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  1. Beiträge anzeigen #161
    Provinzheld Avatar von Felix
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    Felix ist offline

    Taverne, Östliche Vorstadt

    Die im Schein einer Fackel, orange flackernden Seitenwände des Zimmers boten eine gewisse Sicherheit. Felix wurde sich bewusst dass er länger hier verweilt hatte. Er hatte sich an das warme Zimmer gewöhnt. Der schäbige Rest des Tavernengebäudes war ihm fremd. Er saß immer noch auf dem Bett während Rognor schon weg war. Er blickte sich noch ein letztes mal um und erkannte den jungen Dachbalken der sich in der Dunkelheit über seinem Kopf verlor. Die Erinnerungen der letzten Tage keimten auf. Mit einem Lächeln dachte er an Rognor. Er wusste dass er ein guter Mann war. Dennoch sollte er auch mal richtig Zähne zeigen können fand Felix. Felix begriff das auch im Blick auf die Zukunft. Er erwartete dass es Konflikte geben würde. Konflikte war eigentlich jeder in der Stadt gewohnt. Von unten nach oben in der Befehlsleiter. Nach diesen letzten Gedanken spannte Felix seine Muskeln an. Er schwang sich auf und erinnerte sich an eine letzte Sache. Er lag die meiste Zeit im Bett und hatte noch kein einziges mal in den Schrank geguckt. Er sah diesen alt wirkenden Schrank in den letzten Tagen immerhin stunden. Viel mehr gab es in dem Zimmer außer dem nicht. Seine Füße begannen einen kleinen Marsch über den knackenden staubigen Fußboden. Felix Körper kam vor dem Schrank zum Halt. Er hob seinen Bandagierten Arm und öffnete die schweren Schranktüren. Ein quietschen der Scharniere war zu hören. Felix’s dunkelbraune Augen sahen von oben herab. Es war fast nichts zu sehen. Eine Fackel im Raum sorgte eben nur für schwaches Licht. Die Silhouette zweier Lumpen offenbarte sich. Felix streckte seine Hand aus um zu ertasten was er da vor sich hatte. Er fühlte. Es war robuste und vor allem unbenutzte Arbeiterkleidung. Er führte geschwind die Hose und das Oberteil zur Kontrolle an seine Nase. "Etwas muffig aber das ist tatsächlich nicht benutzt" bestätigte Felix sich selbst. Nun stülpte sich Felix die zwei Teile über. Er rannte zur Treppe. Dann flink hinab. Bis er bei Rognor zum Stehen kam. Felix sah nicht recht er jubelte als ihm direkt eine Spitzhacke entgegengehalten wurde. Eine eigene!

  2. Beiträge anzeigen #162
    Abenteurerin Avatar von Cilie
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    Cilie ist offline
    Die beiden hatten ewig gebraucht um von Setarrif zur Silberseeburg zu reisen. Zuerst hatten sie ihren weg nicht gefunden, dann mussten sie desöfteren Umwege einschlagen um den Echsen auszuweichen. Was zum Teufel was hier auf Argaan nur geschehen? Trauer, ein wenig Angst und schlechte Hoffnungen verfolgten das Mädchen seit dem beginn ihrer Überfahrt. Nun standen sie hier am Ufer des Sees und beobachteten die Burg und die umliegendesn Häuser, beziehungsweise Baustellen. Die meisten Bewohner dieses Ortes wirkten ziemlich gestresst, was jedoch auch an der Schüchternheit des Mädchens liegen konnte. Plötzlich deutete Tyr auf eine Person welche ebenfalls am Strand saß.

    "Der in der blauen Kutte?", vergewisserte Cilie sich.
    "Jo, der. Magier. Sind meist hilfsbereit und weise."
    "Du willst einen Magier um Hilfe bitten? Wirklich? Ein Magier? Einer von jenen welchen uns damals die Rettung verweigerten?"
    "Das is'n anderer. die kack Zünselmagier tragen rot- der hier blau... Wahrscheinlich Wassermagier. Adanosgläubiger."
    "Naja... Hoffen wir mal dass nicht alle Magier das selbe Pack darstellen."


    So traten die Barbierin und ihr Beschützer näher an den Fremden heran, bevor Tyr seine Stimme erhob.

    "Hey du. Müssen reden."

    Das schöne Mädchen klopfte dem bulligen Nordmarer gegen den Arm.

    "Geht das auch freundlicher? Guten Abend Magier. Entschuldigt seine Grobheit, und die Tatsache dass wir euch stören. Wir kommen aus Nordmar und suchen eine gewisse Person, welche vielleicht hier vorbeigekommen ist. Er ist nicht gerade der größte, trägt einen blonden Kinnbart, hat oftmals einen Zopf... Und begleitet wird er meistens von einem schwarzen Wolf. Sein Name ist-..."

