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Luke konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, als er San so mit seinem Bären sah.
Erst wollte der Dieb natürlich seine Waffe ziehen, doch als der Pirat die Anderen beruhigte, ließ Luke seine Axt da, wo sie vorher war. Nachdem San Daran und der Bär dann loszogen um sich die Feldschmiede des Piraten anzusehen, machten sich auch Luke und der Rest auf und gingen zu ihrem Lagerhaus.
"Haben wir wohl Glück gehabt, dass die Echsen es sich hier nicht gemütlich gemacht haben. Und den Staub kriegen wir auch schon irgendwie wieder raus. Fehlen nur noch einpaar Möbel, Schiffe und Sumpfkraut, dann können wir unsere Arbeit von hier durchführen", meinte Luke und musste bei dem Gedanken, hier in das Lagerhaus zu ziehen, lächeln.
Doch lange sprachen sie nicht mehr, da wohl alle ziemlich müde waren und auch schon bald einschliefen.
"Gut geschlafen?"; fragte Luke San und schaute dann zu dem Bären.
"Hat er eigentlich einen Namen?", erkundigte sich der Druidenlehrling, setzte sich auf den Boden und blickte aufs Meer.
"Was machen wir jetzt? Direkt zu Borran oder erstmal ins Bluttal? Ich wäre ja fürs Bluttal, wenn Caizar mitkommt. Den können wir dann da abliefern, meinen Sumpfkrautvorrat auffüllen und dann von da aus nach Stewark. Langsam sollte Borran echt mal wissen was wir so herausgefunden haben. Und vielleicht hat er ja auch nen neuen Auftrag für uns…", schlug Luke vor und steckte sich seinen letzten Krautstängel an.
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Lehrling
Lässig in der Tür lehnend betrachtete Caizar die Gruppe aus vier Männern, welche einige Schritt entfernt im Sand saßen, Späße trieben und darüber entschieden, was sie als nächstes machen würden. So jedenfalls stellte sich der Hüne die Unterhaltung vor, konnte er sie doch weder akustisch, noch inhaltlich verstehen.
Nicht minder interessant war jedoch der Bär, welcher sich bei San – so jedenfalls schien der Name des Tätowierten zu sein – niedergelassen hatte und in der mittäglichen Sonne döste. Ein schönes Tier, soweit der Aranisaani das beurteilen konnte, wenn auch ungewöhnlich, dass es so selbstverständlich unter Menschen zu leben schien. Das flauschige Fell hob und senkte sich mit der regelmäßigen Atmung, die sich dem sanften Geräusch der Wellen angepasst hatte, die eifrig den Sandstrand hinaufkrochen, nur um im nächsten Moment wieder zurückgezogen zu werden. Ein ewiges Spiel, bei dem das Meer niemals sein Ziel zu erreichen schien und das Land unnachgiebig ausharrte.
Caizar bückte sich, nahm eine Handvoll Sand auf und schaute ihn sich hockend an. Er war fein und hell, durchsetzt von bunten und wenigen schwarzen Körnern. Ganz sachte schloss der Akesha die Hand zur Faust und drehte sie, dass der Sand in einem sanften Fluss gen Boden fiel, doch noch ehe er dort ankam vom Wind zerstreut wurde.
Ob Chala wohl auch hier gewesen ist?, fragte sich der Schwarze.
Gedanken stoben ihm durch den Kopf, ob es die Reise wert gewesen war. Immerhin kannte er seine Ehefrau kaum. Einen Tag hatte sie es mit ihm ausgehalten, ehe sie verschwunden war und damit sein Leben und seine Zukunft verwirkte.
Seine Miene verfinsterte sich, als er daran zurückdachte, wie ihm seine Ehre und Würde von den Ältesten abgesprochen wurde. Selbst seinen Rang als Ino Akesha hatte er verloren, so wie auch das Recht überhaupt eine Boa-Boa führen zu dürfen.
Aufgewühlt erhob er sich und schaute auf das Meer hinaus, dem Horizont entgegen. Irgendwo dort draußen, wenn nicht gar hier auf dieser Insel würde er seine Frau und damit seine Ehre wiederfinden.
Er ließ die Freunde für den Moment allein mit ihrem Gespräch und würde für sich selbst entscheiden, wie er weiter vorginge. Sollte er weiter mit ihnen reisen und darauf hoffen, irgendwann auf Chala zu treffen – vorausgesetzt sie nahmen ihn überhaupt mit, jetzt wo sie wieder vollzählig waren? Hätte er allein bessere Chancen auf seiner Suche? Vermutlich nicht, kannte er sich doch gar nicht auf Argaan aus und seine Probleme mit der Sprache wären darüber hinaus hinderlich. Mit Dennik hatte er zumindest schon einige Male kommuniziert und bisher waren sie Missverständnissen entgangen.
Während er nachdachte folgte er dem Ufer, achtete dabei kaum darauf, wo er hinlief, bis ihm in einem Augenblick, den er nicht in seinen Gedanken gefangen war, sein Boot ins Blickfeld sprang, mit welchem er vor einigen Tagen hier an Land gegangen war. Es war Nacht gewesen und ihm war die Schönheit des Strandes bei Tageslicht verwehrt geblieben, bis jetzt. Bisher hatte er noch nicht darüber nachgedacht, was er mit dem Schiff machen würde. Sollte Chala auf einer anderen Insel sein, würde er es noch brauchen, doch wo konnte er es unterstellen, dass es niemand stahl? Vielleicht im Lagerhaus seiner neuen Bekanntschaften?
