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  1. Beiträge anzeigen #261
    Rat des Orden Innos'  Avatar von Ravenne
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    Ravenne ist offline
    Leicht verwirrt schaute sie Harivald an. Eigentlich hatte sie ihm doch das Bier als Entschuldigung angeboten, nicht andersherum. Sie zuckte mit den Schultern, wischte die Tafel wieder ab und legte sie beiseite, als der Braten kam. Erst das Essen, dann das Gespräch. Normale Menschen sprachen ja - wenn sie Manieren hatten - auch nicht mit vollem Mund. Anschließend spülte sie mit dem Bier nach und schob den Teller beiseite, um sich die Tafel wieder vorzunehmen.

    Eine weitere Runde auf Eure Kosten? Ich dachte, es ginge auf meine, weil ich Euch doch so unsanft angerempelt hatte. Auch wenn Coragon in der Laune für Ordensmitglied-Preiszuschläge zu sein scheint.
    Was für Pläne wollt Ihr denn verwirklichen? Vielleicht kann ich Euch aushelfen und sei es auch nur mit einer Teilsumme.

  2. #262
    Harivald
    Gast
     
    »Ich wollte Euch nicht auf dem Geldbeutel liegen, das ist alles«, wich Harivald aus, nachdem er die Tafel gelesen hatte. »Ich möchte jedenfalls noch ein Bier.«

    Er sah Ravenne direkt in die Augen. Was sah die junge Frau wohl in ihm, dass sie ihm bereitwillig anbot, Geld auszuleihen? Sie kannten sich doch im Grunde überhaupt nicht. Und außerdem bekam Harivald ein schlechtes Gewissen dabei.

    »Euer Angebot ehrt mich, Hauptmann, doch seid unbesorgt! Eine flüssige Quelle hätte ich, Coragon hat sie mir nahegelegt. Aber mehr als ein Bier will ich Euch wirklich nicht schuldig sein. Es sind ja nur läppische 1.000 Goldmünzen... oh!«, stotterte Harivald ertappt.
    Hoffentlich bemerkte Ravenne sein Unbehagen nicht, denn er hatte beschlossen, niemandem von seinen Plänen zu erzählen, sofern es sich vermeiden ließ. Doch was einem als Erstes bei einem Betrag von 1.000 Goldmünzen einfiel, war ja wohl klar.

  3. Beiträge anzeigen #263
    Rat des Orden Innos'  Avatar von Ravenne
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    Ravenne ist offline
    1000 Goldstücke ... das war mal eine Ansage. Vor allem kam ihr diese Summe ziemlich bekannt vor. War sie noch immer willens, ihm etwas dafür auszuborgen? Es barg natürlich ein Risiko, er konnte mit dem Gold abhauen, er konnte das Noviziat abbrechen und aufhören. Wenn er allerdings ehrlich war und blieb, wäre es das Wert, Innos einen neuen potentiellen Feuermagier zur Verfügung zu stellen, einen Diener, einen Gläubigen. Unterstützung. Aber wirklich innosgläubig präsentierte Harivald sich nicht, wenn sie an Anwärter wie Baruch dachte ... schwierige Entscheidung. Sie kannte ihn ja auch gar nicht wirklich und unendlich viel Gold hatte sie nun auch wieder nicht.

    Ein Anwärter zum Novizen des Feuers also, wenn ich richtig liege. Oder ein ziemlich teures Geschäftsansinnen ... seid Ihr Handwerker oder Händler?
    Es fällt tatsächlich nicht allen leicht, die 1000 Goldstücke für den Orden aufzutreiben. Ich traf mal jemanden, der dem Orden ein ganzes Dutzend Schafe zukommen lassen wollte, weil er das Gold nicht aufbringen konnte, aber hoffte, Schafe würden auch genommen, da man ja eh eins abgeben muss. Wenn ich mich recht erinnere, fand der damalige Hauptmann Silohtar diese Idee klasse, und weil ich damals seine Schülerin war, ließ er seinen anderen Untergebenen und mich helfen, die Schafe zusammenzutreiben.

    Ein Bier würde ich auf jeden Fall noch nehmen.

  4. #264
    Harivald
    Gast
     
    »Haha, der Kerl wusste offenbar, was er wollte«, lachte Harivald staunend. »Bei mir bin ich da nicht so sicher.«

    Der Schwarzhaarige wollte in den Orden aufgenommen werden, aber so gläubig war er dann doch nicht. Das erkannte wohl auch Ravenne mit ihren tiefblickenden, braunen Augen, die Harivald an die Farbe von herbstlichem Falllaub erinnerten. Hier würde er nicht weiterkommen, das sah er ein.