  3. Beiträge anzeigen #163
    Ritter Avatar von Turang
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    Turang ist offline
    "...Arsorn."
    Seit Tagen wartete Turang vergeblich auf eine Nachricht. Haldan schien einiges an Mühe damit zu haben, den entschwundenen Wassermagier zu finden. Die Frage war jedoch die, ob der Novize ihn nicht fand, weil Argon nicht gefunden werden wollte oder konnte. Sie es wie es wollte, er war bisher nicht gefunden worden und das allein bereitete ihm schon Kopfschmerzen. Auch wenn die Vorstellung absurd schien, dass ausgerechnet dieser Magier einer Schar Echsen zum Opfer gefallen sein mochte. Es schien eher zu ihm zu passen, dass er sich mit Haldan ein Katz und Maus-Spiel erlaubte, um den Jungen in den Wahnsinn zu treiben, gerade in einer Burg, in der man eigentlich ständig über jeden anderen stolpern konnte, wenn man seine Füße auch nur einen Schritt weit über die eigene Türschwelle wagte. So wie auch Turang gefunden wurde, immer und immer wieder, auch von solchen, die er weder kannte, noch deren ankommen ihm jemand angekündigt hatte. Er ließ das Wort einige Sekunden in der luft für sich schweben, in denen er weiter auf den See hinaussah, während Fenris zusammengerollt ruhte. Er kraulte den Wolf hinter den Ohren.
    "Nun, der Wolf heißt so, aber ihr wart ja im Begriff nach dem Mann selbst zu fragen, der nicht gerade der größte ist, einen blonden Kinnbart und oft einen Zopf trägt und ein ausgesprochenes Talent dafür besitzt, sich in Schwierigkeiten zu bringen, auch wenn ihr nicht hofft, dass ihn jemand daran hätte erkennen können, weil es ein verbreitetes Talent ist und Schwierigkeiten es sind, über die man auf dieser Insel alle Nase lang stolpert, ob man denn von Natur aus ein Talent dafür besitzt oder nicht."


  4. Beiträge anzeigen #164
    Abenteurerin Avatar von Cilie
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    Cilie ist offline
    Das Mädchen wusste nicht ob sie glücklich oder wütend sein sollte. Einerseits war dieser Magier ein wenig unfreundlich herübergekommen, was aber auch wegen Cilies Hoffnungslosigkeit nur so geklungen haben könnte, andererseits hieß das auch dass der Fremde Brom kannte.

    "Ihr kennt ihn?! Bei Adanos! Seit einer Ewigkeit suchen wir ihn! Wisst ihr wo ich Brom finden kann?"
    "Wenn er wirklich noch lebt, lohnt es sich dann ihn zu suchen, wo er dich doch jahrelang anscheinend nicht interessierte?"
    , warf Tyr ein, wofür er einen wütenden Blick der Nordmarerin kassierte.
    "Natürlich suche ich ihn! Denkst du ich will den für mich wichtigsten Menschen der den Orkangriff überlebt hat noch länger missen? Wir haben uns lange genug auf Feshyr erholt!", kurz herrschte Stille, dann wandte sie sich wieder an den Sitzenden. "Wie meint ihr das, werter Magier? Von was für Schwierigkeiten sprecht ihr? Geht es ihm gut?"

    Besorgt wartete sie auf Antworten auf ihre Fragenflut.

  5. Beiträge anzeigen #165
    Kämpfer Avatar von Rognor Hammerfaust
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    Rognor Hammerfaust ist offline
    Es war tiefste Nacht, als das ungleiche Paar die Stadt hinter sich ließ und sich in Richtung des Gebirges bewegte. Rognor wusste nicht, wo er genau anfangen sollte, nach einer Ader zu suchen, doch es war wahrscheinlicher, dass sich solch eine eher in dem Gebirge finden ließe, als in einem Wald. Außerdem hatte der Zwerg so wenig Orientierungssinn oberhalb der Erde, dass er sich in solche einem Wald unter hoher Wahrscheinlichkeit verlaufen würde. Immerhin kannte er sich mit Gesteinsarten und nicht mit den verschiedenen Holz- und Baumarten aus. Ein Zwerg sollte nur wissen, welches Holz sich am besten für Feuer und für Bierfässer lohnt, vielleicht auch, ob daraus ein akzeptabler Axtstiel werden konnte. Doch das war es bereits. Im Stein war die Zukunft des Bergmannes eingemeißelt und nicht in dem leicht vergänglichem Holz.

    Sie waren beide bereits eine Weile gegangen, ohne das Felix Fragen gestellt hatte oder sich irgendwie bemerkbar gemacht hatte. Stören tat es den Zwerg nicht, denn so konnte er seinen eigenen Gedanken nachhängen und genüsslich seine Pfeife aufrauchen. Seine Nase war erfüllt von dem süßlichen Rauch, welcher nach jedem Zug aus dem seinem Mund quoll. Doch jäh zuckte ein Geruch durch den angenehmen Qualm und ließ Rognor von seinen Gedanken aufschrecken.

    Was ist das? Bäh, ein Geruch aus tausend Höllen! Sind das Eier oder was?

    "Felix? Riechst du das auch? Das riecht irgendwie nach faulen Eiern oder irgendwas anderes, was seinen Zeit schon lange überzogen hat."

    Ohne auf die Antwort von dem Langen zu warten, folgte der Zwerg seiner Nase und versuchte die Quelle des Gestanks zu lokalisieren. Hinter einigen Büschen war jedoch eine Felswand, ein kleiner Auslauf des Weißaugengebirges. Je näher Rognor der Felswand kam, desto stärker wurde der faulige Geruch und riss die schöne Erinnerung und die letzten Reste des guten Tabakqualms aus dem Zwergwn heraus. Als er vor der Wand stand, wurde der Goldschmied förmlich von faulen Eiern erschlagen.

    Kann es sein? Ich hatte es immer anders in Erinnerung, aber es wäre die einzige Möglichkeit. Es ist vielleicht kein Gold, Silber oder Eisen, aber zum Verkaufen ist es bestimmt nützlich.

    "Felix?" Der Zwerg winkte den Mann zu sich um ihm seinen Fund zu zeigen. "Ich glaube wir haben hier Schwefel entdeckt. Siehst du das gelbe Zeug, welches sich hier durch das Gestein zieht? Das ist das Zeug. Ich erinnere mich zwar nur an einen anderen Geruch, aber ich bin mir recht sicher, dass dies wirklich Schwefel ist. Wir schlagen glaub ich hier unser Lager auf. Geh schonmal Holz für ein Feuer suchen. Ich schau mal, ob ich einen Baum oder Äste finde, um ein Zelt aufzubauen. Ich hab nämlich keine Lust immer zwei Stunden zur Silberseeburg und dann nochmal zwei Stunden hierher zu laufen. Also schlagen wir hier unser Lager auf."

