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Nimmt die Anfeindung gegenüber Homosexuellen immer mehr zu?
Naja, eher mal ein ernstes Thema von mir, dann erkläre ich mich mal. Seid geraumer Zeit habe ich immer mehr das Gefühl, dass die Atmosphäre manchmal als eisig, wenn nicht gar offen feindselig zu beschrieben ist wenn es um das Thema von Homosexualität geht. Es geht mir nicht nur um das Allgemeine Weltbild welches ja immer radikaler gegen uns vorgeht, als Beispiel ziehe ich das die schrecklichen Eingrenzungen aus Ländern wie Russland heran oder aber Volksentscheide wie in Tschechien. Es geht mir vor allem um, als Beispiel, meine nähere Umgebung. Akzeptiert und respektiert wird meine Entscheidung von Freunden ohne Umschweife, worüber ich sehr froh bin, aber wenn ich mich so ansehe wie Leute mich anstarren, angeekelt, feindlich, oder Lästern wenn ich mit jemanden geküsst habe oder romantisch war, da läufts einem echt eiskalt den Buckel runter. Auch habe ich schon offene Anfeidungen und Gewaltandrohungen erleben dürfen.
Ich will nicht sagen, dass ich mich unsicher fühle oder mich verstecke, lol, nein mit meinem Coming Out wusste ich was mich teilweise erwarten wird und ich stehe zu dem was ich bin. Es ist nur so, dass gerade in letzter Zeit Toleranz nachlässt und gewalt zunimmt. Das löst in mir zuweilen doch oftmals ein mulmiges Gefühl aus.
Stehe ich damit alleine da?
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13.02.2015 14:34
#2
Zitat von Demron
Naja, eher mal ein ernstes Thema von mir, dann erkläre ich mich mal. Seid geraumer Zeit habe ich immer mehr das Gefühl, dass die Atmosphäre manchmal als eisig, wenn nicht gar offen feindselig zu beschrieben ist wenn es um das Thema von Homosexualität geht. Es geht mir nicht nur um das Allgemeine Weltbild welches ja immer radikaler gegen uns vorgeht, als Beispiel ziehe ich das die schrecklichen Eingrenzungen aus Ländern wie Russland heran oder aber Volksentscheide wie in Tschechien. Es geht mir vor allem um, als Beispiel, meine nähere Umgebung. Akzeptiert und respektiert wird meine Entscheidung von Freunden ohne Umschweife, worüber ich sehr froh bin, aber wenn ich mich so ansehe wie Leute mich anstarren, angeekelt, feindlich, oder Lästern wenn ich mit jemanden geküsst habe oder romantisch war, da läufts einem echt eiskalt den Buckel runter. Auch habe ich schon offene Anfeidungen und Gewaltandrohungen erleben dürfen.
Ich will nicht sagen, dass ich mich unsicher fühle oder mich verstecke, lol, nein mit meinem Coming Out wusste ich was mich teilweise erwarten wird und ich stehe zu dem was ich bin. Es ist nur so, dass gerade in letzter Zeit Toleranz nachlässt und gewalt zunimmt. Das löst in mir zuweilen doch oftmals ein mulmiges Gefühl aus.
Stehe ich damit alleine da?
In Russland darf man doch nur nicht öffentlich Männer küssen und darüber propagieren aber Ansicht ist es doch erlaubt oder irre ich mich da.
Ansonsten: Jeder hat halt seine empfindungen und wenn jemand einfach so was abscheulich findet, kann man ihn jetzt auch nicht an den Pranger stehen. Jeder hat halt ein recht auf Meinung, auch wenn diese noch so abwegig ist.
Ich selber habe nichts gegen Homosexuelle. ich könnte mir auch vorstellen, dass ich evtl. auch einen komischen Gesichtsausdruck machen würde, wenn ich das besagte sehen würde (evtl. nur weg kucken oder ...).
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stehst da alleine da, kann nämlich da eher das Gegenteil behaupten. Die positiven entwicklungen überwiegen die negativen. Rechne doch einfach mal nach, in wie vielen Nationen in den letzten 5-7 Jahren die Heirat von Homosexuellen Paaren usw. erlaubt wurde. Klar gibts negativbeispiele wie Russland und den IS, aber das ist bei der allgemeinen Entwicklung eher zu vernachlässigen.
