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Umfrageergebnis anzeigen: Welche ist die beste unvollendete Story 2015?

  • "" von Ajnif

    2 50,00%
  • "Dark Universe II" von NewMine

    0 0%
  • "Der Kalif von Varant" von Jünger des Xardas

    0 0%
  • "Halbzeitkatastrophe" von MiMo

    1 25,00%
  • "Müll" von Oblomow

    1 25,00%
 
Teilnehmer
4. Du darfst bei dieser Umfrage nicht abstimmen
Ergebnis 1 bis 4 von 4
  1. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #1 Zitieren
    Drachentöter Avatar von Eddie
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    dort...manchmal aber auch hier
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    Eddie ist offline

    [Story-Wettbewerb]Abstimmung Kategorie 2: Beste unvollendete Story

    In diesem Thread könnt ihr eure Stimme in der Kategorie "Beste unvollendete Story" abgeben. Zur Auswahl stehen folgende Werke:

    "" von Ajnif [PDF]
    "Dark Universe II" von NewMine [PDF]
    "Der Kalif von Varant" von Jünger des Xardas [PDF]
    "Halbzeitkatastrophe" von MiMo [PDF]
    "Müll" von Oblomow [PDF]

    Alle Storys als PDF

    Ihr habt ab sofort sechs Wochen Zeit, die Geschichten zu lesen und eure Wahl zu treffen. Bis zum 15. November um 23:02 Uhr könnt ihr eure Stimme abgeben, anschließend wird die Umfrage geschlossen (den genauen Zeitpunkt könnt ihr der Umfrage oben entnehmen) und das Ergebnis steht fest.

    Folgendes müsst ihr dabei beachten:

    • Jeder WoP-User hat pro Kategorie nur eine einzige Stimme. Mit welchem eurer möglicherweise zahllosen Accounts ihr abstimmt, ist euch selbst überlassen, solange ihr in jeder Kategorie nur einen einzigen davon verwendet. Achtung: Verstöße gegen diese Regel werden knallhart mit dem gnadenlosen und unbarmherzigen Ausschluss vom Wettbewerb bestraft!
    • Besonders wichtig: Nur Stimmen mit Begründung hier im Thread zählen! Ihr müsst also eure Wahl erläutern, indem ihr zu jeder Geschichte einen kleinen (gerne aber auch größeren) Kommentar schreibt. Obwohl sich natürlich jeder Autor über eine ausführliche Besprechung der eigenen Geschichte freut, genügt auch eine knappe Begründung, solange daraus ersichtlich ist, dass ihr euch mit jeder der zur Wahl stehenden Storys eingehend beschäftigt habt. Mit dieser Regel möchten wir sicherstellen, dass die Wahl fair bleibt und nicht durch reine Sympathiewertungen entschieden wird.


    Auch dieses Jahr wieder alles wie immer. Viel Spaß beim Lesen und Abstimmen!
    Geändert von Laidoridas (31.10.2015 um 22:12 Uhr)

  2. Beiträge anzeigen #2 Zitieren
    Deus Avatar von John Irenicus
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    John Irenicus ist offline
    In der Kategorie der Unvollendeten fiel mir die Entscheidung dieses Jahr am schwersten, und ich bin die Tage immer hin und her geschwankt in einem Kreis von drei Favoriten. Jetzt habe ich mich aber endlich entschieden!



    Kein Anwärter auf meine Stimme ist "Dark Universe II" von DeanAckles. Und das, obwohl er sowohl innerhalb dieser Geschichte, als auch insgesamt als Autor wieder unverkennbare schreiberische Fortschritte gemacht hat. So habe ich im letzten Kommentar zu seiner Geschichte ja auch wieder bemerkt, dass so manche Szene anschaulich beschrieben ist und auch Atmosphäre erschaffen kann. Natürlich kann die Geschichte in sprachlicher Hinsicht trotzdem immer noch nicht mit den anderen hier mithalten - aber gut, darüber haben wir ja auch schon oft genug gesprochen, und das kann man dann auch einfach akzeptieren. Aber auch rein vom Inhalt her ist diese Geschichte - trotz vieler spannender, interessanter, auch witziger Momente - eben lange nicht perfekt und hat Schwächen. Ab und zu passt die Logik nicht so ganz, mal ist das Verhalten eines Charakters nicht nachvollziehbar, mal ist die Handlung einfach zu dünn... insgesamt lese ich die Geschichte wirklich gerne und ich bin immer wieder gespannt, wie es weitergeht. Aber Kritikpunkte gibt es dann doch immer zu Genüge. Da ist es schwierig, gegen die schier übermächtige Konkurrenz in dieser Kategorie zu bestehen (das ist es ohnehin für jeden). Dennoch wieder einmal ein guter Schachzug von dir, die Geschichte anzumelden: So wird sie auch mal von mehreren Leuten gelesen und kommentiert, sodass du aus der Kritik noch weiter lernen kannst.



    Speziell das aktuelle Kapitel von JüdeXens "Der Kalif von Varant" gefiel mir wieder sehr gut. Aber auch beim Lesen insgesamt hat sich wieder der Eindruck bestätigt, den man von JüdeX hat: Der kann einfach gut schreiben! Und wenn es um "Sand und Konkubinen" geht, dann funktioniert das erst recht gut. Und es kommt auch gut zur Wettbewerbsanmeldung, dass mit dem aktuellen Kapitel, das wieder einmal einen Rückblick enthält, die Assassinen und ihr, äh, Berufsethos dann auch mal so richtig in den Mittelpunkt geraten. Das war wirklich eindrucksvoll zu lesen! Und es ist schon jetzt Vorbote der tollen, abgeschlossenen Geschichte, die "Der Kalif von Varant" irgendwann einmal sein wird. Aber jetzt kommt es eben, und darüber haben wir uns ja schon unterhalten: Zum gegebenen Zeitpunkt, zu dem die Geschichte noch sehr weit am Anfang steht, hat sie sich einfach noch nicht genügend entfalten können, um hier in dieser Kategorie wirklich abräumen zu können. Immerhin kann man ja nur ahnen, in welche Richtung sich die Handlung entwickelt und ob man das dann wirklich noch so super findet. Naja, es würde mich überraschen, wenn die Geschichte wie gesagt vom nächsten Post an immer langweiliger werden würde... aber ich kann ja trotzdem nicht das bewerten, was noch gar nicht da ist. Von daher reicht die Story in der gegenwärtigen Form einfach noch nicht, um hier bestechen zu können - zumal mir ja auch beim zweiten Mal lesen wieder aufgefallen war, dass mir speziell im ersten Kapitel die Ausführungen über die politischen Hintergründe etwas zu blockhaft und daher schleppend daherkamen. Deshalb dieses Jahr keine Stimme von mir - da hilft auch mein schicksalhafter Traum bezüglich dieser Geschichte nicht weiter.



