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Schon langweilte Argon sich. Es gab eine ganze Welt nach der es sich zu streben lohnte, Wolkenschlösser, die eingerissen werden wollten, und finstere Höhlen, die seines Forscherdranges wert gewesen wären, doch alles, was sie wollten war einzig und allein ein Schlafplatz ohne betrunkene Untermieter? Wo war nur die Finesse geblieben? Der Magier schloss die Augen, konzentrierte sich und schnippte mit der Hand. Dann wurde die Welt schwarz. Als sie in neuem Licht erstrahlte, standen sie nicht mehr an einem lagerfeuer sondern im Innenhof der Burg. er bedeutete desinteressiert auf eines der gebäude.
"Dort liegt die Burgschänke. Mietet euch ein Zimmer, esst, was ihr essen wollt und geht, wenn euer Freund zurück ist. Lasst etwas als Pfand für den Wirt als Pfand da und ich löse es aus. Ihr bekommt es von mir wieder, auf dem einen weg oder dem anderen."
Der Magier schnippte noch einmal in die Hände und war im nächsten Moment verschwunden. Es gab wichtigere Dinge, denen seine Aufmerksamkeit zu gelten hatte, als Mäuse. Wer die Mäuse losgelassen hatte. Warum ein Argon nicht mehr sein Lagerfeuer zu aller Leute Ruhe genießen konnte. Ahnenkraut. Eine vergessene Sprache. Und eine letzte maus, die ihm noch immer hinterhertrippelte...
Turang
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Anscheinend war der Magier enttäuscht gewesen, als sie mit ihrer bescheidenen Bitte gekommen war. So trat Cilie dicht gefolgt von Tyr also in die Burgschenke, erblickte eine Person die stark wie ein Wirt aussah und hielt auf diesen zu.
"Guten Abend. Wir möchten ein Zimmer mieten, haben allerdings momentan nicht viel Gold...", kurz dachte sie nach. Wollte sie wirklich auf Kosten eines fremden Herrn hier übernachten, nur weil sie ein Rätsel für diesen gelöst hatte? Nein. Das Treffen war interessant gewesen, aber erstens hatte sie nichts was sie als Pfand weggeben konnte, und andererseits arbeitete sie lieber selbst um Schulden zu begleichen. "Könnte ich hier aushelfen bis ein alter Freund von seinen Reisen zurückkehrt, und im Gegenzug so lange hier wohnen?"
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Redsonja kippte gerade ihr fünftes Bier. Zum Glück schlief Darjel schon lange und wachte nie auf, wenn seine Mutter ins Zimmer stolperte. Wobei sie es in letzter Zeit nicht mehr so übertrieben hatte. Ihr Leben war allgemein ruhiger geworden. Sie liess sich auf die Bank sacken und blinzelte plötzlich. War das wirklich Madlen? Wenn ja, dann hatte sie sich verändert. Dann erkannte sie jedoch die Begleitung und dachte, dass sie eindeutig Halluzinationen haben musste, denn Hirni und Elfaire konnten gar nicht hier sein. Das war einfach unmöglich. Sie mochte sich noch an den Kampf gegen Elfaire vor viele Jahren erinnern, doch seither hatte sie die junge Frau nie mehr wieder gesehen. Sie bestellte nochmals ein Bier bei Sarpedon und schüttelte leicht den Kopf. Das konnte wirklich nicht sein. So viel Zufall. Dass sie überlebt hatten und schlussendlich auch auf Argaan gelandet waren. Andererseits war ihr viel entgangen. Sie hielt sich schon lange von Politik, ja gar von Menschen fern.
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Als sie angekommen waren, war es bereits dunkel geworden. Erschöpft von ihrer Reise, ging das Trio direkt auf die Suche nach einem Plätzchen zum Schlafen, an dem es auch etwas warmes zu Essen und etwas kühles zu trinken gab. Madlen wusste sofort, welche Taverne sie da aufsuchen mussten. Geduldig folgten Elfaire und Hirni der kleinen Frau mit den silbernen Haaren.
Hirni hatte noch ob ihrer Aussagen überlegt. Sie passe auf ihr Eigentum auf. Die kleine Dame schien auch eine diebische Ader inne zu haben, wenn sie mit Trickbetrügerei ihr Hab und Gut komplett behalten konnte, obwohl sie dem Wachmann scheinbar noch vorher das klingelnde Säckchen in die Hand gedrückt hatte. Er musste ihrer Herkunft unbedingt auf den Grund gehen.
