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    Ehrengarde Avatar von Gorr
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
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    Alle schauten sich um, wer wohl die nächste Strophe anstimmen würde und die Blicke blieben an Gorr hängen.

    Der stand miesepetrig und mit verschränkten Schinkenarmen da.

    Er brauchte sich nicht wundern, dass er keine Antwort erhalten hatte. Er wusste ja, weshalb. So läuft es nunmal in der Vetternwirtschaft. Du kriegst was du schickst.

    Er spürte die Blicke auf sich.

    "Wenn ihr glaubt, dass ich jetzt in euer blödes Liedchen einsteige, habt ihr euch geschnitten..."

  2. Beiträge anzeigen #342 Zitieren
    Frau General Avatar von Schmok
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
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    Das hat ja eher so semi-gut funktioniert. Nicht nur, dass Gorr die aufgekommene Stimmung sabotiert - nein, figurativ sogar mit dem Messer aufgeschlitzt und in deren Eingeweide geschifft - hat; Schmok musste sich jetzt auch tatsächlich mit der Tatsache anfreunden, den Anderen zu erzählen, dass er ein Malheur fabriziert hat.

    “Der Hai hat ein Malheur fabriziert!”, platzte es aus dem Kapitänshutträger hinaus, “Durch die vielen lebensrettenden Ausweichmanöver, mit der ich unser Ruder geschändet habe um euch vor dem Raubfisch zu retten und die eigenartige Explosion danach sind wir etwas vom Kurs abgekommen. Aber keine Sorge, an der Welle da hinten sind wir schon mal vorbei gekommen. Jetzt zwei mal links und wir müssten wieder auf der Hauptstraße sein, die uns geradewegs ans Ziel führt.”
    Schmok musste kurz würgen. So viel gequirlten Dünnpfiff hatte er schon lange nicht mehr in so kurzer Zeit von sich gegeben. Und er musste seine Kräfte für das Abendessen schonen. Da den größten Bissen abzubekommen, wurde von Tag zu Tag schwerer. Während die alten Matrosen anfangs noch Angst und Respekt vor den Schiffnappern hatten, wurden sie mittlerweile immer entspannter - was man vor Allem bei der Verteilung des Essens sehen konnte. Die erste blutige Gabel konnte nicht mehr weit weg sein.

    Er stellte sich wieder imposant hinter das Steuerrad und fing an, beschwörend und respektvoll daran zu drehen. Bei Einbruch der Dunkelheit würde er dann versuchen, sich zu erinnern. Seine Piratenzeit war lang her und er hat es damals schon gehasst, sich nach den Sternen orientieren zu müssen. Furchtbar bescheuertes Konzept, was sich die Götter da ausgedacht haben: Leuchtende Punkte am Himmel, die man aber nur nachts sehen konnte und die sich zu allem Überfluss auch noch je nach Jahreszeit bewegten…
    Aber irgendwie würde das schon klappen. Der hellste Stern am Himmel war gleich neben dem Sternenbild von Innos’ Krone. Auch wenn Schmok immer fand, dass es eher wie eine Unterhose aussieht. Und um diese Jahreszeit herum zeigte die rechte Buchse gen Westen. Dann nur noch parallel zur Nase vom Kleinen Magier fahren und spätestens dann müssten sie auf Kurs sein. Er würde später zur Sicherheit noch ein paar Kreise mit dem Zirkel auf die Seekarte malen und dabei angestrengt schauen.

    Sie waren quasi schon in Gorthar.
    Oder Argaan.
    Myrtana?
    Dings.

  3. Beiträge anzeigen #343 Zitieren
    Ehrengarde Avatar von Gorr
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    Der Hai hat ein Malheur fabriziert? Es lag ein ätzender Geruch in der Luft. Gorr kannte ihn gut.

    Blödes Geschwafel.

    Doch hatte sich Käpt'n Schmok wieder entschieden hinter das Steuerrad geklemmt und schien darüber hinaus entschlossener denn je, sie an ihr Ziel zu bringen. Hoffentlich wusste er auch, was und wo das eigentlich war. Adanos steh uns bei.

    Eine Sache konnte man dem Glatzköpfigen aber ganz sicher nicht absprechen: maximale Erfolge bei absoluter Ahnungslosigkeit. Man nenne es Schicksal. Nenne es Glück. Nenne es Kharma.
    Egal in was für eine brenzlige Situation sich sein Bruder auch immer manövrierte (siehe "Auf dem Meer #7, Seite 13, P.7.v.o.u.f.,), auf wundersame Weise kam er doch immer wieder einigermaßen ungeschoren davon.
    Kein Wunder, eigentlich. Denn einen Glatzköpfigen zu scheren kam einem Nackten in die Tasche fassen gleich.
    In die Fleischtasche vielleicht. Und selbst das würde dem Piraten noch gelingen. Schließlich fingert er nicht, er fäustelt.

    "Gut so. Weitermachen, Käpt'n", sagte Gorr knapp und konnte ein leichtes, erleichtert-schelmisches Grinsen im Laternenschein wahrnehmen.

    "Da Hailo von uns gegangen ist brauchen wir jemand Neuen auf dem Ausguck. Freiwillige?"

  4. Beiträge anzeigen #344 Zitieren
    Keynesianer Avatar von Bloodflowers
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Bloodflowers ist offline
    Bloody war noch etwas enttäuscht das Gorr nicht seine poetische Ader ausgelebt hatte und eine Strophe zum besten gegeben hatte, einfach weil er meinte das Gorr da durchaus ein gewisses Talent besaß. Aber gut, so war es nun mal.
    Aufgrund des tragischen Todes von Hailo, musste jemand Anderes nun den Ausguck besetzen. Den Ausguck zu besetzen war eine verantwortungsvolle Aufgabe. Man musste aufmerksam sein und die Besatzung des Schiffes bei Entdeckungen sofort in Kenntnis setzen. Zum Beispiel bei Landsichtung, aber auch bei möglichen Gefahren musste gewarnt werden (Schiffe, Eisberge, Felsen, Riesenhaie, Schiffbrüchige, "Schmok ist wieder am Ruder" etc.). Der Bandit beschloss aber trotzdem sich einfach mal zu bewerben, er wollte neue Wege und Herausforderungen suchen. Normalerweise sagte man ja Bloody nach, er besäße den Horizont eines Teichfroschs, aber das würde sich ändern. Man könnte jetzt sagen, ein Teichfrosch im Ausguck, immerhin etwas besser.

    Der Bandit müsste nur noch schnell das Bewerbungsformular ausfüllen und Gorr überreichen. Dabei handelte es sich um das übliche Standardprozedere: Personendaten, Lebenslauf, Motivationsschreiben (Bloodys Stärke) und die Gehaltsvorstellungen. Bei der nicht vorhandenen Qualifikation des Banditen würde er wohl etwas zahlen müssen um den Job zu machen.
    "Also ich zahle maximal 2 Goldstücke pro Tag." sprach er das Geschriebene laut aus. Gut ok, vielleicht ließ er sich noch hochhandeln auf maximal 3 Goldstücke, aber das auch nur wenn es eine lukrative Altersversorgung dazu geben würde.

    Der Bandit überreichte als vermeintliches Bewerbungsformular dem Schmied sein altes Taschentuch und meinte:
    "Da ich wie es aussieht der einzige Bewerber bin, werde ich schon mal hinauf klettern. Sei so lieb und bring mir nachher das Essen hoch!" grinste Bloody und kletterte schnell hinauf, ehe er sich eine Schelle von Gorr einfing.

  5. Beiträge anzeigen #345 Zitieren
    Ehrengarde Avatar von Gorr
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Gorr ist offline
    Bloody steckte ihm ein Taschentuch zu, welches so lange schon nicht gewaschen worden war, dass die Rotzfahne auch ohne das leiseste Lüftchen wie eine Eins gestanden hätte. Dazu war es auch noch völlig gelb, obwohl Gorr sich hundertprozentig sicher war, dass es mal blütenweiß gewesen sein musste.
    Der Schmied nahm das Stück Stoff mit zwei spitzen Fingern entgegen. Völlig perplex von der unverständlichen Geste.

    "Essen bring ich dir hoch, ja", antwortete er noch immer verwirrt vom Taschentuch.

    "Möchtest du dein Essen denn in fester Form - oder in flüssiger Form?"

    Bloody seinen Anteil an der Mannschaftsverpflegung in Grog auszuzahlen konnte keine gute Idee sein, in Anbetracht der Tatsache, dass sein neuer Arbeitsplatz etwa 12 Fuß über ihnen lag.
    Wenn er schon selbst nicht vom Ausguck fiel, so konnte man sich von da oben doch immerhin herrlich auf die Köpfe der anderen erbrechen.

    Andererseits wollte Gorr aber auch ungern mit einem Silbertablett mit fein aufgestapelten, goldbraunen Fischstäbchen an den Wanten empor klettern.

    Nun stand die Frage aber in der Luft.