  6. Beiträge anzeigen #166
    Ritter Avatar von Turang
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    Turang ist offline
    Turang lachte. Sein Schüler musste ein wahrlich aufregendes Leben führen, so oft, wie er einfach ins Blau hinein verschwand, alle Warnungen in den Wind schlagend und einer Idee hinterherjagend, die nur er allein verstand. Aber dass seine Abenteuer zu ihm kamen, während er irgendwo in der weiten Welt nach seinem Glück suchte,das war vielleicht nicht derart alltäglich, wie der Gedanke, dass er schon wieder verschwunden sein könnte.
    "Es geht ihm gut, zumindest glaube ich, dass es ihm gut geht. Er ist im Moment unterwegs auf Abenteuer, voll von Schwierigkeiten, nehme ich an, aber er wird hierher zurückkommen. Vielleicht mit ein paar neuen Narben oder einer neuen Idee, der er hinterher jagen kann, aber er wird wiederkommen."
    Turang stand auf und musterte die beiden Nordmarer eindringlich. Es war nicht wirklich schwer zu erraten, wer wenigstens das Mädchen sein mochte und demzufolge auch nicht schwer, wenigstens zu ahnen, was er sein mochte. Er fuhr sich mit der Hand über das Haar und zeigte auf den See hinaus.
    "Man könnte sich fragen, warum ein Nordmarer aus Nordmar zu den Südlichen Inseln reist, wo er nach einem Mädchen, ebenfalls aus Nordmar sucht, bis er verschwindet und nun ein Mädchen aus Nordmar ebenfalls zu den Südlichen Inseln reist, um besagten ersten Nordmarer zu suchen, anstatt sich einfach direkt in Nordmar zu finden und gemeinsam zu den Südlichen Inseln zu reisen, damit sie einander dort nicht suchen müssen, oder aber, dass ihr euch gegenseitig in Nordmar sucht, sodass ihr nicht zu den Südlichen Inseln reisen müsst. Du verstehst?"
    Der Nordmarer schien definitiv nicht verstanden zu haben, das Mädchen zögerte einen Moment...

  7. Beiträge anzeigen #167
    Abenteurerin Avatar von Cilie
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    Cilie ist offline
    Sie lächelte. Nebenbei kullerte ihr eine kleine Träne über das Gesicht. Endlich hörte sie nach langem etwas von Brom.

    "Naja, es ist eigentlich nichtmal so kompliziert. Wir sind lange durch Nordmar marschiert, allgemein auf der Suche nach Überlebenden. Wir haben niemanden gefunden. Tyr hat auch die Leichen durchsucht,-" mit den gedanken an die Toten schwand ein Teil ihrer Freude wieder. "-aber auch darunter fanden wir ihn nicht. Wir reisten nach Feshyr, wo ein Teil der Famillie meines Begleiters lebt. irgendwann vor einem halben Jahr, entdeckten wir Brom- ebenfalls auf Feshyr. Jedoch in einem kleinen Käfig. Ich half ihm zu entkommen, doch ich weiß nicht ob er mich erkannte. Als ich ihn dann aufsuchen wollte war er schon wieder fort... Er war mit einem weiteren Herren unterwegs gewesen. Dann sagte uns jemand dass die Zwei anscheinend von Argaan kamen. Naja, einige Zeit später folgten wir ihnen... Könntet ihr uns sagen wo wir übernachten und speisen können?" Cilie deutete auf die zerlumpte Kleidung der Beiden- ehrlichgesagt sahen sie erbärmlich aus. Ausgehungert, dreckig, übermüdet.

  8. Beiträge anzeigen #168
    Ritter Avatar von Turang
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    Turang ist offline
    "Das klingt ganz nach der Art Schwierigkeiten, in denen er andauernd steckt." nickte der Magier. Er kratzte sich am Kinn und dachte nach. In die Burg würde man die beiden Fremdlinge kaum hineinlassen, auch dann nicht, wenn der Klotz sich als einigermaßen geschickt mit seinem Schwertarm erweisen mochte. Folglich müsste man sie im Flüchtlingslager unterbringen.
    "An der Ostseite der Siedlung lebt eine Sippe von alten Setarrifern. Ihr werdet dort einen jungen Mann mit schwarzen Haaren und grünen Augen treffen, ein Novize des Wassers. Er heißt Haldan. Diesem sagt ihr, dass ihr Freunde von Brom seid und dass euch Turang geschickt hat. Wenn ihr zwei bereit seid, für Essen und Unterkunft ehrlich zu arbeiten, wird man euch dort willkommen heißen und freundlich behandeln. Oder aber, ihr bezahlt für beides in barer Münze, dann wiederum solltet ihr euch im Norden der Siedlung blicken lassen und mit den Menschen dort reden, sie werden nicht allzu viele Fragen stellen."
    Turang schwieg einen Moment, dann grinste er durchtrieben.
    "Oder aber euch packt die Abenteuerlust. Dann sucht im Lager nach einem Mann namens Argon. Dem könnt ihr sagen 'drei Mäuse jagen eine Katze'. Und dann wird er euch ein Rätsel stellen. Wenn ihr es lösen könnt, habt ihr einen Gefallen frei. Wenn ihr ihm dann sagt, dass ihr Essen und Trinken und Schlafen wollt, dann wird er euch in die Burgschänke bringen, wo er ihr so lange Essen und Trinken und Schlafen könnt, bis Brom wiederkommt. Wenn ihr allerdings daneben liegt, dann schuldet ihr ihm einen Gefallen. Eure Entscheidung."

