Umfrageergebnis anzeigen: Für den Fall eures Todes: Seid ihr Organspender? (Einverständnis möglich ab 16)
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Ich bin Organspender und spende alle Organe.
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Ich bin Organspender und spende einige Organe.
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Ich bin kein Organspender und will auch keiner sein.
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Ich hätte nichts dagegen, bin aber noch zu jung (<16) oder darf nicht (z. B. aus gesundheitichen Gründen).
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Ich hätte nichts dagegen und bin aus anderen Gründen keiner (wie funktioniert das überhaupt? etc.)
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Zitat von juke*
habe ich schon offenbar etwas genauer
http://www.aerztezeitung.de/politik_...problemen.html
die natürlich darauf dann so eine Stellungnahme abgibt
http://www.aerzteblatt.de/nachrichte...eneralverdacht
50 Fälle die bekannt geworden sind sind 50 Fälle zu viel und ich möchte als Jurist nicht wissen wie gross das Dunkelfeld ist. In der Regel tauchen nur ca 10% der Fehler tatsächlich auf. Sonst fänden derartige Fälle auch wohl kaum bis in die zitierten Bundestagsdrucksachen hinauf Erwähnung und wären Gegenstand von Bundestagsanhörungen. Also wer faselt?
Geändert von Harvald (10.06.2014 um 14:52 Uhr)
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Zitat von Harvald
habe ich schon offenbar etwas genauer als von interessierter Seite
dann verstehe ich nicht, warum du eben so etwas von dir gibst:
Tiefere Hirnbereiche lassen sich durch das EEG nicht erfassen und andere Erkenntnismöglichkeiten haben wir nicht..
vielleicht hilft es dir, dich zusätzlich mit den möglichkeiten der entsprechenden untersuchungen, sowie mit grundlegender neurophysiologie auseinanderzusetzen.
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Zitat von juke*
dann verstehe ich nicht, warum du eben so etwas von dir gibst:
vielleicht hilft es dir, dich zusätzlich mit den möglichkeiten der entsprechenden untersuchungen, sowie mit grundlegender neurophysiologie auseinanderzusetzen.
ok dann hier Seite 5
http://www.faz.net/aktuell/wissen/fa...-12039977.html
auch nicht gerade als Revolverblatt bekannt. 50 dokumentierte Fälle in 3 Jahren bei gerade mal 3000 Organentnahmen finde ich ehrlich gesagt sehr erschreckend. Das ist mehr als 1% Fehlleistungen.
Geändert von Harvald (10.06.2014 um 14:21 Uhr)
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So ist z.B. ein EEG bei uns nicht vorgeschrieben, aber es würde die Diagnostik auch nur unwesentlich erweitern, da es nur bis zu 3mm unter die Schädeldecke reicht, also tiefere Regionen des Gehirns gar nicht erreicht. (Renate Simon (-simon-) , faz.net., 17.01.2013 17:06 Uhr
wenn ich sowas schon lese, weiß ich ehrlich gesagt nicht, was ich sagen soll. da sitzt offensichtlich kein wissenschaftsjournalist dran, sondern jemand, der von tuten und blasen keine ahnung hat und erst recht nicht davon, was evozierte potentiale sind und wie sie funktionieren.
ich finde fehler, die rund um das thema organtransplantation passieren auch höchst bedauerlich. aber die möglichkeiten einen hirntod einwandfrei zu diagnostizieren existieren.
der sache zuträglich ist es da natürlich nicht, wenn man, wie frau simon, keine ahnung von dem thema hat, über das man schreibt.
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Zitat von juke*
wenn ich sowas schon lese, weiß ich ehrlich gesagt nicht, was ich sagen soll. da sitzt offensichtlich kein wissenschaftsjournalist dran, sondern jemand, der von tuten und blasen keine ahnung hat und erst recht nicht davon, was evozierte potentiale sind und wie sie funktionieren.
ich finde fehler, die rund um das thema organtransplantation passieren auch höchst bedauerlich. aber die möglichkeiten einen hirntod einwandfrei zu diagnostizieren existieren.
der sache zuträglich ist es da natürlich nicht, wenn man, wie frau simon, keine ahnung von dem thema hat, über das man schreibt.
