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Umfrageergebnis anzeigen: Welche ist die beste unvollendete Story 2014?

  • "" von Ajnif

    0 0%
  • "Altes Eisen" von Stonecutter

    0 0%
  • "Die drei Prüfungen des Königssohnes" von Joni Odin von Hassenstein

    0 0%
  • "Die höchste Tugend" von Jünger des Xardas

    2 50,00%
  • "Die Schattenlords" von Braoin

    1 25,00%
  • "Donnergrollen" von Edelfett

    0 0%
  • "Gothicians Creed I - Der Pfad der Gerechten" von Harivald

    0 0%
  • "Theodizee" von Sir Ewek Emelot

    1 25,00%
 
Teilnehmer
4. Du darfst bei dieser Umfrage nicht abstimmen
Ergebnis 1 bis 4 von 4
  1. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #1 Zitieren
    Drachentöter Avatar von Eddie
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    dort...manchmal aber auch hier
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    Eddie ist offline

    [Story-Wettbewerb]Abstimmung Kategorie 2: Beste unvollendete Story

    In diesem Thread könnt ihr eure Stimme in der Kategorie " Beste unvollendete Story " abgeben. Zur Auswahl stehen folgende Werke:

    "" von Ajnif
    "Altes Eisen" von Stonecutter
    "Die drei Prüfungen des Königssohnes" von Joni Odin von Hassenstein
    "Die höchste Tugend" von Jünger des Xardas
    "Die Schattenlords" von Braoin
    "Donnergrollen" von Edelfett
    "Gothicians Creed I - Der Pfad der Gerechten" von Harivald
    "Theodizee" von Sir Ewek Emelot

    Alle Storys als PDF

    Ihr habt ab sofort zehn Wochen Zeit, die Geschichten zu lesen und eure Wahl zu treffen. Bis zum 9. November könnt ihr eure Stimme abgeben, anschließend wird die Umfrage geschlossen (den genauen Zeitpunkt könnt ihr der Umfrage oben entnehmen) und das Ergebnis steht fest.

    Folgendes müsst ihr dabei beachten:

    • Jeder WoP-User hat pro Kategorie nur eine einzige Stimme. Mit welchem eurer möglicherweise zahllosen Accounts ihr abstimmt, ist euch selbst überlassen, solange ihr in jeder Kategorie nur einen einzigen davon verwendet. Achtung: Verstöße gegen diese Regel werden knallhart mit dem gnadenlosen und unbarmherzigen Ausschluss vom Wettbewerb bestraft!
    • Besonders wichtig: Nur Stimmen mit Begründung hier im Thread zählen! Ihr müsst also eure Wahl erläutern, indem ihr zu jeder Geschichte einen kleinen (gerne aber auch größeren) Kommentar schreibt. Obwohl sich natürlich jeder Autor über eine ausführliche Besprechung der eigenen Geschichte freut, genügt auch eine knappe Begründung, solange daraus ersichtlich ist, dass ihr euch mit jeder der zur Wahl stehenden Storys eingehend beschäftigt habt. Mit dieser Regel möchten wir sicherstellen, dass die Wahl fair bleibt und nicht durch reine Sympathiewertungen entschieden wird.

    Zusammengefasst heißt das also: Alles wie immer. Viel Spaß beim Lesen und Abstimmen!

    Aus dem Tagebuch eines Helden
    [Teil 1: Die Strafkolonie] [Teil 2: Khorinis]
    [Bild: OOBPRIJEkB0AEqX2.jpg] [Bild: VUfprojektpdf.png] [Bild: StoryForum06.gif]
    "Ich verlasse mich auf meine Fehler und Unzulänglichkeiten, wenn es darum geht, dass zu erschaffen, was für mich eine gute Geschichte ist." Gus van Sant
    [Gedichte] [Des Barden Lied] [Helden wie wir] [Epilog] [Loderndes Feuer] [Kurzgeschichten]
    [What is a real Name? - Eddie!]
    [Antidiegitist]
    Geändert von Laidoridas (12.10.2014 um 18:57 Uhr)

  2. Beiträge anzeigen #2 Zitieren
    Deus Avatar von John Irenicus
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    John Irenicus ist offline
    Die Unvollendeten. Das Sammelbecken der Zauderer oder doch die Kategorie der aufstrebenden Starautoren? Mit dieser hochnotpeinlichen reißerischen Frage habe ich schonmal die ersten Zeilen in diesem Post gefüllt – Wahnsinn, oder?



    Nur weil ich meiner Linie treu bleiben will, verlinke ich auch zu Edelfetts „Donnergrollen“ meinen kümmerlichen, aktuellsten Kommentar, nämlich hier ganz unten. Der Kommentar spart den neuesten Abschnitt aus, der ja auch erst nach Anmeldeschluss entstanden ist, was die Frage aufwirft, ob ich mich zu diesem dann hier an dieser Stelle dann überhaupt äußern darf. Das soll hier aber dahinstehen, denn wesentlich Neues bringt er ja nicht ins Spiel sondern strickt diese „Geschichte“, wenn man sie denn so nennen will (wie du schon sagtest, eigentlich ist es ja keine, was der Sache aber keinen Abbruch tut, finde ich), im Sinne der Vorposts fort. Die Idee finde ich ja wie gesagt recht gut, und das liest sich auch alles sehr gefällig, gerade auch dieses Kochrezept mit den zusammengekürzten Zutaten fand ich da gut, und überhaupt habe ich den Eindruck, dass du dir um diese kurzen Fragmente alles andere als nur kurz Gedanken machst. Von daher ein Projekt, wo man dranbleiben kann – und vielleicht auch irgendwann mal die ein oder andere Idee klauen kann, aber da würde ich dich dann vorher mal lieber fragen. Aber gut, ich will nicht länger um das herum reden, was die Reihenfolge meiner Bewertungen hier schon impliziert: Diese Story wird hier nicht meine Stimme bekommen, weil sie dann doch noch zu wenig „Substanz“ hat und mich trotz meiner geschilderten Anerkennung dafür nicht so eingenommen hat, wie es andere Werke hier in dieser Kategorie taten.


