[MiMo]

Ein ruhiger Sonntagmittag ist etwas für Senioren und Landeier, nichts jedenfalls für gestandene Speedbattler und Speedbattlerinnen! Heute erbebt das Forum unter der Kollision zweier Meister auf dem Weg zum Höhepunkt ihrer Macht. Frisch ausgeschlafen und mit all zu lang aufgestautem Tatendrang steigen die Kontrahenten in den Halbfinalring, um mit gespitzten Tastaturen und frisierten Speedbattle-o-maten die zum Bersten gefüllten Ränge in hemmungsloses Staunen zu versetzen.

Auf der einen Seite steht das Alter Ego von Emmy Noether, namentlich David Hilbert (zufällig hineingeschneite Mathematikhistoriker mögen bedenken, dass diese Aussage wohlüberprüft und absolut korrekt ist!), der unter den Klängen der Nationalhymne von Island eben dieses Land ins Finale zu führen gedenkt! Man kann nur mutmaßen, ob Hilbert, dem großen, dummen Mann mit einer Vergangenheit als furchteinflößendem Troll mit pinker Krawatte, überhaupt etwas entgegen gesetzt werden kann! In wenigen Sekunden werden wir die Antwort kennen!

Ihm gegenüber steht der amtierende Europameister Laidoridas, der demokratische Regent dieses abgelegenen Teils der weiten Welt des Webs. Seines Zeichens selbst aus einer kultigen Legende entsprungen, trachtet das Zuckerstangen rauchende Skelett, Tschechien erneut ins Finale und vermutlich sogar noch viel weiter zu führen! Er wartete schon seit Wochen auf diesen Moment, ist bereiter als bereit (zumindest dachten wir das ) und auch ohne längst vergangene Troll- und Mathematikeridentitäten ein Gegner, wie er furchteinflößender nicht sein könnte!

Der schicksalshafte Wurf eines kleinen Kupferstücks entschied, dass Laidoridas den Anstoß erhält!
Möge der Besser gewinnen und der heutige Showdown auf ewig in aller Munde sein!

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„Sach ma, Thekla…“ Dar hob seinen Humpen an die grasgewöhnten Lippen und nahm einen letzten, tiefen Zug. „Wenn du so’n Brötchen aufschneidest, machst du das mit Links?“
Thekla warf ihm einen irritierten Blick zu. Sie drapierte die frisch geschmierten Sonntagsbrötchen gerade auf eine Servierplatte. „Nein, mit Rechts. Was willst du von mir, Dar?“
„Noch’n Bier wär gut.“
„Jetzt nicht. Siehst doch, dass ich zu tun habe.“
„Meine alte Ma hat die Brötchen immer mit Links aufgeschnitten.“ Irritiert blinzelte er in sein leeres Trinkgefäß.
„Ich hätte nicht gedacht, dass deine Mutter sich Brötchen für euch leisten konnte“, sagte Thekla merkwürdig gerührt. Mit zwei letzten käsebewehrten Brötchenhälften vollendete sie die Pyramide auf der Servierplatte.
„Doch“, sagte Dar, unverwandt nachdenklich in den Humpen starrend, als könne er dort etwas Interessantes beobachten. „Mittwochs gab es immer Brötchen.“
„Mittwochs? Warum denn mittwochs?“
„Na, weil Mittwoch eben Mittwoch war. Liegt doch auf der Hand.“
„Ah ja.“ Thekla wandte sich wieder der Platte zu. Sie war heute besonders voll geworden, weil der Großbauer Besuch von einer Nachbarinsel erwartete.
Vasili tauchte im Türrahmen ihres morgendlich ausgestorbenen Schankraums auf.
„Guten Tag, Thekla“, sagte Vasili. „Onar wartet auf die Brötchen, aber wie ich sehe, ist alles bereit. Allerdings..." Er wandte sich der einsamen Gestalt am Tresen zu. "...bin ich eigentlich wegen Dar hier.“ Sein Blick suchte den des Söldners, doch der war immer noch in seinem Humpen versunken. „Dar? Wir haben Besuch, der dich zu sehen wünscht.“

[Laidoridas]

Das Besprechungszimmer in Onars Wohnhaus hatte Dar bisher erst ein einziges Mal betreten - und war dann gleich wieder energisch hinausgescheucht worden. Allein deshalb fühlte er sich von großer Ehrfurcht und auch einem guten Maß Anspannung erfüllt, als er von Vasili in den prächtig ausgestatteten Raum geleitet wurde. All diese Eindrücke gerieten jedoch in Vergessenheit, als Dar erkannte, wer ihn dort erwartete.
"Ra... Rafat?", stammelte er verdattert und fiel seinem Vetter in die Arme, der ihm stramm lächelnd auf die Schulter klopfte.
"Es stimmt also wirklich", erwiderte Rafat. "Es hat dich auf einen Bauernhof verschlagen. Nicht zu glauben, dass du es hier länger als einen Tag ausgehalten hast."
"Ach naja, es... ist eigentlich ganz nett hier", murmelte Dar etwas verlegen. "Und nachdem Vater mich weggeschickt hatte... irgendwo musste ich ja hin. Aber was machst du denn überhaupt hier?"
"Nun, weißt du..." Rafat schien einen Moment lang nach den richtigen Worten zu suchen. "Deine beiden Brüder sind tot, Darius. Dein Onkel gelähmt und nicht mehr fähig zu sprechen, geschweige denn zu herrschen. Und dein Vater... er wird nicht jünger, und
es sieht ganz so aus, als ob er es mittlerweile bereut, dich verbannt zu haben."
"Heißt das, er...?"
"Er wird in einer Stunde hier sein. Und wenn du es nicht völlig vermasselst, dann wird er dir die Herrschaft über Khorelius anbieten."

[DerGroßeDummeMann]

Dar sackte innerlich zusammen. Im Palast von Khorelius lebte es sich zwar gar nicht schlecht und das Kraut dort war auch gut, allerdings konnte er die khorelischen Minister nicht ausstehen und mit denen würde er wohl zwangsläufig zu tun bekommen, würde er die khorelische Krone übernehmen. Die Minister einfach zu verjagen stand ja auch nicht zur Auswahl, weil dann müsste er ja alles selber machen, was ihm noch viel mehr zuwider war, als die ständigen Intrigen und Schmeicheleien der Minister.
Nein, auf die Thronfolge konnte er gut und gerne verzichten. Er würde da wahrscheinlich sowieso nur Unheil anrichten. Er musste sich da irgendwie rauswinden. Aber wie nur?
Plötzlich kam ihm eine Idee. "Rafat, ich habe dir ein Angebot zu machen", sagte er.
"Was für ein Angebot?", fragte Rafat verdutzt.
"Du hilfst mir, meinen Tod vorzutäuschen, und dafür wirst du dann mein alleiniger Erbe. Na, was denkst du?"

