[hangingtree]

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Es war einmal das Bornland

Letzte Woche hatten wir uns vom anbrechenden Herbst inspirieren lassen und einen verträumt romantischen Blick nach Aventurien gewagt. Genauer gesagt hatten wir uns zwei regionalen Besonderheiten des Bornlands gewidmet: dem reißenden Born, der Fluss, der dem Land seinen Namen gibt und dem riesigen und sagenumwobenen Gebirge an der Ostgrenze Aventuriens – das eherne Schwert. Heute wollen wir uns die Städte und Einwohner des Bornlands anschauen. Gegründet wurde das Reich an Born und Walsach durch die Theaterritter, ein ehemaliger Orden der Rondra-Kirche, dem das Land versprochen wurde, wenn sie es schaffen es von der damals vorherrschenden „Goblinplage zu befreien“. Der Rest ist Geschichte: die Goblins wurden zerschlagen, die siegenden Ritter holten ihre Familien nach und sie vermischten sich mit den bereits dort lebenden Norbarden und Nivesen.

Herrscher und Leibeigene im Bornland

Früher reichte die nördliche Grenze des Bornlands bis hinauf ins Ewige Eis. Im Zuge der Rückkehr Borbarads wurde diese Region das Gebiet der Heptarchin Glorana, die auch die Eishexe genannt wird. Aber weg von solch Gewäsch über Dämonen. Die meisten Bornländer (und hier ist nicht die Hunderasse ‚Bornländer‘ gemeint, die beliebte Jagd- und Wachhunde sind) sind Leibeigene von Bronnjaren, also bornischen Baronen. Das Verhältnis zwischen diesen beiden Parteien kann gemeinhin als eigen bezeichnet werden. Dem Bronnjar wird die Treue gehalten und seine Ehre vor anderen verteidigt. Doch niemand schimpft so gern über seinen Herrn wie der Leibeigene, wenn der Bronnjar abwesend ist. Der Göttin Travia kommt dabei eine gewichtige Rolle zu. So gibt es zwar nicht gerade viele Tavernen im Bornland, dafür sind die Bronnjaren sehr gastfreundlich und bewirten Reisende häufig aufs Herzlichste.

Bornland: Land und Stadt im kulturellen Clinch

Das Bornland ist im eigentlichen Sinne kein wirklicher Staat. Vielmehr handelt es sich um einen Zusammenschluss mehrerer kleiner Staatsgebiete. Über diese herrschen Bronnjaren, die dort nach eigenem Gutdünken regieren können. Verschiedene Städte besitzen aber das Recht sich selbst zu verwalten und werden nicht vom Adel kontrolliert. Dazu zählen Festum, Norburg und Firunen. Dadurch gibt es einen deutlichen Spalt zwischen der Stadt- und Landbevölkerung. Ein gutes Beispiel gibt hier die Stadt Festum, an der Mündung des Borns. Ein Festumer sieht einen Leibeigenen nicht unbedingt als bornländischen Mitbürger. Umgekehrt sehen Leibeigene vom Land Städter aus Festum, eher als Festumer, denn als Bornländer. In Festum, der Haupstadt findet auch alle fünf Jahre die Wahl des Adelsmarschalls statt. Der Adelsmarschall repräsentiert das Bornland für diese Zeit und genießt eine Reihe von Privilegien.

Eine kurze Reise durch die bornischen Städte

Machen wir es zum Abschluss noch einmal kurz. Festum ist die Hauptstadt. Es ist nicht nur eine der wichtigsten Handelsstädte Aventuriens, sondern auch eine imposante Hafenstadt. Es gibt in Festum einige Besonderheiten bei den Stadtgebieten. Neu-Jergan ist praktisch ein Maraskaner-Viertel und im Gerberviertel leben viele Goblins, die von der Stadtgarde, wie jeder andere Bürger beschützt werden und die sogar auch den Stadtrat wählen dürfen. Festum ist eine der wenigen Orte, wo Mensch und Goblin „friedlich“ zusammenleben. Außerdem gibt es in Festum die Halle des Quecksilbers, eine Magierakademie, der einst der Magier Rakorium vorstand und von der viele Expeditionen ausgehen. Im Norden des Bornlands, genauer in Sewerien, gibt es die Stadt Norburg. Dort werden weit in den Norden reichende Handelbeziehungen gepflegt. Die Stadt liegt am Ufer des Born. Dort an weiten Wiesenflächen lagern jeden Winter die Nivesen in mehreren Sippen. Neersand liegt an der Mündung des Walsach, ein Fluss der mit vielen Strudeln durchzogen ist, was ihn schwer schiffbar macht. Bekannt ist die Stadt für seine Magierakademie, die Schule der Beherrschung und auch ihre Töpferwaren, wie die Neersander Blautöpfe, der auch das Wappen der Stadt abbildet.

Wir verlassen das Bornland – Wo geht es hin?

Das war zunächst unser Blick aufs Bornland. Gibt es noch etwas, was euch am Bornland besonders wichtig es? Dann schreibt es auf! Nächste Woche geht es mit einer anderen Region Aventuriens weiter. Welche das sein wird? Macht Vorschläge und lasst Euch überraschen, was es am Ende wird. Nächste Woche Sonntag geht unsere Reise weiter.

In dem Sinne

Euer hangingtree

[LiloeFeuerschwinge]

Das war ja wieder einmal höchst informativ und zum Lesen angenehm geschrieben. Ich erinnere mich an zahlreiche Besuche in Festum mit meiner Heldin.