    Ebenfalls aus dem Standardstil heraus fällt „Die drei Prüfungen des Königssohnes“ von Story-Forum-Gründer, -Urgestein, -Veteran und -Legende Joni Odin von Hassenstein. Irgendwie bin ich ja immer noch ganz aus dem Häusschen, dass er tatsächlich beim Jubiläums-Wettbewerb mitmacht. Das ist einfach spitze, und am liebsten würde ich seiner Story allein dafür schon meine Stimme geben. Und wer weiß: Wäre sie etwas länger, dann hätte ich das vielleicht sogar getan – ich konnte mich im Kommentarthread ja doch verhalten positiv zu ihr äußern. Allerdings, und du hast es ja auch selbst schon angedeutet: Lang ist sie ja noch nicht besonders. Natürlich ist Länge kein Maßstab zur Beurteilung einer Geschichte (außer eben zur Beurteilung, wie lang sie denn ist), und das schon gar nicht in dieser Kategorie hier. Aber wirklich viel ist eben noch nicht passiert, als dass man sich ein abschließendes Urteil darüber bilden könnte. Und allein auf Basis von Hoffnungen, dass diese Story ein absoluter Kracher wird, kann sie hier die Konkurrenz nicht ausstechen. Deshalb leider keine Stimme von mir.


    Über „Die Schattenlords“ von Braoin habe ich mich ja richtig gefreut, nach dem beeindruckenden Einstieg in die Speedbattle-WM, wo aber leider die Siege ausblieben. Echt gut, dass du dann mit einer eigenen, größer angelegten Story nachgeschoben hast, um deinen Schreibstil auch mal ohne Konkurrenzdruck und Abstimmungsphasen präsentieren zu können. Wobei das hier ja ironischerweise auch wieder eine Abstimmungsphase ist, die, noch mehr ironisch, zumindest von meiner Seite auch mal wieder nicht zu deinen Gunsten ausgeht. Die Gründe sind da recht simpel: Obwohl mir die Story bis jetzt sehr zusagt, wie auch hier nochmal nachzulesen ist, so steckt die Handlung ja erst einmal im Anfangsstadium, sodass auch hier ein richtiges Urteil sehr schwer ist. Ein paar mehr Posts, um uns von dieser Story zu überzeugen, hätten da vielleicht gut getan! Wer weiß, vielleicht ist es dann ja nächstes Jahr soweit... dieses Jahr gibt es aber noch keine Stimme von mir.


    Ebenso gefreut hat es mich, dass Ajnif ihre titellose Story zum Wettbewerb angemeldet hat. In meinem Kommentar habe ich ja schon bekundet, dass ich diese Geschichte für sehr vielversprechend halte. Ein absolut solider Beginn – aber eben nur ein Beginn. Der bietet zwar schon recht viel – vor allem gute Charakterdarstellungen, allen voran die des Xardas – aber hat meiner Meinung nach nicht die Kraft, sich gegen die qualitativ starke Konkurrenz hier durchzusetzen. Und das will schon was heißen... aber es hilft ja alles nichts. Auch für diese Story leider keine Stimme von mir.


    Harivald gehört ja nun auch schon zu den absoluten Stammusern in diesem Forum (trotz gefühlt kaum zu zählender Urlaube), und von daher fand ich auch, dass es seine verdammte Pflicht ist, beim Wettbewerb mitzumachen. Dieser Pflicht hat er mit „Gothicians Creed I – Der Pfad der Gerechten“ genüge getan. Und diese Story hat bis jetzt ja durchaus Lob verdient! Denn sie ist ja von Anfang an ziemlich spannend und mit Rätseln gerade so gespickt, deshalb ja auch mein Wunsch, du mögest sie weiterschreiben. Aber – und auf dieser Qualitätsstufe gehen mir so langsam die Begründungen aus – andere Geschichten in dieser Kategorie gefielen mir eben noch besser. Deshalb leider nicht mein absoluter Favorit in diesem Wettbewerb.


    Vor Stonecutter muss man sich beim Story-Wettbewerb immer in Acht nehmen. Die Geschichte des Schwertmeisters muss an dieser Stelle ja wohl nicht neu erzählt werden. Mit „Altes Eisen“ hat er ja nun auch ein neues Eisen (höhö) im Feuer. Mein letzter Kommentar dazu ist zwar auch schon wieder etwas länger her, aber dass Stone schreiben kann, dass er es einfach immer noch drauf hat, das weiß man ja so oder so. Und das zeigt er auch wieder bei dieser Geschichte, deren Grundidee schon wirklich witzig und zuweilen ja sogar auch ein bisschen herzerwärmend ist: Die gealterten Diego und Gorn machen sich auf die Reise... und genauso wie das klingt, ist die Geschichte auch. Gefällt mir bis jetzt also ziemlich gut, und jetzt schmerzt es schon, dass ich dieser Story meine Stimme hier schlicht und ergreifend aufgrund noch stärkerer Konkurrenz nicht geben kann. Schade!


