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    Ehrengarde Avatar von Sir Scorpion
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    Sir Scorpion ist offline
    Der Disput zwischen den zwei schien vorüber zu sein, und da Redsonja gerade wieder stand galt es keine Zeit zu verlieren. Scorp hatte seinen Helm inzwischen an seinem Gurt befestigt, sodass er gemütlich an gegen seinen Waffenrock baumelte und die Handschuhe hatte er einfach unter den Gurt geklemmt, so ging es sich auf jeden Fall angenehmer.
    "Na dann los Leute, wir haben keine Zeit zu verlieren." meinte der Hüne dann zur kleinen Gruppe, ehe er sich neben Medin gesellte. Der Krieger hatte ihnen während der ganzen Schlacht beigestanden, am Nordtor, hatten die beiden gemeinsam die Echsen abgewehrt und am Ende der Schlacht hatten sie Seite an Seite den Drachen bekämpft. Der Veteran fand, dass es nun, da sie beide noch lebten, nicht schaden würde sich auf ein kleines Gespräch einzulassen, und vorallem endlich mal zu wissen wie der andere hiess.
    Er lächelte sein Gegenüber freundlich durch den Bart an und meinte dann "Verzeih, ich konnte mir in dem ganzen Getümmel deinen Namen nicht merken. Ausserdem halte ich es kurz vor einer Schlacht für nicht allzusinnvoll neue Bekanntschaften zu machen. Eine Leiche ohne Namen ist leichter zu ertragen, als jemanden den man kennt, sterben zu sehen." dabei zuckte er entschuldigend mit den Schultern "Falls du meinen nicht mehr weisst, ich bin Scorpion, aber die meisten nennen mich einfach nur Scorp" der Hüne hielt Medin seine Hand entgegen. "Du hast beeindruckend gekämpft in Setarrif" hängte er schliesslich noch ein Lob an.

    Es war noch ein ganzen Stück bis Thorniara und keineswegs ein ungefährlicher Weg, selbst ohne Echsen im Rücken, aber etwas leichte Unterhaltung konnte keinesfalls schaden. Es half die trüben Gedanken zu vertreiben.

  2. Beiträge anzeigen #302
    Schwertmeister Avatar von Edon Mesotes
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    Edon Mesotes ist offline
    "Machen wir auch mal was anderes, als uns ununterbrochen zu verstecken oder davonzulaufen?"
    "Wenn du zufällig ein Fass Bier rausschmuggeln konntest, würde ich mit dir einen trinken gehen."
    "Arschloch! Ich will endlich meinen Teil gegen die Echsenmenschen beitragen."
    "Ich hab Hunger! Sind wir bald da? Ich muss mal! Machen wir bald eine Pause? Ich habe Durst! Lugod ärgert mich! Mir ist langweilig!"
    kreischte Edon in kindlicher Stimme durch die Tunnel, die wunderbar vom massiven Stein widerhallte. Sein Gekreische brachte ihm einige finstere Blicke ein und hätte sicher auch für eine Lynchjustiz gereicht, wenn Edon mehr Dinge eingefallen wären, die irgendwie glaubhaft gewesen wären, von einem Kind auf einer Reise geschrien zu werden.
    "So in der Art muss ich mir das jetzt seit Setarrif anhören. Wenn du so geil darauf bist, dich endlich in wenig schmackhafte Stücke reißen zu lassen, stell dich ans Ende des Zuges und warte auf besseres Wetter!"
    "Hä?"
    "Lass stecken."


