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    Mythos Avatar von Ferox
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
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    An diesem Morgen erwachte Ferox in einem Bett und hörte den Ruf Innos'. Das war seltsam, weil Innos, der Gott des Lichts, nicht über Worte kommunizierte. Sein Ruf war schwach, war schwierig zu vernehmen, aber Ferox wusste ihn sicher zu erkennen. Er wusste nicht, was der Ruf sagte - noch nicht - und beschloss, es herauszufinden, sein Anliegen zu ergründen. Vorsichtshalber ließ er zwei Knechte Götterfunken satteln und zum überstürzten Aufbruch fertigmachen. Sein Pferd musste gut genährt sein, auch wenn Argaan keine langen Ausritte erlaubte. Wer konnte wissen, wohin der Ruf ihn befahl. Dann begann er sein Morgentraining in der Arena. Vor dem Ausritt musste Ferox seine Magie perfektionieren. Er fühlte sich noch immer nicht zuhause in dieser Stadt.

  2. Beiträge anzeigen #142
    Schwertmeister Avatar von Avik
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    Avik ist offline
    "Sag` mal Junge, hast du Kampferfahrung?", fragte Gerald.

    Avik war in Gedanken gerade bei seinem Freund Estepho gewesen. Wie auch Avik war sein Freund einer Einheit zugewiesen worden und wie auch Avik durfte Estepho nun Stellvertreter und Aushilfe des Regimentsführers mimen.

    "Ja, Herr, ich hab an der Schlacht im Bluttal teilgenommen, damals als uns die Truppen von Ethorn beim Abzug der Belagerung in den Rücken gefallen sind. Außerdem war ich bei der Aktion im Gebirge zugegen, damals nach diesem Meteor", erwiderte der braunhaarige Ordensbruder eifrig und ehrlich.

    "Wenigstens etwas. Wo warst du bei der Erstürmung von Silbersee?", hakte sein Vorgesetzter nach.

    "In Gotha, als frischer Ordensbruder wurde ich kurzzeitig aufs Festland versetzt, Ausbildung und so weiter", erklärte Avik und lächelte Gerald höflich an.

    "So so, dann warst du zuvor Miliz hier in Thorniara?", ging die Befragung des Ordensbruder weiter.

    "Jawohl. Erst Waffenknecht, dann Milizsoldat der Stadtwache hier in Thorniara. Seit dem haben sich die Strukturen ja etwas verändert. Damals habe ich noch unter Vorgesetzten der Stadtwache gedient", erläuterte Avik weiter und spielte darauf an, dass die Miliz von damals nun bereits eine Ordensmiliz war, integriert in den Orden, in welchen er sich damals erst rein arbeiten musste, hart erkämpfend.

    "So so. Ja, diese ganze Strukturierungssache. Wir machen das beste draus, Hagen wird schon wissen was er macht", antwortete Gerald frei heraus.

    Avik bemerkte, dass der Ordensbruder mit dem vernarbten Gesicht und dem roten Haar eine wirkliche ruppige Art hatte zu sprechen, etwas ungezwungenes, das Avik nicht ganz einordnen konnte. War es die Ruppigkeit eines Veteranes, der schon zu viel erlebt hatte, oder eines Mannes der nicht über Beförderungen und Aufstieg nachdachte, weil er seiner Meinung nach schon am oberen Ende angekommen war? Oder gar beides?

    "Wir sind übrigens die myrtanischen Wölfe", lächelte er nun und Avik erkannte sofort das stolze flackern in den Augen seines Regimentsführers.

    "Myrtanische Wölfe", Avik ließ sich den Namen auf dem Mund zergehen.

    "Jawohl, wenn ich mit euch fertig bin, dann seid ihr weiß Innos die besten Soldaten auf Argaan, jawohl ja!", übertönte Gerald nun den Lärm der restlichen Einheiten und erntete dafür ein Jubeln unter seinen eigenen Männer und Spott und Empörung unter den weiter Entfernten anderen Einheiten. Avik lächelte. Es kam ihm fast so vor als wäre er wieder in der Miliz. Ein gutes Gefühl.

    "Noch sind wir in der zweiten und dritten Reihe, aber ich habe es vor allen zu zeigen!", fügte Gerald noch an und schlug sich mit der Faust auf den eisernen Brustpanzer.

    "Kann nicht schaden", murmelte Avik. Er malte sich seine weitere Laufbahn aus, da konnte es nicht schaden in der besten Einheit gewesen zu sein. Noch motivierter umfasste er sein Schild und marschierte weiter.

  3. Beiträge anzeigen #143
    General Avatar von Yared
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    An Bord der Santorija, Korsar unter myrtanäischer Flagge, Hafenviertel

    Es war um die Mittagszeit, dass Yared den Anker lichten und die Segel setzen ließ. Das Wetter war mäßig, trocken aber bewölkt und ohne die wärmenden Strahlen der Sonne eher kühl.
    Es hatte länger gedauert, die zusätzlichen Truppen auf dem Schiff unterzubringen, als geplant, aber sie hatten es sich leisten können. Die Santorija war zwar ohne eine Sturmböe im Rücken nicht so schnell wie ein leichter Kavallerist im Galopp, sofern dieser genug Pferde zum Wechseln besaß, nahm es aber selbst bei normalen Windgeschwindigkeiten mit jedem Infanteristen im Gewaltmarsch auf, musste sie doch zudem Nachts nicht haltmachen, um zu rasten. Daher würden sie den Treffpunkt mit den Landtruppen unter Sir Jun und Oberst Mansk noch rechtzeitig erreichen.
    Neben der regulären Besatzung hatte die Santorija eine weitere Gruppe von Kompaniegröße aufgenommen, die man hauptsächlich aus Milizionären der Wacheinheiten und Wallbesatzungen Thorniaras zusammengestellt hatte. Diese Männer hatten nur kurze Zeit am Drill mit den schweren Schilden teilgenommen, da Schildtaktiken im Rahmen der Restriktionen, die die Enge der Schiffsdecks der Santorija ihnen beim Kampf auferlegte, nicht wirklich praktikabel waren. Teilgenommen hatten die Männer nur, um für den Fall eines Einsatzes an Land mit den anderen Kompanien gemeinsam eine Schlachtreihe formieren zu können und die Taktikkonzepte, die sich Sir Jun und Oberst Mansk ausgedacht hatten, dabei nicht gänzlich über den Haufen zu werfen. Ihre tatsächliche Ausbildung aber würde hier an Bord stattfinden.
    Yared hatte bei den Beratungen vorgeschlagen zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen und die zusätzlichen Truppen auf See während der Operation an den Ballisten auszubilden. Die Modelle, die sie an Bord verwendeten waren zwar um einiges komplexer, als die Geschütze, die sie vom Festland hergebracht hatten, - hauptsächlich wegen des Platzmangels auf den Geschützdecks, der einen leicht differenzierteren Aufbau forderte, um die gleiche Schlagkraft, wie eine üblichen Feldbelagerungswaffe zu entwickeln - aber im Großen und Ganzen funktionierten sie gleich. Daher hatte der Korsar die Milizionäre Kaldrin, der an Bord der Santorija die Aufgaben eines Artilleriewerkmeisters wahrnahm, unterstellt. Der erfahrene Krieger und Raspan, der Waffenmeister des Schiffes, würden gemeinsam mit Yareds Stellvertreter Goya das Training anleiten.