[hangingtree]

Danke für die Blumen, sag mal: kennst Du offizielle Abenteuer, die in Festum spielen und die Stadt noch etwas näher beleuchten?

Ich habe bisher mehr oder weniger nur "Festumer Schatten" aus dem Wettbewerb "Gänsekiel & Tastenschlag" gefunden. Hier der Link zum Download.

[Cyrcle]

Ich habe einen Roman gefunden, der im bornischen Festum spielt. "Das Wirtshaus »Zum lachenden Henker« von Barbara Büchner" Hier findest du eine Rezension

Es ist die letzte Rezension auf dieser Seite. Ob das eine Quelle in deinem Sinne ist, wage ich zu bezweifeln

[Lord Demon]

Mit Festum verbinde ich eigentlich immer den Namen Stover Regolan Stoerrebrandt.

Abenteuer, die direkt in Festum spielen, wollen mir jetzt auch nicht einfallen. Bei den Abenteuern, die wir bisher gespielt haben, wurde Festum eigentlich immer nur kurz besucht.

[Lieschen Müller]

Vielen Dank für deine Mühe, ist wirklich sehr informativ und schön zu lesen.

Der Meister der Ratten spielt nur in Festum, ob die Stadt darin gut beschrieben wird kann ich aber nicht sagen, kenne es nicht. Weiter unten sind alle Abenteuer mit Bezug auf Festum aufgeführt, die meisten starten aber nur dort.

Jetzt geht mir natürlich der endlose Kampf mit Mutter Ratzinski nicht mehr aus dem Kopf.

[Jahnu]

"Jenseits des Lichts" ist ein seeehr schönes Abenteuer, dessen erster Teil in Festum spielt. Es ist aber ein Witzko'sches Festum ...

Mit Stoerrebrandt ist ja auch nicht mehr so viel los in Festum, eigentlich fehlt da ein "richtiges" Festum-Abenteuer. Zumal die Goblins so viel Potential haben!

[hangingtree]

Danke für die vielen Anregungen. Habt ihr vielleicht noch Ideen, welche Abenteuer-Settings ihr in Festum interssant fändet?

Da gibt es ja einige interessante Orte, wie den Zwielichtberg, das Gerber- oder Maraskerviertel oder den Festumer Tiergarten, die einige Anreize bieten könnten. Die Stadt ist mit seiner nebligen Atmosphäre und seinen dichten Gassen für morbide und düstere Abenteuer à la Jack the Ripper ganz gut geeignet. Das hohe Aufkommen von reichen Händlern und die Ratspolitik können noch Intrigen und Verschwörungen bergen. Wenn ihr Ideen habt, immer gern her damit. Aktuell bin ich nämlich in einer Konzept-Gruppe in Festum mit wechselnden Meistern.

Diese Woche gibt es leider doch keine neue Kolumne, dafür aber nächsten Sonntag. Vorschläge welche Region als nächstes behandelt werden sollte, nehme ich ebenfalls gerne an.

[Lieschen Müller]

So wie Du Festum hier beschreibst fällt mir spontan der Dreigroschenroman ein, also Teile daraus.

Eine hochgestellte Persönlichkeit ist in Wirklichkeit der Leiter der Bettlergilde. Kriegsversehrte betteln in seinem Auftrag und haben Quoten zu erfüllen. Sie sind schlimmer dran als alle Leibeigenen, freie Bettler werden nicht geduldet.
Die Sache mit den B Läden, Franchisenehmer dieser Läden bieten konkurrenzlos günstige Waren an, haben aber kein festes Inventar. Alle B Läden haben das gleiche begrenzte Angebot. Woher kommt es? Hier könnte man die Goblins gut einbauen. Die B Ladenbesitzer sind noch schlechter dran las die Bettler.


Über Myranor hätte ich gerne mehr Informationen.

[Lord Demon]

Über Myranor hätte ich gerne mehr Informationen.

Dann schau dir doch mal diese Kolumne zu Myranor an.

[Lieschen Müller]

Dann schau dir doch mal diese Kolumne zu Myranor an.

Vielen Dank, die ist mir tatsächlich entgangen.

[hangingtree]

So wie Du Festum hier beschreibst fällt mir spontan der Dreigroschenroman ein, also Teile daraus.

Die Idee mit dem Dreigroschenroman finde ich gut. Hab die Oper nach Brecht früher im Musikunterricht gehabt und schon damals gedacht, dass so manches davon in ein DSA-Abenteuer passen würde.

Ich suche noch nach einer guten Idee für das Maraskanerviertel "Neu-Jergan", da ich einen Maraskaner in der Gruppe habe. Das Wahlrecht in Festum, dass ich sich jeder Bürger, der es sich leisten kann einen Wahlschein kaufen kann und damit auch selbst in den äußeren Rat gewählt werden kann, ist ja recht speziell. Was vielleicht jemand, wie das mit Neujergan ist. Ist das praktisch maraskanisches Hoheitsgebiet, weil dort ja eigentlich immer der maraskanische König bzw. Thronfolger ist oder dürfte ein Maraskaner in Neujergan auch den Festumer Stadtrat wählen?

Bei Goblins weiß ich, dass sie das theoretisch dürfen, aber noch kein Goblin auf die Idee gekommen ist.

[Lieschen Müller]

Ich warte [Bild: ungeduld.gif]

[hangingtree]

Ein dickes Sorry, aber privat ist bei mir einfach mal die Hölle los gewesen. Die nächste Kolumne wird morgen nachgereicht.

[Aydan]

Drei Daumen hoch. Deine letzten Kolumnen waren sehr lesenswert.