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    Burgherrin Avatar von Olivia Rabenweil
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
    Olivia Rabenweil ist offline
    Der dumpfe Schlag von Hirnis Stab presste ihr wieder einmal alle Luft aus den Lungen. Zwar taumelte sie nun und musste sich sammeln, dennoch fühlte sie sich gut, als Gewinnerin. Si hatte Hirni einen heftigen Schlag verpasst, er war gezwungen gewesen, blind nach ihr zu schlagen und wäre das hier ernst gewesen, dann hätte es schlimm für ihn geendet. Schlimmer als für sie.
    Umso mehr freute sie es da Janos hervorgepresste Worte zu vernehmen.
    »Dabei möchte dein Hintern doch so gerne versohlt werden! Er ruft ja förmlich danach.«
    Frech grinsend nahm sie seine Hand und ließ sich auf die Beine helfen.
    Der Kampf hatte, jetzt wo die Anspannung ihren Körper verließ, doch merklich an ihren Kräften gezehrt. Nur mit langsamen Bewegungen sammelte sie ihr Schwert auf. Es ärgerte sie, dass sie es fallen gelassen hatte, in dem Moment, in dem sie Hirni eigentlich besiegt hatte. Hirni war einfach ein erfahrener Kämpfer und so schnell konnte sie ihm, trotz allen Ehrgeizes, nichts vormachen.

    Sie verließen den Übungsraum und machten sich auf den Weg ins Refektorium. Während Olivia neben Hirni her schritt betrachtete sie seine Klinge und dachte über seine Worte nach.
    »Du meist dass ich den Schwertkampf jetzt gut genug beherrsche, um mich alleine in der Welt zurecht finden zu können? Dann bin ich es dir wohl schuldig, dass ich dir das hier zurück gebe.« Sie hielt ihm seine Klinge hin. Sie hatte sich über all die Zeit an das alte Schwert gewöhnt, welches Hirni ihr damals in Thorniara gegeben hatte. Nun musste sie darauf hoffen, dass das Kastell ein ähnliches für sie auftreiben konnte, sodass sie sich nicht allzu sehr umgewöhnen musste.
    »Du hast mir das gute Stück damals zum Üben gegeben, jetzt ist es dann wohl an der Zeit, dass ich mir mein eigenes Schwert organisiere. Vielleicht kann ich das Kastell sogar bitten, dass es das neue Schwert für mich anpasst? Sag mal. Woher bekomme ich denn hier im Kastell ein gutes Schwert? Muss ich es mir einfach nur wünschen und dann erscheint es in meinem Bett, oder gibt es einen Schmiededämonen, der irgendwo tief in den gruseligen Eingeweiden des Hauses sitzt und mir eines anfertigen kann?«

    Inzwischen hatten die das Refektorium erreicht. Heute war es hier ungewöhnlich voll. An eine der Tische erkannte Olivia Maris, der mit dem unscheinbaren Wassermagier Tinqus oder so ähnlich, zusammen saß. Sie hob kurz die Hand zum Gruße in seine Richtung. Er schien in ein Gespräch vertieft, da wollte sie nicht stören. Hatte er ihr Winken überhaupt gesehen?
    In einer anderen Ecke war Esteban mit den vier Waldvölkern beschäftigt. Auch sie sprachen angeregt miteinander. Doch es war gut zu wissen, dass der alte Magier zugegen war, sie musste ihn noch fragen, wann sie sich zur nächsten Übungsstunde verabreden sollten. Also musste sie ihn gut im Auge behalten und abfangen, bevor er das Refektorium verließ und wieder von den Tiefen des Kastells verschlungen wurde. Jetzt aber hatte sie wenig Elan zu ihm herüber zu gehen, dann auf Dennik und Konsorten konnte sie gerade ganz gut verzichten.
    So setzte sie sich mit Hirni an einen gemütlichen Tisch und bat das Kastell zuerst um ein Glas frischen kühlen Wassers mit einem Schuss Rhabarbersaftes darin. Sie brauchte eine Erfrischung und der Alkohol war ihr nach wie vor zuwider.
    »Ich muss dir danken, dass du dir überhaupt die Mühe gemacht hast mich auszubilden und mir ein paar Kniffe zu zeigen. Ich habe die Zeit mir dir sehr genossen und hoffe, dass du auch weiterhin noch mal Lust auf das eine oder andere Übungskämpfchen hast. Ich weiß, dass ich mich noch stark verbessern kann … und wie gern du noch mal ordentlich den Hintern versohlt bekommen möchtest.«
    Sie prostete ihm zu.

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    Priester des ZuX  Avatar von Hirni
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
    Hirni ist offline
    Hirni grinste: "Naja, nur weil die Lehre vorbei ist, heißt es ja nicht, dass wir uns nicht mehr sehen. Aus eigener Erfahrung weiß ich, das Magie-Studien zu zweit immer noch witziger sind, als alleine."
    Er musste unfreiwillig an die vielen Blödsinnigen Magieversuche erinnern, die er mit Elfaire durchgeführt hatte. Riesige Blutfliegen und verschlossene Kastell-Tore schossen ihm durch den Kopf.
    "Die Kniffe und Tricks kennst du nun, ja. Auch deine Ungeduld zu Anfang hast du abgelegt, bist besonnener im Kampf und lässt dir die nötige Zeit, dein Gegenüber in schnellen Aktionen zu studieren und zu lesen. Vielleicht verstehst du nun, warum ich dir zu Anfang sagte dass der Schwertkampf ähnlich der Magie ist." Er zwinkerte ihr zu. "Den Rest wirst du durch Erfahrung lernen. Für einen perfekten Umgang mit dem Schwert jedoch musst du einen wahrhaftigen Einhandkämpfer aufsuchen. Und der bin ich nicht. Da werden dir sicherlich noch viele Kampftaktiken beigebracht, die ich selber nicht beherrsche oder kenne."

    Er trank einen Schluck von dem erfrischenden, kühlen Zitronenwasser, welches er geordert hatte, und schaute sich um. Die Waldvölkler saßen mal wieder bei seinem aktuellen Lehrmeister Esteban. Wer weiß, was sie nun wieder ausküngelten, immer auf der Suche nach neuerlichem Gewinn. Es verwunderte ihn etwas, das sie immer noch hier waren. Sie wollten doch schon längst wieder zurück nach Hause gewesen sein. Oder waren sie wieder hier? Dann war es nur ein kurzer Abstecher nach draußen gewesen. Vielleicht gefiel es ihnen hier ja so gut, dass sie gar nicht mehr gehen wollten. Das Kastell konnte wahrlich neue Bewohner gebrauchen. Ein Thema, welches er noch immer nicht bei Esteban angeschnitten hatte. Er musste doch wissen, wo all die Zirkelmitglieder in der Abwesenheit Hirnis geblieben waren?
    Noch dazu meditates Verschwinden. Auch darum musste er sich noch kümmern. Ob Hummelchen nun wohl schon den Weg nach Hause gefunden hatte? Vielleicht wussten die Dämonen ja mehr.

    An einem anderen Tisch saß Tinquilius. Erleichtert, ihn auch mal wieder zu sehen, nickte er ihm zur Begrüßung fröhlich zu. Hirni hatte schon angenommen, Tin wäre irgendwo in der Bibliothek verhungert oder verdurstet, weil er seine Studien einfach nicht beenden wollte. Generell war sein Freund aus alten Tagen sehr wortkarg gewesen auf der Reise zum Kastell. Ja fast schon unsichtbar hatte er sich gegeben, absolut unscheinbar. Als ob ihn irgendetwas bedrückte, oder er schwer erkrank ist. So kannte er ihn auf jeden Fall nicht.
    Stirnrunzelnd beobachtete der Schwarzmagier, wie Maris sich mit dem Wassermagier unterhielt. War der neugierige Wichtigtuer immer noch hier in den dunklen Mauern? Das die Dämonen ihn noch nicht vor die Tür gesetzt hatten, verwunderte Hirni doch sehr. Wahrscheinlich musste Maris ja irgendetwas richtig machen bei seiner Schnüffelei. Wäre er eine Gefahr, das Kastell hätte ihn schon längst vor die Tür gesetzt.