    Es scheint dann doch so zu sein, dass sich die längeren, weiter fortgeschrittenen Geschichten hier wieder einmal durchsetzen. Eine davon ist „Theodizee“ von niemand geringerem als Sir Ewek Emelot. Es ist einfach unglaublich, wie lange der große Trubel um diese Geschichte schon her ist. Gut im Kopf habe ich die Story immer noch, entnahm ich da ja auch ein paar Teile für gewisse parodistische Geschichten. Ein bisschen ist diese Geschichte ja auch eine Hommage an Beliar / Xardas, sodass man an deiner rechtschaffenen Einstellung ja schon zweifeln könnte, wenn du solchen bösen Buben huldigst! Weil du das in dieser Geschichte aber so wortgewandt machst, kann man dir das gerade noch verzeihen. Ich habe Kapitel für Kapitel immer gerne gelesen, keine Frage. Rückblickend gesehen waren diese manchmal dann aber auch etwas schwerfällig – was ja durchaus aber auch Konzept dieser Geschichte war. In sich ist es absolut stimmig, und ich hoffe, ich bringe hier meine Wertschätzung dieses Werks genug zum Ausdruck. Allerdings...


    … muss ich ja auch abwägen, ob ich nicht doch „Die höchste Tugend“ von JüdeX als geeignetere Siegerstory einschätze. Da sind die letzten Posts und Kommentare zwar fast ebenso lange her, und auch diese Geschichte ist ja zuweilen etwas intellektuell angehaucht – aber die Grundkonzeption ist dann doch eine ganz andere. Es ist eben eine klassische Abenteuergeschichte aus dem Hause JüdeX, und das ist natürlich positiv zu verstehen: Station um Station können wir Barthos' Reise verfolgen, die eigentlich nie langweilig wird und einfach zu begeistern weiß. Mehr noch als Barthos selbst aber, und ich denke, das geht vielen anderen hier auch so, ist für mich Femo alias Kendra so der Charakter dieser Geschichte. Das war einfach von vorne bis hinten eine gute Idee, und du bist bei dieser Thematik auch so elegant irgendwelchen Peinlichkeiten oder Plattitüden ausgewichen – finde ich immer noch ganz toll. Auch, weil du das Ganze wirklich so lang aufgezoge hast, klasse! Zweiter starker Charakter, der hängenbleibt, ist Meister Arathus. Das ist dann wieder so jemand in Xardas-Marnier, so eine Person muss eigentlich auch immer in deinen Geschichten auftauchen, aber das ist ja nichts Schlechtes. Zumal ich ihm natürlich keinesfalls seine charakterliche Eigenständigkeit absprechen will! Sonst würde ich seine Erfindung hier ja auch nicht zu loben. Tja, und wenn dann noch zahlreiche scharfe Konkubinen hinzukommen, dann bin ich ja ohnehin schon überzeugt. Aber mal im Ernst: Es braucht schon mehr als ein paar nuttige Frauen, um eine Geschichte vom Formate Ewek auszustechen. Aber: Dieses mehr lieferst du in dieser Geschichte auch – aus oben genannten Gründen. Und dass du das natürlich im gewohnt sicheren, eingängigen Erzählstil verpackst, ja, das ist bei dir ja auch schon von Beginn an eine Selbstverständlichkeit. Diese Geschichte kommt mir alles in allem ein gutes Stück „beweglicher“ vor als „Theodizee“ von Ewek, weshalb ich ihr dann letzten Endes auch mit gutem Gewissen meine Stimme geben kann!



    Aber, lieber JüdeX, bedenke: Als Gegenleistung fordere ich eine baldige Wiederaufnahme der Arbeiten an „Die höchste Tugend“. Sonst lasse ich meine Stimmvergabe ex post für ungültig erklären!

  3. Beiträge anzeigen #3 Zitieren
    Adventurer Avatar von Al Bern
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    Al Bern ist offline
    Von Ajnif gibt es ... ja, was denn? Etwas ohne Titel.
    Ich sehe gelegentliche Tippfehler. Und finde einen Wundheiler vor, der im Schein seiner Ergebnisse direkt als Arzt bezeichnet werden muss. Macht mich neugierig.
    Er stellt sich später als ein alter Bekannter vor, der -- wie ich finde -- etwas zu häufig in die Rolle des mysteriösen, undurchsichtig bis böse wirkenden Ränkespielers gesteckt wird. Trotzdem möchte ich wissen, wer die Frau ist, warum die Männer sich um sie kümmern und was da vor dem Fenster war. Ich weiß aber noch nicht, ob das für meine Stimme genügen wird.

    Stonecutter ist ein Altes Eisen in diesem Forum, aber ich glaube nicht, dass er von sich selbst schreibt.
    Man merkt allerdings, dass ein geübter Autor an der Tastatur saß, die Geschichte lässt sich wunderbar lesen. Die beiden greisen Männer, die ich noch vor der Nennung ihrer Namen zu erkennen geglaubt hatte und recht dabei behielt, sind glaubhaft gealterte Versionen ihrer uns bekannten Persönlichkeiten, denen die Vergangenheit noch zu tief in den morschen Knochen steckt, als dass sie sich mit der Situation anfreunden könnten.
    Du stellst die Welt vierzig Jahre nach den Orkkriegen stark modernisiert dar. Ein Sprung aus dem Mittelalter etwa in die dreißiger oder vierziger unserer Zeit. Nicht übel, und vermutlich zu guten Teilen der Magie zu verdanken. Glaubhaft und lebendig beschrieben. Eine Welt, in der die alten Männer sich ihren neuen Platz offenbar erst schaffen müssen.
    Auf jeden Fall ein Kandidat für meine Stimme.

    Ebenfalls ein altes Eisen des Forums ist Joni Odin von Hassenstein, der uns über Die drei Prüfungen des Königssohnes unterrichtet.
    Das wenige, das bisher steht, liest sich ein bisschen wie ein Märchen und könnte ebenso gut in Kategorie 4 stehen. Leider ist es noch nicht genug, um einen wirklichen Eindruck zu bekommen. Zu wenig, um die Handlung und den Protagonisten kennen zu lernen. Zu wenig, um es zu bewerten.