    »Nun, ich möchte Euch für den Abend danken, Ravenne und für das Bier. Doch es ist schon spät und ich würde mich gerne zurückziehen. Wenn es Euch auch so ergeht, könnte ich allenfalls noch meine Begleitung bis zu Eurem Wohnheim anbieten. Und über das Gold macht Euch mal keine Gedanken. Ich werde es mir auf anderem Wege beschaffen.«

  5. Beiträge anzeigen #265
    Rat des Orden Innos'  Avatar von Ravenne
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    Ravenne ist offline
    Er war sich nicht sicher ... was dafür sprach, ihn nicht zu bedrängen oder ähnliches. Auch sie überwand eine Fehlinvestition von 1000 Goldstücken nicht leicht, es war ein Test, ob man wirklich entschlossen genug war, in den Orden einzutreten. Je länger man brauchte, um das Geld zu bekommen, desto mehr wurde der Anwärter auf die Probe gestellt, ob sich der Aufwand wirklich lohnte für das, was er sich vom Orden versprach.

    Dann wünsche ich Euch viel Erfolg und die Kraft, eine harte Entscheidung zu treffen, wenn sie notwendig wird.
    Habt Dank für Euer Angebot, aber ich habe meine Unterkunft nicht bei den anderen Mitgliedern des Ordens bezogen, sondern im Handwerkerviertel. Zumal ein Krimineller ziemlich dumm wäre, mich zu überfallen.
    Also, Innos mit Euch und gute Nacht.

  6. Beiträge anzeigen #266
    Schwertmeister Avatar von Braoin
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    Braoin ist offline
    Die Marktschenke war weitestgehend wieder hergerichtet und Coragon war wieder bereit, Bier auszuschenken und Essen auszugeben. Sein Stimmung war nach wie vor miserabel und Braoin meinte sogar einmal gesehen zu haben, wie er in das Bier eines Mitglieds der Stadtwache gespuckt hatte. Wenigstens musste der Bauer nun nicht mehr auf den Markt, um die überteuerten Waren dort zu kaufen, auch, wenn die Preise in dem Geschäft, wo er schließlich gekauft hatte, annehmbar gewesen waren. Die Pest brachte es eben mit sich, dass Nahrungsknappheit herrschte und das trieb die Preise in die Höhe.

    Nach dem Mittagsmahl wollte der Witwer sich auf den Weg zu Meister Icarion machen, der sicherlich erfreut über sein helfendes Paar Hände sein würde. Die Aussicht darauf, sich nützlich zu machen, wurde allerdings vom Wetter getrübt. Bindfädenartig tropfte das Wasser vom Himmel und bildete Pfützen auf dem Boden, deren Tiefe man kaum einschätzen konnte. Es mochte sein, dass man in der einen knietief in einem Schlagloch einsank, während eine andere lediglich die Sohle der Stiefel befeuchtete.

    Trotz des Regens war es warm und so war es dem älteren Mann nicht ganz zuwider, vor die Tür der Taverne zu treten. Er zog seinen Hut tiefer ins Gesicht und versuchte tiefer in seine Kleidung zu rutschen, wie eine Schildkröte, die sich in ihren Panzer zurückzog. In diesem Zusammenhang fiel Braoin auf, dass er die Schildkrötensuppe unbedingt einmal probieren wollte, doch war er seit seiner Einquartierung in der Taverne jeden Tag bei der Moleratkeule geblieben, da es das günstigste Gericht war, dass der Wirt anzubieten hatte.

    Durchnässt, aber nicht schlechter Dinge erreichte der Bauer die Unterkunft Meister Icarions‘. Die feuchten Fußabdrücke und kleinen Pfützen auf dem steinernen Boden verrieten die Richtung, aus der er gekommen war und als er an die Tür klopfte, hinterließ er auch dort einige Tropfen. Er schaute ihnen bei ihrem Rennen gen Boden zu, während er darauf wartete, dass sich die Tür öffnete, oder aber ein Zeichen zu hören war, dass er eintreten durfte.

  7. #267
    Harivald
    Gast
     
    Natürlich hatte Harivald wieder kaum geschlafen. Zwar war er nicht wie sonst von komischen Träumen heimgesucht worden, aber geschafft war der Arbeitslose trotzdem.