    Und plötzlich fiel dem Schmied ein, dass es ja gar keine Fischstäbchen mehr geben würde. Den Fisch hatten sie ja mit der Gig an den Hai verfüttert.
    Geändert von Gorr (30.09.2023 um 12:25 Uhr)

  6. Beiträge anzeigen #346 Zitieren
    Abenteurer Avatar von Ylva
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    Ylva ist offline
    Mit ungutem Gefühl im Magen stand die Jägerin an der Reling und blickte auf das endlose Meer, das vor ihr lag. Wellen türmten sich auf und brachen in sich zusammen, gebaren weißen Schaum, der ebenso schnell wieder in den Fluten verschwand wie er auftauchte. Ein ewiges Rauschen und Schlagen lag in der Luft und drang an ihr Ohr, als die Wogen gegen die Bordwand prallten und das Kielwasser hinter ihnen in einem Keil auseinanderdriftete. Das ewige, blaue Meer, das heute eher in leicht stürmischen Grautönen vor ihnen lag, aufgewühlt und unruhig. Kein Land, kein fester Fleck, der Ylva Sicherheit geben konnte. Kein Fixpunkt. Ihr war übel.
    Calan stand auf der anderen Seite des Schiffes und schien von all dem gänzlich unbeeindruckt. Er schritt über die schwankenden Planken zu ihr hinüber, unter dem Segel, das im Wind knarrte. Wie, bei allen sieben Höllen konnte er dieses Geschwanke aushalten? Wie schaffte er es, dass er nicht bei jedem Wellenschlag umkippte? Verdammter Innosler.

    Der Ordenskrieger wollte eben den Mund aufmachen um etwas zu sagen, doch Ylva hielt ihn mit einer energischen Geste zurück. Nicht nur, dass sie nicht im geringsten interessierte, was er zu sagen hatte, beim Versuch zu antworten wäre definitiv mehr als nur Worte aus ihrem Mund gekommen. Verdammt, sie sollte überhaupt nicht hier sein! Sie hätte schon auf halben Weg zurück nach Nordmar sein können, und noch ein, zwei Tage und sie wäre im Wolfsclan. Doch nein, gegen ihren Willen wurde sie mitgeschleppt – entführt, konnte man fast schon sagen – um mit diesem gottverdammten Calan auf diese gottverdammte Insel zu schippern. Und all das auf einem nicht unbedingt vertrauenerweckenden Schiff, was auch immer es genau war. Galeone, Klipper, Kahn. Ylva kannte sich damit nicht aus. Solang es aus Holz war und schwamm war es ein Schiff.
    Eine heftige Welle schlug gegen die Bordwand. Verzweifelt hielt sich die Jägerin an der Reling fest, krallte sich an das Holz und verfluchte innerlich alle Götter, Calan und das Meer. Ihr Magen schien in ihrem Körper wild durch die Gegend geschleudert zu werden und machte ungute Geräusch. Sie wurde grün im Gesicht, spürte, wie sich etwas unaufhaltsames anbahnte.
    „Ich hasse dich.“ würgte sie an Calan gewandt hervor und beugte sich über die Reling, die Fische zu füttern. Es brachte keine große Erleichterung, stattdessen einen widerlichen Geschmack im Mund. Sie stöhnte. Wie weit war diese Insel? Allzu weit konnte es doch nicht sein. Oder?
    Oder?

  7. Beiträge anzeigen #347 Zitieren
    Ehrengarde Avatar von Gorr
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Gorr ist offline
    "Laaaaaaaand!" Es war nicht das erste Mal, dass Bloody falschen Alarm gab. "Land in Siiiiiiiieeeeecht!" schallte es vom Ausguck herunter. Das letzte Mal war es ein Möwenschiss auf dem Fernrohr gewesen, den der Ehrenbandit für eine Insel gehalten hatte. Die halbe Mannschaft und etwa eine halbe Stunde hatte es gebraucht, um ihn zu überzeugen, dass er irrte.

    Gorr kniff die Augen zusammen und starrte angestrengt in die Ferne. Anne Bonny tauchte neben ihm auf und starrte mit. Dann reihte sich Redsonja ein. Schließlich reihte sich Käpt'n Schmok am Ende der Schlange ein.
    Gorr registrierte es aus dem Augenwinkel und schaute kurz herüber. Er starrte weiter angestrengt. Dann blickte er zurück zu Schmok.

    "Und wer steuert jetzt das Schiff?", fragte er seinen Bruder provokant.

    "Ach ja", war die knappe Antwort und schon war der Glatzkopf wieder verschwunden.

    "Piraaaatäääään!" rief Bloody nun plötzlich aufgeregt.
    Gorr verlor langsam die Geduld.
    "Wir sind doch die Piraten, du Produkt einer Fleischwanze!", schrie er nach oben in das Gemäst wo Bloody saß.

    "Neeiiin! Piraten! Da! Direkt aus der Sonne!"
    Er deutete über das Heck hinaus.
    Und tatsächlich. Es näherte sich ihnen ein kleines wendiges Segelschiff von hinten, mit rasender Geschwindigkeit.

    Der Schmied stieß einen tiefen Seufzer aus als er es schließlich sah.

    "Kacke..."

  8. Beiträge anzeigen #348 Zitieren
    Keynesianer Avatar von Bloodflowers
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Bloodflowers ist offline
    Bloody war schnell vom hohen Ausguck hinab geklettert. Unten angekommen sah er Gorrs zerknittertes Gesicht und fragte:
    "Was ist los, wie sieht's aus?" Gorr meinte nur das Bloody das doch am besten wüsste, er käme ja gerade von oben.

    Das Piratenschiff hatte sich schnell genähert und fuhr nun seitwärts des Schiffes. Würden Sie das großbauchige Handelsschiff rammen? Das wäre wohl aussichtslos. Was hatten die Piraten vor? Einen Akt der Piraterie? Gab es hier an Bord nicht ebenfalls Piraten und würde dies dann nicht gegen irgendwelche Piratenregeln oder irgendeinen Kodex verstoßen?

    "Keine Panik Leute, ich kümmere mich darum!" sagte der Bandit entschlossen und ging an die Reling. Er blieb eine Weile stehen, schaute, zuckte schließlich mit den Schultern und ging dann zurück zu den anderen. Zufrieden meinte er zu Gorr und den Anderen:
    "Anscheinend sind sie weg!" - "Nö, die sind auf der anderen Seite!" - "Achso..." für kurze Zeit gab es ein betretenes Schweigen "Weiß ich doch... wollte euch nur testen!"
    Bloody schaute zur anderen Reling auf der anderen Seite des Schiffes und sah wie gerade ein Enterhaken geflogen kam und über der Reling hängen blieb. Schnell lief er auf die andere Seite, nahm den Enterhaken und warf ihn wieder hinab. Er drehte sich wieder zu seinen Begleitern um und rief:
    "Seht ihr, kein Problem. Zum Glück haben die nicht alle zugleich 'nen Haken geworfen."
    In dem Moment hörte der Bandit wie gleich mehrere schwere, anscheinend metallische Gegenstände über die Reling fielen und sich mit der Reling verkanteten. Bloody drehte sich wieder um und sah das Dilemma. Die Seile hingen schon recht straff an den Haken. Die Piraten kletterten anscheinend schon hinauf auf das Schiff.
    "Welchen zu erst? Den? Oder den da? Oder doch den anderen?" innerlich stieß der Bandit einen Schrei aus.
    "Verdammt Leute, ich kann mich nicht entscheiden."

    Die Piraten würden bald das Schiff entern, soviel stand fest.

  9. Beiträge anzeigen #349 Zitieren
    Drachentöterin Avatar von Anne Bonny
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    im Piratenlager
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    Anne Bonny ist offline
    Das war der Piratin auch noch nicht passiert. Sie würde von Piraten angegriffen?? Woher kamen die denn? Tja das Piratenlager war nicht der Mittelpunkt der bekannten Welt. Sie griff nach ihrem Degen und machte sich bereit.

    „Schmooo…!?“ Nein, das war er gar nicht. Jedoch genauso riesig, glatzköpfig … Der Pirat stürmte auf Anne zu. Konnte er sich nicht einen ebenbürtigen Gegner suchen. Da konnten ihr Fechtkünste noch so gut sein, gegen so einen Hünen hatte sie keine Chance.

    Ihren Degen steckte Anne schnell wieder ein. Ihr Vorteil war, dass sie viel kleiner und beweglicher war als der Riese. Geschickt wich sie seinen Hieben aus sprang von links nach rechts, dann auf die Reling und ergriff das herunterhängende Seil eines Enterhakens und wickelte das Ende mehrmals um ihr Handgelenk. Leider fehlte der Piratin ein wenig die Übung mit dem Enterhaken und so reichte der Schwung nicht aus den Ausleger zu erreichen. Sie flog zurück und knallte gegen den Hauptmast.

    „Autsch!“

    Etwas benommen verkroch sie sich in ein Fass. Zum Glück hatte sich Der Hüne inzwischen einen anderen Gegner gesucht.

