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  1. #341
    Deus Avatar von VRanger
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    Glandis | Flüchtlingslager • erneute Suche

    [Bild: VR_Gladis_1.png] Aril hatte zugehört und war auf den Witz mit dem Kaninchen eingestiegen. „Erstens kannst du mir dabei von dem gerüsteten Karnickel erzählen. Wusstest du übrigens, dass zwischen einem gerüsteten und einem gerösteten Karnickel nur ein Buchstabe liegt, der die Bedeutung komplett verändern?“ Glandis lachte mal drauf los, auch um zu zeigen, dass sie spontan lachen konnte. Und nicht den Dalish nachgesagt wurde, sie würden bei einer Ironie erst die Logik prüfen und dann erklären, was nicht in der Abfolge stimmte. Witz ade.

    Doch zu vor hatte Aril auf den für Glandis doch sehr langen Redebeitrag zu den Dingen, des Bogens, zu dem Dies und Das, noch etwas anzumerken gehabt. „Waren das dann die dünnen Spitzen, die du brauchst, um Rüstungen zu durchschlagen?“ hatte sie gefragt. Glandis hatte gewartet bis die Adlige mit all ihren Betrachtungen fertig war und sagte dann selbst: »Ja, es sind diese mit dem geringen Durchmesser und mit starker Durchschlagskraft. Aber ich bin froh, dass mein Köcher jetzt gut gefüllt ist und ich mir mit dem Bauen eigener Pfeile Zeit lassen kann. Doch ich bin jetzt ganz gut gewappnet«, erklärte sie und zog etwas im Übermut, was auch daran liegen konnte, dass sie endlich den Bogen ausprobieren wollte, den Bogen, legte einen Pfeil ein, fixierte die Stellung, zog die Sehen durch und schoss in Richtung eines der Zelte. Der Pfeil flog in Richtung Norden und blieb in irgendetwas stecken, zumindest hörte man so ein Geräusch. Sie schaute zu Aril, als sie den Bogen wieder auf den Rücken nahm und sagte: »Mache dir nichts daraus, wenn der Bogen nicht dein Ding ist. Du bist gut mit den Schwertern und obwohl wir nicht zusammen geübt haben und eine Taktik abgesprochen war, hat es funktioniert. Zwei Bogner allein sind auch nicht gut. Mein Ding ist der gute Schuss aus der Ferne oder eine überraschende Sache aus dem Verborgenen. Du kämpfst offen und stark.«

    Die Dalish zeigte in die Richtung, in die der Pfeil geflogen war und erinnerte sich, dass Aril auf die Frage nach der Suche zu ihr gesagt hatte: „Zusammen“. Glandis erklärte: »Lasse uns dort bei dem Zelt anfangen. Ich bekomme meinen Pfeil wieder und wir suchen, was wir finden können. Doch die ganzen anderen Dinge besprechen wir im Lager heute oder an einem nächsten der Tage.« Dann ging sie los in die Richtung, die der Pfeil vorgegeben hatte.

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    VRanger ist offline Geändert von VRanger (28.06.2015 um 15:03 Uhr) Grund: verlinkt
  2. #342
    Drachentöter Avatar von numberten
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    Zitat Zitat von Shepard Commander Beitrag anzeigen
    [Bild: Larissa_klein4.jpg] Die Nacht war kurz und ohne Schrecken. Kurz vor der Dämmerung weckte die Elfe Morgana, welche zwar pflichtschuldig aufstand, um nun ihrerseits über die Grippe zu wachen, doch sogar noch unausgeschlafener und müder wirkte, als Larissa selbst sich fühlte. Die letzten Stunden bis zum Erwachen und zum Aufbruch verbrachte Larissa in einem unangenehmen, oberflächlichen Halbschlaf, bei dem sie alles um sich herum hörte und in ihre seltsamen Träume einwob. So war sie schließlich fast froh, als Artur sie erneut an der Schulter berührte und zum Aufbruch bewegte. Larissa putzte sich die Zähne mit ihrer Pflanze, dann sammelte sie ihre Sachen zusammen und beschloss so bald wie möglich eine Wolldecke zu kaufen. Zwar hatte sie schon immer im Wald geschlafen, meistens jedoch in einem Aravel. Eine Decke würde es jedoch nur geben, wenn Larissa die Sache überlebte. „Ich kenne den Weg, folgt mir einfach“, sagte Larissa zu ihren neuen Gefährten, nachdem diese ihre Ausrüstung zusammengepackt, das Feuer gelöscht und sich für abreisebereit erklärt hatten. Und so folgten sie der Elfe, zurück aus der Wildnis. Larissa erkannte das Holzfällerlager schon von Weitem. Es hatte sich nicht verändert, seit sie es vor einem Tag vergessen hatten. Sogar der niedergestreckte Wolf lag noch immer in der Mitte der Lichtung, wenngleich sich Aasfresser bereits an seiner Leiche gütig getan haben. Ein paar große Raben flatterten laut mit den Flügeln schlagend davon, als die Gruppe den Lagerplatz überquerte. Im Vorbeigehen beäugte Morgana die Löcher in der Erde. Scheinbar spürte die Magierin etwas, dass nicht magischen Geschöpfen verborgen blieb. Larissa jedoch spürte etwas anderes; Furcht. Sie schämte sich fast es zuzugeben, doch eine nahezu fassbare Furcht ergriff sie und ihre Schritte wurden schwerer und langsamer je dichter sie dem Stolleneingang trat. Auch die anderen spürten die Last, die nun wie eine dunkle Gewitterwolke über ihrem Unterfangen tobte. Doch Artur ließ sich natürlich nichts anmerken. Ganz im Gegenteil. Sein Schritt war ungehemmt. Geradeaus, das ist die Marschrichtung lautete wohl sein Motto. Schließlich erreichten die Drei und das Pferd den Eingang. Das Pferd ließ Artur in einiger Entfernung und etwas links von dem Stollen stehen, herausströmende Dunkle Brut sollte das Tier nicht als hilfloses Opfer vorfinden, so fand er wohl. Der Ritter bewaffnete sich. Neben seinem gegürteten Schwert und dem breiten Schild trug er seinen brutal aussehenden Streitkolben mit sich. Die Waffe war so roh, dass Larissa fast davon ausging, sie würde selbst den Dunklen einen Schrecken einjagen. Die Elfe selbst würde eine derartige Waffe wohl nie beherrschen. Dafür fehlte ihr die ausdauernde Kraft im Arm… und der Wille einen Feindesschädel zu Brei zu schlagen. Morganas Waffe war ihre Macht. Und ihr Zauberstab, der Larissa schon auf dem Weg aufgefallen war. Ein Stab aus rauchig-dunklem Eisen, der ironischerweise an die Farbe von Larissas geborstenem Schwert erinnerte. Sicherlich könnte die Magierin im Falle eines Falles ein paar sehr hübsche Schläge mit dem Stock austeilen, je nach Intensität sogar Tödliche. Larissa bereitete sich ebenfalls vor. Dabei schaute sie gen Eingang, gerade so als hätte sie Angst die Dunkle Brut würde ihr im nächsten Moment an die Kehle springen. Der Eingang zur Grotte war groß und rundlich. Gähnende Schwärze starrte sie aus dem Loch an, während der efeubewucherte Stein spöttisch feucht glänzte. Die Elfe fühlte sich unbehaglich, doch konnte sie nicht zögern. Sie zog ihren Mantel aus, rollte ihn zusammen und schnürte ihn an den Rucksack. Aus diesem zog sie nun ihre Armschienen. Sie benutzte sie mehr als selten, daher wirkte das Leder, ganz im Gegensatz zu Larissas üblicher Erscheinung und Kleidung, fast unbenutzt ohne Spuren großen Verschleißes. Auch ihre Lederhandschuhe zog sie über. Sie hatte keine Lust sich an verderbten, scharfkantigen Steinen zu schneiden, sollte es diese überhaupt geben. Es war die Ruhe vor dem Sturm, in der die Drei ihre Gedanken ordneten und ihre Waffen vorbereiteten. Die Wahrscheinlichkeit dort unten im Stollen eventuell doch nur auf ein paar große Wölfe, einen tollwütigen Bären, oder letztlich auf nichts zu stoßen, hielt jeder für ausgeschlossen. Zumindest die Elfin und der Ritter. Bei Magiern konnte man sich ja nie sicher sein. Die Handschuhe Larissas ließen die Fingerspitzen frei und so streifte sie die Befiederung ihrer Pfeile, befühlte ihren Sitz im Köcher und prüfte zum hundertsten Mal die Sehne des Bogens. Auch der Sitz ihres Messers musste mehrfach geprüft werden. Schließlich nickte sie ihren Begleitern zu. „Bereit wenn Ihr es seid!“, erklärte Larissa und umschloss den Griff ihres Bogens mit fester Hand. Es war nun alles bereit und schon bald stiegen die Drei ausgestattet mit einer hell leuchtenden Fackel zu Erforschung in das Gewölbe hinab. Begleitet wurden sie dabei von einem kleinen, grellen Irrlicht, welches aus Morganas Stab gequollen war und nun zwischen den Beinen der Drei umher huschte. Larissa schenkte den in die Steinwände gekratzten, hieroglyphischen Zeichen nur kurz Beachtung. „Bei den Göttern“, hörte sich Larissa selbst flüstern. Im Licht der Fackel offenbarte sich ein Grauen, auf das Larissa nicht vorbereitet gewesen war und dass ihr glatt den Atem verschlug. Kurz hinter dem lianenbehangenen Eingang befand sich eine Ansammlung menschlicher und tierischer Knochen, die sich der gestuften Absteige hinab ins Dunkle erstreckten. Manche der Skelette waren mehr oder weniger intakt und diese zeigten die Haltung panischer Furcht, so als wollten sie der Höhle noch im Tod entkommen. Auf allen Knochen zeigten sich die Anzeichen nagender, spitzer Zähne und Larissa erschauert, als sie erkannte, dass die Bisse zu klein für die eines Wolfes waren, aber zu groß für die von Ratten. Artur ging als erster die Schrecken besäten Stufen hinab, dahinter folgte Larissa, den Bogen in der Hand und einen Pfeil auf der Sehne und hinter ihr Morgana, die ihren Stab mit beiden Händen umfasst hatte. Die gewölbte Decke hing niedrig und berührte fast Arturs behelmten Kopf. Der Ritter schob sich vor, den Schild der Dunkelheit entgegen gereckt, die Fackel in der anderen Hand. An seinem Waffengehänge klimperten Schwert und Streitkolben. Larissa bemühte sich, die unregelmäßigen Stufen so geräuscharm wie möglich zu besteigen. Sie waren feucht und glitschig und überall fanden sich Bruchstücke von Knochen, die scharf knackten wenn man versehentlich auf die trat. Der gemeißelte Stein sprang ihnen zuweilen in den Weg, sodass sich die Drei, Artur hatte es am schwersten, an den salpeterverkrusteten Wänden vorbeidrücken mussten. Der Ritter war anscheinend sehr darauf bedacht, keinen Kratzer in seine Rüstung zu ritzen. Ein kalter, aber klarer Luftzug durchströmte den schlauchartigen Tunnel und fröstelte der Elfe im Genick. Zudem stöhnte der Wind unheimlich und Larissas Fantasie gaukelte ihr vor, sie höre gequälte Stimmen wispern. Die Stufen, die zum Teil sehr schmal, dann wieder breit und lang waren, bestanden aus in den Fels gehauenem Granit, waren teilweise aber schon so zerbröckelt, dass an ihrer statt feuchte, festgetretene Erde aus der degeneriertes Moos wucherte, als Tritt dienten. Hätten sie einen kundigen Zwergensteinmetz dabei gehabt, so hätten sie sich vielleicht darüber gewundert, dass die Richtung, wie die Stufen gemeißelt waren darauf hindeutete, dass sie von unten nach oben erschaffen worden waren. So jedoch übergangen sie dieses schreckliche Detail und näherten sich einem Hohlraum, in dem das leise, widerhallende Plätschern und Tropfen von Wasser zu vernehmen war. Sie schlichen um eine Ecke herum… und stockten. Alle drei standen mit offenem Mund da und Artur hauchte das abgedroschendste „Beim Erbauer“ das Larissa je gehört hatte. Vor ihnen erstreckte sich ein gewaltiger Höhlenkomplex, hoch genug um sogar eine der Menschenkirchen darin zu erbauen und weit wie eine Ebene. Von der Decke funkelten mächtige Stalaktiten, während die ihnen ähnlichen Stalakmiten wie Speere aus dem Boden hervorbrachen. Auf einigen dieser steinernen Zeugen unaussprechlichen Schreckens steckten die blanken Totenschädel bedauerlicher Kreaturen, während ihre geschundenen und gebrochenen, in bunte Fetzten gekleideten, Körper zu Füßen der Gesteinswaffen ruhten. In einigen Ecken drückten sich morsche Holzkäfige in den Schatten. Larissa wollte sich lieber gar nicht vorstellen, was oder wer in diesen Käfigen zusammengepfercht worden war. Dies war nicht das Werk von Menschen, nicht von fühlenden Wesen! Artur hatte Recht, die Dunkle Brut war der Feind allen Lebens und es wäre kein Frevel, keine Belastung sie zu töten. Es wäre eine Gnade!

    [Bild: Ritter_940_mini.jpg][Bild: Morgana_mini.jpg]

    Immer tiefer waren sie in die Dunkelheit des Stollens hinabgeschritten. Die dunkle Präsenz , die Morgana schon beim passieren der schwarzen Löcher wahrgenommen hatte, nahm immer weiter zu, je tiefer sie in die Eingeweide der Erde vordrangen. Morgana bemerkte Hieropglyphen die in die Wände geritzt waren, aber sie sagten ihr nicht besonders viel. Sie vermutete das sie von den Zwergen eingeritzt worden waren, die wahrscheinlich diese Stollen gebaut hatten. Morganas Kenntnisse der Zwergenkultur waren eher rudimentär, denn Zwerge waren nicht magisch begabt und somit nicht von allzu großen Interesse für Morganas Ziele. Ihr ungutes Gefühl verstärkte sich, je weiter sie in den spärlich beleuchteten Tunnel vordrangen. Sie stießen auf mehrere menschlich Gerippe, die selbst Morgana einen leichten Schauder über den Rücken jagten. War es wirklich so klug gewesen, Ihrer Neugier und die Möglichkeit auf Schutz einem möglichen Tod vorzuziehen ? Morgana schluckte ihre Angst hinunter. Sie war jetzt hier und wenn sich der Gegner zeigen würde, würde er schon bald Morganas Macht zu spüren bekommen. Letztendlich war es eine willkommene Möglichkeit ihre Fähigkeiten der Zerstörung auf die Probe zu stellen. Die dunkle Brut würde etwas anderes sein, als Banditen, alte Magier oder die Wesen denen sie im Brecilianwald begegnet war.

    Artur war angespannt bis auf den letzten Zoll seines Körpers. Es war die Anspannung vor einem bestehenden Gefecht, die er schon so häufig verspürt hatte. Nur diesesmal ging es gegen eine uralte Bedrohung alles Lebens. Nichts was ihn nervös machen sollte, dachte er im Stillen und musste leicht lächeln. Er trug eine Fackel mit seinem Schildarm. Im Falle eines Angriffs, würde er sie einfach fallen lassen um beide Hände nutzen zu können. Die Magierin würde genügend Licht für einen Kampf spenden. Ihre Anwesenheit beruhigte Artur ein wenig. immerhin hatte er die uralten Kräfte der Magie auf seiner Seite. Auch Larissas Fähigkeiten mit dem Bogen würde ihm gute Dienste erweisen, wenn es hart auf hart kommen würde. Auf jedenfall hoffte er das.

    Als sie den "Fressplatz", Artur fiel kein anderes Wort ein sahen, musste er fluchen. So etwas hatte er noch nie gesehen. Selbst in den Wäldern von Carahot und in den Sümpfen war es nicht so zu solchen Bildern gekommen. Die Brut machte ihren Ruf alle Ehre.
    "Zeit dem ein Ende zu bereiten", dachte er entschlossen und packte sein Schwert fester. Langsam ging er weiter vor und betrat den breitesten Gang. Die Knotenstelle müsste auf diesem Pfad liegen. Und die Brut würde wohl auch irgendwo dort sein. Bald würden sie dem Feind in sein Angesicht blicken.

    Morgana sah die Knochenberge und die Käfige, aber notierte sie nur kurz um sie dann auszublenden. Wenn sie scheitern würden, würde sie wohl auch in diesen Käfigen enden, oder wahrscheinlich direkt auf dem Knochenhaufen. Morgana würde nicht lebend in die Hände des Feindes fallen, das versprach sie sich. Sie musste sich auf die jetzige Situation konzentrieren und den Schrecken ausblenden.

    Sie betraten immer tiefer die Eingeweide der Erde und folgten unbeirrt den Hauptkorridor, der sie immer weiter in das Stollensystem führte. Die Nebenstollen wurden weniger und der Hauptstollen breiter. Nach kurzer Zeit schien es als hätten sie ihr Ziel erreicht. Hinter einer Engstelle sahen sie eine größere Öffnung, auf die eine größere Kaverne folgte die wieder in einer Engstelle endete. Hinter dieser begann etwas was nicht zu diesen Stollen gehörte: Die Tiefen Wege. Sie waren von einem Licht beleuchtet, was vermuten ließ das die Brut aus diesem Bereich der Höhlen ihre Beutezüge startete.

    Gerade noch die etwas größere Kaverne am beobachten, sah Artur bei der entfernten Kaverne plötzlich eine großgewachsene Kreatur auftauchen. Sie wurde von mehreren kleineren Kreaturen von außerordentlicher Häßlichkeit begleitet. Die große Kreatur trug eine gehörnten Helm und eine Rüstung die ihre Bösartigkeit deutlich zeigte. Sie schien der Anführer der kleineren Kreaturen zu sein. Die anderen waren kleine verrunzelte Wesen mit spitzen Ohren und dämonischen Fratzen. Selbst der ungepflegteste Chasind würde in Vergleich mit ihnen gut aussehen. Sie waren groß wie Zwerge, nur verwies ansonsten nichts an ihren Aussehen auf dieses stolze Volk. Das Böse schien ihnen aus jeder Pore zu fließen und die Umgebung um sie herum anzustecken. Eine Perversion des Lebens von einer düsteren Macht gezeugt.

    Plötzlich blickte der Hurlock Alpha in Richtung der drei Gefährten. Scheinbar hatte er sie gesehen. Er brüllte Befehle in der hässlichen Sprache der dunklen Brut und machte mit seiner Hand eine Halsabschneider Bewegung und zeigte in ihre Richtung. Ein düsteres Lachen erschall aus seiner Kehle und hallte durch die Kaverne. Die kleineren Kreaturen begannen schreiend und fauchend in ihre Richtung zu rennen. Staub wurde aufgewirbelt, Lärme entstand und Waffen klirrten. Trommeln erschallten aus den Tiefen Wegen und schienen Verstärkung zu rufen. Auf die Trommeln in der Nähe schienen Trommeln aus der Ferne zu antworten. Ihr dröhnenden Klänge hallten durch die Kaverne und erzeugten eine düstere Stimmung.

    Artur ließ seine Fackel fallen und nahm in der ersten Engstelle Verteidigungsstellung ein. Seine Stand war fest, seine Postion gut gewählt. Hier würde die Brut ihre Überzahl nicht ausspielen können. Herausfordernd schlug er mit seinem Schwert gegen sein Schild.
    "Kommt nur her ihr Bastarde". brüllte er wütend in ihre Richtung. Sollten sie nur seinen Stahl zu schmecken bekommen wenn ihnen danach war. Er würde ihnen keine leichten Tod bieten und so viele wie möglich mitnehmen, falls ihn der Tod ereilen sollte.

    Morgana sah die Kreaturen und Furcht überkam sie, als sich die Genlocks in ihre Richtung bewegten. Dann fasste sie sich ein Herz und umklammerte fest ihren Stab. Sie hob ihre Arme und beschwor an der entfernten Engstelle eine Flammenwand. Die Genlocks rannten durch die Wand, als würden sie keine Furcht oder Verstand kennen, aber trotzdem setzte es sie in Brand. Morgana stellte fest das verbrannte Brut nur unwesentlich schlechter roch als unversehrte. Zumindestens würde die Flammenwand das Zielfeld für die Dalish beleuchten, wenn es sie schon nicht stoppte. Morgana stellte sich schräg hinter den Ritter der die Engstelle abschirmte. So konnte sie Zauber wirken, stand aber nicht im Zielkanal der Dalish, die begann mit ihren Pfeilen die ankommende Brut zu spicken. Die teilweise brennenden Genlocks kamen langsam in Reichweite des Ritters. Morgana schoß einen Kältekegel in ihre Richtung der die ankommenden Monster einfror. Artur reagierte sofort und zerschlug die Eisstatueten mit seinem Schild in kleine Einzelteile. Weitere ankommenden Feinde wurden mit Blitzen, Larissas Pfeilen und Arturs Schwert niedergestreckt. Morgana entfaltete eine wahre Stafette ihrer elementaren Zerstörung.

    Doch die Trommeln wurden lauter und nun kamen neben den Genlocks, die größer gewachsenen Hurlocks dazu. Es waren viele. Morgana betrachtete die große Kaverne die sie durchqueren mussten und ihr kam eine Idee. Sie trat an den Ritter heran und schrie in seine Richtung.
    "Ich habe eine Idee, aber dafür brauche ich mehr Zeit und kann nicht direkt eingreifen. Ihr müsst sie mir solange vom Hals halten."
    "Verstanden. Tut was ihr müsst aber beeilt euch.", schrie er zurück und schlug einen ankommenden Hurlock mit seinem Schwert nieder, während ein anderer von einem Pfeil niedergestreckt wurde. Morgana stellte sich hinter dem Ritter bewegte ihren Stab und sprach ihre Beschwörungsformeln.

    Artur versuchte nun die Engstelle besser zu sperren, ohne der Elfe ihr Schussfeld zu versperren. Mit seinem Schild blockte er die ankommende Brut ab und schlug zurück sobald sich die Gelegenheit bat. Es war eine Mischung aus Blocken und stechen. Nicht schön aber an der Engstelle recht effektiv. Die Brut drängte sich in die Engstelle, sich teilweise selbst behindernd. Wütend in seine Richtung schreiend, geifernd fluchend. Zu seinen Füßen sammelte sich allmähllich eine größere Ansammlung der Feinde. Seine Füße wateten im Blut, der Boden wurde allmählich rutschig. Seine Schwert, seine Schild und teilweis seine Rüstung waren allmählich von verderbten Blut überzogen. Die Brut kämpfte ohne Rafinesse mehr auf Stärke als auf Technik setzend. Seine Rüstung schützte ihn vor den Klingen, die er nicht alle immer direkt mit dem Schild abwehren konnte,dafür war sie ja geschmiedet worden, aber wenn der Strom der Brut nicht bald durch Morgana irgendwie gehemmt oder gestoppt würde, konnte er sie auch nicht ewig aufhalten. Wütend stach er eine der Kreaturen nieder.

    Auf einmal sah er eine der größeren Kreaturen durch die Flammen treten. Sie trug einen Stab und sprach etwas in einer unbekannten Sprache. Plötzlich begriff Artur das es magische Worte war. Die Kreatur zauberte irgend etwas. Die Magierin war beschäftigt und Artur musste die Engstelle sperren. Er zeigte mit seinem blutigem Schwert in Richtung des Hurlock Magiers und schrie in Larissas Richtung.
    "Larissa, den Magier ! Schaltet ihn aus! Schnell!" Dann wandte er sich wieder dem nächsten Angreifer zu und wehrte den Axthieb eines Hurlocks mit dem Schild ab. Er hoffte das die Dalish noch nicht alle Pfeile verschossen hatte.
    numberten ist offline Geändert von numberten (21.06.2015 um 21:24 Uhr)
  3. #343
    Waldläufer Avatar von Sonmoon
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    Zitat Zitat von Khardim Beitrag anzeigen


    [Bild: Maeyaalinh_avatar.jpg]Leichten Schrittes und guter Laune ging Maeya'alinh durch die wilden Wiesen zurück zum Dorf. Es hatte ihr gut getan eine Weile für sich und mit der Welt allein zu sein und der innere Frieden, der in ihr herrschte, ließ sie beinahe über das satte Grün schweben. Sie ließ die Arme lässig baumeln und tänzelte ein wenig umher, so als gäbe es auf der Welt nichts Arges, das sie berühren konnte. Der Elfe war natürlich bewusst, dass es nicht so war, doch gab es neben all dem Argen zu viel Gutes und Schönes, als dass sie sich nur auf das Schlechte konzentrieren wollte. Und obwohl das Vorhaben, das sie und ihre beiden Begleiterinnen zum Zirkel führen würde, ein ernstes war, so würde es sie es nicht zulassen, dass es alles überschatten würde. So viel Wunderbares war bereits verschwunden, dass man nicht auch noch das aus den Augen verlieren durfte, was überdauert hatte.
    Als sie zurück auf die Straße kam, die zum Dorf führte, sah sie an einem angrenzenden Weidezaun einen alten Mann sitzen, der sich wohl von seiner Reise erholte. Maeya'alinh grüßte im Vorbeigehen höflich und bemerkte kaum den verwunderten Blick, den er ihr zuwarf. In Gedanken war sie bereits mit Giseles Vorhaben beschäftigt und so sehr ihr die Umstände auch missfielen, sie spürte trotzdem in sich Neugier aufkeimen. Dieses alte Moor hatte es ihr angetan und sie hätte zu gern eine Weile zwischen seinen verschlungenen Wasserläufen verbracht. Aber morgen war ja auch noch ein Tag. Die Elfe lächelte, als sie vom Ortseingang aus die Taverne erblickte. Vermutlich hatte Walla schon ein Abendessen aus Borin herausgekitzelt und die drei konnten noch einmal zusammen sitzen, essen und reden. Trotz allem was passiert war hatte sie die beiden Frauen ins Herz geschlossen.
    Mit einem Satz nahm sie die drei Stufen zur Tür hinauf und betrat den Schankraum, der sich über den Nachmittag mit Menschen gefüllt hatte. Wieder spürte sie erstaunte und missbilligende Blicke auf sich. Vermutlich hatte sich längst herumgesprochen, dass eine Elfe im Dorf unterwegs war. Ob die Bauern schon ihre Kinder versteckt und mit Ziegenblut Schutzsymbole an ihre Türen gemalt hatten?
    Nach einem Augenblick des Suchens erblickte die Elfe Gisele an dem wuchtigen Tresen stehen und sah dann auch sogleich ihre Gesprächpartnerin, die praktisch nicht übersehen werden konnte. Wäre die blonde Frau nicht von so feingliedriger Gestalt gewesen, so hätte Maeya'alinh vermutlich angenommen, dass sie aus einer Verbindung zwischen Menschen und Riesen hervorgegangen sein musste. Sie schien erst vor kurzem angekommen zu sein und hatte ihren Mantel noch nicht ablegen können, war aber trotzdem bereits in das Gespräch mit Gisele vertieft, die grade mit weitschweifender Gestik dabei war, eine Geschichte zu erzählen.
    Aufgeschlossen und ehrlich neugierig auf die Unbekannte näherte sich die Elfe und trat an die beiden Frauen heran. Ohne sich darum zu scheren, was überhaupt grade besprochen wurde, verbeugte sie sich und reichte der Hünin dann ihre Hand zur Begrüßung.
    ,,Schönen guten Abend, ich bin Maeya'alinh, eine von Giseles Gefährtinnen."


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    Zitat Zitat von Shepard Commander Beitrag anzeigen

    [Bild: Mini3.jpg]

    Gisele hob eine Augenbraue, als Elisa kurz schmerzhaft aufstöhnte. Niemand hatte sie berührt, nichts hatte sie gestriffen und doch huschte ein Schatten der Pein über ihr stolzes Gesicht. Jedoch war es der Anderen scheinbar unangenehm, denn sie setzt sofort mit einer Frage nach und lenkte das Thema auf Giseles Zukunftspläne. Die Kriegerin kümmerte sich nicht weiter um die körperliche Versehrtheit ihrer Gesprächspartnerin und antwortete: „Nun, scheinbar wird dieses Dorf hier von einem Monster, oder irgendeiner anderen bösartigen Kreatur heimgesucht. Meine Begleiterinnen und ich sind zwar auch erst heute hier angekommen, doch hat der… vermutliche Bürgermeister, des Dorfes mich sofort angesprochen und angeheuert“.
    Gisele sah, wie ein weiterer Schatten, jedoch von abschätzendem Charakter, Elisas Gesicht befiel.
    Ich bin Söldnerin“, gestand die Schwarzhaarige freimütig: „und um für meine Gefährten und mich eine erfolgreiche Weiterreise zu ermöglichen, nahm ich den Auftrag an, mich um dieses mystische Wesen in ihren sumpfartigen Wäldern zu kümmern. Sobald ich das erledigt habe, streiche ich meine Belohnung ein und dann geht es weiter zum Zirkel der Magie“.
    Gisele lächelte offen, dann deutete die mit einem Wink auf Elisas Bogen. „Ich kann froh sein, dass ich vor Euch hier eintraf. Andernfall hätte man Euch vermutlich diesen Job angeboten. Eine schöne Waffe ist das, auch wenn ich mich nie wirklich für den Fernkampf erwärmen konnte. Ich ziehe den Kampf Auge in Auge vor“, erklärte sie stolz und warf ihr schwarzes Haar zurück.
    Dennoch seht Ihr durchaus fähig aus. Habt Ihr eine Kampfausbildung genossen?
    Elisa wollte gerade zu einer Antwort ansetzten, als eine kleinere Gestalt zwischen die Beiden huschte und eine Gisele nur allzu vertraute Stimme sagte: „Schönen guten Abend, ich bin Maeya'alinh, eine von Giseles Gefährtinnen“.
    Es war natürlich Maeya´alinh, die sich mit schurkenhaften Fähigkeiten in die Taverne gestohlen hatte und nun Elisa mit vorgehaltener Hand bedrängte. Gisele wechselte nun wieder ins fereldrische, um ihre Elfenfreundin nicht außen vor zu lassen: „Elisá, dies ´ier ist die von mír erwä´nte Elfé. Maeya, das ist Elisá Beaumont aus Orlais!

    [Bild: onearmedava.jpg]
    "Ein mystisches Wesen aus den Sümpfen? Klingt ja fast wie aus einem Buch." Dann musste sie wieder lachen. "Ich? Oh nein, nein, dafür wäre ich nicht die Richtige. Zudem brauche ich auch kein Geld. Oh Erbauer, das klang jetzt sicher sehr eingebildet." Sie räusperte sich. "Nein, habe ich nicht, obwohl mein Bruder ein Chevalier ist. Alles selbst bei gebracht. Aber ohne überheblich zu klingen, ich bin dennoch ziemlich gut. Gestattet mir jedoch die Frage, wieso wollt ihr zum Zirkel? Und gerade jetzt?" Doch bevor die Unterhaltung weitergehen konnte wurde ihre Aufmerksamkeit auf die kleine Elfe gelenkt die sich jetzt in die Unterhaltung einklinkte. "Bonjour Maeya'alinh." Wow, ein echter Zungenbrecher, dieser Name, so dachte sie es sich gerade. "Mein Name ist Elisa. Eine interessante Paarung seid ihr beiden, das muss ich schon sagen". Beim Blick auf den hübschen Jadeanhänger um den Hals der kleinen Elfe juckten Elisa's Finger schon wieder so bedrohlich. "Du bist schlimmer als ein Kind." schimpfte sie innerlich mit sich selbst und konnte nicht verhindern dass ihr ein beinahe zu peinliches Grinsen über die Züge glitt.
    Sonmoon ist offline Geändert von Sonmoon (22.06.2015 um 12:18 Uhr)
  4. #344
    #16  Avatar von Forenperser
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    Zitat Zitat von Khardim Beitrag anzeigen
    [Bild: Dethmold_Avatar.jpg],,Ha ha.", imitierte Darius ein freudloses Lachen. Vermutlich hatte er den Bogen tatsächlich etwas überspannt. Eigentlich war das untypisch für ihn, aber vielleicht lag es auch an der entschieden sturen Geistshaltung des Söldners. Auch wenn er das Qun ablehnen mochte, so hatte er sich die stoische Art der Qunari offensichtlich erhalten. Immerhin zeigte der zynische Spaß, den sich Talorr gemacht hatte, dass er Darius' Ausführungen noch mit einer gewissen Distanz betrachten konnte und nicht gleich als Angriff auf seine Person auffasste.
    Der Ben-Hassrath schaute zu dem ruhenden Wolf herab, der ihn die Nacht über bewachen sollte. Die Unzufriedenheit in seinem Gesicht mochte zwar im Dunkeln nicht zu sehen sein, doch hätte sich Darius ohnehin nicht darum geschert. Er konnte den Köter nicht leiden. Immerhin war Talorr in seiner Gegenwart offensichtlich noch nicht nachts von Wölfen zerrissen oder im Schlaf ermodert worden, also konnte man scheinbar davon ausgehen, das Slim als Wachhund etwas taugte.
    Ebenso wie sein Begleiter bereitete sich Darius auf die Nacht vor, legte die unbequemen Teile seiner Robe ab und legte sich aus seiner Tasche ein Kopfkissen zurecht. Er hatte schon oft inmitten von Wäldern oder Einöden genächtigt und auch wenn er sich manchmal fragte, ob er nicht zu alt für so etwas wurde, fand er noch immer schnell Schlaf.
    Er lag noch eine Weile reglos auf der Seite und dachte an die kommenden Tage und seine Mission, bevor er sich aller Gedanken und Zweifel entledigte und die Augen schloss.
    ,,Geruhet wohl.", sprach er in die Dunkelheit und scherte sich nicht darum, ob Talorr überhaupt noch wach war, um es zu hören.


    [Bild: rsz_1scarred.jpg]
    "Ungh...hehe....ah...Slim, nicht....."
    Halbherzig und mit zugekniffenen Augen drückte er den Kopf seines Freundes weg der versuchte ihn durch Anstubsen mit seiner kühlen Schnauze zum Aufstehen zu bewegen. Nach ein paar Minuten erbarmte er sich schließlich und richtete sich auf. Sein erster Griff war wie immer zu seinem Helm, dann sah er ob sein Reisegefährte schon auf war. Dieser lag allerdings noch und schien zu schlafen. Sich noch ein letztes Mal streckend stand Talorr auf und raffte seinen Krempel zusammen. "Es wird Zeit." Mit sanfter Gewalt stieß er Darius mit der stumpfen Seite seines Speeres an. "Wir haben noch eine äußerst lange Reise vor uns. Und wer weiß was hier momentan alles lauert...."
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    Zitat Zitat von numberten Beitrag anzeigen
    [Bild: Ritter_940_mini.jpg][Bild: Morgana_mini.jpg]

    Immer tiefer waren sie in die Dunkelheit des Stollens hinabgeschritten. Die dunkle Präsenz , die Morgana schon beim passieren der schwarzen Löcher wahrgenommen hatte, nahm immer weiter zu, je tiefer sie in die Eingeweide der Erde vordrangen. Morgana bemerkte Hieropglyphen die in die Wände geritzt waren, aber sie sagten ihr nicht besonders viel. Sie vermutete das sie von den Zwergen eingeritzt worden waren, die wahrscheinlich diese Stollen gebaut hatten. Morganas Kenntnisse der Zwergenkultur waren eher rudimentär, denn Zwerge waren nicht magisch begabt und somit nicht von allzu großen Interesse für Morganas Ziele. Ihr ungutes Gefühl verstärkte sich, je weiter sie in den spärlich beleuchteten Tunnel vordrangen. Sie stießen auf mehrere menschlich Gerippe, die selbst Morgana einen leichten Schauder über den Rücken jagten. War es wirklich so klug gewesen, Ihrer Neugier und die Möglichkeit auf Schutz einem möglichen Tod vorzuziehen ? Morgana schluckte ihre Angst hinunter. Sie war jetzt hier und wenn sich der Gegner zeigen würde, würde er schon bald Morganas Macht zu spüren bekommen. Letztendlich war es eine willkommene Möglichkeit ihre Fähigkeiten der Zerstörung auf die Probe zu stellen. Die dunkle Brut würde etwas anderes sein, als Banditen, alte Magier oder die Wesen denen sie im Brecilianwald begegnet war.

    Artur war angespannt bis auf den letzten Zoll seines Körpers. Es war die Anspannung vor einem bestehenden Gefecht, die er schon so häufig verspürt hatte. Nur diesesmal ging es gegen eine uralte Bedrohung alles Lebens. Nichts was ihn nervös machen sollte, dachte er im Stillen und musste leicht lächeln. Er trug eine Fackel mit seinem Schildarm. Im Falle eines Angriffs, würde er sie einfach fallen lassen um beide Hände nutzen zu können. Die Magierin würde genügend Licht für einen Kampf spenden. Ihre Anwesenheit beruhigte Artur ein wenig. immerhin hatte er die uralten Kräfte der Magie auf seiner Seite. Auch Larissas Fähigkeiten mit dem Bogen würde ihm gute Dienste erweisen, wenn es hart auf hart kommen würde. Auf jedenfall hoffte er das.

    Als sie den "Fressplatz", Artur fiel kein anderes Wort ein sahen, musste er fluchen. So etwas hatte er noch nie gesehen. Selbst in den Wäldern von Carahot und in den Sümpfen war es nicht so zu solchen Bildern gekommen. Die Brut machte ihren Ruf alle Ehre.
    "Zeit dem ein Ende zu bereiten", dachte er entschlossen und packte sein Schwert fester. Langsam ging er weiter vor und betrat den breitesten Gang. Die Knotenstelle müsste auf diesem Pfad liegen. Und die Brut würde wohl auch irgendwo dort sein. Bald würden sie dem Feind in sein Angesicht blicken.

    Morgana sah die Knochenberge und die Käfige, aber notierte sie nur kurz um sie dann auszublenden. Wenn sie scheitern würden, würde sie wohl auch in diesen Käfigen enden, oder wahrscheinlich direkt auf dem Knochenhaufen. Morgana würde nicht lebend in die Hände des Feindes fallen, das versprach sie sich. Sie musste sich auf die jetzige Situation konzentrieren und den Schrecken ausblenden.

    Sie betraten immer tiefer die Eingeweide der Erde und folgten unbeirrt den Hauptkorridor, der sie immer weiter in das Stollensystem führte. Die Nebenstollen wurden weniger und der Hauptstollen breiter. Nach kurzer Zeit schien es als hätten sie ihr Ziel erreicht. Hinter einer Engstelle sahen sie eine größere Öffnung, auf die eine größere Kaverne folgte die wieder in einer Engstelle endete. Hinter dieser begann etwas was nicht zu diesen Stollen gehörte: Die Tiefen Wege. Sie waren von einem Licht beleuchtet, was vermuten ließ das die Brut aus diesem Bereich der Höhlen ihre Beutezüge startete.

    Gerade noch die etwas größere Kaverne am beobachten, sah Artur bei der entfernten Kaverne plötzlich eine großgewachsene Kreatur auftauchen. Sie wurde von mehreren kleineren Kreaturen von außerordentlicher Häßlichkeit begleitet. Die große Kreatur trug eine gehörnten Helm und eine Rüstung die ihre Bösartigkeit deutlich zeigte. Sie schien der Anführer der kleineren Kreaturen zu sein. Die anderen waren kleine verrunzelte Wesen mit spitzen Ohren und dämonischen Fratzen. Selbst der ungepflegteste Chasind würde in Vergleich mit ihnen gut aussehen. Sie waren groß wie Zwerge, nur verwies ansonsten nichts an ihren Aussehen auf dieses stolze Volk. Das Böse schien ihnen aus jeder Pore zu fließen und die Umgebung um sie herum anzustecken. Eine Perversion des Lebens von einer düsteren Macht gezeugt.

    Plötzlich blickte der Hurlock Alpha in Richtung der drei Gefährten. Scheinbar hatte er sie gesehen. Er brüllte Befehle in der hässlichen Sprache der dunklen Brut und machte mit seiner Hand eine Halsabschneider Bewegung und zeigte in ihre Richtung. Ein düsteres Lachen erschall aus seiner Kehle und hallte durch die Kaverne. Die kleineren Kreaturen begannen schreiend und fauchend in ihre Richtung zu rennen. Staub wurde aufgewirbelt, Lärme entstand und Waffen klirrten. Trommeln erschallten aus den Tiefen Wegen und schienen Verstärkung zu rufen. Auf die Trommeln in der Nähe schienen Trommeln aus der Ferne zu antworten. Ihr dröhnenden Klänge hallten durch die Kaverne und erzeugten eine düstere Stimmung.

    Artur ließ seine Fackel fallen und nahm in der ersten Engstelle Verteidigungsstellung ein. Seine Stand war fest, seine Postion gut gewählt. Hier würde die Brut ihre Überzahl nicht ausspielen können. Herausfordernd schlug er mit seinem Schwert gegen sein Schild.
    "Kommt nur her ihr Bastarde". brüllte er wütend in ihre Richtung. Sollten sie nur seinen Stahl zu schmecken bekommen wenn ihnen danach war. Er würde ihnen keine leichten Tod bieten und so viele wie möglich mitnehmen, falls ihn der Tod ereilen sollte.

    Morgana sah die Kreaturen und Furcht überkam sie, als sich die Genlocks in ihre Richtung bewegten. Dann fasste sie sich ein Herz und umklammerte fest ihren Stab. Sie hob ihre Arme und beschwor an der entfernten Engstelle eine Flammenwand. Die Genlocks rannten durch die Wand, als würden sie keine Furcht oder Verstand kennen, aber trotzdem setzte es sie in Brand. Morgana stellte fest das verbrannte Brut nur unwesentlich schlechter roch als unversehrte. Zumindestens würde die Flammenwand das Zielfeld für die Dalish beleuchten, wenn es sie schon nicht stoppte. Morgana stellte sich schräg hinter den Ritter der die Engstelle abschirmte. So konnte sie Zauber wirken, stand aber nicht im Zielkanal der Dalish, die begann mit ihren Pfeilen die ankommende Brut zu spicken. Die teilweise brennenden Genlocks kamen langsam in Reichweite des Ritters. Morgana schoß einen Kältekegel in ihre Richtung der die ankommenden Monster einfror. Artur reagierte sofort und zerschlug die Eisstatueten mit seinem Schild in kleine Einzelteile. Weitere ankommenden Feinde wurden mit Blitzen, Larissas Pfeilen und Arturs Schwert niedergestreckt. Morgana entfaltete eine wahre Stafette ihrer elementaren Zerstörung.

    Doch die Trommeln wurden lauter und nun kamen neben den Genlocks, die größer gewachsenen Hurlocks dazu. Es waren viele. Morgana betrachtete die große Kaverne die sie durchqueren mussten und ihr kam eine Idee. Sie trat an den Ritter heran und schrie in seine Richtung.
    "Ich habe eine Idee, aber dafür brauche ich mehr Zeit und kann nicht direkt eingreifen. Ihr müsst sie mir solange vom Hals halten."
    "Verstanden. Tut was ihr müsst aber beeilt euch.", schrie er zurück und schlug einen ankommenden Hurlock mit seinem Schwert nieder, während ein anderer von einem Pfeil niedergestreckt wurde. Morgana stellte sich hinter dem Ritter bewegte ihren Stab und sprach ihre Beschwörungsformeln.