Was das Referendum angeht, da waren 90% dafür, es zu verbieten, haben aber auch nur 20% teilgenommen.
Ich sehe eine tolerante Gesellschaft eher darin, dass sie bei solchen Themen nicht nur nicht negativ äußert, sondern sich nicht einmischt. Ein "Ja, mach doch, mir egal." ist mir weit lieber als der Einsatz für eine Minderheit, die nix mit ihnen zu tun hat. Und wenn du offene Gewaltandrohungen erlebst, würde ich an deiner Stelle mal dein Umfeld wechseln. Niemand kann gezwungen werden, dich zu akzeptieren, aber warum sollte man Menschen seine Zeit widmen, der es nicht tut?
Hast du was intelligentes erwartet?
Pech.
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In meinem engeren Freundeskreis ist Homosexualität nichts, was man ernsthaft diskutieren kann, ums mal freundlich auszudrücken. Ich persönlich habe in meinem Leben erst ein Schwulenpäärchen bewusst kennen gelernt, für mich ist das fremd, anders kann mans nicht sagen. Unwohl oder gar angeekelt gefühlt habe ich mich dabei jedenfalls nicht. Hätten sich die Männer allerdings geküsst, wärs für mich wohl unangenehm gewesen, da ich es schlicht noch nie erlebt habe.
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Zitat von jim360
In Russland darf man doch nur nicht öffentlich Männer küssen und darüber propagieren aber Ansicht ist es doch erlaubt oder irre ich mich da.
Man darf seine sexuelle Orientierung im allgemeinen nicht mehr öffentlich zur Schau stellen, es beschneidet im wesentlichen sämntliche Persönlichkeitsrechte von Homosexuellen. ^^'
Zitat von jim360
Ansonsten: Jeder hat halt seine empfindungen und wenn jemand einfach so was abscheulich findet, kann man ihn jetzt auch nicht an den Pranger stehen. Jeder hat halt ein recht auf Meinung, auch wenn diese noch so abwegig ist.
Ja klar, das ist eine Sache und damit komme ich klar. Aber ne andere Sache ist das wenn man dir Gewalt für deine seuxell Orientierung androht oder beleidigend wird. Das alles ist einfacher nur Bullshit welcher von mir persönlich die Angst schürrt was wohl in Zukunft kommen kann.
Zitat von jim360
Ich selber habe nichts gegen Homosexuelle. ich könnte mir auch vorstellen, dass ich evtl. auch einen komischen Gesichtsausdruck machen würde, wenn ich das besagte sehen würde (evtl. nur weg kucken oder ...).
Naja das ist aber ein Unterschied zu offener Ablehnung welche ziemlich verständlich gemacht wird.
Zitat von Konig Robar der 2.
stehst da alleine da, kann nämlich da eher das Gegenteil behaupten. Die positiven entwicklungen überwiegen die negativen. Rechne doch einfach mal nach, in wie vielen Nationen in den letzten 5-7 Jahren die Heirat von Homosexuellen Paaren usw. erlaubt wurde. Klar gibts negativbeispiele wie Russland und den IS, aber das ist bei der allgemeinen Entwicklung eher zu vernachlässigen.
Was das Referendum angeht, da waren 90% dafür, es zu verbieten, haben aber auch nur 20% teilgenommen.
Hmmmm ich bin einfach eine Person die sich relativ leicht von solcherlei Berichterstattung befangen nehmen lässt. Wie ich schon andeutete, ich lebe jetzt nicht dauerhaft in Angst abgestochen zu werden, bloß war da in der letzten Zeit einfach eine verunsicherung bezüglich der Zukunft und wie wohl alles weitergeht. ^^
Zitat von Konig Robar der 2.
Ich sehe eine tolerante Gesellschaft eher darin, dass sie bei solchen Themen nicht nur nicht negativ äußert, sondern sich nicht einmischt. Ein "Ja, mach doch, mir egal." ist mir weit lieber als der Einsatz für eine Minderheit, die nix mit ihnen zu tun hat. Und wenn du offene Gewaltandrohungen erlebst, würde ich an deiner Stelle mal dein Umfeld wechseln. Niemand kann gezwungen werden, dich zu akzeptieren, aber warum sollte man Menschen seine Zeit widmen, der es nicht tut?