Ohne lange zu überlegen schnappte sich Caizar einige angespülte Äste, schwang sich in das Boot und ruderte zurück zu den vier Freunden und dem Bären.
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Dennik überlegte. Was machte Sinn? Durch den Orkwald nach Stewark, oder erst einmal zurück ins Bluttal? Wer verdiente es mehr ihre Neuigkeiten zu erfahren? Ihr Volk, oder ihr Auftragsgeber? Machte es überhaupt einen Unterschied, wenn ja war es vielleicht besser sich aufzuteilen. Einen Moment schwieg er noch vor sich hin, dann erkannte er etwas im Wasser und zog skeptisch die Augenbrauen hoch, kniff dann die Augen zusammen um besser sehen zu können. Als ihm schwankte, was da auf sie zukam, stand er auf, sein Grinsen wurde immer breiter, dann zeigte er aufs Meer um seinen Freunden die Lösung zu zeigen.
"Caizars Boot!", erklärte er überflüssigerweise und gemeinsam mit seinen Freunden lief er über den Strand zu der Stelle, die der dunkelhäutige Mann ansteuerte. Der Jäger hatte sich schon gefragt, wohin der Fremdländer gegangen war. Anscheinend hatte er sein Boot gesucht und gefunden.
"Kolo, wie viele Leute passen auf Boot. Du uns fahren?", brüllte der Meisterdieb über die Wellen.
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Lehrling
Kaum hatte Caizar sich dem Lagerhaus auf seinem Boot genähert, entdeckte Dennik ihn und machte die anderen darauf aufmerksam. Dann rief er etwas, was der Hüne nicht ganz verstand, doch deutete er wenige Momente später auf seine Freunde und sich und dann auf das Boot, was ziemlich unmissverständlich klar machte, was seine Frage gewesen war.
Als der Aranisaani schließlich das kleine Seegefährt an den Strand gezogen hatte – der Tätowierte hatte ihm kurzer Hand dabei geholfen – trocknete er sich die Hände an seiner Weste.
„Selbst sehen“, meinte er und deutete auf den fahrbaren Untersatz.
Seiner Einschätzung nach dürften sie alle einen Platz in der Nussschale finden, auch wenn es eine eher ungemütliche Reise werden würde. Allerdings konnten sie den Bär auf keinen Fall mitnehmen. Dafür würde das Boot sicherlich nicht reichen.
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"Wie lange kennen? Vielleicht drei oder vier Jahre. Onyx Ricklen zu erst getroffen als fallen Stern von Himmel und knallen in Berg. Ricklen und Jilvie da noch Leute von Setarrif. Sein Waldläufer, aber dienen König und nicht sich selbst. Wir mit ihnen reden und sie fragen große Boss Jarvo, ob sie kommen mit uns. Wollen frei sein und nicht dienen und sehen, dass eigene Leben nicht viel zählen für König. Waren schnelle Zeit. Und gefährlich...- Stern was gefallen in Berg waren nicht nur Stein. Wir alle damals gesehen was kommen raus. Waren Drache was heute so groß. Onyx manchmal wie Ricklen überlegen was heute sein, wenn wir damals Drachen töten bevor groß sein. Aber nicht bringen so Frage. - Ricklen werden schnell mit Jilvie angesehen in Waldvolk, weil kennen Insel auswendig und haben richtige Geist für Waldvolk. Als Onyx dann lernen von Ricklen, er gefragt ob Onyx wollen sein in Jagdkommando und Onyx dann ja gesagt. Heute wir starke Jagdkommando von Waldvolk. Geben viele Jagdkommando mit fünf oder mehr Leute, aber wir sein eine von besten Jagdkommandos. Jede Jagdkommando sein speziell und jede Leute da drin sein speziell. Kommando so gemacht, dass Gruppe sich machen gegenseitig stark. Onyx und Jilvie sehr gute Schütze. Kjarl und Hjarti sehr gut in Kampf nah. Ricklen gute Anführer und dann jeder in Kommando bringen mit noch andere Talente. Onyx gut kochen, starke Willen und haben vier Augen zu sehen früher als andere. Kjarl gute Fallenbauer und schlau wie Fuchs. Hjarti stark und viel Erfahrung als Jäger und gegen viele Monster. Jilvie beste Fährtenleser von Insel und schleichen wie Katze. Ricklen viel denken und sprechen stark zu Komamndo und zu Fremden. Zusammen wir sein wie Rudel Snapper. Alleine wir alle nur wie dumme Gogooo...dumme Scavenger.", erklärte Onyx seine Bekanntschaft zu Ricklen und wartete noch einen Moment, ehe Murielle wohl hier nichts mehr fand und ihren Augen nach zu urteilen, aber mehr benötigte.
"Wir also noch mehr suchen, heh? - Gut. Wir zuerst aber gehen zu Schrein von Mutter. Sie uns beschützen, wenn gehen in Tiefe Sümpfe.", meinte der Hüne und zeigte in entsprechende Richtung.