  10. Beiträge anzeigen #350 Zitieren
    General Avatar von Yared
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Yared ist offline

    An Bord der Santorija, Korsarenflottille unter myrtanäischer Flagge, nordwestlich von Thorniara

    Der Rumpf der Santorija pflügte durch den hohen Seegang. Das Pinassschiff und die auf etwa gleicher Höhe problemlos mithaltende Schebeke machten gute Fahrt. Der starke Westwind trieb sie zielstrebig auf Argaan zu.
    Der Sturm, der sie nun schon zwei Wochen ihrer Reise begleitete, klarte allmählich auf. Doch immer noch türmten sich jenseits der Mastspitzen die Wolken in Wellen auf, die vom Wind gen Osten über den Himmel gerollt wurden. Unter ihnen bäumte sich noch immer die See auf. Dort wo die Wolken kurzzeitig auseinandertrieben, brachen sich gleißend die Strahlen der Herbstsonne ihre Bahn und zeichneten glitzernde Inseln in leuchtendem Meeresgrün und Silber mit irisierend schillernden Stränden in die Berge und Täler der aufgewühlten See.
    Die Luft war kalt und schmeckte frisch und salzig zugleich. Alles an Deck, von Reling und Planken bis hin zu den Segeln und laufendem Gut, war benetzt mit einer feinen Schicht nasser Perlen. Es ließ sich unmöglich feststellen, ob sie von der aufspritzenden Gischt oder dem immer wieder herabstäubenden Nieselregen stammten.
    Yared stand auf dem Achterdeck am Schanzkleid und betrachtete die mit ihnen Richtung Osten ziehenden Wolkenfronten. Nach seinen Berechnungen würden sie Thorniara in wenigen Tagen erreichen. Der Kapitän war froh, dass sie trotz des lang anhaltenden Sturms den Konvoi bis jetzt hatten zusammenhalten können. Es bestärkte ihn darin, dass seine Entscheidung, Goya die Alesstyna anzuvertrauen, richtig gewesen war. Auch die Zusammenarbeit mit seinem neuen Kapitänleutnant auf der Santorija, Srekos – einst Arentins Lehrling im Segelmacherhandwerk, gestaltete sich reibungslos.
    Das erlaubte ihm nun, sich etwas Zeit zu nehmen, all die Geschehnisse auf dem Festland nochmals Revue passieren zu lassen, bevor sie Thorniara erreichten.

    „Der Krieg ist die Zeit der Ratten, der Friede die Zeit der Mäuse“,

    war Vidas Antwort auf seine Frage nach Paians Erläuterung zur Motivation der Liquidation der SSSuHK gewesen. So langsam hatte sie es raus, so kryptisch zu sein, wie all die anderen Druiden. Yared wusste, dass Im’sedhi eine Zeit lang als Untergebene der Ratte über Melford gewacht hatte. Seine Mutmaßung war, dass sie eigentlich gleichrangig mit I’nadhor war. Wahrscheinlich wechselten sich die beiden ab, er führte in Kriegs- und Notzeiten, sie im Frieden. Über Jahrhunderte musste das gut gegangen sein, bis I’nadhor sich geweigert hatte Platz zu machen, den Zyklus unterbrochen hatte.
    Vermutlich war es ganz gut, dass er damals gegenüber Meister Porgan den Rattenstein abgelehnt hatte. Am Ende wäre er noch in Konkurrenz zu Im’sedhi geraten. Falls er irgendwann mal noch nach Silden zurückkehren mochte, könnte er ja Meister Ornlus Rat nachkommen und versuchen seine Theorie mit Runak zu besprechen – auch wenn er irgendwo bezweifelte, dass er sonderlich mehr aus dem Druidenältesten herausbekommen würde, als aus den anderen Angehörigen seiner Zunft.
    Vielleicht war es auch besser diese Vergangenheit ruhen zu lassen. Der Paladin war kein Sippenmitglied mehr, der Kauffahrer kein Faktorist mehr. Yared verband nun kaum mehr etwas mit der Rattensippe, als ein langes Kapitel seiner Vergangenheit. Einzig die persönlichen Bande zu einzelnen Mitgliedern bestanden noch und würden hoffentlich weiter bestehen.
    Es war seltsam. Der Gedanke an Abschied, an das Durchtrennen dieser Bande ließ ein wenig Traurigkeit, ein Gefühl der Einsamkeit in seiner Brust ansteigen. Gleichzeitig fühlte er sich frei und zuversichtlich, atmete auf, bereit für alles was der Wind ihm vor die Nase wehen würde.
    Geändert von Yared (15.11.2023 um 06:49 Uhr)

  11. Beiträge anzeigen #351 Zitieren
    Fischjägerin  Avatar von Larah
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Larah ist gerade online

    An Bord der Santorija, ein halbes Etmal nordwestlich von Thorniara

    Larah umfing die Dunkelheit der Nacht, als sie wieder zu sich kam. Instinktiv erfasste sie am unmerklichen, aber stetigen wogenden Auf und Ab ihrer Umgebung, dass sie sich an Bord eines Schiffes befinden musste. Sie war auf eine mit Schilf gefüllte Matratze gebettet und in mehrere Decken gekuschelt, die ihre Körper für die Zeit der Bewusstlosigkeit warm gehalten hatten.
    Die Gortharerin musste sich den Schlaf aus den verklebten Wimpern streichen. Nur vage und bruchstückhaft erinnerte sie sich an mehrere kurze Momente des Halbschlafs, in denen man sie zum Essen und Trinken aufgerichtete hatte.
    Die Koje öffnete sich im Dunkel der draußen herrschenden Nacht nur schemenhaft erkennbar zu einer Kajüte. Irgendwoher drang ein fahl flackernder Lichtschein heran.
    Larah streckte sich erst, dann legte sie sich zur Seite und zog die Beine an, um sich auf ihren linken Arm gestützt aufzusetzen. Ihre Schlafstatt war eine selbst für ein größeres Schiff geradezu luxuriös große Koje, in der sie trotz ihrer hochgewachsenen Gestalt gut Platz fand. Vorsichtig und tastend setzte sie ihre Füße mit den Zehen voran auf den Kajütenboden. Die Bohlen waren glatt geschliffen, aber kalt. Sie musste sich kurz mit der Rechten am Rahmen der in die Bordwand eingelassenen Koje abstützen, als sie sich auf den schmalen Fersen aufstellte und ihr Gesäß aus den Daunen hob.
    Es war seltsam, aber irgendwie schienen ihre Beine kaum Kraft eingebüßt zu haben. Wie lange hatte sie darniedergelegen? Es musste doch mindestens ein halber Mond gewesen sein. Der fehlende Muskelschwund irritierte die Fischjägerin, doch sie schob den Gedanken fürs Erste beiseite.
    Nur mit einem einfachen Nachthemd aus Leinen bekleidet stand sie in der nächtlichen Kajüte und sah sich um. Nirgends brannte Licht, nicht auf dem Tisch in der Mitte der Kajüte, nicht auf dem Schreibpult, das in der Seitengalerie auf der Backbordseite an den Verschlag mit der Koje anschloss, nicht von der hölzernen Bank, die den Raum auf der Heckseite mit der darüber liegenden Fensterfront abschloss. Alle Kerzen und Lampen im Raum waren aus und erkaltet.
    Auf der Hängematte, die jemand auf Steuerbord im nicht abgeteilten Bereich der Seitengalerie aufgehängt hatte, lagen nur ein paar verwaiste Wolldecken. Wer auch immer sein Bett für sie geräumt hatte, war gerade nicht anwesend.
    Regen peitschte und trommelte gegen die hölzerne Tür im Heckspiegel, die zu einem Balkon hinaus führen musste, und die Fenster zu beiden Seiten davon. Larah warf einen kurzen Blick nach draußen. Achtern aus konnte sie durch den Wasserschleier auf den Scheiben verschwommen die Positionslaternen eines weiteren Schiffes ausmachen.
    Der Schein, den sie von der Koje aus gesehen, ging von einem Spiegel aus, der offenbar das wenige Licht von draußen reflektierte. Er hing gegenüber an der Wand des Verschlages im vorderen Teil der Steuerbordseitengalerie. Darunter stand eine Waschschüssel auf einem Bord. Der Spiegel war klein und rund, aber groß genug um ihr Gesicht einzufangen.
    Larah streifte das Nachthemd über ihren Kopf, während sie zu dem Spiegel hinüber ging, und legte es über die Lehne eines der Stühle am Tisch in der Raummitte, der wie sie jetzt sah, weitgehend mit Seekarten und anderen Schriftstücken belegt war.
    Neben der Waschschüssel stand ein Wasserkrug, der offenbar frisch gefüllt war, wie sie beim Anheben feststellte. Vorsichtig goss sie den Inhalt in die augenscheinlich saubere Schüssel, tauchte ihre Hände hinein, schöpfte mit ihnen das kühle Nass, während sie sich herunterbeugte. Erst trank sie einige Schlucke aus ihren Händen, dann benetzte sie sich das Gesicht und fuhr sich mit den feuchten Händen über den Hals. Einzelne Tropfen liefen über ihren Oberkörper herunter. Da sie kein Tuch zum Abtrocknen hatte, musste sie einen kurzen Moment warten, bevor sie das Nachthemd wieder überzog und sich auf die Suche nach ihren Kleidern machte. Sie nutzte die Zeit, sich im fahlen Schein, der von draußen hereindrang, im Spiegel zu betrachten. Ihr Gesicht schien unverändert. Nur sonst so gerne auftretende Augenränder ließen sich kaum feststellen. Das lange Ruhen hatte also zumindest kleine Vorteile gezeitigt.
    Sie bewegte ihren Kopf und Körper oberhalb des Spiegels, um ihren Hals und Oberkörper zu begutachten. Kurz hob sie mit den Händen das lange blonde Haar – es hatte mindestens einen Fingerbreit an Länge zugelegt – und inspizierte ihren Nacken. Während sie noch in der Drehbewegung war, erspähte sie am Rand ihres Blicks einen Schatten auf der Haut ihrer linken Schulter. Sie hielt inne und stellte sich auf die Zehenspitzen, um die Schulter besser im Spiegel betrachten zu können. Im fahlen Licht zeichnete sich deutlich ein einfach verschnörkeltes Mal auf ihrer hellen Haut ab. Das war also das Mal der wilden Jagd, das Zeichen, dass sie vom Herrn der Sümpfe nach Tooshoo gerufen wurde.
    Bevor sie es eingehender untersuchen konnte, hörte sie draußen auf dem Gang lauter werdende Schritte. Eilig unterbrach sie ihre Betrachtungen, angelte sich das Nachthemd und zog es wieder über.
    Gerade war sie fertig und wandte sich der Kajütentür zu, als diese aufging und warmer Lichtschein einer Öllampe hereinfiel. Hinter der Lampe erkannte sie den unverkennbaren Umriss eines Mannes mit Dreispitz auf dem Kopf.
    „Du bist aufgewacht? Wunderbar, genau rechtzeitig.“, drang die bekannte warme Stimme des Kapitäns zu ihr herüber.
    Yared betrat die Kajüte stellte die Lampe auf das freie untere Ende des Tisches.
    „Wie lange sind wir schon unterwegs?“, fragte Larah unumwunden. „Vier Wochen seit Silden, drei Wochen seit unserem planmäßigen Rendezvous in Kap Dun. Gegen Morgennachmittag sollten wir in Thorniara einlaufen“, antwortete der Kapitän. Er nahm erst den Dreispitz ab, dann den regennassen Mantel und hängte beides an Haken neben der Tür.
    „Hast du…?“, fragte Larah begleitet von einem fragenden Blick und einer auf sie selbst weisenden Geste, doch seine Antwort unterbrach sie, bevor sie zu Ende sprechen konnte. „Nein, natürlich nicht. Quen hat sich um dein leibliches Wohl gekümmert - wenn sie nicht konnte, Donna. Und Dinah hat dich ein paar Mal untersucht, um sicher zu gehen, dass dir nichts fehlt.“ Er lächelte ihr zu. „Ich habe nur meine Koje zur Verfügung gestellt.“ Und mir eine kostenfreie Passage nach Argaan gewährt, ohne die ich vermutlich gestorben wäre, dachte Larah. Warum musste der Kapitän immer so untertreiben?
    „Ich danke dir.“
    Yared öffnete mehrere Schränkchen und kramte zwei Gläser, eine Weinflasche und eine Platte mit Obst und kaltem Braten hervor, die er auf dem Tisch platzierte.
    „Nicht der Rede wert.“ Er konnte offenbar schlecht mit Lob umgehen. „Iss etwas.“
    Das ließ sich Larah nicht zweimal sagen. Die Früchte - bereits leicht schrumpelige Äpfel und eine Art Zitrusfrucht - waren süß und säuerlich zugleich. Der Braten schmeckte so köstlich, dass sie darauf achtgeben musste, nicht zu hastig essen. Das weckte weitere Lebensgeister in ihr und ein leicht beunruhigender Gedanken kam ihr.
    „Mein Proa?“, fragte sie zwischen zwei Bissen den Kapitän, der sich daran machte, ein paar Lichter mehr anzuzünden, obwohl Larah durch die Fenster mittlerweile bereits einen Hauch aufziehenden Tageslichts wahrzunehmen glaubte. Die Morgendämmerung musste nicht mehr fern sein.
    „Steht sicher verstaut auf dem Hauptdeck der Santorija, bereit in Thorniara wieder zu Wasser gelassen zu werden“, antwortete er, „Angesichts der erwartbar stürmischen See auf unserer Überfahrt, war es mir zu gefährlich, sie nur in Schlepptau zu nehmen.“
    Erleichterung machte sich zu dem guten Essen in ihrem Magen breit.
    Yared hingegen war noch nicht fertig mit Herumkramen. Nachdem er die schnelle Mahlzeit auf den Tisch gezaubert hatte, räumte er die Karten und Papier beiseite und holte frische Kleidung für sie aus einer der beiden Kleidertruhen, die in der Backbordecke der Heckseite der Kajüte standen. Er legte sie auf den freigeräumten Tisch.
    „Deine übrigen Sachen befinden sich auch alle in der rechten Truhe, falls du irgendwas anderes anziehen möchtest oder brauchst. Das hier hat Quen bereitgelegt. Sie hat auch all deine Habe in Silden zusammengepackt. Wenn du also irgendwas suchst, frag am besten sie.“
    Larah nickte dankbar und schlang noch einen weiteren Brocken Braten hinunter.
    „Gut, dann wäre das wichtigste geklärt. Iss erstmal fertig. Dann zieh dich an. Ich warte draußen auf dich. Sonst bekommen wir hier noch mehr Gerüchte an Bord, gegen die mich selbst der standhafte Sir Augustin nicht mehr wird verteidigen können.“ Yared zwinkerte ihr zu und verließ seine Kajüte.
    Larah nickte nochmals dankbar, nahm einen großen Schluck des süßen Portweins, schluckte zufrieden und atmete tief ein.
    Geändert von Larah (15.11.2023 um 17:04 Uhr)