    Die titellose Story von Ajnif steckt nun auch mehr oder minder am Anfang, in dem Sinne, dass noch nicht so viel verraten wurde. Aber trotzdem ist sie meines Erachtens bereits viel weiter entfaltet, als es beim "Kalif von Varant" der Fall ist. Wir haben immerhin schon mehr oder minder klar definierte Personengruppen, von denen mit den Leuten um Javier nun eine neue, aber noch sehr rätselhafte dazugekommen ist. Hat mich überrascht, die Geschichte aber noch einmal bereichert, finde ich. Überhaupt ist die Geschichte nicht nur stilistische, sondern auch so erzählerisch gut gelungen. Spannung, Action, Gefühl, aber auch Humor - da ist ja schon wirklich alles drin. Gerade auch Rob und Kellan sind wirklich ein unfassbares Duo. Ein wandelndes Skelett? Großartig! Und alles scheint sich um die Protagonistin zu ranken, und nicht immer ist klar, wer ihr etwas Gutes will und wer nicht... ich finde, unter diesen Voraussetzungen ist diese Story momentan eine der spannendsten überhaupt im Forum. Ob das auch für meine Stimme reicht? Man wird sehen, denn ich habe hier eben noch zwei andere Favoriten...



    "Halbzeitkatastrophe" zum Beispiel. Von MiMo. Die Story, die das Erbe des geradezu überlebensgroßen "Vollzeitmann" fortführt. Und damit hat sie als unvollendete Geschichte den anderen Geschichten hier etwas voraus, nämlich, dass sie schon einen vollendeten Vorgänger hat, welcher das Bild von dieser Geschichte natürlich prägt. Es geht natürlich nicht darum, die Erfolge des Vorgängers auch noch dem Nachfolger anzurechnen, das würde der Story dann ja doch einen unfairen Vorteil verschaffen. Aber es ist so, wie es ist: Als Leser hat man eben eine viel klarere Vorstellung davon, worum es in dieser Geschichte eigentlich geht - und man kennt die wichtigsten Charaktere bereits. Mein letzter Kommentar zur Story ist ja schon ein wenig länger her, und ich musste mich noch einmal intensiver mit ihr beschäftigen, um herauszufinden, wie gut ich sie wirklich finde. Und naja: Ich finde sie halt schon ziemlich gut! Sie ist ja auch schon wahnsinnig lang, wie mir dabei wieder aufgefallen ist, und es ist einiges passiert. Gerade, dass der myrtanische Geheimdienst, dessen Abkürzung ich immer noch nicht vollständig auswendig kann, nun auch teils in die Rolle des Widersachers gerät, ist natürlich ein toller Twist. Und wieder einmal gibt es hier ganz viele Personengruppen, aufgeteilte Handlungsstränge, jeder ist woanders, überall ist etwas los. Allein, weil ich selbst gerne mal (wieder) so eine Geschichte schreiben würde, finde ich diese hier richtig klasse. Und auch wenn es stilistisch nicht immer 100% sitzt (bei wem tut es das schon?), zeigst du auch mit dieser Geschichte, dass du zu den Top-Autoren dieses Forums gehörst - und "Halbzeitkatastrophe" eben zu den Top-Storys in diesem Forum, sofern man Action mag. Von daher ist auch diese Story ganz sicher Anwärter auf meine Stimme.



    Aber es gibt ja eben auch noch "Müll", das absolute Schwergewicht in dieser Kategorie. Unfassbar, dass diese Geschichte schon seit 2009 läuft, mittlerweile also schon über sechs Jahre! Oblomow beweist da wirklich langen Atem. Den muss man als Leser auch haben, weil die Handlung jetzt nun nicht gerade explosiv von einem Klimax zum nächsten eilt. Vielmehr ist es eine wabernde Gesamtatmosphäre, die nicht zuletzt durch die typischen Beschreibungen von und über Müll transportiert wird, aber eben auch durch die teils neurotisch agierenden Charaktere, von denen man wirklich nie so ganz weiß, was sie eigentlich wollen. Selbst ein Charakter wie Djuren, den man ja nun auch nicht erst gestern kennengelernt hat, wirkt undurchsichtig und unnahbar. Wie in so einem Film Noire, oder wie sich das schimpft. Und so bleibt auch die Geschichte "Müll" als Ganzes immer irgendwie undurchschaubar und unnahbar. Das ist für die Kategorie der unvollendeten natürlich nicht das Günstigste, wo ich doch hier über die Jahre schon mehreren Geschichten die Stimme mit der Begründung versagt habe, dass man noch nicht so recht einschätzen könne, wo die Geschichte hingeht. Das wird mit "Müll" aber nun gerade zum Prinzip gemacht, finde ich. Das verschafft der Geschichte aber eben auch ein Alleinstellungsmerkmal, welches ihre Favoritenrolle hier in diesem Wettbewerb voll rechtfertigt. Weil ich es nicht geschafft habe, einen Satz zu formulieren, in dem ich meinen letzten Kommentar elegant verlinken kann, kommt das deshalb hier.



    Nun muss ich mich leider entscheiden, und ebenso wie in Kategorie 1 muss ich mehr oder minder aus dem Bauch heraus entscheiden, welche Geschichte mich am meisten anspricht.

    Zuerst ist bei mir nach langem Ringen "Müll" ausgeschieden. So gerne ich der Geschichte auch meine Stimme geben würde: So richtig eignet sie sich für die Kategorie der Unvollendeten eben doch nicht. Die Art und Weise, wie die Geschichte Atmosphäre erzeugt, finde ich nach wie vor super, doch es ist eben ein Manko in sich, wenn die Erzählung auch oft darauf angelegt ist, den Leser gerade nicht zu umschmeicheln, sondern ihn vor den Kopf zu stoßen und ungute Gefühle in ihm zu wecken. Es gibt Geschichten, die sind mehr Kunst als Titelgewinner. Möglicherweise ist "Müll" eine dieser Geschichten. Zu meiner Stimme in der diesjährigen Kategorie 2 reicht es jedenfalls vor dem Hintergrund der Konkurrenz nicht.