    Turang erhob, winkte freundlich zum Abschied und war im nächsten Moment zusammen mit seinem Wolf verschwunden, zwei Nordmarer mit ihrer Entscheidung alleine lassend...

  9. Beiträge anzeigen #169
    Schwertmeister Avatar von Sarpedon
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    Sarpedon ist offline
    Er schlenderte dem See entlang, der sich sanft kräuselte. Er roch den Frühling und schaute sich um, ohne die Füsse zu heben, drehte der sich im Kreis, blickte in alle Richtungen und liess seiner Vorstellungskraft freien Lauf. Hier war der perfekte Platz für die Sturzkampfmöwe. Direkt am See, wo die besoffenen Kerle sich wieder einen kühlen Kopf holen konnten. Er wirkte zufrieden und steckte den Pflock, den er die ganze Zeit mit sich herum getragen hatte in die Erde. Eine Blume ließ dabei ihr Leben, doch das konnte er nicht sehen, denn der Mond hatte sich gerade hinter einer vorbeiziehenden Wolke verkrochen. Aber für den Grundpfeiler seiner Taverne hätte er auch das in Kauf genommen. Jetzt brauchte er nur ein paar gute Arbeiter. Besonders jetzt, wo Brom fehlte. Er hatte ihm Geld hinterlassen, doch selbst der nimmersatte - was Geld betraf - Wirt, konnte Brom nicht einfach gegen Geld eintauschen. Die beiden wackeren Hände und der jugendliche Übereifer fehlten ihm. Aber keiner war unersetzbar. Stellte er im nächsten Moment nüchtern fest und beschloss einen Aushang anzufertigen. Dazu kehrte er in die provisorische Taverne zurück und kurz darauf hing ein Zettel an der Tür:

    Arbeiter für den Bau der neuen Sturzkampfmöwe gesucht. Melden bei Sarpedon dem Wirt.

  10. Beiträge anzeigen #170
    Abenteurerin Avatar von Cilie
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    Cilie ist offline
    Seit heute morgen waren die Beiden Nordmarer bereits unterwegs. Letzte Nacht hatten sie einfach am See übernachtet, nun suchten sie den lieben langen Tag eine Person, über die sei rein garnichts wussten. Sowohl in der Taverne, als auch an den meisten anderen Orten öffentlichen Interesses war der Name "Argon" unbekannt. Hatte sich der Magier vielleicht nur einen Spaß mit ihnen erlaubt? Unwahrscheinlich war diese Möglichkeit keinweswegs. Als Cilie dann irgendwann, wie immer dicht gefolgt von Tyr ein Lagerfeuer erreichten wo sich ebenfalls einige Menschen tummelten fragten sie erneut.

    "Abend. Kennt jemand von euch einen gewissen Argon? Weiß einer wo er sich aufhält?"

    Als dem Mädchen niemand antwortete, wiederholte der grobschlächtige Haudrauf Beschützer die Frage ein weiteres mal, nur lauter und aggressiver...

    "Übertreib es nicht, wir wollen uns keine Feinde machen...", warf das Mädchen noch geschwind ein.

  11. Beiträge anzeigen #171
    Schwertmeister Avatar von Die Wassermagier
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    Die Wassermagier ist offline

    Argon

    Menschen konnten zum Lachen sein, wenn es bei ihnen nicht zum Weinen reichte. Wann immer sie etwas bemerkten, das ihren Erfahrungen gemäß stets gleich zu sein schien, dann neigten sie dazu, daraus zu folgern, dass dieses unbedingt so sein müsse, ja dass es in dem Wesen desselben, worüber sie nachdachten, zu liegen schien, folglich exakt so sein müsse und gar nicht anders sein könne. Noch schlimmer wurde das, wenn zwei verschiedene Dinge stets in einem bestimmten Verhältnis zueinander zu stehen schienen, dann wurde es erst richtig konfus. Denn dann folgerten sie dass diese Dinge in einem allgemeinen Verhältnis zueinander standen, ein Verhältnis, das gewissermaßen direkt zueinander und voneinander wegging, anstatt zu überlegen, dass dieses mutmaßliche Verhältnis nicht allein durch die beiden beobachteten Gegenstände, sondern gleichermaßen durch den Punkt der allgemeinen Anschauung die Illusion einer Verbindung erweckten. Ein wunderbares Beispiel war die Sprache. Menschen sprachen über Äpfel. Daran war nicht viel weiter tragisch, auch wenn Argon keine Äpfel mochte, denn darum ging es ja auch gar nicht. Wenn Menschen nur lange genug über Äpfel sprachen, dann begann in ihrem Kopf der Gedanke zu blühen, dass dieses rote Obst tatsächlich ein Apfel sei. Dabei war es doch viel mehr so, dass besagtes rotes Obst viel mehr als ein Apfel galt, anstatt einer zu sein, und er galt dort als Apfel, wo man sich darauf geeinigt hatte, ihn als Apfel gelten zu lassen. Nun hatte aber ein Apfel überhaupt nicht auch nur die geringste Verbindung zu dieser zufälligen Kombination von Lauten, die eine menschliche kehle herstellen konnten, sondern lag die Verbindung zwischen dem Wort des Apfels und dem Apfel selbst viel mehr im Kopf des Menschen anstatt beim Apfel selbst. So erging es natürlich nicht nur Äpfeln und Inseln und Silberseeburgen und Kaninchen, so erging es auch einem Argon. Dementsprechend musste er daran denken, wenn ein junger Novize durch die Burg rannte und nach einem Argon suchte, dass er nicht Argon war, sondern nur als Argon galt und zwar galt er möglicherweise im Kopf dieses Novizen als Argon, jedoch war er nicht Argon, wonach es völlig absurd schien, sich als der auszugeben, den dieser Novize suchte, denn er suchte ja nach dem, der Argon war und nicht nach dem, der nach allgemeinem Dafürhalten für Argon gehalten wurde, was zu heißen schein, dass er nicht nach ihm suchte. Ende der Geschichte.
    Es folgte jedoch eine Fortsetzung, die vielleicht interessant sein mochte, zu lesen. Denn nun fragte schon wieder jemand nach Argon, schon liefen sie durch die Siedlung und fragten nach Argon, Argon, Argon, wo doch aber niemand Argon war und nur jemand als Argon gelten mochte, ohne dieses jedoch wirklich sein zu können. Niemand kannte sie, genauso wenig, wie man ihn kannte, der er in einem Reisemantel an den Feuern saß. Nun aber waren diejenigen, die nach Argon fragten, jemand, der nach keinem Argon fragen dürfte, weil dieses Gespenst namens Argon in ihren Köpfen nicht nur das Allergeringste verloren hatte. Nun vielleicht war er nicht Argon, aber er galt im gemeinen als einer mit dem solchen Namen und wenn er sich dann als Argon vorstellte, dann weniger um des Argon Sein willen, doch um des Gespenst des Argon in einem Kopf, in dem es gar nicht spuken dürfte und so schwieg er sich nicht das Argon sein ab, sondern ergriff die initiative, den Spuk zu beenden.