"Schrein von Mutter sein heilige Ort für Menschen von Waldvolk. Sie Mutter von Leben. Nicht alle....aber die auch nicht echte Waldvolk. Viele Frauen gebetet, dass Geburt und Kind gesund oder werden schwanger. Viele Waldläufer wünschen sich Schutz auf Reise in Wildnis und für Familie, was lassen zurück. Mutter von Leben für viele das was sehen um sich. Jede Pflanze, Tier und Mensch sein Kind von ihr. Wir sie so erkennen und so auch erkennen, dass müssen achten alles Leben. Wenn Murielle sehen Schrein - Murielle dann verstehen wieso besonders. Schrein sein erschienen in eine Nacht. Niemand wissen wer gebaut da. Für Onyx war nicht wichtig. Nicht wichtig Götter und andere was Menschen glauben. Bis Onyx bekommen gezeigt, dass er genau richtig sein hier in diese Volk und an diese Ort. So sollen sein Onyx Schicksal in Sternen.", erzählte er dann frei heraus, bevor er anhielt, weil sie nun abbiegen mussten und dann praktisch schon davor standen. Kurz zwängten sie sich durch die Büsche und standen an diesem besonderen Ort.
"Du wollen wissen wieso Onyx hier erfahren was sein Weg?", fragte er kurz und ließ Murielle diesen langen Moment, um den Ort auf sich wirken zu lassen. Es war als hätten sie eben eine Grenze durchschritten und wären an einen anderen Ort. Man spürte Ruhe, Frieden und eine Präsenz die man sonst nirgends vorfand. Eine Spiritualität und Magie wohnte diesem Ort inne, die zumindest in Onyx eine Demut vor der Natur weckte, wie sie viele Menschen nicht mehr besaßen.
Geändert von Onyx (24.02.2016 um 23:26 Uhr)
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Einfach nur ‚Mutter‘ hatte Onyx sie genannt. Eine simplere und zugleich treffendere Bezeichnung konnte sie sich nicht vorstellen. Diese leblose Nachbildung einer offensichtlich hochschwangeren Frau wirkte einfach wie das Urbild der Mütterlichkeit, so unverfälscht und ehrlich, wie Murielle es noch nie bei einer Mutter aus Fleisch und Blut beobachtet hatte. Sie verstand, warum Onyx gesagt hatte, dass sie die Mutter jeder Pflanze, jeden Tieres und jedes Menschen war.
Für die Götter hatte sie nie viel übrig gehabt, sie existierten irgendwo und scherten sich vermutlich einen feuchten Kehricht um die Belange der Sterblichen, warum also hätte sie sich mit ihnen befassen oder sie gar anbeten sollen? Dies jedoch war etwas gänzlich anderes, dies hier war um so vieles realer und schien greifbarer – näher am Leben und näher an ihrer alltäglichen Wirklichkeit.
Wie erstarrt stand sie für einen Moment dort in der friedlichen Stille und betrachtete ‚Mutter‘ voll aufrichtiger Ehrfurcht, deren Ursprung sie nicht erklären konnte und sich auch gar nicht erst darum bemühte. Lang verdrängte Gedanken kamen ihr in den Sinn und ließen sich nicht mehr so einfach wegsperren.
Als sie noch jünger gewesen war, hatte sie keine Kinder gewollt. Calintz wäre wohl auch nicht begeistert davon gewesen und mit Sicherheit hätten die beiden ganz schreckliche Eltern abgegeben. Während der letzten Jahre jedoch hatte sie öfter kurz darüber nachgedacht, wie es wohl hätte sein können. Hätte sie vielleicht doch eine gute Mutter sein können? Wäre aus dem Kind ein sanft- und gutmütiges Wesen geworden oder genau so ein bösartiger Mensch wie sie und Cal es einst waren? Wie er es vielleicht immer noch war?
Das Bedürfnis, selbst Leben zu schenken und von Beginn an zu begleiten und zu prägen, war hintergründig während der letzten Jahre wohl immer vorhanden gewesen, aber dessen war Murielle sich nur vage bewusst gewesen und erst jetzt drängte dieser Wunsch sich so eindringlich in den Vordergrund, dass sie ihn nicht mehr ignorieren konnte, sondern zur Kenntnis nehmen musste.
„Ja Onyx, wenn du es mir erzählen möchtest, dann will ich es gern hören.“, antwortete sie ihrem Begleiter schließlich. Im Stillen dankte sie ihm dafür, dass er sie hier hergeführt hatte, denn einen solchen Ort hatte sie noch nie erlebt und ihn mit Worten zu erklären, schien schier unmöglich; manche Dinge und auch Orte konnte man nicht beschreiben, sondern musste sie selbst erleben.
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Schrein der Mutter
"Sein etwas lange Geschichte, aber sein wert.", meinte der Dunkelhäutige und wandte sich ihr erst einmal ab. Auch Onyx ließ hier alles auf sich wirken. Sah Vögel wo sie sonst nirgendwo waren, sah Schlangen schleichen und unweit des Schreins Scavenger die sie seelenruhig beobachteten.
Er pfiff eine kurze Melodie und wiederholte sie weitere drei Male. Dann blickte er gen Himmel und legte sich einen Handschuh an. Sogleich erblickten beide die Schwingen in der Luft, die erst kreisten und dann langsam herabsanken, um auf Onyx' Arm zu landen. Der Steinadler schlug mit den Flügeln ein paar mal auf und schien ein wenig aufgeregt zu sein. Onyx sprach zu diesem oder besse rgesagt zu ihr und wandte sich dann Murielle zu.
"Das sein Adler. So heißen.", sagte er stolz, als wäre er besonders kreativ gewesen.