    Bleibt also das Stechen zwischen "Halbzeitkatastrophe" und Ajnifs Story. "Halbzeitkatastrophe" hat natürlich schon einige Posts mehr auf dem Konto und steht wirklich voll im Saft, ist komplett beurteilbar und bringt damit an sich die besten Voraussetzungen mit. Ajnifs Geschichte aber bringt auch einen Aspekt mit, der nicht so einfach reproduzierbar ist: Da Ajnif ja bekennendermaßen nicht die Gothic-Expertin ist und die Spielwelt dann doch eher von außen betrachtet, ist auch ihre Geschichte alles andere als die Reproduktion von Dingen, die man bereits aus der Gothic-Welt kennt. Gut, das trifft so natürlich auch auf das futuristische "Halbzeitkatastrophe" zu. Bei Ajnif aber finde ich es besonders interessant, wie sie beispielsweise mit Xardas umgeht: Ein Kerl, der mysteriöser kaum sein sollte, und das für mich als Gothic-Spieler und -Leser, der den Kerl quasi schon in zig Varianten erlebt hat. Hier gewinnt er aber sein schattenhaftes, geheimnisvolles Dasein zurück. Und Ajnif schafft das wirklich gut, das glaubhaft herüberzubringen. Noch dazu finde ich die zwar noch im Anfangsstadium befindlichen, aber doch schon deutlich erkennbaren Dynamiken zwischen den Charakteren gut: So zum Beispiel das jüngst angesprochene Verhältnis zwischen Kyle und der Protagonistin. Und die kürzlich eingeführte Fraktion um Javier fügt der Geschichte abermals eine neue, unerwartete Facette hinzu. Auch hier haben wir mittlerweile mehrere Handlungsstränge, die sich aber alle um die Protagonistin zu ranken scheinen. Statt Action, wie in "Halbzeitkatastrophe", gibt es hier viele Rätsel, ungeklärte Fragen und ständig dieses Gefühl, dass Dinge verheimlicht werden. Natürlich ist auch bei "Halbzeitkatastrophe" längst nicht alles klar, und auch dort gibt es viele offene Fragen und Geheimnise. Ajnifs Story hat aber vielmehr diesen Mystery-Faktor, der mir in dieser Form wirklich sehr gut zusagt. Und gerade der macht ihre Story eben für mich momentan zu einer der interessantesten laufenden Storys. Und ich denke, das ist doch ein guter Grund und richtig passend, ihr meine Stimme in der Kategorie der Unvollendeten zu geben!

  3. Beiträge anzeigen #3 Zitieren
    Irenicus-Bezwinger  Avatar von MiMo
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    MiMo ist offline
    Um hier auch noch abstimmen zu können, hab ich mich sogar schlau gemacht, wie das mit dem Tethering funktioniert. Sonst hätte ich wohl erst wieder Sonntag mit einem Gerät ins Internet können, mit dem ich in der Lage bin, längere Texte zu posten.

    Dark Universe II und dessen Autor DeanAckles bekommen meine Stimme nicht. Dafür dreht sich mir die Geschichte bisher zu sehr im Kreis und ist auch sprachlich leider nicht auf dem Niveau der Konkurrenz. Ich hoffe dennoch, dass der zweite Teil bald ebenso eine lineare Handlung entwickelt, wie man sie schon aus dem ersten Teil kannte.

    Was ich von JüdeXens Kalif von Varant halten soll, weiß ich nach der Antwort des Autoren auf meinen Kommentaren erst recht nicht mehr. Als schon weit vorangeschrittene Story betrachtet hat sie die einen Mängel, als noch tief in den Kinderschuhen steckende Story kann sie diese aber vielleicht noch ausbügeln, bietet dann aber auch noch keinen richtigen Eindruck von der Geschichte, die einst aus diesem Anfang werden wird. Mag es sein, wie es will: Ich fand eine andere Geschichte im Wettbewerb überzeugender, auch wenn JüdeX sprachlich meinen Favoriten dieser Kategorie kaum zu fürchten muss.
    Ich freue mich schon darauf, mich noch einmal mit dem Kalifen zu beschäftigen, wenn er erwachsen geworden ist.

    Oblomow und Müll bekommen meine Stimme auch nicht, wie sie es sich vielleicht nach meinen Kommentaren schon gedacht haben. Ich werde mit der Geschichte als Ganzes einfach nicht warm. Sie wirkt auf mich nach wie vor wie Flickwerk ohne übergeordneten Spannungsbogen, manche Posts empfinde ich als Totalaussetzer und dann bringen die teils sehr guten Djuren-Szenen auch nicht mehr genug Pluspunkte, um einen gewissen anderen Kandidaten zu überflügeln.

    Nämlich Ajnif. Ohne jede Erwartung bin ich an diese namenlose Geschichte herangegangen und bin von ihrer erzählerischen Wucht erschlagen worden. Die Beschreibungen sind (fast immer!) einfach so gut, wie man es sich nur wünschen kann, es wird Spannung und Mitgefühl aufgebaut, bei Gelegenheit beweist Ajnif sogar, wie witzig sie sein kann, und das alles in einer Story.

    Ich müsste wohl kein schlechtes Gewissen haben, wenn ich gar nicht in dieser Kategorie abstimme, sonst hat das ja bisher auch kein anderer Teilnehmer gemacht. Aber obwohl ich meine Siegchancen damit wohl ziemlich verbaue, möchte ich gerne Ajnif meine Stimme geben, einfach weil sie mich beindruckt und sie verdient hat.

  4. Beiträge anzeigen #4 Zitieren
    Deus Avatar von Laidoridas
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    Laidoridas ist offline
    So, die zweite Verlängerung hat es mir nun endlich erlaubt, mich den übrigen ungelesenen Storys hier zu widmen, sodass ich mich bereit zur Abstimmung fühle! Auf eine ganz klare Reihenfolge kann ich mich in dieser Kategorie nicht so recht festlegen, weswegen die Kommentare zu den Geschichten jetzt in mehr oder weniger beliebiger Reihenfolge hier stehen.

