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  1. Beiträge anzeigen #121
    Schwertmeister Avatar von Kjarl
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    Kjarl ist offline
    Besorgt blickte Kjarl auf den jungen Blondschopf, der sein schräges Grinsen verloren hatte. Tobias packte hektisch Proviant und Kleidung ein, von allem nur das notwendige. Ein paar der anderen jungen Burschen warteten bereits auf ihn. Kjarl schaute jedem einzelnen nochmal ins Gesicht. Das waren die Burschen, die er durch Wald und Wiese gejagt hatte, die er im Lesen von Spuren und im Deuten der Zeichen des Waldvolkes unterwiesen hatte. Sie alle waren auf dem Weg, später in die Reihen der Jäger und Wächter aufgenommen zu werden. Wenn sie dieses später erlebten.

    Tobias' hektische Bewegungen stoppten und er sah sich ein wenig orientierungslos um. Kjarl blickte in das Gesicht des Jünglings. Sonst hatte es stets Unbekümmertheit und Abenteuerlust repräsentiert, manchmal auch ein wenig arrogant gewirkt, doch all dies war verschwunden. Ziel- und vielleicht auch ein bisschen hilflos irrte Tobias' Blick umher, geführt von der Angst und Unsicherheit, die sich seit der Ansprache Ornlus breit gemacht hatte.

    "Es ist genug.", meinte Kjarl schließlich leise und nickte Tobias beruhigend zu. Dann wandte er sich an die Wartenden. "Geht durch das Lager und fragt, wer noch gehen will. Es wäre töricht, wenn jeder einzeln flieht. Wir sind ein Gemeinschaft."
    Dann legte er Tobias die Hand auf die Schulter und sprach leise und ruhig weiter. "Geht bis zur Jungfrau und dann zu den Fischer am Weststrand. Erbittet die Überfahrt, wohin auch immer. Bestenfalls zum Festland, ansonsten nach Feshyr. Hauptsache weg von dieser Insel." Kjarl machte eine kurze Pause und blickte Tobias tief in die Augen. Der freche Blick eines Jünglings war verschwunden und hatte ängstliche Kinderaugen zurückgelassen. "Sollten euch die Fischer nicht helfen können, dann zieht eilig nach Thorniara. Sucht in der Stadt nach Unterschlupf und wenn ihr keinen findet, so zeig dies hier den Bettlern und Straßenkindern. Vielleicht wird euch dann geholfen." Kjarl drückte Tobias einen silbernen Ring in die Hand, auf welchem das Bild eines schwarzen Vogels prangte. Außerdem gab er ihm einen gefüllten Geldbeutel. "Es ist nicht viel, aber vielleicht reicht es für die Überfahrt."

    Kjarl schwieg und Tobias steckte die Sachen wortlos ein. "Arbeitet als Gruppe. Ich weiß, dass ich mich auf dich verlassen kann." Kjarl zögerte kurz, dann drückte er denn Burschen an sich und umarmte ihn. Tobias schluchzte leise, Kjarl löste den Griff. "Alles Gute. Vielleicht sehen wir uns in Thorniara. Passt aufeinander auf." Mit diesen Worten machte Kjarl kehrt und ließ den Burschen zurück. Der Jäger schnappte sein vorbereitetes Bündel und marschierte zum Tor, während er in Gedanken noch bei Tobias war. Auf diese Weise machte das Leben aus dem Burschen einen Mann. Kjarl seufzte. Hoffentlich ging alles gut.

    Der Bärtige erreichte bald seinen Gefährten, so dass der Abreise wohl nichts mehr im Weg stand. Er schaute sich jeden einzelnen nochmal an. Jeder schien verschlossener und nachdenklicher als sonst. Alle wusste, worauf sie sich da einließen. "Nun denn.", meinte Kjarl schließlich. "Wohin soll der Marsch gehen? Wie geplant nach Thorniara oder haben sich Änderungen ergeben?"

  2. Beiträge anzeigen #122
    Schwertmeister Avatar von Edon Mesotes
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    Edon Mesotes ist offline
    Mit einem Mal hatte die Welt wieder Zeit. Zeit, um sich die Wolken anzusehen, zu rauchen und in der Nase zu bohren. Jemand hatte jedem von ihnen ein paar Jahrzehnte geklaut, in der sie wichtig, reich und selig hätten werden wollen. Die paar Tage, die sie noch bis zum nächsten Weltuntergang hatten, war damit quasi frei zur Verplanung. Was kurzfristiges Vergnügliches schien angebracht. Schnapsflaschen mit neuer Luft füllen, die letzte Sumpfkrauternte wegrauchen, Jungfrauen ihres Status entheben, sich gegenseitig durch Heuballen rollen, den lästigen Nachbarn erschießen. Sachen, die man sich meistens vornahm, wenn man erst ganz oben war.
    Er kannte den Kerl nicht, der vor ein paar Tagen ein kurzes Memo hinterlegt hatte, den Drachen wegbolzen zu wollen. Aber er stank wie nasser Hund und redete wie jemand, der sich selbst für wichtig hielt. Vermutlich war er schon vom Drachen genascht worden. Warum eigentlich? Vom etwas hässlichen Umstand abgesehen, dass er eine im Grunde ganz nette Stadt niedergebrannt hatte und alle Nase lang mal seine Untergebenen vorbeischickte, um den Leuten die überflüssigen Dorftrottel zu mopsen, hatten sie sich doch eigentlich ganz gut vertragen. Besser, als sich vor dem Zwischenfall alle anderen vertragen hatten, man könnte fast sagen, die Flugechse hatte schamlos zum friedlichen Zusammenleben mit Aussicht auf drohender Apokalypse beigetragen. Warum auch immer die Magier das für so furchtbar verderblich hielten.
    Er hauchte eine kleine Rauchwolke in den Wind und nippte an einer Flasche mit einer zähen, dunkelroten Flüssigkeit. Es war lästig, glauben zu müssen, dass hier demnächst eine Horde aufgebrachter Aufmüpfiger anrollen würde und dieses friedlich daliegende Fort zu massakrieren gedachte. Hätten sie doch lieber ein großzügiges Echsenreservoir eingerichtet, den Schlüssel geschluckt und es damit gut sein lassen. Auf Feshyr gab es auch hübsche Bäume, um deren Anrecht man sich die Schädel einschlagen konnte. Ein Holzschild an die Häfen, das unvorsichtige Reisende über den lokal ansässigen und umtriebigen Feuerspucker aufklärte und mit Sack und Pack auf die Nachbarinsel. Man konnte auch wirklich eine Bambule wegen nichts und wieder nichts aufführen ...