    Die höchste Tugend von Jünger des Xardas hat für eine unvollendete Geschichte ein ganz schönes Kaliber.
    Der Stil ist wunderbar ausgereift und ich habe nur wenige Fehler entdecken können. Ansonsten makellos geschrieben und das vor einem interessanten Hintergrund.
    Junger Adel, der das Klosterleben kennenlernt. Die Magier sind ein faszinierender Teil der Welt von Gothic, und das Kloster auf Khorinis war immer den Besuch wert. Was du in deiner Geschichte aufbaust und beschreibst, stellt den bescheidenen Bau in den Bergen der Insel völlig in den Schatten. Auch die folgenden Kapitel, in denen die Historie des Reiches derart in die Tiefe gehend behandelt und ergänzt wird, dass die Welt regelrecht neu erfunden wird -- und dabei sehr viel realistischer als in den Spielen -- waren eine absolute Lesefreude.
    Dazu ein Wendepunkt, der überraschend war, meine Annahmen vollkommen in den Wind schlug und großartig ge- und beschrieben war.
    Mich hat selten eine Geschichte so begeistert wie deine.

    Braoin schreibt in dieser Kategorie über Die Schattenlords.
    Ich mag die Darstellung Archols. Ein flammender Anhänger Innos' (no pun intended), der mit Schwert und Eifer bei der Sache ist. Und dabei einen neuen Krieg anzetteln wird. Ich frage mich, wie aus diesem Mann der Schattenlord werden wird, den wir kennen, aber meine Spekulationen werde ich hier nicht ausbreiten.
    Ein weiterer guter Kandidat.

    Von Edelfett ist ein Donnergrollen zu hören. Oder vielmehr zu lesen.
    Ich mag diese Art, die Geschichte zu erzählen. Anstelle der eigentlichen Handlung Dokumente und Zitate, Zeugen der Zeitgeschichte zu präsentieren, aus denen man sich das Wie und Warum des Geschehens selbst zusammenreimen darf/kann/muss. Schade finde ich dabei die eher einheitliche Art, zu schreiben. Dominiques Brief liest sich genau so wie der des Königs, da schwingen keine merklichen Eigenheiten der Charaktere durch. Oder ich erkenne sie nicht.
    Wunderbares Fundament, aus dem leider nicht genug gemacht wurde.

    Mit Gothicians Creed I - Der Pfad der Gerechten scheint sich Harivald an einem Crossover zu versuchen.
    Die Idee hat Potential, und auch wenn bisher nicht allzu viel geschrieben ist und der Bezug zu Gothic denkbar knapp blieb, kann der Stil überzeugen. Aber für eine Stimme reicht das nicht. Aber nur noch nicht - das kann im nächsten Jahr schon anders sein.

    In Theodizee von Sir Ewek Emelot begegnet uns Beliar in zerbrechlicher Menschengestalt.
    Ich mochte die Ironie, mit der du spielst. Ausgerechnet der Gott der Finsternis tapeziert sich seinen eigenen finsteren Tempel also bunt und leuchtet ihn schön aus. Leider fand ich den Klamauk dabei etwas überspitzt, zu sehr ausgereizt. Und dass du einen Xardas pullen musstest, gefiel mir auch nicht so recht. Muss denn jede Geschichte den alten Kauz auftreten lassen, wenn es etwas mystischer wird?
    Trotzdem hat mir auch sein Ränkespiel gefallen. Die Kleinigkeiten, etwa die bewusste Vergrößerung der Barriere als Pyrokars Fehler auszugeben, ohne sonderlich viel daran zu tun, haben gut gewirkt.
    Dazu ist dein Stil wirklich nicht schlecht. Du gehörst in die Reihen der Kandidaten.

    Keine leichte Wahl.
    Aber ich denke, ich muss mich John Irenicus anschließen und für Jünger des Xardas stimmen. Es gab starke Konkurrenz, aber gegen Die höchste Tugend kommt niemand an.

  4. Beiträge anzeigen #4 Zitieren
    Sapere aude  Avatar von Jünger des Xardas
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    Jünger des Xardas ist offline
    Bei den unvollendeten Storys gibt es viel zu viele und vor allem auch viel zu viele gute Kandidaten, um hier eine eindeutige Reihenfolge festzulegen. Ich kommentiere also einfach wie schon bei den Märchen nach der Reihenfolge in der Umfrage, ohne dass eine Wertung dahintersteckt:

    Deswegen kann ich auch bedenkenlos mit Ajnifs titelloser Story anfangen, ohne sie damit zum schlechtesten Teilnehmer zu erklären. Denn das ist sie ganz gewiss nicht! Im Gegenteil, gerade von Neulingen im Storyforum ist man oft ja noch deutlich unsichere erste Versuche gewöhnt. Das hier spielt stilistisch schon ziemlich weit vorne mit. Ajnif scheint besonders auf Charakterzeichnung und auf die Gefühlswelt ihrer Protagonistin viel Wert zu legen, was auch gut gelungen ist.
    Zur Handlung kann man dagegen nur wenig sagen. Aus irgendeinem Grund wurde der Protagonistin ihr Kind gestohlen, sie wurde ziemlich übel zugerichtet und Xardas hat sie gerettet – oder zumindest ihren Körper, denn sie scheint ein wenig unter Gedächtnisverlust zu leiden. Wo das noch alles hinführen soll, ist absolut nicht abzusehen. Ja, selbst ob die Story in wenigen Posts oder erst nach vielen weiteren Threadseiten zu Ende sein wird, kann man im Moment unmöglich bestimmen. Und da haben wir dann auch schon ein Problem: Das was da ist, ist gelungen, aber ich habe das Gefühl, dass die Handlung noch kaum begonnen hat, und das ist immer ein ziemliches Minus in dieser Kategorie gegenüber schon weiter fortgeschrittenen Geschichten.
    Außerdem muss ich sagen, dass mir Xardas’ Darstellung nicht so wirklich gefällt. Dass der hier mal mehr als Wissenschaftler denn als Magier auftritt (seine Behandlungsmethoden scheinen ja recht aufwändig, aber dennoch ganz irdisch und profan gewesen zu sein), in Ordnung. Auch dass Xardas, immerhin ein Kerl, der seit Jahren in einsamen Türmen lebt und die Gesellschaft von Dämonen und Golems der von Menschen vorzieht, nicht der sozialste Typ ist, ist nicht verwunderlich. Ich finde die Idee sogar gut, ihm so, ohne ihm seinen Status als mächtigster Magier, Dämonenbeschwörer usw. zu nehmen, eine glaubhafte Schwäche zu geben, eben, dass er nicht sehr gut mit Menschen umgehen kann und zwischendurch reichlich taktlos ist. Stellenweise geht das vielleicht in dieser Story etwas weit und Xardas ist einfach ein Arschloch, aber okay. Was mich eher stört, ist, dass er zwischendurch einfach dumm wirkt. Das betrifft manche seiner Interaktionen mit seinen beiden Mitbewohnern, aber auch gerade die Fensterszene. Hey, das hier ist Xardas! Der hat ständig mit Außergewöhnlichem und Übernatürlichem zu tun. Der beschwört doch selbst ständig irgendwelche Dämonen, die alle fliegen können. Und der hat nach dem Schläfer geforscht, dessen Existenz alle anderen Magier für unmöglich hielten. Und gerade der sagt jetzt einfach „Nö, erster Stock, da kann nichts vorm Fenster sein!“? Ich weiß nicht…
    Kyle steht auf einem ganz anderen Blatt. Der steht nicht nur charakterlich in großem Kontrast zu Xardas, man fragt sich vor allem auch, was er mit dem eigentlich zu schaffen hat. Kurz hatte ich ja überlegt, ob das der (hier eben nicht) namenlose Held ist, weil seine Beschreibung irgendwie so ein bisschen auf den gepasst hat. Aber ich weiß nicht…
    Wie gesagt, gut geschrieben, weckt auch durchaus das Interesse für das, was noch kommen mag, aber bisher gibt es fast nur offene Fragen und noch keine Aussicht darauf, wo die Geschichte hin will. Daher keine Stimme von mir.




    Dann kommt „Altes Eisen“ von Stone. Ohne langes Drumherumreden: Die Story ist spitze!
    Schon die Grundidee ist natürlich klasse: Unsere Freunde sind in die Jahre gekommen. Und schon das ist wirklich schön dargestellt. Ich denke mal, bei den ganzen Wehwehchen, mit denen die so zu kämpfen haben, spielen auch einige Erfahrungen mit rein, die Stone bei seiner Arbeit so mit alten Leuten gemacht hat. Aber das trägt nur dazu bei, dass das eben alles ziemlich lebensecht wirkt. Ich selbst hätte das z.B. sicher nie so glaubhaft hinbekommen.
    Die ganze Zeit über Hüftprobleme, Rückenschmerzen und Inkontinenz zu hören, wäre aber wohl schnell langweilig geworden, selbst wenn es dabei um unsere (im wahrsten Sinne) alten Freunde geht. Stone wäre nicht einer der besten Autoren dieses Forums, wenn er es dabei bewenden lassen würde. Und so geht es in dieser Story nicht einfach nur um das physische Altwerden. Bei allen körperlichen Problemen haben Diego und Gorn ja eigentlich viel mehr als mit irgendeinem einzelnen, isolierten Leiden mit dem Altwerden an sich zu kämpfen und damit, dass sie sich in dieser neuen Welt, die sich weiterentwickelt hat, wo sie stehengeblieben sind, und sie damit überholt hat, nicht mehr zuhause fühlen. Das ist auch der Punkt, wo bei aller Komik, die ein schwerhöriger Gorn mit sich bringt, die Story ziemlich ernst wird (überhaupt, die Mischung aus lustigen und ernsthaften Stellen ist wirklich außerordentlich gut gelungen!). Zu diesem Gefühl der beiden Freunde passt, dass die Gothicwelt sich wirklich sehr verändert hat. Und neben eher abstrakten und ideellen Veränderungen wie dem Frieden mit den Orks, der Einführung der Demokratie und der Abschaffung der Todesstrafe, gibt es auch ganz greifbare Veränderungen in Form des technischen Fortschritts. Man mag beklagen, dass der unglaubhaft schnell kam, und das ist sicher nicht ganz falsch. Aber ich finde, darüber kann man hinwegsehen, weil diese ganze neue Technik halt noch mehr dazu beiträgt, das Gefühl der beiden Freunde, fremd in dieser Welt zu sein, dem Leser auch wirklich zu vermitteln. Ich denke nicht, dass das genauso stark rüberkäme, wenn die Veränderungen sich auf Frieden und Demokratie beschränken würden, die Welt rein äußerlich aber noch dieselbe wäre. Außerdem kann man ja auch einwenden, dass dieser Fortschritt nur äußerlich dem in unserer Welt gleicht, aber die Entwicklung teilweise ganz andere Wege gegangen ist. Es wäre vielleicht unglaubhaft gewesen, wenn jetzt innerhalb weniger Jahrzehnte die Dampfkraft oder gar Elektrizität entdeckt worden wäre, aber magisches Erz war ja schon bekannt, insofern ist es vielleicht eher vorstellbar, dass jetzt damit Züge betrieben werden. Finde ich auf jeden Fall gut, dass das Ganze so nicht nur etwas Glaubwürdigkeit zurückgewinnt, sondern die Gothicwelt so auch trotz all der Veränderungen eine gewisse Eigenständigkeit gegenüber der unseren bewahrt.
    Aber zurück zu den wunderbar gezeichneten Diego und Gorn. Die machen sich jetzt auf ein letztes große Abenteuer. Worum es da aber genau geht, wird noch ziemlich im Dunkeln gelassen. Irgendwas ist wohl bei Faring versteckt. Und irgendein Versprechen wurde wohl gegeben. Nur wem? Vielleicht dem Helden? Oder Milten? Denn Lester soll ja jetzt auch noch dazu geholt werden (worauf ich mich schon sehr freue ), aber von Milten hört man ja gar nichts, was den traurigen Verdacht nahelegt, dass er schon tot ist. Nun, man wird sehen. Die Stimmung beim Aufbruch ist jedenfalls toll eingefangen. Wie die beiden trotz des Alters, obwohl ihre Rüstungen nicht mehr ganz rostfrei sein mögen, obwohl Gorn seine Axt nicht mehr heben kann und obwohl sie von allen Seiten belächelt werden, doch ein wenig von ihrer alten Kraft wiedergewinnen, kaum dass sie wieder ihre Rüstungen tragen und endlich aufbrechen.
    Schön auch, wie stets auf kleine Details geachtet wird. Mir hat besonders der orkische Verkäufer gefallen. Dass die Orks alte Krieger ehren, passt halt einfach wunderbar in deren Kultur. Es ist aber auch lustig, dass bei allem Gejammere über den Frieden mit den Orks es vielleicht gerade die Orks sind, die Diego und Gorn und der alten Zeit jetzt noch näher stehen als die Menschen bzw. die die beiden noch eher respektieren als ihre Landsleute.
    Man hört es heraus: Die Story hat mich wirklich begeistert. Ich würde ihr auch gerne meine Stimme geben. Aber leider ist eben auch sie gerade erst am Anfang. Klar, das ist die Kategorie der unvollendeten Storys, ich kann einer Story hier nicht vorwerfen, dass sie noch nicht fertig ist. Aber es ist eben etwas ganz anderes, ob eine Story gerade erst angefangen hat, erst in Fahrt kommt und erst langsam allmählich offenbart, wovon sie überhaupt handeln wird, oder ob eine Story schon weit fortgeschritten ist. Also: Schreib bald weiter, dann hast du nächstes Jahr vielleicht eine ziemlich gute Chance auf meine Stimme!