"Onyx und Adler sein durch diesen Ort verbunden. Geschichte waren so. Onyx waren in Bluttal mit Freunden zusammen auf Jagd. Onyx da schon zu Waldvolk gehören, aber noch viel nicht verstanden oder nicht interessieren. Sehen Dinge nur mit Zweck für Onyx oder nicht. So leben und handeln. Du erinnern das waren Bandit und eigentlich nur Schläger für grobe Sachen. Auf Jagd wir sehen Adler an Himmel und sehen wie landen in Nest hoch in Berg. Onyx entscheiden jagen Adler und holden Beute aus Nest. So auch geschehen. Treffen Adler mit Pfeil und dann geplündert Nest mit zwei Adlerei. Wollen verkaufen Adlerei auf Schwarzmarkt hier, als zurück kehren. Aber mit jeden Schritt mehr zu Schwarzwasser Onyx fühlen nicht gut. Denken an Adler, denken an Adlerei was schon kalt und sich fragen ob sein gemusst. In Schwarzwasser Onyx kommen nicht zu Ruhe und entscheiden Adlerei loszuwerden. Gehen weg aus Ort und dann stoppen. Sehen sich um und sehen Schrein. Denken nach und entscheiden geben Mutter von Leben zurück Adlerei. Als Onyx getreten zurück von Schrein und bitten zwei Adlerei wieder geboren woanders zu machen. Dann passieren..." - Onyx der Superrhetoriker nahm sich eine künstlerische Pause, so wie er es oft bei Geschichtenerzählern erlebt hatte - "...beide Adlerei schlüpfen. Was nicht sein kann, sein passiert. Aber beide schwach und werden sterben. Da nächste Sache passieren. Ein kleine Adler legen hin und ein kleine Adler erheben sich. Kleine Adler was liegen verlieren Kraft zu leben und das Adler was stehen gewinnen Lebenskraft. Als ein Adler tot, der andere Adler leben.", sprach er aus und war merklich gerührt von seiner Geschichte. Er streichelte über Adlers Gefieder. So oft zeigte Onyx nicht solch eine Emotion.
"Onyx dann erkennen. Erkennen Leben und Tod, Pflanzen, Tiere und alle anderen. Sehen Zeichen von Mutter von Leben an Onyx. Onyx erkennen seine Schuld, aber erkennen auch Aufgabe. Onyx finden in sich Demut vor Leben zum ersten Mal und spüren Band zu Adler. - Onyx verstehen das blind gewesen und sein Weg neu geworden auf Pfaden von Waldvolk. Das Erfahrung was gesucht haben. Heute Onyx verstehen auch Gruß von Waldvolk. - Bewahre! - Das heißen bewahren Familie, bewahren Freunde, bewahren Tiere und Pflanzen, bewahren alles Leben was Mutter von Leben haben geboren. Leben mit alles zusammen. Geben und nehmen von Natur in Demut und Respekt. Das sein Weg, was Mensch von Waldvolk gehen. Viele sagen sie Waldvolk, aber sie nicht sein ohne wirklich erkennen in Herz was Botschaft von Mutter.", erzählte er und teilte damit seine eigentlich einfache Ansicht.
"Was Adler sehen, Onyx auch sehen. So wir besser sein gegen Gefahr bei Suche. Wir jetzt an Schrein gehen. Onyx bitten um Schutz und dann wir weiter, heh?", fragte er dann und ging schon mal mit Adler auf dem Arm los.
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„Boah, mein Schädel“, murmelte Cé, als sie in der Lilie saß und Tee trank.
Es war so viel los, offenbar war ein Jagdkommando eingetroffen. Nicht alle kannte sie, aber sie hatte sich auch eine Weile nicht im Bluttal blicken lassen, das war nicht so ungewöhnlich. Dennik und seine Bande waren schon wieder fort, als sie in den Hauptraum gekommen war. War vermutlich auch besser so, bevor sie ihnen erzählte, was sie gesehen hatte. Hätte ein Beobachter im Sumpf gestanden, hätte er folgendes gesehen: Dennik, der stolperte und stürzte, sowie San Daran, Rekhyt und Luke Drake, die daneben standen und in die Luft starrten, ehe Dennik sich aufrappelte und alle in unterschiedliche Richtungen in den Sumpf liefen. Also sehr unspektakulär. Was hatten sie erwartet? Überall Irrlichter? Sie wusste es nicht. Also saß sie jetzt hier und wartete ab. Sie wollte immer noch Ornlu von der Verwandlung erzählen, die schief gelaufen war, aber bisher hatte es einfach keine Möglichkeit gegeben. Wenn also die Nichtdruiden wieder ins Bluttal zögen, konnten sie endlich wieder Druidenangelegenheiten nachgehen.
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„Ja, tun wir das“, stimmte sie zu und folgte ihm dann langsam, immer noch verwundert über den großen Vogel, der auf Onyx' Arm saß. Ein ganz normaler Adler, aber doch der Erste, den sie so ruhig und aus der Nähe betrachten konnte. Hätte Onyx ihr die Geschichte erzählt, bevor sie zum Schrein gegangen waren, hätte Murielle ihn für ziemlich verrückt oder zumindest für einen Märchenerzähler gehalten, aber nun hatte jedes seiner Worte für sie vollkommen plausibel geklungen. Dieser Ort war etwas Besonderes, Bedeutsames und vieles schien hier möglich zu sein, das erkannte sogar sie.
Auch das in letzter Zeit so oft gehörte „Bewahre!“ ergab nun endlich einen Sinn für sie. Irgendwie hatte es sie an das altbekannte „Erwache!“ erinnert, sie war jedoch nicht dazu in der Lage gewesen, diesem für sie neuen Gruß eine nachvollziehbare Bedeutung zuzuordnen.