    Harivald wollte auf direktem Wege zu der Geldquelle, die Coragon ihm vorgeschlagen hatte. Er wusste, dass die Kontaktperson als Händler neu in Thorniara war, also selbst nicht von hier stammte. Den Name hingegen hatte Coragan nicht verraten.


    Nach einem kurzen Spaziergang zum Händlerviertel sah Harivald sich sorgfältig um. Doch er konnte beim besten Willen nicht voraussehen, in welchem der vielen Häuser seine Geldquelle saß und mit einem gewinnenden Lächeln Abrechnungen durchging.
    Als er einen Passanten erblickte, wechselte Harivald schnell die Straßenseite und sprach diesen an.
    »Entschuldigt die Störung, aber ich würde gerne wissen, ob hier vor Kurzem ein neuer Händler im Viertel eingezogen ist.«
    »In der Tat. Vor einigen Tagen, ist noch gar nicht so lange her«, antwortete der Mann freundlich.
    »Wisst Ihr, in welchem Haus er lebt?«
    »Gleich da vorn.« Mit der Rechten wies der Passant auf ein großes Gebäude vor ihnen.

    Harivald bedankte sich und betrat gemächlich die Wohnung des Händlers. Auch hier ließ kein Schild oder Derartiges auf seinen Namen schließen, doch Harivald nahm an, dass er den Eigentümer eher im Erdgeschoss finden würde, da dies praktischer für den Kunden wäre. Und tatsächlich schloss seine Suche kurze Zeit später mit dem Antreffen eines Mannes ab, den Harivald bereits kannte: Maximuss.

  8. Beiträge anzeigen #268
    Burggraf von Verdistis  Avatar von Maximus
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    Maximus ist offline
    Der Großhändler stand wie so oft hinter seiner großen Theke und las ein Buch. Sein Geschäft hatte er erst vor Kurzem eröffnet und so fehlte es noch an Kunden, die ihren Bedarf bei Maximuss deckten. Je mehr Tage vergingen, desto klarer wurde es dem ergrauten Grafen. Er musste am Marktplatz präsent sein, um neue Kunden zu gewinnen. Denn das Händler- und Handwerkerviertel konnte nicht mit dem geschäftigen Treiben auf dem Marktplatz mithalten.

    Auch Bragan, die Leibwache des Grafen, hatte nichts zu tun. Er saß am runden Tisch im Erdgeschoss und säuberte die alte Klinge. Es sind bereits zu viele Monde vergangen, als die Klinge das letzte Mal zum Einsatz kam. Die ersten Anzeichen von Flugrost waren bereits zu sehen.

    Doch dann öffnete sich die Tür. Maximuss erblickte einen älteren Mann mit schwarzen Haaren. Sein Gesicht war vom Leben gezeichnet und seine Kleidung wirkte nur noch dem Hafenviertel würdig. Der Graf seufzte, schließlich war er Großhändler und pflegte überdies den Kontakt zu wohlhabenden Bewohnern dieser Insel. Männer und Frauen in einfachen Gewändern, mit wenigen Goldmünzen in der Tasche und einer demzufolge geringen Kaufkraft konnte er als Kunden nicht gebrauchen. Doch er wusste, dass es gerade die einfachen Bürger waren, die ihm zur Bekanntheit verhelfen konnten und so richtete sich der Großhändler auf und begrüßte den potentiellen Kunden: "Seid gegrüßt, ich bin Graf Maximuss von Verdistis IV., Großhändler der Händlergilde und ehrenwerter Bürger dieser Stadt. Was ist Euer Begehr?"

  9. #269
    Harivald
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    Harivald zog es vor, es zur Begrüßung bei einem knappen Kopfnicken zu belassen. Dabei registrierte er auch den breitschultrigen Mann abseits von Maximuss' Schreibtisch. So beiläufig, wie er seine Klinge im Haus des Händlers schärfte, vermutete Harivald, dass es sich dabei um eine Art Leibwächter handeln musste und so war der Gast gewarnt.