[Laidoridas]

"Wie bitte?" Rafats Gesichtsausdruck konnte sich zwischen Spott, Ärger und blankem Entsetzen offenbar nicht so recht entscheiden. "Was soll denn das bitteschön für ein Angebot sein? Wenn du nicht dafür sorgst, dass dein Vater dich wieder in die Erbfolge aufnimmt, dann gibt es überhaupt nichts, das du mir vermachen könntest! Oder soll ich mich etwa auf deine schäbige Banditenfetzen da freuen?"
"Das ist, ähm, eine Söldnerrüstung und keine-"
"Mal ganz abgesehen davon, dass ich immer noch neun Jahre älter bin als du, Darius! Wenn schon, dann müsste ich dich als meinen Erben einsetzen und nicht umgekehrt!"
"Okay, ich... ich dachte ja nur..." Seufzend ließ Dar den Kopf auf die Tischplatte sinken. "Ich möchte nicht zurück in den Palast. Echt nicht, Mann."
Rafat hielt inne und schien einen neuen Gedanken zu fassen.
"Gut, Darius, hör zu", begann er. "Du musst nicht zurück nach Khorelius. Du wirst dich gleich von deinem Vater mit offenen Armen empfangen lassen. Und sobald es an der Zeit ist, dein Erbe anzutreten, wirst du mich als deinen Statthalter einsetzen. Ich übernehme dann sämtliche Regierungsgeschäfte für dich und du musst dich um nichts kümmern. Einverstanden?"
Dar blickte auf. Das klang gar nicht übel.
"Okay."
"Gut." Rafat klatschte in die Hände. "Und jetzt sehen wir zu, dass wir diesen scheußlichen Gestank von dir wegkriegen, bevor dein Vater hier ist."

[DerGroßeDummeMann]

Als Dar in den Spiegel blickte, erkannte er sich selbst kaum wieder. Oder viel mehr: er erkannte sich selbst, aber nicht das Selbst, das er in den letzten zehn Jahren gewesen war, sondern das Selbst aus der längst vergangen Zeit, als er noch auf Khorelius gelebt hatte, und das ihm nun sumpfkrautbedingt nur noch schemenhaft im Gedächtnis blieb.
Ein bisschen unwohl war ihm schon in dieser Aufmachen, doch zur Gewöhnung blieb ihm nicht viel Zeit, denn kaum hatte er sich im Spiegel einmal gründlich gemustert, hörte er schon die Fanfare, die die Ankunft seines Vaters ankündigte.
Hastig stürmte er aus dem Haus und fiel im Hof auf die Knie, wie es sich für khorelische Bürger gehörte, die dem König gegenübertraten. Gesenkten Kopfes lauschte er nach den Geräuschen der Sänftenträgern. Als diese Schließlich zum Stehen kamen, ging ein Zittern durch den Körper. So sehr fürchtete er den Vater.
Einen Moment war Stille, dann hörte Dar die erhabenen Schritte des Vaters, der aus der Sänfte stieg.
"Erhebe dein Haupt, Sohn", sagte er. "Ich will dich sehen."
Dar hob sein Haupt ein kleines Stück, gerade so, dass Vater sein Gesicht sehen konnte.
"Du siehst besser aus als damals", sagte dieser anerkennend. "Nun zeig mal, ob du auch mehr kannst als damals. Angenommen etwa, ein Hochwasser überschwemmt die Felder. Was tust du?"

[Laidoridas]

Dar schoss die Röte ins Gesicht. Er hatte befürchtet, dass sein Vater ihn auf die Probe stellen würde, aber dass er damit noch während der feierlichen Begrüßung beginnen würde, das hatte er nicht erwartet. Unangenehm war ihm nicht nur der Blick seines Vaters - und kaum jemand konnte unangenehmer blicken als seine Majestät Xerxes III. - sondern auch die Anwesenheit unzähliger Sölder, Bauern und Mägde, die in sicherem Abstand einen staunenden Halbkreis um sie gebildet hatten.
"Ähm... ich..."
Fieberhaft grübelte Dar über die richtige Antwort nach. Plötzlich kam ihm etwas in den Sinn, das er von einigen seiner Söldnerkollegen, die in der Strafkolonie gesessen hatten, gehört hatte.
"Also, wenn... wenn es so richtig große Überschwemmungen sind, dann ist es am besten, den ganzen Anbau einfach auf Reis umzustellen. Der wächst nämlich in überschwemmten Gebieten am besten, und daraus kann man dann verdammt guten Reisschn... äh, Reis machen!"
Xerxes runzelte die Stirn.
"Nunja. Eine unkonventionelle Idee, aber..."
Der Herrscher hatte noch nicht ganz zu Ende gesprochen, da fühlte Dar plötzlich ein Tippen auf seiner Schulter. Er drehte sich um und hatte das aufgedunsene Gesicht des völlig zugedröhnten Cipher vor sich.
"Ey Dar, du... du alter Penner", brabbelte Cipher dämlich kichernd. "Du... bis' zwar der größte Nichtsnutz, den ich kenne, aber dein Kraut, Alter... dein Kraut is' der verdammte Wahnsinn! Haste noch was?"

[DerGroßeDummeMann]

Xerxes Augebrauen krümmten sich zur Form des Palasttorbogens.
"Äh ja", sagte Dar erklärend. "Auch in der Fremde habe ich mich selbstverständlich um Khorelius' Wohl äh ... bemüht, und seinen Ruhm durch den Handel mit echtem khorelischen Sumpfkraut gemehrt. Ich muss dem werten Herrn Cipher nun aber mit größtem Bedauern mitteilen, dass meine Vorräte äh ... erschöpft sind."
Xerxes Lachen klang wie das Brüllen eines Löwen.
"Es freut mich zu hören, dass du dir eine gewisse Geschäftstüchtigkeit zu eigen gemacht hast, Sohn. Es ist wahrlich ein edles Unterfangen den Reichtum unseres Landes zu mehren, doch bedenke, dass ein König beim Konsum ein gewisses Maß einhalten sollte."
"Deine Worte erfüllen mich mit Verlegenheit. Wie könnte ich denn König sein?"
Ein Schatten schlich sich plötzlich in Xerxes' Stimme. "Ob du König wirst oder nicht, das steht noch nicht fest. Nach Khorelius folgen wirst du mir auf jeden Fall. Du musst wissen. Die Sicherung Thronfolge ist nicht der einzige Grund meines Kommens."
Xerxes machte eine lange Pause und die Luft ward wie von Blei.
"Deine Mutter ist gestorben."