Mag sein, aber selbst wenn dieses Argument nicht greift, bleiben alle anderen, zumindest für meine Person bestehen. Die fast 2% Fehlleistungen, möglicherweise weil die Ärzte in der Situation überfordert sind, persönliche Fehlleistungen aus dem gleichen Gründen im Umgang mit den Hinterbiebenen, die Bestechungsfälle und grundsätzlich der finanzielle Hintergrund hinter dem Medizinbetrieb heute.
Ich finde es zutiefst beschämend für die Ärzteschaft und die Politik und unmoralisch, wenn versucht wird eine Art Druck auf jederman aufzubauen, denn festzustellen ist, eine moralische Verpflichtung zur Organspende, wie man uns teilweise glauben machen will, kann ich zumindest nirgendwo erkennen. Wenn, dann ist es ein Geschenk, das jemand einem anderen macht, aus freiem unbeeinflusstem Willen und wenn jemand nichts verschenken will, so ist das seine ureigenste Entscheidung.
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Bin seit 1,5 Jahren Spender und meinetwegen kann man alles rausnehmen was man so braucht. Bis auf das Herz. Das bleibt drin.
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Yey ich bin der 100. Teilnehmer ^^
Ich bin grundsätzlich dafür. Allerdings auch kein Organspender.
Nach noch gar nicht solange vergangenen Skandalen das reiche Leute eher an Organe kommen als ärmere (Wir sprechen von Bestechung)
obwohl den ärmeren die Organe vielleicht in manchen Fällen sogar besser gepasst hätten halte ich mich da zurück.
Ich muss mir erstmal das ganze noch genauer durch den Kopf gehen lassen.
Mit 19 Jahren finde ich mich noch zu jung um zu sagen ich bin Organspender.
Ich bin nichtmal sicher ob ich den Umfang dieses Thema überhaupt erfassen kann um eine klare und wohlüberlegte Entscheidung zu treffen.
Das ich nebenbei noch gläubig bin macht das ganze umso schwerer. Wäre aber im Fall der Fälle kein Hinderniss für mich.
Gruß, Dranay.
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Zitat von Dranay
Yey ich bin der 100. Teilnehmer ^^
Ich bin grundsätzlich dafür. Allerdings auch kein Organspender.
Nach noch gar nicht solange vergangenen Skandalen das reiche Leute eher an Organe kommen als ärmere (Wir sprechen von Bestechung)
obwohl den ärmeren die Organe vielleicht in manchen Fällen sogar besser gepasst hätten halte ich mich da zurück.
Ich muss mir erstmal das ganze noch genauer durch den Kopf gehen lassen.
Mit 19 Jahren finde ich mich noch zu jung um zu sagen ich bin Organspender.
Ich bin nichtmal sicher ob ich den Umfang dieses Thema überhaupt erfassen kann um eine klare und wohlüberlegte Entscheidung zu treffen.
Das ich nebenbei noch gläubig bin macht das ganze umso schwerer. Wäre aber im Fall der Fälle kein Hinderniss für mich.
Gruß, Dranay.
Welchem Glauben hängst du denn an und wieso kommt Organspende mit diesem in Konflikt?
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Eigentlich hab ich den nur aus Privaten Gründen nicht genannt ^^
Wegen Privatsphäre und so :P
Gruß
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Zitat von Dranay
Nach noch gar nicht solange vergangenen Skandalen das reiche Leute eher an Organe kommen als ärmere (Wir sprechen von Bestechung)
obwohl den ärmeren die Organe vielleicht in manchen Fällen sogar besser gepasst hätten halte ich mich da zurück.