Ich finde es auch im wesentlichen besser wenn man mir meine Ruhe lässt, weil vieles einfach unnötiger Rummel und offenes Spektakel ist was dann wiederum Wellen schlägt. Und bezüglich der Gewaltandrohungen: Darum habe ich nicht gebeten um ehrlich zu sein. Ich war wie man so schön sgat zur falschen Zeit am falschen Ort unterwegs. ;v;
Geändert von Demron (13.02.2015 um 14:49 Uhr)
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13.02.2015 14:47
#6
Zitat von Demron
Man darf seine sexuelle Orientierung im allgemeinen nicht mehr öffentlich zur Schau stellen, es beschneidet im wesentlichen sämntliche Persönlichkeitsrechte von Homosexuellen. ^^'
Naja das ist aber ein Unterschied zu offener Ablehnung welche ziemlich verständlich gemacht wird.
Na. Na aber man kann trotzdem zusammen rum laufen, nur sachen wie öffentlich sich zu küssen würde weg fallen oder.
Zum unteren: Was meinst du damit genau?
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Das ist jetzt halt schwierig zu beantworten für Heterosexuelle. Wer nicht selbst Homosexuell ist wird ja nicht ständig daran erinnert, wie viele Vorurteile und Ablehnung es da noch gibt. Ich habe nicht viele schwule Freunde und derzeit eher wenig mit allen zu tun, aber dass die Anfeindungen zunehmen hat mir noch keiner berichtet. Das liegt vielleicht auch daran, dass das Coming-out der meisten jetzt schon eine halbe Dekade zurück liegt und sie deshalb gelernt haben, mit bestimmten Dingen zu leben oder auf eine routiniert drauf zu reagieren.
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Zitat von jim360
Na. Na aber man kann trotzdem zusammen rum laufen, nur sachen wie öffentlich sich zu küssen würde weg fallen oder.
Nehmen wir mal an du hättest eine Freundin und liebst sie, ihr würdet unterwegs sein und halt, wie es in einer Beziehung ist, küssen wollen. Dann kommt plötzlich ein Gesetz welches euch verbietet das zu tun? Würdest du dich nicht auch um deine eigene Rechte und Menschenwürde beraubt fühlen, weil deine geschlechtliche Gesinnung von anderen als falsch, nahezu dämonisch eingestuft wird?
Zitat von jim360
Zum unteren: Was meinst du damit genau?
Damit meinte ich das wegschauen was anderes ist als zum Beispiel das von mir genannte tuscheln, mit dem Finger deuten, eben solche deutlich abfälligen Gestiken und Praktiken. ^^
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Ich kann es nicht bestätigen, zumindest was mein Umfeld angeht. Ich habe einige Freunde, die offen homosexuell leben. Darunter auch zwei meiner Arbeitskollegen. In einer einst männerdominierten Branche wie dem Rettungsdienst, ist es sehr schön, dass das kein Problem darstellt (ich hoffe, es ist klar, wie ich das meine!). Ich hab da keine Berührungsängste und sehe das als vollkommen natürliche Sache an. Gleichzeitig muss ich natürlich zugeben, dass hier im konservativen Bayern mehr als genug Idioten herumlaufen, die der Meinung sind, "schwul ist man nicht - schwul wird man". Ein Umstand, der mich traurig macht.
"Guad seng dua i schlecht, oba schlecht hern dua i guad!"
"d'Metzger aufs Land fahrens; falleri Kälber kaufens fallera; d'Bauern nix hergebens; fallera selber fressens."
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Zitat von jim360
Na. Na aber man kann trotzdem zusammen rum laufen, nur sachen wie öffentlich sich zu küssen würde weg fallen oder.