  3. Beiträge anzeigen #123
    Sleeping Dragon Avatar von Françoise
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Françoise ist offline
    Statt am vereinbarten Treffpunkt unmittelbar vor den Toren von Thorniara zu warten, hatte Françoise sich dazu entschlossen, den anderen Magiern entgegen zu gehen. Die Gefahr aneinander vorbeizulaufen, schätze die Priesterin als gering ein. Denn wer aus dem Westen der Insel nach Thorniara wollte musste letztlich durch den Pass des Bluttals. Ansonsten blieb nur der Weg unter Tage durch die Minen. Ein unnötiger und außerdem beschwerlicher Umweg.
    Abgesehen davon hatte die Priesterin die Reiselust gepackt, als sie zwischen den Wiesen und Feldern wanderte. So lange war es bereits her, dass sie sich merklich von der Hafenstadt entfernt hatte. In der Regel war sie stets in Sichtweite der Mauern geblieben. Dabei sah ihr das gar nicht ähnlich, denn Françoise liebte es zu reisen und die Welt zu sehen. Jadewolf hatte wohl nicht ganz unrecht. Wenn das hier überstanden wäre, dachte sich die oberste Feuermagierin, müsste sie unbedingt wieder mehr auf Reisen gehen.
    Bis dahin genoß sie die würzige Luft des Spätsommers und die warmen Sonnenstrahlen auf ihrem Gesicht, während sie gemeinsam mit den drei Männern der Straße ins Bluttal folgte. Gewiss zogen sie dabei einige Blicke auf sich. Myrtanischen Soldaten sah man außerhalb Thorniaras noch verhältnismäßig häufig. Aber gleich drei Feuermagier auf einmal. Nein, das war höchst ungewöhnlich. Ein Vorteil, denn so würden die anderen Magier sie wohl kaum übersehen können.

  4. Beiträge anzeigen #124
    Schwertmeister Avatar von Kjarl
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    Kjarl ist offline

    Unterwegs zur Silberseeburg

    Mechanisch schritt Kjarl vorwärts. Sie hatten das Fort verlassen und bewegten sich auf versteckten Pfaden in Richtung Silbersee. Sie gingen meist in einer langen Reihe, Gespräche kamen nur selten auf. Kjarl war auch nicht nach Reden zumute. Er hing gedanklich noch immer im Fort fest und fragte sich, ob er die kleine Ansiedlung wohl jemals wiedersehen würde. Kjarl schnaufte leise. Schwarzwasser war verwaist, das Fort würde wohl nicht gehalten werden können. All die Orte, die er seine Heimat nannte, gingen nach und nach verloren. Und er selber zog in den Kampf. Nicht wissend, ob er überhaupt zurückkommen würde.

    Kjarl schüttelte den Gedanken ab und blickte auf die Männer, die vor ihm liefen. Sie hatten nach Thorniara gehen wollen, um sich selbst zu bereichern und ihre Machtposition zu stärken. Jetzt zogen sie in den Krieg, der sogar die Magier der Insel zu einen schien. Das Leben hatte manchmal verrückte Einfälle.

  5. Beiträge anzeigen #125
    Waschweiber-Verführer Avatar von Ornlu
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ornlu ist offline
    Was war er doch für ein Held. Rettete ungewollt eine Fliege aus einem Spinennnetz, half einem Marienkäfer in seinem Gesicht zu fliegen und düngte den Boden mit 100%igen Bioabfällen die er selbst produziert und in flüssiger Form einem Busch zum Gedeihen spendete. Das bald eine Drachentöter-Karriere noch hinzu käme, schien der logische , nächste Schritt zu sein. Doch wo war schon Logik, wenn eine gewisse Angst damit einherging. Dann war Logik wohl nur eine Theorie. Für wahr hatte er nicht die Angst, die einem verschwinden ließ, wenn es brenzlig wurde. Es war mehr eine Angst zu scheitern und dann die Schicksale vieler zu bestimmen. Das wollte und brauchte er nicht.

    Ornlu hielt an. Er roch etwas.
    "Jemand aus Thorniara...", stellte er fest, orientierte sich und bewegte sich leise in einem Halbkreis um den Geruch den er wahrgenommen hatte. Er erblickte das typische Rot ganz bestimmter Leute aus der großen Stadt. Der Druide hätte nicht gedacht, dass sie entgegegn kämen. Andererseits war das Ziel wohl ungesehen über die Berge zu kommen. Dann war es nur logisch eigentlich über die Silberseeburg zu gehen. Ornlu hätte zwar ein Mittel gehabt über Ostargaan und die zerstörte Brücke zu gelangen. Aber auch gut - es verhinderte manch Risiken.
    Sie war auch da. Die kleine Frau die doch scheinbar so viel zu sagen hatte, dass sie ganz offensichtlich der Mittelpunkt der Gruppe war. Zumindest wirkte es auf Ornlu so.
    Der Druide wartete einen Moment und erschien dann seitlich zu ihnen aus einem Gebüsch.

    "Aber Rotkäppchen. Weißt du denn nicht, dass der große, böse Wolf hier umherstreift?", fragte er und kreiste um die Gruppe, um sie sich zu beschauen, als wären sie seine Beute. Jeden Einzelnen und doch war der Blick auf sie gerichtet.

  6. Beiträge anzeigen #126
    Sleeping Dragon Avatar von Françoise
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
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    »Wölfe machen mir weniger Sorgen als Drachen.«, antwortete die oberste Feuermagierin und schlug die rote Kapuze ihrer Robe zurück. Aus dem Augenwinkel erkannte sie, dass Samuel seine Hand bereits an den Griff seines Schwertes gelegt hatte. Er hatte Jadewolf offenbar als erster bemerkt, als er aus dem Gebüsch gestiegen kam. Im Ernstfall hätten sie trotzdem eine böse Überraschung erlebt.
    »Ich grüße dich, Jadewolf. Es freut mich, dich wiederzusehen. Ich hielt es nicht aus, länger zu warten und hab deshalb entschieden, euch entgegen zu kommen. Nun, dir. Es sei denn, du hast die Wassermagier und die Leute deiner Sippe noch in den Büschen versteckt.«