    "Es kann keinen Argon geben, nur den, den ihr glaubt, finden zu können, wenn ihr nach einem Argon sucht. Doch eine solche Hoffnung mag nur Schein sein, denn was kann man sich schon von einem versprechen, nur weil er Argon heißen mag. Wenn ich euch sage, dass ich der bin, den ihr sucht, dann darf ich doch wohl auch fragen, warum jemand, der hier so fremd ist, glaubt, dass es ihm irgendetwas bringen möchte, einen Argon zu finden?"

    Turang

  12. Beiträge anzeigen #172
    Abenteurerin Avatar von Cilie
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    Cilie ist offline
    Tyr legte einfach nur seinen Kopf schräg, zum Ausdruck seiner Unwissenheit und Verwirrtheit, während sich Cilie bei den Worten seines Gegenübers köstlich amüsiert hatte.

    "Nun, euren Worten nach zu urteilen, vermute ich dass ihr genau der seid, nachdem wir suchten. Der Fund in Form eurer Gestalt, möge uns sehr viel bringen, insofern wir euch mitteilen: 'Drei Mäuse suchen eine Katze'. Der Magier, welcher uns dies anbot, erzählte uns von einem Rätsel, welches uns bei richtiger Lösung einen Gefallen gewährt..."

    Grinsend und erwartungsvoll blickte sie dem Fremden, welcher Argorn zu sein schien entgegen.

  13. Beiträge anzeigen #173
    Schwertmeister Avatar von Die Wassermagier
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    Die Wassermagier ist offline
    Wenn man einen Fehler tun konnte, während man die Welt betrachtete, dann schien es doch der zu sein, anzunehmen, dass Dinge nicht geschehen würden, weil es schlicht keinen Sinn ergab, dass sie geschehen würden. Denn, was in der Welt geschah, geschah zuweilen nicht deshalb, dass das Sinn zu ergeben schien, sondern, nämlich da, wo Menschen werkelten, dass es Zweck hatte, zu geschehen. Nun konnte man sich noch darauf vertrösten, dass daher wohl kaum Dinge geschehen mochte, die weder Sinn noch Zweck hatten zu geschehen, aber dann wiederum war man der Irrung unterlegen, dass es irgendetwas gab, dass zu geschehen gar keinen Zweck haben mochte, wo doch in der bloßen Veränderung in sich bereits ein impliziter Zweck liegen mochte, ein Zweck also alles möglichen bezwecken und daher alles nur erdenkliche geschehen konnte, wenn man nur davon ausgehen wollte, dass irgendjemand beabsichtigte, dass es geschieht. Wenn also etwas geschah, dass allein den Zweck zu verfolgen schien, so auszusehen, als hätte es keinen Sinn, dann musste sich gefragt werden, wer wohl einen Grund für den zweck haben mochte, es als keinen Sinn habend aussehen zu lassen, um einen tieferen impliziten, so gesprochen einen Meta-Zweck zu verfolgen. Demzufolge war es einfach zu erraten, wer wohl ganz viele, unwissende Mäuschen der Katze hinterherzujagen gedachte. Argon lächelte.

    "Dann wird dieser Magier doch sicherlich auch erwähnt haben, dass jede Entscheidung die man treffen kann - sagen wir einmal gut gelaunt der Entscheidung, einen Argon zu suchen und sich ein Rätsel von ihm anzuhören - stets damit erkauft werden muss, einen Preis zu bezahlen. Manchmal ist dieser Preis unausweichlicher Natur, manchmal ist sein Wesen das des Risikos, derethalben man ins Straucheln kommen möchte. Als Beispiel wollt ihr einen Gefallen von mir, so ihr denn klug genug seid, ein Rätsel zu lösen, das mir entsprang. Natürlich darf es nicht bereits als Risiko angesehen werden, dass ihr solches nicht vermöchtet, da dies in der Tat wohl kaum der Preis dieser Entscheidung sein kann, genau so gut dazustehen, als habe man sie nicht getroffen. Ich darf daher frohgemut davon ausgehen, dass ich ebenfalls einen Gefallen einfordern darf, so ihr mein Rätsel denn nicht lösen könnt. Wohlan, entschuldigt meine unzulänglichen Dichtkünste, doch folgendes sei euer Rätsel:


    Ich bin dein Schatten, dein wahres Gesicht,
    ich bin die Fessel, die niemals zerbricht,
    ich treibe dich auf deinen Wegen voran
    und doch hält mein Fluch nur ein Leben lang an.