    Olivia blickte ihn erwartungsvoll an. Als wartete sie auf eine weitere Antwort. Sie schielte auf das Schwert, das zwischen ihnen auf dem Tisch lag. Und Hirni fiel dann die Fragen ein, die noch offen waren: "Ach Richtig, das Schwert. Nun, meinen Stab, den wir ja in den Katakomben zerbrochen haben, habe ich vom Kastell ersetzt bekommen. Der neue hier ist um einiges stabiler, aber auch widerstandsfähiger. Er lag einfach in meinem Zimmer, als ich aus der Dunkelheit wieder gekehrt war."
    Er überlegte nicht lange, als er die folgenden Worte sprach: "Weißt du was? Ich schenke dir die Klinge. Ich möchte mich nun lieber nur noch auf den Stabkampf und die Magie konzentrieren. Meine Heilkräfte und die Alchimie sind mir ebenfalls wichtiger, sie wieder für mich zu entdecken, als mich in nächster Zeit mit kaltem Stahl weiter zu beschäftigen. Generell behagt es mir nicht mehr, damit zu kämpfen. Zu viele böse Erinnerungen..." Er dachte an die Bilder aus den Erinnerungen zurück, die er in der Unterwelt mit eigenen Augen gesehen, und die er selber einst begangen hatte. "So viel Blut, Leid und Tot... Vielleicht kann ich mit dem Weiterreichen meines Schwertes zumindest einen Teil meiner Schuld begleichen. Mein Gewissen irgendwie reinwaschen..."

    Er leerte sein Glas, als wolle er damit demonstrativ diese Gedanken bei Seite wischen und richtete sich wieder an seine Freundin: "Und Übungskämpfe gehen ja auch mit Stock und Schwert, wie wir gerade gesehen haben. Und bevor du mir nochmal den Hintern versohlst, lasse ich lieber meinen Stock über deinen Leib tanzen..." lachte er auf... Und begriff erst Sekunden später, wie anzüglich dieser Spruch wieder gewesen war..

  3. Beiträge anzeigen #203
    Dr. Spirituum Naturalium  Avatar von Maris
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Maris ist offline

    Refektorium

    Gerade wollte Tinquilius nach Maris' überschwänglichem Monolog - angesichts der Freude darüber, den alten Freund endlich gefunden zu haben, hatte sich der Nomade einfach nicht zurückhalten können - zur Antwort anheben (oder zumindest wollte Maris das glauben; irgendetwas aber schien den Priester Adanos' zurückzuhalten), da stolzierte eine bizarre Erscheinung in den Speisesaal hinein: ganz in eine wehende, schwarze Robe gekleidet, von hagerer, aber stolz aufgerichteter Gestalt und einer sympathischen Adlernase. Sogleich richtete der Schwarzmagier Esteban das Wort an ihn. Offenbar missfiel es den Bewohnern des Kastells - diesmal nicht denen dämonischer, sondern menschlicher Natur - wenn Maris ihr Besitztum mit Nutzungsschäden versah.
    Zu einer Antwort auf den höflichen Einwand des kultivierten Weinliebhabers, einer Erklärung, dass nicht die Zerstörung des Mobiliars - ohnehin würde sich sicherlich ein handwerklich begabter Zimmermanns-Dämon finden, der den entstandenen Schaden im Nu wieder ausbessern könnte - sondern die Präsentation der aushäusigen Gottheiten geweihten Waffe als Zeichen des gemeinsamen Glaubens, der gemeinsamen Verbundenheit zwischen den beiden Männern zu Tische das entscheidende Kriterium zur Durchführung dieser Tat war, sollte es allerdings nicht mehr kommen, denn die Jungs aus dem Wald stürmten gerade einmal wieder das Haus. Wieder? Oder vielleicht immer noch? Wer wusste das bei dieser unsteten, schnelllebigen Gruppe schon so genau?

    So beschränkte sich der Nomade zunächst wieder einmal aufs Zuhören, denn darin war er mittlerweile recht geübt, wenn es darum ging, den teilweise doch recht unbedachten Äußerungen der Jungen zu folgen. Sie schafften also Materialien für die Forschung Estebans herbei, der ein reges Interesse an den Echsen zu zeigen schien - ob wissenschaftlicher oder anderweitig motivierter Natur, blieb allerdings unklar. Für die Waldjungs ging es nun also weiter nach Tooshoo. Wollten sie dort nicht schon vor Wochen hin aufbrechen? Was hatte sie abgehalten? Maris fragte sich, wie es dort wohl aussah und ob Ornlu mit der Bedrohung, die es sogar vermocht hatte, dem großen Baum einen Hilfeschrei abzutrotzen, fertig geworden war.
    Und natürlich gab es einmal mehr eine unbedachte Äußerung Denniks, auf die Maris nur mit rollenden Augen reagieren konnte. Der Bursche wollte nicht wirklich, dass der Drache sein Augenmerk auf das Fort im Bluttal lenkte - dann wäre aller Kampfesmut der Waldläufer nichtig. Diese großspurigen Reden und das dahinter steckende Denken würden eines Tages einmal seinen Untergang bedeuten, wenn er nicht aufpasste.
    Maris' Blick ging wieder hinüber zu Tinquilius. Ob er nun vielleicht antworten wollte?

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    nomina nuda tenemus
    Avatar von Don-Esteban
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
    Don-Esteban ist offline
    Die Einzelheiten, die Dennik über die Echsen zu erzählen wußte, ließen Esteban aufhorchen. »Einerseits sind die Echsenmenschen willige Diener ihres Herrn des großen Drachens oben im Weißaugengebirge. Andererseits sind sie, wie Ihr mir berichtet, durchaus in der Lage, eigene Entscheidungen zu treffen, sich abzusprechen und auf geänderte Umstände zu reagieren. Das läßt darauf schließen, daß sie grundsätzlich auch ohne den Drachen als ihren Herrn und Meister existieren könnten, dieser jedoch ihren Willen beherrscht. Nehmen wir theoretisch einmal an, uns würde es gelingen, den Drachen zu töten, dann würden sie alle ihren eigenen Willen wieder erlangen und wären vermutlich ohne den Drachen auch überlebensfähig.«
    Er strich sich nachdenklich über das Kinn.
    »Die nächste wichtige Frage ist, wie sich diese Echsen vermehren und welche Rolle der Drache dabei spielt. Ich fürchte, solange die geschuppte Bestie auf dieser Insel sitzt, wird der Nachschub an Echsen nicht abreißen. Ich vermute also, daß sie Vermehrung der Echsen etwas mit dem Drachen zu tun hat. Ohne ihn wäre der stete Nachschub vielleicht unterbrochen. Aber ich denke, über ihre Fortpflanzung werde ich mehr erfahren, wenn ich das Exemplar seziere, das Ihr mir wunderbarerweise gebracht habt.« In freudiger Erwartung rieb er sich die Hände. »Vielleicht schlüpfen sie ja aus Eiern? Dann müßte man ihre Gelege zerstören«, sinnierte er.
    Der Nekromant bemerkte aus den Augenwinkeln, daß Janos und Olivia den Saal betreten hatten. Da waren seine beiden Studenten also wieder.
    »Ich danke euch für das bisher gebrachte«, wandte er sich weiterhin an Dennik, der von den vier Waldläufern der leutseligste zu sein schien. »Vergesst nicht das Fässchen und trinkt nicht von dem Alkohol darin, der die von Euch erbeuteten Zungen konservieren soll, ich habe nämlich die Befürchtung, er könnte Euch erblinden lassen.
    Und jetzt entschuldigt mich«, verabschiedete er sich, »aber ich muß noch mit einigen anderen hier im Saal sprechen. Ihr könnt jederzeit wieder hierher kommen, ich werde inzwischen Nachschub für Eure Giftpfeile herstellen. Und falls ich Euch vorher suche, werde ich einen Boten ins Fort schicken, der nach Pete fragt.«
    Der Schwarzmagier stand auf, deutete eine Verbeugung an und meinte zum Abschied noch: »Ich hoffe, die grüne, im Dunklen schwach leuchtende Färbung des Giftes hält jeden davon ab, versehentlich davon zu kosten. In der Alchimie gibt es leider immer wieder bedauerliche Unfälle, weil jemand eine Flasche nicht richtig beschriftet hat.«
    Das war wirklich kein zu unterschätzendes Risiko. Auch andere hatten sich schon um die Verbesserung dieses Zustandes gemüht. Das ging so weit, sogenannte homöopathische Tränke zu entwickeln, die nachweislich keinerlei Wirkung hatten, aber eben auch keine nachteilige bei versehentlicher Anwendung. Leider war die eigentliche Wirkung dann auch eher eine Sache des Glaubens.
    Dann begab er sich schnellen Schrittes mit wehender Robe wieder zurück an den Tisch, an dem der Messervirtuose mit seinem Kompagnon saß. Jetzt, wo er es genau betrachtete, wirkte dieser fast wie ein Magier. Welch ungewöhnlicher Besuch!
    Olivia und Janos würden sicher nicht verschwinden und wenn doch, würden ihm die Dämonen verraten, wo im Kastell sie sich gerade aufhielten.
    Mußte er sich eigentlich noch vorstellen? Nein, das hatte er schon erledigt, rekapitulierte er. Manchmal war sein Gedächtnis bemerkenswert klar, wie er fand.
    Darauf ein Glas Rotwein!