    »Guten Tag, Maximuss! Scheinbar erinnert Ihr Euch nicht mehr so gut, wie ich, dabei ist es doch mein Gedächtnis, das lädiert ist.«
    Die Züge des Händlers entspannten sich allmählich und so fuhr Harivald fort.
    »Der Zug ins Weißaugengebirge. Der Steinbruch, die Echsenmenschen. Ich bin auch dabei gewesen, dass könnt Ihr doch unmöglich vergessen haben.«

    Anschließend wies der Schwarzhaarige auf einen gut gepolsterten Sessel, der trostlos an der getäfelten Wand lehnte.
    »Darf ich? Mein Ansinnen ist nämlich ein kompliziertes und schon gar nicht gewöhnliches. Auch etwas zu trinken wäre nicht übel.«

  10. Beiträge anzeigen #270
    Burggraf von Verdistis  Avatar von Maximus
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Maximus ist offline
    Der potentielle Kunde entpuppte sich als einer der Männer, die vor einiger Zeit den Konvoi zum Steinbruch begleitet hatten. Der Großhändler hingegen konnte sich nicht mehr an jene Gesichter erinnern, denen er gönnerhaft seine Verpflegung am Lagerfeuer angeboten hatte. Harivald, so hatte sich der ältere Herr vorgestellt, nahm wie selbstverständlich auf einen alten Sessel im Ladenbereich Platz. Es war der Sessel für einen gutbetuchten Kunden aus dem Reichenviertel, den Maximuss in den nächsten Tagen ausliefern wollte. Einst stand der Sessel in der Kajüte seiner Handelskogge, doch dem Großhändler gefiel die Schnitzereien des edlen Stückes nicht mehr.

    Der Blick des Großhändlers war leicht von Missgefallen geprägt, als Harivald nach etwas zu Trinken verlangte. "Etwas zu Trinken? Selbstverständlich. Ich habe günstigen Wein im Angebot. 25 Goldmünzen die Flasche, soll ich eine holen?" Doch der Schwarzhaarige lehnte mit einer Handbewegung ab. Natürlich wusste Maximuss, dass der sich selbst eingeladene Gast nicht für eine nette Geste bezahlen wollte aber dem Großhändler war gerade nicht nach einer netten Geste und erst recht nicht für einen Mann, der glaubte bei einem guten Freund zu sein.

    "Also gut, kein Wein also. Weswegen seid Ihr zu mir gekommen? Ich bin der Großhändler der Händlergilde und kein Wirt einer Marktschänke. Wenn es Euch nach Speis und Trank gelüstet, dann ist die hiesige Gaststätte eher für Eure Bedürfnisse geeignet."

  11. #271
    Harivald
    Gast
     
    »Aber der Wirt der Schänke, Coragon, dürfte Euch wohl bekannt sein«, warf Harivald stirnrunzelnd ein, während er krampfhaft versuchte, seine Meinung über die Arroganz des Händler auszublenden. »Immerhin hat er Euch empfohlen.«
    Die Miene Maximuss' verriet darauf keine Reaktion. Daraus schloss Harivald, dass er richtig gelegen hatte.
    »Nun, mir liegt wenig daran, die Umstände dieser Verbindung herauszufinden, hingegen reizt mich euer Angebot. Und damit meine ich nicht, was Ihr tagtäglich den Augen der Öffentlichkeit offenbart.«

    Maximuss betrachtete seinen Gast immer noch misstrauisch und faltete abwartend die Hände. Harivald räusperte sich. Er hätte jetzt wirklich sein Amulett für einen Krug Bier gegeben, aber bestimmt für keinen aus Maximuss' Besitz.
    »Worauf ich hinaus will«, fuhr der Besucher fort, »Ist ein Darlehen von 1.000 Goldmünzen.«

    Die Summe hing schwer über den Köpfen der Verhandelnden und Harivald beschloss unsicher, die Worte lieber erst mal auf Maximuss einwirken zu lassen, um seine Reaktion einschätzen zu können. Dann würde er konkreter werden.

  12. Beiträge anzeigen #272
    Burggraf von Verdistis  Avatar von Maximus
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    Noch immer saß Harivald auf dem alten, reich verzierten Holzsessel und schilderte seine Beweggründe für einen Besuch. Der Wirt der Marktschänke hatte den Großhändler empfohlen und Harivald wollte nichts geringeres als einen Kredit über 1.000 Goldmünzen. Maximuss vergab gerne Kredite. Meist brauchte er das Gold nicht für die Investitionen seiner Aufträge und die zusätzlichen Zinseinnahmen war ein lukratives Geschäft. Doch die Vergabe eines Kredites war auch immer mit Risiken verbunden. Sein Gegenüber machte nicht den Eindruck, als würde er die Summe jemals wieder zurückzahlen können und nach der Kleidung hin zu urteilen, hatte er auch keine Sicherheiten.

