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Welcher RPG-Typ bist du (kein Persönlichkeitstest)

  1. #1 Zitieren
    Schwertmeisterin Avatar von LittleRose
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    Eines Vorweg: Das hier soll keine Neuauflage von "Was ist euch bei einem RPG am wichtigsten" sein. Es geht mir eher um das Gesamtbild, das Zusammenspiel der Elemente, vor allem aber um das Worldbuilding.

    Eben habe ich mir mal die neuste Diskussion zu "The Witcher 3" in Muds Plauderecke durchgelesen. Da fällt es mir doch wieder deutlich auf, und zwar so deutlich wie schon lange nicht mehr. Die einen lieben das Spiel für die große Welt und die Story, nehmen jedes Element der Spielwelt dankbar an und lieben es einfach, ganz im Hexer aufzugehen. Die anderen finden die Welt nicht frei genug und die Zwischensequenzen zu lang, wollen ständig selbst entscheiden, was sie tun und lassen dürfen. Außerdem sind ihnen die Nebenquests zu eintönig, sie wollen epische Nebenquests, die sich hinter der Hauptquest nicht verstecken müssen und am besten noch genauso lange Stränge ergeben sollten.

    Mir persönlich geht es vor allem darum, dass das Spiel in sich stimmig ist. Schlauchlevel können einer Story förderlich sein, Open World bietet jedem ein einzigartiges Erlebnis, geht aber meist auf Kosten der Hauptquest.

    Für mich macht es die Mischung. Open World ist schön und gut, aber was, wenn das Spiel nur darauf fußt? Was dann passiert, können wir alle an No Man's Sky sehen. Also muss die Welt für mich per Hand mit Leben gefüllt werden. Diese zufallsgenerierten Welten sind leer und tot, darüber können zufallsgenerierte Tiere nur schwer hinwegtäuschen, sind sie letztendlich doch nur wie Automaten, die auf ewig die immer gleichen Bewegungsabläufe vorführen, ohne ein eigenes Verhaltensmuster an den Tag zu legen. Kein Vieh jagt, keines baut sich ein Nest oder zeigt Balzverhalten. Man kann sie knippsen und benennen, dann übernimmt wieder die Langeweile.

    Die Story allein trägt ein Spiel für mich genau einmal, dann kenne ich sie. Aber wenn es Verzweigungen gibt oder kleine Details in der Welt, die man beim ersten Mal übersehen kann, dann bleibt das Spiel für mich lebendig. Alle alten RPGs, die ich liebe, haben solche Elemente. Sei es, dass man zur rechten Zeit am rechten Ort ist, um eine besondere Szene zu sehen, oder dass es alternative Storypfade oder Nebenqueststränge nur für bestimmte Charakterklassen gibt, diese Dinge machen den Wiederspielwert erst wirklich aus. Andererseits ist es aber auch langweilig, ohne größeren Antrieb jeden Stein umzudrehen, wenn mir das Spiel keine Anreize dafür liefert.
    Bei Morrowind konnte man versteckte Schätze finden, die auch wirklich großartig waren. Bei vielen alten Rollenspielen gab es versteckte optionale Dungeons, die diesen Namen auch verdienten, und in denen eine echte Belohnung auf denjenigen wartete, der ihr Rätsel löste und bis an den tiefsten und gefährlichsten Punkt vordrang. Sowas will ich in meinen Spielen sehen. Gebt mir einen Anreiz, die Welt komplett zu erkunden, und einen, um das Abenteuer auch bis zum bitteren Ende durchzuspielen. Dann bin ich glücklich.

    Letztendlich muss die Welt in sich stimmig sein, damit ich zufrieden bin. Ich muss nicht mit jedem NPC reden oder jedes Haus betreten können, aber die Welt muss so, wie sie mir präsentiert wird, für das jeweilige Spiel passend sein. Ein Geralt ist nunmal in erster Linie ein Monstertöter. Wenn du ein Verbrechen aufgeklärt haben willst, brauchst du einen Privatdetektiv. Dann schaffe ich es auch, mich in das Spiel richtig einzufinden, meine Rolle zu spielen, mich heimisch zu fühlen.

    Wenn ich endlich zu "The Witcher 3" komme, werde ich bestimmt Typ 1 sein und einfach das Spiel so genießen, wie es eben ist.