  5. Beiträge anzeigen #205
    Ratler, nicht Mod!  Avatar von Dennik
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    Dennik ist offline
    Esteban hörte aufmerksam zu und fasste dann die Erfahrungen Denniks noch einmal zusammen, wobei er Schlüsse zog, die der Meisterdieb alleine so nie erkannt hätte. Schließlich erinnerte der Schwarzmagier sie noch einmal an den Alkohol für die Zungen und das Gift gegen die Echsen, ehe er sich verabschiedete und den nächsten Tisch ansteuerte. Fast zeitgleich betraten Olivia und hirni das Refektorium. Dennik schnaubte leise und suchte finster die Blicke seiner Freunde, ehe er meinte: "Treffen wir uns gleich draußen vor der Eingangshalle bei den Skeletten. Ich habe ganz kurz noch etwas zu erledigen, bin aber gleich bei euch", mit diesen Worten verabschiedete sich auch der Meisterdieb von seinen Freunden und schlenderte aus dem Raum ohne Olivia noch einen weiteren Blick zu schenken. Erst als er außer Sichtweite seiner Freunde war beeilte sich Dennik und eilte hinunter in die Katakomben. Er nahm mehrere Stufen gleichzeitig und erreichte schließlich den Raum der Statuen. Sein Atem ging schwer als er sich vor die eine besondere Statue kauerte und seine Augen schloss.

    "Ich weiß nicht was mit mir hier unten passiert ist, aber ich weiß, dass du deine Hände im Spiel hattest... ", traute er sich etwa nicht den Namen auszusprechen? Dennik zögerte und wartete bis sich sein Atem weiter beruhigte und die Stärke und Intensität der Ruhe des Raumes ihn erreichte. "Ich weiß es, Beliar", der Meisterdieb presste den Namen nur so heraus und versuchte sich zu besinnen. Der Raum begann bereits wieder seine Wirkung zu entfalten. Er dehnte sich aus und zog sich zusammen, umklammerte Dennik und ließ seine Gedanken in Zeitlupe gestalt annehmen. Diese Ruhe hatte es ihn in den letzten Wochen ermöglicht Pläne zu schmieden und Ideen reifen zu lassen.

    "Ich weiß nicht was du für Pläne hast und ich kenne weder die Pläne deiner Schwarzmagier, noch des Drachen, doch kenne ich jetzt meine eigenen Pläne und ich weiß, dass ich dir zu Dank verpflichtet bin. Ich glaube eines Tages werde ich wissen was es heißt einem Gott zu dank verpflichtet zu sein und bis dahin werde ich alles in meiner Machtstehende tun meine Pläne umzusetzen", endete er dann und blieb noch einen Moment im Schweigen vor der Statue, ehe er sich erhob und den Rückweg antrat.

    Er konnte selbst nicht sagen, ob er gerade gebetet hatte. Die Gebete der Feuermagier in Thorniara, oder Vengard hatten sich ganz anders, viel aufgeblasener angehört und einen Priester Beliars´ hatte er noch nie beim Beten zugehört. Beteten sie überhaupt? Er wusste es nicht und eigentlich war es auch irrelevant. Wichtig war nur, dass das Kastell ihm bei seinem zweiten Versuch geholfen hatte. Sehr sogar. Ein breites Lächeln breitete sich auf seinen Lippen auf als er ins freie Trat und die großen Türen hinter ihm wieder zufielen.

  6. Beiträge anzeigen #206
    Schwertmeister Avatar von San Daran
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    San Daran ist offline
    Bevor sie sich erhoben, verabschiedete sich Dennik. Er hatte noch etwas zu erledigen? San Daran zog eine Augenbraue hoch.
    "Beeile dich aber!", bat ihn Luke.
    Stets perfekt ausgerüstet wie er war, schnürte San Daran Lederriemen um das Fass, und warf es sich über die Schulter. Dennik spurtete aus dem Saal und schenkte Olivia keinen einzigen Blick. San Daran hatte vergessen wieso, nur etwas in die Richtung, dass Olivia ihnen übel mitgespielt hatte.
    Seit sie den Speisesaal betreten hatten, hatte er kein einziges Wort gesagt. Er war nicht einmal auf den Gedanken gekommen, einen Dämon nach etwas Rum oder Essen zu fragen. Das einzige und letzte Mal hier, dass er sprach war.

    "Wir haben, was wir brauchen. Lasst uns aufbrechen!"

    Er machte sich als erster auf den Weg, dieses Gemäuer zu verlassen, wie er hörte, folgten seine Freunde ihm. Sie konnten sich nicht schnell genug von dieser Hexenansammlung entfernen. Erst als er die ersten Schritte aus der dunklen Pforte gemacht hatte konnte er wieder durchatmen. Am liebsten wäre er noch außerhalb der Sichtweite dieser widerlichen Skelette geflohen, doch sie sollten ja auf Dennik warten. Er machte den Mund auf und wolte schon sagen, dass es Dennik unähnlich sah, doch tat es das überhaupt? Anscheinend hatte er immer seine Ideen im Kopf, seine Pläne, die zu groß an Zahl waren, um sie ihnen allen mitzuteilen. Doch hier ging es dem Piraten schon etwas besser, kurz konnten sie noch warten. Seine Hand kribbelte nicht mehr und das Gefühl, dass beständig Augen sich an seine Fersen hefteten, klang ab. So langsam kam die Sonne über das Meer und die Dämmerung stieg auf. Nun stieß Dennik zu ihnen, etwas außer Puste, anscheinend hatte er sich tatsächlich beeilt, doch unversehrt. Er hatte also keinen Attentasversuch auf Olivia gestartet.

    Der Pirat gähnte laut.
    "Wir haben die ganze Nacht über nicht geschlafen, wollen wir ein Lager aufschlagen und noch eben ein paar Stunden ratzen, bevor wir weiterziehen?"
    Geändert von San Daran (08.01.2016 um 11:12 Uhr)