Hmm, ich verstehe natürlich, dass einen solche Skandale sauer machen - mich auch. Allerdings solltest du finde ich beachten, dass
a) trotzdem ein Menschenleben gerettet wurde (das ebensoviel wert war wie das desjenigen, der das Organ eigentlich hätte bekommen sollen - was natürlich einerseits den Skandal erst skandalös macht, denn weil Menschenleben gleich viel wert sind darf nicht das Geld darüber entscheiden, wer gerettet wird, was andererseits aber auch bedeutet, dass der Zweck der Spende dennoch nicht verfehlt wurde), und
b) natürlich die Presse nur über solche Negativbeispiele berichtet, während es zugleich viel mehr Fälle gibt, in denen Organe an "den richtigen" Empfänger gehen - nur berichtet darüber die Presse nicht, weil das natürlich nicht reißerisch ist; es ist also nicht so, als wäre der gesamte Organspendebereich von Korruption zerfressen, sondern es gibt nur leider einige wenige Fälle, die dann die gesamte Praxis in ein negatives Licht werfen. Darüber hinaus sollte man sich auch klarmachen, dass geade die zu geringe Zahl an Spenderorganen Korruption erst möglich bzw. "nötig" macht, sodass der Entschluss nicht zu spenden diese skandalöse Handlungsweise eher befeuert als unterbindet. Dessen sollte man sich unbedingt bewusst sein.
^ diese Überlegungen sind nicht nur an dich gerichtet, sondern generelle Anmerkungen zum Skandal-Argument
Zitat von Dranay
Mit 19 Jahren finde ich mich noch zu jung um zu sagen ich bin Organspender.
Diese Aussage finde ich wirklich problematisch, denn es ist leider so, dass dir jederzeit irgendein Unfall passieren kann, der dich womöglich zu einem potentiellen Spender machen würde - siehe das Unwetter, das gestern hier gewütet und 6 Menschen getötet hat. Mit so etwas hat sicher keiner der 6 gestern Mittag gerechnet (und ziemlich sicher kommt keiner davon als Spender in Frage), dennoch wäre es gut, wenn sie sich zu dem Thema eine Meinung gebildet hätten, die sie dann auch klar nach außen vertreten - sich dazu zu entschließen, Organspender zu sein, bedeutet ja nicht, dass du deswegen in kürzerer Zeit an Hirntod stirbst und deswegen die Entscheidung zum Spenderdasein hinauszögern solltest. Es heißt nur, dass, für den Fall dass du zu den wenigen Toten zähltest, die als Spender in Frage kommen, du einem Menschen das Leben retten könntest.
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Zitat von Dranay
Eigentlich hab ich den nur aus Privaten Gründen nicht genannt ^^
Wegen Privatsphäre und so :P
Gruß
Dann verlinke ich einfach mal aufs Geratewohl das hier, vielleicht ist das interessant für dich.
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Bin auch Organspender. Also wenn ich den Löffel abgebe. Kann ja beruflich betrachtet früher oder später eintreten. Falls dann was übrig bleibt, soll man mich ruhig ausschlachten. Wenn ich erstmal hinüber bin, kümmern mich die Hinterlassenschaften nicht mehr so sehr.