Die Komplexität ist da wohl etwas höher in der Praxis. Ich kenne ein schwulen Mann, der im tartarischen Russland wohnt. Für den ist es gefährlich, mit einem Mann in der Gesellschaft rumzumachen aus einem Dutzend von Gründen. Er riskiert damit massiv, einer lynch-lüsternen Gruppe (Jugendlicher) zum Opfer zu fallen, kann im Falle eines Übergriffs kaum mit rechtlicher oder polizeilicher Unterstützung rechnen, weil deren Ansicht nach offene Homosexualität Übergriffe provoziert, vor Schulen oder Kindergärten kann er Platzverbote kriegen, weil die Jugendschutzakte Russlands es unter Strafe stellen, homosexuelle Akte in irgendeiner Weise gegenüber Schutzbefohlenen darzustellen, in den stark religiösen Gemeinden in seiner Gegend (Muslime und Orthodoxe) würde er mit Sicherheit der Gemeinschaft verwiesen - ggf. auch von seiner Familie verstoßen. Im weiteren gilt Homosexualität als legitimer Grund, dich zu enterben und kann in einem Job als Beamter bzw. im öffentlichen Dienst auch Kündigungsgrund sein.
Wenn du auffällig wirst (zB wenn du von einer Straßenkontrolle gestoppt wirst und ein bisschen getrunken hast, weiche Drogen bei dir hast usw), kannst du polizeilich in einer (geschlossene) Psychiatrie verfrachtet werden, weil Homosexualität in Russland noch als psychische Störung anerkannt wird.
Achja, und du darfst als Homosexueller in Russland keinen Führerschein mehr erwerben seit Neuestem
Selbst wenn Russland konstitutionell Homosexualität nicht verbietet, gibt es immensen normativen und institutionellen Druck, scharfe Sanktionen und rechtliche Doppelmoral.
Zum Thema:
Halte ich für strittig. Ebenso könntest du auch beleuchten, dass es eine immer breitere Akzeptanz in unserem Kulturkreis für Homosexuelle gibt. Die EU und UN haben Leitfäden dazu herausgegeben, in den letzten 6 Jahren haben über 30 US-Bundesstaaten eingetragene Lebenspartnerschaften für Schwule und Lesben legalisiert, Outings in den Medien sind präsenter denn je, die Hochschullehre widmet sich dem Thema, in einigen Lehrplänen taucht Homosexualität erstmals als Thema auf usw.
Ausgehend von neoliberalen Fundis ist Schwulenfeindlichkeit finde ich mehr denn je ein Phänomen, dass aus der Mitte der Gesellschaft abdriftet. Zum Glück.
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Zitat von Zetubal
Zum Thema:
Halte ich für strittig. Ebenso könntest du auch beleuchten, dass es eine immer breitere Akzeptanz in unserem Kulturkreis für Homosexuelle gibt. Die EU und UN haben Leitfäden dazu herausgegeben, in den letzten 6 Jahren haben über 30 US-Bundesstaaten eingetragene Lebenspartnerschaften für Schwule und Lesben legalisiert, Outings in den Medien sind präsenter denn je, die Hochschullehre widmet sich dem Thema, in einigen Lehrplänen taucht Homosexualität erstmals als Thema auf usw.
Ist allerdings auch ein Unterschied, ob die Homosexualität nur offiziell von Staat, Gesetz, Richtlinien etc. akzeptiert wird oder auch von der Gesellschaft.
Denn selbst wenn im dt. Grundgesetzt drin stünde, dass Homosexualität akzeptiert werden muss, würdest du bei einem Großteil der Gesellschaft auf Ablehnung treffen.
Und was der Mensch nicht kennt, mag er nicht.
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"Nimmt die Anfeindung gegenüber homosexuellen immer mehr zu?"
Ich denke, dass Homosexuelle gesellschaftlich besser dastehen als die Jahrhunderte zuvor. (grob geschätzt) Evtl ging es einem Homosexuellen nur in der Antike besser.
Zitat von Demron
dass gerade in letzter Zeit Toleranz nachlässt
Ich glaube wirklich tolerant gegenüber der Homosexualität ist man in der Breite bis heute nicht, sondern eher indifferent gegenüber dem Homosexuellen.
Du kannst ja mal deine Freunde fragen, ob sie damit einverstanden wären, wenn ihre Kinder homosexuell werden. In dem Fall fällt (in der Regel) die Indifferenz gegenüber diesem Menschen, ich glaube die meisten könnten es nicht sofort tolerieren geschweige denn akzeptieren.