    Noch immer stand der Graf hinter der Theke. Für gewöhnlich setzte er sich mit einem Interessenten an den großen runden Tisch. "1.000 Goldmünzen sind in Zeiten des Krieges eine wahrhaft große Summe und für einen Mann Eures Schlages sicherlich ein Vermögen. Sagt mir, warum sollte ich Euch einen so hohen Kredit geben? Welche Sicherheiten könnt Ihr mir anbieten? Wofür benötigt das Gold und warum seid Ihr ausgerechnet zu mir gekommen?" Einen Moment lang hielt Maximuss inne, bevor er erneut das Wort erhob: "Ich bin mir sicher, dass es in dieser Stadt noch andere Kreditgeber gibt und Euch muss doch bewusst sein, dass ich als Graf sicherlich nicht der preiswerteste bin."

    Der Großhändler wollte die Reaktion seines Gegenübers abwarten und dann entscheiden, ob er sich mit dem Wunsch tatsächlich auseinandersetzen sollte oder nicht. Zumindest war die Kreditsumme es wert, sich mit dem Wunsch näher auseinanderzusetzen.

  13. Beiträge anzeigen #273
    Veteran Avatar von Die Feuermagier
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Die Feuermagier ist offline
    Müde rieb sich Icarion seine Augen und murrte leise und angestrengt. Die letzte Nacht hatte ihn fast schlaflos gelassen und das obwohl ein Regenschauer für Abkühlung gesorgt hatte. Nichtsdestotrotz schlief er in letzter Zeit nur ausgesprochen schlecht und auch wenn er sich vor seinen Novizen und Adlati niemals eine Blöße zeigen würde, könnte er vielleicht Neoras fragen, ob er nicht eine Kleinigkeit für ihn Zusammenbrauen könnte. Bei Gelegenheit würde er dies tun, das nahm sich der Magier fest vor.

    Gerade wollter er sich ein Buch aus seinem Regal holen, um ein wenig Zerstreuung zu finden, als es an seine Tür klopfte. Kurz fuhr der Gelehrte sich durch Haar und Bart sowie seine Robe, damit er vorzeigbar war und sprach nach einem Räuspern ein lautes "Herein". Mit den Händen hinter dem Rücken und einem strengen Blick wandte er sich zur Tür und sah den Mann namens Braoin, den er vor einigen Tagen gesagt hatte, er solle sich nützlich machen. Mit einem raschen Blick musterte Icarion sein Gegenüber und dessen nassen Kleider, bei deren Anblick er die Nase rümpfte.

    "Moment! Du trägst mir ja die ganze Suppe rein. Reden wir vor der Tür.", mäkelte der Magier und begab sich mit dem Bauern nach draußen.

    "Ich hörte bereits, dass du bei Ruthen gute Arbeit geleistet hast. Er hat dich gelobt, aber es ist nicht die schwerste Aufgabe ihn von einem zu überzeugen. Man verliert ein paar Worte über Pflanzen oder Schmetterlinge und schon fängt ein ellenlanger Diskus über die Natur an sich an...", sprach er und rollte dabei genervt die Augen.

    "Trotzdem hast du dich nützlich gemacht. Reichen tut das allerdings noch lange nicht. Du wirst dich noch bei anderen Magiern hilfsbereit zeigen müssen. Ich kann dir nicht genau sagen, wer noch alles etwas zu tun hat, das musst du selbst herausfinden. Sie kommen ja nicht alle zu mir mit ihrem Kram...Zum Glück! Ich habe mit den faulen Novizen und Adlati schon genug am Hals.", blaffte Icarion und merkte selbst, dass er unnötig viele Worte für Quengelei verschwendete. Er konnte es absolut nicht leiden, wenn andere Menschen ihm ein Ohr über ihre Probleme abkauten, doch umso mehr störte es ihn, wenn er dieses Verhalten bei sich selbst entdeckte. Er schob es innerlich auf den Schlafmangel und die daraus resultierende Unausgeglichenheit.