[Laidoridas]

"Mutter ist auch tot?", brachte Dar krächzend hervor. Der Verlust traf ihn unerwartet plötzlich, als er mit einem Mal begriff, dass er nicht nur sie, sondern auch seine Brüder und seinen Onkel nie mehr wiedersehen würde.
"So ist es, Sohn", entgegnete Xerxes scheinbar ungerührt. "Rafat wird dir bereits vom Tod deiner Geschwister berichtet haben, aber die ganze Wahrheit ist eine viel schrecklichere. Unser Haus steht am Rande der Vernichtung, Sohn. Vor nicht ganz drei Wochen wurde der Palast gestürmt und jeder getötet, der nicht rechtzeitig fliehen konnte. Dein verräterischer Großonkel Kambyses herrscht nun mit den Seinen auf Khorelius.Die Männer, die du hier siehst, sind die einzigen Getreuen, die noch an unserer Seite stehen."
Dar schwirrte der Kopf, aber längst nicht so angenehm wie er es sonst gewohnt war. "Aber... das heißt..."
Xerxes legte feierlich die Hand auf die Schulter seines Sohnes. "Das bedeutet, dass du dir das Recht auf den Thron wirst erkämpfen müssen, Sohn. Manche mögen es einen aussichtslosen Kampf nennen, aber nur solche Kämpfe sind es, die den Ruhm eines Herrschers mehren. Du wirst mit mir nach Khorelius zurückkehren und Seite an Seite mit mir in die Schlacht ziehen - und dann, mein Sohn, dann wirst du ein Herrscher sein!"
Dars Herz schlug ihm bis zum Hals. Sein Vater wollte ihn in den sicheren Tod schicken!

[DerGroßeDummeMann]

"Kambyses?", fragte Dar verdattert. "Aber ist das nicht Rafats Großvater?"
"Natürlich ist er das", sagte Xerxes. "Dieser Rafat ... Dieser machtgierige Raft. Er hat seinen Vater erst dazu angestiftet."
"Das ... das kann nicht sein", sagte Dar.
Aber doch! Es konnte sein! Und es war auch!
Mit einem Mal senkte sich nämlich wie eine dunkle Gewitterwolke ein Pfeilhagel über die Häupter von Xerxes und seinen Gefolgsleuten. Sie konnten nicht einmal schreien, da sanken sie schon tot zu Boden.
Grinsend trat Rafat aus Onars Wohnhaus.
"Du hast deine Rolle gut gespielt", sagte er. "Ich werde also zu meinem Wort stehen. Du wirst der neue König von Khorelius und ich werde dein Statthalter.

[John Irenicus]

Das Lead-In von MiMo finde ich ja ziemlich gelungen, weil es mal eine angenehme Abwechslung ist von diesem üblichen Lead-In-Typus, bei dem direkt eine aufzulösende Zwangslage fabriziert wird. Hier ist es ja wirklich offen: Man kann an die Mutter von Dar anknüpfen oder auch an was ganz anderes, man kann Dar unter Druck setzen oder zunächst etwas Harmloses geschehen lassen, man kann auch einfach schauen, ob man Onars Besuch und Dars Besuch unter einen Hut bekommt und was weiß ich nicht alles. Insgesamt also schön ungezwungen und von der Erzählweise her auch atmosphärisch. Einem Halbfinal-Leadin fraglos würdig!


Laido jedenfalls lässt sich nicht lumpen und macht – ebenfalls eines Halbfinales würdig – erstmal ein richtig großes Fass auf. Dar (nettes Detail: Kurzform von Darius) ist also nicht nur der dauerbreite Sumpfkrautjunkie, sondern stammt aus edlem Hause! Finde es jedenfalls schön, wie Laido hier die sehr schön nacherlebbare Wiedersehensfreude zwischen Rafat (schöner Name) und Darius als auch die direkt darauf folgende Überraschung auf engstem Raum, aber gleichzeitig nicht zu hastig verbunden hat. Zudem mit der nahenden Ankunft des Vaters alles noch so in einem gewissen Rahmen gehalten, dass diese sowohl im Verlaufe dieses Battles noch stattfinden könnte, aber auch noch Raum besteht, dass dazwischen noch Dinge passieren. Alles in allem ein Erstpost, an dem es nichts auszusetzen gibt – außer vielleicht, dass ich mir nur schwer vorstellen kann, dass seine Mutter so als Herrschergattin Mittwochs immer Brötchen geschmiert hat, aber sei's drum...

DGDM agiert etwas knapper und zweckmäßiger, dabei aber nicht minder trickreich: Indem er die von Laido per Rafat geschilderte Verwandtschaftssituation aufgreift, entwickelt er diese Erbenplan. Das lässt sich gut sehen und passt zudem auch zu dem Dar, wie wir ihn kennen: Objektiv ist er für Führungsaufgaben jeglicher Art sicher nicht geeignet, subjektiv hat er auf sowas schlicht keinen Bock. Im Übrigen finde ich es mal wieder herrlich DGDM-typisch, wie Dars Zwangslage bezüglich der Minister geschildert wird – fand ich doch sehr nachvollziehbar so. Auch das hier also ein guter Post, der das Geschehen nachvollziehbar weiterführt, dabei aber trotzdem eine eigene kleine Idee einfügt.

Die Einwände Rafats in Laidos Post überraschen mich erst einmal ein wenig, aber bei genauerem Hinsehen hat er ja recht: So, wie Dar das formuliert hat, passt das natürlich nicht. Ich hatte das jetzt in DGDMs Post aber eigentlich schon so aufgefasst, dass der Plan darauf lautet, dass Dar zuerst in die Erbfolge wieder eintritt, und dann... wobei, es stimmt: Damit Rafat überhaupt mehr erbt als die Lumpen Dars, müsste ja zuerst einmal Dars Vater umkommen, und so weit sollte der Plan ja ersichtlich nicht gehen. Von daher eine gute Klarstellung Laidos, allein schon, weil ich mich von DGDMs Post sonst voll hätte blenden lassen. Im Übrigen ist es dann aber auch kein großer Bruch in der Geschichte, denn nicht zuende gedachte Ideen passen bei Dar ja wie die Faust aufs Auge. Noch besser finde ich dann, dass Laido die Brocken dieses Plans dann aber aufgreift und sie in eine wirklich gute Idee ummodelt – dieser Statthalterdeal trifft ja von der Sache her genau das, was Dar im Grunde eigentlich anbieten wollte, nämlich eben, die Verantwortung und Rafat abzugeben. Ist also gut gelungen, zumal gegen Ende dann noch diese „Lumpenhund in feine Kleider stecken und hoffen, dass er einen guten Eindruck macht“-Idee aufkommt – das wird ja sicher auch noch für einige spannende und positiv-schmerzhafte Momente beim Lesen sorgen. Könnte es zumindest! Von daher ein wirklich guter Post, mit dem Laido sich dann schonmal eine solide Führung sichert, die freilich nicht unumstößlich ist.