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    Ehrengarde Avatar von Gorr
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Gorr ist offline

    Auf der Siebenarmigen Jungfrau

    Es war eine wahrlich epische Schlacht, die um die Aneignung der Siebenarmigen Jungfrau entbrannte. So episch gar, dass sie jeder Beschreibung spottete. Unbeschreiblich, quasi. Die Klingen blitzten, die Fetzen flogen, Glatzen wurden geklatscht, Augen wurden zermatscht, Sehnen und Seile durchschnitten. Fässer lösten sich aus ihrer Verankerung und purzelten quer über das Deck. Manche von ihnen nahmen sogar Reißaus und flogen über die Bordwand in das eiskalte Meer. Andere fegten in ihrem Taumel bärbeißige Matrosen von den Füßen. Wie in Zeitlupe verhakten sich Gliedmaßen und Leiber ineinander. Verdrehten sich in wirrem Tanz. Die Sekunden dehnten sich zu Minuten, Minuten dehnten sich zu Stunden. Es geschah soviel auf einmal, dass es Monate gebraucht hätte, alles nachzuerzählen.

    Es war ein Schauspiel, wie man es noch nie zuvor gesehen hatte - doch dies soll keine Nacherzählung sein. Dies ist nur ein Tribut.

    Vor der größten Seeschlacht seit Menschengedenken. Mindestens.

    Der Kampf währte so lange und so wild und heftig und unerbittlich und undurchsichtig, dass niemand voraussehen konnte, dass er mit einem großen Krach auf einmal enden würde. Weil niemand der am Kampf Beteiligten mitbekommen hatte, dass die beiden ineinander verkeilten Schiffe noch immer mit voller Windlast auf den Hafen zufuhren, den Pier zwischen sich zerschmetterten, eine Schneise der Zerstörung in den Kai zogen und rumpelnd und knirschend mit ihren Bügen in die obere Etage des Hafenbordells "Zum Flotten Freier" eintauchten. Eine Dame, die eben noch rittlings auf der Kundschaft gewippt hatte, wurde aus dem Sattel gehoben und fand sich nun in zweideutiger Pose mit der Galionsfigur auf dem Bugspriet. Die zahlende Kundschaft lag nun unter den zwei ungleich spröden Damen. Ein denkwürdiger Tag, der einen naheliegenden Namenswechsel des Etablissements nach sich ziehen und in die Annalen der Stadtgeschichte eingehen würde.

    Während der Staub noch dabei war, sich zu legen, stand ein sichtlich stolzer Schmok breitbeinig und breit grinsend, die Arme verschränkt wie eine Reinigungsmittelwerbefigur, auf dem Deck und proklamierte lautstark:

    "Hab doch gesagt, dass ich euch an's Ziel bringe!"

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    General Avatar von olirie
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
    olirie ist offline