  7. Beiträge anzeigen #127
    Waschweiber-Verführer Avatar von Ornlu
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
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    Ornlu streckte sich und legte die Hände an seinen Hinterkopf.
    "Bewahre, Francois! Bewahret Begleiter dieser netten Dame. - Och nööö...ich reise lieber alleine solange es geht. Dann muss ich mich nicht benehmen und kann mehr herum trödeln. Ein paar Schritte nach dort, die zweite Buche links und dann immer gerade aus, bis zu einen umgefallenen Baum. Dort habe ich ein kleines Irrlicht angetroffen, das sich im Baumstumpf versteckte. Faszinierende, garstige Mistviecher sage ich dir. Du kannst nicht mal Hallo sagen, wenn nicht Neumond war. Hätten wir mehr Zeit würde ich dir auch zeigen, wieso die erst zu Neumond zahm wie Hundewelpen sind. Aber genug davon. Da ist ja noch ein Drache. Ein Jagdkommando wartet auf mein Zeichen und wird uns dann als Vorhut begleiten. Eine meines Schlages wird uns in den Bergen auf der anderen Seite erwarten. Zwei andere sind in Tooshoo und werden aktiv wenn wir scheitern sollten. Die Wassermagier scheinen noch bei der Burg zu sein oder warten dort. Ich würde ja sagen, ihr folgt mir mit ins Fort. Meine Leute räumen es gerade schon. Manche zieht es gen Stewark, andere zu euch und wieder andere zur Burg, wo der Kampf erwartet wird. - Folgt mir unauffällig!", bat er und drehte sich um. Er wartete bis Francois neben ihm schritt und warf dem Typ mit dem Schwert einen eindeutigen Blick zu.

    "Hey entspann dich! Glaub mir, dass du den besten Stabkämpfer zwischen hier und Nordmar nicht ärgern willst. - Ich habe Setarrif erkunden können. Es gibt den Vorteil, dass die Natur sich zurück nimmt was ihr gehört. Ansonsten erwartet uns eine richtige Herausforderung. Ich hoffe unsere Freunde wissen sich dort zwischen all den Ruinen gut zu orientieren. Wie schaut es mit euren Mitteln aus? Genug Erz dabei? Und was hast du für ein Gefühl? Magie lässt manch einen Dinge vorahnen.", meinte der Druide und behielt die Umgebung im Blick.

  8. Beiträge anzeigen #128
    Sleeping Dragon Avatar von Françoise
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
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    Mit dem für ihn typischen lässigen Grinsen ließ Samuel die Hand vom Schwertgriff gleiten. Wahrscheinlich bedauerte der Streiter es sogar, die herausfordernen Worte des Druiden nicht auf die Probe zu stellen. Nicht aus Trotz, sondern weil ihm das Kämpfen Freude bereitete.
    »Das Erz tragen wir bei uns.«, erklärte Françoise als sie zu Jadewolf aufgeschlossen hatte. »Jeder etwas, um Kräfte zu sparen. Aber es ist nicht viel und wird nur für einen Versuch ausreichen. Was mein Gefühl angeht... Nun. Seit ich auf diese Insel gekommen bin, habe ich kein gutes Gefühl. Der Drache hat das nur noch bestärkt. Das wird mich aber nicht davon abhalten, ihm entgegenzutreten. Und das werden wir schaffen.«
    Dann deutete die Priesterin auf ihre Begleiter. Zunächst auf den blassen Magier Jeffrey mit seinen leuchtend blauen Augen und stets freundlichen Lächeln. Danach sein Ordensbruder Leonard, der sich über seine Henriquatre strich und Jadewolf abschätzend anguckte. Und zuletzt der Paladin Samuel, der nur ein amüsiert klingendes Schnauben von sich gab.
    »Jeffrey und Leonard sind die Feuermagier, die ich erwähnt hatte. Sie werden mich bei dem Zauber unterstützen. Samuel ist mein Leibwächter. Ihn hast du vermutlich bereits in Thorniara gesehen. Und das ist Jadewolf, ein Druide der Waldbewohner.«, fügte sie an ihre Begleiter gerichte hinzu. »Mir erscheint es weise, das Fort zu räumen. Sollten die Echsenmenschen angreifen, sind alle in den Städten besser aufgehoben. Außerdem können wir dort jede helfende Hand gebrauchen. Wir sollten auch so bald wie möglich mit den Wassermagiern in Kontakt treten, damit wir keine Zeit verlieren.«
    Für einen Augenblick hielt Françoise inne.
    »Die Kastellmagier, hast du noch etwas von ihnen gehört? Ich hatte den Eindruck, dass zumindest Olivia - so trotzig sie auch sein mochte - sich für unsere Sache begeistern konnte. Wenn wir von Begeistern überhaupt sprechen können.«

  9. Beiträge anzeigen #129
    Waschweiber-Verführer Avatar von Ornlu
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
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    Einen Paladin hatte Ornlu nicht sofort bei ihnen erwartet. Aber so auf dem zweiten Blick war die Sache doch wohl klarer. Trotzdem würde er den Kerl mit einem Stab verprügeln. Paladine kämpften fair - er unfair. Das genügte als Argument. Die beiden anderen waren dann wohl doch mehr Feuermagier und schienen umso interessierter als der Begriff Druide fiel. Klar kannte man sowas wie ihn nur aus manch Sagen oder schwer deutbaren Berichten. Das sie mit der Natur im Bunde waren, war offensichtlich, jedoch nicht was sie zu tun vermochten.

    "So wirklich glücklich war keiner meines Volkes. Du weißt hoffentlich dass meine Brüder und Schwestern vielerorts als vogelfrei gelten. In Myrtana werden wir gehängt, in Nordmar streitet man mit diesen Ziegenfickern um ein Fleckchen Jagdrevier und hier fürchten manche, dass mit dem Ende des Drachens auch Ethorns Geschichte endet und wir die nächsten sind. Dabei hat mein Volk seit Jahrtausenden bestand und hat Reiche wie die deines Königs oder Ethorns kommen und gehen sehen. Ich will hoffen, dass wir uns nicht eines Tages auf eine Art gegenüber stehen die nur Beliar glücklich macht. Ja, mit so richtigen Freudentränen, voll Emotional und einer dicken Frau dahinter die zwei unvermittelbare zusammen gebracht hat. Mit freudigen Geigenklängen im Hintergrund und Jungfrauenopfern.", sinnierte er vor sich hin und malte es sich aus, wie Beliar eine Party in der Unterwelt schmeißen würde.

