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    Schwertmeister Avatar von Madlen
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    Madlen ist offline
    Madlen war auf der Suche nach Sarpedon. Zwar hatte sie an sich noch nicht viel geholfen, aber ihr war gestern eine Idee gekommen. In dem Bauch ihres Schiffes fanden sich mit Sicherheit einige Dinge, die der Wirt für seine neue Taverne benötigen würde. Allerdings wusste sie nicht, wie weit die Lerina den Fluss hochfahren konnte. Gab es seichte, sprich, unpassierbare Stellen oder konnte man in seine gesamte Länge nach überwinden? Aber so etwas konnte man dann in Erfahrung bringen und sich darum kümmern, wenn es soweit war.

    Ihr momentanes Problem war eher, dass sie den Wirt nicht finden konnte. Schon seit einiger Zeit schien er mehr ab- als anwesend zu sein und man konnte an der Baustelle eher seine Gehilfen finden.
    Auch diesmal war es so und deswegen zuckte Madlen kurz mit ihrer Schulter und ging auf eine junge Frau zu, die anscheinend hier im Moment das Sagen hatte und dabei war, Arbeiter zu dirigieren, die eine Ladung Ziegel lieferten.

    Kurzerhand ging die Piratin auf die Frau zu und sprach sie an, nachdem sie höflich ein wenig gewartet hatte und sich der Aufmerksamkeit der anderen bewusst war. „Verzeiht, wenn ich Euch störe, aber Ihr gehört wahrscheinlich zum Personal von Sarpedon. Mein Name ist Madlen Aynur und ich suche den Wirt schon einige Zeit lang, ohne jedoch fündig geworden zu sein.“ Sie hielt kurz inne, schien zu überlegen und fuhr dann fort. „Wie auch immer, mit meinem Anliegen oder vielmehr Angebot kann ich auch zu Euch kommen. Wenn Ihr mir also kurz Euer Gehör leihen wollt?“ Die Söldnerin bedeutete ihrem Gegenüber mit einem Wink mitzukommen.

  2. Beiträge anzeigen #382
    Abenteurerin Avatar von Cilie
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    Cilie ist offline
    Das Mädchen hatte Kopfschmerzen, welche hauptsächlich von der schwülen, drückenden Hitze stammten. Doch zumindest waren endlich die Ziegel angekommen. Eben hatte sie einige Arbeiter angewiesen die schweren Paletten zum provisorischen Aufzug zu schleppen, tauchte schon die Frau auf, welche kürzlich einige Zeit am Stammtisch der Taverne verbacht hatte, und Cilie somit nicht gänzlich unbekannt schien.

    "Ja, ich bin sozusagen Sarpedons Gehilfin, da er mich darum bat hier den Bau zu leiten. Mein Name ist Cilie, und ja ich höre, wir können nämlich jede Hilfe gebrauchen die wir bekommen.", sprach sie freundlich lächelnd und blickte ihr Gegenüber erwartungsvoll an, bevor sie einen kleinen Schluck aus ihrem Wasserschlauch nahm.

  3. Beiträge anzeigen #383
    Schwertmeister Avatar von Madlen
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    Madlen ist offline
    Madlen lächelte leicht und fuhr dann fort: „Dann bin ich froh und erleichtert, gleich an die richtige Person geraten zu sein. Da ich mein Leben lang nichts anderes tat, als dem Meistbietenden zu dienen, bin ich in handwerklichen leider nicht sehr begabt. Aber…zurzeit leite ich ein gut laufendes Tausche-Ware-gegen-Zeit Unternehmen. Der Laderaum meines Schiffes ist voll mit allen möglichen Dingen, mit Sicherheit auch etwas, dass Ihr hier brauchen könnt. Zumindest ist das Ansehen der Ware umsonst!“

    Die Piratin überlegte kurz und sprach dann weiter: „Zwar muss ich erst in Erfahrung bringen, wie tief der Fluss mindestens ist, ehe ich die Lerina hierherkommen lasse, aber sobald das erledigt ist, könnt Ihr nach Herzenslust die Laderäume durchsuchen und vielleicht könnt Ihr sogar etwas brauchen. Zudem ist es ja jetzt scheinbar nicht mehr lange hin, respektive der größte Teil der Arbeit ist geschafft und die feierliche Eröffnung winkt. Nun, heutzutage ist ein einzelner Beruf nicht mehr ausreichend und auch zwei erfüllen nicht immer alle Bedürfnisse. Darf ich mich vorstellen?“
    Madlen verneigte sich lächelnd und nahm den Hut vom Kopf. Danach richtete sie sich wieder auf und beendete ihren Monolog: „Madlen Aynur, reisende Bardin aus Varant.“ Schwungvoll landete die Kopfbedeckung wieder da, wo sie hingehörte. „Falls Ihr also musikalische Untermalung benötigt, könnt Ihr gerne auf mich zurückkommen.“