    Nach den bisherigen Geschichten von DeanAckles war ich bei "Dark Universe II" ja schon auf einiges vorbereitet, aber die neue Geschichte setzt auf die bisherigen Geschehnisse in Sachen Abgedrehtheit nochmal ordentlich eins drauf: Ein Paladine aus dem Nichts herbeischnipsender und offensichtlich vom Bösen besessener Lord Hagen, vier neue (bzw. eigentlich alte) Gottheiten, ein Schwarzmagier namens Mc Dano (ganz klar meine Lieblingsfigur der Geschichte ), Supermutanten und - als klares Highlight - die Reise in einem Raumschiff voller mutierter Orks zu einem fremden Planeten, auf dem es ebenfalls vor Mutantenviechern wimmelt. Das ist zwar alles nicht immer so ganz glaubwürdig im Kontext der bekannten Gothic-Welt (insbesondere die Erwähnung von Römern hat mich dann doch gestört), aber hat mir auf alle Fälle beim Lesen eine Menge Spaß gemacht. Ich glaube, von der Handlung her gefällt mir diese Geschichte auch bislang am besten im Vergleich mit den beiden Vorgängern. Die fremde Insel mit ihren Mysterien und dann später die Raumfahrt und die Mutanten, das sind halt einfach so Themen, die mir gefallen! Zwar gibt es kein so klares Ziel, auf das die Protagonisten hinarbeiten können, so wie noch im ersten Teil von "Dark Universe", aber es gibt eben auch überhaupt keine Längen und keine Passagen mehr, die isoliert stehen von der restlichen Handlung und damit so einen Lückenfüller-Charakter haben. Es ist ja jetzt schon ersichtlich, dass die verschiedenen Gegenspieler, mit denen es der Held und seine Freunde zu tun haben, letztendlich allesamt für Mc Dano arbeiten, oder doch zumindest irgendwie in diesen finsteren Plan zur Wiedererweckung Xarons verwickelt sind. Das macht dann letztendlich doch wieder einen etwas zielgerichteteren und durchdachteren Eindruck auf mich als zuvor. Schön finde ich in dem Zusammenhang auch, dass das merkwürdige Mysterium um Jarvis zumindest teilweise gelüftet wird, das ja in "Dark Universe I" zu Anfang sehr im Vordergrund stand und dann erst ganz zum Schluss als Cliffhanger nochmal aufgegriffen wurde. Solche geschichtenübergreifenden Handlungsstränge finde ich ja immer ziemlich gut. Meine Erinnerung an den ersten Teil ist zwar nicht mehr gut genug, um jetzt einwandfrei beurteilen zu können, ob die Informationen, die Mc Dano gibt, mit dem zusammenpassen, was man ursprünglich über Jarvis' Verschwinden erfahren hat, aber weil mir zumindest keine eindeutigen Fehler aufgefallen sind, gehe ich jetzt einfach mal davon aus, dass das schon so passen wird.
    Immer wieder merkwürdig und auch ein wenig belustigend fand ich dagegen, dass trotz der unzähligen Gefahren, die der Held und seine Begleiter im Laufe der Spiele und der beiden vorherigen Geschichten schon heil überstanden haben, noch so ziemlich alles, mit dem sie so konfrontiert werden, enorm schockierend auf sie wirkt. Also, klar, dass so eine Raketenentführung auf einen anderen Planeten selbst einen gestandenen Helden noch aus den Socken hauen kann, das ist schon verständlich. Aber so ein mutierter Ork, der eben ein bisschen größer und merkwürdiger ist als andere Orks, der dürfte doch auf einen Drachenbezwinger, Totenreichbesucher usw. nicht mehr allzu einschüchternd wirken.
    Auch wenn mir die Handlung besser gefällt als in den Vorgängern, gibt es doch immer wieder einige Merkwürdigkeiten. Gleich zu Anfang habe ich z.B. nicht verstanden, wieso die Helden beim Versuch, ihre im Süden verschwundenen Freunde zu finden, überall auf der Insel nachschauen - bloß eben nicht im Süden. Die Begründung dafür, dass es im Süden gefährlich sein könnte, ist auch alles andere als überzeugend und wirkt für so gestandene Recken doch ein bisschen feige. Vor allem können sie die Suche dann ja auch gleich ganz sein lassen, wenn sie ohnehin nicht finden wollen, was Lester und Lares offenbar in Gefahr gebracht hat. Ein anderes Beispiel für einen merkwürdigen Handlungsverlauf: Ein paar Kapitel später fliehen die Freunde aus der Ruine im Norden per Teleporter in die Höhle, in der vorher noch Thorus und Kollegen rumsaßen. Dort liegt jetzt ein verstaubter Zettel, aus dem die Freunde folgern, dass jemand im Norden ihre Hilfe braucht. Daraufhin gehen sie dann gleich wieder zurück in die Ruine im Norden, scheinen aber komplett vergessen zu haben, dass sie da ja gerade erst herkommen. Der Held fragt dann auch noch ganz dusselig: „Soweit ich mich erinnern kann, befindet sich im Norden eine Ruine, richtig?“ Das sollte ja nun selbstverständlich sein, dass er sich daran erinnern kann, immerhin war er gerade eben erst in dieser Ruine! Wenn man bedenkt dass der Zettel verstaubt war, dann liegt auch eigentlich der Verdacht nahe, dass sich derjenige, der ihn geschrieben hat, gar nicht mehr in der Ruine aufhält. Immerhin waren sie ja gerade eben erst in der Ruine und haben dort niemanden gesehen. Zwar stellt sich dann später heraus, dass sie einen entscheidenden Teil der Ruine übersehen haben (mit dem gefangenen Geist drin), aber zumindest hätte ich erwartet, dass die Freunde mal darüber diskutiert hätten. In der Kombination wirkte das alles nämlich so auf mich, als hätten sie plötzlich kollektiven Gedächtnisverlust erlitten und keine Ahnung mehr gehabt, wo sie vor ein paar Minuten noch waren. Übrigens wurde ja der Verfasser dieses mysteriösen Hinweiszettels noch gar nicht ermittelt, oder? Der Geist ist eigentlich der einzige, der sich im Norden in Bedrängnis befindet, und der kann den Zettel wohl kaum geschrieben haben, weil er schließlich seit Ewigkeiten nicht mehr aus seiner Zelle rausgekommen ist (und als Geist vielleicht auch gar keine profranen Notizzettel schreiben kann - wobei er wohl irgendwie immer noch in der materiellen Welt lebt, da ihn eine ganz normale Zelle anscheinend gefangen halten kann). Mal schauen, ob das im Verlauf der Geschichte noch aufgeklärt wird.
    Das sind jedenfalls so Ungereimtheiten, an denen die Handlung immer mal wieder krankt. Das größte Problem der Geschichte liegt aber wie auch bei den Vorgängern wieder auf der sprachlichen Ebene. In der Hinsicht kommt die Geschichte einfach nicht an die anderen Beiträge dieser Kategorie heran, und das fällt eben schon sehr ins Gewicht. Wobei schon wieder eine deutliche Verbesserung zur letzten Geschichte spürbar ist - insbesondere einige Dialoge lesen sich richtig gut, und wenn ich mir jetzt mal im Vergleich die ersten Kapitel von "Dark Universe I" angucke, in denen die Hälfte der Sätze mit "Da" beginnt, ist das schon ein gewaltiger Schritt nach vorne.
    Für meine Stimme reicht es insgesamt zwar nicht, aber wenn ich einzig und allein nach dem Unterhaltungswert urteilen würde, dann müsste sich die Geschichte ein ganz enges Duell mit meinem Favoriten in dieser Kategorie liefern (den ich natürlich erst am Ende dieses Posts hier feierlichst offenbaren werde!).