Doch zuvor war ihre Gesundheit wichtiger. Getreu dem alten Heilerkodex war sich Hirni der Verantwortung bewusst, sie sicher zu einem Heiler zu bringen, der noch etwas von seinem Handwerk verstand. Wenn schon nicht er selber viel für sie tun konnte, dann doch wenigstens jemand anderes. Er war es ihr schuldig, nachdem sie ihm geholfen hatte von den Innos-Fanatiker und Kerkermeister Redlef zu entkommen.
Schlussendlich saßen sie im Schankraum der Taverne von Sarpedon. Hirni kannte den Kerl nicht. Dabei war er wohl, laut Madlen DER Wirt des Königreiches. Doch das war dem ehemaligen Schwarzmagier egal, hauptsache er bekam ordentlich zu essen und ein vernünftiges Bett.
Sich über die warme Speise her machend und auf das warme Bettchen freuend das ihn später erwarten sollte, bemerkte Hirni wie ihn eine Frau beobachtete, die ihm bekannt vor kam. Doch er wusste nicht woher, und wo er sie einordnen sollte. Wahrscheinlich war er ihr schon flüchtig auf Khorinis begegnet. Oder aber er bildetete es sich nur ein, sie zu kennen. Auf seiner Weltreise hatte er soviele Gesichter und Personen kennen gelernt, da kamen ihm Verwechslungen nicht unbedingt seltsam vor.
"Morgen dann suchen wir schnellstmöglich einen Heiler für dich, Madlen. Nicht dass sich der Kram noch entzündet und dir was abfällt... Wäre zu schade drum." Grinste Hirni brei und stopfte sich etwas Brot in den Mund. "Hm... Daff ifft vielleicht gut." mampfte er...
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Und dann waren sie endlich wirklich angekommen. Bei einer warmen Mahlzeit und der Aussicht auf ein trockenes Plätzchen zum Schlafen, ging es der jungen Frau merklich besser, auch wenn die Wunde immer noch schmerzte. Dennoch, es hatte bis morgen Zeit. Neben Sarpedon, der sie sogleich wiedererkannte und sie, was Madlen doch ungewöhnlich fand, mit einem Lächeln begrüßte, kam ihr kein anderes Gesicht in dem Raum bekannt vor.
Nun, viele waren es auch nicht, dachte sich die Piratin, als sie ihren Blick umherwandern ließ. Und dann, plötzlich, mit einem Mal…konnte das wirklich wahr sein oder war es wieder nur eine Halluzination, aufgrund ihrer Verletzung. Tja, dass würde sie nur auf einen Weg herausfinden können. Madlen stimmte kurzerhand Hirni zu und entschuldigte sich dann, dass sie schon zu Bett gehen würde. Eine schlechte Ausrede, dass wusste sie, aber schließlich musste sie nicht alles von sich Preis geben.
Auf dem Weg zu der Frau, der sie so viel zu verdanken hatte, gingen ihr alte Geschichten durch den Kopf. Der Kampf gegen ihre Vergangenheit...die Droge, die ihnen ihren Verstand geraubt hatte…die Schlacht um die Silberseeburg…ihre erste Begegnung im Wald vor Setarrif…das tiefe Loch, dass sich damals vor ihr aufgetan hatte, als Sonja schwerverletzt zu den Heilern gebracht wurde…und vieles mehr, denn eines war sicher, mit der Kriegerin wurde das Leben nie langweilig.
Mit klopfendem Herzen kam sie dann bei der besagten Frau an, schien kurz etwas zu überlegen, setzte sich dann doch und begann zu sprechen, nachdem sie zuvor ihre Schulter massiert hatte: „Unsterblich…wahrlich, unsere Melodie des Lebens ist unsterblich. Scheinbar begegne ich dir immer dann, wenn ich in Gefahr bin, verletzt wurde oder dem Chaos das Normale weichen muss. Ob es nun Schicksal oder einfach nur Glück ist, ich…bei meiner Seele, ich bin unendlich froh, dich wieder zu sehen. Gar zu lang ist es her, dass wir zuletzt ein Wort mit einander gewechselt haben. Viel Wasser ist seitdem den Fluss hinab geflossen und hat das Meer erreicht. Viele Dinge sind passiert und vergangen. Mein Leben ist nicht mehr das, was es einmal war. Doch sag an, wie ist es dir ergangen? Und stimmen die Gerüchte über die jeder Wanderer zu berichten weiß? Ein Drachen, Echsenmenschen? Der südliche Teil der Insel ist kaum noch wiederzuerkennen?“
Auch wenn sie müde von der Reise war, ihre Verletzung schmerzte und sie sich einfach nur noch schlafen legen wollte, so war Madlen diese Begegnung viel mehr wert und sie würde alles andere eben ignorieren.