  4. Beiträge anzeigen #384
    Held Avatar von Nicolei
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    Nicolei ist offline
    Ohne weitere, zumindest erwähnenswerte, Ereignisse passierten sie, wie angekündigt, den Sumpf und auch schließlich den Orkwald, um an einer der letzten Bastionen, die die Menschen noch innehielten, rast zu machen. Sie frischten ihre Vorräte auf und fanden, seit dem Kastell, das erste Mal wirkliche Ruhe. In der, den Zelten entwachsenen Siedlungen fanden sie, selbstverständlich etwas abseits, ein ruhiges Plätzchen, eine Zuflucht. Es hatte sich seit ihrer Abreise aus der Burg viel getan. Es wurde langsam ein wirkliches Zuhause für die geflohenen aus Setarrif. Aus den Flüchtigen, Heimatlosen, wurde ein Dorf um die wehrhafte Burg. Natürlich gab es noch viel zu tun, dennoch, war die Entschlossenheit der Menschen deutlich spür- und auch sehbar.
    Um ein kleines Feuer niedergelassen griff Yunarik ein Thema erneut auf, das Esteban vor so langer Zeit, noch im Sumpf wissen wollte.
    »Nun, ich denke Schattenschwarz wäre wohl ein Zauber, der noch auf der Liste steht, die ich, selbstverständlich, nicht dabei habe, aber ich bin der Überzeugung, dass auf besagter Liste, auch dieser zu stehen hätte, wenn ich sie erneut schreiben müsste. Die Liste.« Grünblau entließ der Herr Van, seit langem das erste Mal, wieder den Rauch aus seiner Pfeife. Sein Vorrat war bei weitem nicht mehr ansehnlich, aber noch war etwas da. Die Frage war nur, wie lange noch?

  5. Beiträge anzeigen #385
    Schwertmeister Avatar von Sarpedon
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    Sarpedon ist offline
    Sarpedon blickte auf den voranschreitenden Bau und verschränkte zufrieden die Arme vor der Brust. Viele waren inzwischen mit Biertrinken beschäftigt und nicht mehr mit arbeiten. Unweit von ihm standen Cilie und Madlen Aynur, was vielleicht kein Zufall war, obwohl sie ihn noch nicht gesehen hatten. Wobei vielleicht lag er da auch falsch, denn keine der beiden schien überrascht, als er zu ihnen hinzu trat.
    "Das werden wir."
    Entschied er und es war zweifellos klar, dass er es ernst meinte, denn er wusste sehr wohl um die Anziehungskraft der Auftritte von Madlen.
    "Aber zuerst müssen wir fertig werden mit dem Bau."
    Bemerkte er und blickte nochmals zur heranwachsenden Taverne. Viel fehlte nicht mehr.

  6. Beiträge anzeigen #386
    Schwertmeister Avatar von Madlen
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    Madlen ist offline
    Gestern war dann doch noch Sarpedon zu ihnen gestoßen und hattee Madlen versichert, er würde auf ihr Angebot zurückkommen. Dankend hatte sie sich verabschiedet und die baldige Ankunft eines Wagens in Aussicht gestellt, der einige nützliche Sachen für die Taverne enthalten könnten. Zudem, dachte sie sich, hätte sie dann ihren Warenbestand direkt vor Ort.

    Die Piratin schlenderte am Seeufer auf und ab und beobachtete Fischerboote. Immer noch wusste sie nicht, wie sie ihren Freunden Bescheid geben konnte und sie endlich zu ihr nachkommen würden. Sie ging alle Möglichkeiten in ihrem Kopf durch und es lief ständig darauf hinaus, sich einem Wanderer anzuvertrauen und ihm ein Stück Pergament mitzugeben. Ein wertvolles Stück, wenn es die falsche Person in die Hände bekommen würde.
    In ihrer eigenen Welt gefangen, lehnte sich Madlen an einen nahen Baum, zog ihren Schleifstein hervor und begann damit, ihre Wurfmesser zu schärfen, obwohl diese kaum eine solche Handlung benötigten. Aber es war für die junge Frau eine Art Mediation, eine immer wiederkehrende Bewegung, monoton und einfach, ideal, wenn man etwas nachdenken musste.
    Aber auch diesmal war ihr es nicht vergönnt lange allein zu sein. Sie hörte einen Ast brechen und sprang in einer fließenden Bewegung auf, das Schwert bereits halb aus seiner Halterung gezogen, die eine Hand abwehrend hoch erhoben. Ihr Gegenüber sah kurz verschreckt aus und zögerte einen Moment, ehe ein Wort über ihre Lippen kam. Diese Zeit nutzt Madlen, um die Frau schnell zu überprüfen. Keine Waffen, nur ein winziger Dolch an ihrem Gürtel. Einfach Reisekleidung, staubig, also wahrscheinlich schon lange unterwegs. Lange, rote Haare, von einem groben Tuch aus dem Gesicht gehalten. Grüne Augen sprangen hin und her, während sich rote Lippen langsam öffneten, um ein Gespräch zu beginnen, nun kaum noch erschrocken.

    „Verzeiht mir, wenn ich Euch erschreckt haben sollte!“ Seltsam, die Frau schien nicht im Geringsten überrascht zu sein, jemanden hier anzutreffen. Im Gegenteil, es wirkte vielmehr so, als hätte sie nach langer Zeit endlich ihr Ziel erreicht. Zudem kam sich Madlen vor, als würde sie in einen Spiegel blicken. Nun gut, natürlich nicht hundertprozentig, aber die Ähnlichkeit war unverkennbar.
    „Nach all den Entbehrungen, gejagt von wilden Tieren, Räubern und Dieben, Tagen in Gefangenschaft, Sklaverei und Vergewaltigungen…endlich habe ich dich gefunden!“ Dich? Als würden wir uns kennen. Dabei weiß ich überhaupt nicht, wer mir da gegenübersteht. Au0er, dass sie fast so aussieht wie ich.
    „Barin Stein mein Name und du bist Madlen Aynur!“ Es war eine Feststellung, keine Frage. „Dennoch werde ich dich künftig lieber Schwester nennen!“ Das war ein Schock. Zuerst ungläubig, dann zitternd sank die junge Frau an dem Baumstamm herab, an dem sie zuvor gelehnt hatte. Ihre Hände hatten sich von den Schwertgriffen gelöst, hingen machtlos an schlaffen Armen herab. „Schwester?“
    „Ja und jetzt, nachdem ich dich gefunden habe, sollten wir uns einen Ort suchen, an dem wir etwas trinken und in Ruhe reden können. Darüber, warum ich hier bin und was du eigentlich bist!“ Auch wenn Madlen diese Frau noch nie gesehen hatte, so war es ihr doch, als würden nun lauter ungekannte Erinnerungen auf sie einstürmen. Auf einmal schossen so viele Gedanken durch ihren Kopf und sie wusste, was sie vergessen hatte. Zu viel, was einmal wichtig gewesen war. Ja, die Zeit zum Reden war gekommen.
    Die Piratin hatte ihren Mann verloren, man hatte ihr ihr Kind weggenommen und ehemalige Freunde hatten sie verraten. Diese unbekannte Person, die angeblich ihre Schwester war, war also nur ein weiterer Punkt in ihrem Dilemma. Aber vielleicht der Kleber, mit dem die Scherben wieder verbunden werden konnten…