  7. Beiträge anzeigen #207
    Burgherrin Avatar von Olivia Rabenweil
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
    Olivia Rabenweil ist offline
    Hirnis Worte waren vorzüglich und sie war sich nicht sicher, ob sie wirklich so unbewusst gewählt waren, wie Hirnis Blick ihn nun weiß machen wollte.
    »Lass deinen Prügel mal lieber bei dir. Es könnte dir bloß wehtun, wenn du versuchst mir damit zu nahe zu kommen. Immerhin habe ich jetzt ein Schwert tief in meiner Scheide stecken. Doch das bleibt da auch erst einmal schön drin…«
    Sie lehnte sich zurück und warf ihm ein anzügliches Lächeln zu. Mit ihrer Hand fuhr sie sanft streicheln über das Leder der Schwertscheide.
    »Sie ist so schön weich… Es wäre doch schade, wenn sie jetzt hart ackern müsste, nur weil ich andauernd das Schwert raus und rein stecke.«
    Sie griff nach dem Schwert und klemmte es sich in einer langsamen, fast schon lasziven Bewegung unter den Arm.
    »Wenn sich das Schwert nicht länger von selbst steckt, dann melde ich mich wieder bei dir.«
    Olivia erhob sich und lachte auf. »Entschuldige bitte, doch wir müssen das Tänzchen leider verschieben. Ich danke dir vielmals für die Klinge. Es bedeutet mir viel, dass du sie mir anvertraust. Ich verspreche gut auf sie zu achten und will versuchen mich nicht nur an deine Kampftechniken und Tricks zu erinnern, sondern auch an all das was du mir sonst noch bezüglich des Kämpfens gesagt hast.«
    Für einen Moment blickte sie Janos einfach nur an. Das Lächeln war aus ihrem Gesicht verschwunden. Der Magier war ein guter Kerl und hatte das Herz am rechten Fleck. Obwohl er Beliar diente fehlte ihm Ardescions Grausamkeit, Joe Blacks Mordlust und Noxus Wahnsinn. Vielmehr war er intelligent und besonnen, sorgte sich um Andere und interessierte sich für die Erforschung er Mysterien des Seins anstatt für das Stiften von Chaos.
    Lass uns morgen wieder Treffen um nicht nur den Kampf zu üben, sondern auch die Zauberei. Dann möchte ich dich auch bitten gleich noch zu Esteban zu gehen. Magst du ihn fragen, wann wir uns zur nächsten Unterrichtsstunde treffen können und mir dann Bescheid sagen? Ich muss noch zu einem Freud. Ich glaube er braucht Hilfe und ich habe ihn schon viel zu lange warten lassen.«

  8. Beiträge anzeigen #208
    Chosen One Avatar von Tinquilius
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    .................Stewark Gilde:.......Königreich Argaan Skills:[Meistermagie 2][Teleport 1][Heilung 2][Alchimie]
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Tinquilius ist offline
    Tinquilius löste sich aus der freundlichen Umarmung Maris‘ und lächelte.
    „Es tut mir echt Leid, dass du mich länger gesucht hast. Weißt du, ich war eigentlich die ganze Zeit in der Bibliothek, nachdem ich mich erholt hatte. Das Kastell hat so viele interessante Werke, da kann ich mich nicht zurückhalten. Ansonsten war ich wenn nur hier oder in der Gästeunterkunft. Vermutlich haben wir uns immer knapp verpasst. Schön, dass wir uns nun aber sehen und ihr es auch heil aus Setarrif raus und dann über Thorniara in den Westen der Insel geschafft habt. Das haben leider nicht alle. Aber das ist Geschichte, lass uns Essen.“
    Nachdem sie am Tisch saßen und die Teller schon leer waren, erzählte Maris dem Obersten Wassermagier, wieso er auf der Suche nach ihm war. Als das Messer dann auch noch in den Tisch gerammt wurde – es war ein wirklich sehr schönes Messer aus magischem Erz mit dem Wellensymbol Adanos‘ darauf – wusste Tinquilius, wie ernst es seinem alten Freund war. Doch bevor er antworten konnte, tauchte ein Schwarzmagier auf, der eine autoritäre Aura ausstrahlte, und mahnte Maris keine Schäden zu verursachen. Über das gesicht des Wassermagiers huschte in diesem Mund ein kleines Grinsen.
    „Was rammst du auch einfach dein Messer in den Tisch?“ Das Grinsen wurde breiter. „Aber zurück zur Sache: Ich kann mich nur noch einmal entschuldigen für die langwierige Suche. Hätte ich gewusst, dass du mich suchst, dann hätten wir schon eine Allianz schmieden können. Denn ich stimme dir vollkommen zu: Wir müssen den Drachen aufhalten und dies wird nicht nur eine Fraktion alleine schaffen. Dafür ist der Drache zu mächtig. Wenn ich mir überlege, wie einfach er unsere Verteidigung in Setarrif überwinden konnte, ohne, dass wir ihm viel Schaden anrichten konnten, wird mir heute noch mulmig. Solch eine Macht darf nicht existieren, nicht wenn sie so destruktiv ist.
    Es ist schon einmal gut zu hören, dass das Waldvolk hinter der Sache steht. Auch wenn ich vielleicht nicht so viele eurer Anhänger kenne, so ist Ornlu mir doch bekannt. Was diese Schwarzmagierin betrifft, so kenne ich sie nur vom Sehen und habe mit ihr keine weitergehenden Gespräche geführt. Ich kenne aber genug andere Schwarzmagier und auch wenn sie nicht immer die gleichen Ziele verfolgen, so denke ich doch, dass wir sie mit ins Boot nehmen sollten. Ich könnte auch mit Hirni sprechen, falls er noch immer im Kastell ist. Je mehr desto besser, gerade bei einer solch individualistischen Gruppe wie den Schwarzmagiern. Auch wenn sicherlich Vorsicht geboten ist. Das gleiche Problem haben wir aber auch bei den Feuermagiern. Wie du richtig bemerkst kenne ich Françoise, die Oberste Feuermagierin, relativ gut. Wir hatten in der Vergangenheit schon einige Unterredungen und haben immer einen Konsens gefunden. Gerade wenn es auch Thorniara erwischt hat, sollten wir auch hier wieder zu einer produktiven Zusammenarbeit gelangen. Zumindest was uns Magier betrifft. Ich kann dir aber nicht versprechen, dass der König zustimmt, genauso wenig weiß ich, ob die Paladine mit von der Partie sind. Auf beiden Seiten gibt zu viele Fanatiker.“
    Er hielt inne und schaute kurz in die Runde, dann wieder zu Maris. Wie sollten sie dieses Treffen nur herbeiführen? Und vor allem wo?
    „Meinst du, wir könnten dieses Treffen im Bluttal abhalten? Dies ist derzeit der neutralste Ort, welcher von einer unserer Gemeinschaften bewohnt ist. Setarrif fällt raus, weil niemand aus Thorniara dorthin kommen wird, mit Thorniara verhält es sich genau umgekehrt, was die Setarrifer betreffen wird. Das Kastell ist viel zu weit im Süden und die Baronie Stewark wiederum zu weit im Westen und das Bluttal läge eh dann auf dem Weg. Meinst du das wäre möglich und wäre auch gewünscht? Da wir durch mein, sagen wir einmal, Verstecken bereits so viel Zeit verloren gegangen ist, würde ich das Treffen natürlich sobald wie möglich anberaumen, oder spricht etwas dagegen?“

  9. Beiträge anzeigen #209
    Dr. Spirituum Naturalium  Avatar von Maris
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Maris ist offline

    Refektorium - Pläneschmiede

    Ein frohes Lächeln umspielte die Lippen des Nomaden, als er die Worte seines Freundes vernahm. Natürlich hatte er fest damit gerechnet, dass Tinquilius die Dinge ähnlich sah wie er selbst, doch ihn nun endlich gefunden und aus seinem Munde gehört zu haben, dass er den Plan nicht nur gut hieß, sondern sich sogleich an dessen Umsetzung machen wollte, stimmte ihn doch sehr glücklich.
    "Das Bluttal könnte ein guter Ort dafür sein, das stimmt wohl. Den Waldläufern ist es bislang recht gut gelungen, die Gegend vor den Echsen zu beschützen, und das Fort an der Weggabelung zwischen den Siedlungen bietet einen guten Treffpunkt."
    Seine Gedanken kreisten um die Einschätzung bezüglich der Krieger.
    "Zur Not beginnen wir damit, nur die Magier untereinander sprechen zu lassen. Vielleicht könntest du einfach einen von Ethorns höherrangigen Männern als Geleitschutz mitnehmen und Françoise zu einem ähnlichen Vorgehen bewegen, sodass die Krieger der Gruppen unweigerlich ebenfalls dabei sind. Mir sind die hohen Herren dieser Insel in dieser Hinsicht ehrlich gesagt reichlich egal, denn es liegt nicht in ihrer Macht, die Bedrohung durch den Drachen zu beseitigen, und ihr jahrelanger, festgefahrener Konflikt ist es, der nun einem vernünftigen Handeln im Wege steht. Wenn ihnen die Einsicht fehlt, sind sie Geringere als jeder Bauer, der seinen Hof mit erhobener Mistgabel vor der Echsenschar zu schützen versuchen muss, nur weil sie sich nicht einig werden."