DGDM bleibt dann erstmal nichts anderes übrig, auf diese modifizierte Idee dann einzugehen, macht das aber ganz solide. Interessanter finde ich, wie er das Verhältnis zwischen Vater und Sohn nun näher beleuchtet: Dass Dar so großen Schiss vor seinem Vater hat, hätte ich nicht gedacht, aber es muss ja ohnehin einiges zwischen ihnen vorgefallen sein, wenn er enterbt wurde und so weiter. Da kann sowas ja durchaus sein! Dass der Vater dann ohne große weitere Erklärung direkt mit so einer Art kleinem Einmaleins für Landesherrscher anfängt, das ist jetzt vielleicht nicht sooo gut, angesichts des engen Raums, auf dem so ein Speedbattle stattfinden muss, wohl aber noch vertretbar. Ein bisschen surreal wirkt das aber schon, gerade auch so mit den Fanfaren vorher und so. Die Frage jedenfalls ist dann doch eher handfest, allerdings auch so ein bisschen ziellos gestellt, finde ich. Da gibt es als Herrscher ja sicherlich mehrere Ansatzpunkte, wo man so was machen müsste – aber das kann ja auch zu der Frage gehören, zu schauen, was Dar so als erstes dazu einfällt. Noch ein bisschen besser hätte ich es gefunden, wenn DGDM mit der Frage nicht nur Dar, sondern auch Laido selbst unter Druck gesetzt hätte. Letzterer kann sich im Notfall ja einfach darauf ausruhen, dass Dar halt keine Ahnung hat, und muss sich deshalb also nichts besonders Tolles ausdenken. Abgesehen von diesem eher taktischen Makel finde ich den Post aber solide und hält DGDM zumindest die Option offen, wieder zu Laido aufzuschließen.

Laido punktet bei mir erstmal damit, dass er den Umstand, dass Dars Vater – Xerxes – da so unvermittelt mit der Fragerei loslegt, direkt anspricht und so auch ein bisschen erklärbar macht. Im Grunde aber, das muss man DGDM rückblickend zugute halten, war das ja auch schon in seinem Post angelegt. Der Vater will den Sohnemann halt möglichst auf Herz und Nieren prüfen, und da ist es wohl auch am besten, wenn so eine Frage aus dem Nichts kommt. Noch besser gefällt mir natürlich, wie Laido geschickt an Gothic I-Stoff anknüpft, auch wenn er da natürlich ein bisschen herumkonstruieren muss, dass Dar dieses Wissen um den Reisanbau im Neuen Lager hat. Normal hätte ich jetzt gedacht, Dar kann sich nichts lange merken, was nicht mit Kraut zu tun hat... aber gut, die Sache hat ja immerhin was mit Anbau von Pflanzen zu tun, von daher fällt das gerade noch so in den Bereich, in dem er so seine Stärken hat. Schön finde ich auch, wie das ganze jetzt so einen Dreh bekommt, dass Dar sich mit eigentlich ziemlich schusseligen Antworten dann doch gut aus der Affäre zieht. Ist jetzt auch nicht das Originellste, dass die Autorität, die irgendwelchen Mist erzählt bekommt, nicht bemerkt, dass das Mist ist, aber naja... so ist es hier halt entschieden! Hätte allerdings schon eher erwartet, dass Xerxes, der vorher ja richtig patriarchalisch aufgetreten ist, da weniger wohlwollend ist und doch mehr nachhakt. Das würde ich an dieser Darstellung dann doch kritisieren wollen. Abgesehen davon aber ein guter Post, sowohl für die Geschichte als solche, als auch allein auf Unterhaltungsebene!

DGDM steigt dann erst einmal ein wenig darauf ein, wobei mir Xerxes' Wohlwollen dann doch ein bisschen zu viel wird: Gerade DGDM, der diese furchteinflößende Aura Xerxes' ja erst so richtig ersonnen hat, wäre da meiner Meinung nach in der Verantwortung gewesen, damit jetzt so ein bisschen ernst zu machen. Im Grunde wirkt der Herrscher jetzt einfach nur noch ein bisschen doof, aber gut: Das wiederum hatte Laido dann ja auch schon ein bisschen angefangen, von daher will ich da mal keinen Strick raus drehen. Überrascht hat es mich, positiv, wie das Gespräch dann die Wendung hin zum bitteren Ernst nimmt. Das war sicher auch taktisch klug von DGDM, der ja auch zusehen muss, dass ihm die Geschichte handlungsmäßig nicht vollkommen aus den Händen gleitet. Dass Dars Mutter tot ist, ist dann schon eine gute Idee. Man wusste ja vorher nicht, nachdem Dar über sie gesprochen hatte und sie bei den Verwandtschaftsverhältnissen erstmal nicht aufgezählt war (gut, reine Männerthronfolge halt), wie es um sie so bestellt ist. Im Grunde hatte ich sie ja fast schon als längst verstorben einsortiert, aber gesagt wurde das ja so nie, sodass es hier für Dar dann schon eine schlimme Neuigkeit darstellen kann. DGDM bleibt also an Laido dran, wobei der natürlich schon drei gute Posts abgeliefert hat und meines Erachtens schon ordentlichen Vorsprung hat. Aber mal schauen, was er jetzt so macht und wie DGDMs darauf folgender, letzter Post aussehen wird!

So ganz zufrieden bin ich mit Laidos Ideen dann auch irgendwie nicht. Er denkt sich zwar eine schön kreative Erklärung für den Tod von Dars Mutter aus. Alles in allem ist mir das aber eine Schippe zu viel, zumal ich auch nicht verstehe, was es bringen soll, wenn Xerxes und Rafat in dieser aussichtlosen Situation erstmal den doch eher nutzlosen Dar aufsuchen und ihn dann erstmal noch eine ganze Weile irgendwie belügen, um dann erst damit herauszurücken, was zu Hause eigentlich los ist – in der Situation wären mir solche Felderüberschwemmungsquizfragen an Xerxes' Stelle jedenfalls nicht in den Sinn gekommen. Von daher finde ich den Post dann mal nicht so optimal – hier wäre weniger mehr gewesen.

Bei DGDMs Endpost bin ich etwas zwiegespalten, aber das haben Speedbattle-Enden ja so an sich. So ganz aus dem Nichts kam diese Verschwörung ja nicht, aber einen großen Makel hat sie eben doch: Xerxes selbst weiß ja, dass Rafat selbst vor Ort ist und hat ja vorher sogar noch gemeint, dass er Dar ja sicher schon vom Tod der Geschwister erzählt hat usw. Das klang dann ja eher nicht so danach, als würde Xerxes den guten Rafat für diesen machtgierigen Anstifter halten, der er dort auf einmal ist. Ich kann natürlich nicht ausschließen, dass ich die versteckte Erklärung für all das in dem Post jetzt doch überlesen habe, aber meiner Auffassung ist das jetzt so das Hindernis, was dieses Ende eigentlich unmöglich macht. Kann ich so dann leider nicht besonders positiv werten, diesen Abschluss, auch wenn DGDM sich redlich bemüht hat, da noch so einen tollen Twist am Ende zu bringen. Ist so aber eben leider nicht glaubwürdig.


