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Glaubt ihr, man kann den Zeitpunkt seines Todes irgendwie beeinflussen?
Ich meine jetzt nicht in spiritueller oder religiöser Hinsicht, so nach dem Motto: "Wenn du vielen Menschen gutes tust, wirst du lange leben" oder dergleichen.
Es geht um die letzten Tage und Wochen vor dem Tod. Eine Geschichte dazu:
Der Sohn einer Familie, die ich kenne, litt an Progerie und noch diversen anderen Krankheiten. In seinem letzten Lebensjahr wurde dann auch noch Diabetes diagnostiziert. Er hatte immer ne ganz hohe Stimme und sah halt aus wie ne Mischung aus einem Säugling und einem uralten Mann. Am Ende lag er nur noch im Krankenhausbett und hatte wohl ungeheure Schmerzen.
Die Mutter hat jedenfalls zwei, drei Jahre nach seinem Tod dann erzählt, dass er etwa acht Wochen davor ihr und ihrem Mann gesagt hat, er wolle jetzt sterben und dass das Leben für ihn nur noch eine Qual sei (er war übrigens 14) und der Tod eine Erlösung wäre. Mutter und Vater wollten davon nichts hören, haben sich natürlich an die Hoffnung geklammert, dass am Ende doch alles gut werden würde, woraufhin der Sohn aber immer geantwortet habe, dass die Zeit für ihn gekommen sei. Schließlich haben sie dann doch losgelassen und in dem Moment, wo sie ihm gesagt hätten, er könne nun gehen, wenn er wolle, sei ihm wohl sichtbar ein Stern vom Herzen gefallen. Eine Stunde später starb er dann direkt.
Also, was denkt ihr? Meint ihr, man kann den Tod quasi für eine gewisse Zeit hinauszögern, um sich sozusagen noch unerledigten Dingen im Leben zu widmen, oder sind solche Geschichten nur reiner Zufall?
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Ja, einfach Kanone an die Schläfe halten und den Abzug drücken.
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Also ich habe gehört das der Lebenswille bei einem in sterbenden Menschen sehr wichtig ist. Von daher ja kann ich mir vorstellen.
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Ich kann mir gut vorstellen, dass wenn man "den Geist aufgibt", man schneller stirbt. Inwiefern das wissenschaftlich belegbar ist: Keine Ahnung.
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Zitat von Winthor I.
Also, was denkt ihr? Meint ihr, man kann den Tod quasi für eine gewisse Zeit hinauszögern, um sich sozusagen noch unerledigten Dingen im Leben zu widmen, oder sind solche Geschichten nur reiner Zufall?
kommt auf die Situation an in der sich die betreffende Person findet, ich denke es gibt wenig Situationen bei denen man den Tot als "Ausweg nehmen kann" bei schweren Krankheiten oder schweren Unfällen Aber den normalen tot der kommt unerwartet.
Es wird die Zeit kommen,
da das Verbrechen am Tier
ebenso geahndet wird,
wie das Verbrechen am Menschen.
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Ich glaube schon, dass man mit positiven oder negativen Denken den Tod hinaus zögern, oder verkürzen kann. Wie das geht kann ich aber nicht sagen.
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Faszinierend!
Ich kann mir schon vorstellen, dass Todgeweihte eine recht genaue Ahnung haben, wie weit ihre Kräfte noch reichen werden. Aber ob sie dann auch mit dem Leben gezielt abschließen können, werden wir wohl erst erfahren, wenn es an uns sein wird, von der Weltbühne abzutreten.
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Zitat von smiloDon
Ich kann mir schon vorstellen, dass Todgeweihte eine recht genaue Ahnung haben, wie weit ihre Kräfte noch reichen werden. Aber ob sie dann auch mit dem Leben gezielt abschließen können, werden wir wohl erst erfahren, wenn es an uns sein wird, von der Weltbühne abzutreten.
"Weltbühne" – ein großes Wort für uns Dachkammerfreaks und Kellernerds.
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Es ist ja nun mal eine Tatsache, dass körperlichkranke Leute (z.B. Krebs) die den "Willen zum Weiterleben" haben und optimistisch sind, bessere Chancen auf Genesung haben oder zu mindest länger leben.
Ich bin davon überzeugt, dass das Ganze auch im "Umkehrschluss" funktioniert.
Leute die sterben wollen sterben eben schneller als Leute die gegen ihre Krankheit ankämpfen.
Geändert von Alo (17.09.2014 um 02:04 Uhr)
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Zitat von Winthor I.
Eine Stunde später starb er dann direkt.
Also, was denkt ihr? Meint ihr, man kann den Tod quasi für eine gewisse Zeit hinauszögern, um sich sozusagen noch unerledigten Dingen im Leben zu widmen, oder sind solche Geschichten nur reiner Zufall?
Ich glaube definitiv dran. Habe vor kurzem leider selber so etwas erleben müssen. Solange man die Person nicht gehen lässt, wird sie so lange kämpfen wie es nur geht, aber nur, wegen den Angehörigen. Lässt man die Person ziehen, kann diese in Ruhe gehen.
Das egoistische was man in so einer Situation machen kann, ist es, den Todgeweihten Dinge zu sagen wie "Du musst für mich weiterkämpfen! Ich kann ohne dich nicht weiter machen!". Das macht es der Person nicht leichter zu akzeptieren, dass es nicht mehr geht und macht das Abschließen noch schwerer.
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Indirekt bestimmt.