  7. Beiträge anzeigen #387
    Provinzheld Avatar von Felix
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    Am Ufer des Silbersees

    Einige Möven kreischten abseits einer alten Fischerhütte. Die frische Briese verdeckte jedoch nicht ganz diese Fischige Note die im Augenblick in der Luft lag. Felix blinzelte und sah ein Käferpaar bei der Paarung im Sande herumtanzen. Durch das beruhigende Geräusch der Wellen im Hintergrund überkam Felix erneut ein Hauch von Melancholie in diesem Moment verging auch die Zeit fast nicht. Finger glitten intuitiv an seinen Waden auf und ab. Der Schlamm krustete und löste sich schon überall wenn er über seine geschundene Haut fuhr.

  8. Beiträge anzeigen #388
    Schwertmeister Avatar von HerrBrom
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    HerrBrom ist offline

    Irgendwo unter der Erde

    Schon ewig folgten sie nun dem Tunnel, die ganze Zeit ereignislos. Einige Male hätten sie abbiegen können, doch waren stets dem Weg weiter geradeaus gefolgt. Gelegentlich waren ihnen noch einige der Gerippen begegnet, deren Zahl immer mehr anstieg, je tiefer sie in den Wolfspfad eindrangen. Zwischendurch beobachtete Brom die in die Wände geritzten Runen, welche manchmal leicht zu schimmern schienen. Einige davon kamen ihm ähnlich vor, so hatte er irgendwann festgestellt. Jedoch nur Eine oder Zwei, welche er in abgeänderter Form schon in Nordmar nahe der Ahnengräber gesehen hatte. Ob es da wohl Verbindungen gab? Irgendwann trat die Gruppe in einen großen Raum, in dem einige Zentimeter über dem Boden eine dünne Nebelschicht schwebte, durch die sich in unregelmäßigen Abständen immer mehr Knochenmänner erhoben. Zusätzlich schienen die Runen hier wirklich ein leicht gedimmtes Licht abzustrahlen, in welchem das Nebelkind seinen metallverstärkten Gehstock kampfbereit anhob.

  9. Beiträge anzeigen #389
    Schwertmeister Avatar von Edon Mesotes
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    Edon Mesotes ist offline

    Unter Tage

    Sie waren nun schon eine ganze Weile blindlings durch irgendwelche Tunnel gestiefelt, hatten auf ihrem Weg immer wieder auftauchende Untote aus dem Wege gejagt und schon seit einiger zeit fragte sich Edon, was das eigentlich für ein kranker Humor desjenigen sein musste, der ihnen im Dauerfeuer irgendwelche Knochenhaufen in den Weg schleuderte: Skelette, nichts war ungenießbarer als schimmlige Konstrukte aus Kalk. Hätte er nicht lieber Kühe beschwören können? Nicht nur, dass Euterviecher ihnen wahrscheinlich ein gutes Stück mehr Gegenwehr hätten entgegenbringen können, als die verhutzelten Knochenmänner, ihr Ableben hätte Edon auch länger bei Laune und Nahrung gehalten - eine optimale Verzögerungstaktik. Am besten schon leicht angebraten und mariniert würde solches doch eine kaum zu überwindende Verteidigungsmauer für das darstellen, was auch immer er glaubte, in diesen nassen, kalten, tristen Höhlen beschützen zu müssen.
    Mehr mangels Alternativen denn glorios fündig stolperten sie irgendwann durch einen halb zerfallenen Torbogen, der sie in eine langgezogene -wenigstens so weit sich das im Fackelschein erkennen ließ- Halle weiterführte. Edon verzog die Nase. Der wabernde Nebel war von irgendwelchen fauligen Abdünstungen durchsetzt - er stank!
    Nicht langerte und die ersten Knochenkauernden erhoben sich aus dem undurchsichtigen Morast und taperten auf sie zu. Immer noch hatte keiner von ihnen eine Waffe in der Hand. Dem ersten schnitt Edon sauber den Kopf von den Schultern, dem zweiten schlug er mit der Fackel vor die Brust. Das hier würde schnell erledigt sein. Als der erste Kopf rollte, erhob sich ein neues Skelett aus dem Nebel, als das nächste zu einem brennenden Haufen Knochen in sich zusammenfiel wieder ein neues. Edon hielt inne und beobachtete Brom und den Magier dabei, wie sie auf die Knochenköpfe eindroschen. Jedes mal, wenn sie eines zerlegten, erwuchs dem Nebel genau ein neues. Nun teilte auch Edon wieder eines in der Mtte durch, ein neues stieg umgehend aus dem Nebel. Der Dieb lachte.