    Artur versuchte nun die Engstelle besser zu sperren, ohne der Elfe ihr Schussfeld zu versperren. Mit seinem Schild blockte er die ankommende Brut ab und schlug zurück sobald sich die Gelegenheit bat. Es war eine Mischung aus Blocken und stechen. Nicht schön aber an der Engstelle recht effektiv. Die Brut drängte sich in die Engstelle, sich teilweise selbst behindernd. Wütend in seine Richtung schreiend, geifernd fluchend. Zu seinen Füßen sammelte sich allmähllich eine größere Ansammlung der Feinde. Seine Füße wateten im Blut, der Boden wurde allmählich rutschig. Seine Schwert, seine Schild und teilweis seine Rüstung waren allmählich von verderbten Blut überzogen. Die Brut kämpfte ohne Rafinesse mehr auf Stärke als auf Technik setzend. Seine Rüstung schützte ihn vor den Klingen, die er nicht alle immer direkt mit dem Schild abwehren konnte,dafür war sie ja geschmiedet worden, aber wenn der Strom der Brut nicht bald durch Morgana irgendwie gehemmt oder gestoppt würde, konnte er sie auch nicht ewig aufhalten. Wütend stach er eine der Kreaturen nieder.

    Auf einmal sah er eine der größeren Kreaturen durch die Flammen treten. Sie trug einen Stab und sprach etwas in einer unbekannten Sprache. Plötzlich begriff Artur das es magische Worte war. Die Kreatur zauberte irgend etwas. Die Magierin war beschäftigt und Artur musste die Engstelle sperren. Er zeigte mit seinem blutigem Schwert in Richtung des Hurlock Magiers und schrie in Larissas Richtung.
    "Larissa, den Magier ! Schaltet ihn aus! Schnell!" Dann wandte er sich wieder dem nächsten Angreifer zu und wehrte den Axthieb eines Hurlocks mit dem Schild ab. Er hoffte das die Dalish noch nicht alle Pfeile verschossen hatte.


    [Bild: Larissa_klein4.jpg]

    Der Sensenmann forderte seine stumme Ernte. Und übertönt wurde die kochende Schlacht von Trommeln. Trommeln in der Tiefe.

    Larissa war wie geschockt, als die Drei die abstoßende erste Grotte durchquert hatten und in einer sogar noch größeren Kaverne, deren Ende sich jedoch trichterförmig verjüngte, eine Ansammlung seltsamer Wesen erblickte. Eine der Biester war groß, so groß wie Artur wenn nicht sogar noch größer während die begleitenden Kreaturen an gedrungene, zu groß geratene Affen erinnerten. Affen mit haarloser, ledriger Haut und an die eben gesehenen Totenköpfe erinnernden Gesichter. Ihr offensichtlicher Anführer trug eine massive Rüstung und einen Helm, der entweder mit Hörnern geschmückt war, oder aber Raum für seine Eigenen ließ. Bei diesen Bestien würde Larissa sich kaum wundern. Die Elfe erstarrte, ihre Finger begannen zu zittern während Artur die Fackel fallen ließ und sich mit Schwert und Schild ausrüstete. Die Dunkle Brut entdeckte die Drei und der Kampf begann.

    Das Erste was Larissa hörte war Arturs Kampfschrei. Sie bezweifelte, dass die Brut ihre Sprache beherrschte, aber so waren Männer vermutlich. Zumindest Krieger. Der Ritter hatte sich taktisch klug an einer Engstelle positioniert. Jetzt würde seine Rüstung ihm gute Dienste leisten!
    Das Nächste, was die Elfe vernahm war ein Zischen, gefolgt von einem Rauschen und dem gleißenden Aufflammen von Feuer direkt vor der Verengung auf Seite der Brut. Der Ursprung der magischen Flammen war Morgana, die ihren Stab über dem Kopf umher wirbelte und mystische Worte intonierte. Einen Moment lang schienen sie in Sicherheit, dann jedoch sprangen diese garstigen Wesen wie tollwütig durch die Flammen. Sofort stank es nach versengendem Haar, dem langen Haar auf den Unterarmen der Gnome, die nun mit schwingenden Waffen auf Artur zu rannten. Larissa spannte ihren Bogen und visierte die Kreatur an, die Artur am Nächsten war. Der Ritter bereitete sich auf den Aufprall vor, die Beine in festem Stand, den Schild dem Feind empor gereckt. Die lange Klinge blitzte im Licht des Feuers und wartete auf die Fratze der Bestie.

    Doch sie sollte nie kommen.

    Larissa atmete durch, zielte genau und ließ den Pfeil von der Sehne schnellen. Den Bruchteil eines Augenschlags lang surrte das Geschoss durch die Luft und traf dann krachend den grünhäutigen Schädel der Bestie. Die Spitze durchschlug die Stirn, zerriss das Gehirn und ließ das Wesen im Lauf zurückschnallen und auf den Boden donnern. Es war sofort tot. Larissas Herz klopfte und sie starrte auf das getötete Biest. Dann übermahnte sie ein Gefühl! Ein Gefühl so stark, dass es Larissa erschrak. Freude! Und zu der Freude gesellte sich nun Erleichterung darüber, dass diese albtraumhaften, schleimigen Perversionen, die spöttischen Abbilder fühlender Wesen, sterben konnten. Sofort riss sie einen zweiten Pfeil aus dem Köcher, legten diesmal ohne den Hauch von Zweifel an und streckte das nächste, frisch durch das Feuer gesprungene Vieh nieder. Es taumelte getroffen zurück, der Pfeil steckte in der Schulter, sodass es nicht starb, aber umknickte. Doch verweilte es einen Moment zu lang in den leckenden Flammen und diese fielen jetzt gierig über ihr Opfer her und verzehrten es unter Schmerzensgeheul.

    Es donnerte laut, als Arturs schwerer Schild von dem eines anderen Wesens angerempelt wurde. Der Krieger und die Bestie hieben gegenseitig über den Schildrand hinweg aufeinander ein. Schließlich siegte Artur, indem er sein Schwert wendete und es mit der Spitze voran in den Nacken seines Feindes trieb. Währenddessen erstarrte eine andere Kreatur zu Eis und wurde von Artur zerschmettert. Larissa hatte immer gewusst, dass die Magier grausige Dinge tun konnten, doch hatte sie es noch nie gesehen. Jetzt dabei zu sein, wenn ein Lebewesen durch den Willen einer Person zu Eis wurde und in kleine Splitter zersprang, jedes Zeichen seiner Existenz ausgelöscht, war sowohl beängstigend wie auch beeindruckend.

    Larissas Pfeile zischten und töteten während Morgana ihre blitzende Magie wirkte, vor der sogar die Dunkle Brut zurückzuweichen schien. Artur erschlug viele, doch kamen immer mehr. Schließlich brüllte die Hexe den Ritter etwas zu. Irgendwas mit „Zeit“. Die Dalish hörte kaum hin, sondern schoss Pfeil um Pfeil in die angreifenden Bestien. Sie kniete sich hin, legte den Körper schräg und feuerte einen Pfeil in das Bein eines anstürmenden, größeren Wesens. Dieses stolperte, fiel und kam vor Artur zum liegen, der es mit einem Stich in den Hals tötete.
    Plötzlich brach aus dem Feuer ein weiteres Wesen hervor, größer als seine Artgenossen. Es schwang einen langen Stock, der Larissa im ersten Augenblick an einen verkrüppelten Speer hielt. Doch als Artur rief, dass es ein Magier sei und Larissa den Tötungsbefehl erteilte, begriff die Elfe die Ernsthaftigkeit ihrer Situation. Morganas Magie und Larissas Fernkampf waren ihre Trümpfe gewesen, der feindliche Magier konnte das Blatt jedoch wenden. Die Elfe griff nach Hinten und tastete in ihren Köcher. Die Pfeile darin waren fast verschossen und klapperten bereits vernehmlich. Einen der Pfeile zog Larissa, spannte ihn und schoss ihn ab. Der Pfeil knackte in den Brustpanzer der Brut. Das Biest röchelte, sank auf die Knie und klammerte sich an seinen Stab. Die Elfe zog einen weiteren Pfeil. Knarrend spannte sie ihre Fernkampfwaffe. Sie zielte und schoss. Der Peil drang durch das nie blinzelnde Auge des Magiers und tötete das Biest. Rückwärtig fiel es ins Feuer. Sofort schmorte die Befiederung von Larissas Elfenpfeil in hellen Flammen während die Haut des feindlichen Magiers schmolz wie heißes Wachs.

    Morgana zauberte, Artur blockte. Die Elfe huschte dicht zu den Beiden und rief: „Ich hab fast all meine Pfeile verschossen! Wie wäre es mit einer Idee, oder wollt Ihr hier kämpfen bis zum letzten Tag beim Klange der Posaunen?“ Die Dalish konnte nicht sagen wieso, aber der Kampf versetzte sie in eine beängstigende Hochstimmung. Es war keine Raserei, mehr das Gefühl, diesen Tag doch noch zu überleben.

    Diese Gefühl jedoch trübte sich einen Augenblick später, als eines der größeren Wesen durch das Feuer brach. Es schleppte einen riesigen Kriegshammer mit sich, eher einen riesigen Felsbrochen, den es an die Spitze eines schmiedeeisernen Stabs befestigt hatte. Artur, gerade abgelenkt, fing den Schlag zwar ab, den das Biest im versetzte, taumelte jedoch so weit zurück, dass es dem Wesen möglich war sich mit vollem Körpereinsatz durch des Ritters Verteidigung zu werfen und den Hammer gegen Morgana zu schwingen. Diese war schnell, duckte sich weg, wich aber auch ängstlich zurück. In schneller Reihenfolgte schoss Larissa ihre letzten drei Pfeile in das Biest. Alle trafen, keiner tötete. Artur war in einer Zwangslage. Seine Gefährtinnen unterstützen, oder aber den Ansturm abwehren. Larissa war ihren Bogen beiseite und riss ihren krummen Dolch hervor. „Kämpft weiter, Artur!“, brüllte sie laut und Spucketropfen flogen umher. Morgana wich zurück, schien aber ebenfalls zu planen. „Ich kümmere mich um den!“, rief Larissa und fixierte den Hammerträger. Die Elfe schüttelte den Rucksack von den Schultern, ebenso wie den Köcher. Das Biest war stark, doch sie war schnell. Sie las einen Stein auf und pfefferte ihn gegen den Helm der Bestie. Diese ging auf die Provokation ein und rannte auf die Elfe zu. Der senkrechte Schlag war vorhersehbar, wenn auch nur knapp verfehlend. Larissa sprang zurück, sprang vor und hieb mit ihrer Klinge auf jeden freien Zentimeter Brut ein. Ihre Klinge kreischte, als sie auf massiver Plattenrüstung abglitt und nichts außer oberflächlichen Kratzern hinterließ. Immer, wenn das Wesen zum Schlag ausholte, wie die Elfe geschickt zurück. Das ging so weit, dass sich die beiden Kämpfenden schon bis in die Stalaktitengrotte zurückgezogen hatten. Dort nutzte Larissa ihren Vorteil, sprang umher, duckte sich hinter den Gesteinsnadeln, die unter der Wucht des Hammers wie Glas zersprangen und stach auf die Bestie ein. Schließlich, nach einem Hackenschlag, gelang es der Elfe den Dunklen zum umrunden und die Kniekehle zu zerschneiden. Das Biest heulte auf, knickte aber um und Larissa stach in wilder Manier auf den Rücken der Kreatur ein. Schwarzes Blut sickerte durch die Rüstung und tropfte schwer auf den unbesudelten Boden der Grotte. Es kostete die Elfe viel Mut sich dem Wesen so dicht zu näheren, dass sie es schließlich niederstechen konnte, es von Hinten auf den Bauch trat und noch ein Dutzend Mal auf den Leichnamen einhieb. Sie sank auf die Knie und atmete keuchend ob all dieser Entbehrungen seelischer und körperlicher Art. Zum ersten Mal in ihrem Leben war Larissa keine Jägerin mehr; sondern eine Kriegerin!

    Nach dem Tod des Hammerträgers kehrte sie zu den beiden Anderen zurück. Seltsamerweise hörte man die Brut auf der Gegenseite des Feuers noch jaulen und keuchen, doch kämpften sie momentan nicht. Scheinbar hatten sie ihre blutige Lektion gelernt, doch war selbst Larissa klar, dass sich der Feind nur sammelte und dann zurückkehren würde, um ihnen den Rest geben. Artur in seiner Rüstung keuchte stark und stützte sich auf sein Schwert. Vor seinen Füßen lagen sicherlich zehn Getötete. Morgana hingegen schien sich noch immer zu konzentrieren.
    Der Kampf ging bis auf´s Messer!“, rief Larissa und deutete auf ihren leeren, auf dem Boden liegenden Köcher. „Ich muss Pfeile sammeln, wenn ich weiter aus der Distanz unterstützen soll!
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    [Bild: Larissa_klein4.jpg]

    Der Sensenmann forderte seine stumme Ernte. Und übertönt wurde die kochende Schlacht von Trommeln. Trommeln in der Tiefe.

    Larissa war wie geschockt, als die Drei die abstoßende erste Grotte durchquert hatten und in einer sogar noch größeren Kaverne, deren Ende sich jedoch trichterförmig verjüngte, eine Ansammlung seltsamer Wesen erblickte. Eine der Biester war groß, so groß wie Artur wenn nicht sogar noch größer während die begleitenden Kreaturen an gedrungene, zu groß geratene Affen erinnerten. Affen mit haarloser, ledriger Haut und an die eben gesehenen Totenköpfe erinnernden Gesichter. Ihr offensichtlicher Anführer trug eine massive Rüstung und einen Helm, der entweder mit Hörnern geschmückt war, oder aber Raum für seine Eigenen ließ. Bei diesen Bestien würde Larissa sich kaum wundern. Die Elfe erstarrte, ihre Finger begannen zu zittern während Artur die Fackel fallen ließ und sich mit Schwert und Schild ausrüstete. Die Dunkle Brut entdeckte die Drei und der Kampf begann.

    Das Erste was Larissa hörte war Arturs Kampfschrei. Sie bezweifelte, dass die Brut ihre Sprache beherrschte, aber so waren Männer vermutlich. Zumindest Krieger. Der Ritter hatte sich taktisch klug an einer Engstelle positioniert. Jetzt würde seine Rüstung ihm gute Dienste leisten!
    Das Nächste, was die Elfe vernahm war ein Zischen, gefolgt von einem Rauschen und dem gleißenden Aufflammen von Feuer direkt vor der Verengung auf Seite der Brut. Der Ursprung der magischen Flammen war Morgana, die ihren Stab über dem Kopf umher wirbelte und mystische Worte intonierte. Einen Moment lang schienen sie in Sicherheit, dann jedoch sprangen diese garstigen Wesen wie tollwütig durch die Flammen. Sofort stank es nach versengendem Haar, dem langen Haar auf den Unterarmen der Gnome, die nun mit schwingenden Waffen auf Artur zu rannten. Larissa spannte ihren Bogen und visierte die Kreatur an, die Artur am Nächsten war. Der Ritter bereitete sich auf den Aufprall vor, die Beine in festem Stand, den Schild dem Feind empor gereckt. Die lange Klinge blitzte im Licht des Feuers und wartete auf die Fratze der Bestie.

    Doch sie sollte nie kommen.

    Larissa atmete durch, zielte genau und ließ den Pfeil von der Sehne schnellen. Den Bruchteil eines Augenschlags lang surrte das Geschoss durch die Luft und traf dann krachend den grünhäutigen Schädel der Bestie. Die Spitze durchschlug die Stirn, zerriss das Gehirn und ließ das Wesen im Lauf zurückschnallen und auf den Boden donnern. Es war sofort tot. Larissas Herz klopfte und sie starrte auf das getötete Biest. Dann übermahnte sie ein Gefühl! Ein Gefühl so stark, dass es Larissa erschrak. Freude! Und zu der Freude gesellte sich nun Erleichterung darüber, dass diese albtraumhaften, schleimigen Perversionen, die spöttischen Abbilder fühlender Wesen, sterben konnten. Sofort riss sie einen zweiten Pfeil aus dem Köcher, legten diesmal ohne den Hauch von Zweifel an und streckte das nächste, frisch durch das Feuer gesprungene Vieh nieder. Es taumelte getroffen zurück, der Pfeil steckte in der Schulter, sodass es nicht starb, aber umknickte. Doch verweilte es einen Moment zu lang in den leckenden Flammen und diese fielen jetzt gierig über ihr Opfer her und verzehrten es unter Schmerzensgeheul.

    Es donnerte laut, als Arturs schwerer Schild von dem eines anderen Wesens angerempelt wurde. Der Krieger und die Bestie hieben gegenseitig über den Schildrand hinweg aufeinander ein. Schließlich siegte Artur, indem er sein Schwert wendete und es mit der Spitze voran in den Nacken seines Feindes trieb. Währenddessen erstarrte eine andere Kreatur zu Eis und wurde von Artur zerschmettert. Larissa hatte immer gewusst, dass die Magier grausige Dinge tun konnten, doch hatte sie es noch nie gesehen. Jetzt dabei zu sein, wenn ein Lebewesen durch den Willen einer Person zu Eis wurde und in kleine Splitter zersprang, jedes Zeichen seiner Existenz ausgelöscht, war sowohl beängstigend wie auch beeindruckend.

    Larissas Pfeile zischten und töteten während Morgana ihre blitzende Magie wirkte, vor der sogar die Dunkle Brut zurückzuweichen schien. Artur erschlug viele, doch kamen immer mehr. Schließlich brüllte die Hexe den Ritter etwas zu. Irgendwas mit „Zeit“. Die Dalish hörte kaum hin, sondern schoss Pfeil um Pfeil in die angreifenden Bestien. Sie kniete sich hin, legte den Körper schräg und feuerte einen Pfeil in das Bein eines anstürmenden, größeren Wesens. Dieses stolperte, fiel und kam vor Artur zum liegen, der es mit einem Stich in den Hals tötete.
    Plötzlich brach aus dem Feuer ein weiteres Wesen hervor, größer als seine Artgenossen. Es schwang einen langen Stock, der Larissa im ersten Augenblick an einen verkrüppelten Speer hielt. Doch als Artur rief, dass es ein Magier sei und Larissa den Tötungsbefehl erteilte, begriff die Elfe die Ernsthaftigkeit ihrer Situation. Morganas Magie und Larissas Fernkampf waren ihre Trümpfe gewesen, der feindliche Magier konnte das Blatt jedoch wenden. Die Elfe griff nach Hinten und tastete in ihren Köcher. Die Pfeile darin waren fast verschossen und klapperten bereits vernehmlich. Einen der Pfeile zog Larissa, spannte ihn und schoss ihn ab. Der Pfeil knackte in den Brustpanzer der Brut. Das Biest röchelte, sank auf die Knie und klammerte sich an seinen Stab. Die Elfe zog einen weiteren Pfeil. Knarrend spannte sie ihre Fernkampfwaffe. Sie zielte und schoss. Der Peil drang durch das nie blinzelnde Auge des Magiers und tötete das Biest. Rückwärtig fiel es ins Feuer. Sofort schmorte die Befiederung von Larissas Elfenpfeil in hellen Flammen während die Haut des feindlichen Magiers schmolz wie heißes Wachs.

    Morgana zauberte, Artur blockte. Die Elfe huschte dicht zu den Beiden und rief: „Ich hab fast all meine Pfeile verschossen! Wie wäre es mit einer Idee, oder wollt Ihr hier kämpfen bis zum letzten Tag beim Klange der Posaunen?“ Die Dalish konnte nicht sagen wieso, aber der Kampf versetzte sie in eine beängstigende Hochstimmung. Es war keine Raserei, mehr das Gefühl, diesen Tag doch noch zu überleben.

    Diese Gefühl jedoch trübte sich einen Augenblick später, als eines der größeren Wesen durch das Feuer brach. Es schleppte einen riesigen Kriegshammer mit sich, eher einen riesigen Felsbrochen, den es an die Spitze eines schmiedeeisernen Stabs befestigt hatte. Artur, gerade abgelenkt, fing den Schlag zwar ab, den das Biest im versetzte, taumelte jedoch so weit zurück, dass es dem Wesen möglich war sich mit vollem Körpereinsatz durch des Ritters Verteidigung zu werfen und den Hammer gegen Morgana zu schwingen. Diese war schnell, duckte sich weg, wich aber auch ängstlich zurück. In schneller Reihenfolgte schoss Larissa ihre letzten drei Pfeile in das Biest. Alle trafen, keiner tötete. Artur war in einer Zwangslage. Seine Gefährtinnen unterstützen, oder aber den Ansturm abwehren. Larissa war ihren Bogen beiseite und riss ihren krummen Dolch hervor. „Kämpft weiter, Artur!“, brüllte sie laut und Spucketropfen flogen umher. Morgana wich zurück, schien aber ebenfalls zu planen. „Ich kümmere mich um den!“, rief Larissa und fixierte den Hammerträger. Die Elfe schüttelte den Rucksack von den Schultern, ebenso wie den Köcher. Das Biest war stark, doch sie war schnell. Sie las einen Stein auf und pfefferte ihn gegen den Helm der Bestie. Diese ging auf die Provokation ein und rannte auf die Elfe zu. Der senkrechte Schlag war vorhersehbar, wenn auch nur knapp verfehlend. Larissa sprang zurück, sprang vor und hieb mit ihrer Klinge auf jeden freien Zentimeter Brut ein. Ihre Klinge kreischte, als sie auf massiver Plattenrüstung abglitt und nichts außer oberflächlichen Kratzern hinterließ. Immer, wenn das Wesen zum Schlag ausholte, wie die Elfe geschickt zurück. Das ging so weit, dass sich die beiden Kämpfenden schon bis in die Stalaktitengrotte zurückgezogen hatten. Dort nutzte Larissa ihren Vorteil, sprang umher, duckte sich hinter den Gesteinsnadeln, die unter der Wucht des Hammers wie Glas zersprangen und stach auf die Bestie ein. Schließlich, nach einem Hackenschlag, gelang es der Elfe den Dunklen zum umrunden und die Kniekehle zu zerschneiden. Das Biest heulte auf, knickte aber um und Larissa stach in wilder Manier auf den Rücken der Kreatur ein. Schwarzes Blut sickerte durch die Rüstung und tropfte schwer auf den unbesudelten Boden der Grotte. Es kostete die Elfe viel Mut sich dem Wesen so dicht zu näheren, dass sie es schließlich niederstechen konnte, es von Hinten auf den Bauch trat und noch ein Dutzend Mal auf den Leichnamen einhieb. Sie sank auf die Knie und atmete keuchend ob all dieser Entbehrungen seelischer und körperlicher Art. Zum ersten Mal in ihrem Leben war Larissa keine Jägerin mehr; sondern eine Kriegerin!

    Nach dem Tod des Hammerträgers kehrte sie zu den beiden Anderen zurück. Seltsamerweise hörte man die Brut auf der Gegenseite des Feuers noch jaulen und keuchen, doch kämpften sie momentan nicht. Scheinbar hatten sie ihre blutige Lektion gelernt, doch war selbst Larissa klar, dass sich der Feind nur sammelte und dann zurückkehren würde, um ihnen den Rest geben. Artur in seiner Rüstung keuchte stark und stützte sich auf sein Schwert. Vor seinen Füßen lagen sicherlich zehn Getötete. Morgana hingegen schien sich noch immer zu konzentrieren.
    Der Kampf ging bis auf´s Messer!“, rief Larissa und deutete auf ihren leeren, auf dem Boden liegenden Köcher. „Ich muss Pfeile sammeln, wenn ich weiter aus der Distanz unterstützen soll!


    [Bild: Ritter_940_mini.jpg][Bild: Morgana_mini.jpg]

    Artur sah den Hurlock Gesandten in die Knie gehen, als ihn Larissas Pfeil in die Brust traf. Dann traf ihn ihr zweiter Pfeil und er fiel nach hinten in die Flammen. Artur nahm es anerkennend zur Kenntnis. Die Dalish hatte ihre Fähigkeiten mit dem Bogen deutlich unter Beweis gestellt. Artur vernahm die Nachricht, dass ihr Vorrat an Pfeilen sich dem Ende zuneigte, nur am Rande. Aber sie klang hocherfreut. Das Schlachtfieber schien sie gepackt zu haben, zum ersten Mal in ihrem Leben, wie Artur vermutete. Weitere Brut rannte in seine Richtung, die er erfolgreich mit dem Schild abblockte und dann eine der Kreaturen mit einem schnellem Stich tötete. Die andere Kreatur hämmerte wie ein Wahnsinniger bar jeder Vernunft gegen seinen Schild, ohne große Wirkung zu erzielen. Ein schneller Hieb beendete ihr Treiben und ihre Blut gesellte sich zu dem anderen Blut ihrer Brüder auf dem Boden und Arturs Rüstung, die inzwischen fast überzogen war vom Lebenssaft der Feinde.

    Plötzlich sah er aus dem Augenwinkel eine Kreatur mit einem gewaltigen Hammer, deren wuchtigen Hieb er nur halbherzig abwehren konnte. Er taumelte leicht, fing sich aber schnell wieder. Artur ignorierte den aufkommenden Schmerz durch den Aufprall des Hiebes und sah nur wie das Biest nach Morgana ausholte, die aber schnell auswich wobei sie ihren Zauber unterbrechen musste. Die Bestie hatte seine Verteidigung durchbrochen und bedrohte die Magierin, aber von der Kaverne aus näherten sich auch weitere Monster um in die Lücke zu stoßen. Er sah Larissa Pfeile auf das Biest schießen um es dann mit dem Dolch anzugreifen. Sie brüllte etwas, was Artur so verstand das sie sich darum kümmern würde. Artur blieb nichts übrig, als ihr im Stillen Glück zu wünschen und dann wieder in die Engstelle zu hechten und zwei Genlocks die gerade eindringen wollten, mit einem harten Schlag seines Schildes umzustoßen. Mit zwei schnellen Stichen beendete er, die jämmerliche Existenz der am Boden liegenden Kreaturen. Dann blockierte er wieder die Eng, denn die nächsten Kreaturen ließen nicht lange auf sich warten.

    Morgana sah den Hammerträger durch Arturs Verteidigung brechen und auf sie zukommen. Fluchend blieb ihr nichts übrig als die Beschwörung abzubrechen und den ansonsten tödlich verlaufenen Schlag auszuweichen. Sie wich vor der Bestie zurück, als diese plötzlich von drei schnellen Pfeilen getroffen wurde, die sie zwar nicht sonderlich verletzten, aber ihre Aufmerksamkeit auf die Dalish lenkte, welche die Kreatur mit einer geschwungenen Klinge angriff und nach einiger Zeit mit der Bestie im Hintergrund verschwand. Artur hatte inzwischen die Engstelle blockiert und wehrte die geifernde und anstürmende Brut ab. Morgana blieb nichts übrig als zu hoffen, das ihre Begleiter zurecht kamen und begann wieder mit den Beschwörungsformeln. Sie hoffte das ihre Begleiter noch aushielten bis sie fertig war.

    Artur kämpfte hart. Artur tötete und zwar mit einer Inbrunst wie noch nie zuvor in seinem Leben. Die Brut war unachgiebig, zahlreich und zum Glück ein wenig dumm. Aber auch wenn Artur sie tötete, dauerte es nicht lange und ein neues Ungetüm brach aus den Flammen hervor. Der Schlafmangel der letzten Nächte machte sich allmählich bemerkbar, aber müde oder nicht, Artur hatte eine äußerst robuste Konstitution und konnte lange kämpfen. Schlafen konnte er genug wenn er tot war. Mit einer schnellen Parade wehrte er einen Schlag eines der größeren Exemplare ab. Die Brut geiferte und schob gegen Arturs Schild, aber dieser hielt Stand und wich nicht zurück. Er bohrte seinen Fuß in den Grund und warf den Gegner mit einem Gegenstoß aus der Bahn. Ein schneller Schwinger öffnete die Bauchdecke des Gegners und seine schwarzen Gedärme traten hervor, während die Kreatur zu Boden sank. Artur atmete schwer und bemerkte plötzlich das kein Gegner mehr vor ihm stand. Der Rest der Brut stand hinter dem Feuer und sammelte sich dort. Die Trommeln aus der Tiefe waren leiser geworden und Artur vermutete, das die Brut aus näherer Umgebung inzwischen eingetroffen war.

    Artur nutzte die kurze Verschnaufpause und stützte sich auf sein Schwert. Er blickte sich um und sah das Morgana noch immer in ihre Beschwörung vertieft war. Er hoffte das sie bald ihre Zauberei vollendet hatte, ansonsten würde sie nicht mehr zur Wirkung kommen. Auch die Dalish kam aus der Dunkelheit hervor, mit einem leichten lächeln und einem blutigen Messer in der Hand. Scheinbar war sie erfolgreich gewesen wie Artur zufrieden feststellte.
    Der Kampf ging bis auf´s Messer!“, rief Larissa und deutete auf ihren leeren, auf dem Boden liegenden Köcher. „Ich muss Pfeile sammeln, wenn ich weiter aus der Distanz unterstützen soll!“ Artur nickte ihr zu und antwortete mit erschöpfter Stimme:
    "Macht das, aber ich glaube das die meisten eurer Pfeile dort drüben stecken, aber fragt sie ruhig mal." , antworte er mit seiner Stimme in der Erschöpfung mitschwang. Er deutete in Richtung der anderen Engstelle, wo zahlreiche Leichen lagen. Er stellte fest das die Flammenwand inzwischen ausgegangen war, aber Morgana war hochkonzentriert, weswegen er es ohne ein Wort hinnahm. Sie hatte die Brut leider sowieso kaum bremsen können.
    Plötzlich schritt der Anführer der Brut aus der Menge hervor, eine brutale zweihändige Streitaxt einhändig haltend. Schnaubend und schreiend kam er auf sie zu, um seinen Männern wohl zu zeigen wie man es richtig machte. Der Rest der Brut hielt sich merkwürdigerweise zurück und stand am Ende der Kaverne schreiend und gröhlend. Artur wusste nicht, ob sie den Alpha anfeuerten, oder sie einschüchtern wollten. Es war eh egal.

    Er packte sein Schwert fest und ging auf die Kreatur zu, die nun begann ihre Axt in beide Hände zu nehmen und auf ihn zulief. Artur erwartete sie mit festem Stand und in Konterstellung. Brüllend holte der Behörnte aus und schwang seine Axt nach Artur, der behände auswich. Aber die Kreatur war schnell, wendete sich und traf Arturs Schild mit so einer Wucht, das er leicht ins taumeln geriet. Ein weiterer Hieb drängte ihn zurück. Die Anstrengung und die Strapazen der letzten Tage machten sich jetzt gegen einen starken, schnellen und ausgeruhten Gegner bemerkbar. Der Hurlock bedrängte Artur und dieser konnte aufgrund der Wucht der Schläge momentan nur ausweichen. Plötzlich traf ein Schlag seinen Schild, der diesen beiseite schob und ihn auf der Seite traf. Die Schneide der Axt durchdrang nicht die Platte, aber der Aufprall ließ Artur leicht zu Boden sinken, wobei er sein Schwert fallenließ. Die Kreatur holte zu einem Schlag aus den Artur mit beiden Händen am Schild stoppen konnte. Mit aller Kraft aus seinen Beinen warf Artur die Waffe reflexartig zurück, wodurch der Alpha ins taumeln geriet. Artur nahm seinen Streitkolben vom Rücken und schlug ihn mit aller Kraft auf den behörnten Helm.
    Der Streitkolben durchdrang den Helm und traf den Schädel der Kreatur mit einem schmatzenden dumpfen Geräusch, während Blut und Hirnmasse aus der Öffnung spritzte. Artur zog den Kolben aus dem Schädel, des in die Knie gegangen Ungetüm und befestigte ihn am Rücken. Dann holte er sein Schwert und trennte den Kopf der Kreatur von ihrem Hals.

    Wehleidiges Gejaule erschall aus der Ecke der Brut. Und Kreaturen mit Bögen kamen hervor, die in Arturs Richtung schossen. Dieser wich unter seinem Schild rückwärts in die Engstelle, während die Brut nachrückte und ihren großen Sturmangriff auf die Enge mit allen Kräften begann. Artur sah sie kommen und wusste das er diese nicht aufhalten konnte. Er packte seine Waffe fester und summte den neverranischen Todesmarsch. Er würde sich wenn kämpfend aus dieser Welt verabschieden.

    Morgana sah das Artur in die Engstelle zurückgekommen war. Sie schlug mit ihrem Stab auf die Erde und sprach das finale Beschwörungswort.
    In der gesamten Kaverne vor ihnen brach ein flammendes Inferno aus, welches die ganze Höhle in Flammen tauchte. Blaue, rote und weiße Flammen tanzten und loderten, während sie die ankommene Brut in Flammen setzte. Schreiend und brennend lief sie in der Höhle umher, rollte sich auf den Boden unfähig den Flammen zu entgehen.
    Morgana schlug ein zweites Mal auf den Boden und entfesselte einen Sturm in der Kaverne.
    Blitze durchzuckten nun noch das flammende Inferno, welche die Brut paralysierte, röstete und unter wilden Zuckungen zusammenbrechen ließ, während auch die Flammen des Infernos weiter flackernd und fauchend ihre Beute suchten. Die ganze Höhle roch nach verbranntem Fleisch und war erfüllt vom jaulen der Brut. Zwischendrin konnte man auch ein fröhliches Lachen hören das aus Arturs Mund kam.
    Auch Morgana musste leicht erschöpft lachen, als die Macht ihrer Magie den Unrat vor sich verzehrte.

    Artur sah die zuerst die Flammen und wich vor der entstehenden Hitze, weiter in die Engstelle zurück wo sie ihm nichts anhaben konnte. Dann sah er die Blitze wie sie durch die Kaverne fegten. Die brennende und zuckende Brut, warf eine Welle der Erleichterung hervor, die sich als ein Lachen aus seinem Mund entlud. Das lachen tat aufgrund des Schlages des Alphas in den Rippen weh, aber das war ihm egal. Dieser Anblick war einfach herrlich. Die Magierin hatte ihren Wert bewiesen, welche Schwierigkeiten sie auch immer mit sich bringen würde. Er wusste das er ohne ihre Magie gefallen wäre. Artur lachte weiter und beschloss das Schauspiel zu genießen.

    Morgana sah das Artur und Larissa das Inferno begutachteten und nutzte die Gelegenheit, um unbemerkt von den anderen ein Fläschen mit dem dunklen Blut der Brut zu füllen. Sie würde es bei Gelegenheit untersuchen. Sie steckte die Phiole in ihre Tasche und genoß dann auch das Schauspiel, dass sie entfesselt hatte. Die Schreie der sterbenden Brut erfüllten sie mit einem Gefühl der Zufriedenheit.
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    Zitat Zitat von numberten Beitrag anzeigen

    [Bild: Ritter_940_mini.jpg][Bild: Morgana_mini.jpg]

    Artur sah den Hurlock Gesandten in die Knie gehen, als ihn Larissas Pfeil in die Brust traf. Dann traf ihn ihr zweiter Pfeil und er fiel nach hinten in die Flammen. Artur nahm es anerkennend zur Kenntnis. Die Dalish hatte ihre Fähigkeiten mit dem Bogen deutlich unter Beweis gestellt. Artur vernahm die Nachricht, dass ihr Vorrat an Pfeilen sich dem Ende zuneigte, nur am Rande. Aber sie klang hocherfreut. Das Schlachtfieber schien sie gepackt zu haben, zum ersten Mal in ihrem Leben, wie Artur vermutete. Weitere Brut rannte in seine Richtung, die er erfolgreich mit dem Schild abblockte und dann eine der Kreaturen mit einem schnellem Stich tötete. Die andere Kreatur hämmerte wie ein Wahnsinniger bar jeder Vernunft gegen seinen Schild, ohne große Wirkung zu erzielen. Ein schneller Hieb beendete ihr Treiben und ihre Blut gesellte sich zu dem anderen Blut ihrer Brüder auf dem Boden und Arturs Rüstung, die inzwischen fast überzogen war vom Lebenssaft der Feinde.

    Plötzlich sah er aus dem Augenwinkel eine Kreatur mit einem gewaltigen Hammer, deren wuchtigen Hieb er nur halbherzig abwehren konnte. Er taumelte leicht, fing sich aber schnell wieder. Artur ignorierte den aufkommenden Schmerz durch den Aufprall des Hiebes und sah nur wie das Biest nach Morgana ausholte, die aber schnell auswich wobei sie ihren Zauber unterbrechen musste. Die Bestie hatte seine Verteidigung durchbrochen und bedrohte die Magierin, aber von der Kaverne aus näherten sich auch weitere Monster um in die Lücke zu stoßen. Er sah Larissa Pfeile auf das Biest schießen um es dann mit dem Dolch anzugreifen. Sie brüllte etwas, was Artur so verstand das sie sich darum kümmern würde. Artur blieb nichts übrig, als ihr im Stillen Glück zu wünschen und dann wieder in die Engstelle zu hechten und zwei Genlocks die gerade eindringen wollten, mit einem harten Schlag seines Schildes umzustoßen. Mit zwei schnellen Stichen beendete er, die jämmerliche Existenz der am Boden liegenden Kreaturen. Dann blockierte er wieder die Eng, denn die nächsten Kreaturen ließen nicht lange auf sich warten.

    Morgana sah den Hammerträger durch Arturs Verteidigung brechen und auf sie zukommen. Fluchend blieb ihr nichts übrig als die Beschwörung abzubrechen und den ansonsten tödlich verlaufenen Schlag auszuweichen. Sie wich vor der Bestie zurück, als diese plötzlich von drei schnellen Pfeilen getroffen wurde, die sie zwar nicht sonderlich verletzten, aber ihre Aufmerksamkeit auf die Dalish lenkte, welche die Kreatur mit einer geschwungenen Klinge angriff und nach einiger Zeit mit der Bestie im Hintergrund verschwand. Artur hatte inzwischen die Engstelle blockiert und wehrte die geifernde und anstürmende Brut ab. Morgana blieb nichts übrig als zu hoffen, das ihre Begleiter zurecht kamen und begann wieder mit den Beschwörungsformeln. Sie hoffte das ihre Begleiter noch aushielten bis sie fertig war.

    Artur kämpfte hart. Artur tötete und zwar mit einer Inbrunst wie noch nie zuvor in seinem Leben. Die Brut war unachgiebig, zahlreich und zum Glück ein wenig dumm. Aber auch wenn Artur sie tötete, dauerte es nicht lange und ein neues Ungetüm brach aus den Flammen hervor. Der Schlafmangel der letzten Nächte machte sich allmählich bemerkbar, aber müde oder nicht, Artur hatte eine äußerst robuste Konstitution und konnte lange kämpfen. Schlafen konnte er genug wenn er tot war. Mit einer schnellen Parade wehrte er einen Schlag eines der größeren Exemplare ab. Die Brut geiferte und schob gegen Arturs Schild, aber dieser hielt Stand und wich nicht zurück. Er bohrte seinen Fuß in den Grund und warf den Gegner mit einem Gegenstoß aus der Bahn. Ein schneller Schwinger öffnete die Bauchdecke des Gegners und seine schwarzen Gedärme traten hervor, während die Kreatur zu Boden sank. Artur atmete schwer und bemerkte plötzlich das kein Gegner mehr vor ihm stand. Der Rest der Brut stand hinter dem Feuer und sammelte sich dort. Die Trommeln aus der Tiefe waren leiser geworden und Artur vermutete, das die Brut aus näherer Umgebung inzwischen eingetroffen war.

    Artur nutzte die kurze Verschnaufpause und stützte sich auf sein Schwert. Er blickte sich um und sah das Morgana noch immer in ihre Beschwörung vertieft war. Er hoffte das sie bald ihre Zauberei vollendet hatte, ansonsten würde sie nicht mehr zur Wirkung kommen. Auch die Dalish kam aus der Dunkelheit hervor, mit einem leichten lächeln und einem blutigen Messer in der Hand. Scheinbar war sie erfolgreich gewesen wie Artur zufrieden feststellte.
    Der Kampf ging bis auf´s Messer!“, rief Larissa und deutete auf ihren leeren, auf dem Boden liegenden Köcher. „Ich muss Pfeile sammeln, wenn ich weiter aus der Distanz unterstützen soll!“ Artur nickte ihr zu und antwortete mit erschöpfter Stimme:
    "Macht das, aber ich glaube das die meisten eurer Pfeile dort drüben stecken, aber fragt sie ruhig mal." , antworte er mit seiner Stimme in der Erschöpfung mitschwang. Er deutete in Richtung der anderen Engstelle, wo zahlreiche Leichen lagen. Er stellte fest das die Flammenwand inzwischen ausgegangen war, aber Morgana war hochkonzentriert, weswegen er es ohne ein Wort hinnahm. Sie hatte die Brut leider sowieso kaum bremsen können.
    Plötzlich schritt der Anführer der Brut aus der Menge hervor, eine brutale zweihändige Streitaxt einhändig haltend. Schnaubend und schreiend kam er auf sie zu, um seinen Männern wohl zu zeigen wie man es richtig machte. Der Rest der Brut hielt sich merkwürdigerweise zurück und stand am Ende der Kaverne schreiend und gröhlend. Artur wusste nicht, ob sie den Alpha anfeuerten, oder sie einschüchtern wollten. Es war eh egal.

    Er packte sein Schwert fest und ging auf die Kreatur zu, die nun begann ihre Axt in beide Hände zu nehmen und auf ihn zulief. Artur erwartete sie mit festem Stand und in Konterstellung. Brüllend holte der Behörnte aus und schwang seine Axt nach Artur, der behände auswich. Aber die Kreatur war schnell, wendete sich und traf Arturs Schild mit so einer Wucht, das er leicht ins taumeln geriet. Ein weiterer Hieb drängte ihn zurück. Die Anstrengung und die Strapazen der letzten Tage machten sich jetzt gegen einen starken, schnellen und ausgeruhten Gegner bemerkbar. Der Hurlock bedrängte Artur und dieser konnte aufgrund der Wucht der Schläge momentan nur ausweichen. Plötzlich traf ein Schlag seinen Schild, der diesen beiseite schob und ihn auf der Seite traf. Die Schneide der Axt durchdrang nicht die Platte, aber der Aufprall ließ Artur leicht zu Boden sinken, wobei er sein Schwert fallenließ. Die Kreatur holte zu einem Schlag aus den Artur mit beiden Händen am Schild stoppen konnte. Mit aller Kraft aus seinen Beinen warf Artur die Waffe reflexartig zurück, wodurch der Alpha ins taumeln geriet. Artur nahm seinen Streitkolben vom Rücken und schlug ihn mit aller Kraft auf den behörnten Helm.
    Der Streitkolben durchdrang den Helm und traf den Schädel der Kreatur mit einem schmatzenden dumpfen Geräusch, während Blut und Hirnmasse aus der Öffnung spritzte. Artur zog den Kolben aus dem Schädel, des in die Knie gegangen Ungetüm und befestigte ihn am Rücken. Dann holte er sein Schwert und trennte den Kopf der Kreatur von ihrem Hals.

    Wehleidiges Gejaule erschall aus der Ecke der Brut. Und Kreaturen mit Bögen kamen hervor, die in Arturs Richtung schossen. Dieser wich unter seinem Schild rückwärts in die Engstelle, während die Brut nachrückte und ihren großen Sturmangriff auf die Enge mit allen Kräften begann. Artur sah sie kommen und wusste das er diese nicht aufhalten konnte. Er packte seine Waffe fester und summte den neverranischen Todesmarsch. Er würde sich wenn kämpfend aus dieser Welt verabschieden.

    Morgana sah das Artur in die Engstelle zurückgekommen war. Sie schlug mit ihrem Stab auf die Erde und sprach das finale Beschwörungswort.
    In der gesamten Kaverne vor ihnen brach ein flammendes Inferno aus, welches die ganze Höhle in Flammen tauchte. Blaue, rote und weiße Flammen tanzten und loderten, während sie die ankommene Brut in Flammen setzte. Schreiend und brennend lief sie in der Höhle umher, rollte sich auf den Boden unfähig den Flammen zu entgehen.
    Morgana schlug ein zweites Mal auf den Boden und entfesselte einen Sturm in der Kaverne.
    Blitze durchzuckten nun noch das flammende Inferno, welche die Brut paralysierte, röstete und unter wilden Zuckungen zusammenbrechen ließ, während auch die Flammen des Infernos weiter flackernd und fauchend ihre Beute suchten. Die ganze Höhle roch nach verbranntem Fleisch und war erfüllt vom jaulen der Brut. Zwischendrin konnte man auch ein fröhliches Lachen hören das aus Arturs Mund kam.
    Auch Morgana musste leicht erschöpft lachen, als die Macht ihrer Magie den Unrat vor sich verzehrte.