    An Bord der Butterfass

    Schleifendes kratzen, rhythmisch im Schub und Zug des Armes, wie ein stumpfes Blatt auf dickem Eichenbalken. Leises, dumpfes Stöhnen, der Körper war schwach, der Schmerz unzureichend betäubt doch der Geist weilte bereits im Delirium. Es roch nach rostigem Eisen und fauligem Fleisch, Schlamm war auch dabei und der Moder durchnässter Stoffe. In dieser sowohl grausigen als auch sinnesüberreizenden Atmosphäre bahnte sich die Knochensäge ihren Weg durch den Unterschenkelknochen. Es war nicht der erste, an diesem Tage, in diesem Zelt, der durchtrennt werden musste und wohl noch lange nicht der Letzte. Irgendwo musste sich ein sprichwörtlicher Haufen an abgetrennten Gliedmaßen befinden. In der Verzweiflung, die Massen ohne ausreichende Mittel zu bewältigen, wurde nun allzu häufig und leichtfertig zu dieser letzten, brutalen Maßnahme gegriffen…
    Der Geruch, er entstammte nicht dem Traum – zumindest in Teilen - der Moder war real, das rostige Eisen ebenso, doch das Blut… zumindest kein frisches war wahrzunehmen. Doch da war noch mehr, Salz mischte sich zum Moder und ein seltsames Gefühl an oliries Hals. Da war etwas kaltes, etwas metallisches, etwas scharfes… und dann überkam den Magier ein Gefühl der Übelkeit, den inneren Würgereflex musste er mit aller Kraft unterdrücken. Dieser faulige, Rum geschwängerte Mundgeruch, der offenbar direkt neben seinem Gesicht den Ursprung hatte überdeckte alle anderen Gerüche wie ein Schattenläufer, der gerade ein Molerat-Nest betrat.
    „Das war ein großer Fehler“, zischte es auf der sprechenden Kloake.
    Widerwillig öffnete olirie seine Augen und blickte in das grimmige Gesicht des Lademeisters vom Pier. Henk hatte der Kapitän in genannt. Aus der Nähe betrachtet sah die Visage noch furchiger und mitgenommener aus als aus der Ferne. Die Züge des Mannes waren zornig verschoben, und sowohl die glasigen Augen, als auch die rote Nase und erst recht die deutliche Rumnote zeugten von offenbar verminderten kognitiven Fähigkeiten aufgrund alkoholischer Intoxikation – der Lademeister war schlichtweg besoffen. Jedoch und das führte olirie nicht auf den übermäßigen Alkoholkonsum zurück, schien es sich hier um einen überaus jähzornigen Zeitgenossen zu handeln.
    „Gleich wirst du spüren, was es bedeutet, mich lächerlich zu machen.“
    Offenbar erwartete Henk irgendeine Art von Reaktion auf seine Ankündigung, doch olirie blieb still in seiner Hängematte liegen und harrte der Dinge, die da kommen.
    „Ohhh, hat es dir die Sprache verschlagen? Jetz bist du nich mehr so vorlaut!“
    Mit einem kräftigen Stoß wurde olirie aus der Hängematte befördert und fand sich auf den Planken des Bootes wieder. Sein Blick fiel auf das flauschige Geschöpf, das da reglos neben ihm lag.
    „Laika“, flüsterte der Magier kurz, quittiert von einem hämischen Lachen seines Peinigers.
    „Hat wohl was falsches gegessen, die Kleine“, sagte Henk mit einem sarkastischen Unterton. „Jedenfalls wird sie dir keine Hilfe sein und du brauchst auch nicht hoffen, dass irgendjemand sonst hier heute Abend vorbei schaut, alle Schiffsjungen sind wo anders zugange.“ Höhnisch tönte die kratzende Lache Henks in oliries Kopf wieder. An sich hätte er sich nicht viel daraus gemacht, doch der Anblick seiner reglosen Hündin löste nun doch etwas aus. Wut stieg in dem Schwarzmagier auf, er ballte seine rechte Hand zu einer Faust und drehte sich langsam zu Henk um. Mit weit geöffneten Augen blickte er in die Augen Henks und begann zu lächeln.
    „Wunderbar“, antwortete olirie.

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    Veteran Avatar von Kiyan
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Kiyan ist gerade online

    Gen Argaan

    „Vielen Dank nochmal, dass Ihr uns an Bord genommen habt.“
    Der einäugige Wächter trat an den Kapitän des Schiffes heran, welches ein schnittiger Händlerkahn war. Der Mann schnaubte kurz, nickte ihm zu. „Nicht dafür, das habe ich dir bereits gesagt“, antwortete er brummelnd, „Du bist der Sohn eines alten Kollegen. Und obwohl ich dich zuletzt gesehen habe, als du noch an der Hand deines alten Herrn liefst, gebietet es sein Andenken, dir zu helfen.“ Seufzend schaute er aufs Meer, in die Richtung, in der Gorthars Landmasse und die Silhouette der Stadt nicht mehr als undeutliche blaue Schemen waren.
    „Ihr hättet auch … jemand anderes kontaktieren können“, murmelte Kiyan. Er schrak zusammen, als die kräftige Hand des Kapitäns aufs Holz der Reling schlug.
    „Bist du von Sinnen, Bursche?“, knurrte er ungehalten, „Die Ratten, die deinen Bruder auf dem Gewissen haben, die … nun ja, sagen wir, das Haus Calveit vernichtet haben … diesen Ratten würde ich im Leben nicht helfen. Sie meinen, dass ihr blaues Blut ihnen Vorrechte gibt, dass Einfluss und Wohlstand nur ihresgleichen zustehen, nicht Männern und Frauen, die hart gearbeitet haben.“
    Er spuckte über die Reling ins Meer. „Oi, Adanos, dass die sich beim Pissen die Schuhe nass machen!“
    Kiyan musste unweigerlich lachen, obwohl ihm dazu gar nicht zumute war. „Danke, Herr Jarado“, betonte er abermals, „wirklich.“
    Jarado winkte nur ab, tippte mit dem Finger an den Rand seines Dreispitzes und machte sich auf, um die Arbeiten der Matrosen zu überwachen. Kiyan seufzte und suchte dann nach Heric, der irgendwo herumlungerte. Mit ein bisschen Glück hatte die Seefahrt wieder ein paar gute Lebensgeister in dem Burschen geweckt. Da sich der Wächter jedoch mit der Psychologie heranwachsender Menschen nicht allzu gut auskannte, war es nicht überraschend, dass das genaue Gegenteil der Fall war.
    Im Lagerraum saß der Jugendliche mit einigen Matrosen, die gerade frei hatten oder sich vor der Arbeit drückten. Kiyan hörte Würfel klappern, raues Gelächter und gelegentliches Keuchen und Ächzen, das vom Genuss irgendeines billigen Schnapses kommen musste. Nur etwas, das so elendig brennt, dass man meint, neben der einsetzenden Blindheit wird zusätzlich die Kehle verätzt, zwingt einen Trinker zu solchen Geräuschen.
    Der Wächter räusperte sich, als er die Spieler traf. Einer blickte auf, ein tätowierter, schmaler Glatzkopf. Ihm fehlten einige Zähne, wahrscheinlich in diversen Hafenkneipen übers ganze Erdenrund verteilt. „Hilfe, Pirat.“, sprach er trocken und lachte dann keckernd wie eine Ziege. Dazu passte auch der blonde, fusselige Bart am Kinn.
    „Was’n das für einer?“, knurrte ein anderer und ließ die Knöchel knacken.
    „Herr Kiyan“, Heric blickte auf, der Blick herausfordernd und abweisend. „Was wollt Ihr?“
    „Dein Meister?“, fragte Ziegenbart den Burschen. „Dem sein Lehrling biste?“
    „War ich.“, der Blick fixierte immer noch Kiyans verbliebenes, blaues Auge. Die Züge des Wächters verhärteten sich. „Jetzt wohl nicht mehr, nach dem, was passiert ist.“
    Knöchelknacker erhob sich ächzend. Er hatte dem Schnaps wohl bereits gut zugesprochen. „Pass auf, Kjan oder wie du dich auch schimpfst“, er trat einen Schritt vor, dass Würfel und Becher davonklapperten. Glatzkopf und die anderen Spieler fluchten leise, sagten aber nichts. „Wenn der Bursche auf dich spuckt, dann verpiss dich, kapiert?“
    Vage deutete er hinter sich, in Herics Richtung. „Das’n Guter, klar? Zwar fast noch’n Hosenscheißer, aber zäh wie Leder und ehrlich wie ein Seemann!“
    „Hralf“, Heric sprang auf, legte die Hand an den Arm des Mannes. Der blickte ihn finster an, wandte sich dann ab, jedoch nicht ohne Kiyan vor die Stiefel zu rotzen. Hellblaues Feuer fixierte den Kerl.
    „Nein, Heric, lass doch diesen deinen Hralf reden“, Kiyans Blick wich nicht eine Sekunde. „Komm, Hralf, vielleicht schaffst du’s ja, mir das verbliebene Auge zu nehmen, mh? Bist du Manns genug?“
    Der Wächter trat vor, die Arme ausgebreitet. Schweiß lief ihm übers Gesicht und ihm war, ob irgendwo in der Ferne jemand lachte. Ihm war, als würde sich sein Sichtfeld eintrüben, rote Ränder, die sich immer weiter ausbreiteten.
    „Bekloppter“, Knöchelknacker Hralf klang nicht mehr ganz so enthusiastisch wie zuvor.
    „Wusste ich’s doch“, Kiyan lachte verächtlich. „Bleib auf deinem Arsch sitzen, Kleine, bis dich jemand ruft.“
    Dann blickte der Wächter auf Heric, trat vor, bis er sich vor dem Burschen aufgebaut hatte. Götter, hatte der in den letzten Monden einen Schub gemacht. Sie konnten sich Auge in Augen gegenüberstehen.
    „Und jetzt zu dir, Bursche“, knurrte er, „Ich habe es satt. Deines undankbaren, wertlosen Pelzes habe ich meiner angenommen, dich mir helfen lassen, weil ich wusste, dass du das brauchst. Weil ich wusste, dass es dir hilft. Wann immer es ging, habe ich dich dazu angetrieben, für dich selber einzustehen, stark zu sein.“
    Nun brannte auch der Blick aus Herics Augen wie ungehaltenes Feuer. „Ich bin stark!“, knurrte er.
    „Du redest, wenn ich dir die Erlaubnis gebe, verstanden?!“, fuhr der Wächter ihn an, packte ihn am Kragen, „Du gibst mir die Schuld an Handlungen, die außerhalb meiner Macht standen! Dass ich mit dieser Frau, mit diesem dreimal verfluchten Schlangenvolk gesprochen habe, war deinetwegen. Nicht wegen mir, nicht wegen der Rache, nein, weil ich wollte, dass du frei bist!“ Nun schüttelte er ihn geradezu. „Frei, verflucht, und am Leben! Dass ich diesen Preis mit Blut und meinem Auge bezahlt habe, schert dich nicht! Dich widern die Opfer des Mannes an, der sie für dein Leben gab!“
    Er zog den Burschen zu sich heran. Tränen rannen aus seinem verbliebenen Auge, die Miene verzerrt vor Gram und Angst. „Ich höre noch immer ihre Stimme“, flüsterte er, „Ich sehe immer noch die Unschuldigen, denen ich die Kehle aufschlitzte. Und wann immer ich meine Augen schließe, träume ich davon, wie du dastehst und mir die Schuld an allem gibst. Und wenn ich wach bin, sehe ich genau diesen Blick!“
    Kiyan stieß Heric von sich, der von den Matrosen aufgefangen wurde.
    „Wenn wir anlegen, reise ich zurück nach Tooshoo“, Kiyans Stimme war nun kalt, distanziert. „Begleite mich oder geh zum Beliar, Bursche. Es ist deine Wahl. Für dich bin ich durch die Hölle auf Erden gegangen. Vergiss das niemals.“
    Und damit wandte sich der Wächter ab. Als er zurück an Deck ging, beim Gang durchs schwankende Dunkel, konnte er ihre Stimme hören.
    Ich erkenne hoffnungslose Fälle wie deinen Welpen, morra. Da gibt es nur ein Mittel.
    Welches das war, erläuterte sie nicht weiter. Ihr Lachen begleitete ihn jedoch, bis er wieder unter freiem Himmel war.
    Geändert von Kiyan (25.02.2024 um 18:50 Uhr)