    Der Dieb entwischte, indem er sich einfach an die Wand des Tunnels quetschte, dort stehen blieb und Brago von dem anhaltenden Zug der Menschen davontragen ließ. Endlich Ruhe! Es dauerte nicht lange, bis der Zug zu halten begann. Irgendwer wichtiges schien weiter vorne eine Pinkelpause beschlossen zu haben. Edon floh aufgrund der veränderten Bedingungen weiter nach hinten, um möglichst viel menschliches Gewirr zwischen sich und die Klinge bringen zu können. Er lief weiter nach hinten, vorbei an erschöpften Kriegern, verängstigten Zivilisten und erreichte schlißlich eine Phase, in der wohl ausschließlich die Kranken transportiert worden. Erwartungsfroh mischte er sich unter die Barbiere, der Aussicht hinterherhechelnd, hier vielleicht ein paar geistesumnebelnde Substanzen abgreifen zu können. Den fehler machend, sich auch die Kranken genauer zu besehen, entdeckte er immerhin ein vertrautes Gesicht. Er ließ sich neben dem Wasser saufenden auf den boden fallen - kein gutes Zeichen!

    ​"wie viele Drogen hast du aus der Stadt rausbekommen?"

  3. Beiträge anzeigen #303
    Schwertmeister Avatar von HerrBrom
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    HerrBrom ist offline
    "Was? Denkst du trotz der schweren Zeit nur ans rauchen und saufen?", begrüßte Brom grinsend die Person welche er hauptsächlich mit Chaos verband. Um der Frage Edons entgegen zu kommen kramte der Nordmarer ein weiteres mal in seinem Beutel. Irgendwo mussten noch 3 kleine Säckchen Sumpfkraut darauf warten geraucht zu werden...

    "Wie geht es dir? Wollte gerade los dich suchen. Hier geht grade alles drunter und drüber. Massig Verletzte, aber ich habe gehört- und wahrscheinlich auch gespürt- dass sich hier ein sehr guter Heiler herumtreibt. Lieg' hier anscheinend schon viele Stunden... Hier-"


    Während der Bärtige gesprochen hatte war er fündig geworden und sofort zur Tat geschritten: In seiner rechten Hand ruhten 2 frisch gerollte, leicht muffige Stängel von feinstem Sumpfkraut, wovon er einen, mitsamt Sumpfkrautpäckchen, seinem Besucher reichte- sofern man es 'Besucher' nennen konnte, schließlich waren sie alle im selben Zug.
    Geändert von HerrBrom (30.10.2014 um 22:33 Uhr)

  4. Beiträge anzeigen #304
    Schwertmeister Avatar von Edon Mesotes
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    Edon Mesotes ist offline
    Leicht irritiert blickte der Dieb zurück. Broms Logik erschloss sich ihm kein bisschen. Denn wo, so fragte er sich, lag denn bitte schön der Witz am Rauchen und Saufen, wenn die Welt sich ihrer selbst genüge wäre und nicht erst noch durch ausgreifenden Drogenkonsum auf ein erträgliches Maß Realität zurechtgestutzt werden musste? Er fragte sich, ob denn der Akt der Geistesumnebelung nicht an und für sich das getreueste aller Anzeichen dafür war, dass die Welt scheiße, oder um es optimistischer auszudrücken "die Zeiten schlecht", war? Denn was hätte man schon davon, sich von der Außenwelt in sein völlig zugedröhntes und infolge der Langzeitschädigung stark verschrumpeltes Oberstübchen zurückzuziehen, wenn die Welt da draußen eben jener zugenebelten Dunstbude vorzuziehen gewesen wäre. Musste die Frage nicht viel mehr lauten "Sind die Zeiten so schlecht, dass du nur ans Rauchen und Saufen denken kannst?" Dem hätte frohgemut antworten kann, dass die Welt und nicht die Zeiten derartig scheiße waren, dass dies sein Plan war, mit der freudigen Gewissheit, dass da jemand war, der die Kausalkette richtig aufgeribbelt, völlig willkürlich an zufälligen Orten verknotet, noch einmal quer durch einen Scavenger gejagt, angezündet und das kaum noch zu erkennende Häufchen Asche dem Muster der Edonschen Ontologie folgend als Wahrheit präsentiert hatte.
    "Man dankt."
    Edon schob sich das Krautpaket in den Mantel - für schlechte Zeiten aufheben hätte der Volksmund wohl erklärt, aber das wusste Edon natürlich besser. Im Grunde wusste Edon ja alles besser, nur hatte er bisher keinen zuverlässigen Weg gewusst, dies den Leuten ohne den lästigen Umweg von Mund und Ohr direkt in den Kopf zu prügeln, dann hätte er eine Schule des Denkens eröffnen können, hätte seine Weisheit für teuer Geld unters Volk bringen können, mit dem anfallenden Mammon bewusstseinsverdrehende Substanzen erwerben und seine Weisheit in einem ewigen Zyklus ins Unendliche transzendieren können. Wenn die Leute nur nicht so dämlich wären...

