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    Ratler, nicht Mod!  Avatar von Dennik
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    Dennik ist offline
    "Den Kopf unten halten, braucht nur San Daran. Er ist bekannt und gesucht unter Reyns Männern. Reyn und er waren einst auf dem selben Piratenschiff angeheuert", weihte Dennik die anderen noch knapp in diese Vorgeschichte ein, "Die einzigen Männer von Reyn denen wir bisher begegnet sind auf dem Weg nach Schwarzwasser und in Schwarzwasser, hatten nicht die Zeit Alarm zu schlagen und Reyn von uns erzählen. Ich hoffe er tappt wirklich völlig im Dunklen, dass er bald abgelöst wird. Es gibt sehr viel zu tun sogar... Luke muss sich darum kümmern, herauszufinden wo dieser Probekampf stattfindet, damit wir zum eigentlichen Kampf zugelassen werden. Und wie Lukar angeboten hat, vielleicht gibt es ja einen Weg den Probekampf zu überspringen und gleich zugelassen zu werden, oder einen Weg die ganze Sache anderweitig voranzutreiben. Währenddessen können wir langsam anfangen uns ein Bild vom Untergrund zu machen. Wenn wir der Schlange den Kopf abgeschlagen haben, mit Überraschungseffekt und unserer Verstärkung sollte das kein Problem werden, müssen wir äußerst fachmännisch, effizient und dominant auftreten und jedem hier klar machen, dass wir jetzt das Sagen haben. Das wird meiner Meinung nach das Schwerste. Wenn Reyn tot ist, darf das Gleichgewicht deswegen nicht zusammenbrechen. Kein Macht Vakuum, wenn ihr versteht was ich meine. Wir sind nicht hier um Straßenschlachten gegen kleine Banden und neue Schmugglerringe zu führen. Reyn hat sich den Untergrund quasi gezähmt und regiert ihn, wir müssen diesen Platz übernehmen und allen Zweifel, dass es nicht normal weiter geht im Keim ersticken. Wir brauchen Abnehmer für unser Sumpfkraut, wir brauchen Leute, denen wir vertrauen können an den richtigen Positionen, sowohl bei der Stadtwache, bei den Händlern, als auch Leute, die in unseren Namen das Sumpfkraut in die Stadt transportieren. Wir müssen schauen wo Reyn sonst noch seine Finger im Spiel hatte, was es für Konkurrenten gibt und wer vielleicht auch auf Reyns Thron schielt... das wird alles nicht einfach und wenn ich ehrlich bin: bisher haben wir kaum einen Überblick. Luke hat mir ein Schuldenbuch von Reyn besorgen können. Da geht es um weit mehr als unseren Schmuggel, Schutzgeld und weiß Beliar treibt Reyn. Wenn man das alles bedenkt und was man dafür für Massen an Leuten braucht um sowas zu organisieren, da haben wir viel zu wenig Leute für. Deswegen schlage ich vor: wir versuchen Reyn unter die Erde zu bringen und zack müssen viele Dinge gleichzeitig passieren. Wir rufen uns als neue Herren von Thorniaras Untergrund aus, sprechen gleichzeitig mit Reyns Männern, Reyns Quellen und Abnehmern und sagen allen, dass sich nichts ändert und jeder der ein Problem damit hat, wird umgebracht. So verhindern wir, dass alles zusammenbricht. Wir können die Organisation von Reyn, sein Versteck quasi einfach übernehmen... was meint ihr? Lukar, du und deine Männer, Gath und Traér, ihr werdet bei dieser organisatorischen Geschichte eine weit größere Rolle spielen als wir Schläger und Kämpfer. Ihr habt mehr Erfahrung was sowas angeht, also müsst ihr mir sagen, wo ihr euch in diesem Vorschlag seht? Was seid ihr bereit danach zu übernehmen?".

  2. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #362
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    Gath ist offline
    Man sollte es manchmal lassen, nach 'was zu tun' zu fragen.
    Manche Leute waren da sehr ideenreich.

    Dennik zum Beispiel erklärte ihnen erst einmal lang und breit den Plan - oder besser gesagt: Dessen Lücken.
    In erster Linie mangelte es an Informationen, denn sie würden versuchen müssen, ein komplettes Netzwerk zu übernehmen. Ohne, dass dabei irgend jemand auf andere Ideen kam, die den ihren im Wege stehen könnten.
    Also hieß es die Lauscher aufsperren und sich mal im Untergrund Thorniaras umhören.
    Vielleicht konnten Gath und Traér da wirklich etwas erreichen, schließlich arbeiteten sie ja immer noch für so ein paar Leute aus Bakaresh, deren Namen eventuell auch hier etwas bewirkten - vor allem, da diese nicht mit Reyn zusammen gearbeitet hatten, aber so ganz... Dico wäre jetzt tatsächlich praktisch gewesen, aber der war tot.
    Andererseits: Bei dem Mist, den ihr Auftraggeber in Setarrif verzapft hatte, hätte ihnen der Name wohl eher Schwierigkeiten gebracht. Aber vielleicht standen auf der Liste, die sein Traér immer noch bei sich hatte, Namen, die ihnen hier helfen konnten. Morgen würden sie das dringend besprechen müssen.

    Über andere Teile des Plan wie 'es wird umgebracht, wer nicht mitzieht', wollte Gath jetzt keine größeren Gedanken verschwenden.
    Ein Leben neben dem legalen Weg - schön und gut, er war da hineingerutscht. Er, der ehemals so rechtschaffene Bootsbauer, war ein Teil der Unterwelt geworden. Aber das hieß noch lange nicht, dass er töten würde, einfach nur der Macht willen. Oder das auch nur in ansätzen gut heißen konnte. Wegen sowas war er vor Rhobar weggelaufen, da musste er sich jetzt nicht in die Position bringen.
    Auch wenn es wahrscheinlich sinnvoll sein könnte, in Zukunft einen Dolch zu tragen und den Umgang damit zu erlernen...
    "Klingt nach einer Menge Arbeit.", stellte Gath fest, während Denniks Worte langsam sackten und blickte dabei zu Lukar hinüber. Wer auch immer der Typ war, sie würden wohl viel zusammen arbeiten müssen.
    "Aber Traér und ich werden uns mal umhören. Hoffen wir nur, dass ihr nicht zu viele Leute um die Ecke bringt, mich würde es durchaus freuen, wenn wir nicht alles entvölkern."
    Aus seinem Tonfall konnte der geneigte Zuhörer eine Mischung aus Resignation und Unbehagen heraushören, die der Bootsbauer eigentlich zu verschleiern versuchte. Aber zumindest Teile dieser Runde kannten seine Vorgeschichte, da sollte das eigentlich nicht zu verwunderlich sein.

  3. Beiträge anzeigen #363
    Veteran Avatar von Lukar
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    Lukar ist offline
    Der Händler konnte zu Denniks Plan nur anerkennend nicken,
    Obwohl die Einzelheiten natürlich noch nicht volkommen geklärt sein konnten, hatte Dennik sich schon unfassbar viede Gedanken zu der Sache gemacht und sogar die Verhinderng des von den Gebrüdern Althoff befürchteten Machtvakuums mit eingeplant. Wenn alles glatt ging, was allerdings hinterher immer noch ein Stück weit Glückssache war, bei all den kleinen Zahnrädern die sich im richtigen Moment drehen mussten, würde ihnen die gesamte Unterwelt von Thorniara gehören, ohne das sie großartig etwas am Ablauf der Geschäfte veränderte.
    Noch während Lukar den Plan genauer überdachte, tat auch Gath seine Meinung kund. Etwas an der Tonlage, mit der er seine zweifelnden Worte herausbrachte, klang höchst seltsam. Lukar vermutete, dass Gath den Gedanken daran, für ihr Vorhaben zu töten, nicht besonders gefiel. Eine Eigenschaft, die ihn gefährlich machen konnte. Moralische Bedenken konnten jederzeit Bündnisse zerschlagen und Pläne auffliegen lassen, wenn der Moralist selbst nicht mit dem Vorhaben seiner Kameraden einverstanden war und sich quer stellte. Aber Lukar vertraute vorerst darauf, dass Dennik sich kompetente Leute ausgesucht hatte. Ein Auge auf Gath zu haben würde ihn zu sehr vom eigentlichen ablenken. Notfalls hatte er dafür ja seine beiden Freunde...

    „Ein ganz ausgezeichneter Plan.“

    Tat Lukar nach längerer Überlegung schließlich kund.