    Ich spare mir jetzt mal die langen Ausführungen darüber, wie toll, unerwartet, fantastisch, passend und großartig es ist, dass der Storyforumsgründer zum Jubiläumswettbewerb sein Comeback feiert (ist es natürlich!) und äußere mich direkt zu Jonis „Die drei Prüfungen des Königssohnes“.
    Die Story war eigentlich für Kategorie 4 gedacht, oder? Das ist ja (ganz im Gegensatz zu den meisten Storys, die dort angemeldet wurden) ganz eindeutig ein Märchen. Es übertrifft an Märchenhaftigkeit sogar noch Laidos Schaum, würde ich sagen. Hier ist es auch der Stil, den man so in keinem anderen Storygenre durchgehen lassen würde, der aber einfach super auf ein Märchen passt. Zusammen mit der ganz eigenen Logik von Märchen, wo man vieles einfach so hinnimmt und wo es eben passieren kann, dass ein König seinen Sohn ganz alleine auf Reisen gehen lässt oder dass jemand mal eben seine Tränen auffängt, weil die ja noch irgendwie nützlich sein könnten.
    Da das Ganze gut geschrieben ist, hätte die Story, wäre sie vollendet worden, in Kategorie 4 gute Chancen auf meine Stimme gehabt, denke ich. Stattdessen steht sie nun in Kategorie 3 und ist – es tut mir leid, dass ich schon wieder mit derselben Begründung kommen muss – einfach zu kurz.