Ist was Gutes, das Organspenden. Im Falle des eigenen Ablebens jemand anderem das Leben retten zu können, ist schon eine feine Sache.^^
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Zitat von Specht
Hmm, ich verstehe natürlich, dass einen solche Skandale sauer machen - mich auch. Allerdings solltest du finde ich beachten, dass
a) trotzdem ein Menschenleben gerettet wurde (das ebensoviel wert war wie das desjenigen, der das Organ eigentlich hätte bekommen sollen - was natürlich einerseits den Skandal erst skandalös macht, denn weil Menschenleben gleich viel wert sind darf nicht das Geld darüber entscheiden, wer gerettet wird, was andererseits aber auch bedeutet, dass der Zweck der Spende dennoch nicht verfehlt wurde), und
b) natürlich die Presse nur über solche Negativbeispiele berichtet, während es zugleich viel mehr Fälle gibt, in denen Organe an "den richtigen" Empfänger gehen - nur berichtet darüber die Presse nicht, weil das natürlich nicht reißerisch ist; es ist also nicht so, als wäre der gesamte Organspendebereich von Korruption zerfressen, sondern es gibt nur leider einige wenige Fälle, die dann die gesamte Praxis in ein negatives Licht werfen. Darüber hinaus sollte man sich auch klarmachen, dass geade die zu geringe Zahl an Spenderorganen Korruption erst möglich bzw. "nötig" macht, sodass der Entschluss nicht zu spenden diese skandalöse Handlungsweise eher befeuert als unterbindet. Dessen sollte man sich unbedingt bewusst sein.
^ diese Überlegungen sind nicht nur an dich gerichtet, sondern generelle Anmerkungen zum Skandal-Argument
Diese Aussage finde ich wirklich problematisch, denn es ist leider so, dass dir jederzeit irgendein Unfall passieren kann, der dich womöglich zu einem potentiellen Spender machen würde - siehe das Unwetter, das gestern hier gewütet und 6 Menschen getötet hat. Mit so etwas hat sicher keiner der 6 gestern Mittag gerechnet (und ziemlich sicher kommt keiner davon als Spender in Frage), dennoch wäre es gut, wenn sie sich zu dem Thema eine Meinung gebildet hätten, die sie dann auch klar nach außen vertreten - sich dazu zu entschließen, Organspender zu sein, bedeutet ja nicht, dass du deswegen in kürzerer Zeit an Hirntod stirbst und deswegen die Entscheidung zum Spenderdasein hinauszögern solltest. Es heißt nur, dass, für den Fall dass du zu den wenigen Toten zähltest, die als Spender in Frage kommen, du einem Menschen das Leben retten könntest.
Gut das ich mit meiner Aussage auf Verständnis gestoßen bin ^^
Ich bin mir durchaus bewusst das es viel mehr Positive als negative Transplantationen gibt und gab. Und ja ein jedes Menschenleben ist gleich viel Wert. Ich rede im Bezug auf dieses Thema nicht gerne von Wertigkeit.
Um meine Gedanken zu erläutern bin ich da vielleicht ein wenig egoistisch was das betrifft. Gern möchte ich ein meine Organe Spenden ja - Aber wiederum nicht damit sie im Kommerz untergehen wenn du verstehst? Das Problem für mich hierbei ist die ungewisst dessen ^^
Gruß
Ps: Man dankt manches von dem was du gesagt hat meinen Horizont erweitert!
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Hm. Was also sind die beiden Hauptgründe für den Rückgang von Organspenden, und wie kann man ihnen beikommen? Die Angst, bei lebendigem Leibe ausgeschlachtet zu werden, wird´s wohl kaum sein. Aber wenn sie jetzt wieder wächst, dann gibt es dafür natürlich schon einen Grund, und der hat mit der Idee der Organspende herzlich wenig zu tun: Schindluder bei der Vergabepraxis.
Ich will nicht leugnen, daß mir der Gedanke gefiele, auf den Ausweisen ein kleines Kästchen ankreuzen zu können, neben dem stünde: "Arme bevorzugt!". Vermutlich entstünde dadurch sogar ein massiver Innovationsschub. Im Kapitalismus ist alles möglich, aber erst, wenn es für Geld nicht zu kriegen ist.
Der Haken bei der Sache ist natürlich folgender: Schon wären auch Tür & Tor dafür geöffnet, zu sagen: "Meine Nieren kriegt kein Säufer!", "Spende allen, außer Rauchern!" und "Ich will kein Negerblut, und ich will nicht, daß einer mit meinem rumläuft!".