Am Schrein um Schutz zu bitten, das wagte sie jedoch nicht. Ob sie diesen Schutz überhaupt verdient hätte? Oder ging es gar nicht darum, sich etwas zu verdienen, war es vielleicht egal, was man einst getan hatte, wer man einst war? Sie spürte keinerlei Feindseligkeit, aber das musste ja nun rein gar nichts heißen. War sie im weitesten Sinne nicht auch trotzdem Mutters Kind und war eine Mutter nicht vergebend und bedingungslos liebend, bereit zu verzeihen wenn man nur aufrichtig bereute? Aber konnte ein Mord überhaupt vergeben werden?
Ihr schwirrte der Kopf und sie fühlte sich zunehmend unwürdiger, diesen Ort überhaupt betreten zu haben, unwürdig Mutter auch nur betrachten zu dürfen. Sie schämte sich so sehr für das, was sie einst mit Cal für Vastator getan hatte, wünschte sich, alles könnte rückgängig gemacht werden, aber das konnte es natürlich nicht. Das einzige, was sie in diesem Moment tun konnte, war, den Onyxring abzulegen. Ihn noch zu tragen, erschien ihr schändlich und so wanderte er in ihre Tasche, ohne dass sie groß darüber nachdachte, was sie da tat. Sie wollte so nicht mehr sein, wollte nie wieder so werden, endgültig nicht. Nein!
Immer noch in Gedanken wartete sie nun auf Onyx. Für den Moment wollte sie einfach nur ihren Auftrag erfüllen, damit sie zu Meister Osmo zurückkehren konnte.
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Sie waren schon einige vom Schrein entfernt und betraten nun die Grenze zu den Tiefen Sümpfen. Irgendwo dort - drei Stunden weiter - waren die Ruinen einer alten Kultur die vor dem Drachen allerhand Abenteurer anzogen. Onyx war dort auch schon gewesen und sie hatten damals verdammtes Glück aus diesem echten Abenteuer heraus gekommen zu sein.
Adler flog über ihnen und Onyx hatte schon längst seinen mächtigen Bogen mitsamt einen Pfeil in den Händen. Von hier an bewegte sich der Hüne auch ganz anders als davor. Es galt die Langsamkeit in sich zu entdecken. So brauchte es für wenige Schritte eine gefühlte Ewigkeit. Doch es hatte alles seinen Sinn und diesem musste auch Murielle nachgehen. So hatte Onyx ihr zuvor gesagt ihn nachzuahmen und sprichwörtlich in seine Fussstapfen zu treten. Je langsamer und leiser sie waren, umso unauffälliger für jede Art von potenziellen Beobachter. Egal ob Jäger oder Beute. Der Waldläufer führte Murielle nämlich in ein Gebiet wo schon immer Snapper jagten.
Als sie eine Formation sehr alter Bäume erreichten, drehte sich Onyx um und gab ihr per Hand das Zeichen sich am Boden umzusehen. An der Rinde der Bäume waren relativ frische Kratzspuren und die waren sicherlich nicht von irgend einen Molerat.
Er selbst pirschte langsam umher und sah sich möglichst in alle Himmelsrichtungen um, bevor er an einen Baum lehnte und Murielle voll im Blick hatte. Was hinter ihm geschah, sah er nicht, aber er nahm an, dass sich kein Jäger der Sümpfe mit dem Wind und mit weniger Möglichkeiten sich zu verbergen anschleichen würde. Kurz nickte er in eine Richtung, weil er da ein Kraut sah, dass womöglich das Gesuchte war und kniete dann ab, um ein paar Pfeile in den Boden zu drücken - eine Vorsichtsmaßnahme.
Plötzlich krächzte es über ihnen. Ein Rabe machte klar, dass er sie hier nicht willkommen hieß. Das hörte auch jeder andere wahrscheinlich.
Onyx blickte auf und versuchte den Raben in die Augen zu blicken. Ein zu langes Unterfangen nach Onyx, bis es dann doch irgendwie gelang - doch er wollte das Tier auch nicht erschießen. Stattdessen wurde der Rabe umso ruhiger, je länger der Blick zwischen ihnen weilte. Irgendwann, war er ganz still, flatterte hinab und kümmerte sich nicht mehr um die beiden, sondern um eine Kröte oder sonst etwas was einem Raben mundete.
Onyx gab Murielle hingegen das Zeichen sich nun zu beeilen. Der Lärm war nun einmal da gewesen.
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Wie wild pochte ihr Herz in der Brust, aber sie versuchte dennoch, ihre Atmung ruhig zu halten, denn nun in Panik zu verfallen, wäre alles andere als hilfreich und so machte sie einen bedachten Schritt nach dem anderen in jene Richtung, die Onyx ihr durch Nicken gewiesen hatte.
Ja, hier wuchsen tatsächlich ein paar Snapperkräuter, wie sie feststellte. Eilig pflückte sie die Pflanzen, die gerade erst begonnen hatten, junge Blüten auszubilden. Es waren nicht viele, aber mit denen, die sie bereits auf der alten Krautplantage gefunden hatte, würden sie vielleicht ausreichen. Osmos Mengenangaben waren doch sehr vage gewesen und für einen großzügigeren Interpretationsrahmen von „einen kleinen Korb voll“ schien es hier draußen einfach zu gefährlich zu sein.
Als Murielle fertig war, nickte sie Onyx zu und deutete in die Richtung, aus welcher sie gekommen waren. Noch immer hatte sie Mühe, die Ruhe zu bewahren und ärgerte sich erneut darüber, dass sie ihr Training so sehr hatte schleifen lassen. Sollte sie heil aus dieser Nummer rauskommen, würde sie das unbedingt wieder ändern müssen.