    "Na, ich kann genug klagen. Wer hat dich schon wieder durch den Orkwald gedreht?"

  5. Beiträge anzeigen #305
    Schwertmeister Avatar von HerrBrom
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    HerrBrom ist offline
    "Ehmmm... Keiner absichtlich, aber viele unabsichtlich. Du weißt doch sicher von der Narbe welche ich am linken Oberschenkel trug seit dem Weißaugengebirge? Sie ist beim in-den-Tunnel-rennen aufgerissen und hat mir den Halt genommen. Da ich relativ weit vorne war, sind auch demnach umso mehr über mich drüber gelatscht. Hatte deshalb einige Rippen gebrochen und eine dicke Platzwunde am Kopf. Schon wieder. Dazu kommen natürlich noch viele blaue Flecken und Schürfwunden von den Stiefeln der Leute. Aber alles wurde restlos geheilt. 'Tschuldige mein Rumgejammer- sollte mich zusammenreißen. Was meinst du mit 'kann genug klagen'? Was'n los?"

    Genüsslich nahm Brom einen starken Zug von dem brennenden Traummacher und stand auf seine etwas wackligen Beine.

  6. Beiträge anzeigen #306
    Am Ufer des Rubikon  Avatar von Medin
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    Medin ist offline
    „Freut mich“, erwiderte Medin etwas erschöpft und deshalb klang es vielleicht gar nicht so ernst, wie es gemeint war. Er hatte Scorps Namen nicht vergessen und auch bemerkt, dass der Hüne in so einer Schlacht wirklich zu gebrauchen war. Mit kompromissloser Ruhe und grenzenloser Akzeptanz hatte der Krieger die Verteidigung des Nordtores übernommen und länger durchgehalten, als es die meisten anderen getan hätten. Echse um Echse hatte er erschlagen und wenn danach noch eine gegen ihn anrannte, erschlug er eben noch eine.
    „Mein Name ist Medin“, sagte er dann direkt im Anschluss und schlug in die dargebotene Hand ein. Das Versteckspiel mit seiner Deckidentität hatte nun nur noch wenig Sinn und würde ohnehin spätestens in Thorniara ein Ende finden. „Und ich muss sagen, dass ich auch beeindruckt davon bin, wie ihr die Barrikade gehalten habt. Dass wir dem Drachen noch so viel Schaden zufügen konnten, könnt ihr euch auf eure Fahnen schreiben. Es war nicht das erste Mal, dass ihr ein Kommando geführt habt, oder?“