    Ich bin ein Flüstern, dass Träume dir schenkt,
    dass Ängste und Zweifel auf Wege dir lenkt.
    Ich bin dir wie auch jedem anderen gegeben,
    durch mich wirst du auf falschen Pfad dich begeben.

    Mein Ratschlag ist Nebel, mein Wille ist Rauch,
    meine Träume sind Irrsinn, doch dein sind sie auch.
    Verlockung und Schwäche gehören zu mir,
    ich sterbe im Leben – und doch erst mit dir!

    Nun, wer bin ich?"


    Turang

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    Cilie ist offline
    Der Blick der Barbierin wurde nichtssagend. Sie starrte Gedanken versunken ins Leere. Dass das Rätsel so schwierig werden würde hatte sie nicht gehofft, aber erwartet. Als sie noch ein kleiner war, plagte sie schon ihre Großmutter mit solchen Rätseln.



    Ich bin dein Schatten, dein wahres Gesicht,
    Die erste Zeile klang stark nach etwas nicht Fassbarem. Eine Imagination, bezogen auf einen Menschen.


    ich bin die Fessel, die niemals zerbricht,
    Anscheinend war man auf ewig an das imaginäre gebunden. Vielleicht war dies eine Anspielung auf das Schicksal?

    ich treibe dich auf deinen Wegen voran
    Auch dies könnte mit dem Schicksal zusammenhängen.

    und doch hält mein Fluch nur ein Leben lang an.
    Wieder war das oben genannte möglich. Schließlich endete das Schicksal einer Person bei deren Tod. Oder? Nicht immer- Schicksale konnten verbunden sein...

    Ich bin ein Flüstern, dass Träume dir schenkt,
    dass Ängste und Zweifel auf Wege dir lenkt.
    Das ging wieder mehr in Richtung Gewissen, wies jedoch ebenfalls auf Vorbestimmungen hin.


    Ich bin dir wie auch jedem anderen gegeben,
    durch mich wirst du auf falschen Pfad dich begeben.
    Die Gedanken wiederholen sich zu oft... Habe ich etwas übersehen?


    Mein Ratschlag ist Nebel, mein Wille ist Rauch,
    Verflucht, hier wiesen die Zeilen hinfort vom Schicksal. Das Schicksal gab keine Ratschläge, es tat einfach. Und wäre Schicksal die Lösung, weshalb wäre dessen Wille dann Rauch? Oder war mit Rauch etwas wie "bedeckt", "verzerrt" oder "unberechenbar" gemeint?

    meine Träume sind Irrsinn, doch dein sind sie auch.
    Träume? Träumte das Schicksal die Geschichte der Lebenden, um sie daraufhin an ihnen zu verwenden? Oder bin ich weiterhin zu versessen auf das Schicksal? Hatten ihn die Oberen Absätze einzig in die Irre geführt?

    Verlockung und Schwäche gehören zu mir,
    Hm.. Scheisse. Was sollte das nun heißen? ich lasse diese Zeile nebenbei liegen und überprüfe nocheinmal den gesamten Text...

    ich sterbe im Leben – und doch erst mit dir!
    Diese ebenfalls, da sie so viel, aber auch so wenig sagen könnte.




    "So. Ich denke ich habe eine Antwort. Ich sage: Ihr seid das Schicksal!"


  15. Beiträge anzeigen #175
    Schwertmeister Avatar von Die Wassermagier
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    Die Wassermagier ist offline

    Argon

    "Schicksal. Schicksal ist eine verwegene Antwort - und eine feige zugleich. Eine sehr gute Antwort, ebenso wie eine sehr schlechte. Doch es ist nicht die Lösung. Nein, ich habe nicht nach dem Schicksal gesucht, denn man kann es nicht finden, nicht in einige schöne Verse -oder in meine Verse- verpacken und es präsentieren, denn es gibt keinen Weg, der uns von der Zukunft wieder zurückführt, um uns mitzuteilen, ob das, was dort ist, gewiss oder schwindsam ist.
    Argon hob die Arme in einer Geste des Unbetroffen Seins. Turang hatte ihm ein paar Mäuse geschickt, die sich in seinen Schwanz gekrallt und den Halt verloren hatten. Er lächelte.
    "Wie wir es abgemacht haben, steht mir nun wohl ein Gefallen zu, den ihr mir erweisen müsst. Ihr werdet eine kleine Reise für mich unternehmen, da wir ja alle ehrenwerte Menschen sind, die unser Wort auch halten. In der Mitte des Silbersees auf einer kleinen insel wächst eine ganz spezielle Pflanze mit weißen Blättern. Ihr bringt diese Pflanze zu mir und denkt während eurer Fahrt über mein Rätsel nach. Wenn ihr wieder hier seid, stelle ich euch mein Rätsel ein zweites Mal und ihr werdet eine bessere Antwort für mich haben. Und wenn ihr sie habt, dann dürft ihr auch euren Gefallen einfordern."

    Turang

  16. Beiträge anzeigen #176
    Abenteurerin Avatar von Cilie
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    Cilie ist offline
    Den Gefallen um den Argon sie bat, hatten sie schon halbwegs erledigt. Sie waren gerade auf der Heimfahrt. Ein Fischer hatte sie freundlicherweise mitgenommen, und obwohl das Mädchen die weiße Pflanze nun in ihren Händen hielt, war sie in Sachen Rätsel kein Stückchen weitergekommen. Etwas müde starrte die in Gedanken versunkene auf das wabernde Wasser um sich, während sie nocheinmal in anderen Worten das Gedicht durchging.

