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Umfrageergebnis anzeigen: Für welche Geschichte stimmst du?

  • "Laidoridas und die unangenehme Dessert-Metapher" von John Irenicus

    2 50,00%
  • "Neue Zeiten, alte Sitten" von Sir Ewek Emelot

    2 50,00%
 
Teilnehmer
4. Du darfst bei dieser Umfrage nicht abstimmen
Ergebnis 1 bis 7 von 7
  1. Beiträge anzeigen #1 Zitieren
    Auserwählter Avatar von alibombali
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    alibombali ist offline

    X [Story-Wettbewerb]Abstimmung Kategorie 2: Beste unvollendete Story

    Es ist so weit! In diesem Thread könnt ihr eure Stimme in der Kategorie 2 „Beste unvollendete Story“ vergeben. In diesem Jahr wurden folgende Werke angemeldet:


    "Laidoridas und die unangenehme Dessert-Metapher" von John Irenicus
    "Neue Zeiten, alte Sitten" von Sir Ewek Emelot


    Für die Abstimmung habt ihr ab sofort sechs Wochen Zeit, die Geschichten zu lesen und für eure favorisierte Geschichte zu stimmen. Die Umfragen werden am 27. Oktober um 21:03 Uhr geschlossen, womit das Ergebnis feststeht.



    Folgendes müsst ihr dabei beachten:


    • Jeder WoP-User hat pro Kategorie nur eine einzige Stimme. Mit welchem eurer möglicherweise zahllosen Accounts ihr abstimmt, ist euch selbst überlassen, solange ihr in jeder Kategorie nur einen einzigen davon verwendet. Achtung: Verstöße gegen diese Regel werden knallhart mit dem gnadenlosen und unbarmherzigen Ausschluss vom Wettbewerb bestraft!
    • Besonders wichtig: Nur Stimmen mit Begründung hier im Thread zählen! Ihr müsst also eure Wahl erläutern, indem ihr zu jeder Geschichte einen kleinen (gerne aber auch größeren) Kommentar schreibt. Obwohl sich natürlich jeder Autor über eine ausführliche Besprechung der eigenen Geschichte freut, genügt auch eine knappe Begründung, solange daraus ersichtlich ist, dass ihr euch mit jeder der zur Wahl stehenden Storys eingehend beschäftigt habt. Mit dieser Regel möchten wir sicherstellen, dass die Wahl fair bleibt und nicht durch reine Sympathiewertungen entschieden wird.




    Damit wäre das Wichtigste gesagt. Wir wünschen euch viel Spaß beim Lesen und Abstimmen!
    Geändert von Laidoridas (12.10.2016 um 23:42 Uhr)

  2. Beiträge anzeigen #2 Zitieren
    Deus Avatar von John Irenicus
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    John Irenicus ist offline
    Tja, lange habe ich mit mir gerungen...

    Also gut, hier habe ich natürlich wenig Auswahl. Aber ich gebe Sir Ewek Emelot – obwohl ja mein direkter Konkurrent (!) – und seiner Story „Neue Zeiten, alte Sitten“ dann doch ganz gerne meine Stimme. Erst einmal war ich ja überrascht, dass der letzte Post vor den aktuellen Abschnitten im Januar 2014 gewesen sein soll. Das ist ja schon Ewigkeiten her. Ich hatte das irgendwie ganz anders in Erinnerung, aber sei's drum.

    Ich habe die Geschichte jedenfalls seit 2012 irgendwie so als beständigen Begleiter, wenn auch mit längeren Pausen zwischendrin, empfunden. Und das erst doch sehr lose Episodengeflecht hat dann ja irgendwann auch richtige Handlungsstränge herausgebildet und auch ein Gesamtbild ergeben, und das gefiel mir dann auch ganz gut so. Genau, wie ich es ja auch generell einfach spieze finde, wie du so dein Goblin-Fantum in dieser Geschichte mal so richtig ausleben kannst.

    Im Grunde hast du ja auch angefangen, alle möglichen Goblin-Einzelideen, die du aus verschiedenen Gründen nicht weiter verfolgt hast, hier einzuflechten. Macht auf jeden Fall was her, und ich finde, „Neue Zeiten, alte Sitten“ steht dann zusammen mit „Der Graf von Sulden“ und „Eine Geschichte über den Fehler, die falsche Person zu unterschätzen“ so für den modernen Ewek. So eine Art „Signature-Story“, sage ich mal.