Gerüchteweise hat irgendso´n Typ im nahen Osten mal gesagt: "Nicht die Gesunden bedürfen des Arztes, sondern die Kranken!". Und Sir Peter Ustinov meinte mal: "Kredite sind wie Alibis: Wenn man sie nicht braucht, kriegt man sie hinterhergeworfen.".
Manchmal habe ich den Eindruck, bestimmte Leute sind aus einem bestimmten Grund nicht bereit, zu spenden: "Ich mache alles richtig, also sterbe ich auch nicht. Aber wenn doch, muß das ein blöder Zufall sein. Und trotzdem kommt jemand, der alles richtig gemacht hat, gar nicht in die Situation, Spenderorgane zu brauchen! Es geht hier immerhin um´s Prinzip!".
Mit freundlicher Genehmigung von Casablonga
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Zitat von Dranay
...
Ich bin mir nicht ganz sicher, ob der erste Teil deines Posts ironisch gemeint war oder nicht. Falls ja: Mein Post war kein Angriff gegen dich, sondern nur einige Denkanstöße gegen die rückläufige Spendenbereitschaft aufgrund von (ich nenne es mal) Bestechungs- bzw. Verteilungsskandalen.
Zitat von Drachenei
Ich will nicht leugnen, daß mir der Gedanke gefiele, auf den Ausweisen ein kleines Kästchen ankreuzen zu können, neben dem stünde: "Arme bevorzugt!".
Warum das? Nur weil jemand z.B. reiche Eltern hat ist er doch kein schlechter Mensch, der es nicht verdient hätte am Leben zu bleiben, oder es weniger verdient hätte als ein Mensch mit geringerem finanziellem Polster. Reich sein bedeutet nicht automatisch ein egoistisches Arschloch zu sein, und arm zu sein bedeutet nicht automatisch ein guter Mensch zu sein.
Ich finde diesen Wunsch, nur Armen ein Organ zu spenden, genauso menschenverachtend wie es ist, einen Arzt zu bestechen um selbst zuerst an ein Organ zu kommen. Jedesmal wird der Wert bzw. die Lebenswürdigkeit eines Menschen an seinem Portemonnaie festgemacht.
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Zitat von Specht
Warum das? Nur weil jemand z.B. reiche Eltern hat ist er doch kein schlechter Mensch, der es nicht verdient hätte am Leben zu bleiben, oder es weniger verdient hätte als ein Mensch mit geringerem finanziellem Polster. Reich sein bedeutet nicht automatisch ein egoistisches Arschloch zu sein, und arm zu sein bedeutet nicht automatisch ein guter Mensch zu sein.
Ich finde diesen Wunsch, nur Armen ein Organ zu spenden, genauso menschenverachtend wie es ist, einen Arzt zu bestechen um selbst zuerst an ein Organ zu kommen. Jedesmal wird der Wert bzw. die Lebenswürdigkeit eines Menschen an seinem Portemonnaie festgemacht.
Stimmt, und darauf wollte ich mit dem Rest auch irgendwie hinaus. Das Problem ist eben, daß manche nicht mehr bereit sind, Organe zu spenden, weil es möglich ist, monetär die Würfel zu seinen Gunsten rollen zu lassen. Ich will sicher gehen, daß meine Organe dort landen, wo sie gebraucht werden, und nicht dort, wo man sie sich leisten kann. Anderenfalls könnte man ja auch zu Lebzeiten gleich Optionen an Deppen verkaufen.
Mit freundlicher Genehmigung von Casablonga
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Zitat von Drachenei
Hm. Was also sind die beiden Hauptgründe für den Rückgang von Organspenden, und wie kann man ihnen beikommen? Die Angst, bei lebendigem Leibe ausgeschlachtet zu werden, wird´s wohl kaum sein. .