  7. Beiträge anzeigen #307
    Ehrengarde Avatar von Sir Scorpion
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    Sir Scorpion ist offline
    "Medin" wiederholte der Hüne den Namen seines Gegenüber. Irgendwie hatte er was anderes im Kopf, aber offensichtlich hatte er sich getäuscht. Innerlich zuckte er mit den Schultern, da hatte er es wohl tatsächlich geschafft Redsonjas begleiter komplett zu ignorieren, sodass er nicht mal annähernd seinen Namen merken konnte.
    "Tatsächlich war das nicht mein erstes Kommando" erwiderte Scorp lächelnd, es war tatsächlich nicht das erste Mal gewesen, dass er Kämpfer in den Kampf geführt hatte, aber die grossen Schlachten waren tatsächlich schon länger her, das Scharmützel an der Silberseeburg, das er im Dienste Ethorns miterlebt hatte, war ein nichts gegen die ganzen Schlachten, die er für Lee geschlagen hatte. "Aber um ehrlich zu sein, ist die letzte vergleichbare Schlacht schon eine ganze weile her. In Setarrif haben eigentlich andere das sagen." fügte er dann an. Er meinte das keineswegs böse oder negativ, es hatte ihm sogar ziemlich gut gefallen, so ohne grosse Verantwortung zu leben. Es machte das Leben einfacher und sorgloser. "Und du hast recht, es war mein, aber nicht im geringeren deiner und Redsonjas verdienst, dass wir dem Drachen noch eine reindrücken konnten..." fuhr der Veteran fort, das Thema brachte seinen Gedanken zurück auf das, was geschehen war, darauf, dass sie auf der Flucht waren. Darauf, dass die Flugechse, nicht allzu mitgenommen schien, trotz erheblichem Aufwand der kleinen Elitekämpfern. "...viel gebracht hats ja leider doch nicht. Ich muss zugeben, es ist das erste mal, dass ich eine Stadt fallen sehe für die ich gekämpft habe." irgendwo in ihm drin, tat dieser Fakt weh, sein Stolz liess ihm äusserlich nichts anmerken, aber nun da er es realisierte starb ein kleiner Teil in ihm, ein kleiner unbekümmerter Teil, der stets daran geglaubt hatte, dass er Scorpion, immer gewinnen würde, wenns drauf ankam. Anstelle dieses kleinen unbekümmerten Teils, war etwas anderes geboren, ein winzig kleiner Zweifel, den erst selbst noch gar nicht realisierte, aber er war da und würde nicht mehr wegzubekommen sein. Woran das wohl lag? Es war tatsächlich nur die erste Stadt die er fallen sah, von Onars Hof war er schliesslich auch schon geflüchtet.
    "Ich bin gespannt wie es weitergeht. Wer wohl so überlebt hat in Setarrif? Ist der König gefallen? Ist der Rest durch den Tunnel geflüchtet? Wie wird Thorniara auf die Neuigkeiten reagieren?" Scorp zuckte mit den Schultern, er wusste keine Antwort darauf, anders als auf Khorinis waren die Rosaröcke Setarrif in seiner dunkelsten Stunde nicht zu hilfe geeilt. Nungut, damals wars umgekehrt, Khorinis stand vor dem Fall und Drachenjäger und Söldner Lees halfen den Myrthanern aus der Patsche.

