Hallo zusammen

Hoffe, ich habe den richtigen Tag gewählt. Falls nicht, bitte lasst es mich wissen. Wusste nicht, ob Thoughts oder Short Story richtig ist.

Wie auch immer, hier zu meinem Text:

Ich steh' an einer Klippe. Mir ist schlecht. Mein Magen dreht sich, krümmt sich, rebelliert. Keine Höhenangst, keine Unsicherheit - Nein! Es ist das Gefühl, für etwas schreckliches verantwortlich zu sein. Ich schaue runter. Mein Schuhe sind dreckig; Es ist mir egal. In der Tiefe kann ich nichts erkennen, nur Nebel. Nebel, welcher Ungewissheit in meinem Kopf entstehen lässt. Was wohl darunter liegt?
Ich atme tief durch. Es hilf nicht. Mein Puls schlägt schnell und ich höre ihn, meinen rasanten Herzschlag. Meine Ohren sind taub, ich nehme nichts mehr war. Nur die Tiefe des Abgrundes, das Schlagen meines Herzens und dieses elende Gefühl in meinem Magen. Hört es jeh auf? Nein, das wird es nicht. Trauer, Schuld, das Gefühl breitet sich aus, wird stärker, frisst mich auf. Ich höre den Schrei einer Frau. Ihr Schreien. Die Sicht verschwimmt, das Gleichgewicht entweicht mir. Meine Arme verschränkt vor dem Zentrum der immer stärker werdenden Schuldgefühle trete ich zwei Schritte zurück. Gerade genug, um vor der Klippe auf die Kniehe zu sinken. Eine Träne bahnt sich einen Weg über mein staubiges Gesicht, verschmischt sich mit dem Dreck aus Staub und Sand. Wieder höre ich Ihr Schreien. Ihr Flehen. Ein heftiger Windstoß durchbricht den Nebel und legt eine tiefe, schwarze Dunkelheit frei. Eine Dunkelheit, welche sich ausbreitet. Eine Dunkelheit, welche ihre unwirklichen Arme nach mir Ausstreckt. Ja, vielleicht werde ich so dieses Gefühl los. Vielleicht kann ich dem so ein Ende setzen. Ich wehr' mich nicht. Ich schließe die Augen und lasse mich fallen. Panik überkommt mich. Was hab ich getan? Hab ich ihm nun auch noch seinen Vater genommen? Ich war nicht stark genug, weiter mit der Lüge zu leben. Ich war zu stark genug, ihm weiter in die Augen zu schauen.
Meinem Sohn - ihrem Sohn.
Der Boden kommt näher. Ich seh ihn nicht, aber ich spüre, dass er näher kommt.
Ich schlage auf.
Dann komm' ich zu mir.
Ein Schmerz schließt mir in den Kopf. Umhüllt ihn. Ich liege auf hartem Boden. Ich schaue mich um. In der linken Hand halte ich ihr Foto. In der rechten Hand eine Flasche Schnaps.
Es war nur ein Traum. Wie jeden Samstag. Es war nur - ein Traum.
Der Traum ist vergangen. Der Nebel ist fort.
Die Schuld bleibt.


Gruß
S.