    „Allerdings auch zu einem gewissen Grad riskant, da wir, wie du bereits erwähnt hast Dennik, noch nicht genau wissen, wie der Untergrund genau aufgebaut ist. Der Überblick über die gesamte Lage ist wirklich das absolut Entscheidende, während der Mord an Reyn noch vergleichweise einfach zu planen ist.
    Wobei ich an eurer Stelle als Kämpfer auch das nicht unterschätzen und deshalb vorsichtig sein würde. Nach allem, was ich bis jetzt gehört habe, ist Reyn keiner von der dummen Sorte. Einen ganzen Untergrund zu regieren, geht nicht einfach so von der Hand. Intriegen, Attentate und Überraschugnsangriffe gehören zum Leben eines Verbrecherfürsten. Reyn muss also jederzeit damit rechnen, dass ihn jederzeit jemand aus dem Weg räumen und sich danach auf seinen Thron setzten will. So jemand wie er traut im Extremsfall nicht einmal seinen eigenen Leibwachen, denn jeder ist käuflich, ob nun mit Gold oder anderen Herzenswünschen. Daher, verlasst euch bloss nicht zu sehr auf den Überraschungseffekt, dass kann immer nach hinten los gehen. Haltet euch immer einen Plan B offen.
    Was den Rest, den ganzen großen, verbeliarten Rest angebelangt: So ist eine klare Aussage angesichts der offenen Möglichkeiten schwierig. Je nach dem, wie die Unterwelt von Thorniara aufgebaut ist, sieht es anders aus.
    Ist Reyns Umgebung etwas vergleichsweise Konkurrenzfrei, müssten wir uns wenige Gedanken darum machen alles zu übernehmen und könnten auf die Goldgier und die Gewöhnung an die Umstände der kleinen Fische vertrauen. Wenn es aber zu viele Konkurrenten gibt, die Reyn den Thron jetzt streitig machen könnten, wäre es törrecht, sich diesen erst anzunehmen, wenn sie uns Ärger machen. Sie würden gewiss schlau genug sein, uns nicht sofort auf die Füße zu treten, wenn wir an Reyns Stelle treten, sondern auf eine günste Gelegenheit warten und sich solange gefügig zeigen.
    Ich würde mich sogar so weit aus dem Fenster lehnen und behaupten, jeden größeren Konkurrenten von Reyn, den wir vor unserem Streich nicht für uns gewinnen können, sollten wir zeitgleich mit Reyn ausschalten, statt abzuwarten, ob sie sich uns anschließen oder nicht. Lieber öffnet man ein paar Kehlen zuviel als zu wenig.“

    Er bedachte Gaths Reaktion auf das Gesagte mit einem abschätzigen Seitenblick. Er konnte stehen, wie es hinter dessen Stirn arbeitete. Doch da er noch nichts sagte, fuhr er vorerst mit dem fort, was er noch selbst zu sagen hatte.

    „Wobei wir natürlich nicht jeden umbringen müssen oder gar sollten. Einen Mann seiner Mittel zu berauben oder etwas zu bedrohen das ihm wichtig ist, kann durchaus ausreichend sein. Jedoch auch hier ein Wort der Warnung: Mein ehemaliger Partner Reinhard Lehner, der auch hier irgendwo in Thorniara die Fäden seiner Geschäfte zieht, hat mich auf eben diesem Weg auszuschalten versucht. Und ihr seht, ich bin noch hier.“

    Sein Blick wanderte von Gath hinüber zu den anderen Komplizen von Dennik, die allesamt ernste und nachdenkliche Gesichert machen.

    „Bei den Händlern und allen, von denen Reyn Schutzgeld kassiert, müssen wir auch abwägen wie wir mit ihenn verfahren, je nach dem, wie deren Verhältniss zum Status Quo überhaupt ist. Nicht alle Händler wären wohl unbedingt ziemlich froh darum, weiterhin an uns ihre Abgaben zu machen wie zu Reyns Zeiten, sondern würden sich einen Kleinkrieg der Banden nur zu gerne wünschen, weil diese dann zu beschäftigt mit sich selbst sind um Schutzgeld zu kassieren. Solche Individuen müssen wir entweder von ihrer Last erleichtern, sie erschweren oder im Notfall sogar auch hier zum Messer greifen, bevor sie dazwischenpfuschen.
    Nicht zuletzt müssen wir während der ganzen Aktion auch ein Auge auf das Gesetz haben. So wie die Wachen hier herumschnüffeln, könnten die jederzeit etwas spitz kriegen. Daher sollen wir ihren Blick wenn möglich auf etwas anderes ablenken, soweit das möglich ist.“

    Der Händler atmente tief auf und griff zur Befeuchtung seiner Stimmbänder an den Bierkrug, nur um festzustellen, dass dieser längst leer war. Seufzend stellte er ihn zurück auf den Tisch. Wie anstrengend es doch sein konnte, leise zu sprechen.

    „Zusammen mit den Gebrüder Althoff, Gath und Traér werde ich mit der Rechersche über den Aufbau der Unterwelt Thorniaras so bald wie möglich beginnen. Auch Slicer und Warrick werden sich umhören, jedoch bei den Händlern und Stadtwachen, und das möglichst unabhängig von einander. “

    Er brauchte sich nicht umzudrehen, um zu wissen, dass sie zustimmend nicken.

    „Ich kenne zudem einige Hehler aus dieser Stadt, die nur zu gerne Sumpfkraut und andere illegale Waren kaufen. Ich kann versuchen, sie ihm Vorraus für unsere Sache gewinnen, ohne mehr über unser Vorhaben zu verraten als unbedingt notwendig. So wäre uns zumindest die Branche des Krauthandels gesichert, noch bevor ihr Reyn um die Ecke bringt. Sofern ihr nicht schon jemanden dafür im Auge habt, könnte ich die Organisation des Krauthandels auch danach fortführen.“

  4. Beiträge anzeigen #364
    Schwertmeister
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    Luke Drake ist offline
    "Lukar, deine Weiße zu denken gefällt mir", meinte Luke. Lange hatte er nur geschwiegen und zugehört, nachdem er seinen Plan geschildert hatte, doch jetzt gab es wieder einpaar Sachen die er loswerden wollte.

    "Meinetwegen kannst du dich gerne um den Krauthandel kümmern, mir würde jetzt nämlich niemand einfallen, der dafür geeignet und entbehrlich wäre. Außerdem scheinst du dich ja in diesem Bereich auszukennen. Wenn du und deine Leute dann noch vernünftig mit Gath und Traér zusammenarbeitet, dann könnten wir bald schon einige nützliche Infos über den Untergrund haben. Das hört sich an schon mal sehr gut an. Am besten macht ihr euch so schnell wie möglich an die Arbeit. Falls ich es noch nicht erwähnt habe, für jegliche Kosten vor und während der Aktion kommt unser Boss auf, solange Erfolge zu verzeichnen sind. Einer meiner Männer, Rob, schickt ihm regelmäßig Berichte, also wird er von allem in Kenntnis gesetzt sein.
    Jetzt aber zu dem Turnier noch mal, beziehungsweise erstmal zu dem Probekampf.
    Wie Dennik schon gesagt hatte, ist San solange aus der Geschichte raus, bis wir näher an Reyn dran sind. Dennik und Berash können von mir aus gerne kämpfen. Hab zwar keine Ahnung was Berash so kann, aber Dennik, du kennst du Tricks der Straße, was schon mal Vorteil für uns ist. Und jetzt komm ich endlich zum Probekampf. Ich finde, es ist besser wenn wir diesen durchführen. Es währe nur unnötige Aufmerksamkeit, wenn wir auf einmal zwei Kämpfer dabei haben, die sich nicht beweisen mussten. Außerdem habe ich dem Wirt erzählt, dass die Kämpfer meine Gladiatoren sind und nicht irgendwelche Männer mit Kontakten zum Untergrund die Vorteile bringen. Deswegen würde ich sagen, Dennik du gehst und sagst Berash bescheid und weihst ihn soweit ein wie du ihm vertraust. Lukar, Gath und Konsorten, ihr wisst was ihr zu tun habt und fangt am besten so schnell wie möglich damit an.
    Ich werde mich in der Zwischenzeit mit dem netten Wirt unterhalten und dafür sorgen, dass der Probekampf schnell stattfindet, damit wir unsere Leute wenigstens schon im Turnier haben. Wenn wir das soweit erledigt haben, sollten wir uns noch mal zusammen setzten und über unser weiteres Vorgehen sprechen, da wir bis dahin noch mehr Informationen zur Verfügung haben. Und noch was, wenn es nicht unbedingt nötig ist, dann tötet nicht. Nur unnötige Aufmerksamkeit", erklärte der junge Söldner und lehnte sich zurück. Der erste Teil war beendet und jetzt konnte es endlich losgehen. Mit einem erleichterten Lächeln auf den Lippen bestellte Luke noch eine neue Runde Getränke für alle, in der Hoffnung, dass jetzt endlich Schluss war mit reden, zumindest vorerst. Das ging dem Dieb nämlich langsam einwenig auf die Nerven...