    Aber wie seht ihr das? Story über alles, auch wenn es Schlauchlevel bedeutet? Open World ohne Kompromisse? Doch lieber eine gesunde Mischung aus beidem? Wie sieht die aus? Die Geschichte erleben oder selbst schreiben? Was braucht ihr, damit sich das Spiel und vor allem die Spielwelt richtig anfühlt?
    LittleRose ist offline Geändert von LittleRose (22.10.2016 um 12:06 Uhr)

  2. #2 Zitieren
    Not a Mimic  Avatar von Zyankali~
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    Zitat Zitat von LittleRose Beitrag anzeigen
    Was braucht ihr, damit sich das Spiel und vor allem die Spielwelt richtig anfühlt?
    Eine Umsetzung wie bei The Witcher 3. Also die Mischung macht es. Das Spiel ist für mich quasi das Rundum-Sorglos-Paket im Bereich "3D"-Rollenspiele. Das Spiel setzt in fast allen Punkten Maßstäbe. Einzig kleinere Sachen wie das inkonsequente Diebstahlsystem trüben das Gesamtbild - aber nur ein bisschen.
    Zyankali~ ist offline

  3. #3 Zitieren
    objektiv falsch Avatar von Heinz-Fiction
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    Zitat Zitat von Zyankali~ Beitrag anzeigen
    Eine Umsetzung wie bei The Witcher 3. Also die Mischung macht es. Das Spiel ist für mich quasi das Rundum-Sorglos-Paket im Bereich "3D"-Rollenspiele. Das Spiel setzt in fast allen Punkten Maßstäbe. Einzig kleinere Sachen wie das inkonsequente Diebstahlsystem trüben das Gesamtbild - aber nur ein bisschen.
    Viele, sehr viele Gameplayelemente müssen drin sein, das RPG muss geheimnisvoll sein, es muss sich einzigartig anfühlen, es muss deep sein in Sachen Gameplay. Es muss lang sein oder ggf. einen echten Wiederspielwert haben (nicht dieser oho-wir-haben-drei-charakterklassen-deswegen-kann-man-das-spiel-drei-mal-durchspielen-obwohl-sich-am-ablauf-praktisch-nichts-verändert-mist). Es muss mir über die ganze Spielzeit hinweg immer wieder was neues bieten, was ich ausprobieren kann; daran scheitern die meisten RPGs. Es muss mich zum umdenken zwingen, mich dazu nötigen, um die Ecke zu denken; gleiche Abläufe dürfen nie zu einem immer gleich guten Ergebnis führen. Story ist völlig unwichtig. Wenn ein RPG Story braucht, um gut zu sein, macht es etwas falsch.

    Ach ja, es sollte nicht nur Spielerisch, sondern auch optisch detailliert sein. Damit meine ich nicht gute Grafik, sondern Design, heißt, wenn ein Char ne Kettenrüstung trägt und einen Zweihänder führt und nen köcher auf dem Rücken trägt, will ich das auch sehen. Dieser Punkt ist allerdings nicht soooo wichtig
    "Taucht ein in die Schönheit der deutschen Sprache. Ich tue das. Für mich sind Anglizismen ein No-Go"
    Heinz-Fiction ist offline Geändert von Heinz-Fiction (22.10.2016 um 20:29 Uhr)

  4. #4 Zitieren
    Deus Avatar von SkoiL
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    Zitat Zitat von Zyankali~ Beitrag anzeigen
    Eine Umsetzung wie bei The Witcher 3. Also die Mischung macht es. Das Spiel ist für mich quasi das Rundum-Sorglos-Paket im Bereich "3D"-Rollenspiele. Das Spiel setzt in fast allen Punkten Maßstäbe. Einzig kleinere Sachen wie das inkonsequente Diebstahlsystem trüben das Gesamtbild - aber nur ein bisschen.
    /diesdasjenes
    The Witcher 3 hat mMn. einfach alles richtig gemacht für mich und viele anderen war es sowieso GOTY und reiht sich bei mir in die Sparte "beste RPG's aller Zeiten" mit ein.
    Wie in Witcher 3 die Story erzählt wird ist einfach bombastisch, dazu eine sehr tolle offene Welt, die zum erkunden einlädt. Ich habe zwar in Blood & Wine und im Hauptspiel ein paar Fragezeichen weggelassen, aber trotzdem über 200h zusammenbekommen und das muss ein Singleplayer-Game erstmal schaffen.