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    Into The Crypt  Avatar von Mani
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Mani ist offline

    Irgendwo zwischen Myrtana und Argaan

    Während das Schiff langsam durch die Wellen des Meeres pflügte, reckten sich die Masten in den Himmel, die Segel prall gefüllt vom Wind. Die salzige Gischt sprüht ab und zu über das Deck. Mani stand am Bug, der Blick fest auf das Ziel gerichtet: Argaan. Um ehrlich zu sein schaute der Nordmann in irgendeine Richtung, denn er wusste nicht wo Argaan genau liegt. Er hatte nichts übrig für die Schiffsfahrt. Ich kann mir absolut nicht vorstellen, wie man sein ganzes Leben auf einem Schiff verbringen kann. Mir wird jetzt schon übel, dachte sich der Rotschopf mit einem leichten Würgen. Währendessen trat der Kapitän des Schiffs neben Mani und schatzte diesen an.

    » Was hältst du von der Reise, Mani? Sieht so aus, als ob du etwas auf dem Herzen hast. « fragte der Seemann. Eine große Spalte zog sich quer über sein Gesicht wettergegerbtes Gesicht.

    » Die Reise? Nun ja, Kapitän, sie ist... interessant, um es milde auszudrücken. Aber ehrlich gesagt, ich hätte mir gewünscht, dass wir schneller vorankommen. Diese ständige Schleichfahrt zerrt an den Nerven. « erwiderte der ehemalige Söldnerführer genervt.

    Der Kapitän lacht kurz » Du bist also nicht beeindruckt von der majestätischen Schönheit des Meeres, Mani? Ein Mann deiner Statur sollte den Wert der Geduld kennen. «

    » Schönheit? Majestätisch? Ich sehe nur endlose Weiten von Wasser und Himmel, die sich in nichts auflösen. Hier und da mal das ein Fisch auftaucht. Geduld ist eine Tugend, die ich nicht besonders schätze, Kapitän. Ich bevorzuge Aktion. « schnaubte der Nordmann.

    » Versteh mich nicht falsch, mein Freund. Auch ich sehne mich nach festem Boden unter den Füßen. Aber das Meer lehrt uns Demut und Ausdauer. Und wer weiß, welche Abenteuer uns noch bevorstehen. «

    » Abenteuer auf See können wir gestohlen bleiben. Dazu hält mein Magen leider nicht her. Zumal ich auf der Insel wichtige Sachen zum Erledigen habe. Nichts für ungut. Sag mal. Gehen wir jetzt mal zum gemütlichen Teil über. Ist noch eine Flasche Rum zu haben? « lachte Mani und haute dabei den Kapitän kräftig auf die Schulter. Es hatte so den Anschein, als ob der Seemann nur darauf gewartet hat, dass jemand den edlen Rum erwähnt. Grinsend ging er unter Deck und lachend kam er wieder rauf. Die Nacht würde feucht fröhlich werden.

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    Neuling Avatar von Zarrosh
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    Die Orks im Forenrollenspiel
    Zarrosh ist offline

    Auf der Eisenkiefer

    "Halt das mal!", grunzte Zarrosh zu seinem unfreiwilligen Handwerksgesellen während er ein großes Brett gegen die Schiffswand drückte. Die beiden hockten im unteren Teil der Galeere, da wo das bereits modrige Wasser ihnen bis zu den Knien reichte. Der Nordlandork nahm dann seinen Hammer vom Gürtel und fischte ein paar Nägel aus seiner Ledertasche bevor er letzte Korrekturanweisungen gab:
    "Etwas höher...das linke Ende wieder etwas absenken...NEIN das andere Links! Ja, so! Jetzt noch ein Stück zu mir...DAS BRETT!" Kurz darauf begann er das Brett mit ein paar gezielten Schlägen an seine endgültige Position zu nageln.
    "Hädde ja nisch gedachd, dass Goll'rog so unvorsichdig is' und das Schiff gegen ein Riff lauf'n lässd."
    "Wir sind hier auf offener See. Hier gibts keine Riffe.", gab Zarrosh trocken zurück, der langsam etwas genervt war, aber nicht anders konnte, als sein großes Wissen zu teilen. "Das war ganz sicher irgendein gewaltiges Meeresviech gewesen. Und Koll'rok kann nur gute Arbeit leisten, wenn die Späher am Bug und im Krähennest auch ordentlich Ausschau halten. Bei der Größe des Schiffes kann der unmöglich alles allein überblicken."
    Ein letzter Hammerschlag und das Brett war fest vernagelt. In den letzten Stunden hatten die beiden ganze Arbeit geleistet und an allen möglichen Stellen im Schiffsrumpf Reperaturmaßnahmen vorgenommen. Einige kleinere Risse hatten sie noch vor sich, doch so schnell würden sie nicht dazukommen die...
    "ANGETRETÄN!", donnerte eine rauhe durchdringende Stimme durch das gesamte Schiff was die zwei Orks aufschrecken ließ.
    "Auch das noch! Nimm lieber die Beine in die Hand!", riet Zarrosh und machte sich dann so schnell er konnte auf den Weg an Deck. Nicht selten wurde der letzte Ork, der sich an Deck einfand für besonders widrige Aufgaben herangezogen um ein Exempel zu statuieren und damit die Moral der Truppe zu stärken.

    Nach nur wenigen Minuten stand fast die gesamte Mannschaft in Reih und Glied an Deck. Allein Koll'rok am Steuer und dem Späher im Krähennest war es erlaubt auf ihren Posten zu bleiben. Zarrosh blickte, wie der Rest der Besatzung, gebannt zum Bug des Schiffes. Dort hatte sich der Generalaufseher positioniert und suchte mit einem großen Fernroh den Horizont ab. Trotz seines Alters und der leicht gebückten Haltung strahlte der einäugige Ork eine Autorität aus, wie sie Zarrosh bisher nur bei sehr wenigen erlebt hatte. Erst Minuten später drehte sich der ergraute Ork um und verstaute das wertvolle Instrument in seinem Mantel.
    "Wir habän bestätigtän Sichtkontakt mit den südlichän Insäln! Ich denkä es solltä damit jedäm klar sein, dass die Traumfahrt dadurch vorbei ist und wir jedärzeit mit Feindkontakt rechnän müssän!" Nach dieser Ankündigung begann er langsam aber zielstrebig an den Reihen der Besatzung entlang zu stapfen. Die raue Stimme fuhr der Mannschaft durch Mark und Bein, so dass selbst der letzte Ork die Wichtigkeit der folgenden Worte bewusst wurde:
    "Ich will, dass hier alläs auf Vordärmann gebracht wird! Allä Wegä sind frei zu haltän und die Anzahl der bereitstehendän Minutionskistän an Däck ist zu verdoppäln! Und haltät gefälligst eurä Waffän in Schuss! Wenn nicht ich euch dafür übär die Plankä schickä, dann spätestäns där Feind!", mit diesen Worten riss der Generalaufseher einem unverhofften Krieger eine besonders rostige Axt vom Gürtel und schleuderte sie mit einer Kraft durch die Luft, dass sie sich fast Mühelos in den Hauptmast bohrte und dort unweigerlich stecken blieb. Dann setzte er seinen Weg fort und schritt weiter an den Reihen seiner Untergebenen entlang.
    "Untärschätzt mir diesä verdammtän Morras nicht! Darum beinhaltät unserä Mission an erstär Stellä die Auskundschaftung der Hauptinsäl. Erst wenn wir uns ein klaräs Bild von der Küstä gemacht habän, werdän wir an einer geeignetän Stellä an Land gehän!"
    Mit diesen Worten drehte sich der Generalaufseher zur Besatzung um und schaute jedem noch einmal eindringlich in die Augen.
    "Unserä Schamanän habän berichtät, dass hier irgendwo einä Galeerä aus der Zeit des letztän Kriegäs gegen die Morras untergegangän sein muss. Jedä Sichtung einäs Schiffswracks ist mir unvärzüglich zu meldän! Und jetzt allä abtretän!"

    Nach der ausführlichen Ansprache herrschte plötzlich wieder reges Treiben auf dem großen Spähschiff der Orks. Nach Wochen auf See war die Moral merklich schlechter geworden, doch jetzt gab es wieder etwas zu tun. Auch Zarrosh machte sich gleich wieder an die Arbeit, schaute sich allerdings vorher noch um, ob er nicht einen besseren Handlanger auftreiben konnte.