    Insgesamt fremdele ich aber natürlich trotzdem bei dem Gedanken, „Neue Zeiten, alte Sitten“ so als „unvollendete Story“ anzusehen, weil ich das immer so wahrgenommen hatte, als wäre diese Story per se unvollendet und auf ewig weiteren Fortsetzungen zugänglich. Anders gesprochen: Ich kann mir nicht so ganz vorstellen, was für ein „Ende“ diese Geschichte denn haben könnte. Aber gut – auch eine dauerhaft unvollendete Geschichte kann ja in Kategorie 2 antreten! Du hattest ja aber angedeutet, dass du dieses „Projekt“ ja wohl irgendwie doch bald mal abschließen willst. Bin ich ja mal gespannt.

    Es ist übrigens auch nicht so, als fände ich alle Abschnitte gleich gut. Manche Episoden fand ich dann doch deutlich weniger spannend als andere. Wenn ich noch einmal drüberschaue, überwiegen aber echt die positiven Leseeindrücke. Mir hat natürlich besonders alles gefallen, was direkt mit Greg zu tun hatte, und immer wenn Sabatha in persona aufgetreten ist, hatte ich auch meinen Spaß.

    Deshalb, und weil sich diese Geschichte in Form und Inhalt nicht nur deutlich von meiner Story, sondern vermutlich auch von den meisten anderen Storys abhebt, die potentiell in diese Kategorie hätten geschickt werden können, gebe ich dir, Ewek, hier meine Stimme!

  3. Beiträge anzeigen #3 Zitieren
    Deus Avatar von Sir Ewek Emelot
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    Sir Ewek Emelot ist offline
    "Laidoridas und die unangenehme Dessert-Metapher" habe ich ja im Kommentarethread besprochen, und ich muss sagen, dass sich John hier für mich klar gegen die Konkurrenz durchsetzten kann: Eine lose zusammenhängende Erzählungensammlung über komische Goblins ist ja ganz nett, aber Johns Geschichte, die mit unterschiedlichen Ebenenen von Realität und Traum spielt, die Hauptfigur so detailiert und in Handlungen, Gefühlen und Gedanken nachvollziehbar darstellt, mit der wendungsreichen und teils surrealen Handlung doch durch die Bodenständigkeit von Hauptfigur und Erzählweise irgendwie einen interessanten Konrast zwischen Normalität und Wahnsinn aufbaut, und durch die Spannung durchaus einen Lesesog bildet, gewinnt meine Stimme.

  4. Beiträge anzeigen #4 Zitieren
    Irenicus-Bezwinger  Avatar von MiMo
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    MiMo ist offline
    In keiner Kategorie fiel mir die Entscheidung dieses Jahr schwerer als in dieser. [Bild: igitt.gif]

    Auf der einen Seite haben wir "Neue Zeiten, alte Sitten" von Ewek, der uns ein Khorinis zeigt, wie wir es noch nie auch nur ansatzweise erleben durften. Mit einer neuen Partei wirft er die Machtverhältnisse unserer Lieblingsinsel über den Haufen, besucht mit uns altbekannte Orte und widmet sowohl den Schicksalen einzelner Bewohner als auch den gesellschaftlichen Veränderungen zur Genüge Aufmerksamkeit. Mit gestochen scharfen Wörtern entmachtet er Onar und verbündet Menschen mit Goblins, baut Jharkendar wieder auf und schmiedet Bündnisse zwischen Saturas und Thorus! Es sind ambitionierte Pläne, die mit nichts schon mal dagewesenem auch nur vergleichbar sind. Darum ist "Neue Zeiten, alte Sitten" eine sehr interessante Story, der es aber im Moment noch am entscheidenden Knüllermoment fehlt.

    Und auf der anderen Seite Johns "Laidoridas und die unangenehme Dessert-Metapher", der Abhandlung über einen merkwürdigen jungen Mann, der keine zwei Schritte gehen kann, ohne sich eine Seite lang darüber Gedanken zu machen! Ja, auch diese Geschichte hätte besser sein können als sie ist, allerdings sind nicht alle Gedanken dieses jungen Mannes von solch trivialer Natur! Wir erwischen ihn bei alltäglichen Zwickmühlen wie wir sie alle kennen und fürchten, bei philosophischen Anwandlungen, die eines jeden Weltbild zum Einsturz bringen können, und bei Konfrontationen mit Situationen, für die das Wort "haarsträubend" wahrscheinlich erfunden worden ist! Die Dessert-Metapher entwickelt sich in den aktuell letzten Posts in eine goldrichtige Richtung und weist Dank des krassen Szeneriewechsels und des brillianten Beratungsgespräch mit dem Anwalt auch eine Szene auf, die mich gefesselt wie beeindruckt hat! Und das ist in meinen Augen die entscheidende Nasenlänge, die die Dessert-Metapher dem originellen Khorinis von Ewek voraus hat.