    "Und da wären wir schon bei dieser Olivia - auch wenn die nicht wie eine Jungfer wirkt. Ich habe mir seit den Gesprächen gesagt - ich zähle auf dich und die Wassermagier. Auf die Schwarzmagier setze ich keinen Kopper. Dieser Esteban wäre wohl eine große Hilfe gewesen, aber er schien mir wie Olivia auch schnell beleidigt, wenn etwas nicht so verlief, wie er es wollte. Irgendwie typisch für diesen Schlag von Magiekundigen. Sie mögen zwar für Chaos stehen, aber anpassungsfähig sind sie eigentlich nicht. Sie brauchen Ordnung, Herrschaft und Hierarchie. Ist dem nicht so, dann überspielen sie das mit Weisheit, einer schnippischen Art oder einfach Arroganz. Würde man denen das nun so sagen und sie mit den Extremen deines Gottes konfrontieren, würde es sie womöglich aus dem Konzept bringen. Ich lasse mich gerne überraschen, wenn doch Hilfe dazu kommt. Aber genauso kann ich damit leben, wenn sie sich in ihrem Kastell verstecken oder Ärger machen und eine Reise zu ihren Gott wünschen.", erklärte er sich und zeigte nach vorne. Das Fort kam in Sichtweite und die Tore waren schon offen. Manch Handkarren stand dort schon bereit und manch andere verabschiedeten sich, da sie die nächste Zeit woanders verbringen würden.

    "Wir können am großen Feuer rasten. - Hast du schon an einen Plan B und C gedacht? Ich mein es klingt gut was wir planten, aber wasserdicht ist was anderes. Jeder für sich und alle drauf?", fragte er und grüßte schon von weitem. Natürlich blickten die Leute vor Ort interessiert über diesen Besuch. Manche meinten die würden Unheil bringen, andere holten Innosstatuetten hervor, damit sie ja fromm und unschuldig wirkten, manch einer prahlte damit, dass er die Kleine da bei Jadewolf schon mal verführt hätte und viele benahmen sich noch waldvölkischer indem sie absolut gelassen lediglich beobachteten und sich was dachten.

  10. Beiträge anzeigen #130
    Sleeping Dragon Avatar von Françoise
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
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    Alles sah nach Aufbruch aus, als Françoise zusammen mit Jadewolf und dem Rest der Gruppe im Fort ankam. Kein besonders einladener Eindruck. Andererseits hatten sie auch nicht vor besonders lang zu bleiben. Die Neugierde der Anwohner blieb der obersten Feuermagierin indes nicht verborgen. Sie kümmerte sich nicht weiter darum und hörte statt dessen dem Druiden zu.
    »Es gibt keinen wasserdichten Plan, Jadewolf. Dessen sollte sich jeder von uns vollkommen bewusst sein.«, antwortete die Priesterin kühl. Leider entsprach es der Wahrheit, denn der Drache stellte eine immense Gefahr dar. Ein Heer von Paladinen mochte den Sieg sicher davon tragen zu können. Doch verfügten sie über kein Heer, sondern waren nur eine handvoll Magier.
    Sie erreichten das Lagerfeuer in der Mitte der improvisierten Siedlung. Françoise setzte sich und blickte dem Druiden tief in die Augen.
    »Wenn unser Plan fehlschlägt, müssen wir schnell und entschlossen handeln. Unter Umständen sind wir dann bereits tot und der Drache nicht. Innos möge den Menschen in den Städten beistehen, sollte das eintreten. Ansonsten, nun, es gibt zu viele Ungewissheiten, als dass wir einen anderen Plan machen könnten. Rückzug halte ich für die sicherste Variante. Die Antwort des Drachen wird nämlich nicht lang auf sich warten lassen. Versteh mich nicht falsch. Alle drauf, das hört sich nach einem heldenhaften Ende an. Doch wie hoch stehen die Chancen, dass wir dabei tatsächlich etwas verändern?«
    Françoise wandte den Blick von Jadewolf ab und starrte in die Flammen. Vor ihrem geistigen Auge sah sie Thorniara brennen, während der Drache bedrohlich über den Dächern der Stadt schwebte. Sie selbst stand auf dem hohen Turm der Zitadelle und musste hilflos mit ansehen. Es war keine böse Vorahnung, sondern eine schmerzende Erinnerung.
    »Oh, ich beherrsche durchaus Zauber, die den Schuppenpanzer des Drachen durchbrechen und sein Herz vernichten könnten... Völlig nutzlos! Der Drache wäre auf und davon, noch bevor ich ihn beschworen hätte! Und nachdem ich ihm das Auge genommen hab, wird er bestimmt doppelt so vorsichtig sein. Wir tun besser daran, uns auf die magische Barriere zu konzentrieren.«
    Dabei hielt Françoise von diesem Zauber nur wenig. In der Theorie ein beeindruckendes Konstrukt. Eine gigantische Kuppel geflochten aus Magie. Sie schimmerte wunderbar im Sonnenlicht, doch verbarg sich hinter dieser brillanten Schönheit unbändige Macht, die nur darauf wartete freizukommen. Auf so etwas zu setzen wirkte nicht weniger tollkühn als 'alle drauf'.

  11. Beiträge anzeigen #131
    Waschweiber-Verführer Avatar von Ornlu
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ornlu ist offline
    "Verstehe.", meinte er zunächst recht kühl und überlegte ein wenig.
    "Du solltest aber auch darauf vertrauen, dass Tin oder ich nicht so ganz ohne sind. Ich weiß zwar nicht was er so alles kann, aber umso mehr weiß ich es über mich. Wie bei der Jagd selbst werden wir wohl improvisieren müssen, aber lass uns nicht sofort verschwinden. Mit vereinten Kräften kann es immer noch gelingen. Ihr beiden mit den Elementen und ich mit entfesselten Mächten die er und ihr niemals erwarten werdet.", meinte der Druide und warf etwas Holz ins Feuer nach.

    "Aber gut...die Barriere ist der Plan und daran halte auch ich mich. - Der Drache soll aber nicht unsere Gedanken komplett benebeln. Ist es euch Feuermagiern eigentlich erlaubt zu lieben? Einen Gefährten oder Gefährtin zu haben? Kinder? Ich habe noch nie davon gehört.", fragte er, hielt dann einen Sumpfkrautstängel ins Feuer bis er sich leicht entzündete und gönnte sich einen Zug. Klar schauten die anderen gerade irritiert, aber hier war das Fort und hier unter freien Himmel galten andere Regeln. Mit einer Geste bot er sogar an auch mal daran zu ziehen.