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"Manche Geschichten stimmen, andere sind masslos übertrieben oder frei erfunden. Aber es war schrecklich. Frag nicht zu viel davor, zumindest keine Setarrifer. Jeder hat irgendwelche Freunde und Familie verloren und fast alle ihre Heimat."
Sie blickte etwas traurig und wechselte dann das Thema.
"Aber wenn ich immer dann auftauche, wenn du Hilfe brauchst, was ist dieses mal los und wie bist du auf deine Begleiter gestossen?"
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"Na was hat dir Brom denn erzählt?" Brummte der Wirt. "Ach sags mir gar nicht erst. Ich kann tatsächlich jemanden brauchen. Sprich so lange du ordentlich mit anpackst kannst du hier unter kommen."
Entschied Sarpedon, der seit langem überarbeitet war. Damit drückte er ihr einen Putzlappen in die Hand und wies sie an erstmals in der Küche aufzuräumen. Danach galt es einige der Kunden zu bedienen. Aber dafür musste er ihr am folgenden Tag erst zeigen, was sie wo fand. Er hatte keine Lust dauernd mit dummen Fragen gelöchert zu werden, während er durstige Gäste zu beruhigen hatte.
"Und morgen stehst du früh auf der Matte." Entschied er deswegen. "Noch Fragen?"
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Brom? Woher wusste der Wirt dass sie Brom kannte? Oder hatte dieser von ihr erzählt? Allein die Tatsache dass der Fremde seinen Namen erwähnt hatte, war etwas vielversprechendes. Anscheinend war der junge Nordmarer den sie schon Ewigkeiten suchte hier relativ bekannt, es konnte schliesslich kein Zufall sein dass alle mit der sie bisher gesprochn hatte in der Vergangenheit von ihm hörten. Ein wenig glücklich nahm sie den Lumpen entgegen.
"Danke, ich werde euch nicht enttäuschen. Und nein, ich habe keine Fragen mehr."
Und so begann sie mit der Arbeit...
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„Gerüchte sind gut, denn sind bringen Gold und Gold kann man immer brauchen!“, meinte Madlen und lächelte dabei leicht. „Wie bin ich auf meine Begleiter gestoßen? Nun, eigentlich nur ein reiner Zufall, zwischen zwei Seefahrten, während einem Landgang…aber auch sie versprechen etwas von dem wertvollen Metall einzubringen. Und darum begleitete ich sie vom Bluttal hierher.“
Dann versuchte die junge Frau auf ihre Schulter zu blicken. Es klappte nicht ganz und so fuhr sie sich durch ihr weißes Haar und legte so die getroffene Stelle frei, zumindest die mitgenommene Kleidung. „Darunter befindet sich ein nicht tiefer, aber langer Schnitt. Die Folge eines Streifschusses durch einen Pfeil. Ein Bandit, der seine Tat nun nicht mehr bereuen kann. Dafür habe ich gesorgt. Die Wunde ist nur ein kurzer Moment der Unachtsamkeit.“ Madlen holte kurz Luft, ehe sie fortfuhr. „Meine Begleitung hat versucht, diesen Fehler zu korrigieren, doch es gelang nicht wirklich. Nun, wenn du jemanden kennst, der sich das anschauen und sogar erfolgreich behandeln kann, wäre ich dir durchaus verbunden, wenn du mir dein Wissen mitteilen könntest.“
Zu ihrer Überraschung meinte Sonja, dass sie selbst durchaus in der Lage wäre, sich die Wunde einmal anzusehen und wenn es nicht zu kompliziert wäre, diese zu heilen, dies auch noch übernehmen könnte.
Also öffnete Madlen, wie im Wald, die Verschnürung ihrer Kleidung und legte so einen kleinen Bereich offen, damit die Wunde sichtbar wurde. Schnell war klar, dass die Verletzung dringend behandelt werden musste, denn die Stelle war schon gerötet. Die Kriegerin gab zu verstehen, dass sie nicht viel Zeit hätten.
„Dann aber bitte in einem ruhigen, abgeschlossenen Raum, denn hier sehen zu viele Menschen zu. Nicht alle Geheimnisse müssen heute gelüftet werden!“, meinte die junge Frau.