  5. Beiträge anzeigen #5 Zitieren
    Ehrengarde Avatar von El Toro
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    El Toro ist offline
    Dass die "Beste unvollendete Story" nicht gerade meine Lieblingskategorie ist, habe ich ja schon oft genug bekundet. Ich glaube, ich habe in dieser Kategorie sogar noch nie abgestimmt.
    Da dieses Jahr aber nur zwei Kandidaten im Rennen sind und zwar mit Geschichten, die ich sowieso schon angelesen, wenn auch nicht ganz bis zum heutigen Tag verfolgt habe, will ich mich zur Stimmabgabe aufraffen.
    Zu Ewek Emelots Geschichte "Neue Zeiten, alte Sitten" hatte ich mich, so sagt zumindest die Suchmaschine, zuletzt folgendermaßen geäußert:

    „'Wir mögen Schmeicheleien doch so gern!'
    Selten ist mir eine selbstreflexivere Textstelle unter die Augen gekommen als die obenstehende. Sie ist der Geschichte „Neue Zeiten, alte Sitten“ entnommen, und sie stammt von Sir Ewek Emelot. Zu Sir Ewek Emelot lassen sich meiner Erfahrung nach vor allem drei Punkte festhalten: Er ist ein akademisch teilgebildeter Mensch, der seinem eigenen Gemütsmenschentum verfallen und zugleich besessen von Goblins ist. Dies möge eine Erklärung sein dafür, warum seine Geschichte so hilflos zwischen Grünfellburleske und bemühter Zerebralität oszilliert, ohne sich für das eine oder andere entscheiden zu können. Das hätte allerdings auch nicht geholfen, doch dazu später mehr.
    Worum geht es in der Geschichte? Herrenrassen-Goblins springen tölpelhaften Menschen in militärischer Notlage mit Bauernschläue bei, um die Insel Khorinis unter ihr Banner zu zwingen und zu zivilisieren. Dazwischen stolpern ein paar ungeschickte Nackthäute einher und zeigen sich von ihrer hohlköpfigsten Seite. Zwischendrin viel hochtrabendes, Philosophie imitierendes Blabla. Fertig.
    So abenteuerlich dieser Plot, so dilettantisch die Umsetzung: Schon nach wenigen Zeilen erstickt die Erzählung in schwerfälligen Satzungetümen, die ihre Pracht durch die Wirrnis der überbordenden Füllwörter wälzen. Der ständige Gebrauch unpersönlicher Konstruktionen bietet bereits in diesem ersten Abschnitt einen Vorgeschmack auf die Drögheit, die dem Leser noch dräuen mag, so er sich denn überhaupt noch weiter wagt. Ich habe mir erlaubt, die von mir beanstandeten Punkte mal eben zu markieren. Sagt ein Textbild nicht mehr als tausend Worte?
    Trotz der Größe und offenkundigen Seetüchtigkeit des Schiffes, traute Lord Andre ihm nicht so ganz: Man hatte zwar versucht, es den größeren Gästen angemessen zu gestalten, doch offenbar hatte man deren Größe ein wenig unterschätzt. Und so wurde Andre ständig daran erinnert, für wen dieses Schiff eigentlich ausgelegt war: Sei es, indem er sich an einer zu niedrigen Decke den Kopf stieß, die zu niedrige Rehling ihm das Gefühl der Sicherheit, für das eine Rehling üblicherweise gedacht war, verweigerte, er auf zu kurzen Stufen aus dem Tritt kam, auf Sitzmöbeln die Knie leicht anziehen musste oder die Platten von Tischen und anderen Ablagen zu tief waren. Es war, als bewege man sich in einer Welt für Kinder, und Andres sonst so sichereren Intuitionen gingen hier fehl, so dass er sich plötzlich wie ein Tölpel vorkam, und nicht mehr wie der Lord Protektor von Khorinis und erfahrene Paladin, der er war.
    Überhaupt gefiel ihm diese ganze Angelegenheit nicht. Seit wann war das Reich auf die Hilfe von Goblins angewiesen? Zu SEINER Zeit hatte man diese kleinen Mistviecher noch getötet, wenn man ihrer ansichtig wurde.
    Doch die Zeiten hatten sich offenbar geändert. Statt kleiner Plagegeister waren die Goblins plötzlich “zivilisiert”, besaßen eine eigene Stadt, trugen Kleidung und gebärdeten sich zuweilen exaltierter und höfischer als die Fatzken am gelderner Fürstenhof. So auch dieser komische “Großadmiral” Jannaleik Graf Gruben von Grubemünde zu Bythanien, welchletzeres (also Bythanien) offenbar den felsigen und kurzen Küstenstreifen jenes Reiches namens Biblur ausmachte, das plötzlich auf Khorinis aufgetaucht war, was wohl auch der Grund war, wieso man ausgerechnet diesen Kerl zum Befehlshaber der biblurschen Flotte ernannt hatte. An dessen Erfahrung zur See konnte es jedenfalls nicht liegen. In Ermangelung echter Seefahrer und kompetenter Kommandanten hatte man wohl geglaubt, dass in Sichtweite des Meeres zu wohnen eine ausreichende Qualifikation für diesen Posten sei. Oder zumindest die beste Qualifikation, die aufzutreiben gewesen war.
    Weiterhin punktet der Text mit aufgesetzter Drolligkeit (wahnsinnig süß und lustig: „Wuschelschaf“! „Bunter Schmetterling“! „Großadmiral Jannaleik Graf Gruben von Grubemünde zu Bythanien“ Sind sie nicht einfach putzig, diese Goblins? ). Ohne innere Rhythmik und Strömung holpert das grobmaschig gestrickte Geschwätz über die Übernahme der Insel Khorinis durch teeschlürfende Goblins von Schlagloch zu Schlagloch, die an allen Ecken knarrende Syntax eingeklemmt zwischen den rostigen Scharnieren affekthascherischer Neologismen (Morgradologen! Tiefenschaben! Nackthäute! Hahahaha!).
    Der krampfhafte Versuch, bildungs- und speziesspezifischen Kolorit zu transportieren (ich meine hier konkret das Gerede von Pater Fleddelig im Kapitel „Der Satz von Adanos“), wendet sich gegen den Text: Langeweile macht sich breit und der Mangel an sinnlicher Qualität lassen das aufgeblasene Geschreibsel in den Untiefen breizäher Langatmigkeit versinken. Nach ästhetischer Konsistenz sucht man vergebens. Der kolportagehafte Ton, die verhaspelten Satzperioden, Emelots durchschaubarer Versuch, durch pathetischen Überschwang und geschwätzige Altertümelei so etwas wie Welthaltigkeit vorzutäuschen, ist in seiner offensichtlichen Dreistigkeit in der jüngeren Literatur ohne Beispiel: Der Text versucht immer wieder Luft zu holen, stürzt jedoch aufgrund akuten Sauerstoffmangels nach wenigen Schnappatmern ab in wattiertes Gebrabbel.
    Zugegeben, manchmal lösen stilistisch verunglückte Peinlichkeiten ja eine gewisse hermeneutische Geilheit aus, im vorliegenden Fall jedoch nur Fassungslosigkeit."