    Braoin punktet mit seiner Story „Die Schattenlords“ bei mir schon allein durch das Szenario. Wer mich kennt, weiß ja, dass ich auf historische Szenarios stehe. Und die Kreuzzüge sind, ganz im Gegensatz zum Varantkrieg, auch noch völlig unverbraucht. Ich wüsste jetzt zumindest keine andere Story, die sich dieses Szenarios bedient. Auch mich selbst hat es, im Gegensatz zu diversen anderen historischen Ereignissen der Gothicwelt nie groß gereizt, vielleicht, weil es zumindest den Informationen nach, die wir haben, eher klassische Fantasykost ist, in der halt irgendwelche Ritter gegen irgendwelche Untoten und Dämonen kämpfen, ohne dass das am Ende irgendwelche großen Auswirkungen hätte. Braoin zeigt aber schon am Anfang, dass auch diese Episode der Gothic-Geschichte durchaus spannend sein kann, wenn man sie nur richtig erzählt! Das Ende ist natürlich mehr oder weniger vorhersehbar: Wir wissen ja alle, dass Archol irgendwann als Schattenlord auf Irdorath rumgammelt, und der Titel der Geschichte ist in dem Zusammenhang ja auch von Anfang an recht klar. Aber wer mich kennt, weiß, dass ich nicht nur eine Schwäche für historische Schinken, sondern auch für Charakter, mit denen es am Ende ziemlich bergab geht, habe… Für mich also ein weiterer Pluspunkt.
    Stilistisch bin ich bei der Story ein bisschen gespalten. Insgesamt ist der Stil gut und das liest sich alles sehr flüssig. Und es wird vor allem auch Wert auf kleine Details gelegt, was immer schön ist. Andererseits fand ich einige Stellen aber auch etwas holprig, gerade den Dialog zwischen Archol und Rhobar am Anfang oder Rhobars Schreiben. Und dann bedient sich die Story noch sehr vieler Klischees. Die Zweifel Rhobars, der seine Bürde sogar abgeben will, und Archol, der ihn wieder aufrichtet, und der nebenbei noch sein bester Freund UND ältester Verbündeter ist (wieso ist dann eigentlich nicht er der oberste Paladin, sondern Dominique?), was natürlich – man ahnt es jetzt schon – seinen Fall noch viel dramatischer machen wird und so. Der schmierige, nicht besonders vertrauenswürdige Magier, der an der Tür lauscht und ein Rivale Archols ist. Archol, der Superkämpfer, die lebende Legende, der große Feldherr, der trotzdem ganz bei seinen Männern ist und mal eben einfachen Rekruten Tipps gibt (und versteh das nicht falsch, ich fand die Idee nett, dass das ausgerechnet Hagen ist; auch wenn es etwas komisch kam, dass Archol ihn dann gleich aufgefordert hat, oberster Paladin zu werden, das war vielleicht ein bisschen zu dick aufgetragen). Die Frau, die sich erst mal weinend in die Arme des starken Mannes schmeißt. Klischees und Tropen sind nichts per se Schlechtes. Und gerade ich bin ja jemand, der die auch gerne und oft bedient, weshalb ich da wohl auch mit meiner Kritik nie zu streng sein sollte. Aber hier treten sie eben in einer ziemlichen Masse auf und werden nicht (zumindest noch nicht) irgendwie umgedeutet, entlarvt oder sonstwie anders als eben als reine Klischees benutzt, was die Story nicht schlecht macht, aber gegenüber der Konkurrenz eben schon ein Minuspunkt ist.
    Immerhin: Der neue Post jetzt bringt ja einen interessanten Aspekt ein: Entweder du hast dich entschieden, dass Paladine doch nicht heiraten dürfen, und Archol hat eine Geliebte, die er zur Tarnung als seine Schwester ausgibt, oder aber die beiden machen hier die Lannister-Twins. Beides dürfte nicht unbedingt innosgefällig sein, kratzt an der Fassade des so perfekten Gottesstreiters und könnte der erste Schritt hin zu Beliar sein.
    Zum Schluss das Unvermeidliche: Die ganze Story ist zu kurz, um hier wirklich eine Chance zu haben.



    „Donnergrollen“ gefällt mir von dem, was ich bisher von Oblomow gelesen habe, mit am besten. Wie schon bei Braoin gilt wohl: Mit so einem historischen Szenario kann man mich immer gut ködern. Und gerade den Varantkrieg finde ich immer wieder spannend (nicht umsonst habe ja auch ich schon über ihn geschrieben). Die Art, wie er hier dargestellt wird, gefällt mir auch sehr gut, entspricht sie doch ziemlich meinen Vorstellungen.
    Eine Geschichte nur durch irgendwelche Schriftstücke zu erzählen, ist mal was anderes. Sicher gewagt und vielleicht auch nicht jedermann’s Sache, aber mir gefällt es gut. Auch die Auswahl der Stücke finde ich sehr gelungen. Wie sich da offizielle Schreiben mit so was Banalem wie einem Soldatenlied oder gar einem Kochrezept abwechseln. Und die einzelnen Schriftstücke sind auch für sich alle sehr gelungen. Ich finde, Oblomow ist hier stilistisch in Höchstform. Jeder Text hat seinen eigenen, passenden Stil. Und jeder, auch die scheinbar völlig unbedeutenden, trägt zur Atmosphäre bei und gibt etwas über die Handlung preis. Sie sind eben wie Puzzleteile, die sich nach und nach zu einem Ganzen zusammenfügen.
    Zu diesem Ganzen, so viel kann man jetzt wohl schon absehen, scheint zu gehören, dass durch den Krieg im Süden die Nordgrenzen vernachlässigt werden, was dann zum Einfall der Orks führen wird. Du gehst für die Datierung des Ersten Orkkriegs nach der älteren Version. Ich bevorzuge die neure, nach der er vor dem Varantkrieg stattgefunden hat, aber da PB da in der Chronologie absoluten Mist gebaut hat, liegt so was wohl wirklich im Ermessen des Autors, und es fügt sich in jedem Fall gut in die Geschichte und ihren Grundton. Die Idee des sinnlosen Krieges, der dann das Reich schwächt und trotz seines Sieges in weiteres Unglück stürzt, ist jedenfalls genau die Art von Geschichte, wie sie mir gefällt.
    Donnergrollen wäre vielleicht ein Kandidat auf meine Stimme, wenn nicht – man ahnt es bereits – die Kürze wäre.



