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[Tutorial - Photoshop] Bildbearbeitung/Füllmethoden

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    Legende Avatar von Katan
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    Und noch ein "kein Walkthorugh". Nicht alle Methoden lassen sich auf jedes Bild anwenden. Was ich tue, entscheide ich je nach Bild. Ich weiß, was ich habe und was ich daraus in etwa machen möchte. Darauf kann ich mir dann Umsetzungsmethoden "ausdenken". Ich mache auch viel nach Gefühl, probiere tausend Sachen aus, bevor ich zufrieden bin. Und das solltest du auch so machen.

    Bild öffnen. Das Bild muss nicht von Anfang an die Größe haben, in der ihr es später zeigen möchtet. Umso größer das Bild, desto genauer könnt ihr arbeiten. Umso genauer ihr arbeiten könnt, desto schicker das Ergebnis. Logisch.


    In diesem Beispiel werde ich dem grünen See einen etwas "reineren" Grundton verpassen. Und das geht schnell. Hierzu umrahme ich das Seestück mit dem Lasso-Werkzeug (+ kleinere Teile des unteren Landabschnitts - kann ich später wegradieren) und kopiere die Auswahl, so dass sie in einer neuen Ebene ist. Anschließend drücke ich Strg + U, um das Farbton/Sättigung-Menü aufzurufen und probiere (ohne Färben) ein wenig herum, welche Farbe am besten gefällt. Blau soll sie sein, nicht zu hell, aber auch nicht zu dunkel. Habe ich die Farbe gefunden, wende ich sie auf die kopierte Ebene an, stelle die Füllmethode auf "Umgekehrt Multiplizieren" ein und radiere die Stücke Land, die nun ebenfalls umgefärbt sind, mit einem weichen Pinsel weg.


    Da Wasser allgemein dafür bekannt ist, zu spiegeln, muss nun allerdings oberhalb wieder ein wenig grün rein. Hierzu mache ich wieder eine Auswahl mit dem Lasso-Werkzeug und fülle sie auf einer neuen Ebene mit einem hellen Grünton, den ich mit der Pipette vom Landabschnitt geklaut habe (in diesem Beispiel: #5A743B).


    Nachdem ich die Auswahl aufgehoben habe, wende ich einen starken Weichzeichner auf sie an (hier: 36 Pixel). Anschließend stelle ich die Ebene auf "Strahlendes Licht" ein. Fertig.


    Jetzt baue ich in den Hintergrund einen Berg ein. Wer keinen Berg möchte - was ich durchaus verstehen kann - kann auf dieselbe Weise auch einfach nur einen Himmel einbauen. Ich aber habe jetzt beides genommen, kann man nämlich sehr schön zusammen machen. Nun zu meinem Steinhaufen:


    Ich ziehe das Bild des Bergs auf meines rüber und schiebe es solange zurecht, bis ich es akzeptabel finde. Dann stelle ich als Füllmethode "Abdunkeln" ein und entferne die unteren Teile - aber Achtung! Geht bitte vorsichtig mit der Macht um, die euch allein durch den Besitz eines Grafikprogramms gegeben ist. Ich muss jetzt nicht alles wegradieren. Der Berg passt sich so nämlich sehr schön in das Bild ein. Es kommt einfach nur das weg, was absolut nicht zu gebrauchen ist.


    Last but not least drehe ich noch ein wenig an der Farbe des Wassers - da das Wasser nämlich, wie bereits erwähnt, die Eigenschaft hat zu spiegeln, spiegelt sich der Himmel auch darin. Daher muss jetzt eine angemessene Farbe ausgewählt werden. Das mache ich wieder über das Farbton/Sättigung-Menü.


    Nun tue ich etwas, was die Möglichkeiten nicht nur weiter erläutert, sondern auch, was für mich typisch ist: Ich verwerfe das Wasser, da ich etwas anderes machen möchte. Wie wär's stattdessen mit einer Wiese?

    [Bild: see12.jpg]
    "Green" von riktorsashen

    Ich ziehe die Wiese in mein Bild und erkenne beim Rumprobieren mit den Füllmethoden, das - wenn überhaupt - nur "Strahlendes Licht" infrage kommt. Die ganze Aktion sieht nun so aus:


    Auf der Größe ist es nicht so gut zu erkennen, aber die Lichtreflexe des Wasseres zeichnen sich zu stark auf der Wiese ab. Das sieht nicht aus. Die Reflexe müssen weg. Dafür erstelle ich zuerst eine Sicherheitskopie! Wenn ich ein Bild auf Gutdünken schwerwiegend verändere, lege ich immer eine Sicherheitskopie an. Damit kann man nichts falsch machen. Hat sie oft als sehr nützlich erwiesen. Ich mache die Wiesenebene also unsichtbar und mache mich an der Hintergrundebene zuschaffen. Hierbei benutze ich das Kopierstempel-Werkzeug (weicher und großer Pinselkopf), um Teile des Wasseres über die Reflexe zu kopieren. Outcome:


    Ich mache die Wiesenebene wieder sichtbar. Erstmal braucht sie einen etwas angenehmeren Grünton. Diesen stelle ich wie immer mit Strg + U ohne Färben ein. Hierbei achte ich darauf, dass die Farbe nicht zu kraftlos und dunkel ist. Sie wird bei dieser Bearbeitung ein wenig unscharf (jedenfalls bei dieser Füllmethode), aber das kann ich später wieder richten. Ich muss nur darauf achten, dass die Wiese nicht zu unscharf wird. Dann fange ich mit dem Radieren an. Diesmal muss ich genau am Rand des Waldstücks anfangen, alles andere sähe einfach nicht gut aus. Ich entferne also alles, bis ich eine Rasenfläche habe, die der Wasserfläche entspricht:


    Jetzt kommt eigentlich nur noch Feintuning. Ich drehe ein wenig an der Farbe des Grases und stelle es scharf. Tip am Rande: Haltet euch von dem Filter "Scharfzeichnen" fern, so gut es geht. Den braucht ihr nicht. Wendet euch "Unscharf maskieren" zu - besser, schöner, kontrollierter. Und das habe ich auch hier benutzt. Schließlich noch unter "Bild > Anpassen" im Menü Tonwertkorrektur am unteren Balken gedreht. Mein Ergebnis ist dies:


    So ein Bild wartet nur darauf, dass man es weiter bearbeitet. Ist doch eine super Basis, auf der es aufzubauen gilt. Noch mal Original und Outcome im Vergleich:



    Katan ist offline

  2. #2 Zitieren
    General
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    Geniales Tut, ich habs mir mal durchgelesen, und einiges dabei gelernt, super beschrieben, mit vielen Tips die einem die weitere Arbeit stark erleichtern. Und das Outcome ist sowieso klasse^^

    Moe777 ist offline

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