  4. Beiträge anzeigen #144
    Schwertmeister
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    Luke Drake ist offline
    Nachdem Luke aus der Hafenkneipe gegangen war, hatte er Rob in seinen Plan eingeweiht.
    Doch schon am nächsten Tag war der Dieb wieder gegangen, da er vorhatte, einpaar Tage durch die Stadt zu ziehen, um möglicherweise einpaar Informationen über Reyn zu erhalten.
    Allerdings kam alles anders als erwartet und irgendwie hatte es der junge Söldner geschafft an Bord eines ihm unbekannten Schiffes zu kommen und wie es schien, war er der einzige der nicht zu den Rotröcken gehörte.
    Bevor er das Schiff allerdings wieder verlassen konnte, hatte dieses schon abgelegt und jetzt konnte der Druidenlehrling nichts anderes mehr machen als zu hoffen dass er nicht über Bord geworfen würde.

    "Bewahre!", begrüßte er den nächstbesten Mann der danach aussah als ob er irgendwas zu sagen hätte.
    "Ich glaub ich hab mich einwenig...verlaufen. Würde es dir was ausmachen mir zu verraten wo die Reise hingehen soll? Und wenn ich schon mal hier bin, kann ich mich irgendwie nützlich machen? Ich geh nämlich lieber arbeiten als ins kalte Wasser geworfen zu werden..."

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    Mythos Avatar von Ferox
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
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    Ferox wusste jetzt, wie er das Geschoss konzentrieren konnte. Es war nicht schwierig, kostete bloß Kraft: zu viel Kraft, als dass es in einer echten Schlacht nutzte. Noch nicht, dachte der Streiter und zwang sich weiterzumachen. Er brauchte einfach Übung, das war alles. Und die kam im Kampf. Trotzdem versuchte er es erneut trocken.
    Zumindest gelang es ihm, das Geschoss im Stehen und ohne vorherige Meditation zu bilden. Das Geheimnis war mehr Licht. Helleres Licht. Feineres Licht. Und genau das rief er mit einem Glaubenskanal in seine Handfläche. "Garant", flüsterte er, um die Kanalisierung anzufangen. Innos' Kraft durchströmte ihn bis in alle Glieder und saugte dort nach der eigenen Körperkraft, um sich mit ihr zu einem einzigen Fluss zu vermischen. Das Ergebis kribbelte in Ferox' Handfläche. Die Lichtkugel, perfekt rund und undurchsichtig hell, ruhte reglos auf der von zahlreichen Schwerthieben zerrissenen Haut.
    Ferox schloss seine Hand darum als wollte er einen Apfel auspressen. Nur dass dieser Apfel seinen Saft nicht hergab, nicht in Stücke zerbrach, sondern sich auf einen kleinen, weißen Kern reduzierte. Den hielt Ferox zwischen Daumen und Zeigefinger. Er schwankte. War hungrig. Für einige Augenblicke sah er Sternchen, die erst verschwanden, nachdem er die Augen zugekniffen hatte. Dann konzentrierte er sich auf die Zielscheibe hundert Schritt entfernt und schoss des Licht ins Schwarze, wo es kurz zuckte, ruhiger wurde, beharrlich seine Energie abgab und lautlos verschwand. Einen Schergen Beliars hätte diese Energie innerhalb von Sekunden vernichtet, davon war Ferox überzeugt. Nur fehlte ihm bisher ein geeignetes Testobjekt, um seinen Glauben zu testen; aber das Problem würde sich in den nächsten Tagen hoffentlich lösen.

    Obwohl das Geschoss gelang, war Ferox unzufrieden mit sich. Die Magie ließ ihn sehr erschöpft zurück. Er war unkonzentriert, abgelenkt von einem anderen, mächtigeren Zauber. Seit er von ihm gelesen hatte, wollte er ihn lernen.
    Mit letzter Kraft sank er also zu Boden und drängte seinen Geist in die Meditation der Selbstheilung. Er musste zuerst lernen, sich mit dem Boden zu verbinden. Damit würde er seine selbstheilende Magie auf seine Umgebung übertragen und einen geheilten Grund erschaffen. Gereinigt von allem Bösen und alles Böse schwächend.
    Zuerst wollte Ferox einen geeigneten Kanal finden, der es vermochte, die drei Komponenten, sich, Innos, die Erde, aneinander zu koppeln.

  6. Beiträge anzeigen #146
    Ritter Avatar von Rethus
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    Rethus ist offline

    Zwischen Thorniara und der nördlichen Grenze des Bluttals

    Zügig verließ der Glatzkopf die Höhle, welche am Fuß der letzten Auswürfe des Weißaugengebirges war. Mit großer Sorgfalt stellte er ständig fest, ob ihm etwas folgte. Allerdings schien es so, als wäre alles in Ordnung. Deshalb konzentrierte er sich wieder auf seinen Weg nach Norden und dabei vor allem darauf, dass nichts Ungebetenes wie Echsenmenschen vor seinen Füßen lauerten.
    Er hatte eine geeignete Höhle für Trilos Schwert gefunden. Die Höhle, die er soeben verließ, war geeignet, um etwas zu verstecken. Sie war zerklüftet und von Felsspalten versehen, weshalb er auch mächtig aufpassen musste, damit er nicht irgendwo abrutschte oder mit den Füßen stecken blieb. Die Höhlenwände schienen ziemlich bräunlich zu sein und wirkten sehr hart, weshalb er dort ein großes Eisenerzvorkommen vermutete. Allerdings war die Höhle, die sich als vermeintliche Miene enttarnte, absolut unbewirtschaftet. Er fand nichts vor, was irgendjemand zurückgelassen hätte. Auch die Wände sahen völlig unbearbeitet aus - zumindest schloss nichts auf Spitzhackeneinschläge hin.
    Zudem war die Höhle bewohnt von Minecrawlern. Der Glatzkopf war kein Experte von Tieren, allerdings schienen Minecrawler nicht besonders gut zu sehen, zu riechen oder zu hören. Deshalb versuchte er einen Trick, um die Minecrawler zu umkreisen. Er kletterte auf eine der zerklüfteten Vorsprünge an der Höhlenwand. Auf diese Weise bemerkten ihn die Tiere nicht. Der Glatzkopf vermutete, dass der stärkste Sinn der Minecrawler Tastgefühle waren. Es handelte sich wie gesagt dabei nur um eine Vermutung, aber es sah ganz so aus, als würden sie alles über Bodenvibrationen feststellen. Da der Glatzkopf allerdings auf einer höheren Ebene der Höhle entlang schlich, schienen sie ihn entweder nicht zu bemerken oder sie hielten ihn für etwas anderes - vielleicht sehr klein und kletterfähig.
    Jedenfalls gab das ihm die Chance Trilos Schwert auf der Anhöhe in einer Felsspalte hinter einer hervorgetretenen Eisenader zu verstecken. Danach verließ er sogleich wieder die Höhle.