  5. Beiträge anzeigen #365
    Ritter Avatar von Adson Muller
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    Adson Muller ist offline
    Er hasste die Stadt. Warum war er nur hier hergekommen? Bewegte er sich auf den Straßen, so wurde er angestarrt. Die Leute versuchten sein Gesicht scheinbar mit Blicken zu enthüllen. Und auch sonst war von der angekündigten Jagd wenig zu sehen. Seit er die Stadt betreten hatte, wartete er auf weitere Informationen von Dennik. Doch dieser schien Gespräche zu führen zu haben und in diese wollte sich der junge Jäger nicht einmischen. Nur nicht zu tief hinein in diesen Sumpf, sonst würde er am Ende nie wieder heraus kommen. Und so blieb ihm nichts als warten. Und das konnte der Jäger. Trotzdem nagte die verstreichende Zeit an seinen Nerven und die Enge der Stadt legte sich mit Bitterkeit auf sein Gemüt.

    So saß der Vermummte in einer Ecke der Hafenkneipe und trank ein viel zu dünnes und ekelhaftes Bier. Viel mehr zu tun gab es für ihn nicht. Den Kontakt zu seinen Gefährten suchte er nicht unbedingt, war die sonderbare Gruppe doch schon auffällig genug. Und da in letzter Zeit selbst die Stadtwache dann und wann am Hafen vorbeischaute, wollte der junge Jäger keine unnötige Aufmerksamkeit auf sich ziehen.

    Ein letzter Schluck, dann war das Bier alle. Der Mann, den sie Samij nannten, brummte. Bier leer, Blase voll. Zeit sich zu erheben. Doch in eben diesem Moment näherte sich ein Fremder dem Tisch und stütze beide Hände auf die wurmstichige Tischplatte, während er den Jäger mit nichtssagenden Glubschaugen anstarrte. "Hey, Bürschchen! Warum hast du denn so ne Gardine vor der Visage? Bist du so hässlich, dass du ohne nicht aus deinem Wohnklo raus darfst?" Samij hörte drei oder vier Stimmen lachen. Er hatte die Gruppe schon vorher bemerkt, wie sie ihn beäugt und über ihn gesprochen hatten. Wäre er nur eher gegangen. Das schlechte Bier war den Ärger nicht wert.

    Er erhob sich wortlos und wollte den Schankraum verlassen, doch der Fremde stellte sich ihm in den Weg und grinste hämisch, während dem Jäger der Gestank von Pisse, Alkohol und alten Zwiebeln entgegenschlug. "Wie unhöflich, einfach verschwinden zu wollen. Wenn du nicht quatschen willst, dann zeigt wenigstens deine hässliche Fratze!" Mit diesen Worten griff der Fremde in Richtung des Tuches, doch stieß der Jäger den ausgestreckten Arm zurück. Mit einem Grunzen riss der Fremde daraufhin ein langes dünnes Messer aus dem Stiefel, brüllte etwas und stach nach dem Vermummten. Dieser hatte so etwas erwartet und konnte ausweichen, während er selber zum Messer griff. Es folgten wenige hektische Sekunden. Hiebe, Stiche, Schläge. Das Keuchen zweier Männer. Das Umkippen von Stühlen.

    Dann ein winselnder Schrei. Der junge Jäger stand mit blitzenden Augen neben dem Tisch, das eigene Messer in der linken Hand, die rechte ruhte noch am Griff des Messer des Fremden. Er hatte dieses schwungvoll in die Tischplatte getrieben - durch die Hand des Angreifers hindurch. Dieser wand sich, winselnd und schimpfend, doch schenkte der Jäger ihm keine Beachtung mehr. Viel mehr interessierten ihn die Kumpanen des Fremden, die bereits ihre Messer gezückt hatten. Er schluckte. Wie ärgerlich, hier in dieser stinkenden Taverne zu verrecken. Doch dann ein dumpfer Ruf aus irgendeiner dunklen Ecke. Die Männer zögerten, dann steckten sie die Waffen weg und im nächsten Moment war der Vermummte schon aus dem Schankraum verschwunden.

  6. Beiträge anzeigen #366
    Krieger Avatar von Die Bürger
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    Die Bürger ist offline
    Es war geradezu anstrengend. Jeden Tag musste sich Helena ein Stück weit mehr bemühen, noch preisgünstige Lebensmittel auf dem hiesigen Marktplatz kaufen zu können. Doch die Auswahl wurde immer geringer und so war auch sie gezwungen, auf fest eingeplante Bestandteile ihres Essens zu verzichten und auf Alternativen umzusteigen. Frisches Fleisch war dieser Tage fast ebenso unbezahlbar, wie exotisches Obst.

    Schon seit Wochen kaufte sie daher vor Allem Trockenfleisch, Steckrüben, Kartoffeln und meist nicht mehr als eine Handvoll Äpfel in der Woche. Trotzdem war sie froh, dass sie sich die Lebensmittel auf dem Marktplatz noch leisten konnte. Besonders ihre Bekannten aus dem Armenviertel und dem Hafenviertel machten von der Armenspeisung der Kirche Gebrauch. Auch der unmittelbare Nachbar von Helena hatte eigentlich nicht mehr genügend Gold, um sich ausreichend zu versorgen. Dennoch weigerte er sich regelrecht, die Gaben der gütigen Feuermagier entgegenzunehmen. Er wollte sein Gesicht nicht verlieren.

    Auch wenn die Bürgerinnen und Bürger in den letzten Wochen unter einem Versorgungsengpass litten, gab es noch weitaus beunruhigende Themen unter der Bevölkerung. Was die Zitadelle einst geheim halten wollte, wurde spätestens mit der Flüchtlingswelle bekannt. Ein Drache und seine Dienerkreaturen beanspruchten große Teile der Insel für sich und es war nach Meinung der Bürger in Thorniara nur eine Frage der Zeit, bis auch die einst so blühende Hafenstadt angegriffen werde. Die erhöhte Präsenz der Soldaten tat ihr Übriges zu dieser Vermutung bei.

    Helena wollte den Gerüchten aber keinen Platz in ihrem Alltag geben. Sie half tagsüber bei einem Schreiner aus, der jedoch in letzter Zeit immer weniger Aufträge erhielt. Sollte sich die Auftragslage des Schreinermeisters nicht alsbald ändern, könnte Helena ihr Haus nahe des Marktplatzes nicht mehr halten und müsste ins Hafenviertel ziehen. Dort hatte sie vor vielen Tagen erfolglos nach einer weiteren Arbeit bei einem der hiesigen Fischer gefragt. Die Fischer verdienten seit dem Versorgungsengpass gutes Gold.