    "Ist ja ein beschissener Witz. 'Seht nur, wann immer ihr eins kaputt haut, bastel ich mir einfach ein neues - ätsch!'"

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    nomina nuda tenemus
    Avatar von Don-Esteban
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
    Don-Esteban ist offline
    »Schattenschwarz also«, antwortete der Schwarzmagier nach langer Zeit, in der Nicolei und er einfach schweigend nebeneinander her gelaufen waren und die Stille genossen hatten (zumindest hatte er dies).
    »Ich freue mich, daß Ihr diesen Spruch gewählt habt. Das interessante an diesem Zauber ist ja seine philosophische Dimension. Er verlangt geradezu danach, die Natur des Lichtes zu hinterfragen. Wenn es Licht gibt, gibt es dann auch das Gegenteil davon? Und was ist Licht? Erst dann, wenn wir wissen, wie seine Natur ist, sind wir in der Lage, auch das Gegenteil dessen zu beschreiben. Im Übertragenen Sinne mag man Licht mit Erkenntnis übersetzen. Schließlich läßt uns Licht Dinge sehen und das Sehen ist einer unserer wichtigsten Sinne. Stellt Euch vor, wir könnten die Welt nicht mit unseren Augen erfassen.«
    Er hob die Arme in einer theatralischen Geste.
    »Weder würde uns das Grün von Wiesen und Wäldern auffallen, noch das Blau des Himmels oder gar das Weiß des Schnees an den höchsten Bergflanken des Weißaugengebirges. Wir würden nicht die Augen der Würfel zählen, wenn wir in den Tavernen der Zerstreuung nachgingen, wir würden auch nicht die Eleganz eines Zuchthengstes bewundern können. Und auch die Schönheit einer Frau bliebe uns verborgen. Kurz: Das Leben wäre wahrlich düster und betrüblich und wir alle wären noch viel bedauernswertere Geschöpfe, als wir es von Natur aus schon sind.«
    Wollte Nicolei etwas entgegnen? Esteban ließ es nicht dazu kommen.
    »Jawohl, das sind wir. Ist es denn nicht so, daß all unsere Erfahrungen, all das Schöne, das wir im Laufe unseres Lebens erfahren, endlich ist? Wir wünschen uns manchmal, ein Augenblick möge ewig andauern, doch sobald wir diesen Gedanken hatten, ist der Augenblick fort und es gelingt uns nicht, ihn festzuhalten. Und wollen wir nicht ein glückliches, zufriedenes Leben? Doch allzu oft kommen uns die Gegebenheiten des Schicksals entgegen. Seht nur, den Wächter, der dort am Tor steht und treu Wache hält, wie es ihm befohlen wurde. Vielleicht erträumte er sich etwas ganz anderes und muß nun dort seine Zeit damit verbringen, Fremde einzulassen und den Zugang zur Burg zu bewachen.«
    Ein Windhauch wehte die Rauchwolken fort, die Nicolei nach einem Zug aus seiner Pfeife ausstieß.
    »Unterhalten wir uns über das Schattenschwarz. Wenn Licht das Durchdringen der Finsternis ist oder besser das Erkennen der Welt mit unseren Sinnen, dann ist Schattenschwarz das Fehlen desselben. Es ist -- jedenfalls meiner Interpretation nach -- eine Manifestation der ursprünglichen Leere der Welt, als sie noch mit Dunkelheit angefüllt war. Sie war fremd, fern und nicht erkennbar. Sie war vom menschlichen Geist nicht erfassbar. Es wird gesagt, das Licht kam durch Innos in die Welt. Er erhellte sie und machte sie somit erkennbar für unseren begrenzen menschlichen Geist. Das mag wahr sein. Doch waren wir nun auch in der Lage, Licht und Dunkelheit zu unterscheiden.«
    Sie waren in der Zeit, in der Esteban sprach, weiter gewandert und hatten nun einen Platz an der inneren Mauer erreicht.
    »Wie auch immer«, fuhr er fort, während sie in den Schatten der Mauer traten, »ich für meinen Teil halte Schattenschwarz wegen dieser Dinge ganz einfach für die Abwesenheit von Licht. Es zeigt uns also den ursprünglichen Zustand der Welt, bevor sie vom Licht Innos' erhellt wurde. und auch das kann uns etwas lehren. Nämlich wie ihr Zustand war in einer Zeit, als nur Götter in der Welt wandelten. Es mag uns eine Ahnung davon geben, wie sich die Welt verändert hat. Es ist eine Erinnerung daran, als Beliar durch die Welt schritt, die nun die Sphäre der Menschen ist.
    Ihr seht, die Zauber, die uns Beliar gewährt, enthalten womöglich alle eine Geschichte, einen Grund, weswegen sie existieren und aus diesen Dingen ergibt sich auch ihr Sinn.«

  11. Beiträge anzeigen #391
    Schwertmeister Avatar von HerrBrom
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    HerrBrom ist offline
    *Krach*

    Der Brustkasten des letzten Untoten brach unter dem Fuß des durchtrainierten Nordmarers zusammen, während sich ein nächstes um Broms Hals krallte. Des geringen Gewichts wegen griff der Dieb über seine Schultern, schnappte sich das Mistvieh und schleuderte es mit ganzer Kraft vor sich auf den Boden, bevor er den fallengelassenen Gehstock wieder aufhob um damit den Schädel des Skeletts einzuschlagen. Das nächste Wesen das auf ihn zugerannt kam während er sich mit dem am Boden liegenden beschäftigte wurde von Edon entzweit.

    "Danke! Die Scheißteile.."