Alles in allem ist die Entscheidung für mich gar nicht so schwer, wie ich zuvor befürchtet habe. Laido hat hier einen guten und zwei sehr gute Posts abgeliefert und nur mit seinem vierten Post nachgelassen. DGDM hat sich hier, wie zu erwarten war, gut geschlagen, rannte dann aber wegen diverser Unzulänglichkeiten in seinen Posts, die sich hier und da eingeschlichen haben, manchmal aber so ein bisschen hinterher – und mit dem Ende konnte er dann leider auch keinen Schlusspunkt setzen, der alles noch einmal herumreißt. DGDM hat nicht schlecht geschrieben – aber Laido dafür noch weniger schlecht, will sagen, sogar gut. Ich finde, er hat das Battle handlungsmäßig absolut beherrscht. Deshalb muss (das „muss“ bitte betonen ) ich ihm dann auch meine Stimme geben.

[MiMo]

Dann will ich doch mal gucken, was ihr beiden aus meinem Brötchen-Leadin gemacht habt. (Wehe, ihr habt die Brötchen vernachlässigt! )

Laido beginnt mit zwei Zeilen, die wirklich Eindruck machen: Die Ehrfurcht, die Dar vor diesem Raum hat, ist wirklich greifbar, das gefällt mir richtig gut. Danach gibt es zwar keine sprachlichen Sahnehäubchen mehr, gut bleibt der Stil trotzdem. Laido lässt Onar und dessen Buch erst mal komplett außen vor, bzw. lässt offen, ab Rafat bzw. Dars Vater der Besuch ist, für den Thekla die Brötchen schmieren muss. Dass Dar plötzlich Aussichten auf ein Herrscherleben hat, ist mir vielleicht ein bisschen zu viel des Guten, oder auch einfach nur ein zu ausgelutschtes vom-Tellerwäscher-zum-Milliardär-Szenario. Darum finde ich den Post gut, aber nicht überragend. Obwohl, für einen Speedbattlepost leg ich die Latte vielleicht auch ein bisschen hoch an, da rettet man sich ja gerne mal in altbekannte Szenarien.
Und eines möchte ich noch erwähnen, auch wenn ich dafür wirklich nichts abziehen will: Es ist sogar ziemlich unlogisch, dass Dar aus einer SO wohlhabenden Familie kommt. Denn im Leadin sagt er ja deutlich, dass seine Mutter die Brötchen selbst aufgeschnitten hat. Und wenn selbst so ein Großbauer wie Onar eine Dienerin für sowas hat, dann wird der Herrscher von Khorelius das jawohl erst recht haben.

DGDM wendet das Blatt, Dar will also gar nicht! Da hat er die Gelegenheit sauber genutzt, um die Story richtig stark zu prägen, und das, ohne dass es gezwungen wird. Dass Khorelius nun aber über einen Palast und eine eigene Krone verfügen soll... Dann müsste Khorelius aber eine ganze Ecke größer sein als Khornis, wenn die Insel nicht nur von einem Rathaus in einer Stadt regiert wird. Und obendrein müsste Khorelius dann ja auch unabhängig von Myrtana sein. Larius trägt ja auch keine Krone. Das sind natürlich alles keine Widersprüche, weil Khorelius ja ein unbeschriebenes Blatt ist, aber so richtig überzeugend finde ich diese Darstellung nicht.
Der Plan, den Dar am Ende fasst, seinen eigenen Tod vorzutäuschen, finde ich wieder sehr gut. Das ist angenehm radikal und obendrein auch eine fiese Herausforderung für Laido.

Ihr merkt also, so hundertprozentig überzeugt hat mich nach der ersten Runde keiner von euch, Laido würde ich trotzdem einen Hauch vor DGDM sehen, weil sein Anfang sprachlich/atmosphärisch wirklich sehr gut war und seine Kritikpunkte eher von meiner persönlichen Meinung abzuhängen scheinen als davon, was man sich für eine Nachbarinsel von Khorinis als realistisch vorstellt.

Oha, bei Laido liegen Freud und Leid aber dicht beieinander! Als erstes kriddelt er vollkommen zurecht an DGDMs Wende herum. Auch wenn mir selbst das auch nicht aufgefallen ist, scheint Laidos Argumentation schlüssig, dass DGDMs Plan so nicht funktionieren kann. Umso überraschender, dass Laido das in der kurzen Zeit aufgefallen ist. Aber als Duellant steckt man eben mehr drin. Und dann auch noch ein wirklich gut platzierter, genialer Witz über die Söldnerrüstung! Als nächstes haut Laido dafür selbst einen Patzer raus, und das auch noch total unnötig. Was hat denn Rafats Alter damit zu tun, wer wen beerbt? Gesetzt, dass Dar wieder in die Erbfolge aufgenommen wird, steht Dar in der Erbfolge nun mal vor Rafat und kann ihn folglich auch beerben. Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, dass du so einen offensichtlichen Fehler nicht gesehen hast, darum hab ich hier schon wieder Angst, ob ich es vielleicht bin, der da irgendwas missversteht, aber noch fällt mir da kein Grund ein, warum der Satz Sinn ergeben sollte. Und jetzt wo ich so drüber nachdenke: Wenn Rafats Vater zu krank ist, um zu regieren und Dar keine Geschwister und verjagt wurde, ist dann nicht im Moment sowie Rafat der Erbe? Angenommen zumindest, dass es keine Verwandten gibt, von denen man noch nichts gehört hat. Und warum ist Rafat eigentlich so viel vor Dars Vater da und warum ist ausgerechnet Rafat überhaupt mitgekommen? Das bezieht sich alles natürlich gar nicht auf Laidos Post, aber mir fällt halt gerade plötzlich auf, wie schwammig die Geschichte bisher eigentlich ist.
Aber zurück zu Laido: Die Statthalteridee wirkt tatsächlich wie ein akzeptabler Kompromiss, spätestens hier hätte man aber vielleicht mal klar stellen sollen, wer denn die Krone kriegt, wenn nicht Dar. Denn davon hängt ja in einem großen Maße ab, ob es realistisch ist, ob Rafat den Plan gut oder schlecht findet. Aber ich sollte wohl gar nicht so viel darüber meckern, was alles nicht gesagt wird. Alles in allem bleibt die Geschichte nachvollziehbar und behält ihren roten Faden, obwohl sie jetzt seit zwei Posts auf der Stelle tritt und sich nur mit der Frage beschäftigt, wie Dar denn nun auf das Gesuch seines Vaters reagieren soll.