    Natürlich hatte er dabei viel Glück. Das ganze hätte auch anders ausgehen können. Zum Kämpfen fühlte er sich noch nicht fitt genug und die passenden Waffen gegen Minecrawler hatte er ohnehin nicht.
    Nun führte ihn sein Weg nach Norden in die Richtung eines fernen Bauernhofs, welcher wahrscheinlich entweder verlassen oder von Echsenmenschen besetzt war. Dies musste der letzte vor der Stadt gewesen sein. Wenn er es dort vorbei schaffte, dann hat er so gut wie das Südtor erreicht...

  7. Beiträge anzeigen #147
    Kämpfer Avatar von Vicktar
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    Handwerkerviertel - Weberhütte

    Wachen Auges lag der Alte in seiner ihm nicht allzu gemütlich erscheinenden Bettstatt und starrte an die Decke, während der vorübergehende Guss mit schweren Tropfen einen Jeden aus dem Schlaf zu reißen versuchte, der nach innosgefälliger harter Arbeit am Tage die Erholung in der Nacht suchte. Er war sich sicher, dass Gero, der alte Schneider, den er seit Jahrzehnten kannte und schätzte - dessen Anwesenheit als drittes Mitglied dieses Haushalts insbesondere für ihn selbst zum Problem zu werden schien - ebenfalls wach daliegen musste - nur das glockenhelle Schnarchen aus dem entlegensten Winkel der Hütte bedeutete ihm, dass wenigstens eine Person im Hause nicht aus dem Schlaf zu reißen war.
    Doch es waren eigentlich andere Dinge, die Vicktar wach hielten. Nicht der Regen, nicht die Sorge darüber, dass sein Freund sich wie ein Klotz am Bein fühlen könnte. Es war das, was in den letzten Wochen geschehen war.

    Eigentlich war es nicht wirklich anders als zuvor. Ja, wenn man es genau nahm, schien Vicktar nun sogar ein wenig mehr Freiheiten als in seiner vorangegangenen Zeit zu haben, zumindest, was die harte körperliche Arbeit betraf. Immer noch konzentrierte er sich auf die Studien der Magie und mühte sich, Bruder Shakuras' Aufgabe immer besser zu erfüllen, eine Nadel schweben zu lassen. Zugegeben, er tastete sich heran und opferte zunehmend Zeit für diese Sache, doch ein wirklicher Durchbruch blieb derzeit noch aus.
    Tatsächlich, mehr Zeit für die arkanen Studien wurden ihm eingeräumt, doch wenn er sich nicht den magischen Künsten widmete, war es die Koordination der Arbeitskräfte anderer Brüder und Schwestern, die seinen Tag bestimmte - und darunter litt insbesondere die von ihm stets als freiwilliger Dienst erfüllte Aufgabe der Armenspeisung, die in diesen Tagen des Winters und der Hilfebedürftigkeit doch so wichtig war.
    Meister Icarion hatte ihm vor einigen Wochen eine seltsame Aufgabe eröffnet, die ihm erst klar gemacht hatte, worauf der Meister der unteren Ränge ihn da mit all den merkwürdigen Aufträgen vorbereitet hatte. Der alte Primus hatte seine Zuständigkeit abgelegt - ob er selbst die Weihe zum Magier erhalten hatte oder sich der Aufgabe nicht mehr gewachsen sah, wusste Vicktar nicht - und so hatten die Novizen und Adepten im Orden des Feuers von Thorniara einen neuen Vorsteher und Fürsprecher gebraucht. Die Wahl war offenbar auf ihn gefallen - und der alte Novize sah eine gänzlich neue Form der Verantwortung auf sich zukommen.

    Urplötzlich war er, ein alter Mann, der ach so spät, dafür aber umso heftiger zum Glauben und zur Frömmigkeit gefunden hatte, zum Sprachrohr des Rückgrats dieses Ordens geworden - der Adlaten und Novizen Thorniaras! Nun trug er die Sorgen und Nöte seiner Brüder und Schwestern vor, trug dafür Sorge, dass sie alle reibungslos funktionierten und stand Entscheidungen vor, die ihm vor einem halben Jahreslauf schon im Ansatz völlig abgegangen wären.
    Diese massive Verantwortung lastete nun auf seinen Schultern, und an diese Last musste er sich erst gewöhnen. Er schreckte keineswegs davor zurück - das lag ihm nicht im Blute, und die Unterschätzung seiner Fähigkeiten auch nicht. Bei Innos, wenn man ihn am nächsten Tage zum Feuermagier gekürt und am übernächsten zum obersten Magier ernannt hätte, er hätte sich dem mit Freuden gestellt! Nein, es war lediglich das Bewusstsein, dass der Aufstieg in der steilen Hierarchie des Ordens mit zunehmender Verantwortung verbunden war, an dem das Wohl der guten Menschen hing.

    Er war nun der Primus. Ein erschreckender Gedanke.
    Und doch eine reizende Herausforderung.
    Er würde sich ihr stellen.
    Mit Freuden.

  8. Beiträge anzeigen #148
    General Avatar von Yared
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    An Bord der Santorija, vor der Ostküste der Baronie Thorniara