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"Also San, wie siehts aus?", Dennik drehte sich zu seinem Freund um. Sie alle standen am Strand und nun bot sich ihnen die Gelegenheit mit dem Wasserfahrzeug von Caizar den Sumpf und Dschungel über das Meer zu verlassen. Lange würden es nicht dauern, sie mussten nur immer weiter an der Küste entlang bis sie schließlich die Fischerdörfer der Baronie Stewark erreichten. Was konnte schon schief gehen? Sie würden den Gefahren des Sumpfes entgehen und würden ihre Kraft sparen. Die Alternative wirkte auf den ersten Blick hingegen wesentlich unfreundlicher. Sie konnten den natürlichen Weg zurück nach Schwarzwasser, durch den Sumpf und den Orkwald über den Eberstein neben und so zurück in die Zivilisation gelangen. Sie alle waren müde und erschöpft, zu gerne würde Dennik das Boot als sicheres Transportmittel nutzen, aber würde San Daran seinen neuen Freund zurücklassen am Strand?
Geändert von Dennik (26.02.2016 um 23:54 Uhr)
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Onyx bestätigte nichts, er ging einfach los, um hier ja schnell weg zu kommen. Es mochte zwar nichts bisher erschienen sein, aber das würde es noch bestimmt. Doch statt loszurennen, bewegte er sich so langsam, wie er auch hierher gekommen war. Nur sollte Murielle nach seinem Blick vor gehen und er folgte ihr, indem er sich mit jedem Schritt einer anderen Seite zuwandte und die Umgebung beobachtete.
In manch Geschichte käme wohl nun irgend ein Monster und Onyx würde es heldenhaft-knapp erlegen, doch dem war nicht so. Minuten später waren sie da, wo die Tiefen Sümpfe endeten. Eine unscheinbare Grenze die man als Unwissender nicht bemerkte. Onyx aber deutete auf das Zeichen an einem Baum. Es war ein Kreis mit einer Pfeilspitze in Richtung von Tooshoo. Auf einen Baum in die andere Richtung hingegen, war ein Dreieck mit mehreren Strichen.
"Weiter wie eben...", flüsterter er und wollte gen Schwarzwasser. Es mochte zwar das Zeichen existieren, aber klar war auch, dass das Zeichen schon einige Zeit da war. Grenzen konnten sich verschieben. So verging noch mehr Zeit, bis es Onyx war der sich sicher genug fühlte und sich aus seiner pirschenden Haltung erhob.
"Da sein Turm von Sumpfkrautplantage.", sagte er leise und atmete auch erst einmal durch.
"Du gut gemacht für Anfänger. Vielleicht wir nie in Gefahr, aber lieber Vorsicht sein. Du kennen blöde Geschichte von Bursche was gelernt hauen mit Schwert und plötzlich Wolf ganz alleine springen aus Gebüsch und warten bis Bursche gezogen Schwert um Wolf zu töten? - So wir nicht!", erklärte er und sah zu wie Adler auf dem Dach des Holzturms landete.
"Du gelernt mal benutzen Waffe oder nur pflücken Kräuter?", fragte er dann, als er sich den Barracken näherte. Diese waren früher die Unterkünfte der Jäger von Tooshoo. Simpel gestaltete. Jeder hatte sein Bett, eine abschließbare Kiste und in einer Barracke waren zwei Dutzend untergebracht. Onyx riss das Brett ab, das die Tür versperrte und begann sich umzusehen. Vielleicht war hier noch nützlicher Kram für die Jagd, vielleicht sogar Pfeile oder Waffen und etwas wertvolles?
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Erschöpft nahm Murielle eine völlig eingestaubte Decke von einem der Betten und trat damit kurz vor die Tür, um diese wenigstens ein bisschen auszuschütteln. Dann kehrte sie zurück und nahm auf dem Bett Platz. Ihr Schwert, eigentlich ein Kris in Übergröße, legte sie neben sich auf die nun halbwegs saubere Decke.
„Naja, nur als modisches Accessoire wäre das wohl zu viel Schlepperei.“, meinte sie grinsend. „Ich war Gardistin auf Khorinis, aber nicht allzu lange und vor allen Dingen keine besonders Vorbildliche. Es war einfach ein idealer Deckmantel für..“, sie machte eine kurze Pause und überlegte wie sie es am besten formulieren sollte, „..gewisse nicht ganz so gesetzeskonforme Aktivitäten. Da lernt man natürlich früher oder später den Umgang mit dem Schwert und ich würde behaupten, dass ich darin sogar recht gut war. Aber das ist ewig her und die letzten Jahre hatte ich kaum einen Grund, die Waffe zu benutzen und auch keine Disziplin, regelmäßig zu trainieren. Ich habe mir aber fest vorgenommen, das zu ändern, ist ja fürchterlich, wenn man bei jedem Geräusch in der Wildnis zusammenzuckt. Oh, und die Kräutersache ist neu. Ich habe mir überlegt, dass ich meinen Lebensunterhalt ja ausnahmsweise auch mal auf ehrliche Art verdienen könnte und so habe ich mir das ausgesucht, was mich am meisten interessiert, dann fällt das Lernen leichter. Du scheinst aber auch einiges darüber zu wissen, oder? Den Eindruck hatte ich jedenfalls bisher.“
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Onyx hörte ihr zu, während er Kiste für Kiste absuchte. Mal fand er eine mit Blattgold vergoldete Wurst, die er dann aber auf den Boden fallen ließ und dann nicht mehr essen wollte. Dann fand er eine Schatzkarte, die er aber nicht als solche erkannte und für perverse Kritzeleien hielt. Direkt danach war die Freude groß, als er ein kurzes Schwert fand, dass Stich in der alten Sprache des Waldvolkes eingraviert hatte. Doch als er sein Gesicht in der Klinge sah, legte er es zurück, weil diese es falsch wiederspiegelte. So hässlich war er ganz bestimmt nicht! Zuletzt fand er einen Stein und fühlte sich sofort weise. Aber was sollte er mit so einem Stein? Nein, bis auf ein paar Pfeile, unlöchrige Socken, ein intaktes, kleiner-finger-dickes Seil und zwei Silbermünzen, fand er nichts was er zwingend gebrauchen konnte.