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Madlen hatte sich von den beiden entfernt, war in Richtung der rothaarigen Frau gegangen, die die Gruppe vorher eindringlich beobachtet hatte. Hirni dachte weiterhin anstrengt nach, woher er sie kannte. Er musste sie einfach aus den Zeiten von Khorinis kennen, womit sie das erste bekannte Gesicht von seinen Abenteuern auf Khorinis war, seitdem er Elfaire vor einigen Monaten auf dem Eiland wieder getroffen hatte.
Er schloss kurz die Augen, um sich an ihren Namen wieder zu erinnern...
Mit einem mal kniff ihm jemand in den Arm.
"AUTSCH!" rief er laut. Einige Leute schauten sich zu ihm um.
"Hirni... du hast geschlafen." gab Elfi von sich, kichernd.
"Nein, ich hab angestrengt nachgedacht." widersprach er.
"Ah. Und dabei schnarcht man neuerdings?"
"Ich schnarche nie!"
"Nun, da werden hier wohl einige Zeugen etwas anderes berichten können." gab seine alte Freundin lächelnd von sich. "Ich denke, wir sollten zu Bett gehen. Die Reise war bisher nicht gerade die angenehmste, und bis auf die Betten in dem kleinen Lager vor Thornaria hatten wir bisher immer nur ranzige Unterkünfte. Vielleicht gibt es hier in der Herberge etwas bessere Schlafgelegenheiten." schlug Elfaire vor.
"Hm..." brummte Hirni, rieb sich dabei die Augen. "Du hast wohl Recht."
Und so waren sie zu Bett gegangen und erst am nächsten Tag zur Mittagsstunde war Hirni aufgestanden. Da er Elfaire nirgends auffinden konnte, vermutete er sie noch im Bett. Dementsprechend ging er von alleine in den Schankraum und bestellte sich erst einmal etwas zu essen.
Während er die Speise zu sich nahm, ließ er die bisherige Reise noch einmal auf sich wirken. Eine Stadt, die geführt von Innos-Fanatikern zu einem gefährlichen Netz geworden ist, voll mit Innos-Gläubigen die die Schwarzmagier scheinbar sofort aufknüpfen wollten, eine Razzia in der Hafenkneipe. Ein angeblich normales Gespräch mit einem dieser Innos-Streiter, was mehr einem Verhör glich im Bluttal, sowie ein Kampf mit Banditen mitten im Wald auf dem Weg zur Silberseeburg. Das ging ja wieder gut los. Klar war seine Reise quer durch die Welt in den vergangenen Jahren auch mit vielen Abenteuern verbunden gewesen, jedoch waren sie nicht ansatzweise so gefährlich und riskant gewesen wie die Sachen, die hier auf der Insel abgingen. Wenn man dann noch die Bedrohung eines Drachen und dieser komischen Echsenmenschen dazu bedachte, erinnerte ihn dies hier alles an die Zeit auf Khorinis. Da war auch immer einiges los gewesen. Er musste lächeln. Wenn es im Kastell auch weiterhin so abging wie zur damaligen Zeit, war das fast so, als wäre er nie weg gewesen.
Er biss in sein Brot, trank etwas von dem Wasser und nahm sich etwas von dem gewürzten Fisch. Es war ein einfaches Mahl, aber es war gut.
Madlen hatte er seit Gestern Abend auch nicht wieder gesehen. Vielleicht war sie schon zu einem der hiesigen Heiler aufgebrochen. Die Frau verbarg noch immer einige Geheimnisse, und Hirni wollte unbedingt wissen, welche sie so kampfeslustig machten, dass sie aus einem sicheren Versteck heraus mal eben gegen mehrere Banditen in den Kampf zog. Dazu das mächtige Waffenarsenal von ihr. Eines ihrer Einhänder war auch noch in seinem Besitz.
Nachdem der ehemalige Alchimist seine Mahlzeit beendete hatte, verließ er die Unterkunft und stellte sich auf die Straße. Die frische Luft einatmend, blinzelte er gen Sonne. Sie schien kräftig, und erwärmte die Umgebung kräftig. Der Frühling schien nun endgültig angekommen zu sein. Es wurde Zeit, sich hier einmal um zu schauen...