  8. Beiträge anzeigen #308
    Krieger Avatar von Rafik
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    Rafik ist offline
    Brom auf dem Boden zu sehen hatte Rafik daran erinnert, wieviele bekannte Gesichter auf dem Schlachtfeld Setarrifs gefallen waren. Nachdem er den Jungen aus Nordmar in sicheren Händen wusste, war er mit Lena weitergezogen und hatte sich Mühe gegeben nichts anmerken zu lassen. Die Schuld an seiner Panik trug nicht der Vorfall mit Brom, die Schuld trugen einzig und allein seine Erinnerungen, jene mit denen er sich noch nicht auseinandergesetzt hatte. So wie er sie verschoben hatte kamen sie nun zurück, tauchten immer wieder plötzlich auf. Mal trieben sie ihn in Panik und Angst, mal waren sie einfach nur da, lästig und nicht nachgebend.
    Als sie im Tunnel weiterzogen stiegen dem Varanter Tränen in die Augen, welche von der herrschenden Dunkelheit überdeckt wurden. Er kam sich zu schwach vor, zu schwach um seine Freunde und seine Mitbürger zu beschützen, zu schwach um die Gebrochenen zu stützen. Die Stadt war gefallen und erst jetzt verstand er was überhaupt passiert war. Kurz bevor er anfing an seinen Fähigkeiten und an seinem Willen zu zweifeln, nahm jemand plötzlich seine Hand. Das Mädchen musste mitbekommen haben, dass die Klinge traurig war. Im schwachen Fackellicht vernahm er ein Lächeln ihrerseits, er verstand. Er wusste, es würde kurze Zeit in Anspruch nehmen, bis er seine Gedanken richtig geordnet hatte. Er wusste auch, dass sein einziger Weg darin lag sich selbst zu stärken, mental wie auch im Kampf. Rafik drückte ihre Hand ein wenig fester und vernahm die Wärme, welche einen Funken Hoffnung in die triste Gedankenwelt trieb. Mindestens eine Person hatte er gerettet und darüber durfte er glücklich sein, er hatte nicht ganz versagt. Bis wir angekommen sind muss ich wieder ich sein, ich darf nicht nocheinmal.. fast.. versagen. Diese hallenden Schritte gehören den Menschen die mich brauchen, gebt mir.. nein, gib mir für einen Moment Kraft, auf dass ich gestärkt aus meiner eigenen Asche aufstehe, murmelte er innerlich und warf dem Mädchen trotz der Dunkelheit noch einen Blick zu.
    Brom ging es sicher gut, der Junge trug zwar ein Häufchen Unglück mit sich, fand aber das gewisse Quäntchen Glück darin. Seine Lehrmeisterin, der Akademieleiter, der Meister der Klingen Nigel, auch bei ihnen war er sich ihres Überlebens sicher. Edon, Viraya, Turang, der rothaarige Riese Drakk, sie würde er in naher Zukunft ebenfalls wieder antreffen. Jetzt jedoch galten seine Gedanken dem Kampf in Setarrif und den Verstorbenen, einzeln und leise murmelte er sie vor sich und dachte an sie.

  9. Beiträge anzeigen #309
    Schwertmeister Avatar von Braoin
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    Braoin ist offline
    Je weiter die Zeit voranschritt, desto kälter und wurde es.
    Nachdem sich Braoin zurück zum Lagerplatz gekämpft hatte, die beiden Schriftrollen fest in der Hand haltend, hatte er damit begonnen, die restlichen Habseligkeiten seiner Reisegefährten mithilfe der natürlichen Gegebenheiten windgeschützt zu verstauen. Sollte nicht plötzlich ein orkanartiger Sturm aus den ohnehin penetranten Böen werden, der Bäume entwurzelte und Steine ausgrub, sollte nichts weiter geschehen können. Auch das Feuer hatte er mit Müh und Not am Leben erhalten können, auch wenn es arg im Wind flackerte und aussah, als wolle es jeden Moment den Antrieb verlieren. Soweit dem Bauern es möglich war, hatte er sich in seine viel zu dünne Robe gewickelt und sich nahe mit dem Rücken zum Wind an die Feuerstelle gesetzt.
    Angestrengt las er dort in seiner Abschrift weiter, wo er zuletzt unterbrochen worden war, kam jedoch nicht umhin sich zu fragen, wo seine Begleiter blieben. Die Temperaturen waren bereits auf winterliche Verhältnisse gesunken und man konnte den Raureif dabei beobachten, wie er über den Boden und die Blätter kroch, sich ausbreitete und frostige Kälte mit sich brachte.

    Um von der göttlichen Macht Gebrauch machen zu können, sie zu formen, wie es dem Magier beliebt, bedarf es der Kanalisierung der arkanen Energien. Die volle Konzentration des Magiers, wobei es die entsprechende Kenntnis über den Zauber erfordert, wird benötigt, um die richtige Struktur zu erschaffen. Vielerlei Wege gibt es unter den Anwendern der Magie, wie sie ihrem Willen eine Form geben, um der göttlichen Macht die Möglichkeit zu eröffnen in unsere Sphäre einzudringen, die Form zu füllen und den entsprechenden Effekt zu erwirken.
    Ein Laie würde sagen, dass der Priester in der Lage ist, für einen Bruchteil eines Augenblickes die Grenze zwischen der göttlichen und der irdischen Sphäre zu zerteilen, einen Spalt zu öffnen, durch den die arkanen Energien fließen können. Dies jedoch trifft nur…trifft nur einen Teil des großen Spektrums…trifft nur…