    Maximuss

  7. Beiträge anzeigen #367
    Veteran Avatar von Lukar
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    Lukar ist offline
    Nachdem auch der fähig Luke wieder etwas zu der Sache beigesteuert und abschließend nocjh eine Runde Bier bestellt hatte, wurde es vorläufig ruhig um den Tisch.
    Lukar, der das ihm dagebotene Bier freundlich aber bestimmt ablehnte und den anderen gestattete sich darum zu streiten, rutschte etwas näher mit seinen vier Komplizen zusammen die den Großteil der Zeit nur schweigsam dabei gesessen hatten. Es schien so, als mussten sie alle die Dimensionen der hier geplanten Aktion noch erst einmal richtig begreifen. Vorallem die Gebrüder Althoff hatten sich nie träumen wagen, dass sich so bald die Gelegenheit bieten würde, in der Führungsebene der Unterwelt von Thorniara einzusteigen. Sie tuschelten angespannt miteinender und ihren lachenden Gesichtern nach zuurteilen, gefiel ihnen bisher alles ausgesprochen gut. Grob grabtschten sie sich ihre Humpen, prosteten sich zu und leeren die Getränke in einem Zug. Kener von beiden verschüttete etwas. Lachend hämmerten sie die Krüge zurück auf den Tisch.
    "EIne ganz außerordentliceh Angelegenheit, in die ihr uns da hineinmanövriert habt, Lukar." Raunte Berthold dem Händler höchst zufrieden zu.
    "Wenn wir alle unsere Konakte spielen lassen, dürfte das die Aufgabe, die euch und die beiden anderen erwartet, ungemein erleichtern. Ich nehme an, ihr wollt zuerst mit unserem Waffenhändler sprechen?"
    "Nein." Lukar hob ablehnend die Arme. "Euer Waffenschmuggler soll vorerst schön dort bleiben, wo er jetzt ist. Da ist er gut aufgehoben und er wird uns noch von nutzen sein. Was Ich zuerst brauche, ist ein guter Überblick der gesamten Lage, erst dann können wir ins Detail gehen. Ist das machbar?"
    "Na aber sicher doch. Macht euch da mal keine Sorgen. Die Rechersche dürfte leicht über die Bühne gegehen, wenn wir nur vorsich..."
    Lautes Geschrei und umkippende Stühle schnitten Berthold das Wort ab. Gebannt wandten die meisten Anwesenden den Kopf in Richtung eines Tisch, vor dem sich eine kleinere Gruppe grobklotziger Männer offenbar mit einem einzelnen Mann angelegt hatte.
    Der plötzlich ausgebrochene Kampflärm endete genau so abrubt wie er begonnen hatte. Seiner statt schallte ein winselnder Schrei durch den Schankraum.
    Einer der Angreifer war dem Geschickt des einzelnen Gegners zum Opfer gefallen, seine Hand war mit dem eigenen Dolch an die Tischplatte genagelt worden.
    Die Eskalation schien vollkommen, als die Kumpanen des verwundeten Mannes ihre Messer zückten und auf den Vermummten einstechen wollten.
    Nicht auszudenken, welche Kettenreation dies hätte auslösen können. Doch ein unverständlicher Befehl aus einer finsteren Ecke des Schankraums machte dem Scharmützel ein Ende. Unbehelligt konnte die vermummte Gestallt die Taverne verlassen.
    "Götter!" Murmelte Warrick, erleichtert ausatmend. "Was war das?"
    "Eine kleine Meinungsverschiedenheit. Und das genau zur rechten Zeit." Zynisch schüttelte sein Kumpel Slicer den Kopf.
    "Hoffentlich stürmt nicht gleich schon wieder die Miliz den Laden und nimmt diesmal als Exempel ein paar Typen gefangen."
    Er lehnte sich leicht zur Seite und spähte in Richtung einer der dunklen Ecken.
    "Ich frage mich, wer das eben war. Offenbar jemand mit Macht, wenn diese Typen einfach auf ihn hören. Und hoffentlich keiner, der jemanden darauf angesetzt hat, uns zu belauschen. Nicht, das wir Reyn jetzt schon unterschätzt haben."

  8. Beiträge anzeigen #368
    Ranger Avatar von Die Ordenskrieger
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Die Ordenskrieger ist offline
    Die Zitadelle war unentschlossen. Ein mit der Bewachung des Westtores betrauter Soldat hatte ausgesagt, dass eine steckbrieflich gesuchte Person Einlass in die Stadt erhalten haben könnte. Bis auf die wage Vermutung gab es aber keine weitreichenden Informationen.

    Trotzdem wollte man an der erhöhten Präsenz der Soldaten im Stadtkern festhalten. Zum Einen sollten so mögliche Aufstände der Bevölkerung aufgrund des Versorgungsengpasses frühzeitig erkannt und verhindern werden. Zum Anderen gab es noch andere Hinweise für gesetzwidrige Handlungen in der Stadt. Darüber hinaus konnte die Zitadelle keine Entspannung der Lage außerhalb der Stadtmauern feststellen und sah in einer erhöhten Präsenz des Militärs auch den Vorteil, im Falle eines Angriffes schneller reagieren zu können.

    Mehrere Verwalter beklagten jedoch die Tatsache, dass die Bürgerinnen und Bürger nicht über die mögliche Gefahr eines von den königlichen Truppen gesuchten Mannes gewarnt werden. Nur so würde man auch Hinweise aus der Bevölkerung erhalten und Erfolg bei der Suche haben. Für die Entscheidungsträger aber waren die aktuellen Hinweise nicht ausreichend genug, um an die Öffentlichkeit zu gehen und damit die eigene Bevölkerung zu verunsichern.

    Man wollte erst noch den Bericht zweier Aufklärer abwarten, bevor man über weitere Maßnahmen eine Entscheidung traf und damit auch einen umzusetzenden Beschluss fertigte. Derweil war es Aufgabe der für die Stadtwache bestellten Soldaten auffällige Personen bei Verdacht zu überprüfen und an Schlüsselpositionen der Stadt Präsenz zu zeigen.

    So kam es auch zu einer erhöhten Anzahl von Soldaten im Hafenviertel und auf dem Marktplatz. Bisweilen wurde sogar im Armenviertel patrouilliert, was die dortigen Einwohner eher ablehnend zur Kenntnis nahmen.

    Gerade in solch schwierigen Zeiten setzte die Zitadelle alles daran, die Ordnung in der Stadt sichergestellt zu wissen. Während in den siegreichen Phasen der Auseinandersetzung auf Argaan noch kleinere Delikte zugelassen wurden, wurde die Stadtwache immer mehr angewiesen, auch kleinste Vergehen in den Brennpunkten der Stadt zu ahnden. Hauptaugenmerk legte man vor Allem auf das Hafenviertel, in denen die meisten Auffälligkeiten zur verzeichnen waren.

    Maximuss

  9. Beiträge anzeigen #369
    Burggraf zu Verdistis  Avatar von Maximus
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Maximus ist offline

    Das Händler- und Handwerkerviertel, Haus des Großhändlers

    Der Großhändler war erschöpft, hatte er die letzten beiden Tage doch damit verbracht, sich zusammen mit dem Lebensmittelhändler Matthias intensive Gedanken über den Ausbau der Armenspeisung zu machen. Noch immer waren sie nicht zu einem Ergebnis gekommen, wie sie die Auflagen des Gildenmeisters erfüllen konnten ohne dabei die Investitionssumme und damit auch das Risiko zu erhöhen. Zwar waren sich alle beteiligten einig, dass ein solches Projekt nicht zum Wohle des eigenen Geldbeutels beitragen würde. Sehr wohl aber zum Wohle der öffentlichen Wahrnehmung der Händlergilde und ihren Mitgliedern.

    Deswegen war sich Maximuss und Matthias auch darüber einig, dass der Gildenmeister auch dann in den Ausbau investieren werde, wenn die Auflagen nicht vollständig erfüllt werden. Hinzu kam, dass der Sekretär des Gildenmeisters vor einigen Tagen im Namen und im Auftrag der Händlergilde eine Schiffsladung voll Lebensmittel gekauft hatte, die man für das Projekt zur Verfügung stellen wollte.

    Dennoch war ein Konzept unabdingbar, um auch die Zitadelle davon zu überzeugen, ein Haus in der Nähe des Armenviertels zur Verfügung zu stellen.

    Maximuss verbrachte die Abende meistens damit, ein Buch zu lesen und ein Glas Wein zu trinken. Er war dieser Tage einer seiner besten Kunden, wenn es um die erlesenen Flaschen Wein in seinem Laden ging. Die Bewohner im Reichenviertel hatten meisten eigene Weinkeller und kauften nur gelegentlich bei den hiesigen Händlern ein. Viele kauften den Wein aber auch direkt bei der Weinmeisterei der Kirche, die sich so zusätzliche Spendeneinnahmen sicherte. Der restliche Teil der Bevölkerung konnte die mittlerweile horrenden Preise für Wein kaum mehr leisten. Bereits mehrere Male hatte Maximuss darüber nachgedacht, den Wein aus dem Herzogtum Rivellon zu importieren. Er konnte sich aber noch sehr gut an den Beschluss des Herzogs erinnern, der Handelsbeziehungen seiner Handwerksbetriebe nur mit Verbündeten erlaubte.

  10. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #370
    Abenteurer Avatar von Ferian
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    Ferian ist offline

    Kleines Waldstück in der Nähe der Baronie Thorniara

    Mit dröhnenden Kopfschmerzen erwachte Ferian in einem kleinen und dunklen Waldstück in der Nähe der Hafenstadt. Er wusste nicht, wie lange er dort gelegen hatte und wer ihn dorthin brachte. Im Grunde hatte er keine Erinnerungen an die letzten Tage gehabt. Er konnte sich lediglich daran erinnern, dass er Gefangener eines Piratenschiffes war und dort zur Arbeit unter Deck gezwungen wurde.

    War es ein Zeichen der Götter, dass er nun wieder frei war? "Nein!" dachte sich Ferian. Den Glauben an die Götter hatte er schon viele Jahre verloren. Er glaubte vor Allem an sich selbst und an die Kraft der Natur.

    Schwerfällig und mit den größten Mühen stand Ferian auf. Noch immer spürte er den stechenden Kopfschmerz und konnte sich nur sehr langsam orientieren. Die Baumkronen verdeckten den Großteil des Himmels, doch hatte Ferian eh keine Kenntnisse über die Astronomie. Dafür half ihm das Licht des Mondes dabei, sich im Wald zu orientieren. Mit Sorge suchte Ferian auf dem Boden nach seinem Hab und Gut, ehe er bemerkte, dass seine Kleidung erheblich in Mitleidenschaft gezogen wurde. Ein gerade Schnitt machte Ferians Hemd unbrauchbar und damit auch seine stundenlange Bemühung zunichte, das Hemd mit allerlei Taschen und Halterungen zu verbessern.