    "Aber gut, jetzt wo du schon mal hier bist, kannst du auch was erledigen.", sagte er und ließ dem Bauern keine Zeit zur Antwort, sondern verschwand kurz in seiner Kammer. Er griff sich einen Zettel und mit flinken Fingern kritzelte er eine paar Sätze darauf, in denen er um ein leichtes Schlafmittel bat. Nach wenigen Augenblicken stand er auch schon wieder draußen bei Braoin und überreichte ihm das gefaltete Stück Papier.

    "Bringe das zu Neoras. Bei der Gelegenheit kannst du ihm ja auch deine Dienste anbieten, auch wenn ich bezweifle, dass er für einen Landarbeiter etwas zu tun hat...Na hopp hopp oder hast du noch was zu sagen?"
    Grimbar

  14. #274
    Harivald
    Gast
     
    Laut seufzend fuhr sich Harivald durch seine schwarze Mähne. Maximuss war ein unerbittlicher Feilscher, zweifellos ein Grund für seine hohe Stellung in der Händlergilde. Somit setzte Harivald seine einzige Chance auf die Flucht nach vorne. Er musste mit offenen Karten spielen, ehe sein Gegenüber das Interesse verlor.

    »Was ich will, ist schnell erklärt. Wie Ihr vielleicht wisst, ist es seit Langem der Brauch im Kloster Innos', einem Anwärter 1.000 Goldmünzen und ein Schaf als Zeichen seines guten Willens abzunehmen. In dem Falle wäre ich so ein Anwärter, doch bietet sich mir keine schnellere Möglichkeit an Geld zu kommen, als ein Kredit. Warum ich mich nun an Euch wende, ist im Grunde genommen Zufall. Wie bereits gesagt, machte erst Coragon mich auf diese Option aufmerksam und der Umstand, dass wir uns ja keine Unbekannten sind, erleichterte mir den Weg zu eurem Heim.«

    Das alles war Harivald mühelos von den Lippen genommen, doch was er jetzt sagen musste, erforderte seine ganze Besonnenheit und seinen Mut.
    »Was meine Zuverlässigkeit angeht, so kann ich Euch mit Sicherheit nicht zufriedenstellen. Zumindest denke ich so, denn außer meinen Klamotten am Leib habe ich nichts vorzuweisen. Doch ich kann Euch beruhigen: Mein Lohn für die Teilnahme an der Expedition steht noch aus und den Rest würde ich leicht zusammenkratzen.«

    Erleichtert über seine Ehrlichkeit hoffte Harivald nun auf die Menschenfreundlichkeit in Maximuss' Herzen.
    »Ich bitte Euch, Maximuss!«, sprach Harivald mit fester, aber nicht zu bettelnder Stimme. »Den Oberen im Orden würde natürlich nicht entgehen, wer entscheidenden Anteil an der Aufnahme eines neuen Diener Innos' hatte. Ihr könnt im Grunde nichts verlieren.«

  15. Beiträge anzeigen #275
    Burggraf von Verdistis  Avatar von Maximus
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Maximus ist offline
    Ein Anwärter der Kirche war zu ihm gekommen, um den Tribut durch einen Kredit bezahlen zu können. Zu allem Überfluss konnte Harivald noch nicht einmal eine Sicherheit anbieten und doch hörte Maximuss die Worte mit Bedacht. Einen Moment lang kehrte Stille in den kleinen Laden ein, bevor der Großhändler seine Stimme erhob: "Ihr wollt Euch also in den Dienst der Kirche stellen und verlangt von mir, Euren Tribut zu zahlen. Dafür bietet Ihr mir nur Euer Wort als Sicherheit. Wisst Ihr, viele Männer kamen zu mir und wollten Gold haben. Sie konnten ihre Familie nicht mehr ernähren, hatten Schulden bei fragwürdigen Gestalten der Unterwelt oder konnten die Medizin der hiesigen Heiler nicht bezahlen. Viele von ihnen habe ich abgewiesen und wusste, dass dies vielleicht ihr Untergang sein könnte."

    Der Graf machte eine kurze Pause, um seinen Worten mehr Eindruck zu verleihen. "Ihr kommt zu mir, nicht um Euren Hunger zu lindern oder um Euch dringend benötigte Medizin leisten zu können. Ihr wollt Gold von mir, um es wenig später der Kirche zu spenden. Eine Kirche die ihre fanatischen Paladine oft in Schlachtzüge geführt hatte, von denen sie nie zurückgekehrt sind. Warum glaubt Ihr ernsthaft, dass ich Euch helfe?"