    Die Augen des Adlatus wurden immer schwerer und immerzu rutschte er zurück an den Anfang des Satzes, den er gerade zu lesen gedachte. Ausgelaugt von den Strapazen, die ihm der Wind und die Witterung bereiteten, getröstet von der Wärme des Feuers, wurden seine Lider träge. Nur einen Moment bedurfte es und er würde in einen erholsamen Schlaf gleiten, doch was würde dann mit ihm geschehen? Würde die Luft noch weiter abkühlen, sodass er beim Erlöschen des Feuers erfror? Das durfte er nicht zulassen, weshalb er versuchte sich wach zu halten. Der Witwer zwang sich auf die Abschrift in seinen Händen zu starren, doch wollte sein Hirn die Worte nicht mehr fassen, welche dort niedergeschrieben waren.
    …trifft zu…

    Die Geborgenheit des Traumes nahm ihn in Empfang, umarmte ihn wie einen lang vermissten Sohn. Wärme umschmeichelte seine Brust und er spürte, wie das Feuer seines Glaubens in ihm brannte. Die Worte aus dem Buch halfen ihm, den Zweifel zu verlieren, dass er nicht in der Lage wäre, der Magie würdig zu werden. Das Gefühl, dass er nicht das geworden war, was er zu sein bestimmt war, verlor sich zwischen den Zeilen und sein Unterbewusstsein schien seinen Traum damit zu füttern.


    Viel später erwachte er, schreckte auf, als ihm ein eiskalter Schauer über den ganzen Körper fuhr. Die Flammen des Feuers waren nichts weiter als ein klägliches Glimmen, ehemals glühender Kohlen.
    „Nein…“, nuschelte er schläfrig, ehe die Bedeutung dieser Situation durch den Schleier der Trägheit sickerte, sodass er schlagartig hellwach wurde, „Nein nein nein nein!“
    Hecktisch sah sich Braoin nach dem Feuerholz um, doch war keines mehr da.
    „Nicht ausgehen!“, beschwor er die einzige Lichtquelle in der Umgebung und beugte sich hilflos vor.
    Mit regelmäßigem Pusten versuchte er der Glut neues Leben einzuhauchen, doch brachte das nichts weiter, als ein kraftloses Aufleuchten der äschernen Kohlen.
    „Innos! Lass dein Licht für mich von Neuem entflammen, auf dass es mir Wärme spende und die Dunkelheit verbanne!“, schickte er ein Stoßgebet zu seinem Herrn.
    Ein Zeichen des Schutzes vor der Brust in die Luft zeichnend, wollte der Bauer das Böse vertreiben, doch geschah etwas, was er nicht für möglich hielt. Der Bewegung seines Zeigefingers folgte ein brennender Pfad, der für einen Augenblick in der Luft schwebte, ehe er wieder verblasste. Ungläubig starrte er auf die Stelle, wo sich soeben Unglaubliches ereignet hatte und versäumte damit den letzten Moment, in dem das Lagerfeuer endgültig erlosch.
    Geändert von Braoin (06.11.2014 um 13:17 Uhr)

  10. Beiträge anzeigen #310
    Schwertmeister Avatar von Edon Mesotes
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    Edon Mesotes ist offline
    Edon stopfte sich eine sparsame Pfeife und zündete sie an einer Fackel. Haushalten hieß das Zauberwort. Oder eine der letzten Sumpfkrautkarawanen dieser Welt überfallen. Beides lang nach Arbeit, was für ein Dreck.
    "Dank dem verschissenen Drachen komm ich weder an meine Metvorräte, meine private Waffenkammer, meinen Krauthändler, mein Geldbeutel-Souvenir-Sammlung, ein Bett oder meine Stammkneipe dran."
    Er blies einen Rauchring aus, der im Tunnel schnell genug schon nicht mehr zu sehen war.
    "Ich kriege kaum noch eine Runde zum Glücksspiel zusammen und selbst wenn fällt dabei kaum noch ein Krautbeutel für mich ab. Die Welt ist kompliziert geworden."
    Sie hätten auf Feshyr bleiben sollen ging es Edon durch den Kopf, irgendwo, wo das Kraut blüht und Milizsoldaten eines Königs höchstens als Abendbeleuchtung zu funktionieren hatten, ein friedliches Plätzchen für friedliche Leute, oder noch besser gleich nur für ihn (vielleicht ließ sich bei richtigem Geschlecht, Alter und Aussehen eine Sonderregelung einführen).