Vielleicht doch? 2 von 100, bei denen es passiert ist und das sind nur die bekannten Fälle also die, die sich nicht vertuschen ließen. Aus der Kriminologie würde ich schätzen, es werden mindestens nochmals doppelt so viele Fälle vertuscht, vielleicht sogar die zehnfache Anzahl. Dunkelzifferforschung gibt es für fast alle Delikte und in den naheliegenden Körperverletzungs- und Tötungsdelikten schwanken die Zahlen in diesem Bereich.
Ausserdem gibt es auch Anhaltspunkte dafür, das gewisse Medikamente nicht mehr gegeben werden, wenn ein Organspendeausweis vorliegt. Es handelt sich um Medikamente hauptsächlich aus dem Bereich der Schmerzmittel, die potentiell dazu geeignet sind das Leben zu verkürzen und die Organe zu schädigen.
Bei mir hat die Ablehnung genau diesen Grund und der, der in der Werbung für die Organspende ein moralischer Drücker benutzt werden soll. Ich habe eine Moral und ich benötige niemanden der mir vorbetet, wie ich moralisch korrekt zu entscheiden habe. Mögen die Macher ihre Moral vorher auf meinen Stand bringen, da haben sie lange zu tun. Schon gar nicht die, die damit Geld verdienen. Und das vorführen von irgendwelchen Kindern, um diesen Eindruck zu verschärfen, statt von irgendwelchen alten Säufern wie Larry Hagman, denn die kriegen wir nie zu sehen wenn für Organspende Werbung gemacht wird, ist ganz offensichtlich betriebene Wirklichkeitsverzerrung.
Zitat von Specht
b) natürlich die Presse nur über solche Negativbeispiele berichtet, während es zugleich viel mehr Fälle gibt, in denen Organe an "den richtigen" Empfänger gehen - nur berichtet darüber die Presse nicht, weil das natürlich nicht reißerisch ist; es ist also nicht so, als wäre der gesamte Organspendebereich von Korruption zerfressen, sondern es gibt nur leider einige wenige Fälle, die dann die gesamte Praxis in ein negatives Licht werfen. Darüber hinaus sollte man sich auch klarmachen, dass geade die zu geringe Zahl an Spenderorganen Korruption erst möglich bzw. "nötig" macht, sodass der Entschluss nicht zu spenden diese skandalöse Handlungsweise eher befeuert als unterbindet. Dessen sollte man sich unbedingt bewusst sein.
Die kriegst du in jedem Boulevardmagazin sei es im Fersehen oder der Presse vorgeführt. und die angebliche Dankbarkeit an den unbekannten Spender. Allein in der letzten woche bin ich auf 4 derartige Fernsehberichte unterschiedlicher Personen und Sender gestoßen sowie 3 maliges Forführen armer Kinder und Jugendlicher. Sorry Freunde, das geht über meine Toleranzgrenze zur Berieselung mit einem Thema.
Geändert von Harvald (11.06.2014 um 11:13 Uhr)
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Zitat von Harvald
Vielleicht doch? 2 von 100, bei denen es passiert ist und das sind nur die bekannten Fälle also die, die sich nicht vertuschen ließen. Aus der Kriminologie würde ich schätzen, es werden mindestens nochmals doppelt so viele Fälle vertuscht, vielleicht sogar die zehnfache Anzahl. Dunkelzifferforschung gibt es für fast alle Delikte und in den naheliegenden Körperverletzungs- und Tötungsdelikten schwanken die Zahlen in diesem Bereich.
Ausserdem gibt es auch Anhaltspunkte dafür, das gewisse Medikamente nicht mehr gegeben werden, wenn ein Organspendeausweis vorliegt. Es handelt sich um Medikamente hauptsächlich aus dem Bereich der Schmerzmittel, die potentiell dazu geeignet sind das Leben zu verkürzen und die Organe zu schädigen.