    Maris konnte die Konflikte der Herrschenden um noch ein wenig mehr Einfluss und noch ein wenig mehr Kontrolle noch nie verstehen. Was versprachen sich diese Männer davon? Welchen Gewinn hatten sie davon, wenn noch eine Stadt mehr auf dem Papier zu ihren Besitztümern gehörte? Waren das denn wirklich die Dinge, auf die es im Leben ankam?
    "Wenn ich ehrlich bin, würde ich am liebsten sogar Ornlu zu den Orks aussenden, um die ebenfalls für unsere Sache zu gewinnen. Aber ich vermute, das wäre dann wohl wirklich zu viel des Guten für manchen engstirnigen Streiter."
    Während sie sprachen, bemerkte Maris aus dem Augenwinkel, dass Dennik und die anderen Jungs wieder von dannen zogen, auch Hirni und Olivia meinte er für einen Moment gesehen zu haben, doch er hatte nicht näher darauf geachtet. Was aber nicht unbeachtet bleiben konnte, war das erneute Heranwehen des dunkelhäutigen Schwarzmagiers, der sich erneut einen Schluck Wein gönnte, sich ansonsten aber mit der bloßen Anwesenheit zufrieden gab. Da fiel dem Nomaden ein, dass er sich noch gar nicht vorgestellt hatte.
    "Meister Ebeban - du bist doch ein Meister der Gifte, wenn ich's recht bemerkt hab - wie hältst du es mit den Echsen? Wir sprachen gerade über die größte von ihnen und wie man, alle gemeinsam, ihrer habhaft werden könnte. Ich bin übrigens Maris und das hier ist mein Freund Tinquilius. Und ich bitte noch einmal um Entschuldigung für die Beschädigung der Tischplatte. Die Präsentation des Werkzeuges", welches er bei dieser Gelegenheit direkt aus dem Holz zog und in seiner alten Nomadenkluft verschwinden ließ, "war das eigentliche Ziel, nicht der Schaden im Holz."
    Und schon war der nächste Schwarzmagier eingebunden. Wenn Tinquilius wirklich die Theorie vertrat, dass sie so viele von ihnen wie möglich hinzu holen sollten, war das wohl der einfachste Weg.

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    nomina nuda tenemus
    Avatar von Don-Esteban
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
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    »Maris und Tinquilius also. Hervorragend«, freute sich Esteban innerlich.
    »Euren Namen erwähnte einer der wackeren Waldläufer vor einiger Zeit, als sie schon einmal im Kastell weilten, es muß vor ein oder zwei Monden gewesen sein. Es wundert mich, daß Ihr es so lange hier in diesem Haus aushaltet. Von vielen Gästen wird mir gesagt, daß sie das Kastell melancholisch und niedergeschlagen macht, weil es ihnen zu düster ist. aber Ihr scheint mir ein wirklich furchtloser Streiter zu sein, wenn Euch dies nichts ausmacht. Wir Schwarzmagier«, fügte er an, »finden an den Schatten die unser Heim allerorten wirft, auch nichts Furcht erregendes, sondern begrüßen sie als etwas vertrautes.«
    Er wandte sich dem ihm als Tinquilius Vorgestellten zu.
    »Ich bin erfreut, so bedeutenden Besuch in unseren Mauern begrüßen zu dürfen. Vor einigen Jahren besuchte ich das goldene Setarrif zusammen mit einem weiteren Mitglied unseres Zirkels. Sie hieß Azshera und hatte den Wunsch geäußert, als eine Art Botschafterin für unsere Gemeinschaft in Setarrif zu sprechen. Bei der Gelegenheit wurden wir von Aniron durch die Hallen der Wassermagier geführt, besuchten die Bibliothek, den Kräutergarten, das Observatorium und auch den Tempel. Euer Name wurde mir dort immer wieder genannt. Ich freue mich, daß wir uns nun endlich einmal begegnen.«
    Er erhob sich und deutete eine Verbeugung an. Nachdem der Schwarzmagier wieder bequem saß, wandte er sich erneut an Maris.
    »Was Eure entschlossene Attacke gegen die sinistre Tischplatte angeht ... ich war eher besorgt, da die Dämonen dieses Ortes solcherart Handlungen gerne ahnden. Oh ja, das tun sie wirklich, glaubt mir, ich habe da meine eigenen Erfahrungen ...« Er versank für kurze Zeit in Schweigen und verzog das Gesicht dabei in unguter Erinnerung an alte Ereignisse.
    Doch ehe seine beiden Zuhörer zum Glauben gelangten, er wäre vollends verstummt, sprach der Untotenbeschwörer weiter: »Ihr fragtet nach den Echsen ... Nun, ich bin dabei, ihre Natur zu erforschen. Die anderen Besucher des Kastells, mit denen ich eben redete, sind unter anderem in meinem Auftrag unterwegs. Sie verbinden die Jagd auf Echsenmenschen, der sie ohnehin ernsthaft nachgehen, mit einem Dienst für die Forschung. So haben sie mir ein vollständiges Exemplar einer von ihnen getöteten Echse herangeschafft, damit ich mein Wissen über Anatomie und Biologie dieser Bestien vervollkommnen kann. Ich hoffe, ich kann damit dazu beitragen, diese Plage zu bekämpfen.«
    Daß er außerdem auch noch durchaus eigennützige Pläne verfolgte, indem er sich so viele Zungen mit den darin enthaltenen Drüsen liefern ließ, erwähnt er nicht.
    »Denn ich denke, Ihr werdet mir zustimmen, wenn ich sage, daß Argaan genug andere Probleme hat und nicht noch einen großen Drachen und seine Armee aus geschuppten Biestern benötigt. Ich halte den Drachen mit Abstand für die größte Gefahr, die dem Volk Argaans droht. Mag sein, daß wir Schwarzmagier hier im Kastell sicher sind vor den Unbilden dieser Angriffe, doch was nützt es uns, wenn sich ringsum irgendwann nur noch eine von Drachenfeuer verbrannte Einöde ausbreitet, über die die Echsen streifen?
    Darüber sprach ich vor einer Weile auch schon mit dem Waldläufer Dennik und seinen Gefährten.«

  11. Beiträge anzeigen #211
    Dr. Spirituum Naturalium  Avatar von Maris
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    Refektorium

    Rein aus wissenschaftlichem Eifer also erforschte er die Echsen. Nun denn, vielleicht mochte er ja ein oder zwei interessante Entdeckungen machen, die ihnen im Kampf gegen die Diener des Drachen hilfreich werden konnten.
    "Ach, eure Dämonen... ihr Urteil scheint mir manchmal etwas ungerecht. Ich habe in minderschweren Fällen bereits Bekanntschaft mit ihnen machen müssen, doch die haben mir bereits genügt, wenn ich ehrlich bin", gestand er freimütig. Daran war er freilich nicht ganz allein schuld gewesen. Sein Rauswurf aufgrund nicht gezahlten Tributes war ganz allein auf die Kappe von Hirni und diesem vermaledeiten Skelett gegangen, das ihn in das Kastell hinein gefegt hatte, und die Verwarnung aufgrund der Beschädigung des Baumes war zum Teil auch auf die verrückte Katze zurückzuführen gewesen, die ihre Krallen mit Freude in die alte Borke gesenkt hatte.
    Doch das war vergangen und unwichtig. Viel interessanter jedoch war, dass der gute Mann Aniron kannte.
    "Du kennst Aniron? Nun, sie ist meine Frau. Ich wusste gar nicht, dass sie sich von Zeit zu Zeit als Fremdenführerin betätigt hat, als Setarrif noch stand."
    Sein fröhliches Gesicht erhielt ob dieses Gedankenganges - der Zerstörung Setarrifs - eine leichte Trübung.