    Die Frage bedürfte keiner Antwort und zu fuhr Maximuss fort: "Doch Ihr habt Glück. Ihr sollt Euer Gold bekommen und Ihr dürft es mir sogar zinsfrei zurückzahlen. Von Euch verlange ich lediglich einen Gefallen. Sobald Ihr Mitglied der Kirche seid und uneingeschränkten Zugang zur Bibliothek im Tempelviertel habt, komme ich auf die Angelegenheit zu sprechen." Erneut machte der Großhändler eine Pause, schaute auf ein Pergament und fuhr fort: "Die Rückzahlung des Kredites erwarte ich innerhalb von einem Monat... seit Ihr damit einverstanden!?"

  16. #276
    Harivald
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    »Natürlich«, stimmte Harivald eilig zu. »Es war mir eine ausgesprochene Freude, mit Euch Geschäfte zu machen, Maximuss. Innos schütze Euer Haus und halte seine gerechte Hand über all Eure Transaktionen.«

    Die letzten Worte sollten eine spöttische Anspielung auf Maximuss' Äußerungen bezüglich der Kirche sein sollen. Allerdings lag Harivald wenig daran, sich im letzten Moment noch der Gunst des grauhaarigen Händlers zu entziehen, zudem war er ihm auch wirklich dankbar für das Darlehen. Von daher lag in dem ausgesprochenen Segen auch ein Körnchen Wahrheit.

    »Ihr gebt mir das Geld -Jetzt!- und im Gegenzug komme ich nochmal auf Euch zurück, wenn ich Zugang zur Bibliothek habe«, ging Harivald sicherheitshalber die besprochenen Fakten durch. »Ich darf bitten?«, fügte er mit ausgestreckter Hand hinzu.

  17. Beiträge anzeigen #277
    Burggraf von Verdistis  Avatar von Maximus
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    Maximus ist offline
    Harivald war mit den Bedingungen des Großhändlers einverstanden und wollte das Gold unverzüglich haben. "Wartet hier!" sagte Maximuss als er in Richtung der Treppe ging. Er stieg die Treppe empor, ging in sein Arbeitszimmer und öffnete eine der Truhen. Neben einem großen Buch befanden sich darin auch mehrere Geldbeutel, die Maximuss mit Bedacht herausnahm und abzählte. Wenig später ging er wieder zurück nach unten und legte die Beutel auf den Tisch. "1.000 Goldmünzen, wie vereinbart."

    Der Schwarzhaarige nahm das Gold an sich und bedankte sich. "Und vergesst nicht... kommt zu mir, sobald Ihr Zugang zur Bibliothek habt. Ich möchte ungern meinen treuen Gardisten zu Euch schicken." Harivald nickte und verließ sodann das Geschäft. Er schien nicht nur erleichtert zu sein, den Kredit tatsächlich bekommen zu haben. Er war offenbar auch froh, den Laden nun endlich wieder verlassen zu können.

    Der Großhändler hingegen setzte sich zufrieden zu Bragan an den runden Tisch, lehnte sich zurück und sagte dann: "Siehst du... ein kleines Trinkgeld hier, etwas Bestechung dort und ich bekomme alles was ich will. Dieser Harivald wird mir bald Zugang zur Bibliothek gewähren und das, obwohl ich mich niemals in den Dienst der Kirche stellen werde." Maximuss lachte und war zuversichtlich, dass das Geschäft seinem Zweck erfüllen würde. Bragan hätte es hingegen wohl eher besser gefunden, wenn er die schwarzhaarige Gestalt aus dem Laden hätte jagen können. So konnte er das grobe Schwert aus dem Alten Lager schon wieder nicht einsetzen.

  18. #278
    Harivald
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    Freudestrahlend verließ Harivald das Haus des Händlers. Maximuss' Stimmungswechsel am Ende ihrer Unterredung hatte ihn doch gehörig aus der Fassung gebracht, aber vermutlich war dem Kreditgeber schon die ganze Zeit klar gewesen, dass er Harivald das Geld leihen würde. Das ganze Vorgeplänkel hatte lediglich dazu gedient, ihm auf den Zahn zu fühlen. Psychotricks. Und der Betroffene musste sagen, dass sie erstaunlich wirkungsvoll waren. Harivald schien fest entschlossen, die einzige Bedingung Maximuss' einzuhalten. Und natürlich die Summe rechtzeitig zurückzahlen.
    Was im Moment aber viel wichtiger war: Er brauchte ein Schaf und die wuchsen nicht auf Bäumen oder wurden von profitgierigen Kapitalisten verliehen. Harivald beschloss, dazu den Wirt der Taverne zu befragen.