    Soweit ich.
    Wenn ich mich da so selbst zitiere, kommt mir die Erinnerung, dass es damals um eine dermaßen kleinliche und pingelige Kritik Ewek Emelots an MiMo ging, dass ich einfach genauso kleinlich und pingelig zurückschießen musste. Und ich bleibe dabei: Er hat jeden Treffer verdient.
    Abgesehen davon finde ich die Geschichte aber doch ganz gut.Ich frage mich nur, ob sie überhaupt eine unvollendete Story ist, denn ich wüsste ehrlich gesagt nicht, was für ein Ausgang zu erwarten wäre. Entweder steht die Geschichte trotz ihrer beachtlichen Textmenge immer noch ziemlich weit am Anfang, oder sie ist einfach so angelegt, dass sie nicht spannungsreich auf einen bestimmten Höhepunkt zuläuft, sondern dass es mit der heilsbringenden Goblininvasion einfach immer so weitergeht, bis die ganze Insel in ihren pelzigen Pfoten ist, und während sie über die Menschheit herfallen, hinterlassen sie eine Spur von Orkleichen und Plätzchenkrümeln… aber es reicht ihnen nicht! Und so wuseln sie sich erbarmungslos von Kontinent zu Kontinent, bis es auf der Welt nichts mehr gibt als Königin Sabatha und ihre Memoiren!
    Beim Wiederlesen komme ich mir durch die Darstellung der oben genannten Königin allerdings ziemlich karikiert vor, Ewek, da sie nicht nur in Details wie ihrer Schwäche für Schmeicheleien und Brachialpoesie Parallelen mit mir aufweist, sondern sogar in biographischen Details wie der Tatsache, dass sie zwei Prinzen und eine Prinzessin (offenbar ohne den treulosen Goblinvater) aufzieht!
    Aus meinen zusammenhangslosen Äußerungen ergibt sich jetzt kein wirkliches Gesamturteil, was bei einer unvollendeten Geschichte vielleicht systemimmanent sein mag: Die unvollendete Beurteilung.
    Vermutlich sollte mein entscheidendes Kriterium sein, wie reizvoll der Gedanke wäre, das Ende der Geschichte zu erfahren. Da muss ich sagen: Ja, ich möchte schon wissen, worauf es hinausläuft.