    Da waren mir die 45€ + 20€ Season-Pass wirklich nicht zu schade, würde es wieder kaufen.

    Ich hab auch ne ganze Zeit lang Skyrim gesuchtet, aber das war mehr der Erkundungsdrang im Vordergrund und irgendwann ist einfach die Luft raus, wenn einen keine tolle Story bei der Stange hält.

    Mal schauen ob sie es mit Cyberpunk 2077 noch toppen können, ich bin gespannt.
    SkoiL ist offline

  5. #5 Zitieren
    Relentless Nightmare Avatar von Defc
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    Ich bin eher der Typ Spieler, der selbst auf Entdeckungsreise gehen möchte, um sich seine eigene Geschichte zu stricken. Das hat mir damals auch bei Skyrim so gut gefallen - ich habe die HQ nur sehr kurz verfolgt und bin danach meinen eigenen Weg in Himmelsrand gegangen.
    Das hat mich über 180 Stunden gefesselt und deswegen freue ich mich auch schon seit Wochen auf den kommenden Freitag, dann kann ich nämlich endlich wieder zurück nach Himmelsrand reisen.

    Witcher 3 habe ich, mitsamt der DLCs, natürlich auch verschlungen und es war definitiv eines der besten RPGs, die ich je gespielt habe. Ein Kritikpunkt waren die geringen Interaktionsmöglichkeiten mit NPCs, aber darüber kann man hinwegsehen.
    Die Spielwelt war offen, die NQs waren sehr schön und das Gameplay hat Spaß gemacht, trotz allem habe ich mich seinerzeit in Skyrim etwas "heimischer" gefühlt.

    Für mich sind beides tolle RPGs, ich tendiere aber eher zu "offene Spielwelt, eigener Charakter und Erkundung" und genau das bietet mir Skyrim.
    Bei Witcher war das Erkunden der Spielwelt auch sehr schön, aber es ist doch was anderes in der Egoperspektive mit Pfeil und Bogen durch die Tundra zu schleichen und seine eigene Geschichte zu erfinden.

    Just my two cents.
    Bock auf Discord?
    [Bild: sigpic168022_132.gif]
    Wer Interesse hat, kann sich gern bei antimatter oder mir melden! Wir sind jetzt übrigens ein Community-Server!
    Defc ist offline

  6. #6 Zitieren
    objektiv falsch Avatar von Heinz-Fiction
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    Zitat Zitat von SkoiL Beitrag anzeigen
    Ich hab auch ne ganze Zeit lang Skyrim gesuchtet, aber das war mehr der Erkundungsdrang im Vordergrund und irgendwann ist einfach die Luft raus, wenn einen keine tolle Story bei der Stange hält.
    Skyrim failt einfach als Rollenspielerfahrung, da braucht es mehr als Story, um bei der Stange zu halten. Eine glaubwürdige Spielwelt wäre zum Beispiel schön
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    Heinz-Fiction ist offline

  7. #7 Zitieren
    Veteran Avatar von Hechti
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    Also ich brauche eine orginelle Welt, die mir zumindest das Gefühl gibt, die Welt reagiert auf meine individuellen Taten. Und Ego oder Schulterperspektive, sonst kann ich mich nicht reinversetzen, sowie Single-Player.
    Früher spielte ich die ganzen AAA-Open-World-RPGs am Liebsten, heute freue ich mich eher über bestimmte B-Spiele. Z.B. die Titel von dem französischen Entwickler Spider : Mars War Logs, The Technomancer, Of Orcs and Men, Games of Thrones (o.k. das Rollenspiel ist von anderen Franzosen, aber genauso gebaut). Diese Titel haben zwar alle ihre unübersehbaren Abstriche, sind aber von großartigen Autore verfasst, die ihre Welten wirklich ernst nehmen und weniger die Spielmechanik.
    Hechti ist offline