    Auch seinen Wanderstock konnte er nicht finden, den er nur höchst ungern aus der Hand legte. Es vergingen einige Minuten, bis er sich eingestehen musste, dass er nicht mehr besaß, als die Kleidung an seinem Körper. Ernüchternd setzte er sich wieder auf den Waldboden und schaute sich um. Viel war in dem dunklen Wald nicht zu erkennen.

    Der Wanderer war gezwungen, die Nacht über in einem ihm unbekannten Waldstück zu verbringen und ohne jeglichen Schutz dem Wetter und möglichen Gefahren ausgesetzt zu sein. Ferian lehnte sich an einem großen Baum und hoffte, dass ihm dieser wenigstens vor Wind und Regen schützen könne.

    Am nächsten Tag, so hatte er sich fest vorgenommen, wollte er den Wald erkunden und nach einem geeigneten Rastplatz suchen.

  11. Beiträge anzeigen #371
    Ritter Avatar von Rethus
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    Rethus ist offline

    Noch immer an der Mauer...

    Dass der Glatzkopf übervorsichtig sein wollte, konnte er nicht gerade behaupten. Andererseits würde er auch nicht behaupten, sich Hals über Kopf in Schwierigkeiten schwingen zu wollen. Um es auf den Punkt zu bringen: Rethus hat wesentlich mehr Zeit vor den Toren der Stadt verbracht, als anfangs gedacht. Sein Plan war vor Dennik und den anderen in Thorniara anzukommen, um vielleicht nach diesem Luis... oder Duke... egal. Er wollte jedenfalls nach deser Person Ausschau halten, auch wenn er sie vermutlich noch nicht einmal gefunden hätte, wenn er schon dessen Namen nicht mehr in Erinnerung hatte. Und es hätte sich angeboten, bereits erste Hinweise über diese Thorniara-Elster zu sammeln. Letzten Endes kam es doch anders als gedacht. Der Glatzkopf beschloss länger zu warten, die Wachen genauer zu studieren und dann den allerbesten Moment abzuwarten, um die Stadt zu infiltrieren. Zudem lag es nicht nahe, dass Rethus irgendwas unternehmen wollte, bei dem er absolut keinen Anlaufpunkt besaß... und das war an dieser Stelle in jeder Hinsicht der Fall. Er hatte nur den Namen Reyn. Das war alles. Also war es vermutlich schlauer etwas mehr auf Dennik und die anderen zu warten, um möglichst nicht zu viel Zeit ohnen sie in der Stadt zu verbringen.

    Der Glatzkopf spähte um die Ecke, doch die Wachen standen noch immer dort. Im Verlaufe des Tages gab es einen Wachwechsel zu einem Pärchen, das nicht zu denen gehörte, die auf absolut alles Acht gaben, die andererseits aber auch nicht unzuverlässig waren. Deshalb schaffte es der Glatzkopf mit einem guten Sprint bis zur Mauer, wo er sich in einem Busch versteckte. Die Zuverlässigkeit der Wachen würde, solange der Wachwechsel wie bisher durchgeführt werden würde, sich beim nächsten Wechsel zugunsten Rethus' ändern. Denn das müssten zwei sein, unter denen einer mit Rauchen beschäftigt war und jener, der ständig auf das schwarze Brett starrte. Das sollte auch der schwierigste Abschnitt werden. Wenn alles glatt lief, dann...

    Dong... dong...

    Das war das Signal. Rethus stürmte, nachdem er für einen Bruchteil einer Sekunde die Lage gecheckt hatte, zum Tor. Dort bremste er sich ab, um die Positionen der Wachleute zu überprüfen. Die letzte der beiden Wachen verschwand gerade im Wachhäuschen. Deshalb wartete der Glatzkopf keine Sekunde länger und stürmte auf einen Kistenstapel zu, stieg diesen zügig bis nach oben hinauf und sprang zu dem Balken hinauf. Er zog genau in dem Augenblick, in dem die neuen Wachen auftauchten seine Beine nach oben... rechtzeitig. Dank des fortgeschrittenen Abends war die Decke des Torbogens in Dunkelheit gehüllt. Lediglich ein paar Fackeln sorgten dafür, dass etwas warmes, rötliches Licht verteilt wurde. Dieses genügte aber nicht, um die Aufmerksamkeit der Wachen auf Rethus zu lenken.
    Das war der Moment, an dem Rethus erst einmal einen Augenblick an dem Balken hing und versuchte zu verschnaufen. Stressschweiß rann über seine Stirn und floss in seine Augen, wo letzterer unangenehm brannte. Allerdings interessierte das den Glatzkopf im Moment am wenigsten. Unter ihm passierten die Wachen seine Position und nahmen stattdessen ihre Stellung ein. Es dauert auch nicht lange, da zündete sich die linke Wache bereits eine Zigarette an.
    "Na dann wollen wir mal unsere Schicht anfangen, ne?" sprach derselbe und zog kräftig an dem Stängel, der im Halbdunkel aufglimmte. Der andere antwortete nicht. Dieser schaute im Moment noch zur Straße hinaus.

    Rethus nutzte die Gelgenheit, um sich auf den Balken drauf zu winden. Sich an der Wand haltend stand er nun ganz langsam auf. Der Balken war gerade breit genug, um sicher darauf stehen zu können. Nun fixierte er den nächsten Balken, ging in die Hocke und hielt die Arme nach hinten gerichtet. Mit einem kraftvollen Satz sprang er zu diesem Balken hinüber, unter dem sich rechts das Wachhäuschen befand. Er prallte an dem breiten Stamm auf, jedoch ohne zu fallen.
    "Hast du was gehört?"
    Sogleich zog er wieder seine Beine hoch. Hoffentlich konnten sie ihn hier nicht sehen. Das Mondlicht könnte ihn hier fast sogar verraten.
    "Hm, war vermutlich nichts", antwortete nun der am schwarzen Brett Stehende. "War vermutlich irgendjemand im Wachhaus."
    Als das letzte Wort gesprochen war, hockte der Glatzkopf bereits auf dem Dach des Wachhauses, von dem er sofort in Richtung der Häuser herunter sprang, um nicht von den Soldaten auf der Mauer gesehen zu werden.

    Geschafft...

  12. Beiträge anzeigen #372
    Ranger Avatar von Die Ordenskrieger
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    Westtor

    Die Nacht hatte Thorniara nun vollständig in Dunkelheit gehüllt. Nur die Laternen und die Fackeln der Stadtwache sorgten für erleuchtete Wege und Gassen. Während bereits tagsüber mehr Soldaten des Königs zur Sicherstellung der allgemeinen Ordnung eingesetzt wurden, war die Präsenz des Militärs in manchen Nächten geradezu einschüchternd.

    Seit dem Drachenangriff auf Setarrif und der Eroberung von Tooshoo durch die Echsenmenschen ließ die Zitadelle manchmal ganze Gruppen von Soldaten in der Stadt patrouillieren. Offenbar ging die Obrigkeit von einem Angriff in der Nacht aus, aufgrund dessen sie auch immer öfter bei Anbruch der Dunkelheit schweres Kriegsgerät auf dem Marktplatz positionierte. Würde sich die Lage nicht alsbald entspannen, so glaubten vor Allem die Bewohner des Reichenviertels daran, dass die Zitadelle eine nächtliche Ausgangssperre verhängen könnte.

    Doch trotz aller Befürchtungen war auch diese Nacht ruhig. Bis auf den einen oder anderen Trunkenbold hatte die Stadtwache nur wenig Anlass, die Bürgerinnen und Bürger zu überprüfen. Dies auch, weil zu solch später Stunde nur noch sehr wenige Menschen auf den Straßen unterwegs waren.

    Aus der Bastion kam eine kleine aber wichtig aussehende Gruppe in Richtung des Westtores gelaufen. Ein Mann in auffälliger Rüstung, offenbar die rechte Hand des Befehlshabers der Stadtwache, lief in schnellen Schritten zu den dort mit der Wache beauftragten Soldaten. Er war darüber informiert worden, dass die Soldaten an den Stadttoren entgegen den Anweisungen nicht ordnungsgemäß ihren Befehlen nachkamen. Einer von ihnen studierte gerade die neuen Bekanntmachungen am Schwarzen Brett. Der andere rauchte genüsslich eine Zigarette, die trotz des Versorgungsengpasses noch immer gut und gerne verkauft wurden.