Das kann sich ja jeder hier fragen, wünscht man sich selbst heterosexuelle oder homosexuelle Kinder. Falls man zu heterosexuell tendiert, hat man die Homosexualität nicht als gleichwertig akzeptiert.
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Zitat von Dauganor
Ist allerdings auch ein Unterschied, ob die Homosexualität nur offiziell von Staat, Gesetz, Richtlinien etc. akzeptiert wird oder auch von der Gesellschaft.
Denn selbst wenn im dt. Grundgesetzt drin stünde, dass Homosexualität akzeptiert werden muss, würdest du bei einem Großteil der Gesellschaft auf Ablehnung treffen.
Und was der Mensch nicht kennt, mag er nicht.
True. In demokratischen Staaten, sollte derartige Rechtswandel zwar idealerweise Reaktion auf eine gesellschaftliche Akzeptanz sein, aber von einer 1zu1-Entsprechung kann man nicht ausgehen.
Darum ging es mir aber nicht. Ich hatte bloß bisher den Eindruck, als ob hier nur eine Seite der Medaille betrachtet werden würde und wollte etwas ungesagtes beisteuern
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Zitat von Naldoxx
Du kannst ja mal deine Freunde fragen, ob sie damit einverstanden wären, wenn ihre Kinder homosexuell werden. In dem Fall fällt (in der Regel) die Indifferenz gegenüber diesem Menschen, ich glaube die meisten könnten es nicht sofort tolerieren geschweige denn akzeptieren.
Tatsächlich hätte ich damit auch ein Problem. Einerseits würde ich mir Sorgen machen, dass das Kind aufgrund seiner Einstellung leiden muss. Andererseits wirds so ziemlich schwer, jemals Enkelkinder zu bekommen. Wobei das auch beim hetero-Nachwuchs ein Problem sein könnte^^
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Ich denke zwar schon, dass es immer offener wird und es immer mehr legalisierungen gibt, aber andererseits habe ich auch schon oft die Haltung miterlebt, man habe ja nichts gegen Homosexuelle, aber die sollten sich doch bitte nicht in der Oeffentlichkeit kuessen und erst recht nicht vor Kindern. Nebenbei gibt es auch die, die es nicht als gleichgestellt akzeptieren wollen, gerne mit der Begruendung, es sei ja nicht natuerlich.
Dann gibt es auch die, die schwul als Schimpfwort benutzen, wobei es dabei auch viele gibt, die das gar nicht so meinen und nur aus Gewohnheit sagen.
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Zitat von Naldoxx
Du kannst ja mal deine Freunde fragen, ob sie damit einverstanden wären, wenn ihre Kinder homosexuell werden. In dem Fall fällt (in der Regel) die Indifferenz gegenüber diesem Menschen, ich glaube die meisten könnten es nicht sofort tolerieren geschweige denn akzeptieren.
Das kann sich ja jeder hier fragen, wünscht man sich selbst heterosexuelle oder homosexuelle Kinder. Falls man zu heterosexuell tendiert, hat man die Homosexualität nicht als gleichwertig akzeptiert.
Hinter der Frage liegt aber auch eine gewisse Erwartungshaltung. Eltern sind es durch die Heteronormativität der Gesellschaft natürlich auch nicht anders gewohnt, aber die meisten wünschen sich irgendwann blutsverwandte Enkel.
Trotzdem tendieren die meisten Eltern zwar dazu, die direkte Frage nach homosexuellen Kindern zu verneinen, aber im Großen und Ganzen ist den Eltern das Glück ihrer Kinder am wichtigsten. Falls nicht, sind es einfach schlechte Eltern.
Die Homosexualität wird der Heterosexualität nie gleichgestellt sein und nie gänzlich als gleichwertig akzeptiert. Es bleibt vorerst zu hoffen, dass sie irgendwann überall toleriert und respektiert wird.
Zitat von Zetubal
True. In demokratischen Staaten, sollte derartige Rechtswandel zwar idealerweise Reaktion auf eine gesellschaftliche Akzeptanz sein, aber von einer 1zu1-Entsprechung kann man nicht ausgehen.