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    Into The Crypt  Avatar von Mani
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
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    Irgendwo zwischen Myrtana und Argaan

    Gelangweilt lehnte sich Mani gegen die Reling des Schiffs. Sie waren nun schon eine zeitlang auf dem Meer unterwegs. Schon fiel zu lange für seinen Geschmack. Zumal er sowieso kein Freund der Schiffsfahrt war. Jedoch war diesesmal sein Geduldsfaden noch kürzer. Immer und immer wieder drangen die Gedanken in seinem Kopf ein. Er musste endlich eine Lösung auf die Fragen finden und die Spur führte ihn nun mal nach Argaan. Wie lange ist es wohl schon her, seit ich das letzte Mal in Thorniara war?, sagte der Nordmann zu sich selbst. Das muss mittlerweile schon Jahre her sein. Wenn ich genau nachdenke, dann habe ich in die Stadt nur bei der ersten Ankunft auf Argaan Fuß gesetzt. Danach nicht mehr. Jetzt fällt es mir auch wieder schön langsam ein. Damals habe ich Nigel in der Taverne kennen gelernt. Kurz bevor wir nach Setarrif aufgebrochen sind. Nigel war wirklich sehr in Ordnung, wir haben auch einiges miterlebt auf Argaan. Wo er sich wohl rumtreibt zuzeit? Ich bin generell schon gespannt, ob ich auf Argaan auf alte Bekannte treffe.... Auf dem Schiff war reges Treiben. Der Kapitän schrie abwechselnd Befehle hin und her, welche die Matrosen ausführten, oder zumindest versuchten auszuführen. Die Mannschaft eilt geschäftig hin und her, die Segel zu setzen, während der Kapitän mit ernstem Blick das Deck überblickt. Matrosen klettern geschickt die Masten hinauf, um die Takelage zu überprüfen, während andere die Planken putzen. Genervt bewegte sich der Kapitän Richtung des Rotschopfs.

    » Idioten, alles Idioten « schimpfte der Seebär vor sich hin. » Mit solchen Flachzangen kann man keinen Krieg gewinnen, das sage ich dir. Können wir nur hoffen, dass uns kein feindliches Schiff entgegen kommt.... Nun sag mal Mani. Was führt dich den nach Argaan? «

    » Geschäfte. Ich bin geschäftlich unterwegs. Wichtige Geschäfte. Soviel dazu. Du musst wissen, dass ich vor einigen Jahren schon auf Argaan sesshaft war. Angefangen hat damals alles im Hammerclan in Nordmar. Beziehungsweise eher in Vengard. Ich wurde zusammen mit meinem alten Lehrmeister in die Armee des Königs zwangsrekrutiert. Erst da wurde mir klar, was dort alles falsch läuft. Ich sage mal so, die kurze Zeit in der Armee hat mich nicht positiv auf den König gestimmt. Trotzdem zogen wir Nordmänner mit Generel Lee und seinen Söldner zusammen mit den Rittern, Paladinen und Gardisten Rhobars gegen die Orks und Assassinen in den Krieg. Teilweise als Kanonenfutter verheizt waren wir sicher eine wichtige Stütze im Eroberungskrieg gegen diese. Die Spannung zwischen uns und den Rotröcken war jederzeit gegeben. Spätestens als sich beide Parteien nach Argaan aufmachten, lief das Fass über « sprach der Nordmann zu seinem Gegenüber.

    » LAND IN SICHT!!!! « schrie einer der Matrosen mit all seiner Kraft. Endlich konnte man die Landmassen von Argaan wahrnehmen. Sehr schön. So möge mein neues Kapitel auf der Insel beginnen.

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    Into The Crypt  Avatar von Mani
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    Kurz vor der Küste Argaans

    Das Schiff war fast am Zielhafen angelangt, als plötzlich die imposanten Segel einer Orkgaleere am Horizont auftauchten. Eine gespannte Stille legte sich über das Deck, und die Mannschaft erstarrte in Alarmbereitschaft, während der Kapitän das Teleskop fest umklammerte und die feindliche Galeere sorgfältig beobachtete. Die Orkgaleere blieb jedoch in der Ferne, ihre Segel prall gefüllt von einem unbarmherzigen Wind. Doch trotz dieser Distanz lag eine bedrohliche Aura um sie herum, die das Handelsschiff in Alarmbereitschaft versetzte. Die Mannschaft spähte gespannt, während die Seeleute mit ängstlichen Blicken über die Reling in Richtung des feindlichen Schiffs starrten. Mit den Orks hatte Mani schon lange nichts mehr zu tun gehabt. Zuletz war wohl die Aktion mit dem Verräter Joe Black im Orkwald beziehungsweise im Dungeon darunter. Dort kämpften sie mit einigen Orks und noch schlimmeren Viechern. Zu dieser Zeit lernte Mani allerdings auch, dass man die Orks nicht unterschätzen dürfte. Niemals. Obwohl sie keinen unmittelbaren Angriff starteten, war ihre bloße Präsenz eine Warnung. Die Orkgaleere war bekannt für ihre Brutalität und Grausamkeit, und jeder, der ihren Weg kreuzte, riskierte Gefahr.

    » Scheiße, das hat uns jetzt gerade noch gefehlt. Eine verdammte Orkgaleere. Was machen die Orks so nahe am Hafen von Thorniara? Mit denen ist nicht zu Spaßen. Ich hatte in der Vergangenheit schon zu tun mit ihnen« schrie der Nordmann dem Kapitän zu. Vergangenheit, Vergangenheit...... Ich muss die Vergangenheit endlich hinter mir lassen und nach vorne blicken. In Thorniara werde ich diese vernichten.
    Geändert von Mani (07.03.2024 um 19:49 Uhr)

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    Waldläufer Avatar von Die Eliteorks
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    Die Eliteorks ist offline

    Auf der Eisenkiefer - vor Argaan

    Die schwere Holztür des Kartenraumes schloss sich mit einem deutlichen "Rumms" als der Bau- und Belagerungsmeister eintrat. Die Laterne, die über dem massiven Kartentisch in der Mitte des Raumes hing, schwankte langsam aber beständig hin und her. Für die drei anwesenden Orks und sicherlich auch für den Rest der Mannschaft, war es eine Wohltat seit Tagen wieder ruhigeren Seegang erleben zu dürfen.

    „Rok Tar! Ich hoffe ihr musstet nicht zu lange warten! Das Inspizieren der Reparaturarbeiten am Schiffsrumpf hat leider etwas länger gedauert als angenommen. Dafür kann ich allerdings vermelden, dass die Eisenkiefer wieder vollkommen einsatzfähig ist!“, meldete sich der Schwarzork eifrig zu Wort nachdem er an den Tisch herangetreten war. Mit Stolz erfüllter Brust und verschränkten Armen hinter dem Rücken schaute er in die ernsten Mienen des einäugigen Oberaufsehers so wie des grünhäutigen Kapitäns.
    „Ausgezeichnet!“ gab Letzterer knapp zurück und nickte ihm nun sichtlich erfreut zu.
    „Gut, dann könnän wir uns nun den Invasionsplänän widmän! Unser Kartograph hat bereits einä Kartä der Küstänregion angefärtig. Sie ist nicht perfäkt, aber in Anbetracht der knappän Zeit müssän wir uns damit zufriedän gebän! Es gilt herauszufindän, wo wir am bestän Anlandän könntän.“ Mit diesen Worten rollte der Oberaufseher eine Karte Argaans aus, die deren Küste, nahe Inseln, so wie einige Städte der Morras aufzeigte. Abgesehen von einem sehr groben Gebirgsverlauf war der mittlere Teil jedoch komplett weiß.
    „Das Umfahren der Küste verlief ohne Vorkommnisse. Das einzige feindliche Schiff fuhr direkt zur nördlichen großen Siedlung der Morras. Könnte eine Hafenstadt sein. Gut möglich, dass dort Kriegsschiffe ankern!“, gab der Kapitän zu bedenken und wies auf den nördlichsten Zipfel der Insel. Die anderen beiden nickten zustimmend. Ein direkter Angriff auf diese offensichtlich gut befestigte Siedlung der Morras stand außer Frage. Ein erster direkter Kontakt war unter allen Umständen für die Spähtruppe, die die Mannschaft der Eisenkiefer darstellte, zu vermeiden.

    Kurz darauf zeigte der Baumeister auf eine weitere, etwas kleinere, Siedlung im Westen:
    „Hier liegt eine Festung auf einem schroffen Felsen die ebenso als Schutzhafen dienen könnte.“
    „Unwahrscheinlich! Zwischen den Felsen und der Küste zu ankern ist zu gefährlich. Auf der Seeseite gab es keine ersichtliche Anlegestelle.“
    „Hmm...in diesem Fall wäre die Festung leichte Beute, wenn wir vom Meer aus angreifen. Es scheint nur eine große Brücke zu geben, die sie mit der Küste verbindet. Wenn wir diese in einem Angriff beschädigen, oder gar zerstören, sitzen die Morras fest und wir können sie ohne Probleme aushungern lassen.“
    „Dafür müsstän wir zu nah an die Festung heran und wären selbst leichtä Beutä für jeglichän Beschuss! Außerdäm liegt die vermeintlichä Hafenstadt sehr nah. Die schickän sichärlich sofort Verstärkung. Und wenn wir die Brückä zerstörän, könntän wir sie selbst nicht mehr einnehmän. Zum Anlandän also völlig ungeeignät, abär für einän Folgeangriff auf die Morras ein interessantäs Ziel!“, warf der Oberaufseher sogleich ein, woraufhin die zwei anderen ihre Pranken vorerst sinken ließen. Der Kapitän nutzte die nachdenkliche Ruhe, um sich einen guten Schluck aus seiner Flasche zu genehmigen, die er von einem nahestehenden Tisch ergriff. Der gute Schnaps aus den Nordlanden ging mittlerweile zur Neige. Da musste man mit bedacht trinken!