    Als der Mann die beiden Wachen endlich erreicht hatte, baute er sich auf. Sein Gesichtsausdruck verriet nichts Gutes. "Was in Innos Namen treibt ihr hier eigentlich!? Die Bewachung des Stadttores ist in Anbetracht der Gefahrenlage nicht nur wichtig. Sie ist geradezu essenziell für die Sicherheit dieser Stadt und für den Erfolg unserer Mission auf Argaan. Schaut mich gefälligst an, wenn ich mit euch rede!" Seine Stimme wurde immer lauter und seine Körpersprache immer wilder. "Das wird noch ein folgenreiches Nachspiel haben! Ihr meldet euch unverzüglich in der Bastion. Das ist ein Befehl!"

    Mit diesen Worten drehte er sich zu seiner Begleitung um und signalisierte mit einem Handzeichen, dass diese nun für die Bewachung des Tores zuständig waren. Danach er lief wieder in Richtung der Bastion, um vorher auch das östliche Tor zu überprüfen.

    Für die beiden nachlässigen Stadtwachen wird dies ein ereignisreicher Tag. Wohl aber nicht in dem Sinne, wie es sich ein Soldat zumeist erhoffte.

    Maximuss
    Geändert von Die Ordenskrieger (11.03.2015 um 00:01 Uhr) Grund: Rechtschreibfehler korrigiert

  13. Beiträge anzeigen #373
    Ritter Avatar von Rethus
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    Rethus ist offline

    Irgendwo am Hafen

    Metallisch klapperten die Rüstungsteile zweier weiterer Stadtwachen, die die Straße entlang rannten. Als sie verschwunden waren, tauchte Rethus' Gesicht aus dem stockfinsteren Schatten einer Gerümpelecke hervor in das düstere Mondlicht. Die Lage in Thorniara war selbst für einen Überlebenskünstler wie Rethus zum Kotzen. Lag es an den Echsenmenschen und an dem Drachen, dass die Stimmung so angespannt war? Jedenfalls konnte er sich nicht einfach so auf der offenen Straße zeigen. Um diese Uhrzeit befanden sich noch kaum Menschen auf der Straße und einzelne Personen waren demnach ziemlich auffällig. Wer wusste denn schon, ob die Wachen ihn nicht kontrollieren würden. Er hatte sich Unmengen an Arbeit gemacht, überhaupt in diese Stadt zu gelangen. Da wollte er nicht vorzeitig aufgenüpft werden.

    Was erzählte Dennik? Sie wollten sich in der Marktschänke treffen. Dort hinzugelangen war bei der Präsenz an Stadtwachen jedoch alles andere als einfach, zumal deren Zahl zur Stadtmitte hin zu zunehmen schien. Vielleicht hatten sie sich auch schon längst getroffen und gingen weiter nach Plan vor. Rethus sollte sich also gut überlegen, ob er alles auf eine Karte setzte und zur Marktschänke ging, oder ob er auf eigene Faust Nachforschungen anstellte. Sollten die Nachforschungen Fortschritt abwerfen, würden diese ihn früher oder später zu seinen Gefährten führen. Womöglich schien zweiteres der vernünftigere Weg zu sein. Die Marktschänke würde er höchst wahrscheinlich nie erreichen, ohne gesehen zu werden.

    Wieder klapperten Rüstungsteile, dieses Mal allerdings in einem wesentlich langsameren Metrum. Sogleich tauchte Rethus' Gesicht wieder in den undurchdringbaren Schatten der Gerümpelecke hinein, von wo aus er nach außen hin alles beobachten konnte. Schließlich tauchte links eine einzelne Stadtwache auf, die gemütlich die Straße entlang patrouillierte. Plötzlich nährten sich allerdings schnellere Schritte.
    "Karl", sprach der Heraneilende die andere Stadtwache an. Beide standen nun gut sichtbar auf dem Weg. Letzterer drehte sich langsam um.
    "Was gibt es denn?" entgegnete der, der offensichtlich Karl hieß.
    "Es verkehren Gerüchte, dass Trilo in der Stadt aufgetaucht ist." Ein Schreck durchfuhr den Körper des Glatzkopfes. "Wir sollen in der Nähe des Kais unseren neuen Wachposten beziehen... direkte Anordnung aus der Zitadelle."
    "Alles klar." Beide Wachposten verschwanden in Richtung Hafen. Der Glatzkopf schaute ihnen hinter und konnte sich nicht daran hindern, sein Gesicht in seiner rechten Hand zu begraben. Verdammter Mist, das konnte Dennik nicht wissen. Vermutlich hat er Trilos Namen am Tor ausgespuckt, ohne zu wissen, dass der verdammte Mistkerl von einem Hexer gesucht wurde. Diese Nachricht war alles andere als gut für ihre Mission, im Gegenteil, sie war, wenn noch mehr schief lief, zum Scheitern verurteilt. Alles stand auf Messers Schneide.

    Davon abgesehen reichte ihm die schlechte Nachricht, nicht zur Marktschänke zu gehen. Er musste selbst einen Weg zu Reyn finden. Ein Gutes hatte sein vorläufiger Alleingang: Um ehrlich zu sein traute er Dennik, so sehr ihn auch mochte, zu, dass diesem ihm ziemlich viel an dem Sumpfkrautgeschäft lag und die Dienstliste, die der Glatzkopf verlangte, egal war. Rethus, dem Sumpfkraut zuwider und Geld völlig egal waren, legte dagegen seine Prioritäten eher auf die Dienstliste. Das bedeutete nicht, dass er Denniks Plan scheitern lassen wollte, im Gegenteil. Er hatte nur das Gefühl, dass jeder bei dieser Sache hier andere Erwartungen in die Sache steckte.
    Um nicht länger am Wegesrand zu bleiben, kletterte der Glatzkopf über den Zaun hinter sich in einen kleinen Hof...

  14. Beiträge anzeigen #374
    Ratler, nicht Mod!  Avatar von Dennik
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    Dennik ist offline
    Dennik hatte sein ausgegebenes Bier genossen und den Gesprächen der anderen Gelauscht. Es verlief alles bestens. Die Anderen hatten seinen Erklärungen gelauscht und es schien doch so etwas wie Konsens zu herrschen. Man verstand einander und die Augen der Beteiligten begannen nach dem nächsten Bier zu funkeln, wie leuchtende Sterne. Auch Dennik hatte rein gar nichts dagegen, wenn Lukar sich auf den Sumpfkrauthandel konzentrierte, sowohl während ihrer eigentlichen Aktion, als auch danach.

    Borran, der ehemalige Herr des Schwarzmarktes von Schwarzwasser und Schutzherr von Dennik und seinen Mitstreitern, Investor in ihre Sache und ihr Auftragsgeber, hatte enge Kontakte zu den Bewohnern von Schwarzwasser, Shakes und die anderen Sumpfkrautbauern, sowie viele Sumpfkrautstapfer arbeiteten für Borran auch jetzt noch, da ihre gemeinsame Heimat an die Echsen gefallen war. Von Anton und Dirk hatte der Meisterdieb erfahren, dass Shakes bereits Experimente mit dem Waldboden im Bluttal veranstaltete. Vielleicht würden sie bald wieder im Kraut schwimmen... Borran für seinen Teil war also Produzent von Sumpfkraut. Er hatte Dennik, Luke, Rekhyt und San Daran eingestellt um so etwas wie einen Schmuggel seines Krautes auf die Beine zu stellen und viel war ihnen bisher dazwischen gekommen, doch wenn sie Lukar sowohl am Silbersee, als auch in Thorniara als Hauptabnehmer für sich gewinnen konnten, dann war einer der größten Schritte zu einem erfolgreichen Geschäft getan. Es gab noch allerhand ungelöste Fragen, doch Lukar und Gath samt ihrer Anhänge an Mitstreitern hatten sich hierfür zur Verfügung gestellt. Dennik klopfte Gath leicht auf die Schulter und lächelte dem Bootsbauer freudig zu. Er kannte seinen Freund noch aus Bakaresh und wusste um seinen Zwiespalt. Schon damals hätte er ein gutes Bier niemals ausschlagen können, doch hatte er sie doch immer als Diebe von Bakaresh bezeichnet und sich nie und nimmer mit eingeschlossen in diese Benennung. Der Meisterdieb lächelte. Er war sich sicher, Gath würde alles bekommen was er wollte. Er war ein verdammt guter Schmuggler und Dennik war gewollt sich in dieser Hinsicht voll und ganz auf ihn zu verlassen.