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Als Tavernenangestellte zu arbeiten war nicht gerade ihre beste Idee gewesen. Sie war fast den ganzen tag beschäftigt. Begann morgens damit Leuten ein frühstück zu bereiten und den Dreck des vorabends zu entsorgen, Mittags kellnerte und kochte sie ebenfalls. Nachmittags gönnte sie sich dann eine 1-2stündige Pause, um danach wieder bis spät in die Nacht hinein weiterzuarbeiten. Je später der Abend, desto betrunkener und asozialer die Gäste. Schon das ein oder andere mal hatte sich die Barbierin blöde Sprüche von den Säufern anhören müssen, doch bevor es zuweit ging schritt meistens Sarpedon oder ein anderer Anwesender ein- zum Glück. Sie war einfach nicht geschaffen für diesen Beruf- doch bis Brom zurückkehren würde musste sie das wohl duchstehen... Die frage war nur wann, denn dies wusste so genau niemand...
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Im Grenzgebiet des Weissaugengebirges
Die Stadt schien zu schlafen. Stille. Fast, denn das ruhige und regelmäßige Klimpern von Kampfstiefeln beherrschte die Straße. Woher auch immer das kam. "Vielleicht ist das ja von einer Straße weiter" dachte Felix sich. Zudem erblickte er vor sich den schnaufenden Zwerg. In der Dunkelheit blickte Felix in dessen Gesicht. Man erkannte die aufgeblähten Backen. Man hörte ein röcheln. Felix kniff sofort die Augen zusammen und trat näher. Er wollte besser erkennen was los war. Plötzlich stach ein silbernes funkeln genau vor dem ausgestreckten Arm des Zwerges aus der Dunkelheit. Felix erschrak Er zuckte zurück und erkannte eine Silhouette. "Greif zu verdammt nochmal" keifte Herr Zwerg. Beherzt griff Felix zu. Ein Harter Stab. Hölzern fühlte er sich an. Die Muskeln spannten sich denn irgendwie war der Stab schwer. Er war doch schwerer als erwartet doch Felix wunderte sich immer noch weshalb. Es war einfach zu dunkel doch das Glitzern war irgendwie noch zu sehen. Felix's Augen konzentrierten sich auf die dunkle Silhouette in seiner Hand und fuhr ihn ab. Seine Hand ertastete das Ding in der Dunkelheit doch er kam nicht drauf. "Was is'n des?" fragte er. Der Zwerg klatschte sich gegen die Stirn und atmete durch. Ein Donnern folgte. Anscheinend warf der Zwerg weiteres Gepäck vor Felix's Füße. Was er aber auch nicht genau erkennen konnte. Da Felix keine Antworten bekam, blieb er auch still und geduldig. Er wollte sich nicht unnötig mit dem entnervten Zwerg anlegen. Er blieb lieber vorsichtig und respektvoll. Immerhin war er vermutlich älter und weiser. Das dachte sich Felix. Er ergriff darauf die anderen Gegenstände vor sich. Mit dem komischen Holzding in seiner linken Hand beugte er sich vorne über und nahm alles auf. Dann ging es los. - Die Hornhaut von Felix kam über Steine, Dreck und Wiese. Stück für Stück arbeiteten sich die beiden querfeldein Richtung Gebirge. Die Narben von Felix zogen ein wenig da er nicht mehr unter so guter Betäubung stand. Er glaubte aber das sei normal. Deshalb konzentrierte er sich rasch auf den leicht pfeifenden Wind oder auch auf das Heulen der Gebirgshunde. Eine leichte Gänsehaut durchfuhr ihn. Plötzlich nahm er einen Geruch war. Die Winde änderten ihre Richtung doch ab und zu roch es etwas komisch. Felix's Nase rümpfte sich. Er schnüffelte. Zog den Geruch laut hörbar mit der Nase ein. Lauter. "mmmmmmmmmmh aaaah - Tabak" murmelte er ganz leise. Der Geruch war feiner und würziger als der in der Schenke. Dann vernahm Felix auch das entspannte ausatmen des Zwerges neben sich. Das leichte glimmen in der Dunkelheit das vor seinem Bart aufleuchtete. - Nach einiger Zeit in der Felix sich dann doch zu Tode langweilte, gab es plötzlich Aufruhr. Der Zwerg schien energisch zu werden. Schickte Felix aber gerade als es spannend wurde, zum Feuerholz sammeln. Aus irgendeinem Grund stank es nach faulenden Eiern. Aber der Zwerg hatte einfach noch nichts Genaueres erwähnt...
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Madlen umgab immer ein gewisses Geheimnis, eine Gefahr. Schlimmer als sie selber und das wollte etwas heissen. Verglichen mit ihr schien Redsonjas leben normal, fast schon langweilig zu sein. Sie reinigte ihren nachtschwarzen Dolch über dem Feuer und kratzte, als er wieder etwas abgekühlt war die Wunde aus. Dann desinfizierte sie das ganze mit Alkohol und legte einen Verband darum.