DGDMs Post gefällt mir sprachlich sehr viel besser als sein erster. Dafür fühlt sich dieses pompöse Hofgehabe für mich aber auch wieder zu viel an. Fanfare? Hat Onar so etwas auf seinem Hof? Man könnte vielleicht sagen, dass die Fanfaren einfach der Sänfte vorausgelaufen sind, das würde wohl Sinn ergeben. Die Sänfte ist dann aber auch schon wieder so... ungothic. Aber na gut. Ich muss ja mit dem Leben, was geschrieben steht, und demnach ist Khorelius ein Königreich und dann ist es auch realistisch, dass der König in einer Sänfte anreist. Bei der letzten Zeile musste ich dann lachen, so absurd ist diese Begrüßung! Wirklich richtig unpassend, aber auch schon wieder so unpassend, dass man es DGDM gar nicht richtig übel nehmen kann. Auf jeden Fall eine sehr schöne Zwangslage für Laido, die der aber wahrscheinlich damit umgeht, dass Dar zu überrumpelt oder ahnungslos ist, um zu antworten. Das einzige, was man dem Post wohl anlasten könnte, wäre, dass er wenig zur Geschichte beiträgt. Damit würde man aber wohl unterschlagen, dass DGDM von der Angst schreibt, von der Ungewohntheit, gewaschen zu sein, und einfach ganz generell an der Atmosphäre strickt.

Gesetzt dem merkwürdigen Erbfolgefehler bei Laido, würde ich sagen, dass DGDM hier aufholt und mindestens gleichzieht. Laidos Vorsprung war ja nur minimal und DGDM hat, so wie ich das sehe, einen einwandfreien Post hingelegt. Dass ich dieses höfische doof finde, hab ich ihm ja schon in seinem ersten Post zur Last gelegt, das kann ich ihm ja jetzt nicht jedes Mal wieder vorhalten. Ich guck jetzt mal kurz, was John zu dem Erbfolgekram bei Laido sagt, nur um auszuschließen, dass ich einfach zu dumm bin... Tja, hm. Keine Erleuchtung durch John. Also bleibe ich von Laidos Fehler überzeugt und sehe DGDM leicht vorne.

Oha, Laido is back! Der Post ist makellos und obendrein mehrfach genial. Bevor ich mich in Lob ergieße, der einzige Kritikpunkt: Dass Cipher Dar in seiner ungewohnten Aufmachung sofort erkennt und nicht eine Silbe darüber verliert, das erscheint doch ein wenig weit hergeholt. Aber welcher Speedduellant hat schon mehr als 220 Wörter? Eben, nicht mal der amtierende Europameister.
Und ansonsten hast du dich ja wirklich brilliant geschlagen: Erst diesen absurden Moment voll ausgekostet mitsamt gaffender Bauernschar und dann auch noch diese absolut geniale Umstellung auf Reis als Antwort. Wie ist dir das nur innerhalb der kurzen Zeit eingefallen? Musstest du dabei etwa auch an das Dammbruchspeedbattle denken? Das passt ja jedenfalls richtig gut, dass Dar keine fachmännische Antwort parat hat, aber so in die Ecke gedrängt ist, dass er einfach irgendwas sagt, was er mal irgendwo aufgeschnappt hat. Und als wäre diese Antwort an sich ja noch nicht genial genug, garnierst du ihn auch noch mit einem Fast-Reisschnapsversprecher. Und so konstruiert der Auftritt von Cipher auch ist, damit hast du Dar so richtig in Schwierigkeiten gebracht und der Story einen Schwung verliehen, wie er ihr bislang gefehlt hat. Und den hatte sie so langsam auch nötig, damit am Ende auch alles halbwegs abgefrühstückt ist.

DGDM baut jetzt auf einem Detail auf, dass er schon in seinem ersten Post erwähnt hat: Sumpfkraut gibt es in Khorelius sehr gutes! Schon im ersten Post hatte ich mich gewundert, dass es für Dar anscheinend selbstverständlich ist, dass er das auf Khorelius einfach weiter rauchen kann. Ein sehr guter Konter auf Laidos Cliffhanger. Fehler begeht DGDM keine, aber ob ich die Geschichte vom plötzlichen Tod seiner Mutter nun so geschickt finde... Warum hat Rafat das denn nicht erwähnt? Dass seine Brüder tot sind, hat er Dar doch auch ganz unverblümt an den Kopf geworfen. Eine ganz nette Verspitzung des Problems ist aber auf jeden Fall, dass Dar so oder so mit nach Khorelius kommen muss, denn das zerschlägt ja seinen Plan.

Obwohl DGDM sich in der dritten Runde solide gibt, spielt Laido deutlich besser auf. Und da es hier in der dritten Runde meiner Meinung nach zum ersten Mal einen wirklich deutlichen Unterschied gab und nicht nur so einen Hauch oder eine Nasenspitze Vorsprung wie in den ersten beiden Runden, sehe ich nun wieder Laido vorne.

Oha... Erst schlägt Laido noch effektiv in die Kerbe, dass er sehr verwunderlich ist, dass seine Mutter auch tot ist, ihm fällt sogar auf, dass Dar noch gar nicht richtig um die ganzen anderen Verwandten getrauert hat. Aber dann... Das muss Rafat doch alles gewusst haben. Was hat der denn für eine Motivation gehabt, Dar das zu verschweigen? Und wieso bietet er dann an Dars Statthalter zu sein? Er kann doch unmöglich erpicht darauf sein, einen aussichtslosen Krieg zu führen, nur um danach für seinen Vetter die Regierungsgeschäfte zu regeln. Xerxes Worte sind zwar angenehm übertrieben und verleiten damit eventuell sogar zum Schmunzeln, wenn man nicht gleichzeitig so schockiert davon wäre, was für große Erklräungslücken, wenn nicht gar Logikfehler, hier aufgetan wurden. Also ne, der Post überzeugt mich nur sprachlich.

DGDM gibt dem ganzen ein radikales Ende. Er hat gut erkannt, dass Rafats Rolle in den letzten beiden Posts eine Menge Fragen aufgeworfen hat. Jetzt ergibt alles ein bisschen mehr Sinn. Auch, dass Rafat so viel vor Xerxes auf Onars Hof eingetroffen ist. Ich finde das Ende unzufrieden, aber das liegt wahrscheinlich nicht an DGDM. Ich frage mich gerade, wie man das Battle nach Laidos Post noch zu einem zufrieden stellenden Ende hätte führen sollen. Auf jeden Fall hätte man Rafats Verhalten irgendwie erklären müssen. Dass er etwas vorgespielt hat und versteckte Absichten beherbergt, war sozusagen zwingend notwendig. Und DGDMs Ende hat immerhin dafür gesorgt, dass klipp und klar geklärt ist, wie es nach der Handlung auf Khorelius weiter geht. Obwohl es ja auch irgendwie merkwürdig ist, dass ein Haufen Bogenschützen auf der Lauer von den Söldnern nicht bemerkt oder zumindest nicht enttarnt werden.