    "Vielleicht kriegen wir ja auf der Burg ein bisschen Anarchie hin."

  11. Beiträge anzeigen #311
    Schwertmeister Avatar von HerrBrom
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    HerrBrom ist offline
    "Letzteres bezweifle ich..."

    Sollte er seinem Gegenüber erzählen dass er die ganze Zeit über noch einen gestohlenen Weinschlauch mit sich trug? Lieber nicht.

    "Ja, nun im Nachhinein vermisse ich die Stadt schon ein wenig. Man war frei. Und nun? Nun sind wir in diesen verschissenen Tunneln gefangen, nur um danach in einer scheiß hektischen Burg zu hausen. Das leben kann bitter sein...", sprach er mit an Lautstärke abnehmender Stimme, bevor er einen weiteren tiefen Zug seines Sumpfkrauts nahm.

    "Sobald sich die erstbeste Möglichkeit zur Flucht bietet bin ich weg... Kommst du mit?"

  12. Beiträge anzeigen #312
    Schwertmeister Avatar von Edon Mesotes
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    Edon Mesotes ist offline
    "Frei? Da hast du dir aber schöne Erinnerungen zusammengeraucht, schade, dass sie so wenig mit der Realität gemein haben."
    Edon zog an seiner Pfeife.
    "Vielleicht waren die Leute entspannter und der König hat gnädigerweise darauf verzichtet, alles anzuzünden, was an seinem Gott gezweifelt hat, aber Freiheit, die habe ich noch nie irgendwo gefunden, wo es auch einen König gibt. Meine Theorie ist, dass das per se nicht zusammenpasst."
    Ein weiterer Rauchring entfleuchte seinem Mund und zog an die Tunneldecke. Ob die Dienste des Drachen wohl käuflich waren? Vielleicht konnte er ihn schmieren, dass er Thorniara und Vengard niederbrannte, alle Innos-Tempel und -Priester tötete und sich anschließend auf sein Jagdschloss in die Unterwelt zurückzog, das Behausen einer völlig chaotischen Welt den übrig gebliebenen Menschen ausbrechen und nur gelegentlich wiederkam, um eventuelle Machthaber zäh und trocken zu fackeln.
    Eigentlich ganz schön, wäre da dann nur nicht das Potentat des Drachens, das übrig blieb. Am Ende würde der Drache auch weg müssen. Die Menschen würden sich gegen den Drachen zusammenschließen und niederwerfen müssen, um schließlich von aller repräsentativer Herrschaft abzusehen einen Ort der allgemeinen flukturierenden Willkür der Masse zu errichten - oder so ähnlich. Hauptsache es gab reichlich Drogen, dann würde schon mal Grundzufriedenheit herrschen.

    Etwas schlabberte Edon übers Gesicht. Ruckartig packte der Dieb nach hinten und hatte etwas längliches Fellbewachsenes in der Hand. Er schaute den Kopf nach hinten hängen lassend dem Wolf in die Augen, allerdings verkehrt herum.

    "Den gibt's ja immer noch. flutscht hier auch das Fellknäuel rum, das ich im Suff geklaut habe?"