    Artur sah die zuerst die Flammen und wich vor der entstehenden Hitze, weiter in die Engstelle zurück wo sie ihm nichts anhaben konnte. Dann sah er die Blitze wie sie durch die Kaverne fegten. Die brennende und zuckende Brut, warf eine Welle der Erleichterung hervor, die sich als ein Lachen aus seinem Mund entlud. Das lachen tat aufgrund des Schlages des Alphas in den Rippen weh, aber das war ihm egal. Dieser Anblick war einfach herrlich. Die Magierin hatte ihren Wert bewiesen, welche Schwierigkeiten sie auch immer mit sich bringen würde. Er wusste das er ohne ihre Magie gefallen wäre. Artur lachte weiter und beschloss das Schauspiel zu genießen.

    Morgana sah das Artur und Larissa das Inferno begutachteten und nutzte die Gelegenheit, um unbemerkt von den anderen ein Fläschen mit dem dunklen Blut der Brut zu füllen. Sie würde es bei Gelegenheit untersuchen. Sie steckte die Phiole in ihre Tasche und genoß dann auch das Schauspiel, dass sie entfesselt hatte. Die Schreie der sterbenden Brut erfüllten sie mit einem Gefühl der Zufriedenheit.


    [Bild: Larissa_klein4.jpg]

    Welch ein Inferno! Eine Hölle aus lebendem Feuer und entfesselter, bestalischer Energie, zusammengepfercht zwischen Fels und Gestein, heiß wie ein Ofen und tödlich wie ein Drachen. Die Dunkle Brut konnte einem beinahe leidtun, wie sie elendlich verendete, schreiend, kreischend, sich auf dem glühend heißen Boden wälzend. Aber Mitleid sollte es an jenem Tag nicht geben! Sie waren tollwütige Tiere, nein schlimmer noch, sie waren wie zum Leben erwachte Albträume, die nachts die Kinder fraßen. Und nun starben sie so, wie sie gelebt hatten; erbärmlich.

    Dennoch, während Artur hohl und schallern lachte und Morgana wölfisch grinste, verschlug der Gestank verbrennenden Fleisches Larissa den Atem. Der aufsteigende Rauch brannte in ihren Augen und die Geräusche der Sterbenden, das widerliche Krächzen und jaulen und feuchte Aufplatzen hallte in ihren spitzen Ohren wider. Die Elfe wandte sich von der Szenerie ab und hoffte diese Eindrücke mögen sie nicht im Schlaf verfolgen. Doch sah sie schon jetzt, wenn sie ihre großen, mandelförmigen Augen schloss die Fratze des Hammerträgers vor sich, wie er sie anschrie bar jeder Menschlichkeit und berauscht von der Blutlust. Es hatte gut getan ihn zu töten und Larissa erschrak vor dieser Erkenntnis.

    Sie sind geringer als das geringste Tier!“, prägte sie sich immer und immer wieder ein während langsam auch die letzten Schreie abebbten und Ruhe in die Kaverne einkehrte. Das wilde Toben außerweltlicher Kräfte erstarb in einem Knistern und Knacken, die ausstrahlende Wärme verlosch und in Larissas Rücken wurde es dunkel. Die Dalish schaute über ihre Schulter, wobei sich das rückenlange, knotige Haar über ihren Rücken wandte wie Schlangen.
    Ist es vorbei?“, fragte sie, doch der Widerhall ihrer Stimme beantwortete dies bereits. Sie drehte sich nun vollends um und sah zu ihren Begleitern. Artur hatte sein Schwert aufgelesen und schob es zurück in die Scheide, legte den Schild beiseite und setzte den Helm ab. Seine Stirn war schweißnass und sein blondes Haar klebte an seinem Kopf, doch er lächelte zufrieden. Wie sollte ein Mann auch sonst lächeln, der gerade seinen Wert als Krieger unter Beweis gestellt hatte? Larissa schaute auf den Leichenstapel vor Artur. In einigen der Opfer steckten weißgefiederte Elfenpfeile aus leichtem, hellen Holz. Dennoch waren die meisten Gefallenen Artur zuzuschreiben, von der Massenexekution im Feuer mal abgesehen. Larissa schritt auf ihre Gefährten zu und schob ihren den Dolch zurück in die Halterung.

    Artur van Markham, Ihr seid wahrlich der fähigste Shemlen-Krieger der mir je begegnet ist“, sprach sie das recht hohle Kompliment, kannte sie doch gerade einmal eine Handvoll Männer seines Schlages. Dennoch lächelte sie ihn sanftmütig an. Morgana hatte sich indes niedergelassen und gegen den kalten, nackten Stein gelehnt. „Geht es Euch gut?“, fragte die Dalish besorgt. Die Hexe winkte ab, brachte jedoch kein Wort heraus. Larissa huschte zu ihrem Rucksack und zog die zwei Trinkschläuche heraus, der eine war ihrer, der andere gehörte Artur. Diesem drückte sie ihn in die Hand und vernahm statt einem „Danke“ ein nicht an sie gerichtetes Gemurmel, dass soviel zu sagen schien wie „Bier wäre besser“. Ihren eigenen Entkorkte sie und setzte ihn an die blass-rosanen Lippen. Das weiche Leder fühlte sich angenehm freundlich zwischen ihren Fingern an und der unnatürlich kühle Trunk schmeckte wie frisches Wasser aus einer wunderbaren Bergquelle. Larissa fragte sich, ob Artur den Kampf deshalb so liebte. Weil danach alles viel besser schmeckte... Das Leben schmeckte besser! Während die Elfe eifrig schluckte blitzen vor ihren geschlossenen Lidern die Bilder ihrer Lebens im Clan auf. Sie dachte an die weichen Wiesen und die märchenhaften Wälder, welche sich vor den fernen Umrissen violetter Berge abhoben und an das verwunschene, bewaldete Tal, wo in feuchten Bodensenken unter knorrigen Baumwurzeln Bächlein leise plätscherten.

    Dann öffnete sie die Augen und fand sich erneut auf dem Schlachtfeld. Sie setzte den Schlauch ab und reichte ihn dann Morgana, die sie argwöhnisch anschaute. Ihr Blick sagte in etwa: „Ich brauche keine Hilfe, Kindchen“, doch Larissa ließ nicht locker, hielt ihr das Wasser bestimmend hin und sagte: „Trinkt Morgana! Ihr müsst zu Kräften kommen, denn unser Pfad ist lang und beschwerlich!
    Das klang poetischer als es gemeint war, doch fiel es der Elfe auf die Schnelle ein und im Nachhinein war sie sehr stolz auf diese hochgewählten Worte.

    Larissa sah sich in der Kaverne um. Direkt vor ihr war die Engstelle an der sich Leichen türmten. Direkt vor Arturs ehemaliger Position lagen sie sogar gestapelt, drei oder vier Körper auf wenige Quadratmeter verteilt. Dort wo Morgana die Feuerwand erschaffen hatte befanden sich noch immer schwarze Spuren von Ruß an den Wänden und die dort liegenden Leichen verzeichneten schreckliche Brandmale. Einige von ihnen hatten hühnereiergroße Brandblasen im Gesicht die, als Larissa sie mit dem spitzen Nagel ihres kleinen Fingers anpieckste, platzen und ein eitrig-gelbes Sekret austreten ließen. Dieselbe Art von Sekret, die Larissa schon bei den glitschigen Pilzen im Wald gesehen hatte. Wieder sollte Artur Recht behalten; die bloße Anwesenheit dieser Kreaturen verdarb den Wald. Und wieder berechtigte diese Tatsache Larissa, die Wesen zu töten! Die Elfe ließ die grünen Augen schweifen und blickte auf den Leichenperser vor ihnen. Ausnahmslos alle Wesen der Dunklen Brut waren verkohlt und mit ihren, teilweise eisernen, Rüstungen zu einer klumpigen, rot-braunen Masse verschmolzen. Vollkommene Stille hallte zwischen den gewölbten Wänden und der glitzernd-feuchten Decke wieder als die Elfe den Ort betrat an dem ihr Feind den Flammen geopfert worden war. Die Elfe zuckte, als sie bemerkte wie einige der gräßlichen Fleisch-Eisen-Klumpen zu zucken und zu knurren begannen, als sie sich ihnen näherte. Die Biester waren jedoch dermaßen entstellt, dass schwer zu sagen war, was nun lebte und vor allen, welchen anatomischen Bereich die Elfe beschaute. Sie erkannte verlaufene Augen in geschmolzenen Köpfen, verkrüppelte Arme, die sich in Todesqual um etwas klammerten, was wohl einmal eine Waffe gewesen war und manchmal waren die Viecher einfach nur noch braune, von dem Feuer blankgeleckte Knochen. Die Elfe begann die Reihen abzuschreiten und alle noch auffindbaren Pfeile einzusammeln. Im Brandbereich fiel die Beute gering aus, dafür fand sie jedoch etwas, was sie laut aufkeuchen und dann herzhaft und lautstark erbrechen ließ. Ein Wesen, oder besser gesagt mehr als eins. Ein Hybrid aus drei gequälten Gesichtern, zwei davon tot und zerflossen, ein noch immer knurrend und schnappend, zusammengehalten von einem ehemaligen Helm und Schild, die nun grau glänzten. Der schnappende Mund war augenlos, doch Maul und Kehlkopf funktionierten noch. Larissa riss ihren Dolch hervor und hieb unter fürchterlichem Geheule auf die monströse Erscheinung ein, bis nur noch blutige Fetzten und Splitter geborstener Knochen dort waren, wo Maul und Zähne geschnappt hatten. Klirrend fiel ihr Dolch zu Boden, dann stützte sie sich an der Felswand ab und kotze. Mehrfach würgte sie und spie dann erneut laut plätschernde Bestürzung über derartige Brutalität und Unbill der Welt aus. Ihre Gefährten schauten sie wehleidig an, sagten jedoch nichts. Vermutlich dachten sie sich ihren Teil.

    Larissa sammelte ihren Dolch und die wenigen erbeuteten Pfeile, es waren Sieben, auf. Dann wischte sie sich den Mund mit der vom Lederhandschuh geschützten Rückhand und stapfte zurück zu den anderen Beiden. Artur wischte das Schwert mit dem Saum eines Getöteten ab und prüfte die Klinge auf Scharten während Morgana den Trinkschlauch zurück zu Larissas Rucksack gelegt und sich wieder an der Wand niedergelassen hatte. Sie murmelte, wollte aber allem Anschein nach nicht gehört werden, denn manchmal schaute sie scheu über ihre Knie hinweg, schüttelte verneinend den Kopf und murmelte erneut. Larissa sammelte nun alle anderen Pfeile auf, welche in den nahen, getöteten Feinden steckten. Die Ausbeute war ebenfalls recht mager, denn viele Pfeile waren zerbrochen, als die Sterbenden auf sie fielen, oder waren von diesen herausgerissen worden. Wieder andere waren durch Morganas Feuerzauber ebenso verbrannt wie ihre Opfer und noch andere waren so gierig auf das Fleisch, in dem sie wühlten, dass sie sich nicht befreien ließen. Von ihren knapp fünfundzwanzig Pfeilen bekam Larissa Dreizehn zurück, plus der Sieben, die sich als gut befunden hatte. Sie waren natürlich keinesfalls von derselben Qualität wie Elfenpfeile, bestanden aus dunklem, braunen Holz und hatten statt silbern glitzernder Spitzen nur stumpfes Grau. Ihre Befiederung war manchmal von durchdringendem Schwarz wie die eines Raben, zumeist jedoch aus kurzen, abgegriffenen Gänsefedern gefertigt. Trotzdem, auf kurze Entfernung würden sie den Feind zumindest dazu zwingen sich hinter seine Schilde zu ducken. Larissa befüllte ihren Köcher und legte ihn sich auf den Rücken. Dann nahm sie ihren Bogen und legte auch ihn um. Sie verstaute ihren Trinkschlauch und rückte den Tornister zurecht. Noch während sie dort hockte klang irgendetwas unterschwellig in ihren Ohren. Die Trommeln! Die Trommeln in der Tiefe waren zurück! Doch waren sie so fern, so unwahr, dass sie fast daran zweifelte sie wirklich zu hören. Sie schaute zu ihren Gefährten auf, doch die schienen nichts zu hören. Larissas spitze, ohrringbehängte Lauscher jedoch vernahmen das unheilverkündende „Kadum“ des gespannten Fells und so richtete sich die Elfe auf und huschte quer durch die Kaverne in der noch immer die hölzernen Schilde der Feinde glommen.

    Die Elfe erreichte das Ende und schaute nun auf einen absteigenden Pfad der wie ein Dorn tiefer ins Fleisch der Erde drang. Treppenstufen fluteten vor den Elfenfüßen und Larissa wunderte sich über die Belichtung des langen, absteigenden Ganges an dessen Seiten in regelmäßigen Abständen Fackelkörbe entzündet worden waren. Vorsichtigen Schrittes trat Larissa ein paar Stufen hinab. Dann legte die Elfe den Kopf schief und lauschte.

    Kadum. Kadum. Kadum.

    Der Schlag wurde schneller und nun gesellte sich das unnachahmbare Klirren von metallischen Rüstungen dazu und Stimmen, die in einer Sprache redeten die Larissa nicht verstand, ja nicht einmal verstehen wollte.

    Kadumdumdum.

    Die Schläge dröhnten den engen Tunnel hinauf und nun sah die Dalish wie sich am Ende des Ganges eine schwarze Masse bewegte. Sie kniff ihre Augen gegen die Dunkelheit zusammen und sah… stampfende Soldaten. Eine dunkle Horde, den tiefen Gräbern der Erde entstiegen in denen sie eigentlich hätten verrotten sollen. Die Bestien waren zurück, nur wenige aber alle waren von der Art der größeren Exemplare. Und ihnen hintendrein trottete ein Wesen wie es zuvor auf dem Schlachtfeld nicht gesehen ward. Ein Riese dieses Pandämoniums mit Hörnern, die seine eigenen waren und im Licht der Fackel speicheltriefenden Zähnen. Sofort fingerte Larissa ihren Bogen vom Rücken, zog einen der schwarzgefiederten Pfeile und schoss ihn den Treppengang hinab. Von Unten ertönte ein Kreischen und Scheppern und die Elfe war sich sicher, einen Gegner weniger begegnen zu müssen. Dennoch verdeckte der Körper des Trolls oder Riesen, oder was es war langsam das Licht der Fackelkörbe hinter ihm. Larissa zog noch einen Pfeil, besann sich dann aber eines Besseren, hechtete Treppenstufen hinauf und stürzte durch die Grotte zu ihren Gefährten. Diese sahen sie verständnislos an, als die Elfe nach Atem ringend bei ihnen ankam und Richtung Abstieg deutete.

    Die… die haben einen gehörnten Riesen! Und sie… sie kommen!“, brachte sie hervor und japste nach Luft.
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    [Bild: Larissa_klein4.jpg]

    Welch ein Inferno! Eine Hölle aus lebendem Feuer und entfesselter, bestalischer Energie, zusammengepfercht zwischen Fels und Gestein, heiß wie ein Ofen und tödlich wie ein Drachen. Die Dunkle Brut konnte einem beinahe leidtun, wie sie elendlich verendete, schreiend, kreischend, sich auf dem glühend heißen Boden wälzend. Aber Mitleid sollte es an jenem Tag nicht geben! Sie waren tollwütige Tiere, nein schlimmer noch, sie waren wie zum Leben erwachte Albträume, die nachts die Kinder fraßen. Und nun starben sie so, wie sie gelebt hatten; erbärmlich.

    Dennoch, während Artur hohl und schallern lachte und Morgana wölfisch grinste, verschlug der Gestank verbrennenden Fleisches Larissa den Atem. Der aufsteigende Rauch brannte in ihren Augen und die Geräusche der Sterbenden, das widerliche Krächzen und jaulen und feuchte Aufplatzen hallte in ihren spitzen Ohren wider. Die Elfe wandte sich von der Szenerie ab und hoffte diese Eindrücke mögen sie nicht im Schlaf verfolgen. Doch sah sie schon jetzt, wenn sie ihre großen, mandelförmigen Augen schloss die Fratze des Hammerträgers vor sich, wie er sie anschrie bar jeder Menschlichkeit und berauscht von der Blutlust. Es hatte gut getan ihn zu töten und Larissa erschrak vor dieser Erkenntnis.

    Sie sind geringer als das geringste Tier!“, prägte sie sich immer und immer wieder ein während langsam auch die letzten Schreie abebbten und Ruhe in die Kaverne einkehrte. Das wilde Toben außerweltlicher Kräfte erstarb in einem Knistern und Knacken, die ausstrahlende Wärme verlosch und in Larissas Rücken wurde es dunkel. Die Dalish schaute über ihre Schulter, wobei sich das rückenlange, knotige Haar über ihren Rücken wandte wie Schlangen.
    Ist es vorbei?“, fragte sie, doch der Widerhall ihrer Stimme beantwortete dies bereits. Sie drehte sich nun vollends um und sah zu ihren Begleitern. Artur hatte sein Schwert aufgelesen und schob es zurück in die Scheide, legte den Schild beiseite und setzte den Helm ab. Seine Stirn war schweißnass und sein blondes Haar klebte an seinem Kopf, doch er lächelte zufrieden. Wie sollte ein Mann auch sonst lächeln, der gerade seinen Wert als Krieger unter Beweis gestellt hatte? Larissa schaute auf den Leichenstapel vor Artur. In einigen der Opfer steckten weißgefiederte Elfenpfeile aus leichtem, hellen Holz. Dennoch waren die meisten Gefallenen Artur zuzuschreiben, von der Massenexekution im Feuer mal abgesehen. Larissa schritt auf ihre Gefährten zu und schob ihren den Dolch zurück in die Halterung.

    Artur van Markham, Ihr seid wahrlich der fähigste Shemlen-Krieger der mir je begegnet ist“, sprach sie das recht hohle Kompliment, kannte sie doch gerade einmal eine Handvoll Männer seines Schlages. Dennoch lächelte sie ihn sanftmütig an. Morgana hatte sich indes niedergelassen und gegen den kalten, nackten Stein gelehnt. „Geht es Euch gut?“, fragte die Dalish besorgt. Die Hexe winkte ab, brachte jedoch kein Wort heraus. Larissa huschte zu ihrem Rucksack und zog die zwei Trinkschläuche heraus, der eine war ihrer, der andere gehörte Artur. Diesem drückte sie ihn in die Hand und vernahm statt einem „Danke“ ein nicht an sie gerichtetes Gemurmel, dass soviel zu sagen schien wie „Bier wäre besser“. Ihren eigenen Entkorkte sie und setzte ihn an die blass-rosanen Lippen. Das weiche Leder fühlte sich angenehm freundlich zwischen ihren Fingern an und der unnatürlich kühle Trunk schmeckte wie frisches Wasser aus einer wunderbaren Bergquelle. Larissa fragte sich, ob Artur den Kampf deshalb so liebte. Weil danach alles viel besser schmeckte... Das Leben schmeckte besser! Während die Elfe eifrig schluckte blitzen vor ihren geschlossenen Lidern die Bilder ihrer Lebens im Clan auf. Sie dachte an die weichen Wiesen und die märchenhaften Wälder, welche sich vor den fernen Umrissen violetter Berge abhoben und an das verwunschene, bewaldete Tal, wo in feuchten Bodensenken unter knorrigen Baumwurzeln Bächlein leise plätscherten.

    Dann öffnete sie die Augen und fand sich erneut auf dem Schlachtfeld. Sie setzte den Schlauch ab und reichte ihn dann Morgana, die sie argwöhnisch anschaute. Ihr Blick sagte in etwa: „Ich brauche keine Hilfe, Kindchen“, doch Larissa ließ nicht locker, hielt ihr das Wasser bestimmend hin und sagte: „Trinkt Morgana! Ihr müsst zu Kräften kommen, denn unser Pfad ist lang und beschwerlich!
    Das klang poetischer als es gemeint war, doch fiel es der Elfe auf die Schnelle ein und im Nachhinein war sie sehr stolz auf diese hochgewählten Worte.

    Larissa sah sich in der Kaverne um. Direkt vor ihr war die Engstelle an der sich Leichen türmten. Direkt vor Arturs ehemaliger Position lagen sie sogar gestapelt, drei oder vier Körper auf wenige Quadratmeter verteilt. Dort wo Morgana die Feuerwand erschaffen hatte befanden sich noch immer schwarze Spuren von Ruß an den Wänden und die dort liegenden Leichen verzeichneten schreckliche Brandmale. Einige von ihnen hatten hühnereiergroße Brandblasen im Gesicht die, als Larissa sie mit dem spitzen Nagel ihres kleinen Fingers anpieckste, platzen und ein eitrig-gelbes Sekret austreten ließen. Dieselbe Art von Sekret, die Larissa schon bei den glitschigen Pilzen im Wald gesehen hatte. Wieder sollte Artur Recht behalten; die bloße Anwesenheit dieser Kreaturen verdarb den Wald. Und wieder berechtigte diese Tatsache Larissa, die Wesen zu töten! Die Elfe ließ die grünen Augen schweifen und blickte auf den Leichenperser vor ihnen. Ausnahmslos alle Wesen der Dunklen Brut waren verkohlt und mit ihren, teilweise eisernen, Rüstungen zu einer klumpigen, rot-braunen Masse verschmolzen. Vollkommene Stille hallte zwischen den gewölbten Wänden und der glitzernd-feuchten Decke wieder als die Elfe den Ort betrat an dem ihr Feind den Flammen geopfert worden war. Die Elfe zuckte, als sie bemerkte wie einige der gräßlichen Fleisch-Eisen-Klumpen zu zucken und zu knurren begannen, als sie sich ihnen näherte. Die Biester waren jedoch dermaßen entstellt, dass schwer zu sagen war, was nun lebte und vor allen, welchen anatomischen Bereich die Elfe beschaute. Sie erkannte verlaufene Augen in geschmolzenen Köpfen, verkrüppelte Arme, die sich in Todesqual um etwas klammerten, was wohl einmal eine Waffe gewesen war und manchmal waren die Viecher einfach nur noch braune, von dem Feuer blankgeleckte Knochen. Die Elfe begann die Reihen abzuschreiten und alle noch auffindbaren Pfeile einzusammeln. Im Brandbereich fiel die Beute gering aus, dafür fand sie jedoch etwas, was sie laut aufkeuchen und dann herzhaft und lautstark erbrechen ließ. Ein Wesen, oder besser gesagt mehr als eins. Ein Hybrid aus drei gequälten Gesichtern, zwei davon tot und zerflossen, ein noch immer knurrend und schnappend, zusammengehalten von einem ehemaligen Helm und Schild, die nun grau glänzten. Der schnappende Mund war augenlos, doch Maul und Kehlkopf funktionierten noch. Larissa riss ihren Dolch hervor und hieb unter fürchterlichem Geheule auf die monströse Erscheinung ein, bis nur noch blutige Fetzten und Splitter geborstener Knochen dort waren, wo Maul und Zähne geschnappt hatten. Klirrend fiel ihr Dolch zu Boden, dann stützte sie sich an der Felswand ab und kotze. Mehrfach würgte sie und spie dann erneut laut plätschernde Bestürzung über derartige Brutalität und Unbill der Welt aus. Ihre Gefährten schauten sie wehleidig an, sagten jedoch nichts. Vermutlich dachten sie sich ihren Teil.

    Larissa sammelte ihren Dolch und die wenigen erbeuteten Pfeile, es waren Sieben, auf. Dann wischte sie sich den Mund mit der vom Lederhandschuh geschützten Rückhand und stapfte zurück zu den anderen Beiden. Artur wischte das Schwert mit dem Saum eines Getöteten ab und prüfte die Klinge auf Scharten während Morgana den Trinkschlauch zurück zu Larissas Rucksack gelegt und sich wieder an der Wand niedergelassen hatte. Sie murmelte, wollte aber allem Anschein nach nicht gehört werden, denn manchmal schaute sie scheu über ihre Knie hinweg, schüttelte verneinend den Kopf und murmelte erneut. Larissa sammelte nun alle anderen Pfeile auf, welche in den nahen, getöteten Feinden steckten. Die Ausbeute war ebenfalls recht mager, denn viele Pfeile waren zerbrochen, als die Sterbenden auf sie fielen, oder waren von diesen herausgerissen worden. Wieder andere waren durch Morganas Feuerzauber ebenso verbrannt wie ihre Opfer und noch andere waren so gierig auf das Fleisch, in dem sie wühlten, dass sie sich nicht befreien ließen. Von ihren knapp fünfundzwanzig Pfeilen bekam Larissa Dreizehn zurück, plus der Sieben, die sich als gut befunden hatte. Sie waren natürlich keinesfalls von derselben Qualität wie Elfenpfeile, bestanden aus dunklem, braunen Holz und hatten statt silbern glitzernder Spitzen nur stumpfes Grau. Ihre Befiederung war manchmal von durchdringendem Schwarz wie die eines Raben, zumeist jedoch aus kurzen, abgegriffenen Gänsefedern gefertigt. Trotzdem, auf kurze Entfernung würden sie den Feind zumindest dazu zwingen sich hinter seine Schilde zu ducken. Larissa befüllte ihren Köcher und legte ihn sich auf den Rücken. Dann nahm sie ihren Bogen und legte auch ihn um. Sie verstaute ihren Trinkschlauch und rückte den Tornister zurecht. Noch während sie dort hockte klang irgendetwas unterschwellig in ihren Ohren. Die Trommeln! Die Trommeln in der Tiefe waren zurück! Doch waren sie so fern, so unwahr, dass sie fast daran zweifelte sie wirklich zu hören. Sie schaute zu ihren Gefährten auf, doch die schienen nichts zu hören. Larissas spitze, ohrringbehängte Lauscher jedoch vernahmen das unheilverkündende „Kadum“ des gespannten Fells und so richtete sich die Elfe auf und huschte quer durch die Kaverne in der noch immer die hölzernen Schilde der Feinde glommen.

    Die Elfe erreichte das Ende und schaute nun auf einen absteigenden Pfad der wie ein Dorn tiefer ins Fleisch der Erde drang. Treppenstufen fluteten vor den Elfenfüßen und Larissa wunderte sich über die Belichtung des langen, absteigenden Ganges an dessen Seiten in regelmäßigen Abständen Fackelkörbe entzündet worden waren. Vorsichtigen Schrittes trat Larissa ein paar Stufen hinab. Dann legte die Elfe den Kopf schief und lauschte.

    Kadum. Kadum. Kadum.

    Der Schlag wurde schneller und nun gesellte sich das unnachahmbare Klirren von metallischen Rüstungen dazu und Stimmen, die in einer Sprache redeten die Larissa nicht verstand, ja nicht einmal verstehen wollte.

    Kadumdumdum.

    Die Schläge dröhnten den engen Tunnel hinauf und nun sah die Dalish wie sich am Ende des Ganges eine schwarze Masse bewegte. Sie kniff ihre Augen gegen die Dunkelheit zusammen und sah… stampfende Soldaten. Eine dunkle Horde, den tiefen Gräbern der Erde entstiegen in denen sie eigentlich hätten verrotten sollen. Die Bestien waren zurück, nur wenige aber alle waren von der Art der größeren Exemplare. Und ihnen hintendrein trottete ein Wesen wie es zuvor auf dem Schlachtfeld nicht gesehen ward. Ein Riese dieses Pandämoniums mit Hörnern, die seine eigenen waren und im Licht der Fackel speicheltriefenden Zähnen. Sofort fingerte Larissa ihren Bogen vom Rücken, zog einen der schwarzgefiederten Pfeile und schoss ihn den Treppengang hinab. Von Unten ertönte ein Kreischen und Scheppern und die Elfe war sich sicher, einen Gegner weniger begegnen zu müssen. Dennoch verdeckte der Körper des Trolls oder Riesen, oder was es war langsam das Licht der Fackelkörbe hinter ihm. Larissa zog noch einen Pfeil, besann sich dann aber eines Besseren, hechtete Treppenstufen hinauf und stürzte durch die Grotte zu ihren Gefährten. Diese sahen sie verständnislos an, als die Elfe nach Atem ringend bei ihnen ankam und Richtung Abstieg deutete.

    Die… die haben einen gehörnten Riesen! Und sie… sie kommen!“, brachte sie hervor und japste nach Luft.


    [Bild: Ritter_940_mini.jpg][Bild: Morgana_mini.jpg]

    Der Zauber erlosch und offenbarte die Frucht seiner grausamen Arbeit. Das Schlachtfeld war übersät von verkohlten und geschmolzenen Leichen der dunklen Brut. Die Luft war erfüllt vom Geruch von Rauch und verbrannten Fleisch. Artur hatte schon verbranntes Fleisch gerochen, aber dieser Geruch spottete jedem Vergleich. Die dunkle Brut beweiste das verbrannter Unrat noch schlechter roch als Unrat an sich. Artur nahm den Helm ab, und wich sich über die schweissnasse Stirn. Er hatte schon einige abscheuliche Schlachtfelder gesehen, aber dieses hier krönte in seiner Grausamkeit seine Erinnerungen. Aber anders als die Schlachtfelder in seine Erinnerung erfüllte ihn dieses nicht mit Bedauern oder Wehmut, sondern mit Freude.
    Hier gab es keine unschuldigen Opfer, keine Witwe würde diesen Toten nachtrauern, keine Waisen die Häuser der Gnade füllen. Jeder Tote hier war ein Geschenk an die Menschheit und das war ein sehr tröstlicher Gedanke. Artur musste lächeln, als er die Früchte seiner Arbeit sah. Selten war er stolzer auf die Früchte seiner Arbeit gewesen.
    Die Dalish machte ihm ein Kompliment, welches er mit einem freudigen Lächeln erwiderte. Sie brachte ihm Wasser, was zwar eine Geste des guten Willens war, aber nicht gerade das Getränk eines glorreichen Sieges. Oben am Sattel hatte er Vorräte um den Sieg zu feiern, aber das würde warten bis die Arbeit vollendet war. Er nahm einen Schluck Wasser, der trotz seiner Schlichtheit ein wahrer erfrischender Genuß war. Seine Kehle war während des Kampfes ausgetrocknet und schnell kehrten die Lebensgeister wieder zurück. Sein Körper hatte zwar einige Prellungen abbekommen, aber das würde auch wieder abklingen. Immerhin schien nichts gebrochen zu sein, was bei der Wucht der Schläge, fast ein Wunder war.

    Morgana war erschöpft. Die Beschwörung war anstrengend gewesen und hatte viele Magiereserven verbraucht. Aber das Ergebnis konnte sich sehen lassen. Noch nie hatte sie die Macht der starken Beschwörungen am lebenden Objekt ausprobieren können, aber das Resultat war außerordentlich. Unzählige verbrannte Leichen lagen in der Kaverne, vereendet durch Morganas Macht. Sie fühlte sich matt, was ihr wohl auch anzusehen war, da sich die Dalish nach ihrem Befinden erkundigte. Morgana winkte ab. Sie brauchte nur kurz eine Pause um ihre Reserven zu regenerieren. Die Dalish holte Trinkschläuche und Artur und sie begannen sich zu erfrischen.
    Freundlich hielt sie Morgana den Schlauch hin.
    "Sehe ich schon so bedürftig aus ?", schoß es ihr durch den Kopf, was auch ihr Blick ausdrückte, aber die Dalish bestand darauf mit einem blumigen Satz. Morgana nahm den Schlauch mit einem leichten lächeln entgegen.
    "Scheinbar wird es sich nie ändern, das ich von Elfen bemuttert werde", dachte sie und musste an Rhiannon denken. Der Gedanke zauberte ihr ein kleines lächeln auf ihr Gesicht.

    Artur sah die Elfe über das Schlachtfeld spazieren und auch er schaute sich um. Sein Blick erging über die verkohlten Reste der Brut und blieb schließlich am Helm des Hurlock Alpha hängen. Kurios, obwohl fast alles in der Kaverne verbrannt oder verschmolzen war, lag der Helm zwar verrußt, aber intakt inmitten der Asche, als ob er Artur verhöhnen wollte. Artur ging auf ihn zu und hob ihn auf. Der Schädel der sich darin befunden hatte, floß als eine breiige, eitrige Flüssigkeit aus ihm heraus und tropfte auf den Boden.
    Artur beschloß den Helm mitzunehmen, nicht als Trophäe denn daran hatte er kein Interesse, sondern als Beweis. Denn ohne würde ihm wohl nur schwerlich jemand glauben, womit sie es zu tun gehabt hatten. Er wollte es ja selbst kaum glauben bis der Feind vor ihm stand. Er begab sich zu Morgana zurück, die leicht zusammengekauert an der Felswand saß und sich ausruhte. Er war echt erstaunt, wie gut sie scheinbar mit der Schlacht zurechtgekommen war. Er fragte sich ,wieviele Menschen sie wohl schon mit Magie getötet hatte. Er legte den Helm neben den Wasserschlauch ab und nahm dafür seinen wieder auf den er dort abgelegt hatte.
    Plötzlich hörte er ein, kurzes hacken und drehte sich um . Er sah die Dalish auf eine Leiche einhacken und sie anschließend irgendwo hinkotzen. Er schaute mitleidig in ihre Augen. Nach seiner ersten richtigen Schlacht hatte er auch kotzen müssen und die war nicht so wie diese gewesen. Mit der Zeit gewöhnte man sich daran. Er ging zu Larissas Ruckack und legte den Wasserschlauch dort ab. Den Hurlock Helm legte er in eine Ecke. Dann wischte er sein Schwert ab.

    Morgana saß an eine Wand gelehnt und versuchte zu entspannen. Das Wasser hatte gutgetan, aber sie fühlte sich noch immer ein wenig schwach. Plötzlich hörte sie ein Geräusch und blickte auf. Die Dalish kotzte in irgendeine Ecke. Morgana konnte das nachvollziehen, es roch schrecklich hier und alles war voll mit verbrannten Fleisch. Und die Dalish hatte anders als Morgana, wahrscheinlich nicht jemanden schonmal die Haut vom Gesicht geschmolzen. Die macht der Magie konnte gewöhnungsbedürftig sein.
    Morgana dachte nach, wenn sie nochmal soviel zaubern müsste, würden ihre Manareserven nicht ausreichen und sie müsste Blutmagie nutzen.
    "Das wäre eine ganz dumme Idee", murmelte sie und schüttelte leicht den Kopf. "Das würden sie nicht verstehen."
    Nein, sie konnte vor ihren neuen Gefährten keine Blutmagie nutzen, wahrscheinlich würden sie dann versuchen sie zu töten. Und dann müsste Morgana sie töten. Das war absolut nicht in ihrem Interesse. Sie würde sich Lyriumtränke besorgen müssen, falls die zwei häufiger solche Aktionen durchführten. Und noch waren ihre Reserven ja nicht erschöpft. Jahrelange Übung zahlte sich halt aus.

    Artur besah sich die Kaverne genauer. Er betrachtete die Decke und sah, das auch das Inferno dort seine Spuren hinterlassen hatte. Sie sah leicht spröde und instabil aus, vom Feuer morsch gemacht. Und diese Kaverne war die verbindung zu den Tiefen Wegen...
    Auf einmal kam die Elfe angelaufen mit einem panischen Gesichtsausdruck und ihre Worte rissen Artur aus seinen Gedanken.
    Die… die haben einen gehörnten Riesen! Und sie… sie kommen!
    Artur hörte aufeinmal die Trommeln näher kommen. Und ein lautes Stampfen gefolgt von einen markanten Schrei der durch Mark und Bein ging. Auch Morgana hob den Kopf und erhob sich. Die Erschöpfung schien von ihr abgefallen und sie nahm entschlossen ihren Stab.
    Auch Artur setzte seine Helm auf und machte sich bereit. Die anbahnende Müdigkeit und Schmerzen vergingen, als das Adrenalin durch seine Adern pumpte. Entschlossen packte er den Griff seines Schwertes und erwartete das, was dort kommen mochte.
    Kadum Der Schlag wurde lauter. Kadum Das Wesen schien fast auf der Höhe zu sein. Kadum

    Nun sah Artur es, hinter einem kleinem Trupp von Hurlocks stehend, stand ein mindestens 4 Meter großer Riese mit gewaltigen Hörnern. Er war grau und trug mehrere Totenschädel als Gürtelschmuck über einem groben Lendenschurz. Er breitete seine gewaltigen Arme aus, wobei er zwei seiner Begleiter hinwegschleuderte. Aus seinem Maul erschall ein ohrenbetäubender Lärm der den dreien durch Mark und Bein ging. Artur schüttelte die aufkeimende Furcht hinweg und nahm eine Abwehrstellung ein. Der Oger hatte sie erblickt und nahm in ihre Richtung Schritt auf. Artur sah die Dalish auf ihn schießen, was aber wohl nicht sehr viel Wirkung erzielte und ihn nur zorniger machte. Plötzlich senkte der Oger sein Haupt wandte die Hörner Artur entgegen und nahm Bewegung auf, wie ein Stier auf der Wiese. Artur rammte seinen Fuss in den Boden, wobei er bezweifelte das ihm das etwas nutzen würde. Plötzlich sah er Morgana vor ihn treten.

    Morgana sah den Oger und Furcht erfüllte sie. Er war groß, hässlich und stark. Wenigstens wurde er nicht von vielen anderen begleitet. Er war zum Schlachtfest gekommen, leider zu spät um die Grillfeier mitzuerleben, wie Morgana zynisch einfiel. Die Pfeile der Dalish schienen ihn nicht groß zu kümmern, was Morgana nicht sehr wunderte. Seine Haut sah dick aus. Artur hatte sich in den Boden eingegraben, so sah es jedenfalls aus. Und die Kreatur rannte mit Tempo vor ihn zu wie ein Widder die Hörner nach vorne gebeugt.
    "Männer, mutiger als gesund für sie ist.", dachte sie und schob sich vor den überraschten Ritter.
    Die Kreatur kam nun direkt auf sie zugerannt. Den Stab auf sie gerichtet, die andere Hand mit der Handfläche in seine Richtung beschwor sie einen Kältekegel in Richtung des Ogers. Eiskristalle bildeten sich auf seiner Haut, seine Bewegungen wurden, aber nur spärlich langsamer. Morgana leitete mehr Energie in den Zauber um seine Wirkung zu verstärken. Eis überzog die Haut des Ogers doch er kam trotzdem näher. Kalter Schweiss lief Morgana herunter, als sie noch mehr Energie in Kälte umwandelte. Sie schloss die Augen um sich auf den Zauber konzentrien zu können und sah so nicht das Artur sich ihr von hinten näherte um sie beiseite zu ziehen.
    Als seine Hand ihre Schultern berührte, öffnete sie ihre Augen. Vor sich sah sie den Oger, kurz vor ihrem Gesicht, aber unbeweglich denn er war komplett gefroren. Morgana brach entkräftet zusammen.

    Artur fing die Hexe auf und zog sie zu der Felsenwand, wo sie sich mit einer Hand an die Wand lehnte und mit der anderen auf ihren Stab stützte. Sie war noch bei Bewusstsein, aber sah entkräftet aus.
    "Wie geht es euch. Alles in Ordnung ?", fragte er besorgt. Morgana blickte mit gequältem Gesichtsausdruck, aber einem lächeln zu ihm.
    "Ging mir nie besser.", sagte sie ironisch mit matter Stimme. Artur sah das nun die restlichen Hurlocks nach anfänglichen Schrecken auf sie zu kamen. Sie mussten sofort hier weg. Er zeigte auf eine markante und spröde Stelle in der Kavernendecke.
    "Schafft ihr es irgendwie noch einen Feuerball auf diesen Punkt zu schießen ?" Die Hexe erhob sich und stand wieder halbwegs aufrecht.
    "Ich denke schon. Aber dann werdet ihr mich wahrscheinlich ein wenig stützen müssen, auf dem weg nach draußen.", sagte sie und lächelte matt.
    "Wenn ihr das schafft, trage ich euch auch raus.", antwortete er mit entschlossenr Stimme.
    "Das wird nicht nötig sein.", antwortete sie stolz und packte ihren Stab fester. Artur sah sich um. Er sah Larissa Pfeile auf die ankommenden Feinde schießen und rief sie zu sich. Als sie hinter sie trat, stieß sich Morgana von der Wand ab und beschwor in ihrer Hand eine Feuerball, der immer größer wurde. Mit letzter Energie schoß sie ihn ab und traf die besagte Stelle. Zuerst passierte nichts, dann durchzogen Risse die Decke und Felsbrocken fielen hinunter. Die Risse wurden größer und immer mehr Gestein krachte mit lautem Getöse herunter und begruben die ankommende Brut und den gefrorenen Oger unter sich. Artur nahm in der einen Hand den Hurlock Helm und legte den Arm der geschwächten Morgana auf seine Schulter und stützte sie so auf dem Weg nach draussen. Larissa lief ihnen voraus, den Rucksack auf den Rücken geworfen. Sie verließen so schnell wie möglich die Engstellle und liefen durch die Gänge, während hinter ihnen die Kaverne mit lautem Getöse in sich zusammenkrachte.
    "Nichts wie raus hier, ich würde das Sonnenlicht gerne noch wiedersehen.", brüllte er in Larissas Richtung und beschleunigte seinen Schritt, die geschwächte Morgana mit sich ziehend.
    numberten ist offline Geändert von numberten (23.06.2015 um 23:41 Uhr)
  9. #349
    Ritter Avatar von Khardim
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    Zitat Zitat von Shepard Commander Beitrag anzeigen
    [Bild: Mini3.jpg]

    Gisele hob eine Augenbraue, als Elisa kurz schmerzhaft aufstöhnte. Niemand hatte sie berührt, nichts hatte sie gestriffen und doch huschte ein Schatten der Pein über ihr stolzes Gesicht. Jedoch war es der Anderen scheinbar unangenehm, denn sie setzt sofort mit einer Frage nach und lenkte das Thema auf Giseles Zukunftspläne. Die Kriegerin kümmerte sich nicht weiter um die körperliche Versehrtheit ihrer Gesprächspartnerin und antwortete: „Nun, scheinbar wird dieses Dorf hier von einem Monster, oder irgendeiner anderen bösartigen Kreatur heimgesucht. Meine Begleiterinnen und ich sind zwar auch erst heute hier angekommen, doch hat der… vermutliche Bürgermeister, des Dorfes mich sofort angesprochen und angeheuert“.
    Gisele sah, wie ein weiterer Schatten, jedoch von abschätzendem Charakter, Elisas Gesicht befiel.
    Ich bin Söldnerin“, gestand die Schwarzhaarige freimütig: „und um für meine Gefährten und mich eine erfolgreiche Weiterreise zu ermöglichen, nahm ich den Auftrag an, mich um dieses mystische Wesen in ihren sumpfartigen Wäldern zu kümmern. Sobald ich das erledigt habe, streiche ich meine Belohnung ein und dann geht es weiter zum Zirkel der Magie“.
    Gisele lächelte offen, dann deutete die mit einem Wink auf Elisas Bogen. „Ich kann froh sein, dass ich vor Euch hier eintraf. Andernfall hätte man Euch vermutlich diesen Job angeboten. Eine schöne Waffe ist das, auch wenn ich mich nie wirklich für den Fernkampf erwärmen konnte. Ich ziehe den Kampf Auge in Auge vor“, erklärte sie stolz und warf ihr schwarzes Haar zurück.
    Dennoch seht Ihr durchaus fähig aus. Habt Ihr eine Kampfausbildung genossen?
    Elisa wollte gerade zu einer Antwort ansetzten, als eine kleinere Gestalt zwischen die Beiden huschte und eine Gisele nur allzu vertraute Stimme sagte: „Schönen guten Abend, ich bin Maeya'alinh, eine von Giseles Gefährtinnen“.
    Es war natürlich Maeya´alinh, die sich mit schurkenhaften Fähigkeiten in die Taverne gestohlen hatte und nun Elisa mit vorgehaltener Hand bedrängte. Gisele wechselte nun wieder ins fereldrische, um ihre Elfenfreundin nicht außen vor zu lassen: „Elisá, dies ´ier ist die von mír erwä´nte Elfé. Maeya, das ist Elisá Beaumont aus Orlais!