    Die ersten 24 Kapitel von Oblomows "Müll" hatte ich ja schon während des Wettbewerbs vor zwei Jahren ein bisschen kommentiert, und so wahnsinnig gut war die Story damals nicht bei mir weggekommen. Die damals zuletzt geposteten Kapitel gefielen mir allerdings ziemlich gut, weil sowohl durch Kargals Bibliotheksprüfung als auch durch die Einführung von Djuren als neuem Charakter deutlich mehr Spannung in die davor ziemlich herumdümpelnde Handlung hineingeraten war. Diese Tendenz setzt sich jetzt in den neuen acht Kapiteln zumindest bei den Djuren-Kapiteln fort: Die haben mir durch die Bank weg gut gefallen und bringen auch einige interessante neue Aspekte ins Spiel, die tatsächlich neugierig machen. Insbesondere kommt mir da die Szene in den Sinn, in der Djuren die drei Akten mit den Informationen über die Arbeiter auf der Müllinsel überreicht werden. Mervel ist ja als Name noch klar einem der bekannten Kollegen von Kargal zuzuordnen, aber bei den anderen beiden wird es dann schon schwieriger. Kyle könnte vielleicht eine Abkürzung von Kilian sein, aber wer ist dann dieser ominöse Iskariot, den Djuren unbedingt tot sehen will? Zaylan käme natürlich noch infrage, aber das wäre erzählerisch merkwürdig, denn der ist doch schon seit Längerem tot. Eine weitere Option wäre auch dieser schwebende Mann in der roten Robe, dem Mervel begegnet und der offenbar unsterblich ist. Vielleicht ist das sogar der wiederauferstandene Zaylan? Naja, echte Hinweise darauf gibt es wohl nicht, aber dass es jetzt solche Mysterien gibt, über die man schön rumspekulieren kann, das gefällt mir schon ziemlich gut. Und gerade Djurens heftige Reaktion bei der Konfrontation mit Iskariots Akte hat mich neugierig gemacht, was es mit dem wohl auf sich haben könnte. In dem Zusammenhang finde ich es auch geschickt gemacht, dass zuvor noch darauf hingewiesen wird, dass Djuren in seiner Dienstlaufbahn bisher nur ein einziges Mal geschossen hat, und das auch noch letztendlich ohne zu töten. Er erscheint also nicht als jemand, der leichtfertig Verbrecher abknallt, was seinen unbedingten Willen, Iskariot zu erschießen, natürlich umso erstaunlicher macht. Da mag man sich ja kaum vorstellen, was der angestellt haben muss, um Djuren so gegen sich aufzubringen... Nicht verstanden habe ich übrigens den Rückblick auf Djurens Vergangenheit, die irgendwas mit Kilians Folterkeller in einem Nobelhotel zu tun hat. Ich hab mir die Stelle jetzt grade nochmal durchgelesen, aber komme da immer noch nicht hinter. War Djuren jetzt als Polizist dort tätig, nachdem dieser Folterkeller aufgeflogen ist? Oder hat er da gar gearbeitet, bevor er zum Polizisten geworden ist und war quasi Komplize von Kilian? Und was soll die Botschaft bedeuten, dass er niemals Polizist werden würde? Das könnte ich vielleicht noch so deuten, dass es heißen soll, dass Djuren im Herzen immer ein fieser Folterknecht sein wird oder so. Aber dagegen spricht, dass Djuren sich daran als einen seiner Fälle erinnert, was dann doch eher darauf hindeutet, dass er als Polizist in dem Hotel war. Ich weiß nicht, ob das absichtlich so undeutlich geschildert wird, aber ich hoffe auf jeden Fall (und gehe auch davon aus), dass darauf in späteren Kapiteln nochmal detaillierter eingegangen wird.
    Ein paar merkwürdige Details sind mir darüber hinaus noch im Djuren-Handlungsstrang aufgefallen: Nicht so recht nachvollziehbar finde ich z.B., dass der Oberinspektor völlig selbstverständlich davon ausgeht, dass das Verschwinden der Fähre irgendetwas mit Irdorath zu tun haben muss. Das ist doch eigentlich überhaupt nicht gesagt. Dass die Fähre von Irdorath wieder abgelegt ist, spricht doch vielmehr dagegen. Am wahrscheinlichsten wäre ja vermutlich, dass das Schiff irgendwie vom Kurs abgekommen oder auf ein Riff aufgelaufen ist o. ä., was alles überhaupt nichts mit der Insel zu tun hätte. Dass jetzt Irdorath so stark in den Fokus rückt, wirkt fast ein wenig, als würden die Polizisten da an irgendwelche magischen Auswirkungen oder so glauben, was ja aber nicht so recht zu ihnen passt. Zumindest Djuren als jemand, der später nichts von lebendigen Skeletten wissen will, hätte das doch mal hinterfragen müssen. Davon abgesehen finde ich es generell etwas unglaubwürdig, dass nun so viel von diesem einen verschollenen Schiff abhängt, also dass da gleich die Bürgermeisterin persönlich so hinterher ist usw. Eigentlich würde man schon erwarten, dass es mehr als nur ein einziges Schiff für so einen Mülltransport gibt, denn so ist das ja nun abzusehen, dass das nicht lange gutgehen kann. Dieser Aspekt wirkt insofern etwas konstruiert auf mich.
    Das sind aber eher Kleinigkeiten, wie gesagt finde ich die Djuren-Handlung schon überzeugend und interessant zu verfolgen. Insbesondere das letzte Kapitel auf dem Schiff ist atmosphärisch stark und verdeutlicht Djurens Unbehagen sehr schön. Überhaupt finde ich Djuren als Figur viel greifbarer als Kargal. Dass Djuren im neuesten Viertel der Geschichte als zweiter Hauptprotagonist ganz stark in den Vordergrund gerückt ist, tut der Geschichte aus meiner Sicht also sehr gut.
    Weniger positiv sehe ich die Entwicklung im anderen Handlungsstrang um Kargals Leben auf Irdorath. Da geht es jetzt nach dem vorläufigen Höhepunkt mit der Bibliotheksprüfung doch deutlich weniger interessant weiter, bzw. passiert in großen Teilen einfach nichts. Teilweise bestehen ja ganze Kapitel gefühlt nur aus dem Suhlen in der Lethargie, und auch die zwischenzeitliche Episode mit der gemeinschaftlichen Arbeit der Müllmänner hat die Geschichte für mein Empfinden nicht voran gebracht. Natürlich wird das Lethargische und Deprimierende dieser Kapitel so von Oblomow gewollt sein, aber gut unterhalten gefühlt habe ich mich davon nun nicht. Das Interessanteste, was auf Irdorath in diesen Kapiteln passiert, ist die Begegnung Mervels mit dem roten Schwebemann (die ist dann aber auch tatsächlich sehr interessant). Davon abgesehen gibt es noch den zweiten Bibliotheksbesuch Kargals, der ein bisschen Abwechslung bringt, mich aber mit seinen langen Auszügen aus teils mehr, teils weniger interessanten gothictheologischen Texten auch nicht so begeistern konnte. Ich konnte auch Kargals Gedankengänge dazu nicht immer so gut nachvollziehen. Generell ist mir Kargal nach wie vor sehr fremd; mit Djuren bin ich in seinen vergleichsweise wenigen Kapiteln deutlich schneller warm geworden. Der ist zwar auch nicht unbedingt ein astreiner Sympathieträger (ist ja auch gut so), aber ich kann sein Handeln und seine Gedankengänge doch deutlich besser nachvollziehen als bei Kargal, bei dem mir irgendwie weniger denn je klar ist, was er sich von seinem Aufenthalt bei den Schwarzmagiern eigentlich genau erhofft.
    Ich sehe die Entwicklung der Geschichte also etwas zwiespältig: Den Handlungsstrang um Djuren finde ich überzeugend und auch teils spannend (gerade das Bootskapitel hatte mit dem plötzlichen Ausflug ins Riff ja auch einen hübschen Überraschungsmoment zu bieten), während mich die Kargal-Kapitel nicht so recht erreicht haben. Für meine Stimme reicht es dann letztendlich nicht.
    Übrigens, weil es nirgendwo sonst in den Kommentar passte, hier noch ganz willkürlich ans Ende geschmissen der Hinweis darauf, dass in Kapitel 26 die Währung plötzlich von Gulden auf Euro wechselt. Ich nehme mal an, das ist ein Versehen, aber sollte das wider Erwarten Absicht sein, dann würde mich die Erklärung dafür interessieren.