  12. Beiträge anzeigen #132
    Sleeping Dragon Avatar von Françoise
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    Françoise ist offline
    Was für eine unerwartete Wendung des Gespräches. Françoise quittierte die Frage des Druiden mit einer gehobenen Augenbraue. In der Tat, die Waldbewohner gaben wenig auf Konventionen und Jadewolf machte dabei keine Ausnahme. Auch die Begleiter der Priesterin guckten verdutzt. Mehr noch, als ihnen das verbotene Kraut so nonchalant angeboten wurde. Keiner von ihnen nahm an, auch Françoise nicht. Es erinnerte sie an ihren Freund und Mentor Spike, der dem Sumpfkraut ebenfalls nicht abgeneigt war. Er konsumierte es in Maßen, was es trotzdem nicht besser machte.
    Im Augenblick war es egal. Ob Jadewolf nun rauchte oder nicht, es änderte nichts an ihrer präkären Lage. Darum zog Françoise pragmatisches Denken in diesem Fall vor und ließ den Druiden gewähren. So wie sie es bei den Kastellmagiern getan hatte, auch wenn sich die Entscheidung im Nachhinein nicht als besonders fruchtbar erwiesen hatte. Gelinde gesagt.

    »Es ist nicht verboten. Nur ziemlich ungewöhnlich. Unter allen Feuermagiern kenne ich nur sehr wenige, die einen Gefährten oder sogar Kinder haben. Die meisten schließen sich unserem Orden an, um sich voll und ganz dem Glauben und der Magie zu widmen. So wie ich.«
    Es stimmte zwar und dann auch wieder nicht. Was sich zwischen ihr und Erik abspielte, ließ sich allerhöchstens als platonische Liebe bezeichnen. Ungeachtet dessen hatten sie einander zuletzt vor vielen Jahren gesehen. Doch war es schon ein eigenartiger Zufall, dass Jadewolfs Frage sie ausgerechnet jetzt an Erik denken ließ. Denn er hatte sie bei ihrem letzten Aufeinandertreffen gewarnt und geraten, Argaan zu verlassen. Die Insel läge im Zwielicht, hatte er gesagt. Seinerzeit wusste Françoise nicht viel damit anzufangen, obwohl ihr klar war, dass mehr dahinter stecken musste. Erik hatte Recht behalten. Das faszinierte die Priesterin.
    Eine wortlose Pause entstand, in der nur das Knistern des Feuers und das Rauchen des Druiden zu hören waren.
    »Vermute ich richtig, dass es bei euch Druiden anders ist?«, fragte die oberste Feuermagierin spontan, um die Stille zu beenden.

  13. Beiträge anzeigen #133
    Waschweiber-Verführer Avatar von Ornlu
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ornlu ist offline
    Aufmerksam hatte er ihren Worten gelauscht und dann fertig geraucht. Klar überlegte er auch wie viel er erzählen mochte. So wie sie es wohl auch getan hatte.

    "Im Grunde sind wir sehr frei darin. So wie mein ganzes Volk. Zu Beltaine, den Beginn des Frühlings, zelebrieren wir ein Fest der Fruchtbarkeit. Man berauscht sich an den schönen Dingen des Lebens, ehrt die Schöpfung indem man sich...austobt und die Kinder die aus dieser sehr freien Art der Liebe entstehen, gelten als von der Natur gesegnet. Familien wie ihr es auch kennt existieren, aber oft wachsen alle Kinder eines Clans oder Sippe sowieso gemeinsam auf. Wir nehmen uns da ein Beispiel an der Natur. Doch wir binden uns auch, wenn wir es möchten. Manche ein Leben lang, manche eine gewisse Zeit lang und manche nie. Eine Frau gehört sich selbst, so wie ein Mann es ebenso tut. - Die sehr wenigen meines Schlages sind auch nur Menschen, binden sich ebenso, aber manche verzichten auch darauf. Nicht weil sie sich einer bestimmten Moral unterordnen. Ein Mensch kann viel ertragen, aber zu sehen wie die Winter kommen, Freunde gehen und auch der geliebte Gefährte ein Teil des Ganzen wird, während man selbst mehrere Generationen erlebt, kaum altert... - es ist ein hoher Preis für das was man ist. Auch wenn das Geschenk des Lebens, das verborgene Wissen der Natur und vieles mehr etwas sind, was es wert ist. Ich habe eine Gefährtin die so ist wie ich. Das mag wunderbar klingen, aber einfacher ist es dadurch auch nicht.", erzählte und versank dann in Gedanken an seine Gefährtin.
    "Wir sollten ruhen. Dort in der Hütte ist eine Gemeinschaftsunterkunft mit vielen Betten. Da sollte heute genug frei sein. Morgen möchte ich bei Sonnenaufgang aufbrechen, damit wir am Abend vielleicht schon vor einem Pfad über die Berge sind. Ich rechne damit, dass wir bei der Silberseeburg die üblichen Probleme haben könnten. Ihr wisst schon...ihr seid rot...die sind blau. Naja werden wir schon hinbekommen. Dort drüben wo die Kerzen brennen ist ein kleiner Holzschrein eures Gottes. Dort für den Gott des Todes und da bei diesem Baum hört euch die Mutter des Lebens. - Seid Gäste an diesem Ort und ehrt den Frieden hier.", wünschte der Druide und machte eine Runde um das Fort, um mit den Verbliebenden zu reden, ihnen zu erklären das diese Leute am feuer Gäste wären und zu fragen wie es ihnen denn hier so geht.

  14. Beiträge anzeigen #134
    Sleeping Dragon Avatar von Françoise
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Françoise ist offline
    Ihre Überraschung hielt sich in Grenzen, als Jadewolf erklärte es gäbe Schreine für jeden Gott an diesem Ort. Sie stellte sich nur die Frage, welchen Grunde jemand hätte, Beliars Schrein zu besuchen. Gewiss gäbe er niemandem einen Segen, von Hilfe ganz zu schweigen. Die Priesterin hätte den Schrein augenblicklich vernichten sollen, doch sie war auf Jadewolf angewiesen und entsprach deshalb seinem Wunsch.
    Statt dessen suchte sie den Innosschrein auf und kniete davor nieder. Sie legte ihre Hand auf die Holzfigur.
    »Innos! Bitte segne diesen Schrein, auf dass er jedem Pilger ein Licht in der Dunkelheit sein wird!«
    Ein inneres Leuchten entsprang nun dem Holzschrein, welches ein Gefühl von Geborgenheit verströmte. Françoise bezweifelte, jemals einen Schwarzmagier zu sehen, der das gleiche für den Beliarschrein täte. Nein, viel wahrscheinlicher war, dass er ebenfalls vor dem Innosschrein niederkniete, um Beliars Fluch über ihn kommen zu lassen. Das war sein Beitrag zu dieser Welt; jene ins Unglück zu stürzen, die nach Hilfe suchten.
    »Wenn du möchtest, werde ich den Schrein beseitigen.«, bot Samuel an, als die Priesterin in die Unterkunft kam. »Ich werde behaupten, es wäre meine Idee gewesen.«
    »Nein. Deswegen sind wir nicht hier und ich werde diese Insel nicht wegen eines verfluchten Götzenbilds aufs Spiel setzen.«
    Anschließend legte sich die oberste Feuermagierin hin und schlief erstaunlich gut.