"Onyx kennen Pflanzen, weil Onyx sie essen und probieren. Begonnen haben in Minenkolonie. Manchmal nichts essen und Fleischwanze sein eklig! So immer versucht was zu finden, als frei waren. Mit sein Teil von Waldvolk, auch noch mehr lernen. Onyx immer gekocht für Jagdkommando. Da er suchen müssen was geben dazu. Du nicht wissen wollen wie böse Ricklen gucken, wenn Pflanze was genommen machen große Druck auf Arsch. Ganze Gruppe gebremst, weil immer jemand müssen in Büsche. Aber Onyx so Erfahrung gemacht und erkennen was kann essen und was nicht. Aber auch wissen was manchmal helfen. Onyx viel mit wichtige Pflanze von Waldvolk arbeiten. Heißen Atelas. Königskraut. Helfen wenn Fieber, wenn Schmerzen, wenn wollen Wunde sauber machen und wenn Muskeln müde. Sein aber nur bekannt in Waldvolk. Wachsen in Sildenwald und haben auch hier Pflanze mitgebracht. - Du noch müssen finden andere Pflanzen? Da sein noch Sennas Garten, wenn wir suchen was speziell.", meinte der Dunkelhäutige und riss von einen Balken über ihm einen Knoblauchzopf ab. Das wäre eine sehr gute Zugabe, wenn er mal wieder kochen würde.
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„Ja, ja jede Menge sogar, wobei das meiste davon auch im Bluttal zu finden sein dürfte – das meinte Meister Osmo jedenfalls. Aber ich fände es sehr nützlich, wenn wir hier noch andere, etwas schwieriger aufzutreibende Kräuter finden könnten und diese dann ausgraben, um sie im Bluttal wieder einzupflanzen.“
Sie verließen die Unterkunft, bevor sie jedoch zu Sennas Garten gingen, suchte Murielle noch einmal eine der Hütten auf, die sie einige Tage zuvor schon mit Jilvie betreten hatte und nahm dort die kleinen, ausgeleerten Tontöpfe an sich. Darin würden sich die Pflanzen gut transportieren lassen und den Rückweg vermutlich unbeschadet überstehen. Kurz überlegte sie und steckte dann noch einen großen Löffel ein, der dort auf der Ablage lag. Diesen würde sie zum Ausgraben benutzen können.
Dass dies hier einst ein gut gepflegter Garten gewesen war, konnte man nur erahnen. Auf den ersten Blick sah es aus wie überall hier, aber wenn man doch ein wenig genauer hinschaute und auch ab und an mal ein großes Büschel Gras beiseiteschob, um zu sehen, was sich darunter befand, so konnte man doch erkennen, dass sich hier einmal ein Kräutergarten befunden haben musste.
„Wenn du irgendetwas siehst, was selten und nützlich ist, dann sag mir Bescheid.“, bat sie Onyx und machte sich daran, die kleinen Töpfe mit Hilfe des Löffels mit Erde zu befüllen.
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Behutsam lockerte Murielle die Erde um das Königskraut herum, welches Onyx gefunden hatte, mit dem Löffel auf und grub es dann vorsichtig aus, darauf bedacht, das feine Wurzelgeflecht der jungen Pflanze nicht zu verletzen. Sie setzte das Kraut in einen der mit Erde gefüllten Tontöpfe, wo es nun hoffentlich gut weiterwachsen würde. Sie durfte nur nicht vergessen, es regelmäßig zu wässern so wie das Bluttalmoos, welches sich tapfer in der bauchigen Flasche hielt, in welche es von Murielle gestopft worden war.
Nachdem sie einige Zeit in dem verwilderten Gärtchen damit zugebracht hatten, nach allen möglichen brauchbaren Pflanzen zu suchen, stellte Murielle fest, dass sie nun beinahe alles hatte, was Meister Osmo ihr aufgelistet hatte und darüber hinaus noch einige andere Kräuter, die in der Gegend selten zu finden waren.
Es fehlten nur noch die Dunkelpilze, Heilwurzblüten und das Sonnenkraut, aber zumindest bei den beiden ersten war sie recht zuversichtlich, dass sie auf dem Rückweg eine ausreichende Menge davon finden würde – den Standort einiger Heilwurze hatte sie sich ja bereits auf dem Weg hierher in ihrem Buch notiert und auf dem Rückweg würden diese mit etwas Glück vielleicht schon zu blühen begonnen haben.
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Ihre frisch bepflanzten Kräutertöpfe hatte sie so gut es ging nebeneinander in ihre geräumige Tasche gestellt, aber dort war nicht ausreichend Platz für alle und so würde sie die anderen bitten müssen, den Rest noch irgendwie zu verstauen. So viele waren es ja nicht mehr und irgendwer hatte sicher noch ein wenig Platz oder zumindest eine Hand frei.