    Die Lösung war also nicht Schicksal gewesen. Das Etwas verfolgte einen Menschen also immer und überall, ließ ihn nicht los, ließ sich somit auch nicht abschütteln, Hilft manchmal um sich zu verwirklichen, doch ist zugleich ein Fluch der bis zum Tode bindet. Zugleich legt das Etwas dem Mensch aber auch auf kurz oder lang Steine in den Weg, sorgt somit also für ein Scheitern. Andererseits schiebt es einem auch Ziele in den Kopf. Die Hinweise die es gibt sind nichtssagend, ebenso wie die Taten die es verursacht, während es verführt und schwächt. Nach und nach schwächt sich dieses Etwas allerdings selbst, doch schwindet erst mit dem endgültigen Ende.

    ...

    Dummheit!

    Dummheit schwindet im Alter, macht falsche Hoffnungen, Träume und Ziele, hilft dem Mensch durch Naivität zur Verwirklichung, legt einem somit aber auch Steine in den Weg. Zudem hat man sie angeboren bis zum Tode immer bei sich. Der Mensch wird weiser, somit schwächt er die Dummheit...

    Wieder auf festem Boden angelangt machte sich Cilie sofort auf den Weg zu dem Lagerfeuer, an welchem vortags der Magier gesessen hatte. Als sie ihn erblickte nickte sie kurz zur Begrüßung, überreichte ihm die weißblättrige Pflanze und sprach kurz und knapp:

    "Dummheit. Sie ist angeboren, schwächt sich allerdings nach und nach selbst, da sie von der Weisheit verdrängt wird..."

  17. Beiträge anzeigen #177
    Schwertmeister Avatar von Madlen
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    Madlen ist offline
    „Wie gesagt, der Goldrand ist Fluch und Segen zugleich. Deswegen, danke, aber nein, ich muss dein Angebot ablehnen, mir in diesem Punkt helfen zu lassen. Was aber eine Reise angeht. Dagegen habe ich selten etwas einzuwenden. Je mehr man von der Welt sieht, umso mehr merkt, was Freiheit wirklich bedeutet!“

    Madlen lächelte, als sie die Reaktion von Hirni bemerkte. „Siehst du, Segen und Fluch, Verehrung und Hass!“ Und damit traten sie vor die Tore der Burg. Endlich, nach langem Marsch und neben den natürlichen Gefahren und einer menschlichen, hatten sie ihr Ziel erreicht.

    Der Weg dorthin wurde zu einer Seite von einer hohen Mauer geschützt, hinter der sich der Burghof mit den wichtigsten Gebäuden befand, zur anderen von einer niedrigeren Variante. Zudem beschrieb er eine Rampe. Ein mächtiger Rundturm befestigte zur Rechten das große Tor. Der Zwinger war also bestens befestigt und die Burg schien schier uneinnehmbar, wenn man nicht eine riesige Armee in seinem Rücken wusste.

    Gut, dass sie nicht dafür gekommen waren. Obwohl es durchaus viel Gold einbringen konnte. Die junge Frau lächelte. Nun, vielleicht ließ sich auch so etwas edles Metall gewinnen. Die Bürger waren mit sich beschäftigt, der Krieg war nah und sie würden nicht so sehr auf das Innere in der Feste achten.

    Nachdem sie den Weg hinter sich gebracht hatten und unmittelbar vor dem Tor standen, klopfte Madlen an einen kleinen Eingang und trat einen Schritt zurück. Kurze Zeit später öffnete sich eine kleine Klappe und ein typischer Wachmann sprach mit mürrischen Worten zu ihnen: „Wer begehrt so spät noch Einlass in das Reich des einzig wahren Königs?“ – „Drei müde Wanderer, die auf die Gastfreundschaft eben jenen Königs hoffen!“ – „Nun, seht…ich sehe nicht, warum ich mich jetzt darum bemühen sollte, euch dreien die Tür zu öffnen!“ Die junge Frau seufzte, ging näher an die Tür heran, blickte dem Mann direkt in die Augen und winkte mit einem kleinen Münzbeutel herum, sodass das Kupfergeld darin klimperte. „Und nun seht Ihr. Wir können das jetzt noch lange ausreizen oder wir kürzen die Sache ab. Ihr seid doch wohl ein Edelmann und lasst zwei frierende Frauen herein. Wenn Ihr mir zustimmt, dann soll Euch dieser Beutel mit edlem Metall gehören.“

    Kurze Zeit später befanden sich die drei auf dem Gelände der befestigten Anlage und Madlen warf einen kleinen Beutel in die Luft. Sie lachte kurz auf und wandte sich an Elfaire und Hirni: „Da soll noch einmal jemand sagen, ich passe nicht auf mein Eigentum auf.“ Als sie dieses wieder auffing, zuckte sie kurz zusammen. Die linke Schulter schmerzte mittlerweile sehr. „Wie auch immer, wechseln wir noch einmal den Verband, waschen ihn zuvor mit Alkohol im dem hiesigen Gasthaus aus und morgen mache ich mich auf die Suche nach einem Heiler. Heute, auch wenn es vielleicht die falsche Entscheidung ist, bin ich zu müde.“

  18. Beiträge anzeigen #178
    Kämpfer Avatar von Rognor Hammerfaust
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    Rognor Hammerfaust ist offline
    "Siehst du diese Schwefelader hier?"