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    Zitat Zitat von Sonmoon Beitrag anzeigen
    [Bild: onearmedava.jpg]
    "Ein mystisches Wesen aus den Sümpfen? Klingt ja fast wie aus einem Buch." Dann musste sie wieder lachen. "Ich? Oh nein, nein, dafür wäre ich nicht die Richtige. Zudem brauche ich auch kein Geld. Oh Erbauer, das klang jetzt sicher sehr eingebildet." Sie räusperte sich. "Nein, habe ich nicht, obwohl mein Bruder ein Chevalier ist. Alles selbst bei gebracht. Aber ohne überheblich zu klingen, ich bin dennoch ziemlich gut. Gestattet mir jedoch die Frage, wieso wollt ihr zum Zirkel? Und gerade jetzt?" Doch bevor die Unterhaltung weitergehen konnte wurde ihre Aufmerksamkeit auf die kleine Elfe gelenkt die sich jetzt in die Unterhaltung einklinkte. "Bonjour Maeya'alinh." Wow, ein echter Zungenbrecher, dieser Name, so dachte sie es sich gerade. "Mein Name ist Elisa. Eine interessante Paarung seid ihr beiden, das muss ich schon sagen". Beim Blick auf den hübschen Jadeanhänger um den Hals der kleinen Elfe juckten Elisa's Finger schon wieder so bedrohlich. "Du bist schlimmer als ein Kind." schimpfte sie innerlich mit sich selbst und konnte nicht verhindern dass ihr ein beinahe zu peinliches Grinsen über die Züge glitt.

    [Bild: Maeyaalinh_avatar.jpg]Maeya'alinh schmunzelte kurz über Elisas Bemerkung; ganz offensichtlich hatte sie Walla noch nicht kennen gelernt, die ja nun noch um einiges ,,interessanter" war, als sie selbst. Nichtsdestotrotz machte die große Frau einen sympathischen Eindruck auf sie, selbst als sie ihr unverholen ins Dekollteé schaute und dabei grinste. Was war nur los mit den Frauen in diesem Land? ,,Gisele, sag, hast Du Walla gesehen?", kehrte sie dann zu ihrem ersten Gedanken zurück. Ihr Spaziergang hatte sie hungrig werden lassen und die Zwergin war in diesen Belangen zweifelsohne die beste Ansprechpartnerin. ,,Wollen wir zu Abend essen? Ich muss Dir gleich noch etwas erzählen." Die Elfe wusste nicht, in wie weit Elisa von dem Auftrag wissen sollte, den Gisele angenommen hatte und auch wenn sie selbst kein Problem darin sah, über den Weg zum Moor zu berichten, so mochte es doch sein, dass die Kriegerin nicht im Beisein fremder Ohren darüber sprechen wollte. Einer spontanen Eingebung folgend wandte sie sich dann noch einmal zu Elisa um und musterte ihr Gesicht. Sie hatte tatsächlich ein gutes Gefühl bei dieser Unbekannten und ihr Instinkt hatte ihr in all den Jahren fast noch öfter geholfen als Magie.
    ,,Wollt Ihr Euch nicht zu uns gesellen, Elisa?", fragte sie offenherzig. Bisher hatte sie mit spontanen Begegnungen in unbekannten Dörfern ja Glück gehabt, also warum es nicht noch einmal versuchen? Wenn Gisele Bedenken haben sollte, so konnte man alles weitere ja noch später unter sich besprechen.


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    Zitat Zitat von Forenperser Beitrag anzeigen
    [Bild: rsz_1scarred.jpg]
    "Ungh...hehe....ah...Slim, nicht....."
    Halbherzig und mit zugekniffenen Augen drückte er den Kopf seines Freundes weg der versuchte ihn durch Anstubsen mit seiner kühlen Schnauze zum Aufstehen zu bewegen. Nach ein paar Minuten erbarmte er sich schließlich und richtete sich auf. Sein erster Griff war wie immer zu seinem Helm, dann sah er ob sein Reisegefährte schon auf war. Dieser lag allerdings noch und schien zu schlafen. Sich noch ein letztes Mal streckend stand Talorr auf und raffte seinen Krempel zusammen. "Es wird Zeit." Mit sanfter Gewalt stieß er Darius mit der stumpfen Seite seines Speeres an. "Wir haben noch eine äußerst lange Reise vor uns. Und wer weiß was hier momentan alles lauert...."
    [Bild: Dethmold_Avatar.jpg]Ein stumpfer Stoß in die Flanke ließ Darius wach werden. Er drehte sich auf seinem provisorischen Nachtlager herum und sah Talorr über sich stehen, der bereits reisefertig war. Tüchtig war der Söldner, das musste man ihm lassen, auch wenn sein Weltbild anscheinend erschreckend klein war. Der Ben-Hassrath erhob sich und kleidete sich an. Es war ein kühler Morgen, der den Tau noch nicht ganz von den Ästen und dem Gras hatte vertreiben können. Dünne Schwaden von Bodennebel lagen im Graben neben der Straße, von der sie abgewichen waren, um an dieser Stelle zu rasten. Darius spürte Tatendrang in sich aufsteigen; Talorr hatte ihn grade zur rechten Zeit geweckt, der Tag war noch jung und sie würden eine ordentliche Strecke zurücklegen können, wenn sie keine Zeit vertrödelten. ,,Wart Ihr schon mal in diesen Landen unterwegs?", fragte er seinen Begleiter während er seine Kappe auf setzte und seinen Stab zur Hand nahm. Kalte und frische Luft flutete in seine Lungen als er sich anschickte aufzubrechen. Er drehte sich kurz um und gab dem Söldner zu verstehen, dass er aufbrechen wollte. ,,Wir gehen erst einmal eine Weile und frühstücken dann.", verkündete er. Noch waren die Straßen nur spärlich bevölkert und außerdem brannte der Eifer in dem alten Mann. Es waren noch viele Meilen bis Gwaren und er würde keine Verzögerungen hinnehmen, die nicht unbedingt nötig waren.
    Khardim ist offline
  10. #350
    Auserwählter Avatar von Shepard Commander
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    Zitat Zitat von Khardim Beitrag anzeigen
    [Bild: Dethmold_Avatar.jpg]Darius schnalzte abschätzig mit der Zunge: ,,Und was haben Euch diese ,,freien" Entscheidungen gebracht? Ihr seid allein in einem Land voller Ungebildeter, die Euresgleichen fürchten und verachten. Ihr lebt von der Hand in den Mund und habt niemanden, der sich um Euch schert außer einem Tier, das sich vermutlich noch an Euren Eingeweiden laben wird, wenn Ihr eines Tages nicht mehr seid." Er war diese Diskussionen um den angeblich freien Willen so Leid, aber er führte sie jedes Mal mit der gleichen Entschlossenheit. Jeder, der am Qun zweifelte, führte dieses Argument an und es war seine Aufgabe, ihnen allen zu zeigen, dass es ins Leere lief. ,,Ich habe mich für das Qun entschieden, aus ebenso freien Stücken wie Ihr dieses Leben wie Ihr es nennt gewählt habt. Das Qun ordnet die Welt und beseitigt das Chaos, das Euresgleichen mit Ihrem freien Willen geschaffen haben: Jeder sucht nach seinem Platz und nach dem Sinn im Leben anstatt das große Bild, das Wohl aller im Auge zu haben." Der Ben-Hassrath sprach schnell, aber nicht hektisch. Er hatte diese Worte schon so oft gesagt und neben der jahrelange Routine schwang auch immer noch die gleiche Überzeugung mit, die ihn einst ergriffen hatte, als er zum Qun gekommen war. ,,Jeder von uns hat einen Platz und einen Zweck, Talorr. Ihn zu leugnen ist genau so als würde man die Welt selbst leugnen. Anstatt übereinander her zu fallen könnten wir Ordnung und Frieden schaffen! Wir..." Darius brach ab. Er holte tief Luft und schüttelte langsam den Kopf. Nicht zu viel auf einmal, das war die Devise. Jeder noch so empfängliche Kabethari kam irgendwann an den Punkt, wo er sich zu vielen Neuerungen gegenüber verschloss und Zeit brauchte, zu verstehen, was er gehört hatte. Und wie es aussah war Talorr alles andere als empfänglich. ,,Nun gut, wir wollen nicht streiten.'', wiegelte Darius daher ab. ,,Wir sollten schlafen. Ich denke nicht, dass es notwendig sein wird, dass Ihr wach bleibt und Acht gebt, was denkt Ihr?''



    [Bild: Rafael_2.jpg]„Seid Ihr begriffsstutzig, Hauptmann? Es kostet natürlich Zoll unser Tor zu nutzen, von unserem wunderbaren Dörflein ganz zu schweigen“. Wären seine Zähne nicht vor Wut aufeinandergepresst gewesen, so wäre vermutlich Rafaels Mund aufgeklappt in Anbetracht dieser bodenlosen Frechheit. Er erwog grade, das Tor mitsamt seiner tolldreisten Wachmannschaft über den Haufen zu werfen, als sich plötzlich Ser Robert zu Wort meldete und dabei durchscheinen ließ, dass er Rafaels Initiative eventuell sogar unterstützt hätte.
    Der Rest des Gespräches sowie die anschließende Führung durch das Kaff verliefen kurz und lieblos und in Anbetracht der verwahrlosten Kirche beschlich selbst den Magier das Gefühl, dass es falsch war, einen Ort wie diesen derartig verkommen zu lassen. Während Kilian mit dem Anführer der Wachen sprach, betrachtete Rafael die Ruine betreten. Sie wirkte weniger unfreundlich als viel mehr traurig. Hier würden sie keine Hilfe von Templern bekommen. Er seufzte kurz, wandte sich ab und spürte dann förmlich, wie seine Laune schlagartig besser wurde, als er etwas von einer Taverne hörte. Nach den Entbehrungen der letzten Nacht war das ansonsten so primitive Bedürfnis nach einem festen Dach über dem Kopf und einem vollen Krug in der Hand nahezu übermächtig geworden. Auffällig unauffällig schlich er sich an Kilian und den Soldaten heran und bemerkte dabei, dass offenbar auch Cedrics Aufmerksamkeit geweckt worden war. Dem Magier war es für den Moment egal ob die verstärkte Neigung des jungen Templers zu derart weltlichen Belangen sein Verschulden war, denn selbst wenn es nicht der Fall sein sollte so hielt er es doch für einen Wesenszug, der dem Lockenkopf nicht schlecht stand. So resignierend wie Kilian ihn und Cedric ihrer Wege, also in Richtung Taverne, ziehen ließ, sprach jedoch dafür, dass die Schuldfrage diesbezüglich zumindest für den Hauptmann geklärt war.
    Federnden Schrittes kam das Gespann dann auch tatsächlich bei der besten, weil einzigen, Schänke am Platz an. In Anbetracht der Größe und der Abgeschiedenheit des Ortes war Rafael angenehm von den Ausmaßen dieser Dorfkneipe überrascht: Mit drei Stockwerken, einem gepflasterten Vorplatz und einer Tür, durch die selbst Ser Robert gehen konnte, ohne den Kopf einziehen zu müssen, hätte diese Taverne den Vergleich mit einigen Gaststätten in Kirkwalls Oberstadt nicht zu scheuen brauchen. Der Magier hielt kurz inne, um das Gebäude überhaupt erst richtig erfassen zu können, wurde dann aber plötzlich von einer kleinen Gestalt abgelenkt, die sein Auge auf sich zog: Ein Mädchen, vielleicht sechs Jahre alt, schrubbte mit einem Besen, der länger war als sie selbst, die Pflastersteine vor dem Haus und befreite sie so von dem Unrat, der durch den Regen der vergangenen Nacht hervorgespült worden war. Die Kleine war barfuß und die Lumpen, in die man sie gesteckt hatte, passten eher zu dem erbauerverlassenen Dorf als die riesige Taverne, die fast wie ein Fremdkörper aus dessen Mitte aufragte. ,,Wollen wir rein gehen?", fragte Cedric und stieß ihn an. ,,Ja, natürlich..." Rafael löste seinen Blick von dem kleinen Mädchen und folgte dem Templer. Als sie grade die Tür erreicht hatten, streckte plötzlich eine alte Frau den Kopf heraus, sah sich kurz um und schrie dann, als sie die Kurze mit dem langen Besen entdeckt hatte: ,,Cosette! Wirst du dich wohl beeilen! Du musst noch Wasser vom Brunnen holen!" So schnell wie sie erschienen war verschwand die Alte auch wieder im Inneren und hörte das leise ,,Ja, Mama'' des Mädchens gar nicht mehr. Rafael schaute noch einmal zu ihr zurück und schüttelte den Kopf. Er war gewiss nicht in einem derart prächtigen Haus groß geworden, aber so hatte ihn seine Mutter nie behandelt.
    Cedric und der Magier betraten schließlich die Taverne und fanden einen größtenteils leeren Schankraum vor. Vermutlich waren die meisten Dorfbewohner noch dabei die Schäden des Sturms zu reparieren oder damit beschäftigt, nichtsahnende Reisende am Tor mit frechen Forderungen zu bedrängen. Der Eingangstür gegenüber verschwand eine Treppe im oberen Stockwerk und ließ vermuten, dass es dort Zimmer für Gäste gab. Rafael fragte sich kurz, wer in einem Dorf wie diesem absteigen sollte und ging, flankiert von Cedric, zum Tresen. Da der Wirt nicht zu sehen war, räusperte sich der Magier vernehmlich und klopfte einmal kräftig auf das solide Stück Handwerkskunst, auf dem in der Taverne die Getränke serviert wurden. Zu ihrer Rechten flog eine Tür auf und herein kam ein stämmig gebauter Mann jenseits seines besten Alters. Während seine rote Nase ihn als guten Kunden seiner eigenen Person verriet, ließ der Geruch, der an ihm haftete, darauf schließen, dass er zusätzlich noch als Koch tätig und darin nicht besonders begabt war. Rafael vermutete eine Variante des berüchtigten fereldener Eintopfs, der angebrannt war, konnte das Aroma jedoch nicht eindeutig zuordnen.
    ,, Was darf's sein, m... oh!" Die Augen des Wirtes weiteten sich, als er Cedric in seiner Rüstung sah. Offenbar waren Templer kein häufiger Anblick in seiner Schänke, seit die Kirche verwahrlost war. ,,Seid gegrüßt, Ser!", rief er aus und verbeugte sich für einen Mann seiner Leibesfülle auffallend agil. ,,Herzlich willkommen im Weißen Falken, ich freue mich, Euch hier begrüßen zu dürfen!" Cedric wusste gar nicht, wie ihm geschah, so schnell hatte ihn der Wirt an einen der nahestehenden Tische bugsiert und ihm einen Platz mehr aufgezwungne als angeboten. ,,Es ist mir eine Ehre, einen Templer hier bewirten zu dürfen! Sagt, was möchtet ihr trinken?" Noch bevor Cedric antworten konnte, ergriff Rafael das Wort, der bisher vollkommen ignoriert worden war: ,,Ein großes Bier für den edlen Streiter Andrastes und ein weiteres für mich, der die erste Runde zahlt." Mit diesen Worten drückte er dem Wirt ein Silberstück in die Hand, schob sich an seinem auslandenden Bauch vorbei und setzte sich zu Cedric an den Tisch. ,,Natürlich, sehr wohl, kommt sofort!" Der Mann überschlug sich förmlich auf dem Weg zum Tresen und zog dabei die Blicke der wenigen anderen Gäste auf sich, die einen derartigen Eifer scheinbar nicht von ihm gewohnt waren. Nachdem sich der Magier gesetzt hatte, atmete er einmal tief durch, um zur Ruhe zu kommen. Wieder steig Müdigkeit in ihm auf, aber diesmal nicht die verzehrende, die ihn nach seinem Zauber ergriffen hatte. Eine wohlige Erschöpfung machte sich in ihm breit und als Kilian nach ein paar Minuten durch die Tür trat, winkte Rafael ihm, obwohl sie in dem fast leeren Raum kaum zu übersehen waren. Der Hauptmann erreicht den Tisch im gleichen Moment wie der Wirt, der beinahe die beiden Bierkrüge fallen gelassen hätte, als er plötzlich noch einen zweiten Templer in seiner Taverne erblickte. ,,Hauptmann, setzte Euch doch zu uns.", sagte Cedric ausgelassen, aber doch noch respektvoll. Spätestens seit den Geschehnissen auf Erics Hof hatte er verinnerlicht, dass es Grenzen gab, die geachtet werden mussten. Während Rafael auf seinem Stuhl döste, dachte er auf einmal kurz an Lady Gwen. Er hatte keine Zweifel daran, dass Ser Robert gut auf sie Acht geben würde, doch wurde ihm auch klar, dass sie sie hier wohl kaum würden loswerden können. Er atmete ein weiteres Mal tief durch und beschloss, sich diesen Fragen erst nach seinem Bier zu widmen.


    [Bild: aGJXRNlZ0LYa3soe9Kiliansmall.jpg]

    Der Nachmittag neigte sich dem Ende zu und der Abend bereitete sich auf seinen Auftritt vor. Draußen vor der Taverne in der sich die Gruppe einquartiert hatte flammten Fackeln auf, die von den behelmten Nachtwächtern entzündet wurden. Ihr Licht glomm schwach durch die blass-grünen Butzenscheiben und warf kaum einen Schein ins Innere der Taverne. Kilian hatte sich an einen Tisch etwas abseits seiner Kameraden verzogen und sein Tagebuch hervorgekramt. Die Regengüsse der letzten Nacht waren auch an dem Büchlein nicht spurlos vorbei gegangen. Das Papier der oberen Seite des Manuskripts war durch die Feuchtigkeit und das anschließende Trocknen wellig und knitterig geworden und ein paar der Worte Kilians vergangener Gedanken waren durch das Wasser verlaufen und nicht mehr zur Gänze erkennbar. Der Templer fluchte leise, prüfte die Worte und besserte die verlaufenen Stellen mit einem feinen Federkiel nach. Das flackernde Licht einer Kerze spendete ihm die dazu nötige Helligkeit. Nach getaner Wiederherstellung vergangener Zeilen die seine Gedanken beim Lesen anregten, setzte er sich an einen neuen Eintrag. In ihm beschrieb er die beschwerliche Reise. Er war mürrisch, schlecht auf alles und jeden zu sprechen. Diese Reise hätte ein unkompliziertes Stück schweigsamen Nebeneinanderschlenderns werden sollen, doch war sie zu einem wahren Kraftakt ausgeartet. Seinen neuesten Eintrag beendete er mit den Worten: „Der Erbauer hasst und alle!“ Vom Nachbartisch drang das laute Knallen eines wuchtig abgestellten Bierkrugs und das schallende Lachen Cedrics herüber. Der Templerrekrut und Rafael hatten inzwischen ihren sicherlich dritten Becher Schwarzbier geleert, was ihre Stimmung stark gehoben, ihre Geldbeutel jedoch um ein paar Münzen erleichtert hatte. Der Hauptmann war einen finsteren Blick an den Nebentisch. Da Cedric jedoch mit dem Rücken schräg vor ihm saß, bemerkte der Jüngling dies nicht und Rafael prostete Kilian nur provokativ zu.

    Der Hauptmann seufzte, schaute auf das zerknitterte Papier vor ihm, glättete die Seiten und begutachtete seine Handschrift. Schließlich seufzte er noch einmal und strich in perfekt gerader Linie den letzten, frevelhaften Satz aus seinen Aufzeichnungen. Dann klappte er den ledernen Deckel des Buches zu, griff zu seinem Bierkrug und nahm einen kräftigen Schluck. Der Trunk war bereits pisswarm und durch stundenlanges Herumstehen bar jeden wirklichen Geschmacks, vielleicht ein Grund warum Rafael und Cedric einen Krug nach dem Nächsten orderten. Auch Eke war in die Taverne getreten, hatte sich an denselben Tisch wie die Beiden gesetzt und Rafaels feindseligen Augenkontakt ignoriert. Neben ihm lehnte sein mächtiger Schild, während er seinen hässlichen Helm auf den Tisch donnerte. Offensichtlich verspürte auch Eke ein gewisses Unwohlsein in dem Dorf und wollte keinesfalls als schutzlos erscheinen. Vielleicht war er aber auch nur ein grobschlächtiger Angeber, der sich gerne als großer Krieger produzierte. Tatsächlich kümmerte es Kilian sehr wenig, denn morgen würden sie hoffentlich ihre Pferde bekommen und dann in wenigen Tagen beim Turm angelangen. Sobald Rafael und Ismael an ihrem Ziel waren, würde der Hauptmann Ekes Fratze nie mehr sehen müssen.

    „Hauptmann, kommt herüber und betrinkt Euch mit uns!“, donnerte Eke, der sich gerade einen großen Teller lokalen Essens und einen halben Liter Starkbier bestellt hatte und winkte den Templer herüber. „Wir haben nicht nur eine Schlacht, sondern auch den Sturm des Jahrtausends überlebt!“, rief Eke weiter und grinste breit. „Wenn das kein Grund ist sich mal so richtig volllaufen zu lassen, dann weiß ich es auch nicht“.
    Templer betrinken sich nie!“, antwortete Kilian verhohlen und verschränkte die Arme. Er sah wie Cedric den Kopf so weit wie möglich abwandte um bloß keinen Blickkontakt mit dem Hauptmann herzustellen. Doch dieser hatte keine Lust auf Gesellschaft. Daher war es ihm auch mehr als Recht, dass Ser Robert Oben die erste Wache bei den Gefangenen hielt und der Hauptmann nicht gezwungen war, mit dem zugegeben schweigsamen, doch stets aufmerksamen Templer zusammen zu sitzen.
    „Ein Ritter ist ein Ritter und ein Kirchenbruder ein Kirchenbruder!“, protestierte Eke und winkte erneut. Kilian schüttelte den Kopf und schließlich winkte Eke ab. Dessen Aufmerksamkeit wurde ohnehin von der riesigen Platte mit geräuchertem Schinken, gebackenen Wurzeln und Süßkartoffeln und zerhackten Kräutern abgelenkt, die ihm von einer alternden Wirtin mit zotteligen, grauen Haaren in denen ein paar abgebrochenen Kammzähne steckten, vorgesetzt wurde.
    „Aaah, so lob ich mir das! Ein großer Krug Bier und etwas Ordentliches zu mampfen!“, erklärte Eke munter und presste zur lautstarken Untermalung seines Wohlgefühls eine gewaltige Menge Luft aus seinem Darm, was neben einer mittelmäßig starken Vibration der Holzbank ein ungezügeltes Auflachen Cedrics zufolge hatte. Zum ersten Mal grinste der Soldat den jungen Templer an und obwohl seine gute Laune aufgrund der vorherrschenden Antipathie nicht ansteckten war, grinste der Lockenkopf zurück.

    Kilian starrte noch eine Weile in sein Bier. Das schwarze Gesöff schwappte in dem Tonkrug umher, wenn der Ritter es schaukelte. Er war in Gedanken versunken, in Gedanken, die seine Seele peinigten und derer er letztlich nicht nachhängen wollte. Um sich auf andere Gedanken zu bringen, stand er auf und setzte sich zu Templer und Magier. Cedric räumte sofort einen Freiraum für seinen Hauptmann.
    „Hauptmann… möchtet Ihr etwas trinken?“, fragte Cedric.
    Nein danke, mein Junge. Und du solltest auch aufhören!“, antwortete Kilian auf das leichte Lallen des Rekruten ansprechend. Inzwischen war der fünfte Krug begonnen worden und die Themen waren, wie immer, ausschweifender geworden und Cedric hatte versucht Rafael erneut ein paar schlüpfrige Stories zu entlocken. Eke versuchte sich indes bei einem Kartenspiel am Nachbartisch mit ein paar Dörflern.
    Herr Marlov, wenn Ihr mir die Frage erlaubt; was gedenkt ihr zu tun, sobald wir den Turm erreicht haben? Hattet Ihr eine bestimmte Funktion in Kirkwall inne?
    Diese Frage war von aufrichtigem Interesse und nicht nur geringschätziger Smalltalk. Der Hauptmann kannte die Pflichten der Templer, er kannte ihren Sinn. Auch die Magier bekleideten wichtige Positionen und Ämter, doch manche der Magier vegetierten einfach nur dahin und bemühten sich, die Gefahr der Besessenheit möglichst gering zu halten. Kilian schätze jene, die mit der ihnen vom Erbauer verliehenen Macht zu arbeiten wussten jedoch weit höher und seiner Meinung nach, sollten weit mehr Magier in verantwortungsvolle Arbeiten zum Wohle der Welt eingebunden werden.
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    [Bild: Ritter_940_mini.jpg][Bild: Morgana_mini.jpg]

    Der Zauber erlosch und offenbarte die Frucht seiner grausamen Arbeit. Das Schlachtfeld war übersät von verkohlten und geschmolzenen Leichen der dunklen Brut. Die Luft war erfüllt vom Geruch von Rauch und verbrannten Fleisch. Artur hatte schon verbranntes Fleisch gerochen, aber dieser Geruch spottete jedem Vergleich. Die dunkle Brut beweiste das verbrannter Unrat noch schlechter roch als Unrat an sich. Artur nahm den Helm ab, und wich sich über die schweissnasse Stirn. Er hatte schon einige abscheuliche Schlachtfelder gesehen, aber dieses hier krönte in seiner Grausamkeit seine Erinnerungen. Aber anders als die Schlachtfelder in seine Erinnerung erfüllte ihn dieses nicht mit Bedauern oder Wehmut, sondern mit Freude.
    Hier gab es keine unschuldigen Opfer, keine Witwe würde diesen Toten nachtrauern, keine Waisen die Häuser der Gnade füllen. Jeder Tote hier war ein Geschenk an die Menschheit und das war ein sehr tröstlicher Gedanke. Artur musste lächeln, als er die Früchte seiner Arbeit sah. Selten war er stolzer auf die Früchte seiner Arbeit gewesen.
    Die Dalish machte ihm ein Kompliment, welches er mit einem freudigen Lächeln erwiderte. Sie brachte ihm Wasser, was zwar eine Geste des guten Willens war, aber nicht gerade das Getränk eines glorreichen Sieges. Oben am Sattel hatte er Vorräte um den Sieg zu feiern, aber das würde warten bis die Arbeit vollendet war. Er nahm einen Schluck Wasser, der trotz seiner Schlichtheit ein wahrer erfrischender Genuß war. Seine Kehle war während des Kampfes ausgetrocknet und schnell kehrten die Lebensgeister wieder zurück. Sein Körper hatte zwar einige Prellungen abbekommen, aber das würde auch wieder abklingen. Immerhin schien nichts gebrochen zu sein, was bei der Wucht der Schläge, fast ein Wunder war.

    Morgana war erschöpft. Die Beschwörung war anstrengend gewesen und hatte viele Magiereserven verbraucht. Aber das Ergebnis konnte sich sehen lassen. Noch nie hatte sie die Macht der starken Beschwörungen am lebenden Objekt ausprobieren können, aber das Resultat war außerordentlich. Unzählige verbrannte Leichen lagen in der Kaverne, vereendet durch Morganas Macht. Sie fühlte sich matt, was ihr wohl auch anzusehen war, da sich die Dalish nach ihrem Befinden erkundigte. Morgana winkte ab. Sie brauchte nur kurz eine Pause um ihre Reserven zu regenerieren. Die Dalish holte Trinkschläuche und Artur und sie begannen sich zu erfrischen.
    Freundlich hielt sie Morgana den Schlauch hin.
    "Sehe ich schon so bedürftig aus ?", schoß es ihr durch den Kopf, was auch ihr Blick ausdrückte, aber die Dalish bestand darauf mit einem blumigen Satz. Morgana nahm den Schlauch mit einem leichten lächeln entgegen.
    "Scheinbar wird es sich nie ändern, das ich von Elfen bemuttert werde", dachte sie und musste an Rhiannon denken. Der Gedanke zauberte ihr ein kleines lächeln auf ihr Gesicht.

    Artur sah die Elfe über das Schlachtfeld spazieren und auch er schaute sich um. Sein Blick erging über die verkohlten Reste der Brut und blieb schließlich am Helm des Hurlock Alpha hängen. Kurios, obwohl fast alles in der Kaverne verbrannt oder verschmolzen war, lag der Helm zwar verrußt, aber intakt inmitten der Asche, als ob er Artur verhöhnen wollte. Artur ging auf ihn zu und hob ihn auf. Der Schädel der sich darin befunden hatte, floß als eine breiige, eitrige Flüssigkeit aus ihm heraus und tropfte auf den Boden.
    Artur beschloß den Helm mitzunehmen, nicht als Trophäe denn daran hatte er kein Interesse, sondern als Beweis. Denn ohne würde ihm wohl nur schwerlich jemand glauben, womit sie es zu tun gehabt hatten. Er wollte es ja selbst kaum glauben bis der Feind vor ihm stand. Er begab sich zu Morgana zurück, die leicht zusammengekauert an der Felswand saß und sich ausruhte. Er war echt erstaunt, wie gut sie scheinbar mit der Schlacht zurechtgekommen war. Er fragte sich ,wieviele Menschen sie wohl schon mit Magie getötet hatte. Er legte den Helm neben den Wasserschlauch ab und nahm dafür seinen wieder auf den er dort abgelegt hatte.
    Plötzlich hörte er ein, kurzes hacken und drehte sich um . Er sah die Dalish auf eine Leiche einhacken und sie anschließend irgendwo hinkotzen. Er schaute mitleidig in ihre Augen. Nach seiner ersten richtigen Schlacht hatte er auch kotzen müssen und die war nicht so wie diese gewesen. Mit der Zeit gewöhnte man sich daran. Er ging zu Larissas Ruckack und legte den Wasserschlauch dort ab. Den Hurlock Helm legte er in eine Ecke. Dann wischte er sein Schwert ab.

    Morgana saß an eine Wand gelehnt und versuchte zu entspannen. Das Wasser hatte gutgetan, aber sie fühlte sich noch immer ein wenig schwach. Plötzlich hörte sie ein Geräusch und blickte auf. Die Dalish kotzte in irgendeine Ecke. Morgana konnte das nachvollziehen, es roch schrecklich hier und alles war voll mit verbrannten Fleisch. Und die Dalish hatte anders als Morgana, wahrscheinlich nicht jemanden schonmal die Haut vom Gesicht geschmolzen. Die macht der Magie konnte gewöhnungsbedürftig sein.
    Morgana dachte nach, wenn sie nochmal soviel zaubern müsste, würden ihre Manareserven nicht ausreichen und sie müsste Blutmagie nutzen.
    "Das wäre eine ganz dumme Idee", murmelte sie und schüttelte leicht den Kopf. "Das würden sie nicht verstehen."
    Nein, sie konnte vor ihren neuen Gefährten keine Blutmagie nutzen, wahrscheinlich würden sie dann versuchen sie zu töten. Und dann müsste Morgana sie töten. Das war absolut nicht in ihrem Interesse. Sie würde sich Lyriumtränke besorgen müssen, falls die zwei häufiger solche Aktionen durchführten. Und noch waren ihre Reserven ja nicht erschöpft. Jahrelange Übung zahlte sich halt aus.

    Artur besah sich die Kaverne genauer. Er betrachtete die Decke und sah, das auch das Inferno dort seine Spuren hinterlassen hatte. Sie sah leicht spröde und instabil aus, vom Feuer morsch gemacht. Und diese Kaverne war die verbindung zu den Tiefen Wegen...
    Auf einmal kam die Elfe angelaufen mit einem panischen Gesichtsausdruck und ihre Worte rissen Artur aus seinen Gedanken.
    Die… die haben einen gehörnten Riesen! Und sie… sie kommen!
    Artur hörte aufeinmal die Trommeln näher kommen. Und ein lautes Stampfen gefolgt von einen markanten Schrei der durch Mark und Bein ging. Auch Morgana hob den Kopf und erhob sich. Die Erschöpfung schien von ihr abgefallen und sie nahm entschlossen ihren Stab.
    Auch Artur setzte seine Helm auf und machte sich bereit. Die anbahnende Müdigkeit und Schmerzen vergingen, als das Adrenalin durch seine Adern pumpte. Entschlossen packte er den Griff seines Schwertes und erwartete das, was dort kommen mochte.
    Kadum Der Schlag wurde lauter. Kadum Das Wesen schien fast auf der Höhe zu sein. Kadum

    Nun sah Artur es, hinter einem kleinem Trupp von Hurlocks stehend, stand ein mindestens 4 Meter großer Riese mit gewaltigen Hörnern. Er war grau und trug mehrere Totenschädel als Gürtelschmuck über einem groben Lendenschurz. Er breitete seine gewaltigen Arme aus, wobei er zwei seiner Begleiter hinwegschleuderte. Aus seinem Maul erschall ein ohrenbetäubender Lärm der den dreien durch Mark und Bein ging. Artur schüttelte die aufkeimende Furcht hinweg und nahm eine Abwehrstellung ein. Der Oger hatte sie erblickt und nahm in ihre Richtung Schritt auf. Artur sah die Dalish auf ihn schießen, was aber wohl nicht sehr viel Wirkung erzielte und ihn nur zorniger machte. Plötzlich senkte der Oger sein Haupt wandte die Hörner Artur entgegen und nahm Bewegung auf, wie ein Stier auf der Wiese. Artur rammte seinen Fuss in den Boden, wobei er bezweifelte das ihm das etwas nutzen würde. Plötzlich sah er Morgana vor ihn treten.

    Morgana sah den Oger und Furcht erfüllte sie. Er war groß, hässlich und stark. Wenigstens wurde er nicht von vielen anderen begleitet. Er war zum Schlachtfest gekommen, leider zu spät um die Grillfeier mitzuerleben, wie Morgana zynisch einfiel. Die Pfeile der Dalish schienen ihn nicht groß zu kümmern, was Morgana nicht sehr wunderte. Seine Haut sah dick aus. Artur hatte sich in den Boden eingegraben, so sah es jedenfalls aus. Und die Kreatur rannte mit Tempo vor ihn zu wie ein Widder die Hörner nach vorne gebeugt.
    "Männer, mutiger als gesund für sie ist.", dachte sie und schob sich vor den überraschten Ritter.
    Die Kreatur kam nun direkt auf sie zugerannt. Den Stab auf sie gerichtet, die andere Hand mit der Handfläche in seine Richtung beschwor sie einen Kältekegel in Richtung des Ogers. Eiskristalle bildeten sich auf seiner Haut, seine Bewegungen wurden, aber nur spärlich langsamer. Morgana leitete mehr Energie in den Zauber um seine Wirkung zu verstärken. Eis überzog die Haut des Ogers doch er kam trotzdem näher. Kalter Schweiss lief Morgana herunter, als sie noch mehr Energie in Kälte umwandelte. Sie schloss die Augen um sich auf den Zauber konzentrien zu können und sah so nicht das Artur sich ihr von hinten näherte um sie beiseite zu ziehen.
    Als seine Hand ihre Schultern berührte, öffnete sie ihre Augen. Vor sich sah sie den Oger, kurz vor ihrem Gesicht, aber unbeweglich denn er war komplett gefroren. Morgana brach entkräftet zusammen.

    Artur fing die Hexe auf und zog sie zu der Felsenwand, wo sie sich mit einer Hand an die Wand lehnte und mit der anderen auf ihren Stab stützte. Sie war noch bei Bewusstsein, aber sah entkräftet aus.
    "Wie geht es euch. Alles in Ordnung ?", fragte er besorgt. Morgana blickte mit gequältem Gesichtsausdruck, aber einem lächeln zu ihm.
    "Ging mir nie besser.", sagte sie ironisch mit matter Stimme. Artur sah das nun die restlichen Hurlocks nach anfänglichen Schrecken auf sie zu kamen. Sie mussten sofort hier weg. Er zeigte auf eine markante und spröde Stelle in der Kavernendecke.
    "Schafft ihr es irgendwie noch einen Feuerball auf diesen Punkt zu schießen ?" Die Hexe erhob sich und stand wieder halbwegs aufrecht.
    "Ich denke schon. Aber dann werdet ihr mich wahrscheinlich ein wenig stützen müssen, auf dem weg nach draußen.", sagte sie und lächelte matt.
    "Wenn ihr das schafft, trage ich euch auch raus.", antwortete er mit entschlossenr Stimme.
    "Das wird nicht nötig sein.", antwortete sie stolz und packte ihren Stab fester. Artur sah sich um. Er sah Larissa Pfeile auf die ankommenden Feinde schießen und rief sie zu sich. Als sie hinter sie trat, stieß sich Morgana von der Wand ab und beschwor in ihrer Hand eine Feuerball, der immer größer wurde. Mit letzter Energie schoß sie ihn ab und traf die besagte Stelle. Zuerst passierte nichts, dann durchzogen Risse die Decke und Felsbrocken fielen hinunter. Die Risse wurden größer und immer mehr Gestein krachte mit lautem Getöse herunter und begruben die ankommende Brut und den gefrorenen Oger unter sich. Artur nahm in der einen Hand den Hurlock Helm und legte den Arm der geschwächten Morgana auf seine Schulter und stützte sie so auf dem Weg nach draussen. Larissa lief ihnen voraus, den Rucksack auf den Rücken geworfen. Sie verließen so schnell wie möglich die Engstellle und liefen durch die Gänge, während hinter ihnen die Kaverne mit lautem Getöse in sich zusammenkrachte.
    "Nichts wie raus hier, ich würde das Sonnenlicht gerne noch wiedersehen.", brüllte er in Larissas Richtung und beschleunigte seinen Schritt, die geschwächte Morgana mit sich ziehend.


    [Bild: Larissa_klein4.jpg]

    Larissa konnte kaum glauben, dass Morganas Eiszauber das geschafft hatte, was ihre schwarzen Pfeile nicht hatten ausrichten können, nämlich den Oger zu stoppen. Als Artur sich dem Biest entgegenstellte sah die Dalish schon seinen Tod bevor und als Morgana sich dann auch noch vor den Gepanzerten stellte, kam ihr der Gedanke, sie habe es hier mit geistig Verwirrten zu tun, die sich in Todessehnsucht um den ersten Platz auf dem Weg in die Anderswelt stritten. Doch die Hexe wirkte einen enormen Eiskegel, der nicht nur den Oger erstarren ließ, wie sie es zuvor schon mit den kleineren Bestien getan hatte, sondern auch die Höhle mit einer winterlichen Atmosphäre füllte. Larissa, deren Arme nackt waren, fröstelte und eine Gänsehaut überzog ihre Arme. Sie atmete langsam aber flach und bildete so stoßweise sichtbare Wolken vor ihren Lippen. Der Wechsel zwischen infernalen Flammen und unbegreiflicher Kälte ließ auf das Gewölbe ächzten und schwächeln und dieser Schwachpunkt erwies sich als Rettung.
    Die Dunklen hatten hinter der Eisstatue ihres Rammbocks Stellung bezogen, griffen nun jedoch wieder an. Morgana brach zusammen, wurde aber von Artur aufgefangen, der ihr verschwörerische Worte zu murmelte. Larissa schoss einen Pfeil auf das Gesicht des nächsten Monsters ab und spaltete diesem so den Schädel. Sie vernahm aus den Augenwinkeln wie Morgana sich aufraffte und mit, wie es schien, letzter Kraft einen Feuerball schleuderte. Er verfehlte die Monster! Offenbar war Morgana zu schwach gewesen sich auf den Beinen zu halten und hatte die Magie nun versehentlich gen Decke gewirkt. Die Dalish war froh, dass die Hexe nicht versehentlich sie selbst in Brand gesteckt hatte und betete in diesem Moment auch dafür, dass Artur genug Kraft aufbringen würde, die angreifende Brut zu erschlagen, denn Morgana war ja nun außen vor.

    Das erste was sie vernahm war ein Krachen, gefolgt von einem Ruckeln. Die ganze Kaverne bebte so stark, dass einige der Brutbiester hinfielen und auch Larissa hatte Schwierigkeiten sich auf den Beinen zu halten. Dann jedoch ertönte ein Knirschen und Knacken und das mahlende Geräusch brechenden Gesteins. Im nächsten Moment stürzten fassgroße Felsbrocken von der Decke! Eins der Viecher wurde von einem der Steine getroffen und zerquetscht wie eine Wildbeere unter einem Stiefelabsatz. Das schwarze Blut spritze rundum auf den Boden und markierte so den ersten Toten des Einsturzes. Auch der Oger zerbrach nun stückhaft mit jedem herabstürzenden Stein.

    Bei allen“, dachte Larissa noch, dann sammelte sie schnell Rucksack und Schwert auf, warf es sich über die Schulter und flüchtete aus der einstürzenden Grotte. Sie schaute nach Artur und Morgana, die von dem Ritter gestutzt werden musste. Beide folgten ihr und Artur brüllte noch, dass er das Sonnenlicht gerne wiedersehen würde.

    Na wunderbar du Genie! Wieso sagst du mir nicht vorher Bescheid, was du planst!“, meckerte Larissa in Gedanken, während sie mit langen Schritten und der Angst zu fallen den Aufstieg zum rettenden Ausgang hinaufstürzte. Immer wieder blieb sie stehen, wandte sich um und rief: „Los jetzt! Looos!“ ehe sie ihren Weg fortsetzte. Die Luft wurde durch den Einsturz durch den engen Tunnel gepresst. Sie war kalt und angereichert vom Geruch der Toten und Verbrannten. Fast wäre Larissa erneut die Galle hochgekommen, doch sie riss sich zusammen und erreichte schließlich den Ausgang. Mit einem Jauchzen der Erleichterung brach sie ans Tageslicht, stob in den freundlich grünen Wald und blieb erst einige Meter hinter dem Eingang stehen. Auch Artur und Morgana krabbelten nun heraus. Morgana lächelte müde, Arturs Helm verzog wie immer keine Miene.

    Herrje, wir haben es geschafft! Wir haben es tatsächlich geschafft!“, brach Larissa hervor, überwältigt von ihren Gefühlen. Sie hatte gut Lust die anderen Beiden zu drücken, beherrschte sich aber und gab ihnen, nachdem sie zu ihnen gegangen war, nur ein paar anerkennende Schulterklopfer. Artur hielt einen Helm der Bestien in der Hand, jenen gehörnten Helm den der Anführer getragen hatte. Anscheinend eine Trophäe. Larissa, die für gewöhnlich Krimskrams sammelte konnte nichts in der Bekleidung der Dunklen Brut erkennen, außer Bösartigkeit, Hass und Verdorbenheit. Jedoch sollte sie Arturs Gepäck nicht belasten. Der Ritter hatte sein Pferd und konnte sammeln was immer er wollte. Also zuckte sie nur mit den Schultern und sagte: „Wir sollten jedoch nicht hier verweilen! Ich kenne einen See, nicht sehr weit von hier. Dort können wir rasten“. Sie war Morgana einen Blick zu. „Vielleicht solltet Ihr auf dem Pferd reiten, Morgana. Ihr seht nicht gerade gut aus!“ Die Hexe lachte trocken.

    Während sich Artur und Morgana abreisebereit machten bastelte Larissa schlichte aber effektive Trittfallen zusammen. Sie würden eventuelle Verfolger verletzten und ihnen das Aufspüren so erschweren. Der Wald verschlang Spuren schnell und ungelernte Späher würden sie dann kaum noch jagen können. Schließlich schloss die Elfe zu den anderen Beiden auf, die sie neugierig beobachtete hatte, als Larissa die Fallen direkt vor dem Eingang zum Geröll platziert hatten. Die Dalish nickte ihnen zu und erklärte: „Wer auch immer uns folgt… nun ja, sie sollten uns besser nicht folgen!