    Turang schien anscheinend nebenbei etwas zu suchen, ebenfalls kämpfend. Doch darauf achtete Brom nicht wirklich, er war damit beschäftigt weiter Knochengestelle zusammen zu schlagen. Irgendwann, ungefähr 4 Skelette später ließ er versehentlich seinen Gehstock mitten im Schlag los, weshalb er Meterweit weg flog und im Nebel versank. Dies war geschehen, als ein anderer Untoter seinen arm geschlagen hatte. Aggressiv griff das Nebelkind nach dem Bein eines Angreifers und riss es gewalttätig vom Becken. Schon hatte er eine neue Waffe.

  12. Beiträge anzeigen #392
    Held Avatar von Nicolei
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    Nicolei ist offline
    All diese Themen kamen ihm wohl vertraut vor. Hatte er doch, vor scheinbar so langer Zeit, jenen Spruch erlebt. Seine Wirkung und die darauf folgende Schlagkraft gesteigert. Hatte er doch an den letzten Blicken der Knechte gesehen, was passiert, wenn das Licht, dass ein jeder Tag für Tag kannte, ja selbst in der Nacht sich dessen bewusst war, fehlte und nichts blieb als der Hauch der Erinnerung an eine fremdwirkende Zeit, bevor sie hinübereilten über den See der Seelen.
    Yunarik schwieg einen Augenblick, machte sich ein wenig Gedanken, zu den Worten Estebans und seine bescheidenen Erfahrungen, ehe er das Wort wieder an den Lehrmeister richtete. »Ich verstehe. Sollte man sich dann auch eher darauf konzentrieren, die Magie soweit zu formen, jegliche Elemente des Lichtes zu tilgen, oder zu unterdrücken? Oder ist es viel mehr eine Formel? Es klingt nach einer wahrhaften Meistertat, wenn man bedenkt, dass man sich mit jenem Spruch, um Euren Gedanken zu vollenden, gegen die Schöpfung Inns stellt.«

  13. Beiträge anzeigen #393
    Ritter Avatar von Turang
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    Turang ist offline
    Turang schlug mit seiner Fackel auf eins der Skelette ein. Es brach zischelnd zusammen. Verwirrt kratzte sich der Magier am Kopf. Ein merkwürdiger Zauber. Skelette schienen ihm für den direkten Kampf nur dann nützlich zu sein, wenn sie eine Waffe trugen, allein auf ihre Anatomie reduziert brauchte es keine erfahrenen Kämpfer, um einige von ihnen im Kampf auszuschalten. Warum also gerade solche Wächter? Waren sie wirklich nur dazu gedachte, Eindringlinge zu ermüden, sie so lange in Schach zu halten, bis sie einsahen, dass sie ihren Kampf nicht gewinnen konnten? Eine seltsam humane Denkweise für jemanden, der sich schwarzer Magie bediente. Auf der anderen Seite erschien es doch auch eine ungemein praktische Verteidigung, die selbst einen verheerenden Zauber überdauern konnte. Dann wiederum hatte sich dieser ominöse Magier etwas äußerst einfallsreiches auszudenken gewusst. Doch auch dieser Zauber hatte eine Schwachstelle. Turang ließ die Fackel auf den Boden fallen.
    "Wenn ihr sie mir eine zeit vom Leib halten könnt, versuche ich einen Gegenzauber zu wirken."
    Der Magier schloss die Augen, ließ sich auf die Knie sinken und legte die Hand auf den Boden. Er murmelte eine Beschwörung vor sich hin, während seine Handflächen langsam zu leuchten begannen. Langsam begannen sich auf dem Boden glühende Runen abzuzeichnen. Langsam und träge, einem Tropfen Wasser gleich, der langsam seine Bahn über einen heißen Boden zieht, schälte sich eine Runenfolge aus dem Boden, ein blaues Brennen, das aus einer anderen Sphäre des Seins kam, die kaum ein Mensch jemals zu begreifen vermochte. wenn er nur genug Zeit bekam, konnte dieses Siegel jeden Zauber brechen, der diese Skelette auch beschworen mochte...

  14. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #394

    nomina nuda tenemus
    Avatar von Don-Esteban
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
    Don-Esteban ist offline
    »Ist es eine Formel? Ist es wider die Götter? Ist es erklärbar? Tilgt man Licht oder setzt man ihm etwas entgegen?«
    Esteban hob die Hände, um sein Unwissen auszudrücken.
    »Wir wissen es nicht. Es ist Magie. Genau das ist Magie. Die Möglichkeiten, die unerklärlich sind. Manchmal manifestieren sie sich und werden offenbar. Wir Magier sind nur Katalysatoren. Wir geben der Magie ein Fenster in diese Welt, durch uns kann sie hier ihre Wirkung entfalten. Alles, was wir verstehen müssen, ist es, die Magie durch uns fließen zu lassen und ihr eine Form zu geben oder sie zumindest dazu anzuhalten, eine Form, einen Ausdruck anzunehmen. In diesem Fall Schattenschwarz.
    Und damit ist es nicht anders als mit den anderen Zaubern. Ich kann dir die Handzeichen zeigen, die benutzt werden, doch letztendlich kommt die Magie aus dem Magier selbst. Er muß genug Können besitzen, um die Magie zu erspüren, um sie zu formen. Manche glauben, sie können die Magie beherrschen. Aber vielleicht unterliegen sie nur einer Täuschung, einem Traum an die eigene Macht.
    Wie auch immer«, schloss er seine Rede, »Ihr müßt den Zauber verinnerlichen, um ihn zu sprechen und zum Leben zu erwecken. Spielt ruhig mit dieser Magie, wenn Ihr irgendwo eine ruhige Ecke findet, wo Euch keiner beobachtet, vielleicht werdet Ihr nach einiger Zeit der Übung eine schwache Ahnung des Zaubers erfahren und darauf aufbauen können.
    Und jetzt suche ich mir einen Platz für die Nacht.«
    Und damit verabschiedete sich der Magier für diesen Abend von seinem Kollegen, um die Unterkünfte, die hier Reisenden geboten wurden, zu inspizieren.