Darum ging es mir aber nicht. Ich hatte bloß bisher den Eindruck, als ob hier nur eine Seite der Medaille betrachtet werden würde und wollte etwas ungesagtes beisteuern
Wenn wir wollten, könnten wir zu jedem Thema nur die Schattenseiten beleuchten.
Die Wahrheit ist natürlich, dass es in Sachen Umgang mit Homosexualität gute und schlechte Beispiele zu nennen gibt. So wie bei jedem anderen Thema auch. ^^
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Zitat von jim360
Ansonsten: Jeder hat halt seine empfindungen und wenn jemand einfach so was abscheulich findet, kann man ihn jetzt auch nicht an den Pranger stehen. Jeder hat halt ein recht auf Meinung, auch wenn diese noch so abwegig ist.
Niemand hat ein Recht, andere zu diskriminieren.
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In Osteuropa, also Russland, Litauen, Lettland, Slowakei usw.: Leider ja, eindeutig.
In den USA und in Westeuropa erlebe ich aber das genaue Gegenteil. Hier hat sich in den letzten Jahren eine starke Meinungs-Lobby aufgebaut, die für Homosexuelle eintritt. Wenn man vor 10 Jahren noch homophob sein konnte, bekommt man heute starken Gegenwind, was ich tendenziell auch gut finde.
Beim Rest der Welt gab es in den letzten Jahren vor allem in Afrika neu eingeführte Verschärfungen gegen Homosexuelle. Ich nehme an, dass ist auch eine Art Backlash der Konservativen gegen die gestärkte Position der Homosexuellen. Das Menschen Homosexualität sehr stolz vertreten ist ein sehr junges Phänomen und wann immer jemand aus der konformen Masse austritt, muss er erstmal Schläge einstecken, bevor sich die Situation normalisiert. War mit den ersten Frauen, die Hosen getragen haben nicht anders und ist auch nicht anders mit der derzeitigen Lage der Prostituierten in Deutschland (siehe entsprechender Skandal-Thread, der dann auch geschlossen wurde).
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Zitat von Demron
Nehmen wir mal an du hättest eine Freundin und liebst sie, ihr würdet unterwegs sein und halt, wie es in einer Beziehung ist, küssen wollen. Dann kommt plötzlich ein Gesetz welches euch verbietet das zu tun? Würdest du dich nicht auch um deine eigene Rechte und Menschenwürde beraubt fühlen, weil deine geschlechtliche Gesinnung von anderen als falsch, nahezu dämonisch eingestuft wird?
Damit meinte ich das wegschauen was anderes ist als zum Beispiel das von mir genannte tuscheln, mit dem Finger deuten, eben solche deutlich abfälligen Gestiken und Praktiken. ^^
Nenn mich meinetwegen verklemmt, ist mir gleich, aber ich finde das küssen usw in der Öffentlichkeit unangemessen, generell und unabhängig von der sexuellen Ausrichtung. Ich weiss die Gesellschaft wird immer sexistischer oder wie du es auch nennen magst. Sexualität und der Ausdruck dessen sollte bleiben was er eigentlich ist "intim".
Hinweis: Ich habe es seit 1979 nicht gemacht und beabsichtige auch nicht damit anzufangen. Wobei vor 1979 habe ich es auch nicht gemacht aber da gab es nur keinen Anlass.
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Zitat von Heinz-Fiction
In meinem engeren Freundeskreis ist Homosexualität nichts, was man ernsthaft diskutieren kann
Bei mir auch nicht, weil's da nix zu diskutieren gibt. Homosexualität ist nicht mehr oder weniger diskussionsbedürftig als Heterosexualität. Dass manche Menschen das auch heute noch anders sehen kann ich kaum verstehen, das ist für mich immer wieder ein "leben die hinterm Mond/ im letzten Jahrhundert/ ...?"-Erlebnis . Das ist so als wenn jemand heute noch proklamieren würde rothaarige Frauen wären Hexen, die mit dem Teufel geschlafen haben. Einfach "outdated".
Insgesamt denke ich (ausgehend von meinem Umfeld), dass Homosexualität eher als immer normaler wahrgenommen wird - dass einige Ewiggestrige das nicht wahrhaben wollen ändert daran (hoffentlich) nichts.
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