    Bei Jüdex weiß man, was man hat! Sein Lieblingsgenre der Gothic-Politik-Abenteuer-Historienschinken verlässt er ja so gut wie nie, was ich einerseits ein bisschen schade finde, weil ich wirklich gerne mal eine völlig jüdex-untypische Jüdexstory von Jüdex lesen würde (wozu ja zum Beispiel, wie ich an dieser Stelle mal ganz beiläufig erwähnen möchte, das WICHTELN nach wie vor eine ganz hervorragende Gelegenheit bieten würde! ). Andererseits kann er das eben auch sehr gut und liefert in diesem Genre verlässlich eine großartige Story nach der anderen ab. "Der Kalif von Varant" wird da vermutlich keine Ausnahme bilden, aber so richtig gut beurteilen lässt sich die Geschichte zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht, finde ich. Es gibt erst jeweils zwei Posts für jeden der beiden Protagonisten, der titelgebende Kalif von Varant ist gerade zum ersten Mal aufgetreten (und das auch nur in einer Rückblende) und wie sich das nun alles so genau entwickelt, ist noch nicht abzusehen. Bloß dass am Ende wohl Zuben über Varant herrschen wird, glaube ich erahnen zu können!
    Die Handlung ist deutlich komplizierter als bei allen anderen mir bekannten Jüdex-Storys, bzw. setzt schon so ein bisschen Gothic-Historienwissen voraus, das ich mir ja eigentlich immer nur beim Lesen von Jüdex-Storys aneigne und dann kurz darauf wieder vergesse. Insofern habe ich zwar sofort Sinan und Fadwa als die Hauptfiguren aus "Der Prophet Beliars" wiedererkannt, und Orhan natürlich sowieso, aber über die ganzen Machtverhältnisse in Varant und sonstwo habe ich mir doch ziemlich den Kopf zerbrochen. Den ersten Post finde ich da als Einstieg auch nicht so geglückt, weil man mit einer Menge Namen und Informationen zugeworfen wird, die ich gar nicht alle so auf Anhieb richtig einordnen konnte. Im Vergleich hat mir der Anfang der zeitgleich beim "Schreim naoch Buchstohm 2"-Wettbewerb begonnenen Ork-Geschichte deutlich besser gefallen. Da konnte man auch ohne Vorwissen problemlos in die Geschichte hineinfinden, und das Ganze wurde gleich mit einer spannungsgeladenen Einstiegsszene verknüpft, bei der man direkt mittendrin war in der Handlung. So packend ist der Anfang hier nicht geraten, auch wenn ich die Situation, in der sich Orhan da befindet, durchaus interessant finde.
    Trotzdem fühlte ich mich hier noch etwas verloren und war froh, dass mir die Lage in Varant im Laufe des zweiten Kapitels dann etwas klarer wurde. Die politischen Verhältnisse und die Pläne der Assassinen werden hier richtig gut erklärt - d. h. so, dass ich sie problemlos verstanden habe und nachvollziehen konnte -, und sie sind eben auch wirklich spannend, finde ich. Orhan hat mir nach dem Kapitel ziemlich leid getan, in dessen Haut möchte man wirklich nicht stecken. Die einen wollen ihn auf den Thron setzen, die anderen umbringen, aber was er selbst davon hält, scheint keinen zu interessieren. Ewek hat die zentrale Frage ja in seinem Kommentar schon formuliert, nämlich ob es Orhan gelingen wird, irgendwann selbst die Initiative zu ergreifen oder ob er ein Spielball der konkurrierenden Mächte auf dem Festland bleibt.
    Khalil als zweiter Protagonist wirkt erst einmal vergleichsweise berechenbar. Zumindest kann ich mir schwer vorstellen, dass er sich noch einmal gegen Zuben wenden wird nach dem, was man in seiner Rückblende so erfährt. Er gefällt mir aber recht gut als Figur, und mir haben auch seine beiden Kapitel besser gefallen als die Orhan-Posts, wobei das vielleicht gar nicht so sehr an der Figur liegt, sondern daran, dass die beiden Orhan-Posts so ihre Probleme haben. Der erste ist wie gesagt als Einstieg ein bisschen schwach und kann nicht direkt mitreißen, geht aber alles in allem noch in Ordnung. Den dritten Post empfinde ich dann aber als Schwachpunkt der Geschichte bisher, was vor allem an der Rückblende liegt. An der stört mich einmal, dass sie eher unelegant eingeleitet wird, indem sich Orhan plötzlich ohne richtige Ursache an die damalige Zeit zurückerinnert. Das hat mich schon fast ein wenig an diese eine "Runen des Blutmagiers"-Saturas-Rückblende erinnert, die auch so ganz unvermittelt mit "Edwin erinnerte sich." eingeläutet wurde. Schwerwiegender finde ich aber das Ende der Rückblende. Nach dem Gespräch mit den Nomaden wird der Rest der Rückblende dann plötzlich im Nacherzählungsschnellverfahren abgefrühstückt: Assassinenangriff, Tod Sinans, Flucht nach Myrtana. Das hat mir mal so gar nicht gefallen und wirkt auch erzählerisch nicht so souverän wie von Jüdex gewohnt. Wieso das Gespräch nun in aller Ausführlichkeit geschildert werden musste, aber die eigentlich viel einschneidenderen Ereignisse in ein paar Sätzen erledigt sind, das erschließt sich mir nicht. Gerade dass Sinan so beiläufig stirbt, der ja nun in "Der Prophet Beliars" noch die Hauptfigur war, das finde ich schon sehr schade. Ich glaube auch nicht, dass Jüdex das wirklich so geplant hatte, sondern dass da während dem Wettbewerb einfach die Zeit nicht gereicht hat, um die Rückblende komplett auszuerzählen. Vielleicht wäre es also keine schlechte Idee, diesen Post nochmal zu überarbeiten und die Rückblende in Ruhe fertigzustellen. Allein schon, damit ich beim nächsten Wettbewerb nicht wieder mit dem gleichen Kritikpunkt ankommen kann, würde sich das ja schon lohnen!
    Übrigens finde ich, dass man dieser Geschichte viel stärker als der Siegerstory "Einigkeit" anmerkt, im Rahmen des Wettbewerbs geschrieben worden zu sein. Auch der Trank ist so ein Element, das ein bisschen merkwürdig als Fremdkörper in der Geschichte heraussticht. Ich glaube nicht, dass Jüdex den in dieser Form in seine Geschichte eingebaut hätte, wenn er nicht einen besonderen Gegenstand in ihr hätte unterbringen müssen. Es wirkt auch ein bisschen merkwürdig, dass dieser Trank nun so dermaßen wichtig für die Kriegsführung ist, allerdings warte ich mit meinem Urteil da mal lieber bis zur Enthüllung der genauen Trankwirkung. Ein bloßes Gift, und sei es auch noch so stark, kann es ja nicht sein, denn das haben die Assassinen eh schon, wie man an Sinans Schicksal sieht, und wäre wohl auch nicht so besonders kriegsentscheidend. Bin jedenfalls mal gespannt, was es damit auf sich hat, und ob es dann am Ende ein glaubwürdiges Element der Handlung sein wird.
    Am besten gefallen hat mir auf jeden Fall der neueste Post, der nicht im Rahmen des Wettbewerbs entstanden ist. Die Morde der Assassinen in der Rückblende sind sehr eindrücklich geschildert, und generell schlägt diese Rückblende die Orhan-Rückblende um Längen. Besonders beklemmend finde ich ja, dass Delazar sogar seine eigene Familie umbringen lässt (was auch schön subtil und gleichermaßen eindeutig signalisiert wird), und das ohne irgendwelche Emotionen zu zeigen. Offenbar glauben die also wirklich alle den ganzen Kram von wegen "Geschenk Beliars", was die Assassinen direkt mal deutlich gruseliger wirken lässt, als sie es im Spiel jemals waren. Ich fühle mich auf jeden Fall in meiner Wahl in Kategorie 4 mehr als bestätigt, denn wer so einer Organisation vorsteht, der kann ja wohl beim besten Willen nicht als Sympathieträger durchgehen! Es würde mich aber gerade deswegen interessieren, nochmal Einblick in Zubens Gedankenwelt zu bekommen, denn so von außen betrachtet wirkt er schon enorm skrupellos und kaltblütig. Jedenfalls ist dieser vierte Post wirklich gelungen, auch was das ganze Setting mit dem Aufstieg in die Bergfestung angeht, der so gut beschrieben wurde, dass ich bei der Vorstellung schon beim Lesen fast ein bisschen Höhenangst bekommen habe.
    Also, wenn die Story so weitergeht wie zuletzt, dann dürfte sie sich wohl zu einem kommenden Wettbewerbssiegeskandidaten entwickeln. Momentan sind aber vier Posts, von denen mich zwei wie gesagt auch nicht so richtig überzeugt haben, aber einfach noch nicht genug, um hier meine Stimme abzugeben.