    Wie sieht es mit Johns "Laidoridas und die unangenehme Dessertmetapher" aus? Selbst Opfer dieser unangenehmen Metapher seit dem Jahre 2009, kann ich also nachfühlen, was der in diesem Wettbewerb offenbar allgegenwärtige Laidoridas in dieser Geschichte durchmachen muss!
    Wie hat mir die Story gefallen? Hm, ich muss ehrlich sagen, ich finde sie für ein schlichtes Gemüt wie mich zu verwirrend - und außerdem ist es ein für John eigentlich schon lange überholtes Stilmittel, das Geschehene plötzlich in die Traum- oder Illusionsebene zu verschieben! Auch die Schlagerthematik... naja, ich weiß nicht.
    Technisch natürlich ist das Ganze sehr gut gemacht, es ist an den richtigen Stellen unheimlich und beklemmend, an den richtigen Stellen bizarr und auf morbide Weise komisch, so dass die Geschichte das Versprechen, das sie im Titel gegeben hat (Laidoridas) durchaus hält.
    Aber vielleicht ist das auch mein Problem mit der Story: Der neue Laidoridas (wenn John schon den modernen Ewek geprägt hat) zeigt sich ja in "Wracks", "El Toro" oder "Die Berechenbarkeit", glaube ich, weniger bizarr, übertrieben absurd (oder laidoesk), wie es noch der Fall war, als LudDm entstanden ist. In diesem Zusammenhang hat mich besonders der Abstieg in den Keller begeistert, der ja irgendwie eine Katabasis in einen bizarren Orkus darstellt, an dessen Boden das Grauen wartet...
    Auch hier muss die Frage lauten: Will ich wissen, wie es mit Laidoridas und seinem Stück Tofu weitergeht; ob die Gefängnissituation, die auch schon wieder ins Irreale kippt, tatsächlich Realität ist usw. usf.? In Johns Geschichte gibt es sicherlich noch einige ungelöste Fragen!
    Auch hier fällt mir die Entscheidung schwer. Da muss ich nochmal drüber schlafen.

  6. Beiträge anzeigen #6 Zitieren
    Deus Avatar von Laidoridas
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    Laidoridas ist offline
    Tja, wie soll man diese beiden Geschichten nun miteinander vergleichen? Unterschiedlicher könnten die ja gar nicht sein: Auf der einen Seite Eweks Geschichte, in der das uns bekannte Khorinis um die Biblur-Goblins erweitert und so massiv verändert wird, die mit vielen unterschiedlichen kleinen oder größeren Handlungssträngen und Figuren aufwartet und die ganz stark von ihrem liebevoll ausklamüserten Szenario und den vielen teils niedlichen Details lebt. Und auf der anderen Seite Johns Story, in der es statt um die Bewohner von Khorinis mehr um, äh, mich geht und der Fokus ganz stark auf der Schaffung einer merkwürdigen Atmosphäre, aber auch auf der Erzählung einer spannenden und rätselhaften Handlung liegt. Beide Geschichten haben auch zwischendurch ihre Längen, wobei aber die "Dessertmetapher" die deutlich packenderen und spannenderen Passagen enthält. Und während Ewek immer mal wieder mit kleineren, gelungenen Pointen aufwartet, haut John dafür eine einzige große Wendung raus, die dann auch gleich die komplette Geschichte auf den Kopf stellt.
    Naja, ich bin jedenfalls zu dem Schluss gekommen, dass ich mich in dieser Kategorie lieber enthalte. Ich finde die Geschichten einfach zu unterschiedlich, und bei einer Entscheidung für eine der beiden hätte ich das Gefühl, der anderen Unrecht zu tun. Ich gebe allerdings zu, dass der hauptsächliche Grund wohl eigentlich folgender ist: Bei einer Wahl zwischen zwei Geschichten, von denen eine meinen bürgerlichen Namen im Titel trägt, fühle ich mich einfach zu befangen. Das sollen hier mal lieber andere entscheiden!

  7. Beiträge anzeigen #7 Zitieren
    Ehrengarde Avatar von El Toro
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    El Toro ist offline
    Meditation beendet - Goblins siegen mit knappem Vorsprung vorm Dessert.

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