Ich kenne eine Alte Frau, die inzwischen Ende 80 ist. Und ich kann mir gut vorstellen, dass der Grund, warum sie noch so fit und munter ist, weil sie sich noch um all ihre Katzen kümmern muss. (sie hat 4) Sie meinte auch mal, dass es schlimm wäre, wenn sie einfach sterben würde. Weil ihre geliebten Katzen dann wohl ins Heim müssten.
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Ja, ich bin mir sicher, dass man bis zu einem gewissen Grad Einfluss nehmen kann. Ich kannte jemanden, der nach einer Krebsdiagnose einen ungeheuren Willen hatte diesen zu besiegen und seine Ärzte gehörig ins Staunen versetzt hat, indem er ihre Restzeitprognose um ein Vielfaches überlebt hat. Er hatte allerdings bestimmte Einschränkungen, von denen er anfangs noch hoffte sie "abstellen" zu können, die aber blieben; darüber wurde er mehr und mehr frustriert, bis er irgendwann seinen Lebenswillen verlor. Wenige Wochen nachdem ich zum ersten Mal den Satz "ich will nicht mehr leben" von ihm gehört habe, war er tot. Am Ende hat ihn der Krebs getötet, aber ich bin mir sicher, dass er sich auch hat töten lassen.
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Mein Opa war so wie ich ihn kannte immer jemand, der von Montag bis Sonntag um 06:00 Uhr aufgestanden ist um sich erstmal um die Tiere zu kümmern. Nicht selten haben erstmal die Tiere was zu essen gekriegt bevor er sich selber was, ne Schüssel Haferschleim, gemacht hat.
Er ist gestorben als er zusammen mit meinen Vater die Pferde von der Weide geholt hat, da hat er sowas gesagt wie: ´Ich will mich nochmal kurz hinsetzen.´ Dann hat er auf der Bank neben den Apfelbäumen die Augen zu gemacht, irgendwie wie als ob er es gewusst hätte.
Liebe Grüße
Fvssel
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In nem gewissen Rahmen ist das wohl möglich. Meine Nachbarin ist nach dem Tod ihres Mannes in ne Art Loch gefallen, war auch häufig krank, hat sich dann aber wieder aufgerappelt und ist zwischenzeitlich sogar wieder Auto gefahren, obwohl sie das auch schon aufgegeben hatte. Aber in den letzten Wochen sieht man ihr richtig an, dass sie keine Lust mehr hat. Ist richtig in sich zusammengefallen. Ich glaub nicht, dass sie sich nochmal aufraffen will und in den nächsten Monaten sterben wird...
Meine Großtante aber, die vor ein paar Jahren gestorben ist, hat sich aber richtig gequält. Sie hatte n altes Bauernhaus, was viel zu groß für sie war. Anstatt sich Putzfrau oder Gärtner zu holen, hat sie das Haus aber verkauft und ist zu ihrer Tochter gezogen, obwohl sie eigentlich das nötige Geld für Pflege etc. gehabt hätte. Da kannte sie aber keinen und saß dann jahrelang mehr oder weniger nur auf dem Dachboden rum und hat gewartet. Als ich sie dann zu ihrem 90. (ich glaub, dass es der 90. war) besucht habe, hab ich mich richtig erschrocken. Nur noch ein Häufchen Elend. Und ständig sagte sie, dass sie keine Lust mehr habe. Wir sind uns alle einig, dass sie sich diese Zeit der lustlosen Quälerei erspart hätte, wenn sie hier geblieben wäre, wo sie jeden Tag bekannte Leute um sich gehabt hätte. Ob sie dan länger gelebt hätte, weiß ich nicht, aber auf jeden Fall wäre das Ende dann nicht so traurig gewesen.
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In manchen Naturreligionen (animistisch-okkult) wählen sich Menschen einen Tag aus an dem sie sterben wollen und tun dies dann auch durch ihre Körperkontrolle, die sie sich in Jahren der Meditation angeeignet haben.
Geändert von Victorius Stahl (17.09.2014 um 17:36 Uhr)
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Schwer zu sagen.
Klar gibt es solche Beispiele wie die von dir angesprochenen.
Aber es gibt mit Sicherheit auch Gegenbeispiele. Die Großtante von meiner Freundin zB (kA ob Großtante das richtige Wort dafür ist) hat schon 10 Jahre vor ihrem Tod ständig gesagt dass das Leben scheisse ist aber trotzdem noch 10 Jahre weiter gelebt.
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Zitat von Gunslinger
Schwer zu sagen.
Die Großtante von meiner Freundin hat schon 10 Jahre vor ihrem Tod ständig gesagt dass das Leben scheisse ist aber trotzdem noch 10 Jahre weiter gelebt.
Es ist ein riesengroßer Unterschied, ob man das sagt und ob man des glaubt.
Es gibt da so eine Legende, die besagt dass "kranke Leute"/"Patienten" erst sterben, wenn jeder sich von ihm/ihr verabschieden konnte.
We came, We saw, We kicked his ass!
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Zufälle gibt es nicht.
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Zitat von x.Pendables
Ja, einfach Kanone an die Schläfe halten und den Abzug drücken.
Man könnte jetzt sagen, das dein ganzen Leben genau auf diesen Moment abgezielt hat...deswegen kann man theoretisch sagen, das man seinen Sterbemoment nicht beeinflussen kann...völlig egal was man macht. Kommt ganz drauf an wie man das sieht.
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Zitat von Nightcall
Zufälle gibt es nicht.
Im Wald gibt es Feen.
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