  15. Beiträge anzeigen #135
    Drachentöter Avatar von Murielle
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    Murielle ist offline
    Das Packen ihrer Sachen war zu einer traurigen Routine geworden und die Abstände dazwischen schienen immer kürzer und kürzer zu werden. Sie wollte nicht schon wieder gehen müssen. Gerade erst hatte sie sich angekommen gefühlt, hatte damit begonnen sich etwas aufzubauen. Ein ganz normales Leben. Hatte sogar hin und wieder mit einem der Waldläufer geliebäugelt, völlig gleichgültig wie sehr Cery sie dafür mit bösen Blicken strafte. Wenigstens war er hier. Sie würde nicht wieder allein sein. Nicht wieder allein von vorn beginnen müssen. Wo überhaupt? Wohin sollten sie gehen? Wohin würden die anderen gehen? Onyx, war er vielleicht noch hier? Es wäre wohl nicht die schlechteste Idee, sich ihm und seinem Trupp anzuschließen. So viel zu erledigen, so viele Dinge in Erfahrung zu bringen. Dabei war sie so müde. So wütend. Und so müde.

    Murielle setzte sich auf den Boden und starrte ihre Tasche an. Diese alte, geräumige Tasche, die sie seit so vielen Jahren begleitet hatte. Weit mehr als ihr halbes Leben lang. Eine alte Weggefährtin. Wieder einmal war sie gefüllt mit ihren wichtigsten Besitztümern. Nicht viele Dinge, kaum mehr als beim letzten Mal. Es waren nur ein paar kleine, sorgfältig gefaltete Papierbriefchen hinzugekommen. Diese unscheinbaren Tütchen enthielten Saaten einiger der etwas selteneren Kräuter aus dem kleinen Gärtchen, welches Murielle angelegt hatte. So winzig kleine Sämelein und dennoch schlummerte in jedem einzelnen Korn so großes Potenzial.

    Sie musste nach Cery sehen. Musste Onyx suchen. Oder jemanden finden, der wusste wo der Hüne hingegangen war. Musste sehen ob und wo sie gebraucht würde. Auf dem Boden im flackernden Schein des ersterbenden Kerzenlichtes sitzend verfluchte sie ihr Schicksal, verfluchte den Drachen und die Echsenmenschen. Sie wollte nicht gehen.

  16. Beiträge anzeigen #136
    Veteran Avatar von Onyx
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
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    Das Fort war nahezu richtig leer als sie ankamen. Nur eine kleine Besatzung an den Toren war noch da. zumindest wurden sie so empfangen. Letztlich war es ja immer noch ein Fort und bot Wanderern und Durchreisenden immer noch eine Zuflucht. Die Nacht wollte man nicht da draußen verbringen, wenn man nicht dafür gemacht war.
    Onyx war natürlich nicht allein, sondern mit seinem altbekannten Freunden aus Ricklens Jagdkommando unterwegs. Gemeinsam hatten sie nun mehr mehrere Tage lang den Norden und dann den Osten bis zur zerstörten Brücke nach Setarrif und wieder zurück bereist. Einfach um sich ein Bild zu machen. Die Nachricht das Jadewolf und ein paar anderen den Drachen fertig machen wollten, erreichte sie dann auf dem Rückweg und auch die Information, dass das Fort geräumt wurde.
    Vernünftig war dies allemal nach Ricklen, auch wenn es Jilvie nicht gefiel, dass man so einfach das Fort aufgibt. Onyx war es gleich, solange am Ende wieder alle beisamen wären.

    "Wo sind die meisten hin?", fragte Ricklen einen der wenigen Jäger vor Ort.
    "Ins Stewarker Umland. Auf Höfe und zur Gespaltenen Jungfrau. Zu den Minen. Einige sind aber auch zur Silberseeburg. Erwarten dort den Echsenangriff und wollen die Echsen dort empfangen. Nach Throniara sind zumeist jene die eh nicht voll zu uns gehörten. Die die eh nichts haben und lieber hier, statt in den Städten in den Gossen leben wollten. Natürlich auch ein paar Handwerker. Wir sind hier, solange noch nichts vom Echsenangriffbekannt wird oder es knallt, wie Meister Jadewolf es beschrieb. Jarvo wies uns an das Fort gegen Banditengesindel zu verteidigen, damit es sich hier nicht bedient und festsetzt.", erklärte der Älteste unter den waldvölkischen Jägern vom Bluttal.

    "Gut zu wissen. Hab Dank, Jon Halbhand. Wir werden hier ein paar Tage rasten und euch unterstützen.", meinte Ricklen.
    "Und dann?", fragte der Jäger.
    "Das entscheiden wir dann."


    "Wieso heißt er eigentlich Jon Halbhand? Also klar sieht man wieso, aber wie kam es dazu?", fragte Jilvie.
    "Er hat in einem Kampf gegen einen Ork die halbe Hand abgebissen bekommen. Hat aber gleichzeitig mit der anderen Hand einen Dolch durch den Orkschädel gejagt und somit einen Orkangriff auf sein damaliges Jagdkommando als Einziger auf beiden Seiten irgendwie überlebt.", erklärte Kjal.
    "Andere meinten es waren keine Orks, sondern er selbst. Weil er seinen Anführer und Leute hasste. Seine halbe Hand würde nämlich recht glatt abgeschlagen ausschauen. Aber das ist üble Nachrede. Er ist schon in Ordnung. - Hey, schaut mal wer dort ist. Kennen wir die?", warf Ricklen ein.

    "Ich weiß nicht. Ich hab ihr zu oft aufn Arsch statt ins Gesicht geschaut. Sie müsste sich mal umdrehen.", meinte Hjarti und bekam sogleich einen Tritt von Jilvie. Sie näherten sich der Frau, die gerade mit irgendwas sehr speziellen beschärftigt schien oder sogar etwas aufbaute was bestimmt zum Mond fliegen könnte.
    "Bewahre, Murielle! Du hier? Schaust gut aus.", begrüßte sie Jilvie im Namen des Jagdkommandos und umarmte sie sogleich.