    Sie war ausgesprochen guter Laune. Vielleicht weil sie gerade Falon´Din, dem Totengott, entkommen war. Die kleine Gruppe reiste ab, Larissa munter summend an der Spitze.
    Es dauerte etwa den halben Tag bis sie den See erreichten. Larissa konnte noch immer kaum fassen, dass sie das Gefecht überlebt hatten und das auch noch unbeschadet. Sie fühlte keinerlei Schuld in sich, dass sie diese Kreaturen getötet hatte. Sie ähnelten den Menschen und Elfen mehr als jedes andere Wesen, dass sie je gesehen hatte. Und doch war es eine Erleichterung gewesen sie sterben zu sehen. Doch innerlich hoffte die Elfe darauf, dass ihr ein gewisses Maß an Scham und Scheue vor dem Abschießen eines Pfeils auf einen Menschen bleiben würde.
    Der See war wunderschön. Er lag inmitten des Waldes, wurde weit gesäumt von Schwarzpappeln und Erlen zu deren Füßen sich Heckenkirsche und Kreuzdorn tummelten und den Eindruck eines grünen Mauerwalls erweckten. Der See war spiegelglatt und ruhig. Nur ein paar Enten paddelten vergnügt in Ufernähe, schnatterten aber erbost als die Neuankömmlinge sich ihnen näherten und flüchteten ins Schilf, welches Links von der Gruppe wucherte. Vor ihnen lag ein kleines Stück freie Wiese, die jedoch übersät war von weißen und gelben Blüten, darunter Löwenzahn und Buschwindröschen. Larissa liebte Buschwindröschen, fast so sehr wie sie Myrtenliebte, von denen sie stets ein paar Ästchen im Rucksack, oder manchmal im Köcher stecken hatte. „Herrlich!“, stieß sie aus und lief auf die Wiese, warf Rucksack und Waffen beiseite und drehte sich im Licht der am Himmelszelt stehenden Sonne, der nur von ein paar Schleierwolken in seinem blauen Glanz gestört wurde. Es war fast so, als begrüße der Tag das Überleben der Gruppe. Vielleicht war die Welt den Dreien auch Dankbar, dass sie diese von der Pest der Dunklen Brut befreit hatte, die dort noch immer zahlreich unter der Erde krauchte und auf die nächste Gelegenheit lauerte.

    Wenn wir Glück haben fangen wir ja sogar Fische!“, sagte Larissa frohen Mutes und stellte sich einen schönen, saftigen Karpfen vor, der über einem Lagerfeuer brutzelte. Artur hatte sein Pferd inzwischen ebenfalls auf die Lichtung geführt und begann nun es abzusatteln und von der Last des Gepäcks zu befreien. Schild, Helm und Streitkolben hatte er gegen einen Baum gelehnt. Auch Larissa hatte einen Baum zu ihrem persönlichen Hort gewählt. Eine ufernahe Weide, deren lange Äste bis über das Gewässer hingen und die verträumt wippten, wenn ein leichter Windstoß seitens des Sees sie erfasste. Die Elfe platzierte ihr Habe darunter, bevor sie zu den Anderen zurückkehrte. Morgana hatte sich nahe dem Ufer ins Gras sinken lassen und schaute nun über das stille Wasser. Sie sah tatsächlich ziemlich erschöpft aus, hatte sie doch auch Großes geleistet. Larissa schlenderte zu ihr herüber und hockte sich neben sie. Erneut fiel der Elfe die Makellosigkeit ihrer Haut auf. Eine derartige Ebenmäßigkeit verwirrte die Elfe angesichts der rauen Welt, in der sie lebten. Die Shemlen in Quarkenfurt hatten ihr, nachdem sie nach typischen Menschendingen gefragt hatte, von Lords und Königen erzählt, die allesamt wunderschön aussehen musste, lebten sie doch in prächtigen Bauten aus Stein und kleideten sich in feinste Gewänder während sie ihre Körper mit dem wundervollsten Schmuck behangen. Auch Larissa nannte ein paar schöne Ohrringe ihr Eigen, von den Armbändern und dem zweifelsfrei menschlichen Wendelhalsband mal abgesehen. Die Hexe jedoch wirkte eher wie… Larissa fand keine Wort und plötzlich fiel ihr auf, wie wenig sie nur von ihr wusste. Über Artur hatte sie sich schon ihre abschließende Meinung gebildet, doch Morgana umgab etwas Geheimnisvolles.

    Morgana, ich möchte Euch für Euren Mut und Einsatz in der Kaverne danken. Wegen Euch und Eurer Magie sind wir am Leben und können diesen Tag und hoffentlich noch viele weitere, erleben“.
    Ach, wie naiv die junge Elfe doch war. Sie lächelte und erhob sich. Dann wanderte sie zu Artur hinüber, deutete auf den gehörnten Helm und sagte: „Ihr wollt den aber nicht tragen, oder?“
    Artur sah sie leicht verwirrt an, bis er den Sarkasmus, der in Larissas Augen schimmerte erkannte und den Kopf schüttelte. Seltsamerweise schienen sowohl Artur als auch Morgana nicht ganz so beseelt zu sein wie die Elfe. Vielleicht lag es aber auch daran, dass Artur momentan arbeitete, während Morgana die Zeit zur Regeneration nutzte. Der Dalish war es gleich. Sie stiefelte zu ihrem Rucksack und begann damit, sich ihrer Lederhandschuhe und Armschienen zu entledigen. Schließlich schnallte sie auch den Brustharnisch ab, trat sich die Stiefel von den Füßen und zog die Hose aus. Nur in Unterwäsche huschte sie über die Wiese. Die tätowierten Ornamente hoben sich im Sonnenschein schwarz von ihrer hellen Haut ab, während die Dalish Richtung Ufer lief, kurz stoppte und zu Artur, der verstohlene Blick zu der fast Nackten geworfen hatte, rief: „Ich geh jetzt baden! Nicht hin schauen, Ser van Markham!

    Sie wusste, dass den Rittern ein gewisses Maß an Ehre nachgesagt wurde, daher betonte sie seinen Titel absichtlich. Selbst bei den Dalish, einem toleranten und offenem Volk, zierten sich die Geschlechter sich einander völlig entblößt zu zeigen. Larissa verschwand hinter einem niedrigen dichten Dornenbusch und zog sich den Slip aus. Ihre Oberweite war unter einem schalähnlichen Tuch, das über die Brüste gebunden wurde, verborgen. Sie löste die ledernen Verschlussbänder und hängte das Kleidungsstück neben der Unterhose im Gebüsch auf. Sie sah Morgana diesen Vorgang belächelnd verfolgen. Vermutlich hängten Hexen ihre Unterkleider nicht in Dornengestrüpp auf, wenn sie in einem See badeten. Larissa sinnierte darüber, ob Hexen überhaupt badeten, oder sich einfach mittels Magie reinigten. Dann jedoch tippelte sie zum nahen, grasbewachsenen Ufer und stippte einen Zeh ins Wasser. Es war kühl, jedoch nicht kalt und die Sonne wärmte die Elfe zusätzlich. Larissa fasste sich ein Herz, atmete dreimal schnell ein und aus und… sprang! Platschend landete sie im kühlen Nass, den Kopf unter Wasser.

    Schnell schoss sie nach Oben und brach durch die glitzernde Oberfläche. Der See war doch kälter als sie vermutete hatte und so schwamm sie schnell ein paar Züge durch das Gewässer und langsam gewöhnte sich der Körper an die Temperatur. Sie würde ihren Kameraden jedoch davon abraten es ihr gleichzutun. Sich am Ufer zu waschen wäre völlig ausreichend…
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    [Bild: Larissa_klein4.jpg]

    Larissa konnte kaum glauben, dass Morganas Eiszauber das geschafft hatte, was ihre schwarzen Pfeile nicht hatten ausrichten können, nämlich den Oger zu stoppen. Als Artur sich dem Biest entgegenstellte sah die Dalish schon seinen Tod bevor und als Morgana sich dann auch noch vor den Gepanzerten stellte, kam ihr der Gedanke, sie habe es hier mit geistig Verwirrten zu tun, die sich in Todessehnsucht um den ersten Platz auf dem Weg in die Anderswelt stritten. Doch die Hexe wirkte einen enormen Eiskegel, der nicht nur den Oger erstarren ließ, wie sie es zuvor schon mit den kleineren Bestien getan hatte, sondern auch die Höhle mit einer winterlichen Atmosphäre füllte. Larissa, deren Arme nackt waren, fröstelte und eine Gänsehaut überzog ihre Arme. Sie atmete langsam aber flach und bildete so stoßweise sichtbare Wolken vor ihren Lippen. Der Wechsel zwischen infernalen Flammen und unbegreiflicher Kälte ließ auf das Gewölbe ächzten und schwächeln und dieser Schwachpunkt erwies sich als Rettung.
    Die Dunklen hatten hinter der Eisstatue ihres Rammbocks Stellung bezogen, griffen nun jedoch wieder an. Morgana brach zusammen, wurde aber von Artur aufgefangen, der ihr verschwörerische Worte zu murmelte. Larissa schoss einen Pfeil auf das Gesicht des nächsten Monsters ab und spaltete diesem so den Schädel. Sie vernahm aus den Augenwinkeln wie Morgana sich aufraffte und mit, wie es schien, letzter Kraft einen Feuerball schleuderte. Er verfehlte die Monster! Offenbar war Morgana zu schwach gewesen sich auf den Beinen zu halten und hatte die Magie nun versehentlich gen Decke gewirkt. Die Dalish war froh, dass die Hexe nicht versehentlich sie selbst in Brand gesteckt hatte und betete in diesem Moment auch dafür, dass Artur genug Kraft aufbringen würde, die angreifende Brut zu erschlagen, denn Morgana war ja nun außen vor.

    Das erste was sie vernahm war ein Krachen, gefolgt von einem Ruckeln. Die ganze Kaverne bebte so stark, dass einige der Brutbiester hinfielen und auch Larissa hatte Schwierigkeiten sich auf den Beinen zu halten. Dann jedoch ertönte ein Knirschen und Knacken und das mahlende Geräusch brechenden Gesteins. Im nächsten Moment stürzten fassgroße Felsbrocken von der Decke! Eins der Viecher wurde von einem der Steine getroffen und zerquetscht wie eine Wildbeere unter einem Stiefelabsatz. Das schwarze Blut spritze rundum auf den Boden und markierte so den ersten Toten des Einsturzes. Auch der Oger zerbrach nun stückhaft mit jedem herabstürzenden Stein.

    Bei allen“, dachte Larissa noch, dann sammelte sie schnell Rucksack und Schwert auf, warf es sich über die Schulter und flüchtete aus der einstürzenden Grotte. Sie schaute nach Artur und Morgana, die von dem Ritter gestutzt werden musste. Beide folgten ihr und Artur brüllte noch, dass er das Sonnenlicht gerne wiedersehen würde.

    Na wunderbar du Genie! Wieso sagst du mir nicht vorher Bescheid, was du planst!“, meckerte Larissa in Gedanken, während sie mit langen Schritten und der Angst zu fallen den Aufstieg zum rettenden Ausgang hinaufstürzte. Immer wieder blieb sie stehen, wandte sich um und rief: „Los jetzt! Looos!“ ehe sie ihren Weg fortsetzte. Die Luft wurde durch den Einsturz durch den engen Tunnel gepresst. Sie war kalt und angereichert vom Geruch der Toten und Verbrannten. Fast wäre Larissa erneut die Galle hochgekommen, doch sie riss sich zusammen und erreichte schließlich den Ausgang. Mit einem Jauchzen der Erleichterung brach sie ans Tageslicht, stob in den freundlich grünen Wald und blieb erst einige Meter hinter dem Eingang stehen. Auch Artur und Morgana krabbelten nun heraus. Morgana lächelte müde, Arturs Helm verzog wie immer keine Miene.

    Herrje, wir haben es geschafft! Wir haben es tatsächlich geschafft!“, brach Larissa hervor, überwältigt von ihren Gefühlen. Sie hatte gut Lust die anderen Beiden zu drücken, beherrschte sich aber und gab ihnen, nachdem sie zu ihnen gegangen war, nur ein paar anerkennende Schulterklopfer. Artur hielt einen Helm der Bestien in der Hand, jenen gehörnten Helm den der Anführer getragen hatte. Anscheinend eine Trophäe. Larissa, die für gewöhnlich Krimskrams sammelte konnte nichts in der Bekleidung der Dunklen Brut erkennen, außer Bösartigkeit, Hass und Verdorbenheit. Jedoch sollte sie Arturs Gepäck nicht belasten. Der Ritter hatte sein Pferd und konnte sammeln was immer er wollte. Also zuckte sie nur mit den Schultern und sagte: „Wir sollten jedoch nicht hier verweilen! Ich kenne einen See, nicht sehr weit von hier. Dort können wir rasten“. Sie war Morgana einen Blick zu. „Vielleicht solltet Ihr auf dem Pferd reiten, Morgana. Ihr seht nicht gerade gut aus!“ Die Hexe lachte trocken.

    Während sich Artur und Morgana abreisebereit machten bastelte Larissa schlichte aber effektive Trittfallen zusammen. Sie würden eventuelle Verfolger verletzten und ihnen das Aufspüren so erschweren. Der Wald verschlang Spuren schnell und ungelernte Späher würden sie dann kaum noch jagen können. Schließlich schloss die Elfe zu den anderen Beiden auf, die sie neugierig beobachtete hatte, als Larissa die Fallen direkt vor dem Eingang zum Geröll platziert hatten. Die Dalish nickte ihnen zu und erklärte: „Wer auch immer uns folgt… nun ja, sie sollten uns besser nicht folgen!

    Sie war ausgesprochen guter Laune. Vielleicht weil sie gerade Falon´Din, dem Totengott, entkommen war. Die kleine Gruppe reiste ab, Larissa munter summend an der Spitze.
    Es dauerte etwa den halben Tag bis sie den See erreichten. Larissa konnte noch immer kaum fassen, dass sie das Gefecht überlebt hatten und das auch noch unbeschadet. Sie fühlte keinerlei Schuld in sich, dass sie diese Kreaturen getötet hatte. Sie ähnelten den Menschen und Elfen mehr als jedes andere Wesen, dass sie je gesehen hatte. Und doch war es eine Erleichterung gewesen sie sterben zu sehen. Doch innerlich hoffte die Elfe darauf, dass ihr ein gewisses Maß an Scham und Scheue vor dem Abschießen eines Pfeils auf einen Menschen bleiben würde.
    Der See war wunderschön. Er lag inmitten des Waldes, wurde weit gesäumt von Schwarzpappeln und Erlen zu deren Füßen sich Heckenkirsche und Kreuzdorn tummelten und den Eindruck eines grünen Mauerwalls erweckten. Der See war spiegelglatt und ruhig. Nur ein paar Enten paddelten vergnügt in Ufernähe, schnatterten aber erbost als die Neuankömmlinge sich ihnen näherten und flüchteten ins Schilf, welches Links von der Gruppe wucherte. Vor ihnen lag ein kleines Stück freie Wiese, die jedoch übersät war von weißen und gelben Blüten, darunter Löwenzahn und Buschwindröschen. Larissa liebte Buschwindröschen, fast so sehr wie sie Myrtenliebte, von denen sie stets ein paar Ästchen im Rucksack, oder manchmal im Köcher stecken hatte. „Herrlich!“, stieß sie aus und lief auf die Wiese, warf Rucksack und Waffen beiseite und drehte sich im Licht der am Himmelszelt stehenden Sonne, der nur von ein paar Schleierwolken in seinem blauen Glanz gestört wurde. Es war fast so, als begrüße der Tag das Überleben der Gruppe. Vielleicht war die Welt den Dreien auch Dankbar, dass sie diese von der Pest der Dunklen Brut befreit hatte, die dort noch immer zahlreich unter der Erde krauchte und auf die nächste Gelegenheit lauerte.

    Wenn wir Glück haben fangen wir ja sogar Fische!“, sagte Larissa frohen Mutes und stellte sich einen schönen, saftigen Karpfen vor, der über einem Lagerfeuer brutzelte. Artur hatte sein Pferd inzwischen ebenfalls auf die Lichtung geführt und begann nun es abzusatteln und von der Last des Gepäcks zu befreien. Schild, Helm und Streitkolben hatte er gegen einen Baum gelehnt. Auch Larissa hatte einen Baum zu ihrem persönlichen Hort gewählt. Eine ufernahe Weide, deren lange Äste bis über das Gewässer hingen und die verträumt wippten, wenn ein leichter Windstoß seitens des Sees sie erfasste. Die Elfe platzierte ihr Habe darunter, bevor sie zu den Anderen zurückkehrte. Morgana hatte sich nahe dem Ufer ins Gras sinken lassen und schaute nun über das stille Wasser. Sie sah tatsächlich ziemlich erschöpft aus, hatte sie doch auch Großes geleistet. Larissa schlenderte zu ihr herüber und hockte sich neben sie. Erneut fiel der Elfe die Makellosigkeit ihrer Haut auf. Eine derartige Ebenmäßigkeit verwirrte die Elfe angesichts der rauen Welt, in der sie lebten. Die Shemlen in Quarkenfurt hatten ihr, nachdem sie nach typischen Menschendingen gefragt hatte, von Lords und Königen erzählt, die allesamt wunderschön aussehen musste, lebten sie doch in prächtigen Bauten aus Stein und kleideten sich in feinste Gewänder während sie ihre Körper mit dem wundervollsten Schmuck behangen. Auch Larissa nannte ein paar schöne Ohrringe ihr Eigen, von den Armbändern und dem zweifelsfrei menschlichen Wendelhalsband mal abgesehen. Die Hexe jedoch wirkte eher wie… Larissa fand keine Wort und plötzlich fiel ihr auf, wie wenig sie nur von ihr wusste. Über Artur hatte sie sich schon ihre abschließende Meinung gebildet, doch Morgana umgab etwas Geheimnisvolles.

    Morgana, ich möchte Euch für Euren Mut und Einsatz in der Kaverne danken. Wegen Euch und Eurer Magie sind wir am Leben und können diesen Tag und hoffentlich noch viele weitere, erleben“.
    Ach, wie naiv die junge Elfe doch war. Sie lächelte und erhob sich. Dann wanderte sie zu Artur hinüber, deutete auf den gehörnten Helm und sagte: „Ihr wollt den aber nicht tragen, oder?“
    Artur sah sie leicht verwirrt an, bis er den Sarkasmus, der in Larissas Augen schimmerte erkannte und den Kopf schüttelte. Seltsamerweise schienen sowohl Artur als auch Morgana nicht ganz so beseelt zu sein wie die Elfe. Vielleicht lag es aber auch daran, dass Artur momentan arbeitete, während Morgana die Zeit zur Regeneration nutzte. Der Dalish war es gleich. Sie stiefelte zu ihrem Rucksack und begann damit, sich ihrer Lederhandschuhe und Armschienen zu entledigen. Schließlich schnallte sie auch den Brustharnisch ab, trat sich die Stiefel von den Füßen und zog die Hose aus. Nur in Unterwäsche huschte sie über die Wiese. Die tätowierten Ornamente hoben sich im Sonnenschein schwarz von ihrer hellen Haut ab, während die Dalish Richtung Ufer lief, kurz stoppte und zu Artur, der verstohlene Blick zu der fast Nackten geworfen hatte, rief: „Ich geh jetzt baden! Nicht hin schauen, Ser van Markham!

    Sie wusste, dass den Rittern ein gewisses Maß an Ehre nachgesagt wurde, daher betonte sie seinen Titel absichtlich. Selbst bei den Dalish, einem toleranten und offenem Volk, zierten sich die Geschlechter sich einander völlig entblößt zu zeigen. Larissa verschwand hinter einem niedrigen dichten Dornenbusch und zog sich den Slip aus. Ihre Oberweite war unter einem schalähnlichen Tuch, das über die Brüste gebunden wurde, verborgen. Sie löste die ledernen Verschlussbänder und hängte das Kleidungsstück neben der Unterhose im Gebüsch auf. Sie sah Morgana diesen Vorgang belächelnd verfolgen. Vermutlich hängten Hexen ihre Unterkleider nicht in Dornengestrüpp auf, wenn sie in einem See badeten. Larissa sinnierte darüber, ob Hexen überhaupt badeten, oder sich einfach mittels Magie reinigten. Dann jedoch tippelte sie zum nahen, grasbewachsenen Ufer und stippte einen Zeh ins Wasser. Es war kühl, jedoch nicht kalt und die Sonne wärmte die Elfe zusätzlich. Larissa fasste sich ein Herz, atmete dreimal schnell ein und aus und… sprang! Platschend landete sie im kühlen Nass, den Kopf unter Wasser.

    Schnell schoss sie nach Oben und brach durch die glitzernde Oberfläche. Der See war doch kälter als sie vermutete hatte und so schwamm sie schnell ein paar Züge durch das Gewässer und langsam gewöhnte sich der Körper an die Temperatur. Sie würde ihren Kameraden jedoch davon abraten es ihr gleichzutun. Sich am Ufer zu waschen wäre völlig ausreichend…


    [Bild: Ritter_940_mini.jpg][Bild: Morgana_mini.jpg]

    Erschöpft aber glücklich, erreichte Artur mit Morgana im Schlepptau die Oberfläche. Es tat gut die Sonne wiederzusehen. Und die frische Luft war auch nicht zu verachten. Freudig wiehernd erblickte ihn sein Pferd und kam auf ihn zu. Artur war froh zu sehen, das es dem Tier gutging. Er ging zu ihm hin, tätschelte seinen Hals und verstaute anschließend den Hurlock Helm und befestigte ihn am Sattel. Je schneller er dieses Ding loswerden würde umso besser. Sein Oberkörper pochte und je schneller er aus der Rüstung rauskam um diese Prellungen atmen zu lassen, desto besser. Die Dalish redete von einem See in der Nähe, das schien jetzt genau das richtige. Sie war sowieso in Hochstimmung, hatte ihm und Morgana auf die Schulter geklopft und strahlte wie ein Honigkuchenpferd. Morgana sah auch zufrieden aus, allerdings sehr erschöpft. Artur konnte das nachvollziehen, er war ebenfalls erschöpft und das ohne eine Höhle einstürzen zu lassen. Auch wenn er es nicht mochte, wenn jemand anderes, den Platz aus seinem Pferd anbot, hatte er den selben Gedanken gehabt. Aber die Hexe war entweder zu stolz oder schon wieder in besserer Verfassung. Artur gefiel das die Dalish Fallen ausstreute, auch wenn er nicht vermutete das jemand so schnell da raus kommen würde. Aber er war auch der Meinung, dass etwas Vorsicht nicht schaden konnte.

    Morgana spürte die Sonne und fühlte wie ihre Lebensgeister zurückkamen. Sie ging leicht in die Knie und holte erstmal Luft. Die Dalish klopfte anerkennend ihre Schulter, was Morgana im Moment nur mit einem mattem lächeln kommentieren konnte. Sie sprach von einem See in der Nähe, was Morgana sehr gut gefiel. Es würde ihr gut tun den Staub und den Gestank von ihrem Körper zu kriegen. Als die Dalish ihr einen Platz auf Arturs Pferd anbt musste sie kurz auflachen. So kaputt war sie dann doch nicht. Außerdem war sie noch nie geritten und bezweifelte das es eine kluge Idee war im Wald zu reiten. Als sie sah, dass die Dalish Fallen ausstreute musste sie schmunzeln.
    "Wenn da so bald was rauskriecht, wäre ich sehr enttäuscht von mir", dachte sie während sie sich wieder dem Weg zuwandte.

    Als sie den besagten See erreichten, war Artur zufrieden. Ein malerischer kleiner Ort. Geradezu bezaubernd lag er vor ihnen im Wald. Ein perfekter Ort für die Rast. Aber vorher gab es Dinge zu erledigen. Erst die Arbeit dann das vergnügen und erst das Ross dann der Reiter. Artur sattelte Larissa ab und legte den Sattel neben einem Baum ab, zusammen mit seinem Helm und Schild. Auch den Streitkolben legte er ab, er hatte seinen Dienst für das erste erfüllt. Die Dalish fragte ihn auf einmal ob er den Hurlock Helm tragen wollte. Nachdem Artur festgestellt hatte, dass es keine ihrer üblichen naiven weltfremden Fragen sondern ein Scherz war, schüttelte er lächelnd den Kopf. Er hatte jetzt keine Lust ihr den Grund zu erklären.
    Ich geh jetzt baden! Nicht hin schauen, Ser van Markham!“ Er hatte schon beobachtet, das die Dalish sich am ausziehen war und hatte den Anblick ein wenig genossen. Im Wald musste man nehmen was kommt und die Dalish war bisweilen nervig, aber nicht unansehlich. Ihre Tätowierungen schienen den ganzen Körper zu bedecken, wie feine Linien zogen sie sich über den zierlichen Körper der Elfe. Als die Dalish sich in einen Busch verzog wandte er sich wieder den Satteltaschen zu. Sie sollte sich ja nicht unwohl fühlen.

    Morgana war froh als sie den See erreichten und vor allem als sie das kristallklare Wasser sah. Nach der Höhle kam ihr das wie eine andere Welt vor. Aber bevor sie sich in das kühle nass stürzen würde, ließ sie sich erstmal sanft ins Gras sinken. Das weiche Gras fühlte sich gut an ihrer Haut. Eine kühle Brise wehte, und liess ihr Haar leicht im Wind flattern. Morgana legte den Mantel ab. Ihr Haar war durch die Anstrengung leicht verklebt, aber das würde sich nach einem Bad schon richten. Der See spiegelte die Sonne wieder, und Morgana erblickte sich an der Oberfläche. Ihre Haare waren in Unordnung geraten und sie sah leicht erschöpft aus, aber ansonsten konnte sie zufrieden sein. Plötzlich sah sie die Elfe neben sich hocken. Scheinbar schien sie Morgana leicht zu mustern, aber ihr machte das nicht sonderlich viel aus. Angestarrt zu werden, war sie gewöhnt und zuweilen genoss sie es. Die Dalish sagte noch ein paar nette Worte und ging dann weiter. Morgana lächelte, die Dalish hatte eine fröhliche Art die fast ansteckend war. Dann nahm sie wahr, das sie begann sich auszuziehen, wozu sie sich letzendlich in den Busch zurückzog. In einen Dornenbusch. Sie hatte Artur ermahnt nicht hinzusehen, aber zu Morgana hatte sie nichts gesagt. Morgana beobachtete wie sich die Dalish aus ihrer Unterwäsche schälte und dann ins Wasser sprang. Sie hatte einen schönen Körper mit einer hübsche Haut, wie eigentlich alle Elfen. Wie Morgana vermutet hatte, ging ihr Vallaslin über den ganzen Körper. Morgana genoss den Anblick wie die Dalish durch den See schwamm. Es war ein entspannender Anblick.

    Artur hatte gefunden was er gesucht hatte. Ein kleines Kästchen, eine größeres Paket und einen Trinkschlauch. Er sah das die Dalish gerade den See verließ und sich wieder anzog. Perfekt. Sie hatte auch eine Bemerkung gemacht das, das Wasser sehr kalt war, aber wegen Artur hätte auch eine Leiche drinnen sein können. Kaltes Wasser war gerade genau das richtige. Er legte die Vorräte an den Uferrand und begann dann seine Rüstung abzulegen wobei ihn Morgana neugierig musterte. Er hatte keine Ahnung, ob die Dalish ihn auch beobachtete, die war sich wahrscheinlich gerade am anziehen. Sein schwarzer Gambeson kam, zum Vorschein ein schwarzer abgewetzter Wams der die Wucht abfedern sollte. Er war mit Goldfäden an den Rändern durchzogen und trug auf der linken Brust das Wappen, des neverranischen Königshauses, dem gekrönten Totenschädel, den nur die Pentaghasts und die van Markhams tragen durften. Artur zog auch das Wams aus und stand nur noch in Unterhosen da. Sein Körper war durchtrainiert und muskulös, aber trotz der jahrelangen Kämpfe abgesehen von der Narbe unter dem Rippenbogen unversehrt. Auf seiner linken Seite war jetzt allerdings eine gewaltige rote Schwellung zu sehen, die teilweise schon gelb und grün wurde. Er sprach mit lauter Stimme:
    "So meine Damen ihr solltet jetzt wegsehen. Oder auch nicht, mir ist es egal." Dann zog er auch seine Unterhose aus ging über die Wiese und sprang ins Wasser. Die Kälte belebte sofort seine Sinne und kühlte die Prellung am Brustkorb. Er schwomm ein paar Züge, wobei die Verletzung leicht schmerzte.

    Morgana sah wie der Ritter mit mehreren Paketen zum Ufer schritt und einem Trinkschlauch. Dann zog er sich aus, wie Morgana mit einem leichtem lächeln feststellte. Heute bekam sie wohl einiges geboten. Unter der Rüstung sah er ebenfalls sehr gut aus, von einer kleinen Narbe und der gewaltigen Prellung vom Kampf mal abgesehen. Dagegen würde man wohl was tun müssen. Aber ansonsten, Morgana merkte, dass sie ein wenig zuviel starrte und schaute wieder auf den See. Sie sah wie der Ritter hineinsprang und was sie zwischen seinen Beinen dabei beobachten konnte gefiel er ebenfalls.
    "Es ist schlimm zur Zeit. Ich beobachte meine neuen Gefährten wie Objekte. Sartanas schlechter Einfluss.", schalt sie sich selbst. Dann sah sie zu wie Artur schwamm. Sie beschloss sich auch ein wenig abzukühlen, zog Schuhe und Strümpfe aus, raffte ihre Kleid über die Knie und tauchte die Füße ins Wasser. Was für eine Wonne. Der Ritter kam wieder ans Ufer geschwommen und fing an die Pakete auszupacken.

    "Kommt her ihr beiden,jetzt wird der Sieg gefeiert. Ich habe hier geräuchertes Fleisch, Rosinen und.." Er öffnete den Schlauch und nahm einen Schluck der roten Flüssigkeit, "besten antivanischen Rotwein,den mir die gute Helga in Quakenfurt gegeben hat." Er öffnete das Kästchen mit den Rosinen und nahm eine. Sie war klein, aber dafür süß. Er wandte sich an Morgana, die lächelnd am Ufer saß.
    "Und Morgana wann reinigt ihr euch von der Schlacht. ? Oder habt ihr einen kleinen Waschzauber dafür ?" Er lachte herzhaft.
    "Nein, ich gehe später baden. Ihr seid in so einer Hochstimmung, wer weiss ob ihr bei meinem Anblick nicht eure ritterlichen Ideale vergesst.", antwortete sie mit einen neckischen Grinsen. Artur musste lachen. Er war in Feierlaune.
    "Da könntet ihr Recht haben.", antwortete er mit einer schelmischen Stime und greifte spielerisch nach einem ihrer Füße. Morgan zog sanft ihren Fuß zurück und spritzte ihm Wasser ins Gesicht. Dann nahm sie einen Schluck aus dem Weinschlauch. Der Wein schmeckte gut und fühlte sich nach der Schlacht besser an, als alles was sie bisher getrunken hatte. Sie lächelte Artur freundlich an.
    "Ein guter Tropfen, das muss ich zugeben." Dann gab sie ihm den Schlauch, worauf er noch einen Schluck nahm.
    "Ja es tut gut nach der Schlacht etwas zu essen und trinken. So fühlt man das man noch lebt. Ich denke ich werde nachher noch eine Suppe kochen. Was warmes im Bauch nach der Schlacht wirkt Wunder," Dann sah er Larissa wieder angezogen aus dem Unterholz kommen. Mit freundlicher Stimme sprach er in ihre Richtung.
    " Kommt Larissa. Trinkt und esst etwas mit uns. Ich verspreche euch niemals wird etwas so gut schmecken, als kurz nach dem Zeitpunkt, wenn man dem Tod mal wieder ein Schnippchen geschlagen hat." Mit einem breiten Grinsen lächelte er sie an. Morgana hatte sich derweil auf den Bauch gelegt, mit dem Kopf vor den Vorräten, den Oberkörper auf ihre Ellbogen gestützt. Ihre Knie hatte sie angewinkelt und bewegt ihre nackten Zehen um ihre Füsse zu trocknen. Dabei aß sie ein paar der süßen Rosinen. Sie musste ebenfalls lächeln, die gute Laune war ansteckend.
    "Nachher noch ein kleines Bad und der Tag ist gerettet."
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  13. #353
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    [Bild: Ritter_940_mini.jpg][Bild: Morgana_mini.jpg]

    Erschöpft aber glücklich, erreichte Artur mit Morgana im Schlepptau die Oberfläche. Es tat gut die Sonne wiederzusehen. Und die frische Luft war auch nicht zu verachten. Freudig wiehernd erblickte ihn sein Pferd und kam auf ihn zu. Artur war froh zu sehen, das es dem Tier gutging. Er ging zu ihm hin, tätschelte seinen Hals und verstaute anschließend den Hurlock Helm und befestigte ihn am Sattel. Je schneller er dieses Ding loswerden würde umso besser. Sein Oberkörper pochte und je schneller er aus der Rüstung rauskam um diese Prellungen atmen zu lassen, desto besser. Die Dalish redete von einem See in der Nähe, das schien jetzt genau das richtige. Sie war sowieso in Hochstimmung, hatte ihm und Morgana auf die Schulter geklopft und strahlte wie ein Honigkuchenpferd. Morgana sah auch zufrieden aus, allerdings sehr erschöpft. Artur konnte das nachvollziehen, er war ebenfalls erschöpft und das ohne eine Höhle einstürzen zu lassen. Auch wenn er es nicht mochte, wenn jemand anderes, den Platz aus seinem Pferd anbot, hatte er den selben Gedanken gehabt. Aber die Hexe war entweder zu stolz oder schon wieder in besserer Verfassung. Artur gefiel das die Dalish Fallen ausstreute, auch wenn er nicht vermutete das jemand so schnell da raus kommen würde. Aber er war auch der Meinung, dass etwas Vorsicht nicht schaden konnte.

    Morgana spürte die Sonne und fühlte wie ihre Lebensgeister zurückkamen. Sie ging leicht in die Knie und holte erstmal Luft. Die Dalish klopfte anerkennend ihre Schulter, was Morgana im Moment nur mit einem mattem lächeln kommentieren konnte. Sie sprach von einem See in der Nähe, was Morgana sehr gut gefiel. Es würde ihr gut tun den Staub und den Gestank von ihrem Körper zu kriegen. Als die Dalish ihr einen Platz auf Arturs Pferd anbt musste sie kurz auflachen. So kaputt war sie dann doch nicht. Außerdem war sie noch nie geritten und bezweifelte das es eine kluge Idee war im Wald zu reiten. Als sie sah, dass die Dalish Fallen ausstreute musste sie schmunzeln.
    "Wenn da so bald was rauskriecht, wäre ich sehr enttäuscht von mir", dachte sie während sie sich wieder dem Weg zuwandte.

    Als sie den besagten See erreichten, war Artur zufrieden. Ein malerischer kleiner Ort. Geradezu bezaubernd lag er vor ihnen im Wald. Ein perfekter Ort für die Rast. Aber vorher gab es Dinge zu erledigen. Erst die Arbeit dann das vergnügen und erst das Ross dann der Reiter. Artur sattelte Larissa ab und legte den Sattel neben einem Baum ab, zusammen mit seinem Helm und Schild. Auch den Streitkolben legte er ab, er hatte seinen Dienst für das erste erfüllt. Die Dalish fragte ihn auf einmal ob er den Hurlock Helm tragen wollte. Nachdem Artur festgestellt hatte, dass es keine ihrer üblichen naiven weltfremden Fragen sondern ein Scherz war, schüttelte er lächelnd den Kopf. Er hatte jetzt keine Lust ihr den Grund zu erklären.
    Ich geh jetzt baden! Nicht hin schauen, Ser van Markham!“ Er hatte schon beobachtet, das die Dalish sich am ausziehen war und hatte den Anblick ein wenig genossen. Im Wald musste man nehmen was kommt und die Dalish war bisweilen nervig, aber nicht unansehlich. Ihre Tätowierungen schienen den ganzen Körper zu bedecken, wie feine Linien zogen sie sich über den zierlichen Körper der Elfe. Als die Dalish sich in einen Busch verzog wandte er sich wieder den Satteltaschen zu. Sie sollte sich ja nicht unwohl fühlen.

    Morgana war froh als sie den See erreichten und vor allem als sie das kristallklare Wasser sah. Nach der Höhle kam ihr das wie eine andere Welt vor. Aber bevor sie sich in das kühle nass stürzen würde, ließ sie sich erstmal sanft ins Gras sinken. Das weiche Gras fühlte sich gut an ihrer Haut. Eine kühle Brise wehte, und liess ihr Haar leicht im Wind flattern. Morgana legte den Mantel ab. Ihr Haar war durch die Anstrengung leicht verklebt, aber das würde sich nach einem Bad schon richten. Der See spiegelte die Sonne wieder, und Morgana erblickte sich an der Oberfläche. Ihre Haare waren in Unordnung geraten und sie sah leicht erschöpft aus, aber ansonsten konnte sie zufrieden sein. Plötzlich sah sie die Elfe neben sich hocken. Scheinbar schien sie Morgana leicht zu mustern, aber ihr machte das nicht sonderlich viel aus. Angestarrt zu werden, war sie gewöhnt und zuweilen genoss sie es. Die Dalish sagte noch ein paar nette Worte und ging dann weiter. Morgana lächelte, die Dalish hatte eine fröhliche Art die fast ansteckend war. Dann nahm sie wahr, das sie begann sich auszuziehen, wozu sie sich letzendlich in den Busch zurückzog. In einen Dornenbusch. Sie hatte Artur ermahnt nicht hinzusehen, aber zu Morgana hatte sie nichts gesagt. Morgana beobachtete wie sich die Dalish aus ihrer Unterwäsche schälte und dann ins Wasser sprang. Sie hatte einen schönen Körper mit einer hübsche Haut, wie eigentlich alle Elfen. Wie Morgana vermutet hatte, ging ihr Vallaslin über den ganzen Körper. Morgana genoss den Anblick wie die Dalish durch den See schwamm. Es war ein entspannender Anblick.

    Artur hatte gefunden was er gesucht hatte. Ein kleines Kästchen, eine größeres Paket und einen Trinkschlauch. Er sah das die Dalish gerade den See verließ und sich wieder anzog. Perfekt. Sie hatte auch eine Bemerkung gemacht das, das Wasser sehr kalt war, aber wegen Artur hätte auch eine Leiche drinnen sein können. Kaltes Wasser war gerade genau das richtige. Er legte die Vorräte an den Uferrand und begann dann seine Rüstung abzulegen wobei ihn Morgana neugierig musterte. Er hatte keine Ahnung, ob die Dalish ihn auch beobachtete, die war sich wahrscheinlich gerade am anziehen. Sein schwarzer Gambeson kam, zum Vorschein ein schwarzer abgewetzter Wams der die Wucht abfedern sollte. Er war mit Goldfäden an den Rändern durchzogen und trug auf der linken Brust das Wappen, des neverranischen Königshauses, dem gekrönten Totenschädel, den nur die Pentaghasts und die van Markhams tragen durften. Artur zog auch das Wams aus und stand nur noch in Unterhosen da. Sein Körper war durchtrainiert und muskulös, aber trotz der jahrelangen Kämpfe abgesehen von der Narbe unter dem Rippenbogen unversehrt. Auf seiner linken Seite war jetzt allerdings eine gewaltige rote Schwellung zu sehen, die teilweise schon gelb und grün wurde. Er sprach mit lauter Stimme:
    "So meine Damen ihr solltet jetzt wegsehen. Oder auch nicht, mir ist es egal." Dann zog er auch seine Unterhose aus ging über die Wiese und sprang ins Wasser. Die Kälte belebte sofort seine Sinne und kühlte die Prellung am Brustkorb. Er schwomm ein paar Züge, wobei die Verletzung leicht schmerzte.

    Morgana sah wie der Ritter mit mehreren Paketen zum Ufer schritt und einem Trinkschlauch. Dann zog er sich aus, wie Morgana mit einem leichtem lächeln feststellte. Heute bekam sie wohl einiges geboten. Unter der Rüstung sah er ebenfalls sehr gut aus, von einer kleinen Narbe und der gewaltigen Prellung vom Kampf mal abgesehen. Dagegen würde man wohl was tun müssen. Aber ansonsten, Morgana merkte, dass sie ein wenig zuviel starrte und schaute wieder auf den See. Sie sah wie der Ritter hineinsprang und was sie zwischen seinen Beinen dabei beobachten konnte gefiel er ebenfalls.
    "Es ist schlimm zur Zeit. Ich beobachte meine neuen Gefährten wie Objekte. Sartanas schlechter Einfluss.", schalt sie sich selbst. Dann sah sie zu wie Artur schwamm. Sie beschloss sich auch ein wenig abzukühlen, zog Schuhe und Strümpfe aus, raffte ihre Kleid über die Knie und tauchte die Füße ins Wasser. Was für eine Wonne. Der Ritter kam wieder ans Ufer geschwommen und fing an die Pakete auszupacken.

    "Kommt her ihr beiden,jetzt wird der Sieg gefeiert. Ich habe hier geräuchertes Fleisch, Rosinen und.." Er öffnete den Schlauch und nahm einen Schluck der roten Flüssigkeit, "besten antivanischen Rotwein,den mir die gute Helga in Quakenfurt gegeben hat." Er öffnete das Kästchen mit den Rosinen und nahm eine. Sie war klein, aber dafür süß. Er wandte sich an Morgana, die lächelnd am Ufer saß.
    "Und Morgana wann reinigt ihr euch von der Schlacht. ? Oder habt ihr einen kleinen Waschzauber dafür ?" Er lachte herzhaft.
    "Nein, ich gehe später baden. Ihr seid in so einer Hochstimmung, wer weiss ob ihr bei meinem Anblick nicht eure ritterlichen Ideale vergesst.", antwortete sie mit einen neckischen Grinsen. Artur musste lachen. Er war in Feierlaune.
    "Da könntet ihr Recht haben.", antwortete er mit einer schelmischen Stime und greifte spielerisch nach einem ihrer Füße. Morgan zog sanft ihren Fuß zurück und spritzte ihm Wasser ins Gesicht. Dann nahm sie einen Schluck aus dem Weinschlauch. Der Wein schmeckte gut und fühlte sich nach der Schlacht besser an, als alles was sie bisher getrunken hatte. Sie lächelte Artur freundlich an.
    "Ein guter Tropfen, das muss ich zugeben." Dann gab sie ihm den Schlauch, worauf er noch einen Schluck nahm.
    "Ja es tut gut nach der Schlacht etwas zu essen und trinken. So fühlt man das man noch lebt. Ich denke ich werde nachher noch eine Suppe kochen. Was warmes im Bauch nach der Schlacht wirkt Wunder," Dann sah er Larissa wieder angezogen aus dem Unterholz kommen. Mit freundlicher Stimme sprach er in ihre Richtung.
    " Kommt Larissa. Trinkt und esst etwas mit uns. Ich verspreche euch niemals wird etwas so gut schmecken, als kurz nach dem Zeitpunkt, wenn man dem Tod mal wieder ein Schnippchen geschlagen hat." Mit einem breiten Grinsen lächelte er sie an. Morgana hatte sich derweil auf den Bauch gelegt, mit dem Kopf vor den Vorräten, den Oberkörper auf ihre Ellbogen gestützt. Ihre Knie hatte sie angewinkelt und bewegt ihre nackten Zehen um ihre Füsse zu trocknen. Dabei aß sie ein paar der süßen Rosinen. Sie musste ebenfalls lächeln, die gute Laune war ansteckend.
    "Nachher noch ein kleines Bad und der Tag ist gerettet."