"Wenn das nicht reicht, dann suchst du lieber Tinquilius, Aniron oder Melaine auf. Es kann sein, dass ich die Wunde etwas zu spät gereinigt habe. zeig mir deine Handgelenke."
Sie beobachtete die Adern. Sie waren nicht verfärbt. Gut. Dennoch liess sie das Handgelenk nicht los, sondern beobachtete Madlens Körper.
"Haben diese Zeichnungen etwas zu bedeuten?"
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Noch nie hatte sich ein Weg solange angefühlt für den Hünen. Diese kleine Göre hörte einfach nicht auf zu Schreien während sie sich erfolglos versuchte aus dem Griff des Nordmannes zu befreien. „Hör auf zu schreien oder ich stopf dir das Maul...“ murrte der Rotschopf knapp als er das Mädchen durch das Burgtor zog.
„Drakk hat eine neue Freundin...“ begann der Wachen und erntete prompt den Strafenden Blick des Hünen. „Ich hab mich wohl eher um das Problem der Holzfäller gekümmert für das ihr zu Feige wart...“ knurrte Drakk die Antwort und deutete der Wache an zu ihm zu kommen.
„Bring die irgendwo in einer Zelle unter. Egal wo, Hauptsache erst mal weg. Und pass bloß auf das sie dir nicht abhaut, kapiert?“ murrte der Nordmann weiter. Die Wache nickte knapp, packte das Mädchen am arm und zog sie mit sich.„Endlich ruhe“ dachte der Hüne und stapfte los in Richtung Taverne – seine Arbeit war für den Tag getan und er wollte sich jetzt nur noch ein paar Humpen Bier gönnen.
Kurze Zeit später saß der Rotschopf im Schankraum der Taverne und genoss sein erstes Bier an diesem Abend. Die Taverne war nicht besonders voll und so konnte der Veteran in ruhe die anderen Gäste mustern. Zum Großteil waren es die selben Gesichter wie immer, nur einer fiel aus der Reihe – auch wenn Drakk der Kerl bekannt vorkam. Nur woher?
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Es gab diese Momente, da betreten Menschen den Raum, die sofort die Blicke auf sich ziehen.
Vor nur wenigen Augenblicken war so ein Moment mal wieder gewesen. Ein wahrer Hüne mit roten Haaren und Schultern wie ein Bär, betrat den Schankraum und setzte sich etwas entfernt von Hirni an einen der Tische. Schnell bekam er einen Humpen Bier serviert, nahm einen tiefen Schluck aus diesem und musterte die Gäste mit finsterer Miene.
Die Blicke des geschätzten 2 Meter Mannes und die des ehemaligen Schwarzmagiers trafen sich. Hirni versuchte nicht dem Blick auszuweichen, auch wenn die Versuchung groß war. Nach der letzten Auseinandersetzung mit einem Rothaarigen hatte er nur wenig Lust auf erneuten Stress. Dennoch... der Blondschopf nickte dem Kerl zu. Leicht zögernd bekam er eine Nicken zurück. Irgendwoher kannte er diesen Riesen. Doch woher?
"Komisch... Gleiches hatte ich doch auch vor einigen Tagen mit dieser rothaarigen Frau... Irgendwie scheine ich neuerdings Paranoia zu schieben, wenn ich rot-haarige Menschen sehe. Redlef hat da ja einiges angerichtet bei mir... Hab ihm wohl zu wenig aufs Maul gehauen, so dass er mich jetzt im Geist verfolgt."
Er überlegte kurz, dann schlenderte er zur Theke, beorderte zwei große Humpen Bier, ging straffen Schrittes zu dem mies gelaunten Typen und setzte sich einfach an den Tisch. Höflichkeit war hier eh fehl am Platze. Wenn er nachfragte, ob der Stuhl noch frei sei, würde er wahrscheinlich eher aufs Maul kriegen, als auf diese Art.
"Eins für mich... Eins für euch... Und nun klärt mich auf, woher ich euch kenne?"
Er stellte einen der Humpen direkt vor die Nase des Hünen und grinste:
"Schließlich vergisst man solche riesenhaften Erscheinungen wie euch nur selten..."
Ein großer Schluck Bier folgte. Im schlimmsten Falle würde die Sache eskalieren und es zu ner ordentlichen Kneipenschlägerei kommen...