    Ajnifs "" hat den wohl geheimnisvollsten aller denkbaren Storytitel, und dementsprechend gespannt war ich auf den Inhalt, der sich dahinter verbergen würde! Geheimnisvoll geht es auch direkt los: Der Beginn mit der zunächst mal friedlichen Naturszene ist schon sehr stimmungsvoll geraten, und die merkwürdige Hetzjagd auf die Frau, die schließlich brutal vermöbelt wird, macht auch direkt neugierig darauf, was da wohl hinterstecken könnte. Dass in dem Bündel, das sie dabei hat, ein Kind war, das hatte ich mir schon gleich gedacht, aber die Hintergründe der ganzen Sache werden dann erst nach und nach ein bisschen deutlicher.
    Besonders gut gefallen hat mir die anschließende Wiederauferstehung der Protagonistin, bei der ja kein Detail von Xardas' Bastelarbeiten ausgelassen wird und die schon so gewisse Frankenstein-Assoziationen bei mir hervorgerufen hat. Ajnif scheint ja ziemlichen Spaß an solchen Sachen zu haben, wie auch die Kamelfuß-Episode später nochmal unterstreicht. In der Gesamtheit ist das jedenfalls ein wirklich starker Einstieg in die Geschichte.
    Es geht auch erstmal ziemlich interessant weiter mit der Einführung von Kyle (der zweite Kyle in dieser Kategorie übrigens schon!) und einem äußerst dubios wirkenden Xardas. Die Story wird in diesem Teil zu einer Art Kammerspiel, in dem es vor allem darum geht, dass sich die Protagonistin und Kyle immer näher kommen. Das liest sich alles ziemlich gut, war mir aber manchmal ein bisschen zu... ja, ich weiß nicht, "kitschig" trifft es nun eigentlich nicht. Mir war es glaube ich manchmal emotional etwas zu überladen, insbesondere wenn es dann mit der traurigen Vorgeschichte Kyles losging. Und insbesondere der "Ich verspreche Euch, Ihr werdet mich niemals verlieren"-Schwur an Kyle kam mir allzu übertrieben vor, zumal die sich ja nun wirklich noch nicht besonders lange kennen. Wahrscheinlich ist es auch einfach eine Frage des persönlichen Geschmacks, aber ich hätte mir da wohl eine etwas nüchternere Erzählweise gewünscht. Schön finde ich dann aber, dass nicht nur Xardas, sondern auch Kyle weiterhin nicht so richtig einzuordnen sind, was gerade zum (bisherigen) Schluss hin besonders deutlich wird, wenn die Protagonistin dieses merkwürdige Wesen im Keller entdeckt, das Xardas und Kyle offenbar vor ihr geheim halten wollten. Das war ohnehin eine sehr spannende Stelle, die auch passend zum Wettbewerb einen hervorragenden Cliffhanger abgibt!
    Zwischendrin gibt es auch noch zwei andere Erzählstränge, die bisher deutlich weniger Raum in der Geschichte einnehmen, aber nicht minder interessant sind als die Ereignisse um die Protagonistin. Die vielleicht spannendste Figur ist Kellan, der dadurch, dass er tatenlos bei der vermeintlichen Tötung seiner Frau zugesehen hat, ja erstmal alles andere als sympathisch daherkommt. So ganz klar ist mir noch nicht, wieso er da überhaupt nichts unternommen hat und seine Frau sogar zur Weggabe ihres gemeinsamen Kindes überreden wollte. Vor allem war er ja, wenn ich das richtig aufgefasst habe, auch einer der Reiter und somit selbst an der Hetzjagd auf seine Frau beteiligt. Da wirkt seine plötzliche Reue schon ein bisschen seltsam, auch wenn er nun wirklich alles daran setzt, sein Kind wiederzufinden. Die genauen Beweggründe für sein Handeln sollten im Laufe der Geschichte nochmal beleuchtet werden, finde ich, denn momentan kann ich das noch nicht so richtig nachvollziehen.
    Bisher war das alles in einem eher ernsthaften Ton gehalten, aber sobald Rob das Skelett auftaucht, wird die Geschichte plötzlich zu so einer Art Buddy-Story, in der Witze über die Sexualität von Skeletten gemacht werden. Das kommt natürlich schon sehr unerwartet, und so einhundertprozentig passt das vielleicht auch wirklich nicht zusammen. Aber spaßig zu lesen waren diese Abschnitte allemal. Vor allem den Eigenarten des Skelettdaseins wurden einige lustige Passagen gewidmet mit dem ganzen Kram, der ständig zwischen den Rippen hängen bleibt usw. Dennoch habe ich in diesem Teil der Geschichte nicht immer ganz verstanden, was da eigentlich passiert: Wieso vertraut Kellan dem Skelett so bedingungslos? Er fragt ja nicht einmal danach, wer es geschickt hat. Und wohin reisen die beiden am Schluss dann eigentlich hin? Ich kann mich nicht daran erinnern, dass das mal besprochen wurde; die scheinen einfach so drauf los zu latschen. Das gibt diesem Handlungsstrang einen etwas konfusen Beigeschmack für mein Empfinden.
    Am spektakulärsten ist sicherlich der Abschnitt, der sich um Javier dreht (der wohl die Rolle des Erzschurken einnehmen wird). Hier lebt Ajnif wieder ihre Vorlieben für fieses Ekelzeug und unangenehme Sexualität aus, die ja zuvor schon deutlich wurden. Ich muss aber sagen, dass ich das hier ziemlich gut und eindrücklich gemacht finde. Solche gewalthaltigen Sexszenen geraten ja schnell mal in Gefahr, billig und reißerisch zu wirken, und die vergleichbaren Szenen, die es hier im Forum schon gibt und an die ich mich jetzt gerade erinnern kann, haben mir auch alle genau aus diesem Grund nicht so gefallen. Ajnif hat aber ein besseres Gespür dafür, finde ich, und schafft es, Javier als absolut widerwärtigen Sadisten in Szene zu setzen, ohne dass das Niveau der Geschichte darunter leiden würde. Schön übrigens auch, dass Javier dann am Ende doch noch eine menschlichere Seite bekommt, indem enthüllt wird, dass er seine Tochter heimlich vor dem Opfertod gerettet hat. Ich bin übrigens mal gespannt, ob es sich bei Javier und seinen Leuten nun um echte Vampire handelt. Fast scheint es mir eher so, als ob sie das Blut einfach so im Rahmen eines kultischen Rituals trinken, und spitze Eckzähne, Knoblauchphobien usw. wurden ja auch noch nicht erwähnt. Mal schauen, was da noch so für Enthüllungen folgen werden!
    Stilistisch finde ich die Geschichte gut gelungen, von einzelnen grausigen Ausrutschern wie "Das Klappern Rob seiner Knochen hallte durch die Nacht" mal abgesehen. Was beim jetzigen Stand ein bisschen negativ auffällt, ist die etwas seltsame Struktur der Geschichte. Die Kapiteleinteilung wirkt absolut wahllos, und dass auf die lange Erzählung aus der Sicht der Protagonistin nun plötzlich zwei ganz andere, kürzere Passagen aus der Sicht anderer Leute folgten, wirkt auch nicht so ganz stimmig. Das hätte man sicherlich eleganter hinbekommen können. Trotzdem: Im Ganzen hat mich die Geschichte gut unterhalten und macht mit den vielen rätselhaften Andeutungen (z.B. was Sagittas Rolle angeht) auf jeden Fall neugierig auf die Fortsetzungen. Für meine Stimme reicht es allerdings nicht, denn dazu kommen dann doch zu viele Kritikpunkte bei mir zusammen. Aber so wie es momentan aussieht, könnte es ja vielleicht auch ohne meine Hilfe zum Sieg reichen!