    "Es freut mich, dass die Schwarzmagier trotz ihrer vermeintlichen Sicherheit vor allen Gefahren der Außenwelt genügend Scharfsicht besitzen, sich für den Kampf gegen den Drachen einzusetzen. Schließlich ist all das hier ja doch eine Welt für sich, in der man sich - wenn man das Leben in ihr denn zu genießen versteht - sicher leicht verlieren kann."
    Wenn man es genau betrachtete, konnte man hier ein recht gutes Leben führen, ohne die Hallen des Kastells jemals verlassen zu müssen, insofern man in gewissen Punkten Abstriche macht. Für Maris selbst käme das allerdings nicht in Frage.
    "Was mich selbst angeht, war der Aufenthalt hier zugegeben manchmal ein echter Kampf. Doch zum Glück war meine beharrliche Suche nicht umsonst, denn jetzt endlich habe ich gefunden, weshalb ich hier bin: den Mann, der sich mehrere Monde lang in der Bibliothek verstecken kann, ohne sich verstecken zu wollen!", flötete er und zeigte feierlich auf Tinquilius.
    "In euren Hallen gibt es für meinen Geschmack zu wenig Leben - und wenn man der Esche aus Dankbarkeit für ihre Anwesenheit ein wenig Bewässerung spenden möchte, beschweren sich gleich wieder die Dämonen."
    Dass neben allen Pflichten, die da draußen warteten und nun angegangen werden mussten sowie dem zeitweiligen Unbehagen bei hiesigem Aufenthalt vor allem der Große Löwe in ihm hinaus aus dem Kastell drängte, behielt er dann aber für sich. Tinquilius und Aniron wären neben seinen Sippenbrüdern und Shakyor wohl die einzigen, denen er in dieser Hinsicht etwas anvertrauen würde - bei ihnen wüsste er, dass Geheimnisse auch geheim blieben und guter Rat nicht schwer zu finden war.

    "Wie auch immer: beschränkt sich deine Forschung nur auf die Echsenmenschen, Meister Esteban, oder suchst du auch den Drachen selbst näher zu ergründen? Dennik und seine Freunde, Tinquilius und ich haben allesamt in der Bibliothek Literaturstudien zu ihm angestellt, doch vielleicht kann ein Kastellbewohner mit der Logik, die der Suchfunktion innewohnt, besser umgehen."

  12. Beiträge anzeigen #212
    Ehrengarde Avatar von Narzuhl
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    Narzuhl ist offline
    Schau mal wer uns da zu so später Stunde beehrt. -
    Ach schau an wer da aus der Nacht angekorchen kommt. -
    Na sei mal nicht so unhöflich zu dem armen Herrn. -
    Ich unhöflich? Einer seinesgleichen hat doch nichts anderes verdient, allein wie sehr er nach Sumpf, Morast und anderen Widerlichkeiten stinkt. -
    Dir ist klar dass du keine Nase mehr hast? -
    Oh...stimmt ja... -
    Und nun? Lassen wir ihn ein? -
    Oh natürlich, mit den dreckigen Stiefeln...da wird sich unser Kollege mit dem fleißigen Besen aber freuen. -


    Wortlos schritt der Hüter an diesen nervigen Torskeletten vorbei. Narzuhl hatte nur bedingt Interesse daran die halbe Nacht mit diesen Nervensägen zu diskutieren. Zumal sie nicht ganz Unrecht hatten. Der lange Aufenthalt im Sumpf hatte seine Spuren hinterlassen. Eine neue Robe, ein Bad, ein Glas des guten Kastellweins, die Vorstellung klang zu verlockend. Das erfreuliche war, das ganze ließ sich ohne weitere Umschweife auch umsetzen. So ganz abschalten konnte der Hohepriester jedoch noch nicht. Auf dem Weg zu seinem Zimmer horchte er bereits nach dem Nachtdämon, der seine Ankunft sicherlich auch schon bemerkt hatte. Nachdem der Hüter sein spärliches Gepäck abgeladen hatte und samt einer neuen Robe zur Badestube unterwegs war bat er den Dämon um einen Überblick der Geschehnisse der letzten Wochen. So schnell wollte Narzuhl das Kastell nicht wieder verlassen, also war es sicherlich nicht verkehrt sich auf den neusten Stand bringen zu lassen...

  13. Beiträge anzeigen #213
    Priester des ZuX  Avatar von Hirni
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
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    Die letzten tage war hirni damit beschäftigt gewesen, die kerzen im übungsraum zu entzünden. Er war darin immer sicherer geworden. Es war für ihn nun kein problem mehr gewesen, kerzen in gedanken zu entzünden und es auch per magie umsetzen zu können.

    Da sein lehrmeister wohl noch immer im refektorium mit maris und tinquilius über das sein und nicht sein brauchbaren weines sinnierte, befand sich hirni mitten in seinem eigenen labor. Er wollte hier die gebeine kleinerer untoter wesen auferstehen lassen. Im übungsraum war vielleicht die magie stärker, dafür jedoch waren dort wohl kaum viele untote kleintiere zu finden. In seinem labor hingegen waren genug mäuse, ratten, katzen oder frösche gestorben.
    Dementsprechend versprach er sich hier mehr erfolg bei dem nächsten zauber.

    Er hatte sich in den letzten tagen den kopf darüber zerbrochen, ob er wirklich so kompliziert wie olivia an das thema gehen musste. Oder musste er einfach "machen" ?
    Generell war er ja schon immer eher der macher. Und seine erfahrung im untote wesen erschaffen sprach für sich.

    Er spürte also in seinen gedanken eine untote maus auf und liess seine magischen kräfte wirken. Es ging in seinem kopf ganz einfach. Kopf, pfoten, torso, wirbel, rippen... alles hatte seinen platz. Die magie aufspürend ließ er langsam seinen gedanken wirklichkeit werden. Qualm kam auf, licht bildete sich und vor ihm entstand wahrhaftig ein kleines geschöpf. Als der rauch sich verzog erkannte er eine kleine maus ohne ohren und schwanz. Dafür besass sie eine art rüssel? Er war verwirrt. Dennoch versuchte er sie zu kontrollieren, sie sollte auf ihn zu kommen. Doch nichts geschah.
    "Komm her!" Sagte er, um seinen willen zu verdeutlich. Nichts geschah.
    "Zu mir!" Er wurde lauter. Doch das wesen starrte ihn nur an.
    "Scheissvieh!" Schrie er. Erst da fiel ihm auf das die maus ja gar keine ohren hatte. Wie sollte sie ihn da hören?
    "Geh halt wieder sterben..." winkte er ab... und das wesen zerfiel zu staub.
    Hirni stutzte kurz. Das wiederum hatte sie verstanden?
    Da fiel es ihm wieder ein: die magische verbindung kappte er. Nicht seine worte. So war es auch mit der kontrolle über das wesen. Nicht seine worte gaben den ausschlag. Sondern seine gedanken! Er versuchte es erneut....

  14. Beiträge anzeigen #214
    Burgherrin Avatar von Olivia Rabenweil
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
    Olivia Rabenweil ist offline
    Langsam und bedächtig nährte sich Olivia der Holztür, hinter der sich Noxus Zimmer befand. Still stand sie einen Moment davor und lauschte. Doch es war nichts zu hören. War der verrückte Magier vielleicht gar nicht da? Hätte sie besser in der Bibliothek nachsehen sollen? Doch ihn dort zu suchen war sinnlos. Die Bibliothek war zu groß, zu verschlungen.
    Dann wäre es wohl das beste Noxus zu mindestens eine Nachricht zu hinterlassen.
    Ohne jeglichen Grund öffnete sie die Tür leise und vorsichtig. Kaum hatte sie sich einen Spalt breit geöffnet, da hörte sie ein leises Schnaufen und ein Ächzten.
    Neugierig, was der komische Kerl da wohl machte steckte sie langsam den Kopf durch den Spalt.
    Mitten in der spartanisch eingerichteten Kammer war Noxus zu sehen. Er lag mit den Füßen zu ihr mit dem Bauch auf dem Boden. Die Arme abgewinkelt und die Hände auf den Boden gepresst. Mit einem leisen Stöhnen presste sich Noxus Körper in die Höhe. Schweiß rann über seine blasse Haut. Einige Tropfen fingen sich auf den hässlichen Narben auf seinem Rücken. Das unvollendete Mal des Schläfers verunstaltet und durchkreuzt von Peitschenhieben, die einst seinen Rücken aufrissen. Olivias Blick wanderte über seinen unbekleideten Körper. Da war nichts was sie noch nicht kannte Sie hatte Noxus schon gesehen, als sie ihn nachts an der Oase wusch. Doch jetzt war es irgendwie anders…
    Er war völlig haarlos. Die dichte, schwarze Mähne, die sonst seinen Kopf überwucherte war verschwunden.