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Auch wenn Madlen während ihrer langen Reise schon einige Schnittverletzungen hatte, die auf die Weise gereinigt wurden, wie es Sonja getan hatte, so tat es doch wieder einmal nicht gerade gut, als die heiße Klinge ihre nackte Haut berührte. Aber, was sein musste, musste eben sein…
„Nun, Aniron ist es ja gewohnt, mich zu behandeln. Vielleicht wird es an der Zeit, mehr Acht auf meinen Körper zu geben. Ist man dann aber noch am Leben?“
Die junge Frau bemerkte den Blick der Kriegerin, als dieser über ihren Körperschmuck wanderte. Sie musste lachen, bevor sie die Frage von Sonja beantwortet. „Sehr viel, wenn sie von der richtigen Person gesehen werden.“ Madlen deutete auf die Blüte, die auf ihrem rechten Oberarm prangte: „Das Wappen meines Hauses. Jeder, der dies trägt, ist verpflichtet mir zu helfen und umgekehrt. Tja, es gibt aber nicht mehr viele von uns! Die anderen Zeichnungen sind gefertigt worden, als ich noch im Orden diente. Einige stehen für erledigte Aufträge, liquidierte Personen. Der Rebstock steht für die Unendlichkeit des Lebens, der Weg von der Geburt zum Tod. Ein paar sind sogar Gedenken an vergangene Menschen, die mir wichtig waren. Noch sind es aber nicht alle…“, schloss die Piratin und dabei wurde ihr Blick kurz traurig.
„Wie auch immer…sie sind Teil meines Lebens und werden, sobald ich einen der alten Meister wieder finde, auch erweitert. Einmal damit angefangen, kann man nicht mehr aufhören, auch wenn die Gefahr einer Infektion doch immer sehr groß ist und die Schmerzen während der Entstehung nicht gering sind. Dennoch ist es für mich persönlich wichtig…meine eigenen Erinnerungen!“
Madlen schien kurz etwas zu überlegen, ehe sie fortfuhr. „Jetzt ist es aber an der Zeit, dir für deine Hilfe zu danken. Kann ich mich irgendwie revanchieren? Oder kennst du jemanden, der Hilfe benötigt? Solange es Gold einbringt, mach ich es. Gefahr hin oder her. Immerhin war das Leben grausam zu mir. Auch wenn ich es nicht bin, so habe ich kaum noch Gefühle übrig. Deswegen würde ich mich nicht als grausam bezeichnen, eher…um ehrlich zu sein, mir fällt kein Ausdruck ein. In der letzten Zeit interessiert mich nichts mehr anderes als Gold, Silber und Kupfer. Alle wertvollen Metalle, Edelgestein oder Ähnliches ziehen mich an. Das Leben anderer Menschen ist für mich nicht mehr von Bedeutung. Sie mich an, ich trage Waffe bei mir, die für drei reichen würden. Wurfmesser, versteckte Kampfmesser, drei Schwerter…eines ist gerade verliehen.“
Die junge Frau hatte sich mittlerweile wieder angezogen und war aufgestanden. „Doch genug von mir. Mein Leben ist schon lange nicht mehr interessant. Erzähle mir lieber von dir. Wie ist es dir ergangen? Und um zu den Gerüchten zu kommen: Setarrif ist zerstört? Ist die Stadt zu erreichen? Neben Erinnerungen gibt es dort sicherlich einiges zu holen.“
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„Magier“ schoss es durch den Kopf des Hünen. Da sich sein Gegenüber auch an den Nordmann erinnerte musste sie sich einfach kennen – wenn wohl auch nur flüchtig.
„Also erst mal...vergiss das „Euch“ und sonstigen Höflichkeitsscheiß. Ich bin kein Adeliger oder einer von den Arroganten Rotröcken, ich bin ein einfacher Krieger. Und zweitens...ich hab keine Ahnung woher wir uns kennen. Wobei ich zugeben muss das ich mich auch an dich erinnere.“Antwortete der Rotschopf und stellte seinen mittlerweile geleerten Humpen auf den Tisch und nahm den ihm ausgegeben Humpen zur Hand.
„Es muss lange her sein. Aus Nordmar stammst du nicht, das sieht man. Sind wir uns auf Khorinis mal über den weg gelaufen? Wobei du nicht auf dem Hof von Onar gelebt hast, dann würde ich dich defintiv kennen.“ führte der Hüne weiter und lehnte sich zurück.
„Ich bin übrigens Drakk, Schwert Ethorns, vermutlich noch immer Clanlord des Hammerclans und ehemaliger Söldner.“
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Hirni grinste breit, als er die Direktheit des Nordmannen bemerkte. Da sprach jemand, der auf sämtliche Etikette schiss. Das gefiel ihm!