    Ich muss zugeben, Harivalds „Gothicians Creed – Der Pfad der Gerechten“ hat sich mit seinem Titel schon mal nicht gelockt. Allzu offensichtlich ist dessen Herkunft – nur macht „Assassin’s Creed“ halt Sinn, das heißt tatsächlich etwas. Was aber sollte das Kredo des Gothicianers sein? Vielleicht kommt das ja noch raus, aber ich habe den Verdacht, dass das vielleicht auch gar nicht geklärt wird und eben wirklich nur eine unglückliche (und falsch geschriebene, denn im Englischen ist der Apostroph ausnahmsweise nicht mit den Deppen) Übertragen des Originaltitels ist. Nun, und dann hat mich das Ganze auch deshalb nicht angesprochen, weil Assassin’s Creed zwar von der Spielmechanik her ziemlichen Spaß machen kann und auch einige historische Details ganz nett sind, die eigentliche Story, gerade die Rahmenhandlung mit dem ganzen Erinnerungs-, Verschwörungstheorien und Alienquark aber nicht wirklich ernst zu nehmen und zumindest für mich nicht sonderlich interessant ist.
    Aber trotzdem habe ich der Story eine Chance gegeben, und ich muss sagen, sie hat mir dann doch gefallen! Gut, auf den Erinnerungs- und Verschwörungstheorienquark (Aliens gibt’s ja zumindest bisher noch nichts, aber die tauchen ja auch im Original erst später auf) musste ich mich halt einlassen. Und ja, irgendwie kannte ich das halt alles auch schon aus dem Spiel, so neu war da jetzt nichts. Aber andererseits ist es auch keine reine Übertragung der Assassin’s Creed-Story in die Gothicwelt; eins zu eins nacherzählt wird hier nicht: Desmond ist ja vor seiner Entführung längst nicht so heruntergekommen. Eine Lucy-Figur scheint es hier nicht zu geben (Wieso auch? Ich glaube, die Macher wussten selbst nicht so recht, was sie mit der anfangen wollten. Im Nachhinein war deren Rolle ja reichlich sinnlos.). Und als wir dann von der Rahmenhandlung in den Animus wechseln, scheint der Unterschied zu Assassin’s Creed noch größer und beide Geschichten scheinen nur noch lose durch die Grundidee verbunden zu sein – umso bedauerlicher, dass die Story gerade hier abbricht.
    Ob es diesen Test im Animus gebraucht hätte, weiß ich nicht. Das ist ja irgendwie Spielmechanik. Ingame ist klar, dass man auch im Animus alles selber steuert, man will ja ein Spiel spielen und keinen Film schauen. Aber so wirklich Sinn gemacht hat das storytechnisch ja noch nie, denn eigentlich durchlebt man doch die Erinnerungen seines Vorfahren, wie sie eben geschehen sind, warum sollte man da irgendwas steuern und sogar anders handeln können, als es tatsächlich passiert ist? Und weil man beim Lesen eh nicht selber agieren muss, hätte man solche Ungereimtheiten doch gut weglassen können.
    Ansonsten bin ich vor allem gespannt, wie die Verbindung zwischen der Welt außerhalb und der innerhalb des Animus ist. In Assassin’s Creed erlebt man ja reale Erinnerungen aus der realen Vergangenheit. Aber hier bringt einen der Animus in die Gothicwelt. Ich war ja erst davon ausgegangen, dass das Ganze eben in der modernen Gothicwelt spielt, es also wieder nur eine Reise in die Vergangenheit ist, aber das scheint ja unsere Welt zu sein, wenn in der Gothicwelt nicht gerade auch irgendwann ein New York gegründet wurde.
    Zuletzt möchte ich noch anmerken, dass Harivald stilistisch seit seiner Ankunft hier im Forum, die ja noch gar nicht sooo lange zurückliegt, groß Fortschritte gemacht hat und sich die Story sehr flüssig liest! Das ist natürlich ein großer Pluspunkt. Aber am Ende ist da leider das alte Problem mit der Länge… Die Story bricht ja im Grunde da ab, wo sie anfängt, spannend zu werden.





    Bleibt noch „Theodizee“ von Leibniz Sir Ewek Emelot. Dass diese Story einer meiner heimlichen Favoriten im Forum ist, dürfte ja schon länger bekannt sein. Ich glaube sogar, es war auch die erste Geschichte, die ich kommentiert habe. Meinem alten Kommentar habe ich im Grunde nicht viel hinzuzufügen. Ich mag die Grundidee, dass Beliar in menschlicher Gestalt auf der Erde rumläuft. Dass Beliar dann ausgerechnet Xardas ist, ist ja beinahe schon eine logische Konsequenz dieser Idee, war aber dennoch eine tolle Wendung, die mir natürlich auch als altem Xardasfan besonders gut gefallen hat. Dann holt Ewek noch seine übrigen starken Charaktere und Lieblinge wie Alzarah an Bord, liefert uns mit Finkregh einen coolen Antagonisten und lässt seine Figuren dann die meiste Zeit miteinander reden und geistreiche Kommentare austauschen, während sie noch ganz nebenbei an den Strippen der Welt ziehen. Es mag nicht jedermanns Sache sein, dass oft irgendwelche halbphilosophischen Diskurse geführt werden oder die Figuren ständig in irgendeinen subtilen geistigen Schlagabtausch verwickelt sind, während es wenig Action gibt. Aber der Mix aus Intrigen, Witz und Vernünftelein ist genau mein Ding. Ja, es scheint alles ziemlich glatt zu laufen für Beliar. Aber ich find’s trotzdem spannend, denn auch, wenn man immer irgendwie das Gefühl hat, dass er Finkregh total überlegen ist und der wiederum nur zu blöd bzw. hochmütig ist, das zu erkennen, ist es einfach toll, dabei zuzuschauen, wie sich Beliars Plan langsam entwickelt, zu rätseln, was eigentlich das Ziel des Ganzen ist, und ganz nebenbei die Hintergrundgeschichte der Gothicwelt aus einer völlig neuen Perspektive mitzuerleben, die alles auf den Kopf stellt. Das vorerst letzte Kapitel dann, in dem Beliar seinem Gegenspieler einen Kantchrashkurs gibt, finde ich auch heute nach so langer Zeit schon allein deshalb noch toll, weil du da das Pinselohräffchen eingebaut hast Aber Stichwort lange Zeit: Es hat mich ja auch etwas schockiert, noch mal zu sehen, dass das das letzte Kapitel war. Denn wenn ich allein bedenke, wie selten ich in ICQ bin und wie lange es erst recht her ist, dass ich da mit dir gesprochen habe…
    Nun, Theodizee war für mich von Anfang an der klare Favorit, und nachdem ich jetzt die anderen Kandidaten gelesen habe, bin ich nicht überrascht, dass es auch dabei bleibt. Aber ich werde das jetzt einfach mal wie John machen und dir meine Stimme unter der Bedingung geben, dass du die Story endlich mal fortsetzt! Bei mir hat die Masche ja geklappt, also wirst du jetzt gefälligst auch liefern

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