Ihr macht es mir da echt schwer, Jungs. DGDM hat definitiv die konstantere Leistung abgegeben, wohingegen Laido einen Ausreißer weit nach oben, und einen bodenlosen Ausreißer nach unten hatte. Bodenlos heißt minus unendlich, also müsste DGDM meine Stimme bekommen.
Nein, so lecht ist es natürlich nicht. Ganz bodenlos war Laidos letzter Post ja auch gar nicht, er war ja immerhin gut geschrieben.
Ich steh halt vor dem Problem, dass ihr in meinen Augen beide jeweils zwei Runden für euch entschieden habt. Wobei ich ja schon gesagt habe, dass ich DGDM nach der ersten Hälfte vorn gesehen habe. Den Vorsprung musste Laido mit seinem dritten Post ja erstmal kompensieren. Da DGDM in der dritten Runde aber ja auch gut abgeliefert hat, scheint es mir nicht so, als würde Laidos Vorsprung aus der dritten Runde nach der Kompensation noch so groß sein, dass er damit seinen Vollpatzer aus der letzten Runde ausgleichen kann.
Ja, ich sollte es wohl so sehen:
Erste Hälfte: Leichter Vorsprung für DGDM.
Dritte Runde: Laido seeehr gut, DGDM gut.
Vierte Runde: Laido seeehr schlecht, DGDM gut, bzw. vielleicht sogar bestmöglich.


Und da ich auch klar finde, dass Laido "Schuld" daran ist, dass das Battle so unzufrieden stellend endet, fühle ich mich auch ganz wohl dabei, DGDM meine Stimme zu geben.

Obwohl ich euch beiden böse bin, dass ihr gar nicht erklärt habt, warum es ausgerechnet mittwochs Brötchen gab und die Brötchen überhaupt keine Erwähnung fanden. Auch Thekla und Onar hätten ja durchaus vorkommen können.

[John Irenicus]

Obwohl ich euch beiden böse bin, dass ihr gar nicht erklärt habt, warum es ausgerechnet mittwochs Brötchen gab

Möchte dazu nur anmerken, dass die Frage doch bereits sehr früh in der Story geklärt wurde:

„Na, weil Mittwoch eben Mittwoch war. Liegt doch auf der Hand.“

Bist also selbst schuld, wenn du die Antwort im Lead-In schon vorwegnimmst - und sie dann auch noch selber vergisst!

[MiMo]

Möchte dazu nur anmerken, dass die Frage doch bereits sehr früh in der Story geklärt wurde:



Bist also selbst schuld, wenn du die Antwort im Lead-In schon vorwegnimmst - und sie dann auch noch selber vergisst!

Das ist doch keine Antwort! Das ist etwas, dass Dar bekifft und abwesend wie immer total zusammenhangslos dahingebrabbelt hat, ohne zu bemerken, dass es keinen Sinn ergibt. Macht der doch in den Spielen auch immer so, wenn ich mich recht entsinne. Dass das nicht die ganze Wahrheit sein kann, das hielt ich für offensichtlich. Ich hätte mich aber halt auch gefreut, wenn über die Beantwortung dieser Frage hinweg die Brötchen sich als Motiv in dem Battle etabliert hätten. Ich hab ja nicht umsonst das halbe Lead-In lang über Brötchen reden lassen.

[Ajnif]

Dann will ich heute einmal dieses Speedbattle kommentieren.
Das Leadin gefällt mir ganz gut. Es gibt keine Toten, keine beinahe Verstorbenen und mysteriös ist vielleicht nur, warum es in Dars Familie ausgerechnet Mittwochs Brötchen isst. Ich bin gespannt, wie Laido und DGDM diese Frage beantworten wollen!
Laidoridas setzt dort an, wo MiMo in seinem Leadin geendet hat. Er führt Rafat, den Vetter von Dar ein, der Dar mitteilt, dass sein Vater scheinbar der angekündigte Besuch für Onar ist. Dass Dars halbe Familie gestorben ist, ist natürlich er Hammer!

DerGroßeDummeMann beschreibt erst einmal die Gedankenwelt von Dar. Die Information, dass sein Vater kommt, um ihm die Herrschaft anzubieten, würde mich wohl auch erst einmal grübeln lassen! Ich glaube aber, ich hätte nicht direkt darüber nachgedacht, dass ich die Minister nicht mag. Und im Endeffekt wäre mir dass in dem Fall wohl auch egal, schließlich wäre ich Herrscher und könnte einfach alle einmal austauschen!
Dass Dar die Thronfolge aber nicht annehmen möchte, weil er zuviel Unheil anrichten würde, dass ist recht verständlich. Kraut ist ja auch nicht immer gut und wenn man da mal schlechtes Kraut erwischt, kann man sicher viel Mist bauen, wenn man Herrscher ist. Ich finde die Idee mit dem vorgetäuschten Tod auch nicht schlecht. Wenn Rafat sein Vetter ist und der nächste nach ihm in der Thronfolge wäre, ist das wahrlich ein guter Gedankengang.

Laidoridas führt das Gespräch zwischen Rafat und Dar weiter. Rafat weist die Idee entschieden zurück. Hm, ich weiß ja aber auch nicht, wie viele potenzielle Thronfolger es noch zwischen Rafat und Dar gibt. Dafür schmiedet Rafat nun einen anderen Plan. Dar soll ihn als Statthalter einsetzen. Wenn Dar aber nicht zurück in den Palast will, stelle ich mir so einen Sumpfkrautrauchenden herrschenden Söldner ziemlich komisch vor.

Bei DerGroßeDummeManns nächstem Post finde ich es nur verständlich, dass Dar sich in seiner Aufmachung komisch fühlt. Wahrscheinlich ist er sogar frisch gewaschen, ich denke, dass Söldner das auch nicht unbedingt immer sind. Man kann mit Dar richtig mitfühlen als sein Vater eintrifft. Ganz schön pompös wie das alles beschrieben wird. Die Begrüßung ist natürlich etwas seltsam. Wenn ich mein Kind zehn Jahre nicht mehr gesehen hätte, würde ich ihn erst einmal an mich drücken. Aber ich weiß ja auch nicht wieso Dar damals verbannt worden ist.

Ich sehe das übrigens genauso wie Dar in Laidoridas nächstem Post. Sein Vater hätte mit so einer Frage durchaus noch warten können! Laidordias gibt seinem Vater auch einen Namen. Wie er die Frage beantwortet, finde ich übrigens richtig gut. Wäre mir wohl trotz Sumpfkraut im Blut nicht eingefallen. Da hat Dar augenscheinlich doch gewisse Herrscherpotenziale. Dass Cipher genau jetzt auftauchen muss, ist natürlich ein Problem, dass es zu lösen gilt. Aber das überlässt Laido ja schön DGDM.