  17. Beiträge anzeigen #137
    Drachentöter Avatar von Murielle
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    Murielle ist offline
    Sie hatte nicht erwartet, dass sie den Trupp so schnell wiedersehen würde, was die Freude natürlich noch vergrößerte.

    "Schön, dass ihr nochmal hier vorbeischaut."
    , sagte sie während sie sich aus Jilvies Umarmung löste und einen nach dem anderen mit einem Handschlag begrüßte und Hjarti mit einem wissenden Zwinkern bedachte.

    "Ich hatte schon überlegt, wo es am klügsten wäre nach euch zu suchen, aber ich hatte keine Ahnung in welche Richtung ihr überhaupt aufgebrochen ward. Aber nun seid ihr ja hier. Cery und ich hatten uns noch immer nicht entscheiden können, wohin wir gehen sollen. Und meinen Garten aufzugeben fällt mir nun nicht gerade leicht, wo wir so lange unterwegs waren, um alles dafür zusammenzusammeln." Sie deutete in Richtung der Heilerhütte, hinter der sich der Kräuter- und inzwischen auch Gemüsegarten befand. So viele Pflanzen und zu fast jeder gab es eine Geschichte zu erzählen. Ob sie das alles noch einmal von vorn beginnen könnte? Würde es sich überhaupt lohnen oder müsste sie dann wieder alles stehen und liegen lassen, nur weil irgendwelche Unholde der Meinung waren, ihr Zuhause kaputttrampeln zu wollen?

    Sie seuftze schwer und meinte dann: "Unruhige Zeiten, noch unruhiger als sonst. Seid ihr auf der Durchreise? Nehmt ihr mich mit? Oder besser gesagt uns, denn Cery oxydiert hier auch noch irgendwo vor sich her, ich glaube er ist hinten bei den Kürbissen. Soll er gleich ein paar mehr ernten, dann können wir zusammen essen."


  18. Beiträge anzeigen #138
    Veteran Avatar von Onyx
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    Kürbissuppe oder wie auch immer man es nennen mochte, was sie da zusammengeworfen hatten und nun überwiegend gierig löffelten. Man sah den Waldläufern an, dass sie doch ein paar Tage zu viel in der Wildnis verbrachten. Wurzeln, Beeren, Pilze und ab und an ein Kaninchen waren halt nicht sowas wie das was sie nun aus Holzschüsseln löffelten oder gleich tranken. Onyx hielt sich zurück, auch wenn er gerne mehr in seinem Magen gewollt hätte. Er hatte Angst vor der Wirkung. Es gab mittlerweile Dinge die er meiden musste, weil sie starke Nebenwirkungen auf seinen Körper hatten und es gab Dinge die waren ganz angenehm. Bei Kürbis war es die Dosis, die die Wirkung machte. Ein paar Kürbiskerne machten nichts, aber ein paar zu viel und Onyx fühlte sich wie auf einem Sumpfkrauttrip. Er hörte die Pflanzen flüstern und kichern und alles waberte vor sich daher. Lies die Wirkung nach, wurde ihm sehr warm und seine Wahrnehmung schien erhöht zu sein. Ein durchaus seltsames Gefühl musste er zugeben.
    Beim Fruchtfleisch war es ähnlich, nur dass es sich anfühlte, als würden ihm die ganzen Pflanzen zuhören und ihn belauschen, ehe die Wirkung weniger wurde.

    "Schmeckt es dir nicht, Onyx?", fragte Hjarti. Onyx brummte nur und der Nordmarer verstand schon.
    "Irgendwann musst du einen Heiler aufsuchen. Du kannst nicht dauernd nur Fleisch und Waldbeeren futtern. Osmo hat dir doch ein Mittel gegeben?", meinte Kjal.
    "Halt die Klappe, Kjal. Onyx wird das schon hinkriegen.", minte Ricklen und blickte den Hünen eindringlich an. Es schien als wüsste er was mit Onyx los war. Genauso wie Jilvie. Als wären beide irgendwie Wissende über etwas, was der Rest nicht verstand.
    "Er muss nur bald beginnen, sonst zermürbt es seinen Geist...diese 'Krankheit'...", meinte die Blonde und röstete neben Cery die ganzen Kürbiskerne in einer Pfanne.

    "Genug davon. - Murielle und Cery. Ihr könnt mit uns mitkommen. Wir wollen zuerst zur Gespaltenen Jungfrau. Auf dem Weg ein...zwei Höfe aufsuchen wo unsere Leute sein sollen. Danach hören wir usn an was der Waldläuferführer so im Sinn hat. Wenn es nicht zu spät ist, ist es vielleicht nicht verkehrt die Leute bei Burg Silbersee zu unterstützen. Oder - was mir weit lieber ist - die Flucht der Menschen in die Städte abzusichern...", meinte Ricklen.

    "Ohhh folgen wir also den alten Pfaden der Waldläufer. Beschützen einsame, sich dämlich anstellende Wanderer vor den Bestien des Waldes und ihrer eigenen Dummheit? Wieso nicht bei der Burg die Echsen jagen und bezwingen?", spottete Hjarti.
    "Kannst ja Ethorn den Arsch küssen. Vielleicht gibt er dir dann einen Posten als Hausmeister in seiner Burg. Ich rette lieber ein paar Flüchtlinge vor den Echsen, statt ein untergehendes Königreich. Ethorn hätte längst zu den Myrtanern schleichen können, um Frieden bitten und gemeinsam das Drachenproblem und die Echsen ausmerzen können. Stattdessen hält er mit seinen Leuten die Burg, lässt sein Volk in diesem Elendsdorf dahin vegetieren. Wenn wir alle sterben müssen, dann ist es seine Schuld. Und wenn ich mein Leben lasse, dann lieber auf alten Pfaden des Waldvolkes.", tönte Kjal ganz mutig.
    "Wer hat dir denn das Reden beigebracht?", fragte Hjarti und lachte auf.
    "Er hat bestimmt heimlich geübt, unser junger Sildener. Wird ja bald in den Stand eines richtigen Waldläufers erhoben wie ich hörte.", warf Jilvie ein.

