel Macht besaßen. Es bestimmte über Leben und Tod, Freude und Verderben, Sieg und Niederlage. Unfähig den Blick von den Flammen zu nehmen, nahm er in einem Sessel Platz, legte den Runenbeutel sanft auf ein nebenstehendes Tischchen. Der Adlige lehnte sich zurück, doch sein Blick haftete auf den Flammen.
    Geändert von Sir Philas Xeon (21.04.2008 um 23:11 Uhr)

  19. Beiträge anzeigen #19
    Paladin des Volkes  Avatar von Sir Ulrich
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Sir Ulrich ist offline
    Mit sorgenvoller Mine beobachtete Ulrich, wie der Alkohol mehr und mehr auf den General wirkte, man könnte schon fast sagen, Besitz ergriff. Genau das war das Problem, das der Ritter derzeit hatte, genau deshalb war ihm selbst der Bierdurst vergangen. Wenn nun eine guter Bekannter vor ihm säße, dann wüsste er genau was zu tun sei. Je nachdem würde er einen Witz machen, sich einfach nur das Gestammel anhören und sagen, „ja, das verstehe ich“, oder sich einem gemeinsamen Besäufnis hingeben, bis Niemand mehr wusste, welcher Tag sei, an welchem Ort man gerade ist. Cannon war so Jemand mit dem man das machen konnte, wie oft waren die Freunde morgens neben dem erloschenem Lagerfeuer aufgewacht und hatten kaum noch Erinnerung an dem Vorabend. Das waren dann die Momente, in denen der Jäger seine geheime Kräutermischung hervorkramte, davon einen übelschmeckenden Sud herstellte, dieser musste dann in einem Schluck runter, alle anderen Möglichkeiten schieden aus. Der bittere Geschmack veranlasste die Gesichtsmuskeln, bis dahin nie gekannte Grimassen zu schneiden, anschließend schüttelte sich der ganze Körper wie von selbst. Dieses Spezialfrühstück, wie Cannon es gerne nannte, wirkte tatsächlich, wie auch immer und endete meist in einem lautem Gelächter. Die Erinnerung kam zwar nicht wieder, dafür war der Brummschädel weg, so was dämliches, wie oft hatten sie schon geschworen nicht mehr soviel zu saufen?

    Doch was sollte Ulrich nun mit dem General machen?, oder besser gefragt, wie sollte er mit ihm umgehen? Der Mann war ja schon im nüchternen Zustand nicht einzuschätzen, für den Ritter ein Buch mit sieben Siegeln. Und nun saß der Paladin vor ihm, schon mehr als angetrunken, da gab es keine Zweifel, die Worte des Befehlshabers auch nicht mehr unbedingt die sinnigsten, jedenfalls konnte Ulrich sich kaum noch einen Reim darauf machen. Aus einer plötzlichen Eingebung heraus, erbat er seit langem mal wieder den Beistand von Innos, nicht auszudenken, wenn der General plötzlich tollwütig würde. Das musste Innos verhindern, wenigstens das, wenn er schon sonst keine Dramen abwendete, was Ulrich nicht wirklich verstand, warum der Gott des Feuers es immer soweit kommen ließ, aber das musste nun wirklich nicht sein. Fast automatisch legte der Ritter die rechte Hand an den Knauf seines Schwertes, er wollte vorbereitet sein, für was auch immer. Mit der anderen Hand bestellte er noch zwei Bier, irgendwann würde auch der stärkste Mann vom Alkohol umgehauen, so die Hoffnung von Ulrich. Dann könnte er einen selig schlafenden General von einigen Wachen zu seinem Quartier bringen lassen und hätte eine Sorge weniger. „Lasst es euch schmecken“ sagte der Ritter mit freundlicher Stimme, als Coragon die nächste Runde brachte und prostete Medin zu, „auf den Aufschwung“.