    »Mir gefällt, was ich da sehe, mein lieber Freund. Nur die Glatze hätte nicht sein müssen…«

  15. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #215

    nomina nuda tenemus
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
    Don-Esteban ist offline

    Im Refektorium

    Der Drache ... es lief alles auf den Drachen hinaus. Dieser Maris hatte es klar erkannt. Trotzdem mußte er ihn noch vertrösten.
    »Sicher«, pflichtete er ihm bei, »der große Drache oben im Gebirge ist der Dreh- und Angelpunkt der ganzen Angelegenheit. So lästig und gefährlich diese Echsenmenschen auch sind, schon alleine durch ihre Anzahl, so ist der Drache selbst wohl die Ursache des ganzen Problems. Aber ich bin der Meinung, man sollte sich vom Niederen zum Höheren vorarbeiten. Ich fange also mit den Echsenmenschen an, um mich am Ende bis zum Drachen zu bewegen. Rein bildlich gesprochen natürlich, ich habe nicht vor, den Drachen tatsächlich zu besuchen.«
    Ob er diese Einschätzung auch zukünftig aufrecht erhalten konnte?
    »Wie auch immer: Alles hängt mit allem zusammen und da die Echsen vom Drachen kontrolliert werden, bleibt uns gar keine Wahl, uns über kurz oder lang auch mit diesem zu befassen.
    Was habt Ihr denn bisher über ihn herausgefunden?«, wollte er nun wissen. »Über seine Natur, seine Herkunft, seine Ziele, eventuelle Schwächen?«
    Aus den Augenwinkeln bemerkte er, daß die Plätze, an denen seine beiden Studenten gesessen hatten, leer waren. Sie hatten sich offenbar anderswo Beschäftigung gesucht. Gut so, er würde sie auch später noch aufsuchen können.

  16. Beiträge anzeigen #216
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    Noxus' Gemächer

    Als die Dämonenstimme ihn fragte, ob Fräulein Rabenweil eintreten durfte, war Noxus zunächst irritiert. Mitten im Training, legte er mit dem letzten Satz die maximale Belastung die er sich zumuten konnte nach. Der Besuch kam etwas ungelegen, doch freute sich das Weißauge dennoch darüber, dass sie ihn aufsuchte. Allerdings hörte der Dämon scheinbar nicht lange zu, als die Tür sich bereits öffnete und ihre Stimme erklang. Das "Gleich, einen Moment noch" wurde wohl in der ewiger Leere verschluckt.

    Ein lautes Krächzen statt einem Aufruf entrann seiner Kehle, verärgert beschwor er den schuldigen Dämon her, mit kaltem Schneid, wie mit einem aggressiven Hund, dem Grenzen aufgezeigt werden musste. Die seicht von Komik gezeichnete Szenerie offenbarte das Weißauge, welches verschwitzt und frustriert auf den Dämon stierte um den angebenden Ton zu demonstrieren. Nach einem unangenehm langen Moment löste sich die Anspannung und der Priester drehte sich zu Olivia. Statt sich den Schambereich zu verdecken, wanderten seine Hände stattdessen zur Glatze. Betreten blickte er zu Boden, bat dann dem Besuch das Bett zum Sitzen an. Den vom Training geplagten Körper sackte nun in der zurechtgestellten Badewanne zusammen, während der schale Blick zur Decke fiel. Das Rauschen von Stoff verriet Noxus, dass Olivia sich an den Kopf hielt und somit seine Wörter zu erhalten schien.

    "Es freut mich sehr dass du gekommen bist. Tut mir Leid mich so mitteilen zu müssen, doch bin ich stumm. Kore hat mir die Stimme genommen."

  17. Beiträge anzeigen #217
    Dr. Spirituum Naturalium  Avatar von Maris
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    Refektorium

    Ja, was hatten sie bisher eigentlich herausgefunden? Wenn Maris ehrlich war, hatte er hier keine neuen Erkenntnisse über den Drachen selbst erlangt. Die Echsen hatten ihn mehr beschäftigt, da es nicht auszuschließen war, dass er sich noch in Echsengebiet begeben müsste - und auf diesem Feld hatte er tatsächlich praktisch anwendbares Wissen erlangen können. Bezüglich des Drachens aber blieb eigentlich immer noch nur das, was er schon vorher vom Hörensagen wusste oder beim Fall Setarrifs gesehen hatte.
    "Was ich weiß, habe ich bereits vor meinem Aufenthalt hier erfahren, doch nicht alles davon ist gesichert. Die Leute sagen, der Drache komme aus den Bergen, und manche bringen sein Erscheinen mit einem Stern in Verbindung, der vor einigen Jahren in das Gebirge gefallen ist. Die Echsen gehorchen scheinbar bedingungslos dem Willen des Drachen, denn sie haben sich bei Setarrif bereitwillig in Massen in den Tod begeben. Abgesehen davon scheinen die Echsen aber ziemlich unabhängig zu agieren - sie sind nicht zwangsweise dort, wo der Drache ist."

    Er überlegte ein wenig. Was wusste er noch? Nicht viel, es waren mehr Vermutungen als alles andere.
    "Der Drache könnte die Insel als sein Territorium ansehen - nur eine Annahme, doch er scheint noch jung zu sein und so kennt er vielleicht nicht mehr als Argaan. Vielleicht könnte man das Territorialverhalten ausnutzen, um ihm eine Falle zu stellen, so man denn eine effektive Schlagkraft aufstellen könnte.
    Im Kampf kann er nicht nur auf Schnelligkeit, Wendigkeit und große körperliche Kraft vertrauen, sondern besitzt ein so heißes Feuer, dass es das schwere Stadttor Setarrifs zerstören konnte. Vielleicht haben die Feuermagier Strategien, sich dagegen zu wehren."
    Das waren alles ziemlich unstrukturierte Gedanken, doch vielleicht hatte Tinquilius ja etwas Nützlicheres gefunden - oder Meister Esteban hatte eine Idee, wie man eine dieser Informationen (die vermutlich zum großen Teile nicht allzu neu und überraschend waren) für weiterreichende Studien nutzen konnte.

  18. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #218

    nomina nuda tenemus
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
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    »Nun, wenn Ihr auch nur nach dem Stichwort ›Wie töte ich einen Drachen‹, gefragt habt, dann sind die Antworten höchstwahrscheinlich nur sehr allgemein und wenig hilfreich ausgefallen«, warf der Schwarzmagier ein.
    »Wir alle wissen, daß echte Drachen sehr selten sind und schon allein deswegen kein allgemein verfügbares Wissen über sie existiert. Was es gibt, sind daher bestenfalls Sagen und Erzählungen aus alten Zeiten. Hinzu kommt, daß sich Drachen oftmals unterscheiden. Was für einen von ihnen gegolten haben mag, muß nicht zwingend auch für einen anderen gelten. Und das dürften wichtige Gründe sein, weswegen es schwer ist, allgemeingültige Wahrheiten über diese Kreaturen zu finden.«
    Er macht eine kurze Pause des Nachdenkens, denn gerade manifestierte sich ein Gedanke in seinem unsteten Geist.
    »Wenn ich es recht bedenke, führt womöglich kein Weg daran vorbei, der Bestie tatsächlich einen Besuch abzustatten und sie direkt zu beobachten. Natürlich aus möglichst sicherer Entfernung«, schob er sogleich hinterher, als er die erstaunten Gesichter von Tinquilius und Maris bemerkte.
    »Es muß doch möglich sein, zumindest so weit in die nähe dieser geflügelten, feuerspeienden Echse zu gelangen, um unentdeckt von ihr einige Eindrücke zu sammeln, vielleicht ihre Bewegungen, ihr Verhalten zu beobachten und daraus Schlüsse ziehen zu können. Was meint Ihr?
    Mit diesem Wissen fällt es uns dann vielleicht leichter, Strategien zu entwickeln, um gegen das geschuppte Biest vorzugehen«, hoffte er.
    Er dachte weiter nach, schwenkte dabei das Glas mit einem Rest roten Weines sinnierend und in Gedanken versunken. Doch dann sprach er weiter, da weder der Wassermagier noch der Waldläufer bisher zu einer Erwiderung angesetzt hatten.
    »Trotzdem muß doch in den alten Geschichten etwas zu finden sein, was hilfreich ist!«, beharrte er. »Die Märchen und Sagen, die ich kenne und in denen es um Drachen geht, erzählen oft von einem einzigen Helden, der es schaffte, einem Drachen mit seinem Schwert den Kopf abzuschlagen, dabei seinem Feuer zu entgehen und überhaupt letztendlich siegreich aus dem Kampf hervorzugehen. Wobei natürlich, wie ich zugeben muß, die Größenverhältnisse wohl gerne zugunsten einer spannenden Geschichte verschoben werden. Ich fürchte, um dem aktuellen Drachen, der sich auf Argaan niedergelassen hat, das Haupt vom Rumpf zu trennen, ist etwas größeres als ein Schwert notwendig. Ich fürchte, ein simples Schwert durchdringt gerade einmal seinen Schuppenpanzer, wenn es denn hindurch dränge.«
    Er sah sich um und rief den Barden Dumak, den er schon vor einer ganzen Weile entdeckt hatte und der hier wohl gerade seinem täglichen Mahl nachging, zu sich.
    »He, Barde, tritt heran!« Und nachdem dieser der Aufforderung gefolgt war: »Wie geht es Nienor? Ich habe sie, seit wir im Kastell angekommen sind, noch nicht wieder gesehen. Vielleicht sollte ich einmal nach ihr schauen. Doch will ich jetzt für den Moment etwas anderes von dir. Was weißt du für Lieder über Drachenkämpfer? Kennst du eins? Wenn ja, laß es uns hören.«