    Yared hatte für die gesamte Operation einen ufernahen Kurs ausgegeben. Daher fuhren sie stets in Sichtweite an der nordöstlichen Steilküste Argaans entlang, anstatt in einem weiten Bogen über die offene See zu segeln. Das ganze hatte aus Seemännischer Sicht vor und Nachteile. Einerseits konnten sie sich anhand von Landmarken orientieren, was wesentlich einfacher und genauer war, als die Navigation mithilfe von Sternen, Sonnenstand und Berechnungen. Andererseits mussten sie in Ufernähe in besonderem Maße auf Untiefen, Riffe und Sandbänke Acht gegeben, weshalb die Maate fast ständig die Wassertiefe unter dem Kiel im Auge behalten mussten.
    Mit Einbruch der Dunkelheit waren Sturmböen aus Westen aufgezogen. Der Wind spannte die Segel der Santorija und trieb sie mit zunehmendem Tempo um die Nordspitze der Insel herum. Die Chancen standen nun sogar gut, dass sie den Treffpunkt noch vor den über Land Marschierenden erreichen würden. Gegen Mitternacht verschwand dann das Leuchtfeuer der Zitadelle hinter den höher gelegenen Gipfeln des Weißaugengebirges, ein sicheres Zeichen, dass sie das Cap von Thorniara umrundet und die Hafenstadt selbst endgültig hinter sich gelassen hatten. An Backbord glitt nun im von den Wolken verdeckten, kaum durchscheinenden Glanz des Mondes düster die Silhouette der Ostküste des Umlandes von Thorniara entlang.
    Yared hatte die Lampen der Santorija gar nicht erst entzünden lassen und segelte trotz der relativen Finsternis um sie herum ohne Beleuchtung. Die geringe Entfernung zur Küste machte sie leicht zu entdecken für etwaige Spähtrupps der Echsen und der Korsar wollte möglichst verborgen sein Ziel erreichen. Zwar konnten die Echsenmenschen ihn hier draußen nicht erreichen, aber er war aus verständlichen Gründen nicht besonders scharf auf einen etwaigen Angriff durch den Drachen auf sein Schiff.
    Natürlich überließ er die Nachtwache daher aber auch keinem anderen, sondern stand selbst in den dunkelsten Stunden dieser sternenlosen Nacht am Ruder. Sanft ließ er das Steuerrad in seinen Händen nach Backbord rotieren. Die Santorija zu seinen Füßen legte sich leicht nach links zur Meerseite hin und entfernte sich ein Stück von den Schroff aufragenden Felsen, auf denen sich Argaan auf diesem Küstenabschnitt aus dem Meer erhob, um dem Schiff genug Abstand zu einer stetig aber sicher näher kommenden, in die Fluten ragenden Klippe einzuräumen.
    Dann sah er hinüber zum Aufgang zum Achterdeck, auf welchem er leicht schlurfende Schritte vernahm. Goya kam herauf, wohl um noch einige letzte Details für den morgigen Tag mit Yared abzusprechen, ehe sich der Kapitänleutnant in seine Koje begeben würde.
    "Ihr habt die Einteilung in Geschützmannschaften bereits vorgenommen?", fragte der Kapitän seinen Stellvertreter.
    "Sieben Mann für jede Balliste, ein Ordenbruder als Geschützführer, wie abgesprochen. Kaldrin meinte allerdings, dass einige der Ordenskrieger wohl noch etwas arg grün hinter den Ohren wären und noch nicht einmal zwischen einer Kompanie und einem Regiment unterscheiden könnten."
    "Macht er sich Sorgen, dass sie ihre Leute nicht zum Spuren bewegen können?"
    "Uns allen ist klar, dass die wenigsten von ihnen wirkliche Kampferfahrung haben. Viele sind noch nciht lang beim Orden und die meisten frisch vom Festland."
    "Weiß der Geier, warum sie in den letzten Monaten noch viele der erfahrenen Kompanien gegen Frischlinge austauschen mussten. Vielleicht ist an den Gerüchten über die Unruhen an der Grenze zu den Nordlanden doch mehr dran, als ich dachte.", murmelte der Kaptiän.
    Nur wenige Tage und Wochen vor den Angfriffen des Drachen auf Setarrif und Tooshoo hatte man große Teile der erfahrenen Truppen, vor allem Kavallerie von Thorniara aufs Festland eingeschifft. Im Gegenzug hatten sie zwar einige weitere Veteranen der Varantfeldzüge bekommen, aber seit Argaan unter er Egide der Kirche stand, erwartete man offenbar, dass die Streiter Innos' so gut wie alle Offiziere stellten. Das aber war eine nahezu unmögliche Aufgabe, waren die Paladine doch immer noch stark dezimiert nach den entbehrungsreichen Jahren der orkischen Besatzung Myrtanas. Zwar füllten sich die Reihen allmählich, aber es waren vermehrt unerfahrene Jungspunde und keine erfahrenen Kriegsveteranen die die Eide ablegten.
    "Irgendwann müssen sie es lernen.", meinte Yared, "War sonst noch was?"
    "Äh, ja, ich hab den blinden Passagier zu Ricotta in die Kombüse zum Kartoffelschälen abgestellt."
    "Gut, da stand er keinem im Weg und es wird ihm immerhin besser gefallen haben, als wenn wir ihn in die Brig eingeschlossen hätten, um zu verhindern, dass noch irgendjemand an Deck über seine Füße stolpert."
    "Trotzdem sollten wir überlegen, was wir mit ihm machen."
    "Zunächst einmal sollte ihm einer von euch verklickern, dass er nicht einfach so auf ein Schiff spazieren und einen Fremden mit dem waldvölkischen Gruß ansprechen kann, schon gar nicht bei einem Schiff unter myrtanischer Flagge. Wäre er an jemand anders geraten, hätten die ihn glatt am Mast aufgeknüpft. Ansonsten: Soll er morgen doch mit an Land gehen. Wenn er sich dann vom Acker macht, gut für ihn. Wenn er belieben und helfen will, kann er das gerne tun. Wir können jedes zusätzliche Augenpaar gebrauchen, das sich auf das Lesen von Fährten und Auskundschaften versteht."
    "Der sah mir aber nicht danach aus, als ob er ein erfahrener Jäger wäre - wohl eher ein Strauchdieb."
    "Allein weil er zum Waldvolk gehört wird er mehr drauf haben, als die Angehörigen der Kompanie Mauerwächter, die sich gerade an unserer Gastfreundschaft erfreuen, Goya."
    Der Leutnant lächelte müde.
    "Gut, dann machen wir das so. Ich hau mich dann mal in die Falle. Eine ruhige Nacht wünsche ich."
    "Danke ebenfalls. Bis morgen.", verabschiedete Yared seinen ersten Offizier und wandte sich nun wieder völlig den die Santorija umgebenden Schatten, die vor dem Nachthimmel aufragten und die er auch während des Gesprächs keinen Moment lang gänzlich aus den Augen gelassen hatte, zu.

  9. Beiträge anzeigen #149
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    Luke Drake ist offline
    Kartoffelschälen war immer noch besser als ins kalte Wasser geworfen oder irgendwo eingesperrt zu werden. Deshalb machte sich Luke gleich auf in die Kombüse um seiner Aufgabe nachzugehen. Zwar dauerte es einwenig bis er die Schiffsküche erreichte und er wurde das ein oder andere Mal aus einem Raum geworfen den er auf gut Glück betreten hatte, doch irgendwann schaffte es der junge Dieb sein Ziel zu erreichen.

    "Hey, ich soll mich hier zum Kartoffelschälen melden", meinte der junge Dieb als er die Kombüse betreten hatte.
    "Du gehörst nicht zur normalen Crew dieses Schiffes und siehst auch nicht aus wie ein Soldat des Königs. Was treibt dich hier aufs Schiff?"
    "Wie soll ich sagen...hab mich einwenig verlaufen. Also, wie siehts aus? Wo sind die Kartoffeln?"
    Luke wurde mit einem einschätzenden Blick gemustert, bevor ihm gezeigt wurde wo er Kartoffeln und ein Messer herbekam.

    Schnell stellte der Söldner fest, dass dies nicht grade seine bevorzugte Aufgabe werden würde, doch wenigstens hatte er etwas zu tun.
    Nach einer kurzen Zeit des Kartoffelschälens fragte sich Luke, ob es nicht schneller gehen würde, wenn er die Schale anschnitt und diese dann mit Hilfe seiner Magie entfernte. So würde zumindest mehr Kartoffel übrigbleiben. Der junge Mann war versucht daran mit seiner Magie zu arbeiten, doch wollte er nicht riskieren irgendwie dabei entdeckt zu werden und schon gar nicht auf einem Schiff voll mit Rotröcken.
    Immer wieder überlegte sich Luke, was das Ziel des Schiffes sein würde und wann sie dieses denn erreichten...