  20. Beiträge anzeigen #20
    Ritter Avatar von lunovis
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    lunovis ist offline
    Der Schwarzmagier musste sich setzen. Tief fiel er in den muffigen Ledersessel zurück, während er ungläubig auf den Hohepriester – oder doch nur Priester? starrte. Nur schwer konnte er die widersprüchlichen Aussagen der Dämonen überhaupt nachvollziehen. Was sie soeben in ihre Köpfe gemeißelt hatten, ergab absolut keinen Sinn. Andererseits hatten Dämonen kein Gespür dafür, zu lügen, Schwachsinn von sich zu geben oder sich einen dummen Scherz auf Kosten zweier Magier zu machen. Sie sprachen die Wahrheit, weil sie nicht anders konnten. Also musste es Wahrheit sein.

    „Um ehrlich zu sein, da bin ich völlig überfragt. Ein solches Phänomen ist mir in keinen der vielen Abhandlungen, Enzyklopädien und Lexika über die Astronomie untergekommen. Außerdem scheint es mir zu keiner der Theorien zu passen, die ich kenne. Obwohl das nicht viel bedeuten muss, die meisten dieser Theorien sind sehr, sehr alt und sicher mehr als einmal revidiert worden.
    Vielleicht hilft es bei unseren Überlegungen, wenn ich kurz erläutere, was vorgefallen ist: Ich habe dir ja bereits erklärt, was bei einer Konjunktion passiert. Und diesmal war es nur eine sehr schwache Konjunktion. Eine der mächtigsten bekannten Konjunktionen ist jene des Sternbildes des Ochsen und des Kriegers. Durch sie wird die Durchlässigkeit der Spähren so stark, das Wesen aus Beliars Sphäre in unsere schlüpfen können. Und das in Massen. Es werden quasi Tore in die Unterwelt geöffnet.
    Ich habe vermutet, das bei der Konjunktion gestern etwas ähnliches passieren könnte – was es offensichtlich nicht getan hat. Doch das du dich verdoppelst, passt absolut nicht zu meinen Aufzeichnungen, noch zu den Theorien selbst. Die Verstärkung in der Magie hätte schon sehr groß sein müssen – und dazu reichte diese Konjunktion einfach nicht aus. Zumal du ja gestern schon vermutet hast, das es sich bei diesem vierten Stockwerk um keine Vedopplung des dritten handelt.“

    Lunovis spreizte seine Hände auseinander, führte die Fingerkuppen wieder zusammen und berührte mit seinen Zeigefingern die Nase – so versuchte er nachzudenken. Doch auch nach seinem kurzen Vortrag ergab alles keinerlei Sinn, was ihn ziemlich ärgerte. Sie brauchten mehr Informationen. Bisher war alles nur vage und verschwommen.

    „Dämonen, welchen Rang habe ich, Lunovis, inne?“
    „Diese Person wurde durch Beliars Gunst zum hohen Schwarzmagier erwählt.“
    „Und wo befindet er sich jetzt?“, dem Magier kam diese Frage mehr als dumm vor.
    „Auch er befasst sich mit Studien in der Bibliothek.“
    Das konnte doch nicht sein!
    „Führt uns zu Sinistro und Lunovis!“
    „Das ist leider unmöglich. Sie befinden sich tief in den unergründlichen Sphären der Bibliothek. Für euch Sterbliche würde diese Reise Tage dauern, wenn nicht gar unmöglich sein. Außerdem wollen sie nicht gestört werden.“
    „Und wer sind dann wir?“
    „Ihr habt diese Frage bereits gestellt.“
    Die Kopfschmerzen wurden unerträglich, Lunovis gab es auf, die Dämonen weiter auszuhorchen. Vor Schmerz lehnte er seinen Kopf auf die Rückenlehne des Sessels, bis das rhythmische Pochen in erträgliche Regionen hinabsank.
    Dann blickte er ratlos den 'ehemaligen' Hohepriester an.
    „Ich kann es mir nicht erklären. Das ergibt alles keinen Sinn. Ich bin nicht ich und du bist nicht du. Aber wir wissen, wer wir sind. Fühlt ihr euch seit heute Nachmittag anders? Schwächer, weniger magiebegabt? Ich kann keine Veränderung feststellen, aber etwas ist hier faul. Sind das wir? Gehören wir hier gar nicht hin? Oder sind es die anderen beiden?“
    Fragen über Fragen. Und jede war gebährungsfreudiger als ein Hase im Frühling.

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