Die Erklärung ist natürlich gut gelungen und Xerxes scheint glücklicherweise ja einiges an Humor zu besitzen. Das Dars Mutter auch tot ist, finde ich tragisch. Ich würde ja nur zu gerne wissen, warum sie alle gestorben sind.

Die Antwort gibt Laido mir im nächsten Post. Der Palast wurde überrannt. Dar soll sich sein Recht auf den Thron also erkämpfen und das, obwohl er überhaupt gar nicht will. Das ist natürlich harter Tobak. Ob Dar es wohl schaffen wird aus der Nummer noch herauszukommen?

Der letzte Post von DerGroßeDummeMann lässt mich etwas verwirrt zurück. Xerxes weiß doch, dass Rafat mit Dar geredet hat und ihn sogar darüber informierte, dass seine Geschwister tot sind. Das hat mir das Gefühl gegeben, dass auch Dars Vetter auf der Seite des Herrschers ist. Dass ausgerechnet Rafat seinen Vater dazu angestiftet hat, die Herrschaft an sich zu reißen, ist seltsam. Die Idee mit dem Hinterhalt ist gar nicht so schlecht, aber dennoch kann ich mir nur schwer vorstellen, dass Rafat da der Fädenzieher sein soll.


Schwierig in diesem Battle eine Entscheidung zu treffen. Aber ich habe mir ganz fest vorgenommen, an meiner Entscheidungswilligkeit zu arbeiten und das mache ich jetzt auch. Und daher bekommt Laidoridas meine Stimme. Er war es, der Rafat, die Ankunft von Xerxes, Cipher und die Erklärung des plötzlichen Todes von Dars Familie gegeben hat. DerGroßeDummeMann hat auch einen großen Teil zu dieser Geschichte beigetragen. Sie lässt sich flüssig lesen. Aber dennoch sehe ich Laidoridas, vor allem nach dem Abschlusspost von DerGroßeDummeMann vorne.

[Laidoridas]

Als nächstes haut Laido dafür selbst einen Patzer raus, und das auch noch total unnötig. Was hat denn Rafats Alter damit zu tun, wer wen beerbt? Gesetzt, dass Dar wieder in die Erbfolge aufgenommen wird, steht Dar in der Erbfolge nun mal vor Rafat und kann ihn folglich auch beerben. Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, dass du so einen offensichtlichen Fehler nicht gesehen hast, darum hab ich hier schon wieder Angst, ob ich es vielleicht bin, der da irgendwas missversteht, aber noch fällt mir da kein Grund ein, warum der Satz Sinn ergeben sollte.

Mir leider auch nicht. Als ich den Post geschrieben habe, kam mir das total einleuchtend vor und ich war ganz begeistert, dass ich da quasi sogar noch ein zweites Argument nennen konnte. Aber jetzt fällt mir beim besten Willen nicht mehr ein, wie ich das eigentlich gemeint habe und was das sollte. Ergibt halt einfach irgendwie keinen Sinn, wie du schon sagst. Naja.

Obwohl ich euch beiden böse bin, dass ihr gar nicht erklärt habt, warum es ausgerechnet mittwochs Brötchen gab und die Brötchen überhaupt keine Erwähnung fanden. Auch Thekla und Onar hätten ja durchaus vorkommen können.

Ja, weißte, ich hätte am liebsten auch noch irgendwas mit Sagitta und Quarhodron und dem bösen Bruder vom Schläfer gemacht, aber man muss bei so einem Speedbattle halt auch irgendwie Prioritäten setzen! Ich hatte übrigens tatsächlich das ganze Battle hindurch eine erstklassige Erklärung dafür im Kopf, wieso Dars Mutter mittwochs selber Brötchen geschnitten hat (sie stammt aus etwas bescheideneren Verhältnissen und möchte einmal in der Woche was Einfaches essen so wie früher, um nicht die Bodenhaftung zu verlieren!), aber bin dann nie dazu gekommen, die mal einzubringen, weil das auch gar nicht richtig zur aktuellen Handlung gepasst hätte und ich natürlich auch die Wörter nicht frei hatte. Wobei es wohl besser wirklich gewesen wäre, meinen vierten Post mit einem Brötchenerklärungsmonolog zu füllen als mit dem, was ich da letztendlich geschrieben habe...

Ich muss aber sagen, dass es mich ja echt gewundert hat, dass nun ausgerechnet der letzte Schlagabtausch einmal den Ausschlag in die eine Richtung und einmal in die andere gegeben hat. Ich finde ja, wir haben unseren letzten Post gleichermaßen vergeigt, da passte doch bei uns beiden dann gar nix mehr zusammen. Insofern hätte ich mich auch mit einem Unentschieden und einem zweiten Battle schon gut bedient gefühlt, aber ich will mich natürlich über den Sieg nicht beklagen und freu mich auf das Erzrivalenderby gegen John. §$p7

[John Irenicus]

Ich hätte ein Unentschieden auch okay gefunden - halt vor allem, weil es dann eben noch ein zusätzliches Battle gegeben hätte.

[MiMo]

Ich hab jetzt eh das Gefühl, fein raus zu sein. Laido kann sich nicht beschweren, weil er gewonnen hat, und DGDM kann sich nicht beschweren, weil ich ihm meine Stimme gegeben habe.

Mit ein paar Tagen Abstand weiß ich aber auch nicht mehr so richtig, warum ich DGDMs letzten Posts SO positiv gesehen habe. Obwohl, im Vergleich zu Laidos Post war er halt auch einfach spitze, denn der hat ja das Battle in den Abgrund gezerrt. Naja, was ich eigentlich sagen wollte: Es war eine echt schwere Entscheidung, an einem anderen Tag hätte ich vielleicht anders entschieden, auch wenn ich meine Entscheidung nicht bereue. Ich gönne Laido seinen Sieg und hätte ein Unenstschieden auch nicht schlecht gefunden.

[John Irenicus]

Verstehe das immer noch nicht, warum du meinst, Laido hätte das Battle in den Abgrund gezerrt.

Und ich bin in Übereinstimmung mit Ajnif halt immer noch der Meinung, dass in DGDMs Schlusspost echt gar nix mehr passt.

[Ajnif]

Verstehe das immer noch nicht, warum du meinst, Laido hätte das Battle in den Abgrund gezerrt.

Und ich bin in Übereinstimmung mit Ajnif halt immer noch der Meinung, dass in DGDMs Schlusspost echt gar nix mehr passt.

Die Stelle ist tatsächlich sehr übereinstimmend und das obwohl ich eure Kommentare erst gelesen habe, nachdem ich meinen gepostet hatte.

Natürlich wäre ein weiteres Battle recht schön, aber wer weiß, wie viele Battle es um den ersten Platz noch geben wird