Bei mir hat die Ablehnung genau diesen Grund und der, der in der Werbung für die Organspende ein moralischer Drücker benutzt werden soll. Ich habe eine Moral und ich benötige niemanden der mir vorbetet, wie ich moralisch korrekt zu entscheiden habe. Mögen die Macher ihre Moral vorher auf meinen Stand bringen, da haben sie lange zu tun. Schon gar nicht die, die damit Geld verdienen. Und das vorführen von irgendwelchen Kindern, um diesen Eindruck zu verschärfen, statt von irgendwelchen alten Säufern wie Larry Hagman, denn die kriegen wir nie zu sehen wenn für Organspende Werbung gemacht wird, ist ganz offensichtlich betriebene Wirklichkeitsverzerrung.
Oha, wo soll ich da ansetzen? Spenderorgane - die neue Diät aus Hollywood? Oder beim Film "Fleisch" von Rainer Erler, der die Option und die Befürchtungen erstmals hierzulande in die breite Masse trug (u.a. mit der vielleicht schlechtesten und unnötigsten Fickszene aller Zeiten...)?
Das Moralin ist allerdings auch das, was mir auf den Sack geht: "Lebe gesund, fahr vorsichtig, und wenn du das konsequent durchgezogen hast und belegen kannst, wirst du erstens hundert, und zweitens vielleicht meines Spenderorgans würdig.". Dann kann man´s auch lassen.
Bei uns in der Gegend stehen in den Hausfluren des öfteren Kartons mit Büchern oder auch Kleinmöbel mit dem Vermerk "Zum Mitnehmen!". Warum machen Leute das? Weil sie mehr Sachen als Platz haben, und letztere anderen vielleicht nützlich sein könnten.
Mit freundlicher Genehmigung von Casablonga
Geändert von Drachenei (11.06.2014 um 11:25 Uhr)
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Zitat von Harvald
Ausserdem gibt es auch Anhaltspunkte dafür, das gewisse Medikamente nicht mehr gegeben werden, wenn ein Organspendeausweis vorliegt. Es handelt sich um Medikamente hauptsächlich aus dem Bereich der Schmerzmittel, die potentiell dazu geeignet sind das Leben zu verkürzen und die Organe zu schädigen.
ach quatsch. meine güte, wo kriegst du denn das ganze zeug her?
wenn jemand schmerzen leidet und infolge dessen die ganze sympathikuskaskade anspringt, dann ist das für die organe deutlich schädlicher, als wenn man ihn zwischenzeitlich mit ein paar opiaten füttert.
mal davon abgesehen weiß ich überhaupt nicht, wie du dir den ablauf vorstellst. jemand wird nicht sofort nach dem organspendeausweis gefragt, wenn er ins krankenhaus kommt. das wird überprüft, wenn er hirntot ist. davor gibt es nun wirklich wichtigeres.
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Vorab das mit den Opiaten ist aus dem gleichen Artikel in der FAz den ich oben zitiert habe, da kann doch nicht nur Blödsinn drinstehen. Weitere Hinweise auf veränderte behandlungsweisen fand ich auch hier:
http://www.br.de/fernsehen/das-erste...pende-128.html
und hier
http://www.aerzteblatt.de/nachrichte...iktsituationen
Ich habe es noch an einigen weiteren Stellen gefunden aber mit Rücksicht auf deine erwarteten Einwände schon etwas vorsichtiger formuliert.
Und das man gleich bei Einlieferung pauschal nach Organspendeausweis und Patientenverfügung gefragt wird, habe ich selbst bei einer läppischen Leistenbruchoperation erlebt, obwohl die Chance, das das relevant wird, wohl ziemlich klein war. Oder sollte dieses Verhalten der Verwaltung mir hinsichtlich der Qualität der Ärzte zu denken geben?
Da du offenbar Praktiker in dem Bereich bist und ich nur der Jurist, der die rechtlichen Konsequenzen derartiger Papiere beurteilt, sollten wir uns vielleicht zusammentun, um den Sumpf mal auszumisten.
Geändert von Harvald (11.06.2014 um 11:54 Uhr)
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