    MiMos Schon-jetzt-300-Seiten-Roman "Halbzeitkatastrophe" hatte ich mir schon in zwei Kommentaren vorgenommen und dabei ein sehr positives Fazit gezogen. MiMo hat wirklich so ziemlich alle Kritikpunkte, die ich noch an "Vollzeitmann" auszusetzen hatte, ausgemerzt, und konzentriert sich nun deutlich mehr auf eine spannende und wendungsreiche Geschichte als auf die Kämpfe, die es aber natürlich auch noch gibt und die im Rahmen einer ausgefeilteren Handlung gleich doppelt so viel Spaß machen. Die Story hat mich tatsächlich schon ab dem ersten Kapitel begeistert, weil direkt eine Menge ungeklärter Fragen im Raum stehen, die sehr geschickt erst nach und nach beantwortet werden (bzw. zum Teil auch noch gar nicht beantwortet wurden). Auch die Grundstruktur der Geschichte finde ich sehr gelungen: Einzelne kleinere Episoden wie die Auseinandersetzung mit Don Bege fügen sich harmonisch in die übergeordnete Handlung um die merkwürdigen Meteoritenschauer, das Verschwinden von Lilly und Troy und die noch nicht richtig einzuordnenden Aktivitäten der Karmesinroten ein. Zuletzt waren es mir dann zwar doch wieder ein bisschen zu viele Kämpfe hintereinander - aber kaum habe ich diese Kritik geäußert, da haut MiMo auch schon ein Kapitel namens "Verschnaufspause" raus. So muss das sein, das nenne ich mal Dienst am Leser! Das neueste Kapitel ist übrigens aus meiner Sicht tatsächlich eines der besten des zweiten Teils der Geschichte und lenkt die Geschichte mit dem geplanten Geiselaustausch in eine sehr interessante Richtung.
    Natürlich hatte ich auch einiges zu kritisieren, was bei einer 300-Seiten-Story aber auch wohl relativ selbstverständlich ist. Das werde ich jetzt nicht nochmal hier im Detail aufführen, kann man ja in den Kommentaren nachlesen. Letztendlich fallen die Kritikpunkte auch alle nicht so sehr ins Gewicht, dass sie meine Entscheidung in dieser Kategorie beeinflussen könnten.

    Und die fällt relativ deutlich zugunsten der "Halbzeitkatastrophe" aus, die mich am besten unterhalten konnte und den größten Suchtfaktor beim Lesen bei mir ausgelöst hat. Natürlich profitiert die Geschichte ein bisschen davon, dass sie schon so weit fortgeschritten ist, allerdings behaupte ich mal, dass ich auch den ersten vierzig oder fünfzig Seiten allein schon meine Stimme gegeben hätte. Denn wie gesagt: Die Story hat mich von Anfang an mitgerissen und mich dadurch auch erst vollends davon überzeugt, mir die Kategorie 2 noch vorzunehmen. Insofern bekommt MiMo jetzt auch verdientermaßen meine Stimme!

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