    Plötzlich begann Lärm die Taverne aus ihrem spät nächtlichen Trott zu holen. Erschreckt sprang der Jäger auf und schaute sich um. Samji hatte Probleme mit einem besoffenem Fremden, so wie es aussah. Doch war der Fremde noch nicht zu besoffen um geschickt sein Messer zu ziehen. Dennik schauderte es. In was für eine Situation waren sie jetzt schon wieder geraten? Doch noch ehe er einschreiten, helfen, oder sonst etwas tun konnte, war Samji verschwunden und hinterließ einen Lauthals schreienden Mann. Eilig kamen ihm seine Freunde zu Hilfe und befreiten ihn vom Dolch und Tisch, dann brachten sie ihn nach oben auf die Zimmer.

    "Na toll", murmelte Dennik wütend, "Wie es aussieht haben wir unsympathische Nachbarn", finster blickte Dennik in die Ecke woher der Befehl gekommen war, dass man von Samji ablassen sollte. Am liebsten wäre Dennik dem Jäger hinterher gerannt, hätte ihn eingefangen. Er schuldete seinen drei Söldnern langsam wirklich eine Erklärung und das wäre auch sein Nächster Schritt. Während Lukar und Gath sich um Informationen bemühten und Luke als Vermittler mit dem Wirt hantieren würde, würde der Meisterdieb eilig den Rest ihres Haufens zusammen suchen und alle einweihen und weitere Aufgaben je nach dem Informationsstand verteilen. Doch seine Söldner waren vor allem aus einem Grund da, Reyn töten und wenigstens diese Information würde er ihnen geben.

    "Vielleicht könntet ihr mir auch noch herausfinden, wer dieser aufgeblasene Trottel ist, der mit nem halben Dutzend Schläger saufen geht...", murmelte Dennik an seine Freunde gewandt und verabschiedete sich dann nach oben. Es war spät, er war angetrunken und morgen gab es bereits wieder viel zu tun.

  15. #375
    Harivald
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    »Nun... ja, es... war vorher i-in der Bibliothek«, stotterte der beschuldigte Adlatus unglücklich, während sein anfängliches Selbsbewusstsein immer weiter in sich zusammenschrumpfte.

    Er und François hatten ein Katz-und-Maus Spiel getrieben, bei dem sie letztendlich als Siegerin hervorgetreten war, weil er durch ihren Zauber dazu genötigt worden war, sich den Eid schön zu reden. Damit hatte sie ihn aus seinem Loch gejagt. Was nun passieren würde, wollte Harivald sich nicht vorstellen. Stattdessen musste er das Bestmöglichste aus dieser verzwickten Situation herausholen. Sicherlich verbarg sich hinter Françoises gefühlskalter Fassade ein mitfühlendes Herz für ihre Schäfchen. Dies galt es auszunutzen. Vielleicht, so erhoffte er sich, würde die bevorstehende Strafe dann etwas milder für ihn ausfallen.

    Harivald hatte es selbst noch nie ausprobiert, doch schon oft genug zu Gesicht bekommen. Herbeigeführte Ohnmacht.
    Einatmen. Ausatmen. Wieder Einatmen. Ausatmen. Schneller, immer schneller. Und dann die Luft anhalten.

    Harivald hielt den Kopf währenddessen die ganze Zeit gesenkt, damit Vicktar und die oberste Magierin nicht sahen, was er tat. Er konnte es selber nicht glauben. Plötzlich verdunkelte sich sein gesamtes Blickfeld und verinzelte kleine weiße Sprenkler blitzten wild auf.
    Harivald taumelte, doch fiel noch nicht. Luft, er brauchte Luft. Er wollte atmen, doch er verwehrte sich diesen Luxus selbst, obwohl sich sein Kopf anfühlte, als würde er gleich explodieren.

    Und dann wurde ihm schwarz vor Augen.

  16. Beiträge anzeigen #376
    Ritter Avatar von Rethus
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    Rethus ist offline

    Unterwegs im Hafenviertel

    Der Glatzkopf stand bereits in den frühen Morgenstunden auf. Immerhin hatte er die Nacht im Dachgiebel eines der Hafenlagerhäuser zwischen einigen Strohballen und zwei Mehlsäcken verbracht. Um nicht erwischt zu werden musste er dort so schnell wie möglich verschwinden.
    Im Verlaufe des Tages wollte er sich die Stadt etwas vertraut machen, da er sich hier noch nicht auskannte. Zum Glück nahmen am Vormittag die Zahlen der Leute auf den Straßen zu, wobei nachwievor die große Zahl der herumlaufenden Soldaten zu beachten war. Sie nahmen wahrscheinlich exakt fünfzig Prozent der Leute ein. Getarnt in einem Umhang und unter einer Lederkappe, wie sie die Jäger trugen, schritt er durch die Volksmenge. Ins sogenannte Reichenviertel hatte er sich nicht getraut. Dort gab es einfach viel zu viele Rotröcke. An den Schildern wurden auch auf eine Bastion und auf eine Zitadelle verwiesen. Bei der Zitadelle handelte es sich vermutlich um das riesige Gebäude, das man fast von überall her sehen konnte. Wahrscheinlich residierten dort der Stadtkommandant, die Justiz und alle anderen wichtigen Leute mit Geld und Befehlshaberei... vielleicht befand sich dort sogar Rhobar. Von dem Hund hat Rethus schon lange nichts mehr gehört.

    Im Moment hoffte er allerdings unter den Leuten seine Gefährten zu finden. Er musste damit rechnen, dass sie bereits hier waren. Nur konnte er nicht wissen, ob sie im Hafenviertel waren. In ein anderes Viertel traute er sich jedoch nicht. Die hohe Anzahl der Stadtwachen ließen ihn höchst vorsichtig werden. Und selbst am Hafen gab es schon nicht wenige.
    Auf weitere vertraute und gut gesonnene Gesichter konnte er erstrecht nicht wetten. Schließlich verband ihn nichts mehr mit...

    Der Glatzkopf blieb stehen...

    Neben ihm schritten Arbeiter, Stadtwachen und andere Menschen vorbei. Jedoch unmittelbar vor ihm kreuzte jemand seinen Weg, den er sehr wohl kannte. Und mit diesem verband er gute Erinnerungen: Bruce.
    Der Bär von einem Hünen marschierte in die Richtung des Kais. Rethus hatte ihn das letzte Mal in Schwarzwasser gesehen. Dort löste er damals ihre Gemeinschaft auf, nachdem Charun in einem kleinen Scharmützel umgekommen war. Außer Rubin, Bruce und Rethus war keiner mehr von ihnen übrig.
    Schon wollte der Glatzkopf sich wieder in Bewegung setzen, um Bruce anzusprechen, aber hinderte sich dann doch daran. Ihn machte nämlich eine Sache stutzig: Wie konnte Bruce am helligten Tage durch eine rotrockverseuchte Stadt laufen. Er wurde genauso wie Rubin und Rethus wegen Desertion gesucht. Dennoch schien niemand die Finger krumm machen zu wollen, um den Hünen festzunehmen. Irgendetwas war da faul.

    Wo wollte Bruce hin?
    Geändert von Rethus (12.03.2015 um 09:20 Uhr)

  17. Beiträge anzeigen #377
    Hexenmeister Avatar von Trilo
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    Trilo ist offline
    Wie ein Vorschlaghammer eine marode Bretterbude im Hafenviertel traf Trilo hier die offenkundige Wahrheit seiner selbst: er war ein gesuchter Mann. Und ein Gefährlicher obendrein wie es schien bei dieser Vielzahl an Delikte

    Wieso soll ich sowas denn getan haben? Das muss doch einen Grund haben. Vielleicht liegt ja auch einfach eine Verwechslung vor? Das muss es sein! Ich hab ein Allerweltsgesicht.... glaub ich. Scheiße! Wozu sind diese heiler denn da, wenn Sie nicht mal diese behindert beschissene magische Blindheit kurieren können?! Okay okay, ganz ruhig. Wie weiter? ich muss aus dieser Stadt raus. und die Anderen auch. Ich stelle eine Gefahr für diese armen Leute dar. Andererseits... wieso schmuggeln die auch illegal Waffen rein? Und wozu überhaupt nochmal? Man man man. Blind wie ein fisch auf dem Trockenen und vergesslich wie ein sabbernder Großvater aus den alten kriesgtagen. Dem ersten krieg natürlich.

    "Leyla, Rekhyt. Mir ist beinahe egal wie ihr es macht und welche Opfer ich dafür bringen muss, aber gebt mir bitte mein Augenlicht zurück. Tut was nötig ist, ich werde mich erkenntlich zeigen in welcher Weise auch immer ihr dies wünscht. Aber helft mir... nur wenn ich sehen kann, kommen wir hier alle mit heiler Haut wieder aus dieser Stadt raus, welche meinen Kopf haben will. Und irgendwie werde ich das Gefühl nicht los aber ich glaube ich weiß wie sterben ist. es war nicht schön... ganz im Gegenteil.