  15. Beiträge anzeigen #395
    Held Avatar von Nicolei
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    Nicolei ist offline
    Er hatte eine kleine, bescheidene, seinen Ansprüchen vollauf genügende Behausung gefunden. Er hatte auf Reisen lange den Nobel abgeschworen. Denn wo es nur Wald, Steppe, Klippen und Öden gab, gab es meist kein Himmelbett. Und Bescheidenheit ist angeblich eine sehr schöne Tugend. Hörte man zumindest des öfteren. Ab und zu. Wie dem auch sei, Yunarik behielt sich die letzten Worte Estebans im Gedächtnis, bevor sie sich verabschiedet hatten. »Verinnerlichen« und auch »Erfühlen«. Ein Gespür hatte der Magier seit langem für die Magie, früher waren es nunmal die Runen gewesen, aus denen der damalige Feuermagier seine Kraft zog, doch die Zeiten änderten sich, nichts blieb wie es war. Es war ein Fortschritt gekommen, oder doch vielmehr ein Rückschritt? Manche Magier und Priester könnten dabei wohl Tage und Nächte hitzig Diskutieren, welche der Arten des Zaubers nun die einzig wahre Wahl ist. Jedoch würde es wohl ebenso wenig an der Situation ändern, als wenn man sich eingestand, dass man so oder so damit leben musste. Seine neuen Wege gehen musste, die die Zeit einem darbot.

    Vereinzelte Kerzen spendeten dem Hohen Magier ein wenig Licht, auch wenn seine Bestrebung darin bestand, eben das Licht zu unterdrücken. Lassen wir jene Ironie beiseite und fahren wir doch fort, in dieser bezaubernden Geschichte.
    Er kniete in sein einfaches Untergewand gehüllt, die Beine verschränkt vor einer jener Kerzen und hielt die Augen geschlossen. Eine dunkle Litanei murmelnd und die Hände sich im Takt der ewigen Wörter wiegend, versuchte Yunarik jene Magie, die ihn seit so vielen Jahren begleitete, zu erfühlen, zu ertasten, zu verinnerlichen. Er griff nicht wirklich nach ihr, er versuchte eine dauerhafte, nicht nur dem Zauber entsprechende Verbindung herzustellen. Erst dann begann er jener Ahnung nachzugehen. Jener Ahnung, von der Esteban so viel erzählte.
    Es war als würde er mit seinen Fingern die Richtung seiner Gedanken steuern, für einen Außenstehenden würde dies mit Sicherheit abstrus aussehen, doch sahen manche Magier nicht stets ein wenig abstrus aus?

    Er erspürte langsam, als würde die Magie ihn gewähren lassen, erste Ahnungen von etwas Neuem, etwas schwarzen, dunklen. Er konnte nicht sagen was das genau war, welche Intention diesem zu Grunde lag. Doch da war etwas, was er nicht kannte. Das wonach er suchte? Er konnte es nicht sagen. Es war so vollkommene, schier, Leere, die sich ihm zeigte. Und die Magie lies ihn gewähren. Überwältigt riss der Magier die Augen auf und fand sich in einem dunklen Raum wieder. Aber nicht komplett dunkel. Wenige der Kerzen brannten noch und spendeten spärliches Licht. Kurzzeitig hatte er doch glatt gedacht, dass…!
    Aber alles nach seiner Zeit. Er warf einen Blick nach draußen und stellte fest, dass jene Zeit schon weit voran geschritten war. Wie lange hatte er wohl sich der Magie hingegeben? Er konnte es bei weitem nicht sagen, dass einzige, was er mit Bestimmtheit sagen konnte war, dass er eine Mütze schlaf benötigen konnte, nach der Reise und nach dem Abend. Morgen. Morgen war ebenso ein Tag. Dennoch, konnte er auf dem erlebten durchaus aufbauen. Wenn in der Nacht nicht die Welt untergehen würde und es keinen Morgen mehr geben würde. Nun. Dann wäre das natürlich etwas ungut.

  16. Beiträge anzeigen #396
    Schwertmeister Avatar von Madlen
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    Madlen ist offline
    Immer noch ungläubig lauschte Madlen den Worten von Barin Stein, ihrer angeblichen Schwester. Ein fernes, mächtiges Königreich, in dem ein blutiger Bürgerkrieg geführt wird. Zwei große Häuser, die sich aus welchem Grund auch immer nicht mehr leiden können, schicken ihre Kämpfer aufeinander los, Eisriesen, die Kälte in den Süden bringen und ein Tal, welches angeblich das ihrige sein soll. Sie, eine Söldnerin im Dienste des Meistbietenden, eine Piratenkapitänin, ein Bardin, eine Kämpferin um ihre eigene Freiheit, etwas zynisch durch ihre Erfahrungen…all das beschrieb sie ziemlich gut, aber Fürstin über ein Tal, Prinzessin eines Königreiches. Nein, einst war sie so etwas gewesen, das mag wohl stimmen, aber es war nicht in einem fernen Land gewesen, sondern in Varant.