    In der Marktschänke angekommen, traf er Coragaon gerade dabei an, wie dieser ein leeres Bierfass auswechselte.
    »Die Kundschaft geht nicht aus, was?«, begrüßte Harivald den Mann lachend.
    »Allerdings«, antwortete Coragon ächzend und entdeckte dann Harivalds prall gefüllten Lederbeutel. »Du warst bei Maximuss, wie ich sehe. Und wie war er so?«
    »Reden wir nicht darüber. Ich hab das Geld, das ist alles, was zählt. Allerdings brauche ich noch ein Schaf. Weißt du wo ich eins bekomme?«
    Mit einem letzten Kraftakt setzte Coragon das schwere Fass in seine Halterung und spendierte Harivald das erste gezapfte Bier.
    »Es gibt natürlich einige Bauern in der Nähe«, antwortete er schließlich. »Allerdings sind diese so arm, dass ich mir schwerlich vorstellen kann, dass sie sich freiwillig von einem ihrer Tiere trennen. Da müsstest du schon schwere Überzeugungsarbeit leisten.«
    »Hm«, machte Harivald und leerte seinen Krug. »Ein Besuch könnte sicher nicht schaden. Morgen früh breche ich auf.«

  19. Beiträge anzeigen #279
    Kämpfer Avatar von Die Bürger
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    Die Bürger ist offline
    Die Sonne war erst vor einigen Stunden aufgegangen, da arbeitete bereits einer der Verwalter unermüdlich. Er verglich einige Listen miteinander und schaute dann immer wieder in ein großes, bereits in die Jahre gekommenes Buch. Er runzelte die Stirn und fand nur schwerlich die Hinweise, die er bereits seit dem Morgengrauen suchte.

    Vor einigen Wochen hatte er einem arroganten Händler eine Reichsbürgerurkunde ausgestellt. Es war der Name und seine Rüstung, die ihn stutzig gemacht hatten. Auch die stumme Begleitung trug eine Rüstung, wie sie einst im Minental üblich war. Hatte es Thorniara mit zwei Gesetzeslosen zu tun, von denen er einen sogar die Reichsbürgerurkunde ausgestellt hatte? Unvorstellbar war dieser Gedanke für den strebsamen Verwalter.

    "Dieses Buch bringt mich nicht weiter!" sagte der Verwalter verägert. Hatte er doch gehofft, das Buch aus dem Archiv würde ihm Aufschluss darüber geben, ob der Händler tatsächlich zur Zwangsarbeit in der Minenkolonie verurteilt wurde oder nicht. Der Verwalter suchte auf seinem Schreibtisch hektisch nach einem leeren Pergament und als er eines gefunden hatte, fing er sofort zu schreiben an. Es war eine Nachricht für die Statthalter in Vengard. Sie sollten Kopien der Gefangenenlisten zu Zeiten der Minenkolonie erstellen. Nur so konnte herausgefunden werden, ob der Verdacht tatsächlich begründet war.

    Maximuss

  20. #280
    Harivald
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    Am nächsten Tag verließ Harivald die Stadt Richtung Süden, wo die meisten der vorgelagerten Dörfer zu finden seien, so hatte ihm die freundliche Torwache zumindest Auskunft gegeben. Sein Geldbeutel lag sicher versteckt in einem leeren Fass aus der Marktschänke. Harivald wusste, dass Coragon seine Fässer in einer Abstellkammer sammelte und so war der Schwarzhaarige nach des Wirtes Feierabend in den Raum geschlichen und hatte den Goldvorrat dort deponiert. Keiner würde an dem Ort suchen.

    Harivald richtete seinen Blick in die Ferne. Er meinte, am Horizont schon die ersten Bauernhäuser ausmachen zu können. Die Sonne schien gelegentlich auf die darunterliegende Landschaft, doch ab und zu wurde sie noch von einer weißen Wolke verdeckt. Nichtsdestotrotz hatte der Wanderer noch einem weiten Weg vor sich, mindestens eine halbe Tagesreise. Also genoss Harivald die frische Luft, das Alleinsein und steckte sich einen Grashalm zwischen die Zähne. Er nahm sich fest vor, noch heute diesen Weg mit vier weiteren Beinen zurückzulaufen.

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