  10. Beiträge anzeigen #150
    Kämpfer Avatar von Vicktar
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    Vicktar ist offline

    Tempelviertel - Bibliothek

    Tiefste Nacht, Zeit zu schlafen... er hätte wirklich nicht mehr hier sein sollen.
    Seufzend klappte Vicktar das alte, vor Staub und der Verzweiflung hunderter erfolgloser Schüler stinkende Buch zu und vergrub das faltige Gesicht in den noch faltigeren Händen. Der Staub juckte ihm in allen Poren und der Frust über den geringen Fortschritt durch die ihm so unliebsame Literaturstudie machte ihn durch und durch zornig. Wie verzweifelt musste er sein, dass er - ausgerechnet er! - sich des nächtens in eine Bibliothek setzte und hoffte, in den Büchern alter Magier irgendeinen entscheidenden Hinweis zur Umsetzung des Telekinese-Zaubers zu finden? Doch es war nutzlos. Die Werke beschäftigten sich mit hochkomplizierter magischer Theorie, gelehrtem Schwachsinn, der der Befriedigung ihrer Eitelkeiten und keinem praktischen Nutzen diente. Mit diesem Müll konnte er nichts anfangen!

    Schweren Mutes ließ der Alte sich zurücksinken und den müden Körper gegen die Lehne seines Stuhls fallen. Das war nicht das, wofür er geschaffen wurde. Er war kein Gelehrter und würde es nie sein. Warum versuchte er dann gerade, auf ihren Pfaden zu wandeln? Daraus konnte er keine Erkenntnis gewinnen. Ach, wenn er doch nur wieder hätte zu seinem Weberhandwerk zurückkehren können, ohne weiteres Aufhebens... er vermisste seine Berufung sehr...
    Sehnsüchtig dachte er daran, wie er früher stets Bahn um Bahn des feinsten Seidenstoffes hergestellt hatte, unermüdlich, am Rande der Perfektion arbeitend. Und nun wollte es ihm nicht einmal gelingen, ein simples magisches Gewebe zu formen, das eine einfache Nadel in der Luft halten konnte!

    Doch dann schoss es ihm durch den Kopf wie ein Donnerschlag. Nur die besten Weber wagten sich an die Seidenweberei, weil sie nicht nur die genaue Kenntnis dieses Handwerks, sondern auch ein unübertreffliches Fingerspitzengefühl erforderte. Nur wer die hauchdünnen Seidenfäden mit aller ihnen gebührenden Zärte behandelte, konnte sicher sein, sie im Prozess nicht zu zerreißen. Und wie ein dummer Lehrling in den ersten Jahren hatte er bei all seinen Versuchen zwar die verschiedensten Gewebearten auf Erfolg getestet, dabei aber völlig außer Acht gelassen, dass auch ein magisches Gewebe nicht mit grimmigem Willen, sondern zartem Feingefühl gewoben werden musste! Er musste immer wieder seine eigenen Fäden zerrissen haben und so mit dem Aufbau weiterer beschäftigt gewesen sein, dass er sich nicht genügend darauf konzentriert hatte, das Geschaffene auf Unversehrtheit zu prüfen!
    lachend schlug er mit der flachen Hand auf den rissigen Ledereinband, dass ein ungewohnter, tiefer Knall durch die nächtliche Bibliotheksruhe stieß wie ein Fischerspeer durch das ruhige Wasser eines unberührten Sees, sprang auf und stürmte aus der Bibliothek.

  11. Beiträge anzeigen #151
    Ritter Avatar von Rethus
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    Südlich der Stadt

    Langsam pirschte der Glatzkopf durch das Dickicht einer längeren Baumgruppe am Wegesrand. Es handelte sich dabei um den Weg, der direkt zum Südtor der Stadt Thorniara führte. Nicht weit von ihm entfernt befanden sich Echsenmenschen, die einen Bauernhof geplündert hatten. Dort schien alles völlig zerstört zu sein. Rethus konnte nicht wirklich gut einschätzen, wie gut die Echsen sehen konnten. Deshalb warf er ständig einen Blick zu den herum wandelnden Kreaturen, um festzustellen, dass keiner von ihnen auf ihn zurennen wollte.
    Weiter südlich fand er einen kleinen Schauplatz, auf dem ein Scharmützel stattgefunden hat. Vielleicht handelte es sich dabei um einen Kampf gegen die besagten Echsen. Jedenfalls fand der Glatzkopf dort eine kleine Gruppe von getöteten myrtanischen Soldaten vor, nicht viele - vielleicht ein halbes Dutzend sowie zwei bis drei Zivilisten. Der Punkt war allerdings, dass zwei der Soldaten jeweils einen Helm trug, der aus Leder bestand und das Gesicht etwas verdeckte. Diesen konnte er eventuell gebrauchen. Zudem nahm er sich etwas Kleingeld aus den Taschen der Opfer, damit er sich in der Stadt etwas leisten konnte.

    Das Problem, wie er aber in die Stadt gelangte, war damit jedoch noch nicht gelöst. Er hatte schon vieles ausprobiert: Verkleiden als Soldat, sich absichtlich gefangen nehmen lassen, sich mit einer Kutsche oder einem Karren in die Stadt zu schmuggeln oder über die Mauer zu klettern.
    Sich verkleiden brachte nichts, da in diesen Zeiten jeder untersucht wurde, um in die Städte zu gelangen. Er würde sich also direkt gefangen nehmen lassen können. Allerdings hatte er bereits gegenüber Dennik die Vermutung geäußert, dass die Soldaten es sich mittlerweile zweimal überlegen werden, ob sie ihn wirklich gefangen nehmen oder direkt auf der Stelle umbringen würden. Kutschen und Karren gab es in dieser Zeit nicht auf offener Straße... aus verständlichen Gründen. Soetwas wie Passierscheine oder irgendwelche anderen Unterlagen gab es auch nicht. Er hatte auch keine Idee, wo man diese jetzt herbekommen würde. Es bliebe höchstens das Hineinklettern und Hineinschleichen in die Stadt. Das war allerdings extrem riskant, so gut wie die Mauer bewacht werden möge. Ihm fiel auch noch die Idee ein, sich von jemandem hineinbringen zu lassen, der einen Kopfgeldjäger spielte. Allerdings gäbe es dann Grund zu fragen, wieso der Kopfgeldjäger Rethus nicht gleich umgebracht hätte - das würden die Torwachen dann ohnehin für diesen in die Hand nehmen - und zum Anderen würde die Ankunft "des Gefangenen Rethus" viel zu viel Aufmerksamkeit auf ihn lenken. Alle wären neugierig nach ihm und seiner Vollstreckung. Was würde also passieren, wenn der Glatzkopf plötzlich verschwinden würde und nie im Gefängnis oder am Galgenplatz auftauchte? Das wäre alles andere als diskret.