    [Bild: Larissa_klein4.jpg]

    Larissa schwamm und schwamm. Sie fühlte sich wie neu geboren in dem kühlen Nass, dass sie umgab. Sie spürte die Blicke Morganas auf sich und vermutete, dass sie Hexe daran dachte auch bald ins Wasser zu springen. In langen, gleitenden Bewegungen schickte sie ihren eleganten, zierlichen Körper durch das Wasser, umrundete zarte Seerosen und jagte den Wellen nach. Sie vergaß, dass sie eine Waldläuferin, ja fast eine Sölnderin nur ohne wirkliche Bezahlung, war und fühlte sich eher an ihre Kindheit erinnert. Nur die Tätowierungen auf ihren Händen, die zum Vorschein kamen wenn diese durch die Oberfläche brachen und ihren Körper weiter durch´s Wasser gruben, erinnerten sie daran, dass sie eine Erwachsene war.
    Larissa tauchte ab. Sie war schon immer eine sehr gute Schwimmerin gewesen und Tauchen konnte sie wie kein Zweiter im Clan. Ihre Mutter hatte manchmal gescherzt, sie sei eher einer der Meermenschen, die weit entfernt an der Küste, die sich am Fuße des Frostgipfelgebirges befand, lebten. Larissa hatte sich daraufhin immer gefragt, wie diese Meermenschen wohl waren und dies hatte ihr nur einen weiteren Grund geliefert, ihren Clan zu verlassen und die Welt zu sehen. Solange sie sich mit ihren Geschwistern in den Tiefesten Wäldern versteckte, würde sie nie das Meer erblicken, obwohl sie meinte sich daran zu erinnern, es als Kleinkind einst gesehen zu haben. Vielleicht gaukelte ihr verspielter Geist ihr dies aber auch nur vor; sie hatte nie danach gefragt.
    Wieder schoss der elfische Blondschopf aus dem Wasser, die Tropfen perlten ihr aus dem Gesicht und sie prustete ein wenig Wasser aus. Es schmeckte erdig, aber rein. Kein gutes Trinkwasser wie aus einem Fluss mit steinernem Bachbett, aber auch nicht verdorben. Die Dalish wischte sich über das bemalte Gesicht und begann damit, ans Ufer zu waten. Ihre dicken Haare tropften noch nach, als sie das Land schon lange wieder betreten und ihre Blöße mit der Unterwäsche bedeckt hatte. Artur war überraschenderweise elegant genug, sich bemüht geschäftig wirkend wegzudrehen, als die Elfe in raschem Schritt über die Wiese flog und hinter den dichten, hängenden Weidenzweigen verschwand. Rasch trocknete sie sich mit ihrem Mantel ab und schlüpfte in ihre Kleidung. Hose, Schuhe und ein Hemd aus grob genähtem dunkelrotem und schwarzem Stoff und Lederflicken. Keine schöne Arbeit, aber ihre eigene! Sie schaute durch den natürlichen Vorhang aus Blättern und Ästen und errötete sofort. Artur lief fast nackt über die Wiese, beladen mit Krempel, den er zum Ufer schleppte. Glücklicherweise trug er, wie Larissa feststellte, eine Unterhose und so traute sie sich dann doch zum Ufer zu treten. Sie tat gerade ein paar Schritte, da fuhren Arturs Hände plötzlich zur Unterwäsche und im nächsten Augenblick schaute Larissa mit weit aufgerissenen Augen auf einen blanken Hintern. Zugegeben, er sah aus wie gemeißelt, ebenso wie sein ganzer Rücken, doch Larissa quietschte kurz, schlug die Hände vor das Gesicht und drehte sich auf der Ferse weg. Es war zwar nicht so, dass sie noch nie einen nackten Mann gesehen hätte, aber irgendwie war ihr unwohl dabei Artur so anzuschauen. Immerhin war der Mann… nun ja, ein Mann! Das einzige, was ihm fehlte war ein voller, flauschiger Bart. Die Elfe wartete bis das unmissverständliche Platschen zu hören war, dann wandte sie sich um und sah den Ritter wie sie selbst zuvor nackt im See paddeln. Er drehte eine Runde und schwamm dann zum Ufer, wo Morgana mit gehobenem Kleid ihre Füße ins Wasser steckte. Die beiden schienen zu flirten, wie es Larissa schien. Zumindest spielten die Zwei wie Verliebte, wobei der Reiz natürlich von Artur ausging. Die Dinge, die er zum Ufer gebracht hatte beinhalteten Speis und Trank an denen sich der Ritter und die Hexe nun gütig taten. Artur lachte sehr viel und sein Lachen schallte von den Bäumen wider. Es freute Larissa ehrlich, dass der grimmige Schlächter auch eine fröhliche Seite an sich hatte. Dennoch war ihr die Grimmige und Blutrünstige heute von großem Nutzen gewesen und letztlich wäre ihr mit einem erfahrenen und furchteinflößenden Krieger auf der Reise mehr geholfen als mit einem Freund.
    Wieso nicht beides?“, fragte sie sich in demselben Moment in dem Artur nach Morganas Fuß grabschte. „Ohh…“, machte Larissa und rollte die Augen. Männer…
    Kommt Larissa. Trinkt und esst etwas mit uns. Ich verspreche euch niemals wird etwas so gut schmecken, als kurz nach dem Zeitpunkt, wenn man dem Tod mal wieder ein Schnippchen geschlagen hat.
    Die Elfe überwand ihre Scham und näherte sich den Beiden, den Blick strickt von Artur abwenden. Im Schneidersitz ließ Larissa sich schließlich bei den Anderen nieder, Morgana hatte sich lang ins Gras gelegt und Artur schien die Kälte des Sees nicht einmal zu bemerken. Vielleicht war er aber auch zu tief in Morganas Ausschnitt versunken, der in dieser Position gut zur Geltung kam. Larissas Oberweite war nicht ganz so ausladend, wofür die Elfe auch ziemlich dankbar war. Ein Mann wie Artur schaute ihr dann zwar nicht so häufig nach, dafür waren aber auch andere, weniger elegante Männer nicht so sehr auf der Jagd nach ihr. Wieso der Großteil der Männer einen großen Vorbau bevorzugte verstand die Elfe nicht. Jetzt aber passte es ihr ziemlich gut, denn so merkte Artur kaum, dass sie bemüht wegschaute. Das Angebot mit den kleinen, süßen Rosinen und dem Räucherfleisch nahm Larissa gerne an, den Wein jedoch lehnte sie ab.
    Ich trinke kein Wein!“, bestimmte sie schroff.
    Nach einer Weile des gemütlichen Essens und der guten Laune wurde Larissa ernster.
    Was machen wir nun? Artur, Ihr wollt sicherlich Eure Belohnung holen, oder? Die Stadt, zu der ihr wollt liegt im Norden?!“, fragte sie, obwohl sie die Antwort schon kannte. Wenn man so weit im Süden war wie sie jetzt, gab es eigentlich nur eine Richtung in die man gehen konnte. „Und Morgana, Ihr sagt Ihr wollt und begleiten, obgleich der Wald, oder der Süden für Euch bestimmt sicherer wäre, als in den Norden und zu einer großen Stadt zu gehen, wo Kirchen an jeder Ecke stehen und Templern in ihren Rüstungen schimmern wie frisch gefallener Schnee“.
    Wieder wandte sie sich zu Artur. „Wie dem auch aus sei, ich folge Euch. Ihr habt mir einen Schmied versprochen und ein Ritter steht zu seinem Wort, nehme ich an. Doch kennt Ihr die Wege, welche die Menschen zum Reisen nehmen besser als ich. Ich nehme an, ihr habt einen Plan, wie wir gehen werden. Übrigens wolltet Ihr mir noch Eure Karte zeigen!
    Larissa stellte sich diese Landkarten äußerst informativ und spannend vor. Bisher hatte sie noch nie eine gesehen. Der Wald, die Wildnis und die Sterne waren ihre Karten gewesen.
    Shepard Commander ist offline
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    [Bild: Larissa_klein4.jpg]

    Larissa schwamm und schwamm. Sie fühlte sich wie neu geboren in dem kühlen Nass, dass sie umgab. Sie spürte die Blicke Morganas auf sich und vermutete, dass sie Hexe daran dachte auch bald ins Wasser zu springen. In langen, gleitenden Bewegungen schickte sie ihren eleganten, zierlichen Körper durch das Wasser, umrundete zarte Seerosen und jagte den Wellen nach. Sie vergaß, dass sie eine Waldläuferin, ja fast eine Sölnderin nur ohne wirkliche Bezahlung, war und fühlte sich eher an ihre Kindheit erinnert. Nur die Tätowierungen auf ihren Händen, die zum Vorschein kamen wenn diese durch die Oberfläche brachen und ihren Körper weiter durch´s Wasser gruben, erinnerten sie daran, dass sie eine Erwachsene war.
    Larissa tauchte ab. Sie war schon immer eine sehr gute Schwimmerin gewesen und Tauchen konnte sie wie kein Zweiter im Clan. Ihre Mutter hatte manchmal gescherzt, sie sei eher einer der Meermenschen, die weit entfernt an der Küste, die sich am Fuße des Frostgipfelgebirges befand, lebten. Larissa hatte sich daraufhin immer gefragt, wie diese Meermenschen wohl waren und dies hatte ihr nur einen weiteren Grund geliefert, ihren Clan zu verlassen und die Welt zu sehen. Solange sie sich mit ihren Geschwistern in den Tiefesten Wäldern versteckte, würde sie nie das Meer erblicken, obwohl sie meinte sich daran zu erinnern, es als Kleinkind einst gesehen zu haben. Vielleicht gaukelte ihr verspielter Geist ihr dies aber auch nur vor; sie hatte nie danach gefragt.
    Wieder schoss der elfische Blondschopf aus dem Wasser, die Tropfen perlten ihr aus dem Gesicht und sie prustete ein wenig Wasser aus. Es schmeckte erdig, aber rein. Kein gutes Trinkwasser wie aus einem Fluss mit steinernem Bachbett, aber auch nicht verdorben. Die Dalish wischte sich über das bemalte Gesicht und begann damit, ans Ufer zu waten. Ihre dicken Haare tropften noch nach, als sie das Land schon lange wieder betreten und ihre Blöße mit der Unterwäsche bedeckt hatte. Artur war überraschenderweise elegant genug, sich bemüht geschäftig wirkend wegzudrehen, als die Elfe in raschem Schritt über die Wiese flog und hinter den dichten, hängenden Weidenzweigen verschwand. Rasch trocknete sie sich mit ihrem Mantel ab und schlüpfte in ihre Kleidung. Hose, Schuhe und ein Hemd aus grob genähtem dunkelrotem und schwarzem Stoff und Lederflicken. Keine schöne Arbeit, aber ihre eigene! Sie schaute durch den natürlichen Vorhang aus Blättern und Ästen und errötete sofort. Artur lief fast nackt über die Wiese, beladen mit Krempel, den er zum Ufer schleppte. Glücklicherweise trug er, wie Larissa feststellte, eine Unterhose und so traute sie sich dann doch zum Ufer zu treten. Sie tat gerade ein paar Schritte, da fuhren Arturs Hände plötzlich zur Unterwäsche und im nächsten Augenblick schaute Larissa mit weit aufgerissenen Augen auf einen blanken Hintern. Zugegeben, er sah aus wie gemeißelt, ebenso wie sein ganzer Rücken, doch Larissa quietschte kurz, schlug die Hände vor das Gesicht und drehte sich auf der Ferse weg. Es war zwar nicht so, dass sie noch nie einen nackten Mann gesehen hätte, aber irgendwie war ihr unwohl dabei Artur so anzuschauen. Immerhin war der Mann… nun ja, ein Mann! Das einzige, was ihm fehlte war ein voller, flauschiger Bart. Die Elfe wartete bis das unmissverständliche Platschen zu hören war, dann wandte sie sich um und sah den Ritter wie sie selbst zuvor nackt im See paddeln. Er drehte eine Runde und schwamm dann zum Ufer, wo Morgana mit gehobenem Kleid ihre Füße ins Wasser steckte. Die beiden schienen zu flirten, wie es Larissa schien. Zumindest spielten die Zwei wie Verliebte, wobei der Reiz natürlich von Artur ausging. Die Dinge, die er zum Ufer gebracht hatte beinhalteten Speis und Trank an denen sich der Ritter und die Hexe nun gütig taten. Artur lachte sehr viel und sein Lachen schallte von den Bäumen wider. Es freute Larissa ehrlich, dass der grimmige Schlächter auch eine fröhliche Seite an sich hatte. Dennoch war ihr die Grimmige und Blutrünstige heute von großem Nutzen gewesen und letztlich wäre ihr mit einem erfahrenen und furchteinflößenden Krieger auf der Reise mehr geholfen als mit einem Freund.
    Wieso nicht beides?“, fragte sie sich in demselben Moment in dem Artur nach Morganas Fuß grabschte. „Ohh…“, machte Larissa und rollte die Augen. Männer…
    Kommt Larissa. Trinkt und esst etwas mit uns. Ich verspreche euch niemals wird etwas so gut schmecken, als kurz nach dem Zeitpunkt, wenn man dem Tod mal wieder ein Schnippchen geschlagen hat.
    Die Elfe überwand ihre Scham und näherte sich den Beiden, den Blick strickt von Artur abwenden. Im Schneidersitz ließ Larissa sich schließlich bei den Anderen nieder, Morgana hatte sich lang ins Gras gelegt und Artur schien die Kälte des Sees nicht einmal zu bemerken. Vielleicht war er aber auch zu tief in Morganas Ausschnitt versunken, der in dieser Position gut zur Geltung kam. Larissas Oberweite war nicht ganz so ausladend, wofür die Elfe auch ziemlich dankbar war. Ein Mann wie Artur schaute ihr dann zwar nicht so häufig nach, dafür waren aber auch andere, weniger elegante Männer nicht so sehr auf der Jagd nach ihr. Wieso der Großteil der Männer einen großen Vorbau bevorzugte verstand die Elfe nicht. Jetzt aber passte es ihr ziemlich gut, denn so merkte Artur kaum, dass sie bemüht wegschaute. Das Angebot mit den kleinen, süßen Rosinen und dem Räucherfleisch nahm Larissa gerne an, den Wein jedoch lehnte sie ab.
    Ich trinke kein Wein!“, bestimmte sie schroff.
    Nach einer Weile des gemütlichen Essens und der guten Laune wurde Larissa ernster.
    Was machen wir nun? Artur, Ihr wollt sicherlich Eure Belohnung holen, oder? Die Stadt, zu der ihr wollt liegt im Norden?!“, fragte sie, obwohl sie die Antwort schon kannte. Wenn man so weit im Süden war wie sie jetzt, gab es eigentlich nur eine Richtung in die man gehen konnte. „Und Morgana, Ihr sagt Ihr wollt und begleiten, obgleich der Wald, oder der Süden für Euch bestimmt sicherer wäre, als in den Norden und zu einer großen Stadt zu gehen, wo Kirchen an jeder Ecke stehen und Templern in ihren Rüstungen schimmern wie frisch gefallener Schnee“.
    Wieder wandte sie sich zu Artur. „Wie dem auch aus sei, ich folge Euch. Ihr habt mir einen Schmied versprochen und ein Ritter steht zu seinem Wort, nehme ich an. Doch kennt Ihr die Wege, welche die Menschen zum Reisen nehmen besser als ich. Ich nehme an, ihr habt einen Plan, wie wir gehen werden. Übrigens wolltet Ihr mir noch Eure Karte zeigen!
    Larissa stellte sich diese Landkarten äußerst informativ und spannend vor. Bisher hatte sie noch nie eine gesehen. Der Wald, die Wildnis und die Sterne waren ihre Karten gewesen.


    [Bild: Ritter_940_mini.jpg][Bild: Morgana_mini.jpg]

    Artur musste erstmal den Redeschwall von Larissa verabeiten. Er hatte nach ihrer Weigerung Wein zu trinken nur leicht den Kopf schütteln können. Aber manche feinen Sachen des Lebens, lernte man erst mit der Zeit zu schätzen. So blieb mehr für ihn und die Hexe. Er nahm einen weiteren Schluck während Larissa ihm und Morgana ausfragte. Aber es schadete nicht die nächsten Schritte zu besprechen. Er hatte auch schon einen Plan erarbeitet, wie es weitergehen sollte.
    "In der Tat, das habe ich gesagt. Aber wartet kurz." Er zog sich aus dem Teich und schritt zu dem Ort wo er seine Unterhose ausgezogen hatte. Die Dalish wandte ruckartig und mit leichter Schamesröte ihren Blick ab und auch Morgana schaute beiseite, aber eher langsam und halbherzig. Er ging zu den Satteltaschen holte eine Pferdedecke hervor, womit er sich abtrocknete und anschließend dnen Gambeson anzog. Seine Rüstung legte er nicht an. Sie hatte eh eine gründliche Reinigung nötig. Dann holte er seine Karte hervor und ging mit ihr ans Feuer.

    "Gut, kommt beide her, dann zeige ich euch die geplante Route." Die beiden Frauen traten an das Feuer heran und setzten sich hin. Er breitete die Karte aus und begann während er erzählte, die Orte auf der Karte zu zeigen.
    "Also wir befinden uns hier in der Nähe von Southern Throne. Hier im Süden ist Ostagar, dort soll die Hauptstreitmacht der Dunklen Brut liegen, also tausende Monster und wahrscheinlich ein Erzdämon. Deswegen werden wir selbstverständlich nach Norden reisen, es sei denn eine der Damen hat vor den Kontakt mit ihr zu vertiefen. Da ich das aber nicht denke, werden wir zunächst nach Denerim reisen, der Hauptstadt von Ferelden. Dort soll es einen guten Schmied namens Wade gebe. Er soll gut sein, aber auch ein wenig exentrisch und..weibisch. Falls wir uns dort nicht um euer Schwert und meine Rüstung kümmern kann, ist mein Plan über die nördliche Straße nach Orzammar zu reisen. Weit weg von der Brut und mit Städten wie Amaranhine und Highever auf der Route. Familien wie die Howes oder die Couslands haben eigentlich immer Arbeit, also sollten wir unterwegs Geld verdienen können."
    Er blickte entschlossen in ihre Richtung. Die Dalish schaute interessiert auf die Karte und auch die Hexe studierte sie eingehend. Er wandte sich an sie:
    "Natürlich werden wir dort dann auch verstärkt auf Templer treffen." Morgana schaute ihn entschlossen an.
    "Wenn ich in Gebieten bleiben wollte in denen keine sind, hätte ich mich euch nicht angeschlossen. Ich vertraue da auf euch beide. Mir gefällt der Plan." Sie lächelte und stand auf. Dann gab sie Artur eine Salbe.
    "Für eure Wunden", sagte sie freundlich und ging von der Feurstelle weg.

    Artur gab Larissa die Karte mit einem leichten Lächeln.
    "Hier schaut und lest selbst. Ach ja und das ist Cumberland von wo ich herkomme.". Er zeigte auf die Hafenstadt die nördlich von Orzammar jenseits des Wachen Meeres lag. Dann stand er auf um eine Topf für die Suppe zu holen. Dadurch entging ihm der interessierte, aber auch der unverständige Blick der Dalish, als sie versuchte die Buchstaben zu entziffern.

    Morgana hatte interessiert Arturs Erläuterungen gelauscht. Er hatte einen guten Plan, das musste sie anerkennen. Die Route klang interessant, auch wenn sie nicht so von Orzammar begeistert war. Zwergenkultur interessierte sie nicht so, aber andererseits kam das Lyrium aus Orzammar. Das könnte sich als Vorteil erweisen. Und in den Frostgipfelgebirge sollten auch einige verschollene Orte liegen. Irgendwas würde sich schon auf der reise ergeben und sie hatte das Gefühl das es mit den beiden nicht langweilig werden würde.
    Da Larissa mit der Karte beschäftigt war und Artur ebenfalls etwas vorhatte, beschloss Morgana die Zeit für ihr Bad zu nutzen. Sie schritt zu der Stelle, wo ihre Stiefel standen und begann dort die Riemen ihres Kleides zu lösen. Dann ließ sie es langsam ihren Körper hinuntergleiten und stieg aus dem Kleid. Dann streifte sie ihren Büstenhalter ab und stieg aus ihrem Schlüpfer. Jetz hatte sie nur noch ihren Ring und ihre Kette an. Langsam stieg sie in den kalten See. Sie fühlte wie die Müdigkeit aus ihrem Körper entwich und der Schmutz der Schlacht von ihr abfiel. Sie schwamm als erstes ein paar Runden im See. Dabei erinnerte sie sich an die Zeit als Rhiannon sie immer zu einem See, ähnlich diesem mitgenommen hatte. Er war nur noch schöner gewesen und man konnte sich unter einem kleinen Wasserfall stellen. Sie war 13 als sie das erste Mal zu schwimmen versuchte. Im Dorf war nie ein See gewesen,nur ein Brunnen in dem man besser nicht fallen sollte. Rhiannon war mit ihr geschwommen und hatte es ihr beigebracht. Sie erinnerte sich noch an ihre jugendliche Haut und ihr aschblondes Haar. Sie hatte ihr dann oft noch am See mit ihrer melodischen Stimme elfische Lieder gesungen oder alte Geschichten erzählt. Ein warmes Gefühl überkam Morgana als sie daran dachte. Sie tauchte noch einmal tief durch den See und schwamm dann zum Rand. Das Wasser war wirklich recht kalt. Sie lehnte sich an den Rand des Sees und ließ dann Flammen aus ihrer Hand schießen, die das Wasser in ihrer Umgebung anfangen ließ zu kochen. Wasserblasen blubberten und das Wasser um Morgana wurde angenehm warm. Sofort entspannten ihre Muskeln und sie seufzte laut und hocherfreut und legte den Kopf in den Nacken.
    "Eigentlich eine Verschwendung von Magie, aber es fühlt sich sooo gut an." Sie schloss die Augen, ihre nassen langen Haare lagen auf der Wiese. Ihre Brüste schwammen teilweise an der Oberfläche des Sees. Sie spürte wie die Wärme in ihren Körper überging. Natürlich kühlte der See schnell wieder ab, aber gerade fühlte es sich göttlich an.

    Artur war gerade auf dem Weg zum Feuer, als er sah wie sich Morgana auszog. Beinahe wäre er über seine Rüstung gestolpert, aber er bemerkte sie noch rechtzeitig. Fasziniert sah er wie sich ihr makelloser Körper langsam ins Wasser bewegte.
    "Ein hübscher Rücken kann auch entzücken", schoss es ihm durch den Kopf, da er nur die Rückseite der Hexe sah. Obwohl der Rücken zum Großteil von ihren pechschwarzem seidigem Haar bedeckt wurde. Aber dafür gab es ja auch noch einen formschönen knackigen Hintern zu beobachten. Er wandte seinen Blick ab. Es gab noch was zu tun. Er holte nur kurz vom Wasser vom See, Morgana tauchte scheinbar gerade irgendwoher, und stellte ihn dann auf das Feuer. Dann holte er Fleisch, Brot und ein wenig Gemüse das er hatte. Es würde kein Meisterwerk werden, aber wenigstens eine heiße Mahlzeit sein. Was er hier dagegen schon an Eintöpfen gesehen hatte war eher als Verbrechen an der Kochkunst zu sehen. Da waren sogar Arturs Kochkünste als meisterlich zu bezeichnen. Er warf etws kostbares Salz in die Suppe. Er würde in Denerim neues kaufen müssen. Die Dalish hatte die Karte beiseite gelegt und dachte über irgendwas nach.
    "Vielleicht darüber ob sie wirklich den Wald verlassen will." Artur nahm allerdings an das sie mitkommen würde. Sie war recht neugierig und, das vertrug sich nicht gut mit dem Leben als Dalish. Er suchte die Salbe die ihm Morgana gegeben hatte, zog sein Oberteil aus und begann sich einzuschmieren. Die Salbe sorgte für ein leichtes jucken, aber auch eine angenehme Kühlung.

    Morgana spürte allmählich wie das Wasser um sie abkühlte. Sie hatte auch keine Lust mehr Magie zu verschwenden. Sie lächelte fröhlich. Bald würde sie die Wälder richtig verlassen können und in ganz Thedas nach Wissen und Macht suchen. Ein angenehmer Duft stieg ihr in die Nase. Der Ritter hatte nicht zuviel versprochen und schien halbwegs zu wissen was er tat. Ein paar Kräuter noch dann würde es gut schmecken. Morgana hatte ein feines Näschen, für sowas denn die Drudinnen, hatten einige grandiose Köchinnen unter sich gehabt. Sie hatte einiges gelernt, aber da sie nicht große Lust hatte auf einmal Gruppenköchin zu werden, beschloß sie es nicht an die große Glocke zu hängen.
    "Zeit das Wasser zu verlassen", es wurde langsam kalt. Sie rief mit freundlicher lauter Stimme:
    "Larissa, wärt ihr ein Schatz und könnt mir bitte diese Pferdedecke bringen ?" So langsam brach die Nacht heran und es wäre gut trocken zu sein.
    "Das könnte ich auch erledigen ", rief Artur halbernst dazwischen und seine Stimme machte deutlich das er eh mit keiner Zusage rechnete.
    "Das glaube ich gerne Ser, aber ich frage trotzdem lieber Larissa, danke.", antwortete sie neckisch. Sie lehnte am Rand des Ufers, die Arme überkreuzt auf das Ufer gelegt, das Kinn auf den Armen liegend. Sie lächelte zufrieden und ihre Augen strahlten Zufriedenheit aus.
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  15. #355
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    [Bild: Ritter_940_mini.jpg][Bild: Morgana_mini.jpg]

    Artur musste erstmal den Redeschwall von Larissa verabeiten. Er hatte nach ihrer Weigerung Wein zu trinken nur leicht den Kopf schütteln können. Aber manche feinen Sachen des Lebens, lernte man erst mit der Zeit zu schätzen. So blieb mehr für ihn und die Hexe. Er nahm einen weiteren Schluck während Larissa ihm und Morgana ausfragte. Aber es schadete nicht die nächsten Schritte zu besprechen. Er hatte auch schon einen Plan erarbeitet, wie es weitergehen sollte.
    "In der Tat, das habe ich gesagt. Aber wartet kurz." Er zog sich aus dem Teich und schritt zu dem Ort wo er seine Unterhose ausgezogen hatte. Die Dalish wandte ruckartig und mit leichter Schamesröte ihren Blick ab und auch Morgana schaute beiseite, aber eher langsam und halbherzig. Er ging zu den Satteltaschen holte eine Pferdedecke hervor, womit er sich abtrocknete und anschließend dnen Gambeson anzog. Seine Rüstung legte er nicht an. Sie hatte eh eine gründliche Reinigung nötig. Dann holte er seine Karte hervor und ging mit ihr ans Feuer.

    "Gut, kommt beide her, dann zeige ich euch die geplante Route." Die beiden Frauen traten an das Feuer heran und setzten sich hin. Er breitete die Karte aus und begann während er erzählte, die Orte auf der Karte zu zeigen.
    "Also wir befinden uns hier in der Nähe von Southern Throne. Hier im Süden ist Ostagar, dort soll die Hauptstreitmacht der Dunklen Brut liegen, also tausende Monster und wahrscheinlich ein Erzdämon. Deswegen werden wir selbstverständlich nach Norden reisen, es sei denn eine der Damen hat vor den Kontakt mit ihr zu vertiefen. Da ich das aber nicht denke, werden wir zunächst nach Denerim reisen, der Hauptstadt von Ferelden. Dort soll es einen guten Schmied namens Wade gebe. Er soll gut sein, aber auch ein wenig exentrisch und..weibisch. Falls wir uns dort nicht um euer Schwert und meine Rüstung kümmern kann, ist mein Plan über die nördliche Straße nach Orzammar zu reisen. Weit weg von der Brut und mit Städten wie Amaranhine und Highever auf der Route. Familien wie die Howes oder die Couslands haben eigentlich immer Arbeit, also sollten wir unterwegs Geld verdienen können."
    Er blickte entschlossen in ihre Richtung. Die Dalish schaute interessiert auf die Karte und auch die Hexe studierte sie eingehend. Er wandte sich an sie:
    "Natürlich werden wir dort dann auch verstärkt auf Templer treffen." Morgana schaute ihn entschlossen an.
    "Wenn ich in Gebieten bleiben wollte in denen keine sind, hätte ich mich euch nicht angeschlossen. Ich vertraue da auf euch beide. Mir gefällt der Plan." Sie lächelte und stand auf. Dann gab sie Artur eine Salbe.
    "Für eure Wunden", sagte sie freundlich und ging von der Feurstelle weg.

    Artur gab Larissa die Karte mit einem leichten Lächeln.
    "Hier schaut und lest selbst. Ach ja und das ist Cumberland von wo ich herkomme.". Er zeigte auf die Hafenstadt die nördlich von Orzammar jenseits des Wachen Meeres lag. Dann stand er auf um eine Topf für die Suppe zu holen. Dadurch entging ihm der interessierte, aber auch der unverständige Blick der Dalish, als sie versuchte die Buchstaben zu entziffern.

    Morgana hatte interessiert Arturs Erläuterungen gelauscht. Er hatte einen guten Plan, das musste sie anerkennen. Die Route klang interessant, auch wenn sie nicht so von Orzammar begeistert war. Zwergenkultur interessierte sie nicht so, aber andererseits kam das Lyrium aus Orzammar. Das könnte sich als Vorteil erweisen. Und in den Frostgipfelgebirge sollten auch einige verschollene Orte liegen. Irgendwas würde sich schon auf der reise ergeben und sie hatte das Gefühl das es mit den beiden nicht langweilig werden würde.
    Da Larissa mit der Karte beschäftigt war und Artur ebenfalls etwas vorhatte, beschloss Morgana die Zeit für ihr Bad zu nutzen. Sie schritt zu der Stelle, wo ihre Stiefel standen und begann dort die Riemen ihres Kleides zu lösen. Dann ließ sie es langsam ihren Körper hinuntergleiten und stieg aus dem Kleid. Dann streifte sie ihren Büstenhalter ab und stieg aus ihrem Schlüpfer. Jetz hatte sie nur noch ihren Ring und ihre Kette an. Langsam stieg sie in den kalten See. Sie fühlte wie die Müdigkeit aus ihrem Körper entwich und der Schmutz der Schlacht von ihr abfiel. Sie schwamm als erstes ein paar Runden im See. Dabei erinnerte sie sich an die Zeit als Rhiannon sie immer zu einem See, ähnlich diesem mitgenommen hatte. Er war nur noch schöner gewesen und man konnte sich unter einem kleinen Wasserfall stellen. Sie war 13 als sie das erste Mal zu schwimmen versuchte. Im Dorf war nie ein See gewesen,nur ein Brunnen in dem man besser nicht fallen sollte. Rhiannon war mit ihr geschwommen und hatte es ihr beigebracht. Sie erinnerte sich noch an ihre jugendliche Haut und ihr aschblondes Haar. Sie hatte ihr dann oft noch am See mit ihrer melodischen Stimme elfische Lieder gesungen oder alte Geschichten erzählt. Ein warmes Gefühl überkam Morgana als sie daran dachte. Sie tauchte noch einmal tief durch den See und schwamm dann zum Rand. Das Wasser war wirklich recht kalt. Sie lehnte sich an den Rand des Sees und ließ dann Flammen aus ihrer Hand schießen, die das Wasser in ihrer Umgebung anfangen ließ zu kochen. Wasserblasen blubberten und das Wasser um Morgana wurde angenehm warm. Sofort entspannten ihre Muskeln und sie seufzte laut und hocherfreut und legte den Kopf in den Nacken.
    "Eigentlich eine Verschwendung von Magie, aber es fühlt sich sooo gut an." Sie schloss die Augen, ihre nassen langen Haare lagen auf der Wiese. Ihre Brüste schwammen teilweise an der Oberfläche des Sees. Sie spürte wie die Wärme in ihren Körper überging. Natürlich kühlte der See schnell wieder ab, aber gerade fühlte es sich göttlich an.

    Artur war gerade auf dem Weg zum Feuer, als er sah wie sich Morgana auszog. Beinahe wäre er über seine Rüstung gestolpert, aber er bemerkte sie noch rechtzeitig. Fasziniert sah er wie sich ihr makelloser Körper langsam ins Wasser bewegte.
    "Ein hübscher Rücken kann auch entzücken", schoss es ihm durch den Kopf, da er nur die Rückseite der Hexe sah. Obwohl der Rücken zum Großteil von ihren pechschwarzem seidigem Haar bedeckt wurde. Aber dafür gab es ja auch noch einen formschönen knackigen Hintern zu beobachten. Er wandte seinen Blick ab. Es gab noch was zu tun. Er holte nur kurz vom Wasser vom See, Morgana tauchte scheinbar gerade irgendwoher, und stellte ihn dann auf das Feuer. Dann holte er Fleisch, Brot und ein wenig Gemüse das er hatte. Es würde kein Meisterwerk werden, aber wenigstens eine heiße Mahlzeit sein. Was er hier dagegen schon an Eintöpfen gesehen hatte war eher als Verbrechen an der Kochkunst zu sehen. Da waren sogar Arturs Kochkünste als meisterlich zu bezeichnen. Er warf etws kostbares Salz in die Suppe. Er würde in Denerim neues kaufen müssen. Die Dalish hatte die Karte beiseite gelegt und dachte über irgendwas nach.
    "Vielleicht darüber ob sie wirklich den Wald verlassen will." Artur nahm allerdings an das sie mitkommen würde. Sie war recht neugierig und, das vertrug sich nicht gut mit dem Leben als Dalish. Er suchte die Salbe die ihm Morgana gegeben hatte, zog sein Oberteil aus und begann sich einzuschmieren. Die Salbe sorgte für ein leichtes jucken, aber auch eine angenehme Kühlung.

    Morgana spürte allmählich wie das Wasser um sie abkühlte. Sie hatte auch keine Lust mehr Magie zu verschwenden. Sie lächelte fröhlich. Bald würde sie die Wälder richtig verlassen können und in ganz Thedas nach Wissen und Macht suchen. Ein angenehmer Duft stieg ihr in die Nase. Der Ritter hatte nicht zuviel versprochen und schien halbwegs zu wissen was er tat. Ein paar Kräuter noch dann würde es gut schmecken. Morgana hatte ein feines Näschen, für sowas denn die Drudinnen, hatten einige grandiose Köchinnen unter sich gehabt. Sie hatte einiges gelernt, aber da sie nicht große Lust hatte auf einmal Gruppenköchin zu werden, beschloß sie es nicht an die große Glocke zu hängen.
    "Zeit das Wasser zu verlassen", es wurde langsam kalt. Sie rief mit freundlicher lauter Stimme:
    "Larissa, wärt ihr ein Schatz und könnt mir bitte diese Pferdedecke bringen ?" So langsam brach die Nacht heran und es wäre gut trocken zu sein.
    "Das könnte ich auch erledigen ", rief Artur halbernst dazwischen und seine Stimme machte deutlich das er eh mit keiner Zusage rechnete.
    "Das glaube ich gerne Ser, aber ich frage trotzdem lieber Larissa, danke.", antwortete sie neckisch. Sie lehnte am Rand des Ufers, die Arme überkreuzt auf das Ufer gelegt, das Kinn auf den Armen liegend. Sie lächelte zufrieden und ihre Augen strahlten Zufriedenheit aus.


    [Bild: Larissa_klein4.jpg]

    Rasch wandte sich Larissa ab, als Artur so wie der Erbauer ihn erschuf aus dem Wasser schoss und zu seinem Pferd ging. Abgetrocknet und angezogen kam er zurück und zog eine gefaltete Karte knitterigen Pergaments hervor. Das Papier war gelbstichig und roch intensiv, aber gut.Fast schon ehrfürchtig betrachtete Larissa das Skript während Artur es auseinanderfaltete. Er legte es auf den Rasen, strich es glatt und vor Larissa offenbarte sich die ganze Welt! Natürlich nur in stockfleckiger Art und mit wundersamen Buchstaben mitten in von Spitzen gekennzeichneten Bergengipfeln und Wäldern. Artur erklärte die Karte und seinen Plan nach Norden vorzurücken. Er schien den Schmied zu kennen, der ihr Schwert reparieren wollte, worüber sie sich freute. Alle Drei einigten sich stillschweigend auf die von Artur geplante Route und der Ritter übergab Larissa die Karte.
    Behutsam übernahm die Elfe das Pergament, wiegte es in den Fingern und legte es auf die Oberschenkel. Mit dem Zeigefinger glitt sie sanft über die gezeichneten Runen der Karte. „Cumberland“, wiederholte Larissa murmelnd und versuchte die Buchstaben, die über der eingezeichneten Stadt lagen, zuzuordnen. „Cumberland“.
    Larissa bemerkte kaum, dass Morgana sich auszog und zu Baden begann. Nur einmal linste sie kurz über den Rand der Karte und warf einen Blick auf Morganas nackten Körper. Sie war hübsch, gut gebaut wenn nach Elfenmaßstäben auch etwas zu wuchtig. Dennoch konnte die Dalish verstehen, wieso Artur sie schon mehrfach, man möchte fast begafft hatte sagen. Plötzlich blubberte es von Seiten des Sees. Schnell warf Larissa mahnende Blicke hinüber, sah aber, dass Morgana der Ursprung dessen war. Dampfschwaden stiegen auf und umhüllten ihren zu einem Drittel aus dem Wasser ragenden Körper. Sie boten ein mystisches Schauspiel und Larissa war sich sicher, dass Magie im Spiel sein musste! Schnell wandte sie den Blick wieder zu der Karte und versuchte, ihre derzeitige Position zu lokalisieren. Sie wollte die Hexe nicht anschauen und dieser das Gefühl geben, sie zu reizen. Wer wusste schon, wie diese Magierinnen reagierten, wenn sie sich unwohl fühlten…
    Artur kochte indes einen Eintopf. Heute zog er wohl alle Register um ihre neue Gefährtin zu beeindrucken. Oder er war wirklich froh den Kampf überstanden zu haben und hatte tatsächlich nicht mit Überleben gerechnet.
    Nach einiger Zeit wurde Larissa die Karte jedoch langweilig. Sie faltete sie zusammen und ließ ihre Gedanken schweifen. Wie schön wäre es selbst malen und schreiben zu können und eine eigene Karte anzufertigen. Eine Karte über ihre Reisen, die sie ihren Brüdern und Schwestern im Clan zeigen könnte und Aufzeichnungen über ihre Abenteuer. Sie war sich sicher, dass keines ihrer Dalish-Geschwister je gegen die Brut gekämpft hatte!
    Als Larissa von Morgana angefragt wurde, ob sie ihr die als Handtuch verwendete Pferdedecke reichen könne, Artur einen anzüglichen Spruch brachte und die Hexen diesen konterte, konnte die Elfe die nächsten Monate ihrer Reise bereits vor ihrem geistigen Auge sehen. Dennoch war ihre neue Gesellschaft so anders als im Clan der Dalish. Seltsam, wie das Schicksal seine Wege offenbart, diese Wege, denen man durch eine universale Macht gezwungen ist zu folgen. Larissa stand auf, gab Artur die Karte zurück und sicherte sich mit einem knappen Kopfnicken des Ritters ab, seine Decke zu der nackten Hexe transportieren zu dürfen.
    Hier, bitte schön!“, sagte Larissa und überreichte Morgana die Gelegenheit auf trockene Haut. Morgana dankte. In der vorherigen Nacht hatte die Elfe von der Hexe nur Misstrauen und einen Hauch Gefahr im Hinterkopf behalten. Nun jedoch, wo die Schwarzhaarige entspannt lächelte und zufrieden im Wasser trieb wirkte sie friedlich und sogar freundlich. Ihre Motiven mochte zwar noch immer im Dunkeln liegen, doch spürte Larissa nun keinerlei Gefahr mehr seitens der Magierin.
    Um Morgana ein gewisses Maß an Privatsphäre zu bieten zog sich die Elfe zu Artur ans Feuer zurück. Wie gewöhnlich ließ sie sich im Schneidersitz gegenüber dem Ritter sinken und betrachtete den Eintopf.
    Dieser Platz scheint von einem so umfassenden Frieden durchzogen… glaubt Ihr wir brauchen diese Nacht Wachen?“, fragte die Elfe. Artur dachte nach und begann sich etwas von der Suppe in eine bauchige Schüssel zu gießen. Larissa griff indes nach einem Stück harten Fladenbrotes und riss es entzwei. Eine Hälfte legte sie zurück, die andere zerrupfte sie in kleinere Stückchen, die sie langsam zum Mund förderte und nachdenklich kaute. Schließlich kam auch Morgana ans Feuer und ließ sich nieder. Sie schenkte dem Ritter ein aufmunterndes und dankbares Lächeln, dann begann auch sie zu essen. Larissa sah dem langsam verschwindenden Essen nach und sagte: „Morgen sollten wir unsere Vorräte auffüllen, oder? Ihr habt ja nur für Euch gekauft, Artur. Und Ihr, Morgana, wollt sicherlich auch ein paar Brote und gepökeltes Fleisch kaufen. Ich kann alternativ auch für uns Jagen und Beeren und Sträucher sammeln, doch dies nimmt viel Zeit in Anspruch, wenn ich drei Mäuler stopfen muss…“.
    Ihre Gefährten würden schon wissen, wie sie selbst mit der Situation umgehen wollten. Larissa konnte lediglich ihre Vorschläge äußern. Sie selbst würde immer in der Wildnis überleben.
    Der Weg, den ich mir vorstelle, ist ein heimlicher und abseits der großen Hauptstraßen. Quarkenfurt liegt nahe der Wildnis und Dalish und Chasind sind dort möglicherweise ein gewohnter Anblick. Doch hörte ich in meinem Clan grausige Geschichten über die Ablehnung der Dalish beim gemeinen Volk in Thedas. Ich habe keine Lust an irgendeinem Baum gehängt zu werden, weil jemand meine Tätowierungen missdeutet!
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    Zitat Zitat von Shepard Commander Beitrag anzeigen


    [Bild: Larissa_klein4.jpg]

    Rasch wandte sich Larissa ab, als Artur so wie der Erbauer ihn erschuf aus dem Wasser schoss und zu seinem Pferd ging. Abgetrocknet und angezogen kam er zurück und zog eine gefaltete Karte knitterigen Pergaments hervor. Das Papier war gelbstichig und roch intensiv, aber gut.Fast schon ehrfürchtig betrachtete Larissa das Skript während Artur es auseinanderfaltete. Er legte es auf den Rasen, strich es glatt und vor Larissa offenbarte sich die ganze Welt! Natürlich nur in stockfleckiger Art und mit wundersamen Buchstaben mitten in von Spitzen gekennzeichneten Bergengipfeln und Wäldern. Artur erklärte die Karte und seinen Plan nach Norden vorzurücken. Er schien den Schmied zu kennen, der ihr Schwert reparieren wollte, worüber sie sich freute. Alle Drei einigten sich stillschweigend auf die von Artur geplante Route und der Ritter übergab Larissa die Karte.
    Behutsam übernahm die Elfe das Pergament, wiegte es in den Fingern und legte es auf die Oberschenkel. Mit dem Zeigefinger glitt sie sanft über die gezeichneten Runen der Karte. „Cumberland“, wiederholte Larissa murmelnd und versuchte die Buchstaben, die über der eingezeichneten Stadt lagen, zuzuordnen. „Cumberland“.
    Larissa bemerkte kaum, dass Morgana sich auszog und zu Baden begann. Nur einmal linste sie kurz über den Rand der Karte und warf einen Blick auf Morganas nackten Körper. Sie war hübsch, gut gebaut wenn nach Elfenmaßstäben auch etwas zu wuchtig. Dennoch konnte die Dalish verstehen, wieso Artur sie schon mehrfach, man möchte fast begafft hatte sagen. Plötzlich blubberte es von Seiten des Sees. Schnell warf Larissa mahnende Blicke hinüber, sah aber, dass Morgana der Ursprung dessen war. Dampfschwaden stiegen auf und umhüllten ihren zu einem Drittel aus dem Wasser ragenden Körper. Sie boten ein mystisches Schauspiel und Larissa war sich sicher, dass Magie im Spiel sein musste! Schnell wandte sie den Blick wieder zu der Karte und versuchte, ihre derzeitige Position zu lokalisieren. Sie wollte die Hexe nicht anschauen und dieser das Gefühl geben, sie zu reizen. Wer wusste schon, wie diese Magierinnen reagierten, wenn sie sich unwohl fühlten…
    Artur kochte indes einen Eintopf. Heute zog er wohl alle Register um ihre neue Gefährtin zu beeindrucken. Oder er war wirklich froh den Kampf überstanden zu haben und hatte tatsächlich nicht mit Überleben gerechnet.
    Nach einiger Zeit wurde Larissa die Karte jedoch langweilig. Sie faltete sie zusammen und ließ ihre Gedanken schweifen. Wie schön wäre es selbst malen und schreiben zu können und eine eigene Karte anzufertigen. Eine Karte über ihre Reisen, die sie ihren Brüdern und Schwestern im Clan zeigen könnte und Aufzeichnungen über ihre Abenteuer. Sie war sich sicher, dass keines ihrer Dalish-Geschwister je gegen die Brut gekämpft hatte!
    Als Larissa von Morgana angefragt wurde, ob sie ihr die als Handtuch verwendete Pferdedecke reichen könne, Artur einen anzüglichen Spruch brachte und die Hexen diesen konterte, konnte die Elfe die nächsten Monate ihrer Reise bereits vor ihrem geistigen Auge sehen. Dennoch war ihre neue Gesellschaft so anders als im Clan der Dalish. Seltsam, wie das Schicksal seine Wege offenbart, diese Wege, denen man durch eine universale Macht gezwungen ist zu folgen. Larissa stand auf, gab Artur die Karte zurück und sicherte sich mit einem knappen Kopfnicken des Ritters ab, seine Decke zu der nackten Hexe transportieren zu dürfen.
    Hier, bitte schön!“, sagte Larissa und überreichte Morgana die Gelegenheit auf trockene Haut. Morgana dankte. In der vorherigen Nacht hatte die Elfe von der Hexe nur Misstrauen und einen Hauch Gefahr im Hinterkopf behalten. Nun jedoch, wo die Schwarzhaarige entspannt lächelte und zufrieden im Wasser trieb wirkte sie friedlich und sogar freundlich. Ihre Motiven mochte zwar noch immer im Dunkeln liegen, doch spürte Larissa nun keinerlei Gefahr mehr seitens der Magierin.
    Um Morgana ein gewisses Maß an Privatsphäre zu bieten zog sich die Elfe zu Artur ans Feuer zurück. Wie gewöhnlich ließ sie sich im Schneidersitz gegenüber dem Ritter sinken und betrachtete den Eintopf.
    Dieser Platz scheint von einem so umfassenden Frieden durchzogen… glaubt Ihr wir brauchen diese Nacht Wachen?“, fragte die Elfe. Artur dachte nach und begann sich etwas von der Suppe in eine bauchige Schüssel zu gießen. Larissa griff indes nach einem Stück harten Fladenbrotes und riss es entzwei. Eine Hälfte legte sie zurück, die andere zerrupfte sie in kleinere Stückchen, die sie langsam zum Mund förderte und nachdenklich kaute. Schließlich kam auch Morgana ans Feuer und ließ sich nieder. Sie schenkte dem Ritter ein aufmunterndes und dankbares Lächeln, dann begann auch sie zu essen. Larissa sah dem langsam verschwindenden Essen nach und sagte: „Morgen sollten wir unsere Vorräte auffüllen, oder? Ihr habt ja nur für Euch gekauft, Artur. Und Ihr, Morgana, wollt sicherlich auch ein paar Brote und gepökeltes Fleisch kaufen. Ich kann alternativ auch für uns Jagen und Beeren und Sträucher sammeln, doch dies nimmt viel Zeit in Anspruch, wenn ich drei Mäuler stopfen muss…“.
    Ihre Gefährten würden schon wissen, wie sie selbst mit der Situation umgehen wollten. Larissa konnte lediglich ihre Vorschläge äußern. Sie selbst würde immer in der Wildnis überleben.
    Der Weg, den ich mir vorstelle, ist ein heimlicher und abseits der großen Hauptstraßen. Quarkenfurt liegt nahe der Wildnis und Dalish und Chasind sind dort möglicherweise ein gewohnter Anblick. Doch hörte ich in meinem Clan grausige Geschichten über die Ablehnung der Dalish beim gemeinen Volk in Thedas. Ich habe keine Lust an irgendeinem Baum gehängt zu werden, weil jemand meine Tätowierungen missdeutet!