    Im Lichte der Fackeln sah man das gelbe Gestein und wie es sich durch den grauen Stein schlängelte. Der Geruch war nicht gerade das angenehmste, aber man konnte sich daran gewöhnen und Rognor roch kaum noch etwas. Wenn sie zurück in die Burg kehrten, würden sie stinken wie modrige Ungeheuer, aber vielleicht würden sie aus dem Schwefel, den sie hier abbauten auch etwas Gewinn schlagen können. Wenn niemand der Händler das gelbe Höllenzeug kaufen würde, dann wäre die letzte Möglichkeit es bei den Magiern zu versuchen. Vielleicht konnten sie daraus irgendwas mischen, was nützlich wäre. Entweder dür den Geldbeutel des Zwergen oder für ihn direkt. Vielleicht eine Hilfe beim Schmieden oder gar eine Art Mixtur, welche seine Goldschmiedearbeiten verfeinern, glänzender gar strahlender machen würde. Aber von solchen Stoffen machte sich der Schmied keine Vorstellung, da dies vielleicht nur Wunschdenken wäre. Aber vielleicht und auch nur ganz vielleicht würden die Götter sich für den Zwergen aussprechen und einem ihrer Diener einen Gedankenblitz schicken, welcher sein Denken in Brand steckte und so exorbitante Ergebnisse hervorrufen würde. Alles war möglich, doch nichts war sicher. Alles hing von dem Handeln der Götter ab, für was auch immer sie sich entschieden.

    "Du nimmst dann deine Spitzhacke fest in beide Hände, Genau so. Und dann schlägst du mit Kraft zu. Versuche die Spitze so gerade wie möglich in den Stein zu treiben. Und keine Sorge, falls mal die Hacke stecken bleiben sollte. Im Notfall kannst du den Stiel hochdrücken und so das Gestein und die Spitzhacke herausbrechen. Am Ende sammelst du dann noch die Bruchstücke auf und schaust nach, ob es sich lohnt diesen Brocken mitzunehmen."
    Der Zwerg hielt einen großen Stein hoch, in die Richtung von Felix, welcher den Kleinen betrachtete, wie er die Spitzhacke schwang.

    "Hier zum Beispiel. Dieses Fitzelchen Schwefel auf den Stein lohnt sich garnicht einzuschmelzen, oder den Stein überhaupt mitzunehmen. Aber es kommt immer auf die Menge an Erz an und seinen Wert, wenn du darüber nachdenkst etwas liegen zu lassen. Wenn Eisen gebraucht wird, dann nimmst du auch den letzten Rest Eisenerz mit und lässt es nicht sinnlos rumliegen. Wenn wir vielleicht irgendwann einmal zurück zu meiner Mine kehren, kann ich dir auch zeigen, wie wichtig es ist Stollen abzustützen, um einen Mineneinsturz zu verhindern. Wenn Erze allerdings so an der Oberfläche liegen, dann brauchst du dir darum keine Sorgen machen."

  19. Beiträge anzeigen #179
    Schwertmeister Avatar von Die Wassermagier
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    Die Wassermagier ist offline
    "Wenigstens bei manchen wird es so sein, während wieder andere sich an ihrer eigenen Dummheit zu nähren verstehen und sie über die Jahre zu einem Trutzwall des Starrsinns gegenüber jedweder Realität aufrichten. Nun, bei solchen jedoch, die mein Rätsel zu lösen wussten, mag wenigstens nicht jede Hoffnung dahin sein, dass ihre Welt sie Wissen lehren wird."
    Er untersuchte der Pflanze weiße Blätter. Es war kein Gänseblümchen, keine Margarete und auch keine weiße Tulpe. Die Pflanze, nun sie selbst hieß natürlich nicht Ahnenkraut, aber wenigstens wurde sie hier zeitweise so genannt, wenn sich denn überhaupt die Mühe gemacht wurde, über eine derartige Pflanze zu reden. Selten und noch seltener zur Anwendung gebracht. Gemeinhin galt sie beinahe als nutzlos, ihre Wirkung als lächerlich ineffektiv. Die meisten Alchimisten gaben sie lieber einer Kuh zum Kauen, als einen experimentellen Trank an sie zu verschwenden. Ein nahezu perfektes Gewächs in mancherlei Sinn.
    "Sicherlich ein allzu leichtes Rätsel gegenüber der Frage, die ihr, oder besser gesagt du, sinnvollerweise nun zu beantworten hast. Wer mag ich nun sein, durch dessen Vermögen ein Wunsch, eine Bitte, ein Gefallen dir gewährt sein mag? Sei ich ein begnadeter Hufschmied, ein Waffenschmied sonder gleichen, ein Söldner, Attentäter, Ritter oder Seemann? Händler, Schreiner oder Wagenführer? Bin ich Mensch, oder ein Geist, eine Illusion oder die Wahrheit selbst? Denn all das kann ich nicht sein und so liegt auch jedweder Gefallen nur im Bereiche meines Vermögens."

    Turang

  20. Beiträge anzeigen #180
    Abenteurerin Avatar von Cilie
    Registriert seit
    Dec 2014
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    54
     
    Cilie ist offline
    Das Mädchen grinste.

    "Ich glaube unsere Bitte ist nicht allzu schwer zu erfüllen. Wir brauchen bloß einen einfachen Schlafplatz, bis... bis ein Freund von seinen Reisen zurückkehrt. Wir wissen nicht wann das sein wird. Und mit 'Schlafplatz' meine ich einen Ort an dem man nicht durchgehend besoffenes ein Stockwerk unter sich hört. Könnt ihr uns bei diesem Gefallen helfen?"

    Erwartungsvoll blickte sie dem Wassermagier entgegen.

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