    Als der Grünhäutige wieder absetzte, gab der Baumeister seine Gedanken zu einem angrenzenden Teil der Insel preis:
    „Der Süden ist von dichtem Wald, Gebirgsverläufen und einem Sumpfgebiet gezeichnet. Weiß der Schöpfer wie viele Morras dort hausen und wie groß ihr Siedlungen sind. Da das Gebiet von der Küste aus schwer einsehbar ist, müssten wir beträchtlich viele Späher losschicken, um einen besseren Eindruck der Lage zu bekommen. “
    „Keinä vorteilhaftän Begebenheitän.“
    „Und die Burg im Südosten?“
    „Die liegt weit genug weg von allen bisher gesichteten Siedlungen. Eine Belagerung wäre möglich, doch dafür müssten wir in der Nähe ein geeignetes Lager aufbauen um zumindest eine Ramme, im besten Fall aber ein Katapult zu fertigen. Vom Meer aus dürften wir mit unseren Waffen nur wenig ausrichten können. Die Klippe ist allerdings sehr steil und sobald wir den Aufstieg wagen, wären wir auf dem Präsentierteller. Kein leichtes Unterfangen, aber wenn wir es schaffen die Burg einzunehmen, hätten wir eine gut zu verteidigende Position!“
    „Das hört sich doch schon viel bessär an! Die Mannschaft ist auf jedän Fall mehr als bereit so einä Herausfordärung auf sich zu nehmän nach all den Tagän auf hohär See!“, fügte der Oberaufseher an und sprach dabei wohl auch insbesondere für sich. Die Einnahme einer Burg würde in der Heimat definitiv mehr Eindruck machen und Ruhm einbringen, als ein lausiges Lager in einem modrigen Sumpf!

    „Wie schätzt ihr die großen Ruinen im Osten ein? Haben unsere Schamanen eine Aussage über das blaue leuchten gemacht, das wir dort sahen?“, fragte der Kapitän sichtlich interessiert.
    „Es scheint die zweitgrößte Küstensiedlung der Morras zu sein, aber wie ihr bereits sagtet scheint der Großteil wohl in Trümmern zu liegen. Es könnte sein, dass sich dort die Morras gegenseitig bekämpft haben. Es ist allerdings schwer vorauszusagen wie lange das her sein könnte, ohne Späher los zuschicken.“
    „Die Schamanän sind sich einig, dass es magischän Ursprungs ist, aber um genauäs preisgebän zu könnän, müsstän sie näher heran. Falls es hier wirklich einän Konflikt zwischän den Morras gab, habän wir vielleicht Glück und stoßän auf ausgezehrtä Truppän. Zumindäst schienän sie noch keinä Zeit gehabt zu habän ihrä Stadt wiedär aufzubauän!“
    „Wenn wir schnell Handeln, können wir sie sicherlich überraschen!“
    „Einä ganzä Stadt einzunehmän ist kein leichtes Unterfangän. Der Ruhm wäre uns allärdings gewiss!“, gab der Oberaufseher zu bedenken und richtete seinen Blick auf die große Stadt im Osten und dann nach und nach auf die zuvor besprochenen Optionen. Schließlich ließ er seine Pranke auf die Ostküste niedersausen.
    „Wir bringän die Eisänkiefär an der Ostküstä in Stellung. Ausreichänd Abstand. Dann zwei Bootä mit Spähtruppän, die den Nordän und Südän der Stadt erkundän sollän. Solltä sich diesär Ort als zu stark befästigt herausstellän, richtän wir unserä Aufmerksamkeit auf die Burg im Südostän! Wenn sich die Stadt als leichtäs Ziel entpuppt, landän wir an und schlagän so bald wie möglich zu!“
    „Hervorragend!“, freute sich der Baumeister, sichtlich begeistert bald entweder eine ganze Stadt, oder zumindest eine Burg belagern zu dürfen.
    „Jawohl!“, gab der Kapitän knapp zurück und schaute zum Oberaufseher als er fragte: „Ich werde sofort den Befehl geben die Eisenkiefer in Position zu bringen. Oder gibt es noch ein weiteres Anliegen?“
    Der Einäugige dachte einen Moment darüber nach, wimmelte dann allerdings ab:
    „Alläs zu seinär Zeit. Oberstä Priorität hat jetzt die Erobärung einäs Stützpunktäs für unsär weiteräs Vorhabän. Ich denkä, damit wäre für's Erstä alläs geklärt! Weggetretän!“

    Nach diesem Befehl verließen sowohl der Baumeister, als auch der Kapitän den Kartenraum und gaben dem Oberaufseher damit die nötige Ruhe, um die nächsten Schritte zu durchdenken. Ein einzelnes Spähschiff war nicht viel, doch tatsächlich das Größte, was das Imperium nach der Niederlage im letzten Krieg gegen die Morras hatte aufbringen können. Die Politik und Wirtschaft hatte sich in den letzten Jahren nach innen kehren müssen, doch so langsam streckten die Machthaber wieder ihre Finger nach den fruchtbaren Reichen der Morras aus. Diese Mission sollte aufzeigen, ob es auf den südlichen Inseln ausreichend Rohstoffe gab, um eine große Invasion nach zuschicken. Zumindest, insofern die Eisenkiefer in ihren Heimathafen in den Nordlanden zurückkehren würde. Dem Einäugige war sehr bewusst, dass man nicht nach ihnen suchen würde, wenn diese Mission scheitern sollte.

    Zarrosh

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    An Bord der Butterfass #2

    Stürmisch gepeitscht schoben die Wellen an die Planken der Butterfass. Im Schiffsbauch dröhnte das dumpfe Schlagen des Meeres wieder. Das rhythmische Auf und Ab war unterbrochen in jeder 3. bis 5. Wiederholung durch einen zusätzlichen Schlag gegen Backbord. Insbesondere dieser regelmäßig, unregelmäßige Impuls erschwerte es den ungeübten Passagieren die engen Niedergänge des Schiffes zu begehen. Doch war man erstmal dem Bauch des Bootes entstiegen, empfing einen an Deck die stürmische See. Kopfbedeckungen mussten festgezurrt sein und das Essen möglichst weit durch den Verdauungstrakt gewandert. All die Landratten, die es wagten als Passagiere mitzukommen waren versammelt, ihr letztes Mahl preiszugeben und die halb verdauten Überreste Adanos‘ Gewalten zu übereignen…

    Kreidebleich – ein für ihn nicht ungewöhnlicher Teint – lehnte olirie an der Reling und versuchte seiner Seekrankheit Herr zu werden. Dies war jener Teil einer jeden Seereise, den er am meisten hasste. Einsam stand er da und blickte über das Meer hinaus. In der Ferne zuckten Blitze am Horizont. Mussten sie da noch durch oder umschifften sie das Unwetter? Noch stärkeren Seegang benötigte olirie nicht, um sich schlecht zu fühlen. Taumelnd hatte er sich den Weg bis an Deck durchgekämpft, nur um dann festzustellen, dass er offenbar der einzige war, dem der Seegang zu schaffen machte, mehr noch schien sein Leid geeignet zur allgemeinen Belustigung der Mannschaft. Die Matrosen gingen ungerührt ihrem Tagwerk nach, scherzten, lachten und machten Witze auf oliries Kosten. Zugegebenermaßen gab es nicht viele Passagiere auf dieser Fahrt. Als Einziger jedoch von dieser vermaledeiten Seekrankheit betroffen zu sein war dennoch unwürdig.

    „Na, noch nicht häufig auf See gewesen?“, scherzte es neben ihm.
    „Ein kleine Wäldchen oder eine grüne Wiese sind mir um Längen lieber.“
    „Jedem wie er es bevorzugt. Mit Blatt und Gras könnt ich nichts anfangen. Hier trink das, vielleicht hilfts.“
    Der Kapitän reichte olirie einen Becher mit einer heißen Flüssigkeit. Aufgrund der eher vorsichtigen Reaktion des Passagiers inklusive Geruchstest, ergänzte er lachend „Ingwer, das ist nur heißer Ingwer…“
    olirie nahm einen Schluck und hustete ihn direkt wieder aus.
    „…mit etwas Rum, soll ja auch wirken.“
    Mit seiner beinahe tellergroßen Hand klopfte er olirie einmal kurz -noch immer lachend - auf den Rücken, drehte sich um zum weitergehen, meinte dann jedoch:
    „Wo ist eigentlich dein Hund? Den hattest du doch dabei, als du an Bord kamst?“
    „Noch unten, schläft, lässt sich nicht stören.“
    „Na, das iss eh das Beste bei dem Wetter.“
    olirie genehmigte sich einen weiteren Schluck von dem Ingwer-Tee mit Rum. Wenn man sich an den Geschmack gewöhnt hatte, war das Getränk tatsächlich recht wohltuend. Ob nun aufgrund einer irgendwie gearteten heilenden Wirkung, oder aufgrund der allgemeinen Betäubung durch den Rum. Wenn er wieder im Kastell war, musste er dazu unbedingt ein paar Nachforschungen anstellen. Eine kleine Versuchsreihe mit einem Seegangssimulator erschien da nur angemessen.

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