    "Wir einfach schauen. So wie immer. Nicht streiten oder Blabla über Dinge die nicht sind und sein können. Warten und dann machen. So Onyx sagen.", unterbrach Onyx die Diskussion. Wenn er mal was sagte, hörten auch alle hin. War ja eh selten genug. Oft auch durchdacht und manchmal im hier und jetzt der einzige Weg. Onyx Vorteil war, dass er nicht an die Zukunft groß dachte. Er dachte an den morgigen Tag, den Weg und nicht an Politik oder das wa sin paar Wochen wäre.

    "Hört, hört! Also Murielle. Kommt ihr Zwei mit uns? Wenn der Drache durch Jadewolf plattgemacht wird, wird es wirklich gefährlich. Egal was die Echsen machen. Wer weiß was die Spinner der anderen Fraktionen dann so machen wollen oder meinen zu müssen.", bot Ricklen an.
    "Hast du auch etwas mit dem Schwert geübt? Oder hat dir Osmo das Rezept für einen Supertrank gegeben, der uns unbezwingbar macht?", warf Jilvie ein uns verteilte die frisch gerösteten Kürbiskerne an alle.

  19. Beiträge anzeigen #139
    Drachentöter Avatar von Murielle
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    Murielle ist offline
    "Supertrank, na du hast Ideen!", lachte Murielle laut und knuffte Jilvie scherzhaft in die Seite, nachdem sie ihre Portion Kürbiskerne entgegengenommen hatte.

    "Nein, Osmo hat mir in der Tat nicht viele Rezepte gezeigt. Ich kann euch etwas gegen Husten und Schnupfen zubereiten. Und gegen Kopfschmerzen. Ha und auch gegen Magenschmerzen, falls mal wieder ein besonders schräger Kochkünstler an den Pfannen gestanden hat. Aber da hört es auch fast schon auf."

    Cery fügte hinzu: "Mit dem Schwert ist sie inzwischen wieder halbwegs fit, ich habe mit ihr geübt. Ich wäre dabei, gepackt haben wir ohnehin schon. Wir waren uns nur noch nicht einig darüber, wohin es gehen sollte. Aber eigentlich ist ein Ort so gut wie jeder andere."

    "Vielleicht sollten wir uns einfach noch eine Nacht Ruhe gönnen und dann am Morgen aufbrechen, es sei denn ihr wollt hier noch etwas erledigen.",
    schlug Murielle vor.

  20. Beiträge anzeigen #140
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    Isegrim ist offline
    Isengrim hechelte wie ein Hund, den man meilenweit getrieben hatte. Adrenalin schoss durch seine Venen, seine Nerven waren zum Zerreißen gespannt. Es schien ihm, als würde er aller in der Umgebung wahrnehmen. Jedes einzelne Blatt an jedem einzelnen Busch, die diversen Äste an einem von Winter kahlen Baum, die Anzahl von Schritten, die er zurückgelegt hatte, seit Blutauge ihn und Godar als Beute auserkoren hatte. Wobei Isengrim da ganz sicher wusste, dass er selbst Beute war. Godar würde wahrscheinlich einen schnellen Tod gewährt bekommen. Obwohl ... der Bolzen im Oberschenkel der Kreatur strafte diese Theorie Lügen. Der Jäger keuchte neben ihm, hielt aber ebenso Schritt. Doch langsam kam der einäugige Echsenmensch näher. Dann hatte er sie ...

    Godar schrie auf, fiel, kam hart auf dem Boden auf. Abrupt blieb Isengrim stehen, fuhr herum. Der Echsenmensch hatte etwas geworfen. Der Nordling kniff die Augen zusammen, sah, dass sich etwas um Godars Beine geschlungen hatte. Der Jäger spuckte Blut aus, kroch zu der Armbrust hin, die einige Schritt entfernt lag. Es schien, als habe Blutauge keine Eile, als habe er alle Zeit der Welt. In dem Blick der Echse - rot und tödlich - schien für eine Sekunde Triumph aufzublitzen. Godar stammelte die ganze Zeit, als er die Armbrust erreichte, lauthals Innos dankte, einen Bolzen auflegte, die Waffe spannte und schoss. Zu energisch, zu hektisch, zu weit daneben. Der Kehle des Echsenmenschen entkam ein zischendes Geräusch, abgehackt. Ein Lachen?

    »Götter ... Götter ... Götter ...« Godar kroch auf Isengrim zu, der langsam, ganz langsam, Schritte rückwärts machte, weg von seinem Weggefährten der letzten Tage und Blutauge. Die Augen des Jägers weiteten sich. »Grim, hilf mir! Bitte, bei Innos, Adanos und Beliar, mach mich los, bitte!« Aber Isengrim bewegte sich weiter rückwärts von den beiden weg. Entkräftet stöhnte Godar auf, drehte sich herum und warf die Armbrust nach der Kreatur. Krallen zerfetzten das Meisterwerk der Militärtechnik, bewiesen eindrucksvoll, dass rohe Gewalt weit über menschlichem Erfindergeist steht, wenn es um Leben und Tod geht. Godar heulte auf, als die Echse ihm eine Klaue auf die Brust setzte. Kraftvoll, mit Druck. Hörbar knackte etwas. Der Jäger schrie erbärmlich auf. »Aaaahhhh!«, kam es dumpf aus seiner Kehle gepresst, »Isengrim, hiiilf miiiir!!«

    »Nein.«, antwortete der Nordling leise. Blutauge verstärkte den Druck. Godars Schrei ging in einem Gurgeln unter. Der Echsenmensch schien Isengrim zu beobachten, als wollte er wissen, was er zu tun gedachte, wie er reagieren würde. Als die Echse bemerkte, dass er dennoch weiter zurückwich, ließ sie abermals das abgehackte Zischen erklingen. Schwerfällig formte ihre gespaltene Zunge jedoch ganz deutlich ein Wort.

    »Feigling«

    Feigling? Verdammt, da hast du Recht. Aber es geht hier um Leben und Tod. Mein Leben und Godars Tod. Ich mag ihn, wir hätten sicher Freunde werden können. Aber ... wenn es um alles geht, kenne ich nur eine Seite. Meine. Ich will leben, verdammt.

    »Verzeih mir, Godar, die Götter mögen mir vergeben ...«, flüsterte Isengrim und wandte sich zur Flucht, inständig hoffend, die Echse würde sich noch einige Zeit mit Godar beschäftigen. Noch lange, selbst als ihn von dem Raubtier und dem Opfer schon gut eine Meile trennte, hallte der letzte, hasserfüllte und enttäuschte Fluch des Jägers nach. Die Götter mögen dich verfluchen, Grim, möge Beliar dich in die tiefste Leere verbannen!

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