"Und nun?", fragte sie Onyx, "Was meinst du wo wir die anderen finden werden? Treffen wir uns zum Antreten des Rückweges wieder in der Sumpflilie? Bleiben wir noch für eine Nacht hier und brechen dann im Morgengrauen auf?"
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Die Aufregung, endlich wieder übers Meer fahren zu können, stieg in San auf. Doch wie war es mit Mathan, würde er hier warten? Über Land folgen konnte er ja schwerlich. Oder sollte er alleine mit ihm über den Landweg reisen. Und was dann? Mit ins Fort nehmen? Oder nach Stewark?
"Mathan?"
Beim Aussprechen seines Namens schaute der Bär auf. "Schaffst du es hierzu warten? Beim Lager? Oder der Schmiede?" San Daran deutete auf die Stelle, wo der Rest davon stand. Der Bär brummte und setzte sich hin. Die Gruppe stief aus Boot auf, bis auf Caizar und San, die es wieder ins Meer schoben. Doch dann folgte der Bär, sprang mit ins Wasser und paddelte zu San.
"Du kannst nicht mitkommen!", sagte der Schmied lächelnd. Er legte seine Hand auf die Stirn des Bären und versuchte Beruhigung und Zuversicht auszustrahlen. Bilder von Stewark und des Strandes hier gingen ihm durch den Kopf und irgendwie schien der Bär zu verstehen, dass er hierbleiben sollte und blieb zurück. Doch am Strand lief er ein Stück parallel neben dem Boot her, bis es zu schnell wurde und sie davonfuhren.
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Irgendwo am Strand
Murielle hatte ihre Antwort rasch bekommen, als Jilvie erschien und meinte, dass Ricklen heute noch aufbrechen wollte. Der Grund war, dass sich ihre Route ändern würde. Nicht direkt durch den orkwald und die Baronie Silbersee, sondern entlang der Südküste, dann vorbei an einem Bergpass bis hin zu einer alten Turmruine im südlichsten Teil von Westargaan. Von da aus vorbei am Eberstein, hin zur Gespaltenen Jungfrau und dann ab ins Bluttal. Der Sinn dahinter war, dass man der Gefahr im Orkwald ausweichen wollte. Da nun die Reise aber länger wurde, waren sie heute aufgebrochen und hatten nun nach ein paar Stunden Marsch entlang der Küste ihr Lager aufgeschlagen. Man konnte nicht verneinen, dass hier eine gewisse Pirtaenromantik aufkam. Wären sie Piraten, würden sie wohl nun ein Lied am Lagerfeuer singen und Rum trinken. Doch sie waren weder Piraten, noch war es gut sich hier zu betrinken. Doch die Lage hier war angenehm. Das Lagerfeuer - geschützt vor Wind durch die Überreste eines alten, gestrandeten Schiffs - brannte und knisterte vor sich her. Eine junge Sumpfratte, die Onyx auf dem weg erlegt hatte, brauchte noch einige Umdrehungen, bis sie gar wäre. Der Sand war weiß und kühl, während eine milde, salzige Brise wehte. Die Wellen schäumten vor sich her und aus den Sümpfen, die sich ein paar hundert Meter entfernt befanden, hörte man die Sumpfhaie singen.
Jilvie erfreute sich an den Wellen und watschte durch den immer wieder neu aufgewühlten Sand, während Ricklen und Hjarti sich das Schiffswrack anschauten und überlegten, seit wann es wohl hier schon gestrandet lag, sowie wo das ganze Zeug wäre - zuletzt ob man es wieder seetüchtig machen könnte. Doch Kjarl winkte ab und meinte zu ihnen, dass sie besser bei dem bleiben sollten, was sie können. Sonst faulenzte er vor sich her oder sammelte Muscheln. Onyx war für die Sumpfratte zuständig und hielt mit Murielle sozusagen Wache. Auch wenn mögliche Bedrohungen doch sehr einfach erspäht werden könnten. Erst die einkehrende Nacht würde wohl mehr Wachsamkeit erfordern. Doch momentan senkte sich nur die Sonne und nahm schon einen leicht orangenen Farbton ein.
Ja, wenn man es so wollte, war dieses Lager am Strand doch ein netteres Programm als durch den Orkwald zu schleichen.
"Murielle wo kommst du eigentlich nun her? So lange bist du bei uns auch noch nicht. Nicht einmal wirklich dem Waldvolk angehörig. Hast du Familie? Freunde? Einen Mann?", fragte Kjarl dann ganz spontan und zählte seine Muscheln, die so klein waren, dass er daraus wohl eine Kette machen würde.
"Zuerst sie probieren.", meinte Onyx und schnitt ein Stück von der gegrillten Sumpfratte ab, um es mit einem Stock dann zu durchbohren und ihr zu reichen.
"Haben Sumpfratte mit Seetang gewickelt. Kraut dort gefunden. Bisschen salzig vielleicht, aber auch gesund. Haben rausgefunden, das Molerat was essen Seetang, sein mehr gesund und stärker, als was essen Pflanze von Sumpf. Haut auch besser. Geben Sumpfratte mehr besser Geschmack. Seetang Frauen in Varant benutzen für Haut schön. In Schwarzwasser haben Osmo genommen, um helfen gegen Kopfschmerzen. Osmo getrocknet, gemacht zu Pulver klein und geben mit Waldläufer, was machen Reise durch Gebiet wo wenig finden Nahrung. Seetang helfen geben Körper alles was brauchen er gesagt. Na? Wie schmecken?", fragte der Hüne und lockte auch den Rest an, da nun das essen fertig war.
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