  8. #8 Zitieren
    Deus Avatar von SkoiL
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    Zitat Zitat von Heinz-Fiction Beitrag anzeigen
    Skyrim failt einfach als Rollenspielerfahrung, da braucht es mehr als Story, um bei der Stange zu halten. Eine glaubwürdige Spielwelt wäre zum Beispiel schön
    Enderal sollte dies ja ausgleichen, war aber mMn. auch ein fail, aber eher wegen den massiven bugs.
    SkoiL ist offline

  9. #9 Zitieren
    Lehrling Avatar von Khadrassa
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    Ich stehe tendenziell mehr auf riesige offene Welten mit Sandboxfeeling. Das hat aber weniger etwas mit der Welt an sich zu tun, sondern mehr damit, dass Sandboxspiele prinzipiell auch mehr Möglichkeiten und Freiheiten bei der Charaktererstellung bieten. Ich will in einem Rollenspiel in eine Rolle schlüpfen, allerdings ohne, dass man mir die Handlung und meine Bestimmung fest vorgibt. Ich will in eine Rolle schlüpfen, die ich mir selber aussuche und das geht in den meisten Fällen einfacher, wenn mir das Spiel von Anfang an viel Freiraum gewährt.

    Ich glaube daher auch nicht, dass der Witcher jemals zu meinen Lieblingsspielen gehören wird. Ich habe nur den ersten Teil mal angefangen und fühlte mich dabei doch arg eingeengt, allerdings ist der erste Teil glaube ich auch nicht so weitläufig wie der hier hochgelobte Teil 3.
    Du schreibst gerne Geschichten? Dann schreib mir mal eine PN!
    Khadrassa ist offline

  10. #10 Zitieren
    objektiv falsch Avatar von Heinz-Fiction
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    Zitat Zitat von SkoiL Beitrag anzeigen
    Enderal sollte dies ja ausgleichen, war aber mMn. auch ein fail, aber eher wegen den massiven bugs.
    Aber lässt du die technischen Probleme beiseite, wäre es definitiv besser als Skyrim, nich nich? Ich fand es jedenfalls richtig naiss, soweit ich es gespielt habe, bis zu dem Plotstopperbug. Hab mich bei Enderal fast gefühlt wie bei der ersten Erkundung Vvardenfells Ich muss das mal wieder zocken, aber die Zeit ...
    "Taucht ein in die Schönheit der deutschen Sprache. Ich tue das. Für mich sind Anglizismen ein No-Go"
    Heinz-Fiction ist offline

  11. #11 Zitieren
    Deus Avatar von SkoiL
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    Zitat Zitat von Heinz-Fiction Beitrag anzeigen
    Aber lässt du die technischen Probleme beiseite, wäre es definitiv besser als Skyrim, nich nich? Ich fand es jedenfalls richtig naiss, soweit ich es gespielt habe, bis zu dem Plotstopperbug. Hab mich bei Enderal fast gefühlt wie bei der ersten Erkundung Vvardenfells Ich muss das mal wieder zocken, aber die Zeit ...
    Mir vermiesen halt Questbugs ziemlich das Spielvergnügen. naja. vllt irgendwann mal wieder skyrim als special edition totmodden
    SkoiL ist offline

  12. #12 Zitieren
    Drachentöter Avatar von AlbertCole
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    Mir persönlich sind eine gute Story, ausgefeilte Charaktere, umfangreiches Lore und dichte Atmosphäre am wichtigsten. Je mehr Details und Hintergründe desto besser. Daher macht es für mich nicht wirklich einen Unterschied, ob ich mich in Schläuchen oder Open Worlds bewege. Wobei mich gerade aus Zeitgründen massive Open Worlds mittlerweile eher abschrecken, da sie immer sehr zeitintensiv sind. Am ansprechensten empfinde ich daher Hybride wie etwa The Witcher 2. Das Vorantreiben der Handlung liegt zwar im Vordergrund, aber es gibt dennoch grössere Areale, in denen man sich frei bewegen kann.
    Das Gameplay an sich ist für mich, jedenfalls in den meisten Fällen, eher sekundär und vor allem ein Mittel zum Zweck. Wenn es sich super spielt, ist das natürlich umso besser, aber ich hab' kein Problem mit Spielen, die in Sachen Gameplay schwach sind. Muss da etwa an das GoT-Rollenspiel denken, das eine tolle Handlung hatte, aber vom Gameplay eher so lala war.
    AlbertCole ist offline

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