"Super. Per Du ist sowieso immer besser zu reden, da muss man nicht aufpassen, dass man seinem gegenüber irgendwie ausversehen auf den Schwanz tritt." er nahm einen tiefen Schluck.
Dann dachte er nach, Khorinis. Ja, das konnte wohl sein.
"Auf dem Festland habe ich mich eigentlich immer nur im Kastell verkrochen, habe kaum etwas davon mitgekriegt damals. Aber Khorinis kenne ich wie meine Westentasche, die ich nicht trage. Ich gehe also davon aus, dass wir uns irgendwo dort schon einmal begegnet sind. Mein Name ist Janos Verkonnen, doch ich bevorzuge den Spitznamen Hirni. Bin ehemaliger Hohepriester des Zirkels und habe auf Khorinis so manches Abenteuer erlebt. Also müssen wir uns dort vielleicht schon irgendwann mal über den Weg gelaufen sein.
Als die verdammten Grünfelle uns jedoch von Khorinis vertrieben, habe ich irgendwann die Schnauze voll gehabt von der elendigen Wüste Varants. Ich entschloß mich dann zu einer lange Weltreise. Und bin nun wieder auf dem Weg zum Kastell. Mal gucken, wer von den alten Leuten dort noch Lebt... Außerdem brauchen die wohl etwas Unterstützung gegen die verfluchten Waffenröcke. Soviel habe ich schon mitgekriegt, das hier scheinbar ne Hetzjagd statt findet... In meinem ganzen Leben musste ich mich bisher wohl selten so viel Verstecken, wie in den letzten Wochen auf dieser Insel. Im Bluttal gabs bereits n bisschen was auf die Fresse... Verfluchtes Pack." Hirni spie aus.
"Es wundert mich, dass die Wassermagier da scheinbar so einfach zu gucken..." Hirni bestellte sich was zu essen. "Auch was? Oder ersetzt das Bier die Mahlzeit?"
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Ein Schwarzmagier also. Drakk überlegte noch kurz woher er ihn kannte, konnte aber nur Vermutungen anstellen und ließ von seinen Gedanken ab. Sein Gegenüber erzählte von seiner Reise seit der Flucht von Khorinis bis auf diese Insel.
„Ich bleib beim Bier.“ antwortete der Nordmann knapp auf die Abschließende Frage des Magiers und genehmigte sich noch einen Schluck.
„Rum gekommen sind wir alle. Von Khorinis zurück in die Heimat, dann Seite an Seite mit den Rotröcken gegen Orks. Von Nordmar bis Varant haben wir den Feldzug mitgeführt, wobei wir immer an vorderster Front waren. Sind dann mit General Lee und dem Rest der damaligen Söldner, einem Haufen Orkjäger und sonstigem Gesocks hier gelandet. Da die Garde uns damals verarscht hat haben wir uns auf die Seite Ethorns gestellt. Wie du siehst, wenn du gegen die Garde bist, bist du hier absolut richtig.“ sprach Drakk prostete seinem Gegenüber zu.
„Ich hab keine Ahnung was im Kastell los ist. Wir hatten mal so eine Art Gesandte der Schwarzmagier hier, aber wo die geblieben ist nach dem Angriff des Drachen kann ich dir nicht sagen.“
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"Hinterhältiges Pack ist das..." grummelte Hirni. "Kaum zu glauben, das ich selber mal für ein paar Monate Adept des Feuers war." sagte er mehr zu sich selbst, als zu dem Nordmann.
"Kannst du dich eventuell an den Namen dieser Gesandten erinnern? Ich weiss nur, das Don Esteban wohl noch immer unter den Lebenden weilt. Naja, der ist wohl auch nicht tot zu kriegen." grinste er und kaute auf seinem Schwein herum. Zum Nachspülen gabs den nächsten Schluck Bier. Der Krug war bald leer.
"Ethorn, hm? Ich kann ehrlich gesagt nicht viel mit dem Namen anfangen. Wie gesagt, ich bin erst seit einigen Wochen hier auf der Insel, und bisher habe ich nur soviel mitgekriegt, das die Innosler gerne öffentlich Beliar-Gläubige hinrichten, ein Drache mit seiner Echsenmenschen Armee die Länder überflutet und mindestens eine Stadt komplett vernichtet wurde... Bin also zum denkbar schlechtesten Zeitpunkt hier angekommen, wenn man denn nur aufs Faulenzen aus ist."
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