    Schwierig...

  12. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #152
    Mythos Avatar von Ferox
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    Wer ist der Kerl, überlegte Ferox, als er ihm in die hellblauen Augen sah und eindeutig Hinterlist spürte. Eigentlich war es Verschwendung, sein Gespür dafür anzuwerfen. Es sollte klar sein, dass es nur eine zwielichtige Gestalt sein konnte, die für ihn ein Heiligtum Beliars – wenn auch ein niederes – in die Stadt schmuggelte. Eine kleine Statuette; ihre Silhouette drückte sich durch den Samtstoff, der im Laternschein des Paladins schimmerte.

    Der Kerl verlangte sein Geld. Verdient. Ferox holte ein Säckchen hervor, drückte es ihm in die Hand. Als er zog, hielt der Streiter fest. Sein Blick brüllte: Was soll das!
    „Zeig her.“
    Er rollte mit den Augen. Zog dann aber den Stoff von der Statuette. Auch ihre Bestimmung drang in den Geist des Großmeisters. Einen Augenblick war ihm übel. Aber er musste den Zauber testen. Wer sollte ihm das ankreiden, immerhin zerstörte er das schändliche Stück morgen mit einem Streich.
    Der Kerl klappte den Stoff wieder zurück. Ferox griff nach dem Päckchen. Sie ließen beide gleichzeitig los und hatten, was sie wollten. Kein Danke, nur ein Nicken. Mehr erwartete Ferox nicht. Dann verschwand der Hehler in den Schatten.

    Wie er wohl in die Stadt gekommen ist? sinnierte Ferox, indem er kehrt- und sich zurück in die oberen Gefilde der Stadt aufmachte. Er mochte Zornjara im dunkeln. Da sah er nicht so viel davon.

  13. Beiträge anzeigen #153
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    Am Tor

    Wie sie es ihnen eingebläut hatten.
    Kent wandte sich wieder dem Anschlag mit den Steckbriefen zu und ging die Liste mit den Namen neben den passenden Zeichnungen durch. Er hat noch keinen von denen jemals an irgendein Tor dieser Stadt kommen sehen. Wer war so bescheuert? Trotzdem musste jeder Posten am Anfang jeder wohlverdienten Pause die verdammte Liste wieder und wieder angucken. Normal wurde das weniger streng gehandhabt; aber Kent hatte einen Ritter...
    Er schüttelte langsam den Kopf. Kniff die Augen zusammen. Hielt die Fackel noch näher an den Steckbrief. Dann wieder weg. Dann wieder her. Seine Augen wurden auch nicht besser. Er ging ganz dicht ran, bis er mit der Nase fast das Papier berührte, sah das Bild an, prägte es sich genau ein. Den Typen hatte er irgendwie gefressen. Er zeichnete die schlechten Linien im Geiste nach und säuselte den Namen vor sich her. Rätt-huus. Oder so. Er hatte sich mit keinem jemald abgesprochen, wie der Typ wirklich ausgesprochen wurde, aber das Bild war in Kents Kopf so sehr mit diesem Lautbild verknüpft, dass er fast glaubte, ihn schonmal gesehen zu haben.

    „Ablöse!“, rief der Wachhabende und läutete sein Glocke. Scheiße, dachte Kent nur. Zu lange rumgestanden. Und nichtmal aufgewärmt. Es lärmte erneut.

    „Komme. Komme schon, Sire!“

    Ferox

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    Es funktionierte!
    Überwältigt vom Erfolg lächelte er wie ein Hirnloser, während er auf die schwebende Nadel blickte. Das Objekt begann zu zittern, doch er hielt sie tatsächlich aus eigener Kraft in der Luft! Das mit größter Sorgfalt geknüpfte Netz magischer Natur hielt den kleinen Gegenstand sicher in der Schwebe, und mittels seiner Gedanken gelang es ihm tatsächlich, die Nadel langsam aufsteigen und wieder sinken zu lassen.
    "Johanna, es klappt! Sie schwebt tatsächlich!"
    Es dauerte einen Moment, bis das junge Mädchen sich um die Trennwand herum zu ihm hin begab, doch als sie den Erfolg sah, lächelte sie und klopfte ihm sachte auf die Schulter.
    "Gut gemacht! Dann bist du ja jetzt ein echter Magier!"
    Mit einem leisen Klirren fiel die Nadel zu Boden. Vicktar wandte sich zu ihr um.
    "Nun ja, ganz so weit würde ich nicht direkt gehen. Aber es ist ein Anfang."
    "Wie willst du weitermachen?"
    "Mit größeren und schwereren Objekten üben, denke ich. Außerdem muss ich noch mehr Sicherheit darin erlangen, die Gegenstände durch die Luft zu bewegen."

    Johanna zog sich einen nahen Stuhl heran und lümmelte sich mit verschränkten Armen darauf.
    "Und wenn du den Zauber beherrschst?"
    "Dann...", begann Vicktar, doch er wusste nicht weiter.
    "Dann sollte ich vermutlich die Augen nach Shakuras offen halten. Oder ich suche mir einen anderen Lehrer. Du kennst nicht zufällig einen?"
    Das Mädchen schüttelte den Kopf.
    "Falls es dir bisher entgangen ist: ich beschränke mich auf den Dienst in der Bibliothek. Die Magie ist nichts für mich. Aber vielleicht kennt Meister Vestos jemanden, den du fragen kannst. Immerhin ist er der Hüter des Wissens."
    Vicktar nickte und hob die Nadel vom Boden auf.
    "Stimmt, gute Idee. Aber zuvor muss ich das zu beherrschen üben, was ich bereits weiß."
    Vorwurfsvoll blickte das Kind ihm in die Augen.
    "Untersteh dich, dir wieder Schmerzen zuzufügen, um dich der Magie zu nähern, hörst du?"
    Seufzend zuckte er mit den Schultern.
    "Ja ja, ist gut."
    Und leise fügte er hinzu, während er sich von ihr abwandte:
    "Schlimmer als eine Frau zu haben..."

  15. Beiträge anzeigen #155
    Kämpfer Avatar von Vicktar
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    Den Telekinese-Zauber hatte er für diesen Abend vorerst aus dem Sinn fallen lassen. Doch bei seinen für den primären Zweck recht fruchtlosen Studien in der Bibliothek hatte er etwas gelesen, das ihn nicht mehr losließ. Eine Abhandlung über die Verzauberung von Geweben war es, die sein Denken beschäftigte. Offenbar war es nicht nur möglich, sondern sogar eine alte überlieferte und stets verfeinerte Schule, die sich einzig und allein mit dieser Aufgabe beschäftigte. Verschiedenste Gewebe waren für diesen Zweck offenbar herangezogen worden, und je versierter die Magier in ihrer Kunst waren, desto mehr Materialien standen ihren Verzauberungen offen. Ja, selbst die Verzauberung von gewöhnlichen Gegenständen wurde von versierten Magiern vorgenommen!
    Doch der Punkt, der sein besonderes Interesse geweckt hatte, war eine Bemerkung über die besondere Empfänglichkeit von speziellen Seidenstoffen für magische Manipulationen. Dieser wunderbare Stoff hielt doch immer wieder Überraschungen für ihn bereit!