    Genau! es gibt da ein paar Namen dir mir eingefallen sind bezüglich dieser Paladine hier. Ich weiß nicht in welcher Verbindung ich zu Ihnen stand, aber eventuell sind es Freunde von mir? Ferok, Wenda und Metrin... nein Medin hieß der letzte glaub ich. Vielleicht hilft euch das weiter bei einem Plan hier alle raus zu kommen. Und zwar in einem Stück raus zu kommen."

    Immer mehr machte sich Verzweiflung in ihm breit. Da halfen auch nicht die angenehme Brise vom Meer und das Gezwitscher der Frühlingsvögel darüber hinweg.

  18. Beiträge anzeigen #378
    Sleeping Dragon Avatar von Françoise
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
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    Das Gespräch nahm eine überraschende Wendung. Mitten in seinem Satz hörte der Adlatus plötzlich auf zu sprechen und stürzte ohne Vorwarnung zu Boden. Bevor Vicktar oder Françoise zu Hilfe springen konnten, war Harivald bereits mit einem lauten Knall aufgeschlagen.
    Sogleich eilte die Priesterin dem verunglückten Adlatus zu Hilfe. Er hatte Glück gehabt, nicht auf die Treppen des Podests gefallen zu sein. Dennoch würde es ohne jeden Zweifel ziemlich schmerzhaft für Harivald sein, wenn er wieder das Bewusstsein erlangte.
    »Hilf mir bitte, Vicktar!«, befahl die Priesterin über den Adlatus gebeugt. Gemeinsam brachten sie Harivald in eine bessere Position. Françoise legte ihm ein Kissen unter den Kopf und begann den Adlatus zu untersuchen. Einmal abgesehen von den Prellungen und der recht großen Beule am Kopf, konnte sie keine äußeren Verletzungen finden. Eine plötzliche Ohnmacht konnte vielerlei Ursachen besitzen. Nicht selten lag es an Atemnot aufgrund von schlechter oder zu wenig Luft. An der Luft im Raum lag es aber nicht. Allerdings gab bereits Fälle, da ein Korsett so eng geschnürt gewesen war, dass es der Trägerin das Bewusstsein nahm. Harivald trug zwar kein Korsett, allerdings konnte es genauso gut ein zu enger Kragen oder ähnliches sein. Doch auch hier blieb die Suche ergebnislos. Nichts wies darauf hin, was die Ohnmacht ausgelöst hatte.
    Um sicher zu gehen, legte die Priesterin ihre Hand auf die Stirn des Aldatus und wirkte ihre heilende Magie. Selbst auf diese Weise ließ sich nicht feststellen, weshalb Harivald plötzlich das Bewusstsein verloren hatte. Françoises Einschätzung nach war er bis auf die Blessuren durch den Sturz kerngesund.
    »Wachen!«, rief die Priesterin und wenige Augenblicke später traten zwei Ritter ein. »Der Adlatus ist gerade ohnmächtig geworden. Tragt ihn bitte in ein freistehndes Gemach in der Nähe und legt ihn in ein Bett. Bewacht ihn bitte und gebt mir Bescheid, wenn er aufwacht.«
    Vorsichtig nahmen die beiden Ritter den Adlatus auf und trugen ihn aus dem Raum.
    »Ein seltsamer Fall.«, sprach Françoise vor sich hin. Dann bemerkte sie Vicktar, der natürlich immer noch da war. »Ich fürchte, wir müssen dieses Gespräch verschieben. Falls weiter nichts ist, darfst du gehen.«

  19. Beiträge anzeigen #379
    Priester des ZuX  Avatar von Hirni
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
    Hirni ist offline

    Dorf der Holzfäller nahe Thornaria

    Weit waren Hirni und Elfaire nicht gekommen. Nach einem knappen Tagesmarsch hatten die beiden ehemaligen Zirkelmitglieder ein befestigtes Dorf aufgefunden. Auch hier patroulierten zwar die Truppen des Ordens, jedoch bestand hier wohl weniger Gefahr als in der Stadt. Nach kurzer Absprache untereinander waren sie zu dem Entschluss gekommen, hier kurzzeitig Pause zu machen. Die Reisestrapazen hinter sich zulassen, sich in einem richtigen Bett auszuruhen.

    Hier im Dorf fanden sich scheinbar Waldarbeiter, Jäger, Holzfäller und Minenarbeiter wieder. Holzpalisaden schützten die wenigen Hütten vor ungebetenen Gästen. Man wollte die beiden Wanderer erst nicht wirklich Unterkunft verschaffen. Doch als Hirni den Geldbeutel klingeln ließ, änderte sich dies natürlich enorm schnell.
    Und so bekamen sie jeweils ein Bett, Verpflegung und konnten sich, wenn auch nur für ein paar Tage, etwas erholen. Elfaire war froh, wieder festen Boden unter den Füßen zu haben, und Hirni genoss einfach nur die Umgebung. Er war das Reisen gewohnt.

    Und obwohl sie zahlten, bemerkten sie das sie den Dörflern eher zur Last fielen. Die kurz angebundenen Sätze, das wenig freundliche Benehmen vieler. Nein, lange konnten sie sich hier nicht aufhalten. Dennoch waren Hirni und seine Reisegefährtin dankbar ob des Schlafes und der Verpflegung.
    "Ich denke, wir sollten gleich wieder aufbrechen," meinte der Blondschopf beim Mittagessen. Elfaire nickte zustimmend. "Ja, lange dürfen wir uns hier nicht mehr aufhalten. Aber immerhin sind wir jetzt wieder fit. Das war mir wichtig."

    Und so beschlossen die beiden, ihre paar Sachen zusammen zu suchen, sich bei den Dörflern zu bedanken und sich weiter Richtung Silberseeburg zu begeben. Doch vorher mussten sie noch durch das Bluttal. Der neuen Heimat des Waldvolkes.

  20. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #380
    Ehrengarde Avatar von Iowice
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    Die Schwarze Taube war auch einige Tage nach dem Anlegen in Thorniara, die größte Stadt der Insel Argaan und auch deren Hauptstadt, das Zuhause des Zimmermannes. Inzwischen konnte er auch von der unbequemen Hängematte zu einer Kajüte mit normalem Bett aufsteigen. Immerhin waren die anderen Gäste schon längst von Bord gegangen und auch die Besatzung war die meiste Zeit in der Hafenstadt unterwegs. So konnte sich Iowice auch besser von den Strapazen der Überfahrt und auch von dem Kneipenabend, welcher zuletzt doch recht zünftig zu Ende ging, erholen. Auch konnte er sein Hab und Gut, seine drei Kisten aus Vengard dort erst einmal sicher verstauen. Zumal auch die Kajüte abschließbar war.
    Die vergangenen Vormittage erkundete Iowice meist ein wenig die Stadt. Jeden Tag ein anderer Teil und immer ein wenig mehr. Auch konnte er so das ein oder andere Stück Holz „organisieren“, welches er auf dem Schiff für die Reparaturen dringend benötigte. Dem Bootsmann seinem Angebot, er könne das Schiff wieder komplett in Stand setzen, kam er jedoch offiziell noch nicht nach. Waren doch für einige Arbeiten mehr oder schwereres Werkzeug von Nöten, als er mit sich führte. Doch er machte noch einige Handgriffe nachmittags, um die ein oder andere Mahlzeit an Bord noch einzustreichen. In der Stadt fanden sich auch die ein oder anderen Zimmereien und Schreinereien, welche schon gierig zu dem Schiff schielten und die großen Goldstücke sahen, welche durch die Verwüstungen des Riesenkalmars zu verdienen seien.
    Seine Tage als Zimmermann scheinen in dem Nest allerdings auch gezählt zu sein. Die Konkurrenz hier ist groß und auch deren Qualitäten sind nicht zu unterschätzen. Iowice zumindest war zum Teil sehr beeindruckt von einigen Gebäuden. Vor allem im Zentrum. Hier waren offensichtlich die etwas besser betuchten angesiedelt. Goldstücke spielten hier bei einigen Bauwerken keine Rolle.
    Die Milizen in der Stadt, auch Rotröcke genannt, schienen auch ziemlich unruhig zu sein. Immerhin war deren Aktivität in den vergangen Tagen sichtlich angestiegen. Sogar im Hafenviertel waren sie auf Patrouillen. Die Kontrolle in der dortigen Kneipe hatte Io am eigenen Körper miterlebt. Doch er schwor sich, eines Tages in Besitz einer dieser Legimitationspapiere zu sein und er sich nicht mehr von oben bis unten befummeln lassen muss.

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