    „Wahrscheinlich verwechselst du mich mit einer anderen Person.“, fing Madlen zum x-ten Mal an, die Sache verstehen zu wollen. „Damals war und wahrscheinlich bin ich es immer noch, war ich eine Prinzessin Varants, Fürstin von Al-Shedim. Aber…“, kurz stockte die junge Frau und verstummte, ehe sie nach einem schweren Schlucken fortfuhr. „…viele Dinge liefen verkehrt.“ Auch wenn diese Ausdrucksweise die Situation nur milde beschrieb, dachte sich die Piratin. Ihr damaliges Leben war ein einziges Chaos und ein riesen großer Schlamassel gewesen.

    „Jetzt überleg doch mal. Wieso glaubst du, wirst ausgerechnet du, eine Sklavin, von einem Adligen entdeckt, einem Thronfolger? Das war kein Zufall. Unsere Priestess Bausse Mabille ist immer noch ein treuer Freund unseres verstorbenen Vaters. Sie hat dafür gesorgt, dass aus dir etwas wird. Du, nur du bist die einzige Hoffnung auf die Rettung unseres Tals. Dein Onkel, Lordprotektor Zevi Aynur, ist nicht grausam, nicht rachsüchtig…im Grunde kennt er gar keine Gefühle, aber er richtet meine…deine Heimat zugrunde.“ Diesmal hielt Barin kurz inne, ehe sie weitersprechen konnte. „Bitte…“, flehte sie. „…du musst mir glauben. Es gibt nicht viel, womit ich dir den Gehalt meiner Worte beweisen kann. Außer einem kleinen Gegenstand…“

    Ihre angebliche Schwester griff in eine Tasche, die sie sich umgehängt hatte. Kurze Zeit später kam ein ramponiert Stück Stoff hervor, dass sich sogleich als kleiner Kuscheltierhase herausstellte. Mit zitternden Händen griff Madlen danach und sah das abgegriffen Stück Erinnerung an. Mit drei Jahren hatte sie ihn, den Hasen, zuletzt gesehen. Der letzte wirkliche Moment des Glücks, so schien es ihr zumindest. Und dennoch…den Ort, welchen sie für ihre Heimat hielt, war anscheinend nicht die ihre. Die Berge nahe der Wüste, was auch immer sie dort mit ihren Eltern gesucht hatte, sie wusste es nicht. Wie auch, sie war damals schließlich ein Kleinkind gewesen.

    „Ok!“, nickte Madlen, wie um sich selbst zu bestätigen. „Auch wenn ich dir noch nicht ganz glaube, so beginne ich langsam zu begreifen. Weißt du dann alles über mich? Die Sache mit dem dunklen Orden, meine Taten, meine Vergangenheit in Varant!“
    Bestätigend nickte Barin. „Du wurdest immer beobachtet, zumindest in der Wüste. Bei deiner Flucht haben wir dich aus den Augen verloren. Erst hier konnte ich deine Spur wieder finden. Auch und wahrscheinlich vor allem wegen deiner Taten. Und jetzt halte ich es für das Beste, wenn wir uns zuerst erst einmal etwas zum Trinken holen!“

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    Schwertmeister Avatar von HerrBrom
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    Brom warf als Antwort auf Turangs Befehl hin einzig ein "Aye!" in den Raum, bevor er sich mit dem Knochenbein bewaffnet rückwärts dem Magier näherte. Hier und da wuchtete er das Ding ähnlich wie seinen Gehstock mal in ein klappriges Gesicht, mal in die Rippen, mal sonstwohin. Von hinter dem Dieb her begann es leicht bläulich zu leuchten, sah er im Augenwinkel. Anscheinend hatte sein Lehrmeister den Zauber bereits eingeleitet. Was er wohl genau tat? Der Novize hatte keinerlei Ahnung, denn bishder hatte er sich einzig mit einigen Grundlagen beschäftigt, und konnte von daher eigentlich nicht wirklich wissen was geschah.

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    Provinzheld Avatar von Felix
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    Am Ufer des Silbersees

    Die Sonne brannte und am Himmel war wirklich keine rettende Wolke zu sehen. Die Helligkeit der Sonne war so intensiv dass selbst die Rillen und Risse in den Gesteinsblöcken der Burg von Licht geflutet waren. Die Reichen Leute konnten sich leisten bei der Hitze nicht an die Sonne zu gehen. Dennoch war in der Stadt geschäftiges treiben denn alle Anderen konnten dies nicht. Felix schmeckte Salz während ein Schweisstropfen nach dem anderen aus seinen Poren austratet . Er saß immernoch seelenruhig am Ufer und fühlte wie sich eine Pore nach der anderen langsam weitete um weiteren Schweiss austreten zu lassen. Er wollte sich doch schon die ganze Zeit aufraffen um sich im Eiskalten See zu säubern.

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    Abenteurerin Avatar von Cilie
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    Cilie ist offline
    Cilie grinste zufrieden auf den See hinaus. Bis auf einen Großteil der Möbel und einige Verzierungen war die Taverne soweit fertig. Doch eine Sorge hatte sie, Brom und die anderen waren immernoch nicht zurück, und das Kellerloch war weiterhin versiegelt. Der Gedanke raubte ihr Grinsen dann wieder und ersetzte es durch einen motivationslosen Blick, bevor das Mädchen sich auf dem trockenen Boden niederließ. Sie saß am Ufer unter einem Baum, denn ansonsten wäre sie der prasselnden Hitze bedingungslos ausgesetzt gewesen. Einen Moment kramte sie in ihrem Umhängetäschchen, bis sie dann ein Stückchen verpackte Kohle in der Rechten und ein wenig Papier in der Hand hatte. Dann blickte sie sich um und begann den See vor sich auf Papier zu zeichnen. Das tat sie öfters in ihrer Freizeit wenn sie alleine war.
    Geändert von Cilie (02.07.2015 um 16:50 Uhr)