    [Bild: Ritter_940_mini.jpg][Bild: Morgana_mini.jpg]

    Morgana nahm die Decke entgegen und bedankte sich freundlich. Während die Elfe sich zu dem Feuer zurückzog, glitt Morgana aus dem Wasser und begann sich abzutrocknen. Nachdem sie fertig war, verblieben nur ihre langen Haare noch feucht. Aber die würden am Feuer schon trocknen. Sie ging zu ihren abgelegten Klamotten und zog sich wieder an. Auch ihre Stiefel und Socken zog sie wieder an. Es wurde langsam ein wenig zu frisch, als das sie weiter mit nackten Füßen herumlaufen konnte. Dann trat sie an das Feuer heran. Die beiden anderen hatten schon begonnen zu essen. Auch sie nahm sich jetzt eine Schale der Suppe, in welche sie noch ein paar Kräuter streute. Die Suppe tat ihr ausgezeichnet gut und ein warmes Gefühl breitete sich in ihrem Körper aus. Während die Dalish begann zu sprechen, holte sie ihre Bürste hervor und begann ihr schwarzes Haar ordentlich zu kämmen solange es noch nass war. Die Dalish hatte offenbar vor abseits der Straßen zu reisen. Ihr würde das nicht soviel ausmachen, sie hatte jahrelang nichts anderes getan. Aber gerade deswegen war sie nicht allzu versessen darauf. Sie wollte nicht immer wie eine Gejagte durch die Wälder ziehen.

    Artur hatte nachdem er von dem Eintopf gegessen hatte, begonnen seine Rüstung gründlich zu reinigen. Diese dunkle Brut war auch nach ihrem Tod ein Ärgerniss. Ihr Blut klebte äußerst hartnäckig an der Rüstung. Die Dalish begann nun ihre Vorstellungen der Weiterreise zu erläutern. Es war nicht sehr überraschend. Heimlich und abseits der Hauptstraßen, ja so reisten die Dalish und Artur konnten es ihnen ja nicht verdenken. Ein Clan der Dalish mit seinen Landschiffen und Hallas auf der Hauptstraße, war unvorstellbar. Und dann diese Schauergeschichten die von ihren Hütern erzählt wurden. Natürlich wurden sie nicht immer freundlich behandelt, aber er hatte noch nicht gesehen, das ein Dalish einfach ohne Grund aufgeknüpft wurde. Obwohl es natürlich möglich war, Verrückte gab es immer. Er legt seine Rüstung beiseite und begann zu reden:
    "Nun ein netter Plan und ich bin nicht verwundert ihn aus eurem Mund zu hören. Ich stimme euch zu, zuerst sollten wir in Quakenfurt unsere Vorräte auffüllen. Aber bis Denerim durch die Wildnis zu stolpern erscheint mir recht zeitaufwändig und auch recht unnötig. Ich würde vorschlagen solange, wir uns hier im Gebiet um Souththron Hills befinden können wir abseits der Straßen reisen durch kleinere Dörfer und über die Felder. So entgehen wir auch möglichen Überfällen durch Brut oder anderen Gruppen. Aber sobald wir auf der Höhe von South Reach sind, sollten wir auf der Hauptstraße reisen." Er machte eine kurze Pause bevor er mit fester Stimme fortfuhr.
    " Und keine Angst, jeder der versucht, euch wegen eurer Tätowierungen aufzuknüpfen stirbt einen grausamen Tod durch mein Schwert. Da gebe ich euch das gleiche Versprechen das ich Morgana gegeben habe. Was habt ihr denn zu dem ganzen zu sagen, Hexe ?"

    Morgana hatte während Arturs Ausführungen schweigend nachgedacht. Mit dem Plan des Ritters konnte sie sich anfreunden, auch wenn sie die Ängste der Dalish nachvollziehen konnte. Die Welt war nicht immer freundlich zu dem Volk der Elvhen.
    "Nun euer Plan gefällt mir, Ser Artur. Und keine Angst ich werde auch nicht zulassen, das man euch etwas antut, auch wenn die Leute ganz andere Probleme hätten wenn ich eingreife." Sie lächelte verschmitzt.
    "Ich habe keine Probleme in der Wildnis zu überleben, immerhin lebte ich bisher dort. Aber ich würde gern auch mal was anderes sehen als nur Bäume. Deswegen sollten wir meiner Meinung später die Hauptstraße benutzen. Da wir zu dritt sind, sollte das Risiko gering sein." Sie lächelte entschlossen und fuhr fort ihr Haar zu kämmen. Artur nickte ihr zu.
    "Gut also morgen werden wir erstmal nach Quakenfurt reisen. Von da aus werden wr dann endgültig entscheiden wie wir reisen." Er lächelte der Dalish freundlich zu. Sie sollte ruhig ein wenig Zeit haben über seinen Plan nachzudenken. Morgana begann zu sprechen:
    "Ich bin ebenfalls dafür heute Nacht keine Wache aufzustellen. Die Gefahr ist glaube ich recht niedrig und ein Schutzzauber von mir, sollte diese Nacht ausreichen"
    Artur nickte ihr zu, er hatte diese Nacht auch keine Lust Wache zu stehen. Sollte die Magie diese Nacht ihr Wächter sein.
    Nach einiger Zeit, wünschten sie sich gute Nacht und begaben sie sich zu ihren Schlafpätzen. Artur legte sich auf seine Pferdedecke, die inzwischen wieder trocken war. Seine Prellung tat weh, fühlte sich aber dank Morganas Salbe besser an als heute Mittag. Er war müde genug um die Schmerzen zu ignorieren. Schon bald schlief er ein.

    Morgana schritt zu ihrem Mantel und wirkte den Schutzzauber. Dann legte sie sich hin und schlief fast sofort ein. Die Erschöpfung des Tages trat jetzt zu Tage.

    Im Nichts wurde sie schon von Sartana erwartet die über beide Ohren strahlte und sogar ein leichtes Tänzchen vollführte. Morgana beobachtete dieses Schauspiel skeptisch. Was hatte das wieder zu bedeuten ? Sartana vollführte eine Pirouette und stand dann vor ihr.
    "Ereignisreicher Tag gewesen, was ? All diese dunkle Brut erschlagen und dann deine neuen Gefährten, die du mir verheimlichen wolltest."
    Sie grinste hämisch. Morganas Gesichtszüge entgleisten kurz und sie fluchte innerlich. Sie war so erschöpft gewesen, das sie vergessen, hatte ihre Gedanken abzuschirmen. Ein dummer Fehler. Sartana hüpfte spielerisch um Morgana herum und legte ihr dann von hinten die Hände auf die Schultern und hauchte ihr leise ins Ohr.
    " Ich verstehe das du sie nicht mir teilen wolltest, das sind ja zwei Prachtexemplare. Diese süße kleine Elfe mit ihrem blonden Haar, den feinen Tätowierungen und dem knackigen Po. Und dann noch dieser Ritter mit dem muskulösen Körper.
    Und gut bestückt ist er auch was ?" Sie biss Morgana spielerisch in den Hals, worauf diese sie mit der Hand zurückschob. Sartana sprach sofort weiter.
    "Ob er wohl damit auch so gut umgehen kann wie mit seinem anderen Schwert ?" Sie lachte dreckig. Dann umarmte sie Morgana von vorne und legte ihr Kinn auf Morganas Brüste. Sie schaute zu ihr hinauf.
    "Da kann man ja fast eifersüchtig werden. Mit wem sollen wir uns zuerst amüsieren ? Der kleinen Elfe oder dem Ritter. Ich glaube er wäre sehr zugänglich. Vielleicht besuche ich ihn mal in seinen Träumen? Oder doch lieber die Elfe ? Was meinst du ?"
    Morgana schubste sie zurück. Ihr Gesicht war von Ärger erfüllt und in ihren Händen zuckten Blitze umher. Sie sprach mit eisiger Stimme:
    " Du lässt die beiden in Ruhe, hörst du mich ?" Es würde nur Ärger bringen wenn Sartana ihre Gefährten besuchen würde.
    "Ach so ist das ? Du willst nur nicht teilen. Wie egoistisch. Vielleicht wenn du in Zukunft etws netter bist, lasse ich dir einen der beiden übrig. Mal sehen."
    Sie lachte erneut hämisch und verschwand dann. Morgana sank auf den Boden nieder und legte ihr Gesicht in ihre Hände. Tränen floßen ihr übers Gesicht. Konnte sie Sartana nicht einmal in Ruhe lassen ?

    Der Morgen brach an und Artur ging an den See um sich zu waschen und die Zähne zu putzen. Das hatte er die letzten beide Tage vernachlässigt, aber er legte großen Wert drauf auch im Alter noch kauen zu können. Er hatte ein kleines Holzstück in dem Borsten eingesetzt waren. Die Borsten waren schon sehr abgenutzt und erfüllten nur noch rudimentär ihren Zweck. Dann holte er das Zahnsalz hervor. Es schmeckte fürchterlich, aber es scheuerte die Zähne sauber. Er fragte sich ob er in Ferelden neues bekommen würde.
    Ohne das er es bemerkt hatte trat, Morgana von hinten an den See heran. Sie sah leicht verquollen aus, aber Artur sah auch nicht immer gut aus, wenn er aus dem Bett trat. Sie kniete sich neben ihm hin und ließ kaltes Wasser über ihr Gesicht laufen.
    "Guten Morgen Morgana, habt ihr gut geschlafen ?", erkundigte sich Artur mit freundlicher Stimme. Es hätte vielleicht besser geklungen, wenn er nicht den Mund voll gehabt hätte und die Zahnbürste aus dem Mund genommen hätte.

    Morgana erwachte ausgeruht, aber irgendwie auch leicht gerädert. Es war keine einfache Nacht gewesen. Sie ging zum See mit ihrer Tasche im Schlepptau. Artur saß schon dort und betrieb wohl Morgenhygiene. Sie trat an den See und sah ihre leicht geschwollenen Augen. Sofort kühlte sie ihr Gesicht ab, woraufhin es wieder ansehlich, wie immer aussah. Artur sagte etwas mit vollem Mund, was sie als Nachfrage über ihren Schlaf verstand. Sie schaute in seine Richtung. Er hatte ein kleines Holzstöckchen im Mund.
    "Guten Morgen Artur, ich habe schon besser geschlafen, aber ich bin ausgeruht." Sie musterte neugierig Arturs Bürste.
    "Was habt ihr da im Mund wenn die Frage gestattet ist ?" fragte sie mit neugieriger Stimme. Artur spuckte das schleimige Salz in den See. Dann spülte er sich den Mund aus.
    "Zahnsalz, meine teuerste. Und eine Bürste um die Zähne zu säubern. Wollt ihr auch etwas davon nutzen? Es ist effektiv."
    Morgana nahm skeptisch eine Fingerspitze und steckte sie in den Mund. Sofort spuckte sie es in den See.
    "Buah. Das ist so als würde mein Gaumen Selbstmord begehen. Wie haltet ihr das aus ?", sprach sie mit angewiderter Stimme.
    "Nun wer gute Zähne haben will muss leiden. Was macht ihr für eure Zähne ?" Sie hatte strahlende weiße Zähne und er war neugierig.
    "Ich habe, wohl so etwas ähnliches wie ihr, allerdings habe ich es in flüssige Form gebracht und mit Minze versetzt, damit mir meine Geschmacksnerven nicht absterben. Allerdings, so eine Bürste wie ihr habt wäre praktisch.Auch wenn ihr dringend eine neue bräuchtet."
    Sie holte eine Dose mit einer Creme hervor und rieb sie mit ihrem Finger auf die Zähne. Die Dose hielt sie Artur hin, der sie ausprobierte. Sie schmeckte tatsächlich nach Minze und war besser als ein Zahnsalz. Morgana beendete ihre Reinigung.
    "Wenn ihr mir auch so eine Bürste, nur in neu besorgt, könnt ihr sie gerne mitnutzen.", sagte sie mit einem lächeln.
    "Abgemacht, das ist besser als Zahnsalz." Plötzlich sah er Larissa von hinten an den See herantreten. Freundlich begrüßte er sie.
    "Guten Morgen, Larissa. Wir unterhalten uns gerade über Zahnhygiene, ihr könnt euch gerne zu uns gesellen." Er winkte die Elfe zu sich heran.
    numberten ist offline Geändert von numberten (25.06.2015 um 12:43 Uhr)
  17. #357
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    Zitat Zitat von Sonmoon Beitrag anzeigen

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    [Bild: onearmedava.jpg]
    "Ein mystisches Wesen aus den Sümpfen? Klingt ja fast wie aus einem Buch." Dann musste sie wieder lachen. "Ich? Oh nein, nein, dafür wäre ich nicht die Richtige. Zudem brauche ich auch kein Geld. Oh Erbauer, das klang jetzt sicher sehr eingebildet." Sie räusperte sich. "Nein, habe ich nicht, obwohl mein Bruder ein Chevalier ist. Alles selbst bei gebracht. Aber ohne überheblich zu klingen, ich bin dennoch ziemlich gut. Gestattet mir jedoch die Frage, wieso wollt ihr zum Zirkel? Und gerade jetzt?" Doch bevor die Unterhaltung weitergehen konnte wurde ihre Aufmerksamkeit auf die kleine Elfe gelenkt die sich jetzt in die Unterhaltung einklinkte. "Bonjour Maeya'alinh." Wow, ein echter Zungenbrecher, dieser Name, so dachte sie es sich gerade. "Mein Name ist Elisa. Eine interessante Paarung seid ihr beiden, das muss ich schon sagen". Beim Blick auf den hübschen Jadeanhänger um den Hals der kleinen Elfe juckten Elisa's Finger schon wieder so bedrohlich. "Du bist schlimmer als ein Kind." schimpfte sie innerlich mit sich selbst und konnte nicht verhindern dass ihr ein beinahe zu peinliches Grinsen über die Züge glitt.
    Zitat Zitat von Khardim Beitrag anzeigen

    [Bild: Maeyaalinh_avatar.jpg]Maeya'alinh schmunzelte kurz über Elisas Bemerkung; ganz offensichtlich hatte sie Walla noch nicht kennen gelernt, die ja nun noch um einiges ,,interessanter" war, als sie selbst. Nichtsdestotrotz machte die große Frau einen sympathischen Eindruck auf sie, selbst als sie ihr unverholen ins Dekollteé schaute und dabei grinste. Was war nur los mit den Frauen in diesem Land? ,,Gisele, sag, hast Du Walla gesehen?", kehrte sie dann zu ihrem ersten Gedanken zurück. Ihr Spaziergang hatte sie hungrig werden lassen und die Zwergin war in diesen Belangen zweifelsohne die beste Ansprechpartnerin. ,,Wollen wir zu Abend essen? Ich muss Dir gleich noch etwas erzählen." Die Elfe wusste nicht, in wie weit Elisa von dem Auftrag wissen sollte, den Gisele angenommen hatte und auch wenn sie selbst kein Problem darin sah, über den Weg zum Moor zu berichten, so mochte es doch sein, dass die Kriegerin nicht im Beisein fremder Ohren darüber sprechen wollte. Einer spontanen Eingebung folgend wandte sie sich dann noch einmal zu Elisa um und musterte ihr Gesicht. Sie hatte tatsächlich ein gutes Gefühl bei dieser Unbekannten und ihr Instinkt hatte ihr in all den Jahren fast noch öfter geholfen als Magie.
    ,,Wollt Ihr Euch nicht zu uns gesellen, Elisa?", fragte sie offenherzig. Bisher hatte sie mit spontanen Begegnungen in unbekannten Dörfern ja Glück gehabt, also warum es nicht noch einmal versuchen? Wenn Gisele Bedenken haben sollte, so konnte man alles weitere ja noch später unter sich besprechen.


    [Bild: Dethmold_Avatar.jpg]Ein stumpfer Stoß in die Flanke ließ Darius wach werden. Er drehte sich auf seinem provisorischen Nachtlager herum und sah Talorr über sich stehen, der bereits reisefertig war. Tüchtig war der Söldner, das musste man ihm lassen, auch wenn sein Weltbild anscheinend erschreckend klein war. Der Ben-Hassrath erhob sich und kleidete sich an. Es war ein kühler Morgen, der den Tau noch nicht ganz von den Ästen und dem Gras hatte vertreiben können. Dünne Schwaden von Bodennebel lagen im Graben neben der Straße, von der sie abgewichen waren, um an dieser Stelle zu rasten. Darius spürte Tatendrang in sich aufsteigen; Talorr hatte ihn grade zur rechten Zeit geweckt, der Tag war noch jung und sie würden eine ordentliche Strecke zurücklegen können, wenn sie keine Zeit vertrödelten. ,,Wart Ihr schon mal in diesen Landen unterwegs?", fragte er seinen Begleiter während er seine Kappe auf setzte und seinen Stab zur Hand nahm. Kalte und frische Luft flutete in seine Lungen als er sich anschickte aufzubrechen. Er drehte sich kurz um und gab dem Söldner zu verstehen, dass er aufbrechen wollte. ,,Wir gehen erst einmal eine Weile und frühstücken dann.", verkündete er. Noch waren die Straßen nur spärlich bevölkert und außerdem brannte der Eifer in dem alten Mann. Es waren noch viele Meilen bis Gwaren und er würde keine Verzögerungen hinnehmen, die nicht unbedingt nötig waren.


    [Bild: Mini3.jpg]

    Was eine reiche Adelstochter in diesen Winkel der Welt verschlug wusste Gisele sich nicht zu beantworten. Allerdings war auch sie eine Adelstochter, wenngleich kein bisschen wohlhaben und trotz ihres ausgeprägten Geizes chronisch pleite. Doch Elisa hatte ja auch keine Zwergen und Elfen an den Hacken, die aus der gemütlichen Suche nach Giseles Bruder einen Kampf um Leben und Tod und eine fluchtartige Reise gemacht hatten. Gisele gab sich damit zufrieden, die Hauptschuld gedanklich auf ihre Begleitungen zu verteilen.
    Elisa und Maeya´alinh redeten angeregt miteinander. Gisele entgang jedoch nicht, wie Elisa der Elfe mehr oder weniger flüchtig in den Ausschnitt schaute. Es war keine Eifersucht, zumindest keine richtige, die dort in ihr aufkochte. Zu dieser würde es werden, wenn die Elfe sich nach all dem, was Gisele bereits für sie getan hätte, ein Techtelmechtel mit der Bogenschützin vorziehen würde. Die Kriegerin schüttelte hart den eleganten Kopf und vertrieb diese unsittlichen Gedanken. Ihre Aufmerksamkeit sollte sie jetzt ohnehin auf die Magierin lenken, welche sie nach Walla fragte.
    Wallá? Keine A´nung… isch glaubé die organisiert geradé ein Bett… vielleischt auch welsche für uns, aber mit Sischer´eit eins für sie“. Die Schwarzhaarige grinste dreckig.
    Der Vorschlag des Abendessens kam Gisele seltsamerweise zu früh. Sie fühlte sich nach den geringen Mahlzeiten der letzten Tage wie vollgestopft, nachdem sie das Stück Kirschkuchen vertilgt hatte. In dem Gespräch jedoch schien eine gewisse Wichtigkeit innezuwohnen, denn da Maeya´alinh nicht sofort mit der Sprache herausrückte, hielt sie es wohl für zu privat. Seltsamerweise zerstörte die Elfe diesen Anschein im nächsten Augenblick, indem sie Elisa dann doch zum gemeinsamen Mahl einlud. Diese Elfen… man wusste nie was in ihren von Spitzohren flankierten Köpfen vor sich ging. Gisele beschloss ihrer Gefährtin nicht den Spaß zu verderben und stimmte einem gemeinsamen Zusammensitzen zu. Elisa, ob nun der Höflichkeit oder aber ehrlichem Interesse geschuldet, sagte ebenfalls zu und so ließen sich die drei Frauen an dem schon am Nachmittag besetztem Tisch nieder. Gisele saß Maeya´alinh gegenüber und schaute dieser in die klaren, blauen Augen. Elisa hatte sich neben der Elfe niedergelassen und legte nun einen Arm auf die Tischplatte. Die Tatsache, dass sie noch immer ihre Kapuze trug und auch den zweiten Arm nicht offenbarte beunruhigte Gisele nur im Unterbewusstsein. Die Schützin kam aus Orlais. Sie vertraute ihr daher mehr, als jedem Fereldener. In Anbetracht der Tatsache, dass es das große Spiel lediglich in Orlais gab eine Paradoxon.
    Wás gibt es denn so Wischtiges, Maeya?“, fragte Gisele frei heraus und ohne Umschweife. Dabei rückte sie mit dem Zucken ihrer Schulterblätter die Schwerter zurecht, die auf ihrem Rücken sanft aneinander schwangen und zutraulich klickten.
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    [Bild: Ritter_940_mini.jpg][Bild: Morgana_mini.jpg]

    Morgana nahm die Decke entgegen und bedankte sich freundlich. Während die Elfe sich zu dem Feuer zurückzog, glitt Morgana aus dem Wasser und begann sich abzutrocknen. Nachdem sie fertig war, verblieben nur ihre langen Haare noch feucht. Aber die würden am Feuer schon trocknen. Sie ging zu ihren abgelegten Klamotten und zog sich wieder an. Auch ihre Stiefel und Socken zog sie wieder an. Es wurde langsam ein wenig zu frisch, als das sie weiter mit nackten Füßen herumlaufen konnte. Dann trat sie an das Feuer heran. Die beiden anderen hatten schon begonnen zu essen. Auch sie nahm sich jetzt eine Schale der Suppe, in welche sie noch ein paar Kräuter streute. Die Suppe tat ihr ausgezeichnet gut und ein warmes Gefühl breitete sich in ihrem Körper aus. Während die Dalish begann zu sprechen, holte sie ihre Bürste hervor und begann ihr schwarzes Haar ordentlich zu kämmen solange es noch nass war. Die Dalish hatte offenbar vor abseits der Straßen zu reisen. Ihr würde das nicht soviel ausmachen, sie hatte jahrelang nichts anderes getan. Aber gerade deswegen war sie nicht allzu versessen darauf. Sie wollte nicht immer wie eine Gejagte durch die Wälder ziehen.

    Artur hatte nachdem er von dem Eintopf gegessen hatte, begonnen seine Rüstung gründlich zu reinigen. Diese dunkle Brut war auch nach ihrem Tod ein Ärgerniss. Ihr Blut klebte äußerst hartnäckig an der Rüstung. Die Dalish begann nun ihre Vorstellungen der Weiterreise zu erläutern. Es war nicht sehr überraschend. Heimlich und abseits der Hauptstraßen, ja so reisten die Dalish und Artur konnten es ihnen ja nicht verdenken. Ein Clan der Dalish mit seinen Landschiffen und Hallas auf der Hauptstraße, war unvorstellbar. Und dann diese Schauergeschichten die von ihren Hütern erzählt wurden. Natürlich wurden sie nicht immer freundlich behandelt, aber er hatte noch nicht gesehen, das ein Dalish einfach ohne Grund aufgeknüpft wurde. Obwohl es natürlich möglich war, Verrückte gab es immer. Er legt seine Rüstung beiseite und begann zu reden:
    "Nun ein netter Plan und ich bin nicht verwundert ihn aus eurem Mund zu hören. Ich stimme euch zu, zuerst sollten wir in Quakenfurt unsere Vorräte auffüllen. Aber bis Denerim durch die Wildnis zu stolpern erscheint mir recht zeitaufwändig und auch recht unnötig. Ich würde vorschlagen solange, wir uns hier im Gebiet um Souththron Hills befinden können wir abseits der Straßen reisen durch kleinere Dörfer und über die Felder. So entgehen wir auch möglichen Überfällen durch Brut oder anderen Gruppen. Aber sobald wir auf der Höhe von South Reach sind, sollten wir auf der Hauptstraße reisen." Er machte eine kurze Pause bevor er mit fester Stimme fortfuhr.
    " Und keine Angst, jeder der versucht, euch wegen eurer Tätowierungen aufzuknüpfen stirbt einen grausamen Tod durch mein Schwert. Da gebe ich euch das gleiche Versprechen das ich Morgana gegeben habe. Was habt ihr denn zu dem ganzen zu sagen, Hexe ?"

    Morgana hatte während Arturs Ausführungen schweigend nachgedacht. Mit dem Plan des Ritters konnte sie sich anfreunden, auch wenn sie die Ängste der Dalish nachvollziehen konnte. Die Welt war nicht immer freundlich zu dem Volk der Elvhen.
    "Nun euer Plan gefällt mir, Ser Artur. Und keine Angst ich werde auch nicht zulassen, das man euch etwas antut, auch wenn die Leute ganz andere Probleme hätten wenn ich eingreife." Sie lächelte verschmitzt.
    "Ich habe keine Probleme in der Wildnis zu überleben, immerhin lebte ich bisher dort. Aber ich würde gern auch mal was anderes sehen als nur Bäume. Deswegen sollten wir meiner Meinung später die Hauptstraße benutzen. Da wir zu dritt sind, sollte das Risiko gering sein." Sie lächelte entschlossen und fuhr fort ihr Haar zu kämmen. Artur nickte ihr zu.
    "Gut also morgen werden wir erstmal nach Quakenfurt reisen. Von da aus werden wr dann endgültig entscheiden wie wir reisen." Er lächelte der Dalish freundlich zu. Sie sollte ruhig ein wenig Zeit haben über seinen Plan nachzudenken. Morgana begann zu sprechen:
    "Ich bin ebenfalls dafür heute Nacht keine Wache aufzustellen. Die Gefahr ist glaube ich recht niedrig und ein Schutzzauber von mir, sollte diese Nacht ausreichen"
    Artur nickte ihr zu, er hatte diese Nacht auch keine Lust Wache zu stehen. Sollte die Magie diese Nacht ihr Wächter sein.
    Nach einiger Zeit, wünschten sie sich gute Nacht und begaben sie sich zu ihren Schlafpätzen. Artur legte sich auf seine Pferdedecke, die inzwischen wieder trocken war. Seine Prellung tat weh, fühlte sich aber dank Morganas Salbe besser an als heute Mittag. Er war müde genug um die Schmerzen zu ignorieren. Schon bald schlief er ein.

    Morgana schritt zu ihrem Mantel und wirkte den Schutzzauber. Dann legte sie sich hin und schlief fast sofort ein. Die Erschöpfung des Tages trat jetzt zu Tage.

    Im Nichts wurde sie schon von Sartana erwartet die über beide Ohren strahlte und sogar ein leichtes Tänzchen vollführte. Morgana beobachtete dieses Schauspiel skeptisch. Was hatte das wieder zu bedeuten ? Sartana vollführte eine Pirouette und stand dann vor ihr.
    "Ereignisreicher Tag gewesen, was ? All diese dunkle Brut erschlagen und dann deine neuen Gefährten, die du mir verheimlichen wolltest."
    Sie grinste hämisch. Morganas Gesichtszüge entgleisten kurz und sie fluchte innerlich. Sie war so erschöpft gewesen, das sie vergessen, hatte ihre Gedanken abzuschirmen. Ein dummer Fehler. Sartana hüpfte spielerisch um Morgana herum und legte ihr dann von hinten die Hände auf die Schultern und hauchte ihr leise ins Ohr.
    " Ich verstehe das du sie nicht mir teilen wolltest, das sind ja zwei Prachtexemplare. Diese süße kleine Elfe mit ihrem blonden Haar, den feinen Tätowierungen und dem knackigen Po. Und dann noch dieser Ritter mit dem muskulösen Körper.
    Und gut bestückt ist er auch was ?" Sie biss Morgana spielerisch in den Hals, worauf diese sie mit der Hand zurückschob. Sartana sprach sofort weiter.
    "Ob er wohl damit auch so gut umgehen kann wie mit seinem anderen Schwert ?" Sie lachte dreckig. Dann umarmte sie Morgana von vorne und legte ihr Kinn auf Morganas Brüste. Sie schaute zu ihr hinauf.
    "Da kann man ja fast eifersüchtig werden. Mit wem sollen wir uns zuerst amüsieren ? Der kleinen Elfe oder dem Ritter. Ich glaube er wäre sehr zugänglich. Vielleicht besuche ich ihn mal in seinen Träumen? Oder doch lieber die Elfe ? Was meinst du ?"
    Morgana schubste sie zurück. Ihr Gesicht war von Ärger erfüllt und in ihren Händen zuckten Blitze umher. Sie sprach mit eisiger Stimme:
    " Du lässt die beiden in Ruhe, hörst du mich ?" Es würde nur Ärger bringen wenn Sartana ihre Gefährten besuchen würde.
    "Ach so ist das ? Du willst nur nicht teilen. Wie egoistisch. Vielleicht wenn du in Zukunft etws netter bist, lasse ich dir einen der beiden übrig. Mal sehen."
    Sie lachte erneut hämisch und verschwand dann. Morgana sank auf den Boden nieder und legte ihr Gesicht in ihre Hände. Tränen floßen ihr übers Gesicht. Konnte sie Sartana nicht einmal in Ruhe lassen ?

    Der Morgen brach an und Artur ging an den See um sich zu waschen und die Zähne zu putzen. Das hatte er die letzten beide Tage vernachlässigt, aber er legte großen Wert drauf auch im Alter noch kauen zu können. Er hatte ein kleines Holzstück in dem Borsten eingesetzt waren. Die Borsten waren schon sehr abgenutzt und erfüllten nur noch rudimentär ihren Zweck. Dann holte er das Zahnsalz hervor. Es schmeckte fürchterlich, aber es scheuerte die Zähne sauber. Er fragte sich ob er in Ferelden neues bekommen würde.
    Ohne das er es bemerkt hatte trat, Morgana von hinten an den See heran. Sie sah leicht verquollen aus, aber Artur sah auch nicht immer gut aus, wenn er aus dem Bett trat. Sie kniete sich neben ihm hin und ließ kaltes Wasser über ihr Gesicht laufen.
    "Guten Morgen Morgana, habt ihr gut geschlafen ?", erkundigte sich Artur mit freundlicher Stimme. Es hätte vielleicht besser geklungen, wenn er nicht den Mund voll gehabt hätte und die Zahnbürste aus dem Mund genommen hätte.

    Morgana erwachte ausgeruht, aber irgendwie auch leicht gerädert. Es war keine einfache Nacht gewesen. Sie ging zum See mit ihrer Tasche im Schlepptau. Artur saß schon dort und betrieb wohl Morgenhygiene. Sie trat an den See und sah ihre leicht geschwollenen Augen. Sofort kühlte sie ihr Gesicht ab, woraufhin es wieder ansehlich, wie immer aussah. Artur sagte etwas mit vollem Mund, was sie als Nachfrage über ihren Schlaf verstand. Sie schaute in seine Richtung. Er hatte ein kleines Holzstöckchen im Mund.
    "Guten Morgen Artur, ich habe schon besser geschlafen, aber ich bin ausgeruht." Sie musterte neugierig Arturs Bürste.
    "Was habt ihr da im Mund wenn die Frage gestattet ist ?" fragte sie mit neugieriger Stimme. Artur spuckte das schleimige Salz in den See. Dann spülte er sich den Mund aus.
    "Zahnsalz, meine teuerste. Und eine Bürste um die Zähne zu säubern. Wollt ihr auch etwas davon nutzen? Es ist effektiv."
    Morgana nahm skeptisch eine Fingerspitze und steckte sie in den Mund. Sofort spuckte sie es in den See.
    "Buah. Das ist so als würde mein Gaumen Selbstmord begehen. Wie haltet ihr das aus ?", sprach sie mit angewiderter Stimme.
    "Nun wer gute Zähne haben will muss leiden. Was macht ihr für eure Zähne ?" Sie hatte strahlende weiße Zähne und er war neugierig.
    "Ich habe, wohl so etwas ähnliches wie ihr, allerdings habe ich es in flüssige Form gebracht und mit Minze versetzt, damit mir meine Geschmacksnerven nicht absterben. Allerdings, so eine Bürste wie ihr habt wäre praktisch.Auch wenn ihr dringend eine neue bräuchtet."
    Sie holte eine Dose mit einer Creme hervor und rieb sie mit ihrem Finger auf die Zähne. Die Dose hielt sie Artur hin, der sie ausprobierte. Sie schmeckte tatsächlich nach Minze und war besser als ein Zahnsalz. Morgana beendete ihre Reinigung.
    "Wenn ihr mir auch so eine Bürste, nur in neu besorgt, könnt ihr sie gerne mitnutzen.", sagte sie mit einem lächeln.
    "Abgemacht, das ist besser als Zahnsalz." Plötzlich sah er Larissa von hinten an den See herantreten. Freundlich begrüßte er sie.
    "Guten Morgen, Larissa. Wir unterhalten uns gerade über Zahnhygiene, ihr könnt euch gerne zu uns gesellen." Er winkte die Elfe zu sich heran.


    [Bild: Larissa_klein.jpg]

    Zwei zu Eins überstimmt zu werden gefiel der Elfe nicht, schon gar nicht da ihre beiden neuen Gefährten ihre Gründe vor den Vorschlag durchaus kannten und nachvollzogen. Dennoch sprachen sich beide für den gefährlicheren, aber kürzeren Weg aus. Um zumindest den Anschein eines Kompromisses zu erwecken, beschloss Artur den ersten Teil der Reise auf Dorfstraßen zu verbringen, aufgetretene, Pfade die kaum gepflastert waren und häufig von tiefen Schlaglöchern und umgestürzten Bäumen heimgesucht wurden. Larissa zuckte mit den Achseln; so war es nun einmal, wenn man in einer Gruppe reiste.

    Die gemeinsame Reise zeigte jedoch auch seine durchaus vorteilhaften Seiten. Sowohl Artur als auch Morgana offerierten Larissa ihre uneingeschränkte Unterstützung im Angriffsfall. Dieser Schwur erwärmte das zarte Elfenherz dermaßen, dass all die schlechte Laune, die der vorangegangene Beschluss in ihr heraufbeschworen hatte, wie verflogen schien. Sie lächelte fröhlich und nickte dann, angesichts dieses Loyalitätsbeweises. Am nächsten Tag würden sie nach Quarkenfurt reisen und ihre Vorräte aufstocken, nun jedoch gingen alle drei zügig schlafen. Keine Wachen, nur ein Schutzzauber. Larissa murmelte sich in ihren Mantel und bettete sich unter der hängenden Weide. Schnell und mit dem Gefühl der Sicherheit schlief die Elfe ein. Rechtschaffenheit folgte ihr durch die Träume und verdrängten die schrecklichen Fratzen, die sie am Tage bekämpft hatte.

    Das Zwitschern der Vögel weckte Larissa am nächsten Morgen. Entspannt reckte sie die Glieder von sich und stellte fest, dass sie selbst nahe dem Feuer in der Taverne nicht so gut und erholsam geschlafen hatte. Sie hatte den Wald vermisst, die Stille und den Frieden. Keine verdorbenen Kreaturen, keine Nachtwache, keine Furcht vor irren Hexen. Nur Frieden und das unendliche Grün der Bäume. Nach mehrmaligem Wälzen stand sie schließlich auf. Durch den Vorhang der Weidenäste hindurch konnte sie ihre Gefährten hören, wie sie miteinander sprachen. Sie verbrachten auffallend viel Zeit miteinander. Nicht, dass es die Elfe gestört hätte, sie war gerne in Gesellschaft, doch im Wald auch ebenso gern bei sich selbst und den Tieren. Dennoch trat sie nun hervor und näherte sich den Zweien.

    Guten Morgen, Larissa. Wir unterhalten uns gerade über Zahnhygiene, ihr könnt euch gerne zu uns gesellen.
    Guten Morgen, Artur van Markham“, grüßte die Elfe und nickte dem Ritter zu.
    Aneth ara, Morgana!“, sagte sie dann an die Hexe gewandt.
    Zahnhygiene? Interessantes Thema“. Sie beobachtete Artur, der eine seltsame Konstruktion aus Holz in seinen Händen. Eine Art kleine Harke, oder einen kleinen Besen. Morgana rieb sich Creme aus einem kleinen Döschen auf die Zähne und spülte den Mund dann mit dem Wasser des Sees.

    Wartet einen Moment!“, sagte die Elfe und hüpfte feengleich unter die Weide. Einen Augenblick später kam sie mit ihrem Rucksack wieder, stoppte bei den beiden Anderen und fummelte ein Bündel Blätter aus seinem Inneren hervor. Sie rollte eines der Blätter aus und hielt es empor.
    Dies hier ist Aurora Flora, eine Pflanze der Wildnis. Manche Tiere essen sie um ihre Zähne vor Bakterien zu schützen. Die Dalish haben herausgefunden, dass wenn man diese Pflanze, bzw. das Pflanzenfett, auf die Zähne reibt…“, sie führte es ihnen vor und rieb jeden Zahl sorgfältig mit dem grünen Blatt ein: „…dann schützt es die Zähne vor dem Verfall. Angeblich strahlen selbst bei lange verstorbenen Dalish die Zähne noch wie am ersten Tag. Zudem werden sie dadurch etwas schärfer als gewöhnlich, sodass man auch durch halbrohes, oder zähes Fleisch beißen kann“. Sie zuckte die Achsel. „Vielleicht ist das auch nur eine Legende und jedes Lebewesen kann so gut wie wir sein Fleisch abbeißen, doch vielleicht ist es auch eines der Wunder der Natur“.

    Die Gemeinschaft rüstete sich zur langen Reise nordwärts. Wie gewöhnlich trug Artur seine Rüstung. Sie glänzte matt im Sonnenlicht, denn er hatte sie am gestrigen Tag über Stunden gereinigt, war völlig vertieft in seine Arbeit gewesen und hatte konzentriert jedes Quäntchen Brutblut entfernt. Pferd-Larissa war gesattelt und bereit und auch Morgana sah abreisefertig aus. Ihr Haar funkelte strahlender als Arturs Rüstung, obgleich es von ähnlich durchdringendem Schwarz war. Auch Larissa bereitete sich vor. Der Gedanke auf den Straßen der Menschen zu reisen schüchterne sie ein und so legte sie ihren Brustharnisch, den sie für gewöhnlich als einziges Kleidungsstück trug diesmal zwar ebenfalls an, zog aber das selbstgenähte Hemd darüber, welches ihre sonst nackten Arme mit den verräterischen Linien verbarg. Ihr Lederharnisch war ziemlich flexibel und kurz, sodass er sie nicht in der Bewegung einschränkte. Darüber trug sie ihren Mantel, allerdings Vorne offen, denn entgegen der letzten Tage hatte sie beschlossen die alte Schwertscheide mit der zerbrochenen Klinge nicht an dem Rucksack zu befestigen und vorerst auch nicht auf den Rücken zu schnallen, sondern es wie ein Artur an der Seite zu tragen. Mit ein paar Lederriemen befestigte sie die Scheide an ihrem Gürtel, sodass es nun zu ihrer Linken hing. Im Nahkampf würde sie dennoch auf ihren Dolch zurückgreifen, der an seinem gewöhnten Platz auf Höhe des Steißbeins prangte. Köcher und Bogen trug sie auf dem Rücken, ebenso wie ihren Rucksack. Hin und wieder spielte sie mit dem Gedanken Artur zu fragen, ob sein Pferd nicht vielleicht einen Teil ihrer Ausrüstung auf sich nehmen konnte. Sich zu der Frage durchringen konnte sie sich dann jedoch nicht. Wie sollte man denn so etwas starten. „Entschuldige Artur, aber ich habe mich gefragt…?“ Blödsinn!