  19. Beiträge anzeigen #219
    Archipoeta Avatar von Dumak
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
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    Der Barde kam heran. Wie immer hatte er sein kostbares Instrument bei sich. Nach den wunderbaren Erlebnissen in der Höhle tief unter den Gipfeln des Weißaugengebirges, als er gesehen hatte, welche Kraft der Laute innegewohnt hatte, erst recht.
    »Ich glaube, ihr geht es besser. Sie ist immer noch sehr schwach, aber vielleicht kann ich sie in ein paar Tagen dazu überreden, den wundervollen Garten zu bresuchen und dem Rauschen des großen Baumes dort zu lauschen. Ich selbst habe immer das Gefühl, daß er mir Ideen und Geschichten einflüstert, wenn ich unter ihm sitze.
    Und ja, ich kenne Lieder über Drachentöter«, bestätigte er, froh gebraucht zu werden. »Zum Beispiel das Lied vom Prinzen und dem Drachen. Es ist sehr lang, ich werde nur den Teil mit dem Drachenkampf vorspielen«
    Und er begann in seiner schönen Singstimme, sich selbst auf der Laute begleitend, die besagten Strophen aus dem viel längeren Lied im Speisesaal zu singen und man merkte, welch schöne Akustik das Refektorium besaß.

    »Und so ritt er zum Drachen hin,
    ihn zu töten, stand sein Sinn.
    In der Höhle Windung tief
    auf einem goldnen Schatze schlief,
    der angehäuft mit großer Gier,
    das garstig schöne Schuppentier.

    Mit langem Schwanz und großen Schwingen
    lag er auf all den prächtig Dingen,
    Pokalen, Silber, Gold, Geschmeide,
    es war die reinste Augenweide.
    Ein großes Glitzern und ein Funkeln,
    man sahs von Weitem schon im Dunkeln.

    Und ohne noch zu zögern lang,
    um seines Pferdes Zügel schlang
    die Faust, gepanzert, voller Mut,
    der Prinz, und dann mit grimmer Wut
    er seinen Hengst zum Angriff lenkt,
    zum Stoß die Lanze niedersenkt.

    Jetzt war der Drache aufgewacht,
    im Rachen seine Glut entfacht,
    das Maul aufreißt, die Zähne blitzen
    mit ihren messerscharfen Spitzen,
    die krall’nbewehrten Pranken hebt,
    auf daß die ganze Höhle bebt.

    Der Drache war ein Ungeheuer,
    verbrannt den Prinz mit heißem Feuer,
    daß schnell des Ritters Schutzschild schmolz,
    als wäre es aus morschem Holz.
    Doch hat der Jüngling nicht verzagt
    Und mutig er den Angriff wagt.

    Gegen das Untier reitet an,
    hebt seine Lanze er und dann
    führt einen Stich mit voller Kraft,
    daß in des Drachens Körper klafft
    eine Wunde tief und schwer
    hart sticht er ihn mit seinem Speer.

    Ein letztes Mal der Atem rasselt
    und die Flammenhitze prasselt,
    dann der Drache ist besiegt
    und er geschwächt am Boden liegt.
    ›So laß mir wenigstens mein Leben,
    ich will dir auch die Jungfrau geben.‹

    Und so kriecht er denn auch fort,
    läßt zurück nur seinen Hort,
    an dem der Prinz sich gütlich tut
    und ihn auf sein Streitroß lud.
    Dann er zu dem Mädchen eilt,
    sie erscheint ihm seltsam kalt.«

    Und hier endete er.
    »Aber das Lied ist noch nicht am Ende. Zum Schluss hat er den richtigen Drachen mit dem Schwert getötet«, erklärte er noch den weiteren Fortgang des Liedes.
    »Das hier war nämlich ein falscher Drache, nur eine Illusion. Drachen sind verschlagen, das weiß ja jeder!«

  20. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #220

    nomina nuda tenemus
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
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    Esteban nickte Dumak zu und trank einen Schluck des Weines. Als er den Arm, hob, um das Glas an den Mund zu führen, glitzerte das Schwarz und Dunkelpurpur seiner Robe im Lichtschein auf und der Glanz veränderte sich, je nachdem wie der kostbare Stoff im Licht der zahlreichen Kerzen aus den Leuchtern über ihren Köpfen reflektiert wurde. Dann fuhr der Magier fort, seine theoretischen Gedanken den beiden Zuhörern mitzuteilen.
    »Ja, tatsächlich, es gibt also auch Geschichten, wo mit einem Speer ein Drache getroffen wird. Vielleicht sogar welche, wo ein Pfeil das Untier zum tödlichen Absturz aus dem Fluge gebracht hat, nämlich so, daß er entweder direkt ins Herz getroffen wurde oder durch den Aufprall auf dem Boden den Tod fand.
    Wie auch immer die Einwirkung erfolgt, scheint es mir äußerst geboten, von normalem Eisen abzusehen und sich dabei lieber auf aus magischem Erz geschmiedeten Stahl zu verlassen. Nicht umsonst werden diesem Material besondere Eigenschaften nachgesagt. Waffen daraus sind nicht nur schärfer als normale Waffen, sie sind auch haltbarer, brechen seltener und erweisen sich als durchschlagkräftiger.
    Mhm ...« er überlegte weiter und bewies in den folgenden Ausführungen seinen für Magier eher ungewöhnlichen Sinn für das Praktische, machbare. »Da ich davon ausgehe, daß der Drache über ein überaus widerstandsfähiges Schuppenkleid verfügt, wird also eine besonders hohe Kraft notwendig sein, dieses zu durchdringen, um ihn ernsthaft zu verletzen. Um eine Waffe mit einer so hohen Wucht auf ihn einwirken zu lassen, reicht keine menschliche Kraft. Es wird also entweder Magie notwendig sein oder mechanische Apparaturen wie große Ballista, Speerschleudern oder mächtige Armbrüste, die durch kunstvoll verbundene Zahnräder gespannt werden. Die alten Argaaner verwendeten derartiges Kriegsgerät, um einst fremde Ufer zu erobern, soweit ich weiß. Ich bin mir fast sicher, daß in der königlichen Bibliothek im Palast zu Setarrif einiges an alten Werken zu derlei Themen zu finden war, bevor die Stadt überrannt wurde. Vielleicht ist ja das eine oder andere dazu noch erhalten? Man müßte sich nur einmal dazu überwinden, sich den Echsen zum Trotz, die dort sicher überall patrouillieren, an ihnen vorbei zu schleichen, um näheres zu erfahren.«

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