    Vicktar fragte sich, ob er mit sich mehrender Beherrschung der magischen Künste in der Lage sein würde, einige seiner Gewebe zu verzaubern, wenn er sich einige Zeit lang damit befasste. Dieser Gedanke war beinahe so reizvoll, das er sich wieder zu einem Besuch der Bibliothek veranlasst fühlte - letztlich gewann aber doch seine Abneigung gegenüber dem alten Schriftwerk, an dessen Ergüsse sich viel zu viele in seinem Orden allzu sklavisch klammerten.
    Sobald er einen passenden Zauber erlernen würde, musste er es auf einen Versuch ankommen lassen. Oder war es vielleicht sogar möglich, einzelne Seidenfäden, in die eine Abwandlung des Telekinesezaubers eingearbeitet war, in ein gewöhnliches Wollgewebe einzuarbeiten, um den Stoff leichter zu machen, so man die Telekinese dermaßen gut beherrschte, dass die eigenen Fähigkeiten kleine Abwandlungen und Spielereien zuließen?
    Nun, da er die vielfältigen Möglichkeiten und Wege der magischen Anwendung vor sich sah, erwachte der Wille zur Beherrschung dieser Gabe ihres Gottes zum ersten Mal seit langer Zeit wieder in großem Maße.
    Ein entfachtes Feuer, das er nicht so schnell verlöschen zu lassen gedachte.

  16. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #156
    Mythos Avatar von Ferox
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    Morgen war ihm schon immer am liebsten gewesen. Schon immer? Ferox erinnerte sich nicht mehr daran, wie es vor und am Anfang seiner Soldatenzeit gewesen ist. Bevor ihm das Militär ins Mark übergegangen ist. Jetzt liebte er es, vor dem allgemeinen Weckruf zu erwachen und schon ins Dunkel hinauszugehen. Ruhig lag die Welt noch in ihrer Wiege, wobei das in diesen Tagen keinen großen Unterschied bedeutete. Nachdem die Schaar neulich mit dem Schiff abgelegt hatte, um die Echsenviecher dem Erdboden gleichzumachen, war in Zornjara ein angenehmer Wind eingekehrt.

    Trotzdem nicht mit Khorinis vergleichbar. Seit wann hing er eigentlich so den alten Zeiten nach? Genervt trieb er eine Lichtkugel in seine Faust. Er stand mittlerweile in der Arena und fühlte sich gut. Die Kugel strahlte durch seine Finger. Ein, zwei Atemzüge später war das Geschoss verdichtet. Schweiß kühlte die Stirn des Großmeisters. Ich brauche eine Mütze, dachte er und überlegte, ob er einen Schneider kannte.

    Weniger geschwächt als erwartet – die Kälte schien ihm gut zu tun – schleuderte er den heiligen Pfeil wie einen Stein aus der Hüfte in Richtung Zielscheibe. Es flog seine gerade Bahn direkt in die Mitte. Dann wandte er sich dem samtene Bündel zu, das neben seinen Füßen auf Aufmerksamkeit wartete. Ferox wollte es erst bei Tageslicht benutzen, um sehen zu können, was mit der Statuette passierte, wie seine Magie sie zerstörte. Jetzt Training. Er zückte sein Schwert und wurde Krieger.

  17. Beiträge anzeigen #157
    Veteran Avatar von Die Stadtwache
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    In Innos' Namen, war er froh, kein Paladin zu sein. Zur Nachtwache gehörte es auch, die Arena zu begehen. Überhaupt alle wichtigen Liegenschaften des Reiches und der Stadt auf der Patrouille. Aber in der Arena ließ sich Kent immer Zeit. Er mochte den Ort, erinnerte ihn an seine Kindheit, als hier tatsächlich noch Spektakel war. Das einzige, was er sich jetzt ab und an ansah, war der trainierende Paladin. Sonst stand das überdimensionierte Gebäude meistens leer.

    Es fing gerade erst an, hell zu werden, und der war schon hier. Kent verstand beim besten Willen nicht, wieso der Paladin – auch noch ein wichtiger, so hörte er – so früh aufstand. Gut, Kent musste manchmal Nachtdienst schieben, übernahm sogar häufiger für andere, wenn das Gold stimmte. Das hieß nicht, dass er nicht gerne lange schlief. Oder, dass er nicht müde war und in den Ruhepausen nicht halb wegschlummerte. Schlafen war nicht erlaubt in der Nachtwache, nur Ruhen. Ruhen, nicht schlafen. Zum Verrücktwerden. Man gewöhnte sich dran.

    Er gähnte. Wär er Paladin oder in irgendeiner hohen Position, die das erlaubte, würde er die Füße hochnehmen und gediegen fett werden. Irgendein Posten in der Schreibstube. Da brannte auch noch Feuer. Schönes warmes Feuer. Eine Gänsehaut lief ihm über die Arme, als ein Wind aufzog. Er schüttelte sich. Schmeckte Salz. Zog den dünnen Kragen des Mantels enger.

    Und der steht zum Spaß so früh auf. Kopfschüttelnd wandte sich Kent ab und stieß zurück auf die Straße. Bei Sonnenaufgang zurück, hieß es eigentlich. Wachwechsel im Morgengrauen. Eigentlich hatte er Lust auf Doppelschicht.

    Ferox

  18. Beiträge anzeigen #158
    Burggraf von Verdistis  Avatar von Maximus
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    Händler- und Handwerkerviertel, Haus des Grafen.

    Ein Tag, wie er bedeutungsloser nicht sein könnte, begann für den Grafen bereits vor vielen Stunden mit anspruchsvoller Arbeit. Die Händlergilde hatte ihm aufgetragen, seine Bestände detailliert aufzulisten. Keineswegs war Maximuss ein Mann der Unordnung. Bestandslisten führte er aber die letzten Wochen eher unregelmäßig. Waren wurden eingekauft und wieder verkauft. Manches wurde verschenkt, verliehen oder zurückbehalten.

    Das Tempo hatte rasant angezogen und die Händler waren bemüht, mitzuhalten. So kam es, dass die Bestandslisten der großen Händler nicht immer aktuell waren oder gar Bestände auflisteten, die bereits seit einigen Wochen nicht mehr lagerten.

    Maximuss zählte die Kisten, harkte die Begriffe auf der Liste ab, korrigierte sie oder strich ganze Warengruppen von dem Pergament. Als er endlich fertig war und ein Resümee zog, war er ernüchtert. Sein Lagerbestand hatte sich erheblich reduziert. Lange würde es die Händlergilde nicht mehr schaffen, die Markthoheit für sich zu gewinnen, wenn sie nicht langsam für Nachschub sorgte.