    So bereit machte sich die muntere Truppe auf den Weg. Herrje, was für einen Anblick sie bieten mussten. Ein Ritter in schimmernder Rüstung, ganz so wie in den Legenden, begleitet von einer Dalish die aussah wie ein schwer bewaffneter Landstreicher und eine Hexe, deren tiefes Dekolleté, glatte Haut und geschmeidiges Haar ihr das Aussehen einer der teuersten Kurtisanen von ganz Thedas verlieh. Dazu noch die vierbeinige Larissa mit ihrem Pferdegesicht. So zogen aus, entfernten sich von dem verwunschenen Weiher während die Weide Larissa traurig zum Abschied zu winken schien, durchquerten den Wald und schlugen einen großen Bogen um den Grotteneingang. Sie kamen nahe am Lager der Holzfäller vorbei, doch empfing sie diesmal niemand. Larissa vermutete, dass die Bewohner nun endgültig den Mut verloren hatten und geflüchtet waren. Weise, wie sich später herausstellte.

    Es war bereits Mittag, als die Drei den Wald verließen und die Straße nach Quarkenfurt nahmen. Es schien Larissa eine halbe Ewigkeit her zu sein, dass sie die Stadt verlassen hatten. Tatsächlich waren es nur drei Nächte gewesen, die sie nun außerhalb der Taverne verbracht hatte. Mit Artur und Morgana könnte sie sich vielleicht ein Zimmer teilen und müsse nicht erneut in dem Schankraum schlafen. Vorausgesetzt sie würden überhaupt dort rasten.

    Dass sie dies nicht tun würde stellte sich schon bald heraus. Dicke, schwarze Rauchschwaden stiegen am Horizont in die Höhe und ehe Larissa deren Ursprung erkennen konnte wusste sie, dass etwas Schlimmes passiert war. Auch Artur und Morgana bemerkten die zyklopischen Säulen dichten Gewabers und Artur wurde plötzlich von einer kriegerischen Wachsamkeit ergriffen. Dies äußerte sich vor allem darin, dass er jetzt häufiger den Griff seines Schwertes umschloss, so als wolle er prüfen ob es noch dort wäre. Morgana ging schräg versetzt von Artur und stampfte mit ihrem Stab auf den Erdboden. Ihnen war klar, dass in Quarkenfurt nicht nur viel gebacken wurde. Dort brannte etwas und Larissa fühlte sich unwillkürlich an eine Geschichte des Haren zurückerinnert in der berichtet wurde, dass die Templer der Shemlen-Kirche Angehörige fremder Religionen und vor allem Magiebegabte, oder jene die im Verdacht standen zu einer dieser Gruppen zu gehören, auf riesige Holzhaufen banden und diese dann anzündeten. Sie erschauerte bei dem Gedanken lebendig verbrannt zu werden. Die Templer von denen sie schon viel gehört hatte, mussten unfassbar fähige aber auch ebenso grausame Krieger sein, wenn sie derartige Verbrechen am Leben gutheißen konnten. Die Elfe schielte zu Artur. Ob der Krieger wohl auch ein Templer war, oder zumindest gewesen ist? Allerdings begrüßte er die Magie, anstatt sie zu unterbinden.

    Dann ist er wohl keiner!, schloss Larissa erleichtert ihren Gedankengang ab.
    Je dichter sie Quarkenfurt kamen, desto sicherer wurde sich der Trupp, dass sie dort keine Vorräte finden würden. Spätestens, als sie die eingestürzten Palisaden und brennenden Strohdächer erblickten wussten sie, dass es zwecklos wäre dort hin zu gehen.

    Ich will da nicht hin“, sagte Larissa und zierte sich weiter zu dem Inferno zu schauen. „Ich weiß nicht, was dort passiert ist, aber bestimmt heißt es dann wieder: Oh es ist alles die Schuld der Dalish. Und ich muss jetzt den ganzen Tag mein Haus neu aufbauen nur weil wir mal die beknackten Spitzohren in die Stadt gelassen haben!

    Zudem fürchtete sie sich vor dem Anblick, der sich ihr dort eventuell bieten würde. Ihr Bedarf an verbrannten Körpern war bis zu ihrem Lebensende gedeckt, obwohl sie das sicherere Gefühl hatte, dass gestern nicht der letzte Tag gewesen wäre, an dem sie es sehen würde. Zumindest nicht, solange sie mit Morgana reiste. Auch die anderen Beiden hatten kein Verlangen Quarkenfurt aufzusuchen. Artur war zu pragmatisch und Morgana hatte vielleicht ähnliche Gedanken wie die Dalish. Magier wurden sicherlich gerne als Bauernopfer hingestellt, wenn mal wieder etwas schief ging. Das Bedürfnis ihre Hilfe anzubieten verspürte wohl ebenfalls keiner, zumal das laute Geräusch unter der Dachlast nachgebender und brechender Balken die Sinnhaftigkeit eines solchen Unterfangens mehr als nur infrage stellte. Also zogen sie weiter und Larissa machte sich darauf gefasst in den nächsten Stunden zur Jagd verdonnert zu werden, oder zumindest zum Sammeln von essbaren Pflanzen. Als ihre Wildführerin war dies auch durchaus ihre Pflicht, wie sie selbst fand.

    Ein ganzes Stück hinter dem sterbenden Städtchen verließen die Drei die Hauptstraße. Vor ihnen sahen sie eine lange Schlange beladener Gestalten die von einigen der Wachen des Ortes begleitet wurden. Vermutlich waren sie schnell genug aus der Stadt geflüchtet, ehe das namenlose Grauen über sie hergefallen war. Keiner der Drei verspürte den Drang diesem mürrischen und mit Sicherheit aggressiven Volk in die Quere zu kommen. Stattdessen suchten sie sich einen Trampelpfad, der in geschwungenen Kurven parallel zur Hauptstraße verlief und aufgrund seltener Konsultierung schon stark von Wildpflanzen überwuchert wurde.

    Morgana!“, durchschnitt Larissa die bedrückende Schweigsamkeit des Gespanns. „Was wisst Ihr von den Dalish, oder vielmehr: welche Geschichten kennt Ihr von Ihnen. Ihr sprecht meine Sprache, sogar besser als manch einer meiner Clanbrüder“, machte sie das zugegeben gelogene Kompliment: „von daher vermute ich, dass Ihr über fundierte Kenntnisse meiner Art verfügt!
    Tatsächlich brannte diese Frage der Elfe unter den Nägeln, seit sie von Morganas offensichtlicher Verbundenheit zu den Dalish gehört hatte. Auch Artur hatte sie nach seinem Kenntnisstand ausgefragt, doch dieser belief sich anscheinend lediglich über besseres Verständnis der Clans und Einblicke in die handwerklichen Fähigkeiten.
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    [Bild: Larissa_klein.jpg]

    Zwei zu Eins überstimmt zu werden gefiel der Elfe nicht, schon gar nicht da ihre beiden neuen Gefährten ihre Gründe vor den Vorschlag durchaus kannten und nachvollzogen. Dennoch sprachen sich beide für den gefährlicheren, aber kürzeren Weg aus. Um zumindest den Anschein eines Kompromisses zu erwecken, beschloss Artur den ersten Teil der Reise auf Dorfstraßen zu verbringen, aufgetretene, Pfade die kaum gepflastert waren und häufig von tiefen Schlaglöchern und umgestürzten Bäumen heimgesucht wurden. Larissa zuckte mit den Achseln; so war es nun einmal, wenn man in einer Gruppe reiste.

    Die gemeinsame Reise zeigte jedoch auch seine durchaus vorteilhaften Seiten. Sowohl Artur als auch Morgana offerierten Larissa ihre uneingeschränkte Unterstützung im Angriffsfall. Dieser Schwur erwärmte das zarte Elfenherz dermaßen, dass all die schlechte Laune, die der vorangegangene Beschluss in ihr heraufbeschworen hatte, wie verflogen schien. Sie lächelte fröhlich und nickte dann, angesichts dieses Loyalitätsbeweises. Am nächsten Tag würden sie nach Quarkenfurt reisen und ihre Vorräte aufstocken, nun jedoch gingen alle drei zügig schlafen. Keine Wachen, nur ein Schutzzauber. Larissa murmelte sich in ihren Mantel und bettete sich unter der hängenden Weide. Schnell und mit dem Gefühl der Sicherheit schlief die Elfe ein. Rechtschaffenheit folgte ihr durch die Träume und verdrängten die schrecklichen Fratzen, die sie am Tage bekämpft hatte.

    Das Zwitschern der Vögel weckte Larissa am nächsten Morgen. Entspannt reckte sie die Glieder von sich und stellte fest, dass sie selbst nahe dem Feuer in der Taverne nicht so gut und erholsam geschlafen hatte. Sie hatte den Wald vermisst, die Stille und den Frieden. Keine verdorbenen Kreaturen, keine Nachtwache, keine Furcht vor irren Hexen. Nur Frieden und das unendliche Grün der Bäume. Nach mehrmaligem Wälzen stand sie schließlich auf. Durch den Vorhang der Weidenäste hindurch konnte sie ihre Gefährten hören, wie sie miteinander sprachen. Sie verbrachten auffallend viel Zeit miteinander. Nicht, dass es die Elfe gestört hätte, sie war gerne in Gesellschaft, doch im Wald auch ebenso gern bei sich selbst und den Tieren. Dennoch trat sie nun hervor und näherte sich den Zweien.

    Guten Morgen, Larissa. Wir unterhalten uns gerade über Zahnhygiene, ihr könnt euch gerne zu uns gesellen.
    Guten Morgen, Artur van Markham“, grüßte die Elfe und nickte dem Ritter zu.
    Aneth ara, Morgana!“, sagte sie dann an die Hexe gewandt.
    Zahnhygiene? Interessantes Thema“. Sie beobachtete Artur, der eine seltsame Konstruktion aus Holz in seinen Händen. Eine Art kleine Harke, oder einen kleinen Besen. Morgana rieb sich Creme aus einem kleinen Döschen auf die Zähne und spülte den Mund dann mit dem Wasser des Sees.

    Wartet einen Moment!“, sagte die Elfe und hüpfte feengleich unter die Weide. Einen Augenblick später kam sie mit ihrem Rucksack wieder, stoppte bei den beiden Anderen und fummelte ein Bündel Blätter aus seinem Inneren hervor. Sie rollte eines der Blätter aus und hielt es empor.
    Dies hier ist Aurora Flora, eine Pflanze der Wildnis. Manche Tiere essen sie um ihre Zähne vor Bakterien zu schützen. Die Dalish haben herausgefunden, dass wenn man diese Pflanze, bzw. das Pflanzenfett, auf die Zähne reibt…“, sie führte es ihnen vor und rieb jeden Zahl sorgfältig mit dem grünen Blatt ein: „…dann schützt es die Zähne vor dem Verfall. Angeblich strahlen selbst bei lange verstorbenen Dalish die Zähne noch wie am ersten Tag. Zudem werden sie dadurch etwas schärfer als gewöhnlich, sodass man auch durch halbrohes, oder zähes Fleisch beißen kann“. Sie zuckte die Achsel. „Vielleicht ist das auch nur eine Legende und jedes Lebewesen kann so gut wie wir sein Fleisch abbeißen, doch vielleicht ist es auch eines der Wunder der Natur“.

    Die Gemeinschaft rüstete sich zur langen Reise nordwärts. Wie gewöhnlich trug Artur seine Rüstung. Sie glänzte matt im Sonnenlicht, denn er hatte sie am gestrigen Tag über Stunden gereinigt, war völlig vertieft in seine Arbeit gewesen und hatte konzentriert jedes Quäntchen Brutblut entfernt. Pferd-Larissa war gesattelt und bereit und auch Morgana sah abreisefertig aus. Ihr Haar funkelte strahlender als Arturs Rüstung, obgleich es von ähnlich durchdringendem Schwarz war. Auch Larissa bereitete sich vor. Der Gedanke auf den Straßen der Menschen zu reisen schüchterne sie ein und so legte sie ihren Brustharnisch, den sie für gewöhnlich als einziges Kleidungsstück trug diesmal zwar ebenfalls an, zog aber das selbstgenähte Hemd darüber, welches ihre sonst nackten Arme mit den verräterischen Linien verbarg. Ihr Lederharnisch war ziemlich flexibel und kurz, sodass er sie nicht in der Bewegung einschränkte. Darüber trug sie ihren Mantel, allerdings Vorne offen, denn entgegen der letzten Tage hatte sie beschlossen die alte Schwertscheide mit der zerbrochenen Klinge nicht an dem Rucksack zu befestigen und vorerst auch nicht auf den Rücken zu schnallen, sondern es wie ein Artur an der Seite zu tragen. Mit ein paar Lederriemen befestigte sie die Scheide an ihrem Gürtel, sodass es nun zu ihrer Linken hing. Im Nahkampf würde sie dennoch auf ihren Dolch zurückgreifen, der an seinem gewöhnten Platz auf Höhe des Steißbeins prangte. Köcher und Bogen trug sie auf dem Rücken, ebenso wie ihren Rucksack. Hin und wieder spielte sie mit dem Gedanken Artur zu fragen, ob sein Pferd nicht vielleicht einen Teil ihrer Ausrüstung auf sich nehmen konnte. Sich zu der Frage durchringen konnte sie sich dann jedoch nicht. Wie sollte man denn so etwas starten. „Entschuldige Artur, aber ich habe mich gefragt…?“ Blödsinn!

    So bereit machte sich die muntere Truppe auf den Weg. Herrje, was für einen Anblick sie bieten mussten. Ein Ritter in schimmernder Rüstung, ganz so wie in den Legenden, begleitet von einer Dalish die aussah wie ein schwer bewaffneter Landstreicher und eine Hexe, deren tiefes Dekolleté, glatte Haut und geschmeidiges Haar ihr das Aussehen einer der teuersten Kurtisanen von ganz Thedas verlieh. Dazu noch die vierbeinige Larissa mit ihrem Pferdegesicht. So zogen aus, entfernten sich von dem verwunschenen Weiher während die Weide Larissa traurig zum Abschied zu winken schien, durchquerten den Wald und schlugen einen großen Bogen um den Grotteneingang. Sie kamen nahe am Lager der Holzfäller vorbei, doch empfing sie diesmal niemand. Larissa vermutete, dass die Bewohner nun endgültig den Mut verloren hatten und geflüchtet waren. Weise, wie sich später herausstellte.

    Es war bereits Mittag, als die Drei den Wald verließen und die Straße nach Quarkenfurt nahmen. Es schien Larissa eine halbe Ewigkeit her zu sein, dass sie die Stadt verlassen hatten. Tatsächlich waren es nur drei Nächte gewesen, die sie nun außerhalb der Taverne verbracht hatte. Mit Artur und Morgana könnte sie sich vielleicht ein Zimmer teilen und müsse nicht erneut in dem Schankraum schlafen. Vorausgesetzt sie würden überhaupt dort rasten.

    Dass sie dies nicht tun würde stellte sich schon bald heraus. Dicke, schwarze Rauchschwaden stiegen am Horizont in die Höhe und ehe Larissa deren Ursprung erkennen konnte wusste sie, dass etwas Schlimmes passiert war. Auch Artur und Morgana bemerkten die zyklopischen Säulen dichten Gewabers und Artur wurde plötzlich von einer kriegerischen Wachsamkeit ergriffen. Dies äußerte sich vor allem darin, dass er jetzt häufiger den Griff seines Schwertes umschloss, so als wolle er prüfen ob es noch dort wäre. Morgana ging schräg versetzt von Artur und stampfte mit ihrem Stab auf den Erdboden. Ihnen war klar, dass in Quarkenfurt nicht nur viel gebacken wurde. Dort brannte etwas und Larissa fühlte sich unwillkürlich an eine Geschichte des Haren zurückerinnert in der berichtet wurde, dass die Templer der Shemlen-Kirche Angehörige fremder Religionen und vor allem Magiebegabte, oder jene die im Verdacht standen zu einer dieser Gruppen zu gehören, auf riesige Holzhaufen banden und diese dann anzündeten. Sie erschauerte bei dem Gedanken lebendig verbrannt zu werden. Die Templer von denen sie schon viel gehört hatte, mussten unfassbar fähige aber auch ebenso grausame Krieger sein, wenn sie derartige Verbrechen am Leben gutheißen konnten. Die Elfe schielte zu Artur. Ob der Krieger wohl auch ein Templer war, oder zumindest gewesen ist? Allerdings begrüßte er die Magie, anstatt sie zu unterbinden.

    Dann ist er wohl keiner!, schloss Larissa erleichtert ihren Gedankengang ab.
    Je dichter sie Quarkenfurt kamen, desto sicherer wurde sich der Trupp, dass sie dort keine Vorräte finden würden. Spätestens, als sie die eingestürzten Palisaden und brennenden Strohdächer erblickten wussten sie, dass es zwecklos wäre dort hin zu gehen.

    Ich will da nicht hin“, sagte Larissa und zierte sich weiter zu dem Inferno zu schauen. „Ich weiß nicht, was dort passiert ist, aber bestimmt heißt es dann wieder: Oh es ist alles die Schuld der Dalish. Und ich muss jetzt den ganzen Tag mein Haus neu aufbauen nur weil wir mal die beknackten Spitzohren in die Stadt gelassen haben!

    Zudem fürchtete sie sich vor dem Anblick, der sich ihr dort eventuell bieten würde. Ihr Bedarf an verbrannten Körpern war bis zu ihrem Lebensende gedeckt, obwohl sie das sicherere Gefühl hatte, dass gestern nicht der letzte Tag gewesen wäre, an dem sie es sehen würde. Zumindest nicht, solange sie mit Morgana reiste. Auch die anderen Beiden hatten kein Verlangen Quarkenfurt aufzusuchen. Artur war zu pragmatisch und Morgana hatte vielleicht ähnliche Gedanken wie die Dalish. Magier wurden sicherlich gerne als Bauernopfer hingestellt, wenn mal wieder etwas schief ging. Das Bedürfnis ihre Hilfe anzubieten verspürte wohl ebenfalls keiner, zumal das laute Geräusch unter der Dachlast nachgebender und brechender Balken die Sinnhaftigkeit eines solchen Unterfangens mehr als nur infrage stellte. Also zogen sie weiter und Larissa machte sich darauf gefasst in den nächsten Stunden zur Jagd verdonnert zu werden, oder zumindest zum Sammeln von essbaren Pflanzen. Als ihre Wildführerin war dies auch durchaus ihre Pflicht, wie sie selbst fand.

    Ein ganzes Stück hinter dem sterbenden Städtchen verließen die Drei die Hauptstraße. Vor ihnen sahen sie eine lange Schlange beladener Gestalten die von einigen der Wachen des Ortes begleitet wurden. Vermutlich waren sie schnell genug aus der Stadt geflüchtet, ehe das namenlose Grauen über sie hergefallen war. Keiner der Drei verspürte den Drang diesem mürrischen und mit Sicherheit aggressiven Volk in die Quere zu kommen. Stattdessen suchten sie sich einen Trampelpfad, der in geschwungenen Kurven parallel zur Hauptstraße verlief und aufgrund seltener Konsultierung schon stark von Wildpflanzen überwuchert wurde.

    Morgana!“, durchschnitt Larissa die bedrückende Schweigsamkeit des Gespanns. „Was wisst Ihr von den Dalish, oder vielmehr: welche Geschichten kennt Ihr von Ihnen. Ihr sprecht meine Sprache, sogar besser als manch einer meiner Clanbrüder“, machte sie das zugegeben gelogene Kompliment: „von daher vermute ich, dass Ihr über fundierte Kenntnisse meiner Art verfügt!
    Tatsächlich brannte diese Frage der Elfe unter den Nägeln, seit sie von Morganas offensichtlicher Verbundenheit zu den Dalish gehört hatte. Auch Artur hatte sie nach seinem Kenntnisstand ausgefragt, doch dieser belief sich anscheinend lediglich über besseres Verständnis der Clans und Einblicke in die handwerklichen Fähigkeiten.



    [Bild: Ritter_940_mini.jpg][Bild: Morgana_mini.jpg]

    Sie hatten die Wälder hinter sich gelassen hatten und sie in die Nähe von Quakenfurt kamen, sah Artur schon von weitem die dicken Rauchschwaden. Sie sahen absolut nicht nach Herdfeuern aus und als er den Geruch von verbranntem Fleisch roch wusste er, das Quakenfurt ihnen keine sichere Station bieten würde. Er hatte schon bei seinem Besuch gesehen, das die Verteidigung der Stadt keinen Angriff standhalten würde, er hatte wie so oft in Dingen die mit Militär zu tun hatten Recht behalten. Er wusste nicht ob es Dunkle Brut oder Banditen gewesen waren, aber hatte auch keine Lust nachzuschauen. Er hatte schon genug geplünderte oder brennende Dörfer gesehen, da brauchte er nicht noch eines. Er dachte an die freundliche Helga und den Gastwirt. Vielleicht waren sie noch am Leben. Er schüttelte leicht den Kopf über seinen Gedanken. Nette Leute überlebten nie lange in Krisenzeiten, das hatte er oft genug gesehen. Artur wandte seinen Blick von dem brennenden Ort ab und konzentrierte sich auf die Straße. Er würde vorwärtsgehen und das Alte einfach hinter sich lassen. Wie schon so oft.

    Morgana sah den brennenden Ort und roch den Geruch. Tod und Zerstörung hatten ihre geplante Station verwüstet. Die Dalish, sah leicht betroffen aus, bei Artur konnte man es nicht sehen. Morgana selbst war die Sache ziemlich gleichgültig. Sie würden wohl keine Vorräte kaufen, aber ansonsten ? Sie kannte keinen in diesem Ort und jetzt wo die Brut über die Oberfläche marschierte würden sie so etwas wohl öfters sehen. Die Schwachen gingen unter und die Starken blieben am Leben. So war es und würde es immer bleiben. Einer der Gründe, weswegen Morgana alles daran setzen würde niemals zu den Schwachen zu gehören. Die Elfe gab zu verstehen das sie nicht dorthin wollte und Morgana verstand es. Sie wollte auch nicht dorthin, aber hauptsächlich weil sie keinen Sinn darin sah sich das Gejammer von irgendwelchen Überlebenden anzuhören. Diese Ortschaft existierte faktisch nicht mehr und nicht existente Orte lohnten einen Besuch nicht.


    Artur sah den Flüchtlingstreck vor sich und beschloss die Straße zu verlassen. Der Aufwand sich durch den Pöbel zu boxen überstieg bei weitem den Nutzen dieser Aktion. Manchmal war es keine Schande dem Hindernis aus dem Weg zu gehen. Vor allem, wenn es sich um geschasste Dorfbewohner handelte.

    Morgana sah die Flüchtlinge vor sich wie sie jammernd und klagend über die Straße wanderten, einem Viehtrek ähnelnd. Der Gestank der Verzweiflung roch bis zu ihnen und sie hatte keine Lust von irgendwelchen Idioten angestarrt zu werden, die dann auf einmal auf dumme Gedanken kommen. Sie war froh als ihre Begleiter den Trampelpfad am Wegrand einschlugen und sie so von den Leuten wegkamen. Plötzlich durchschnitt die Stimme der Dalish die Stille des Waldes. Und ihre Frage war an sie gerichtet. Morgana dachte kurz nach. Die Dalish war neugierig über ihre Elfischkenntnisse und Morgana sah keine Probleme darin ihr ein wenig davon zu Erzählen. Sie ging zur Dalish und lief auf ihrer Höhe, während sie begann zu erzählen:
    " Was für ein nettes Kompliment von euch. Ich bin mir nicht ganz sicher ob es ernst gemeint ist, wobei ich schon einigen Clans der Dalish begegnet bin und ohne angeben zu wollen behaupten kann, dass ich altelfisch wohl tatsächlich besser spreche als einige euerer Clanbrüder. Von Lesen und Schreiben fange ich besser gar nicht erst an. Über eure Altelfischkenntnisse kann ich natürlich nichts sagen." Dabei lächelte sie die Dalish leicht an. Sie fuhr fort.

    "Nun aber wie ihr euch denken könnt, habe ich meine Kenntnisse nicht von den Dalish, oder habt ihr schon einmal von einem Clan gehört der eine menschliche Frau aufnimmt und ihr Elfisch beibringt ?" Sie lächelte erneut und schüttelte den Kopf.

    "Ich jedenfalls nicht. Ich habe mein Wissen in dem Druidinnenkreis gelernt wo ich aufgezogen war. Meine Mentorin war eine Elfe, sie hat mich in der Magie unterwiesen, in der Geschichte und der elfischen Kultur. Von ihr habe ich viel gelernt, weswegen ich elfisch wie meine Muttersprache sprechen kann und noch sehr viele andere Dinge weiß." Sie hielt kurz inne. Dann fuhr sie mit freundlicher aber bestimmter Stimme fort:

    "Ich denke das sollte eure Neugie für das erste befriedigen. Wenn ihr noch mehr über mich erfahren wollt oder ein paar Geschichten aus der Zeit von Arlathan die ihr wahrscheinlich noch nie gehört habt, könnt ihr mich gerne darauf ansprechen wenn wir wieder rasten. Ich habe nichts dagegen, einer Elfe die etwas über ihr Volk wissen will etwas beizubringen. Die meisten Dalish die ich getroffen haben waren in der Hinsicht recht..verbohrt um es nett auszudrücken."

    Sie nickte der Dalish zu und ließ sich dann wieder ein Stück zurückfallen, um ihre Unterlagen zu suchen. Während sie über die Straße zogen konnte sie ruhig etwas lernen.

    Artur hörte wie Morgana der Dalish von ihrer Vergangenheit erzählte und hörte interessiert zu. Er hatte schon gewusst das sie nicht aus einem Zirkel, kam jeder mit ein wenig Ahnung von Magie hätte das vermutet. Und jeder abergläubische Bauer. Aber das sie aus einem Druidinnenkreis kam, war eine Neuigkeit. Er hatte noch nie von so etwas gehört, das klang aber eher nach Rivain mit seinen Seherinnen. Und das sie von einer Elfin ausgebildet wurde. Es ergab Sinn, aber eine Dalish war das wohl nicht gewesen. Aber eine Stadtelfe auch nicht. Das würde er Morgana bei Gelegenheit mal Fragen müssen.

    Die drei wanderten noch eine Weile durch die Wildnis, als Artur auffiel das Morgana noch immer in ihre Unterlagen vertieft war. Ihm war langweilig und er war neugierig. Artur beschloss diesen Zustand zu ändern und sprach sie mit lauter Stimme an.
    "He Morgana, was lest ihr da eigentlich. Irgendwelchen Zauberkram oder eher was in der Sparte Poesie ?" Morgana blickte von den Unterlagen auf und schaute ihn an. Ihr Blick schwankte zwischen genervt und amüsiert. Sie antwortete mit leicht spöttischer Stimme:
    "Nun es ist so ein Zauberkram, der euch vielleicht mal das Leben retten könnte, also nein keine Poesie. Wieso wollt ihr es lesen ?"

    "Wäre es eine Geschichte oder Sage gewesen vielleicht, aber mit magischen Aufzeichnungen kann ich nicht viel anfangen." Morgana sah leicht überrascht aus. Sie packte die Unterlagen in ihre Tasche und fuhr dann fort.

    " Im Ernst, seid nicht beleidigt, aber ich war mir nicht ganz sicher ob ihr lesen könnt. Ich dachte ihr gehört eher zur schlagenden Fraktion."

    "Haltet ihr mich für einen ungebildeten Bauern ?", fuhr er sie leicht an. Dann beruhigte er sich wieder.
    "Es stimmt,viele meines Standes können nicht lesen und schon gar nicht schreiben. Aber ich habe es in meiner Jugend zusammen mit meinen Kampffähigkeiten gelernt. Und ich habe früher auch viel gelesen, vor allem Abenteurgeschichten und die Geschichte von Thedas."
    "Ein Teilzeit-Gelehrter, wie interessant. Habt ihr auch Gedichte geschrieben ?", fragte sie mit einer leicht spöttischen Stimme.
    "Ich habe in der Tat Gedichte geschrieben, aber ich habe festgestellt, das mir die poetische Ader fehlt. Ich bleibe lieber bei der Prosa." Er ignorierte Morganas ironischen Unterton. Er war stolz darauf, das er lesen und schreiben konnte.
    "Was habt ihr denn geschrieben, Liebesgedichte für eure Angebetene ?", fragte sie neugierig. Das der Ritter auch schreiben konnte fand sie recht faszinierend.
    "Ich glaube so gut kennen wir uns noch nicht, das ich euch so etwas erzähle, meine Teuerste. Aber in den letzten Jahren bin ich eh nicht viel zum Lesen gekommen und habe auch mehr mit Blut geschrieben, als mit Tinte. Also wenn ihr einen Dichter sucht seid ihr bei mir wohl falsch."
    " Ich halte selbst nicht viel von Poesie. Mich interesiert hauptsächlich Wissen, ich brauche keine Liebesgedichte." Sie machte eine abfällige Handbewegung.
    "Als ob ihr im Wald auch jemand eines geschrieben hätte", schoß es ihm durch den Kopf.
    Dann sah er Larissa die bisher noch gar nichts gesagt hatte. Er wandte sich ihr zu und sprach sie freundlich an:
    "Larissa, ihr seid so still. Was bevorzugt ihr Poesie oder eher Geschichten ? Habt ihr auch schon mal was geschrieben ?"
    "Ich vermute Larissa saß gerne am Lagerfeuer und hat den Geschichten des Ältesten gelauscht, oder ?", warf Morgana ein und lächelte die Dalish an.
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    Zitat Zitat von numberten Beitrag anzeigen


    [Bild: Ritter_940_mini.jpg][Bild: Morgana_mini.jpg]

    Sie hatten die Wälder hinter sich gelassen hatten und sie in die Nähe von Quakenfurt kamen, sah Artur schon von weitem die dicken Rauchschwaden. Sie sahen absolut nicht nach Herdfeuern aus und als er den Geruch von verbranntem Fleisch roch wusste er, das Quakenfurt ihnen keine sichere Station bieten würde. Er hatte schon bei seinem Besuch gesehen, das die Verteidigung der Stadt keinen Angriff standhalten würde, er hatte wie so oft in Dingen die mit Militär zu tun hatten Recht behalten. Er wusste nicht ob es Dunkle Brut oder Banditen gewesen waren, aber hatte auch keine Lust nachzuschauen. Er hatte schon genug geplünderte oder brennende Dörfer gesehen, da brauchte er nicht noch eines. Er dachte an die freundliche Helga und den Gastwirt. Vielleicht waren sie noch am Leben. Er schüttelte leicht den Kopf über seinen Gedanken. Nette Leute überlebten nie lange in Krisenzeiten, das hatte er oft genug gesehen. Artur wandte seinen Blick von dem brennenden Ort ab und konzentrierte sich auf die Straße. Er würde vorwärtsgehen und das Alte einfach hinter sich lassen. Wie schon so oft.

    Morgana sah den brennenden Ort und roch den Geruch. Tod und Zerstörung hatten ihre geplante Station verwüstet. Die Dalish, sah leicht betroffen aus, bei Artur konnte man es nicht sehen. Morgana selbst war die Sache ziemlich gleichgültig. Sie würden wohl keine Vorräte kaufen, aber ansonsten ? Sie kannte keinen in diesem Ort und jetzt wo die Brut über die Oberfläche marschierte würden sie so etwas wohl öfters sehen. Die Schwachen gingen unter und die Starken blieben am Leben. So war es und würde es immer bleiben. Einer der Gründe, weswegen Morgana alles daran setzen würde niemals zu den Schwachen zu gehören. Die Elfe gab zu verstehen das sie nicht dorthin wollte und Morgana verstand es. Sie wollte auch nicht dorthin, aber hauptsächlich weil sie keinen Sinn darin sah sich das Gejammer von irgendwelchen Überlebenden anzuhören. Diese Ortschaft existierte faktisch nicht mehr und nicht existente Orte lohnten einen Besuch nicht.


    Artur sah den Flüchtlingstreck vor sich und beschloss die Straße zu verlassen. Der Aufwand sich durch den Pöbel zu boxen überstieg bei weitem den Nutzen dieser Aktion. Manchmal war es keine Schande dem Hindernis aus dem Weg zu gehen. Vor allem, wenn es sich um geschasste Dorfbewohner handelte.

    Morgana sah die Flüchtlinge vor sich wie sie jammernd und klagend über die Straße wanderten, einem Viehtrek ähnelnd. Der Gestank der Verzweiflung roch bis zu ihnen und sie hatte keine Lust von irgendwelchen Idioten angestarrt zu werden, die dann auf einmal auf dumme Gedanken kommen. Sie war froh als ihre Begleiter den Trampelpfad am Wegrand einschlugen und sie so von den Leuten wegkamen. Plötzlich durchschnitt die Stimme der Dalish die Stille des Waldes. Und ihre Frage war an sie gerichtet. Morgana dachte kurz nach. Die Dalish war neugierig über ihre Elfischkenntnisse und Morgana sah keine Probleme darin ihr ein wenig davon zu Erzählen. Sie ging zur Dalish und lief auf ihrer Höhe, während sie begann zu erzählen:
    " Was für ein nettes Kompliment von euch. Ich bin mir nicht ganz sicher ob es ernst gemeint ist, wobei ich schon einigen Clans der Dalish begegnet bin und ohne angeben zu wollen behaupten kann, dass ich altelfisch wohl tatsächlich besser spreche als einige euerer Clanbrüder. Von Lesen und Schreiben fange ich besser gar nicht erst an. Über eure Altelfischkenntnisse kann ich natürlich nichts sagen." Dabei lächelte sie die Dalish leicht an. Sie fuhr fort.

    "Nun aber wie ihr euch denken könnt, habe ich meine Kenntnisse nicht von den Dalish, oder habt ihr schon einmal von einem Clan gehört der eine menschliche Frau aufnimmt und ihr Elfisch beibringt ?" Sie lächelte erneut und schüttelte den Kopf.

    "Ich jedenfalls nicht. Ich habe mein Wissen in dem Druidinnenkreis gelernt wo ich aufgezogen war. Meine Mentorin war eine Elfe, sie hat mich in der Magie unterwiesen, in der Geschichte und der elfischen Kultur. Von ihr habe ich viel gelernt, weswegen ich elfisch wie meine Muttersprache sprechen kann und noch sehr viele andere Dinge weiß." Sie hielt kurz inne. Dann fuhr sie mit freundlicher aber bestimmter Stimme fort:

    "Ich denke das sollte eure Neugie für das erste befriedigen. Wenn ihr noch mehr über mich erfahren wollt oder ein paar Geschichten aus der Zeit von Arlathan die ihr wahrscheinlich noch nie gehört habt, könnt ihr mich gerne darauf ansprechen wenn wir wieder rasten. Ich habe nichts dagegen, einer Elfe die etwas über ihr Volk wissen will etwas beizubringen. Die meisten Dalish die ich getroffen haben waren in der Hinsicht recht..verbohrt um es nett auszudrücken."

    Sie nickte der Dalish zu und ließ sich dann wieder ein Stück zurückfallen, um ihre Unterlagen zu suchen. Während sie über die Straße zogen konnte sie ruhig etwas lernen.

    Artur hörte wie Morgana der Dalish von ihrer Vergangenheit erzählte und hörte interessiert zu. Er hatte schon gewusst das sie nicht aus einem Zirkel, kam jeder mit ein wenig Ahnung von Magie hätte das vermutet. Und jeder abergläubische Bauer. Aber das sie aus einem Druidinnenkreis kam, war eine Neuigkeit. Er hatte noch nie von so etwas gehört, das klang aber eher nach Rivain mit seinen Seherinnen. Und das sie von einer Elfin ausgebildet wurde. Es ergab Sinn, aber eine Dalish war das wohl nicht gewesen. Aber eine Stadtelfe auch nicht. Das würde er Morgana bei Gelegenheit mal Fragen müssen.

    Die drei wanderten noch eine Weile durch die Wildnis, als Artur auffiel das Morgana noch immer in ihre Unterlagen vertieft war. Ihm war langweilig und er war neugierig. Artur beschloss diesen Zustand zu ändern und sprach sie mit lauter Stimme an.
    "He Morgana, was lest ihr da eigentlich. Irgendwelchen Zauberkram oder eher was in der Sparte Poesie ?" Morgana blickte von den Unterlagen auf und schaute ihn an. Ihr Blick schwankte zwischen genervt und amüsiert. Sie antwortete mit leicht spöttischer Stimme:
    "Nun es ist so ein Zauberkram, der euch vielleicht mal das Leben retten könnte, also nein keine Poesie. Wieso wollt ihr es lesen ?"

    "Wäre es eine Geschichte oder Sage gewesen vielleicht, aber mit magischen Aufzeichnungen kann ich nicht viel anfangen." Morgana sah leicht überrascht aus. Sie packte die Unterlagen in ihre Tasche und fuhr dann fort.

    " Im Ernst, seid nicht beleidigt, aber ich war mir nicht ganz sicher ob ihr lesen könnt. Ich dachte ihr gehört eher zur schlagenden Fraktion."

    "Haltet ihr mich für einen ungebildeten Bauern ?", fuhr er sie leicht an. Dann beruhigte er sich wieder.
    "Es stimmt,viele meines Standes können nicht lesen und schon gar nicht schreiben. Aber ich habe es in meiner Jugend zusammen mit meinen Kampffähigkeiten gelernt. Und ich habe früher auch viel gelesen, vor allem Abenteurgeschichten und die Geschichte von Thedas."
    "Ein Teilzeit-Gelehrter, wie interessant. Habt ihr auch Gedichte geschrieben ?", fragte sie mit einer leicht spöttischen Stimme.
    "Ich habe in der Tat Gedichte geschrieben, aber ich habe festgestellt, das mir die poetische Ader fehlt. Ich bleibe lieber bei der Prosa." Er ignorierte Morganas ironischen Unterton. Er war stolz darauf, das er lesen und schreiben konnte.
    "Was habt ihr denn geschrieben, Liebesgedichte für eure Angebetene ?", fragte sie neugierig. Das der Ritter auch schreiben konnte fand sie recht faszinierend.
    "Ich glaube so gut kennen wir uns noch nicht, das ich euch so etwas erzähle, meine Teuerste. Aber in den letzten Jahren bin ich eh nicht viel zum Lesen gekommen und habe auch mehr mit Blut geschrieben, als mit Tinte. Also wenn ihr einen Dichter sucht seid ihr bei mir wohl falsch."
    " Ich halte selbst nicht viel von Poesie. Mich interesiert hauptsächlich Wissen, ich brauche keine Liebesgedichte." Sie machte eine abfällige Handbewegung.
    "Als ob ihr im Wald auch jemand eines geschrieben hätte", schoß es ihm durch den Kopf.
    Dann sah er Larissa die bisher noch gar nichts gesagt hatte. Er wandte sich ihr zu und sprach sie freundlich an:
    "Larissa, ihr seid so still. Was bevorzugt ihr Poesie oder eher Geschichten ? Habt ihr auch schon mal was geschrieben ?"
    "Ich vermute Larissa saß gerne am Lagerfeuer und hat den Geschichten des Ältesten gelauscht, oder ?", warf Morgana ein und lächelte die Dalish an.


    [Bild: Larissa_klein.jpg]

    Ich kann nicht lesen!
    Larissas Wangen nahmen eine feine Röte an, als Artur ihr die Frage nach der Vorliebe für Poesie oder Wissenschaft gestellt hatte.
    Nachdem Morgana die Elfe mehr schlecht als recht abgefrühstückt und sich wieder ihrem Lieblings-Ritter zugewandt hatte, hatte Larissa ihren leichten Schritt beschleunigt und sich etwas vor der Gruppe abgesetzt. Sollten die zwei doch wieder turteln und sich gegenseitig anschauen, als hätten sie noch nie ein Exemplar des anderen Geschlechtes erblickt. Die Elfe konnte nicht sehen, dass die Hexe sich hinter ihrem Rücken über ihre Unterlagen hermachte, doch vernahm sie schon bald Arturs Stimme. Der Ritter sprach über Poesie, was wohl so viel wie ausgeschmückte Erzählungen waren, oder vielleicht nur ein fremdes Wort für Geschichte. Als Morgana dann hämisch über ihre bei ihm vermutete Unfähigkeit was das Lesen anging sprach und ihn zu der „verschlagenen Fraktion“, den dusseligen Draufschlägern und Bluthunden zählte, beschleunigte Larissa zusätzlich. Sie wollte nicht in dieses Gespräch verwickelt werden! Zwar hatte sie sich schon ihre Gedanken und Worte zurecht gelegt, mit denen sie Morgana um die Hilfe beim Erlernen dieser Fähigkeiten bitten wollte, doch schien ihr nie der rechte Zeitpunkt zu kommen. Und nun fühlte sie sich sehr unwohl angesichts der Abfälligkeit, die bei diesem Thema aufflammte.
    „Dumme Bauern“ nannte Artur jene, die nicht lesen konnten und er prahlte recht fröhlich über seine Kunst zu schreiben, wenngleich er mit ein paar Aussagen darauf verwies, dass er als Krieger mehr taugte, denn als Schreiberling. Allerdings überraschte es Larissa sehr, dass in der Rüstung scheinbar auch ein denkendes Wesen steckte. Ein nachdenkendes Wesen. Morgana bevorzugte die wissenschaftliche Art des Schreibens, was aufgrund ihres magischen Könnens und ihrer Vergangenheit in dem Hexenkult auch kein Wunder war. Die Hexe war sicherlich eine der intellligentesten Personen, die Larissa je getroffen hatte und Artur eine der erfahrensten. Menschen, Elfen und Zwerge in allen Ländern Thedas zu treffen und zu töten machte einen zwar nicht zum Gelehrten, verschaffte einem jedoch einen guten Überblick über Land und Leute, so vermutete die Elfe. Sie dachte an die feinen Linien auf der Karte, welche verschiedenen Regionen markierten. Sie schätzte, dass dies die Länder waren, in welche die herrschenden Mächte ihre Territorien einteilten. Es war seltsam, dass nicht Berge, Flüsse oder Waldränder die Grenzen der Menschenländer markierten, sondern feine, dünne Tintenlinien auf einem Pergament. Wie solle man diese eigentlich in der Natur sehen? Hatten die Shems auch dort Tinte hingeschmiert, oder erwarteten sie einfach, dass sich niemand den auf der Karte aufgezeigten Linien näherte? Es gab noch so viel zu lernen…

    Ich kann nicht lesen!“, sagte Larissa lauthals und über die Schulter schauend. Sie wollten den beiden erst nicht ins Gesicht schauen und sprach so weiter, das Zittern in ihrer Stimme möglichst unterdrückend: „Ich habe es nie gelernt. Nur das Altelfisch welches Ihr, Morgana, Euch zu beherrschen schmeichelt kann ich lesen. Es besteht ja auch mehr aus Zeichen und geschwungenen Linien, ähnlich meiner Blutschrift, denn dem was ich auf der Karte sah“.
    Sie kam sich unsäglich dumm vor, wie sie dort von dem weitgereisten Ausländer und der allwissenden Hexenkultistin begleitet wurde. Der Blick ihrer Begleiter brannte Löcher in ihren Rücken und schließlich wandte sie sich um und schaute ihnen ins Gesicht. In ihren grünen Augen funkelte der Beginn von Tränen. „Ich bin eine Jägerin der Dalish. Ich lese im Wind und in den Bäumen, ich weiß Vieles, doch kann ich mit Eurer Kunst und Poesie und all dem Zeug nicht mithalten! Ich bin also einer Eurer dummen Bauern, Artur! Oder jemand aus dieser verschlagenen Fraktion, was auch immer Ihr damit meint Morgana!
    Damit wandte sie sich wieder um, fasste mit beiden Händen ihre dicken Haare zusammen und schob sie sich in den Nacken um sich die Kapuze ins Gesicht zu ziehen. Eine einzelne Träne entwischte ihren hastig blinzelnden Wimpern und rann im Sonnenschein glitzernd stumm ihre Wange hinab. Sie stoppte bei der langen Narbe auf ihrer Wange, änderte die Richtung und lief bis zum Kinn, wo sie einen Augenschlag verweilte und dann lautlos zu Boden fiel.
    Shepard Commander ist offline
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