  20. Beiträge anzeigen #400
    Waldläuferin Avatar von Scarlet Atel
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    Okay. Sie hatte sich definitiv verlaufen. Ein wenig ratlos stand sie vor dem Ufer des großen Sees, den sie schon einmal gesehen hatte. Und da stand auch schon diese häßliche Burg, die sie noch dekorieren wollte. Allerdings hatte sie ein Problem. Sie hatte ihr Kleid immer noch nicht gefunden. Auf der Suche danach musste sie sich wohl geradewegs zum See verlaufen haben. Unschlüssig stand sie rum. Vielleicht könnte sie ja jemanden fragen, ob sie ein Kleid übrig hatten... aber nein! Eigentlich brauchte sie keins. Das Röckchen, das sie jetzt aus Blättern, Blumen und biegsamen grünen Ästen um ihr Seil geflochten hatte, war eigentlich recht praktisch und schützte wenigstens ihr Popöchen. Und luftig war es auch. Vorsichtig drapierte sie ihre Haare über ihren Oberkörper und begann den Weg zur Burg. Vielleicht hatte ja jemand ihr Kleid gesehen. Oder... abrupt blieb sie stehen. Vergaß sie da nicht etwas? Etwas überaus wichtiges, das all ihre Konzentration erforderte? Das ihren ganzen Lebenssinn auszufüllen schien? Wie konnte sie die Jagd nach der Hexe einfach so vergessen? Stirnrunzelnd verschränkte sie ihre Arme. Eigentlich kam sie ja schon zu der Erkenntnis, dass es weitaus schlimmere Gestalten gab als Hexen. Hexen würden niemals irgendeine Person auf der Straße aufschlitzen und zurücklassen. Und so Leid es ihr auch um ihre Freunde tat - die beiden würden schon irgendwie zurecht kommen. Die Hexe würde ihnen eh nichts antun. Vielleicht waren sie ja auch schon von alleine geflohen und warteten Zuhause auf sie. Oder aber hatten ein neues Leben als Paar wandernder Zirkustausendfüßler gegründet. Möglich war alles.
    Blieb also nur noch... richtig! Ihre Mission! Ihre heilige Mission der Belehrung aller Menschen zum Guten! Na, wenn das mal keine würdige Aufgabe war, dann könnte sie es ja gleich mit diesem Leben aufgeben. Entschlossen nickte sie sich zu und stapfte voran. Sie konnte genau so gut mit den Menschen auf der Burg anfangen - und vielleicht hatten sie auch eine Idee, wie man diese Kokon Sache angehen sollte. Konnte doch wirklich nicht so kompliziert sein!
    Doch noch ehe sie den Mut gefasst hatte wieder in diese graue Box zu steigen und von häßlichen Mauern und stinkenden Lebewesen erdrückt zu werden, entdeckte sie zu ihrer großen Erleichterung einen einzelnen Mensch am Ufer sitzen. Perfekt! Zu einer großen Menge zu predigen war sicherlich weitaus schwieriger, als wenn man nur ein Opfer hatte. Ähm, Ungläubigen. Vorallem, wenn man diese Predigt-Sache noch nicht geübt hatte.
    "Ähem", räusperte sich die Frau, als sie sich dem sitzenden Wesen näherte und noch bevor es überhaupt reagieren konnte, fing sie an zu sprechen.
    "Seiet gegrüßt. Gegrüßt Ähh, gepriesen? Gesegnet? Egal, das überleg ich mir später noch. Hallo, auf jeden Fall! Schöner Tag, eh? Nein, warte, hier geht's nicht ums Wetter, ist ja so ein Unsinn, bin ich ein schüchterner Bursche oder eine Frau auf einer heiligen Mission? Ganz genau! Mein Name ist Scarlet Atel -", sie hielt kurz inne und neigte ihren Kopf kurz, "und ich bin auf einer heiligen Mission. Meine Aufgabe ist es, alle Menschen zu belehren. Warum brauchen Menschen denn Belehrung, mögest du dich fragen? Das ist ganz simpel. Menschen sind verdorben! Sie sind böse, garstige, blutrünstig und gierig! Die Menschheit hat keine Zukunft, wenn wir uns weiterhin gegenseitig abschlachten, uns belügen und betrügen! Schon bald haben wir uns alle gegenseitig ausgerottet und dann wird die ganze Menschheit vom Anlitz der Erde verschwinden! Und das kann nicht sein, sage ich dir! Kein anderes Tier tut soetwas, kein anderer Tier schlachtet seine Artgenossen blutrünstig ab, zerstört seine Umwelt und wütet immerzu weiter! Wir können nicht länger auf dieser Welt leben, wenn wir sie nur zerstören! Wenn wir grausam Dinge an uns nehmen, die uns nicht gehören! Wenn wir nur Leid über alle anderen Lebewesen bringen! Und deswegen sage ich dir: Schwöre ab von all dem Bösen und Unreinem in deinem Herzen und akzeptiere das Gute. Akzeptiere die Reinheit, die Anmutigkeit, die Schönheit und die Grazie in deinem Herzen! Wenn du das schaffst, dann wirst du dich vielleicht weiterentwickeln können, so wie eine Raupe sich verpuppt um dann als wunderschöner, reiner, anmutiger, perfekter Schmetterling hervorzugehen. Die Menschheit kann sich nur retten, wenn wir dem Bösen entsagen und uns in Schmetterlinge verwandeln!"

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