    Doch die umliegenden Bauernhöfe waren selbst arm an Lebensmittel und Kaufleute aus hoher See legten nur noch selten in Thorniara an. Maximuss hoffte, dass die Lager der Händlergilde noch genügend Vorräte bereithielten, um die Stadt für die nächsten Wochen ausreichend zu versorgen. Denn es brauchte Zeit, um die Lager zu füllen und neue Handelskontakte zu erschließen.
    Geändert von Maximus (01.02.2015 um 13:12 Uhr)

  19. Beiträge anzeigen #159
    Ritter Avatar von Rethus
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    Am Tor

    Der Glatzkopf drehte einen Stein zwischen seinen Fingerkuppen, während sein Blick aus dem Gebüsch heraus am Tor haftete. Er war gut versteckt und ein gutes Stück vom Tor entfernt. Niemand konnte ihn hier entdecken. Er versteckte sich sogar so gut, dass er sich selbst hin und her bewegen musste, um nicht links und rechts Äste und Zweige im Weg zu haben. Mittlerweile bekam er einen sehr guten Eindruck vom dem, was dort am Tor ablief, und eines war von besonderer Bedeutung: Wachwechsel.
    Am vergangenen Abend studierte er lediglich die Anzahl der Wachen, ihre Eigenschaften, die Beschaffenheit der Mauer, die Ebene vor den Mauern, die Länge des Tores und markante Stellen auf der Mauer, die für Sichtpausen sorgten. Rethus fuhr seinen Schlafbedarf so weit zurück, dass er mit fast nichts anderem beschäftigt war, als nur diese Dinge zu beobachten und sich einzuprägen. Und dann geschah es: er hörte eine Stimme - zwar nicht den Inhalt, aber das war ganz egal. Die Wachen am Tor verschwanden nach hinten, sodass zu diesem Zeitpunkt niemand zu sehen war. Auf der Mauer geschah etwas ähnliches. Vielleicht die Hälfte der dort stationierten Männer, also zwei bis drei, zogen ab. Nur zwei von ihnen schauten weiterhin auf die Ebene vor der Mauer. Einer schien abgelenkt zu sein. Nun zählte Rethus: Eins... zwei... drei... vier... fünf... sechs... sieben... acht... Genau zu dem Zeitpunkt, als er "neun" sagen wollte, tauchten die neuen Wachen auf und stellten sich wie ihre Vorgänger auf. Ein Wachwechsel dauert also acht bis neun Sekunden.

    Am nächsten Morgen wartete er den nächsten Wachwechsel ab. Und wieder beobachtete er die Auffälligkeiten zu diesem Zeitpunkt und zählte die Sekunden herunter. Dieses Mal waren es acht Sekunden. Das bedeutete, er hatte maximal acht Sekunden bis zur Mauer - sieben wären optimal. Zur Sicherheit würde er allerdings noch einen Wachwechsel abwarten.
    Ansonsten gab es auch noch einige andere Dinge zu erwähnen: Vor der Mauer gab es ein brach liegendes Land, das von dem Dickicht bis zur Mauer eine Breite von etwa einhundert Metern besaß. Das war in maximal acht Sekunden zu schaffen. An der Mauer wucherten ein paar Büsche. Wenn der Glatzkopf einen davon erreichen würde, hätte er schon viel geschafft. Aber dazu musste er auch die anderen Eigenschaften berücksichtigen. Die beiden Wachen am Tor sowie eine Wache auf der Mauer waren am aufmerksamsten. Bei den Wachen am Tor war es auch einleuchtend: Sie waren die ersten, die Kontakt mit Reisenden oder Feinden hatten. Im Moment standen allerdings wieder zwei Wachen am Tor, von denen sich immer eine Wache umdrehte. Diese Zusammenstellung schien für den Glatzkopf sicherer zu sein. Die eine Wache auf der Mauer, die sehr aufmerksam schien, wirkte klein. Der Soldat hielt ständig sein Schwert fest und starrte auf die Ebene vor der Mauer. Wahrscheinlich war es ein Neuling, der nichts falsch machen wollte. Das könnte die Wache sein, die dem Glatzkopf die meisten Probleme bereiten könnte. Also musste er so lange warten, bis die Wache weg war. Die Wache rechts daneben war dagegen ziemlich unaufmerksam. Sie rauchte ständig, drehte sich herum und setzte sich auch manchmal. Eine Wache weiter gab es einen Kanditaten, der über dem Torbogen gern hin und her lief. Dabei passierte er eine dicke Steinsäule, die seinen Blick auf Rethus' Position für zwei Sekunden unterbrach. Sobald die Wache nach Osten schritt, handelten es sich sogar um die zehn Sekunden. Und die letzte Wache warf zwar häufig ihren Blick auf die Ebene vor der Mauer, allerdings schien dieser Soldat von irgendjemanden abgelenkt zu werden. Offenbar saß dort oben noch jemand, der sich mit der Wache ständig unterhielt.

    Rethus' einzige Option war, das Tor zu passieren. Zwar gab es Unebenheiten an der Mauer, die ein Klettern ziemlich gut ermöglichte, allerdings war es wahrscheinlicher auf der Mauer geschnappt zu werden als beim Tor. So wie Rethus das überblickte, verschwanden die Wachen entweder in die Stadt oder in eine Art Wachhaus, aus dem dann ein paar Sekunden später die neuen Wachposten auftauchten. Genau dieses Zeitfenster stand Rethus zur Verfügung, um auf einen Strebebalken unter dem Torbogen zu klettern. Es musste also alles extrem schnell gehen. Er musste zudem leise sein und durfte nicht einen Fehler machen. Konzentration war alles.

    Bald käme der nächste Wachwechsel...

  20. Beiträge anzeigen #160
    Lehrling Avatar von Ringelblümchen
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    Ringelblümchen ist offline
    „Hey, Rotschopf…,“ Na ja, so arg viele Leute konnten sich dadurch nicht angesprochen fühlen. Ringelblümchen drehte sich zu der Stimme um, die zu einer kleinen jungen Frau mit braunen, langen, wilden Locken gehörte „fass mal mit an“. Ehe sie sich wundern konnte, warf der Lockenkopf ihr einen zugenähten Beutel zu, den Ringelblümchen auch brav auffing und dann – sprachlos und etwas ratlos – mit dem Beutel in den Händen dastand und nicht recht wusste, was das jetzt sollte und was von ihr erwartet wurde.
    Aber die Erklärung folgte sofort: „Da sind Kartoffeln drin, der Lohn dafür, dass ich ein paar Bauern auf dem Weg zum Markt eskortiert habe. Keine Münzen, aber besser als nichts. Wenn du mir tragen hilfst, bekommst du was von dem Kartoffelstampf ab, den ich daraus koche. Was sagst du?“
    Öhm… Ringelblümchen holte tief Luft, blies die Backen auf und überlegte einen Moment. „Na ja, warum eigentlich nicht - ich habe grad eh nichts Besseres zu tun!“

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