  13. Beiträge anzeigen #313
    Schwertmeister Avatar von HerrBrom
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    HerrBrom ist offline
    "Das Fellknäuel? Das Fellknäuel.... Das Fellknäuel! Verflucht! Es hockt irgendwo in den Ruinen Setarrifs! Scheiße.. Er wird sicher jemanden gefunden haben der ihm hilft... Wenn nicht... Naja, dann is' halt scheiße..."

    Grübelnd nahm der Dieb einen kleinen Schluck Wasser. Und was war eigentlich mit Djarg? Dem Psychopathen von dem er fast umgebracht wurde? Alle Gefangenen wurden freigelassen, aber ihn hatte er nirgends erblicken können. Komisch.

    "Du hast mir nicht geantwortet. Würdest du mitkommen? Vielleicht sogar fortsegeln? Dann wären die Probleme mit König, Drache, Krieg und dem ganzen Dreck vorbei."

  14. Beiträge anzeigen #314
    Schwertmeister Avatar von Edon Mesotes
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    Edon Mesotes ist offline
    "Pech muss man haben, was?"
    Grinste der Dieb. Er wusste kaum noch, wie die Vierpfote eigentlich ausgesehen hatte. Die würde schon über die Runden kommen. Hunde waren zäh und ohne jemanden, der sie zum Schafe zählen kommandierte wesentlich besser dran.

    "Meinst du, ich wäre noch da, wenn ich den Plan hätte, mich einfach davon zu machen? Ich werde erst wieder ein Schiff betreten, wenn die feurspeiende Echse nicht mehr da ist, die allen spaß der Welt daran hätte, so einen Kahn abzufackeln."

  15. Beiträge anzeigen #315
    Schwertmeister Avatar von HerrBrom
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    HerrBrom ist offline
    "Nun, dann werde ich wohl allein gehen müssen. Ich für meinen Teil suche nun erstmal Rafik und Sarpedon. Pass auf dich auf.", so verabschiedete sich Brom mit einer leichten sarkastischen Verbeugung und schlurfte mit Arsorn im Schlepptau davon. Nach einigen Schritten Drückte er den Rest des glimmenden Sumpfkrautstängels auf seinem Lederharnisch aus und warf ihn nahe einer der Tunnelwände. Wo war Rafik wohl?

  16. Beiträge anzeigen #316
    Schwertmeister Avatar von Redlef
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Redlef ist offline
    Auch Redlef ließ sein Pferd antraben und holte den Ritter mit Leichtigkeit ein. Während die beiden Männer Schweigend nebeneinander her ritten, ärgerte er sich über Aarons Worte, die ihn wie einen Feigling aussehen ließen. Doch was wusste dieser Heißsporn schon. Die Wirren des Krieges hatten ihm einen Ritterschlag verpasst. Innos‘ Gnade wurde dem Jungen aus der Gosse zuteil, während er, der sein Leben lang dafür gekämpft, mit nichts weiter als einer Behinderung belohnt wurde.
    Je weiter sie auf dem Weg vorankamen, desto mehr kochte Redelf Zorn hoch. Die Welt war ungerecht und er war ein Thor an so etwas wie Gerechtigkeit und Wertschätzung von Aufopferung zu glauben. Er hatte alle gegeben und nichts bekommen. Nun musste er sich als Kerkermeister durchschlagen. Diese Arbeit wer erniedrigend. Die meisten Menschen betrachteten ihn mit schlecht verhohlener Verachtung. Kerkermeister war eine schöne Umschreibung für Folterknecht und Henker. Das war es, was er nun nur noch sein konnte.

    Da sein Pferd viel weitere Tritte machte, als Aarons Ferocas, hatte er ihn schon bald überholt und in seinem Frust nicht daran gedacht Dominique zu zügeln. Sie nährten sich einem flackernden Licht am Ende des Weges. Im Mond- und Sternenlicht kamen Gehöfte in Sicht. Zwischen ihnen bewegte sich eine Menschenmenge, die offensichtlich Fackeln bei sich trug.

    „Halt, stehenbleiben!“ Männer traten hinter einem umgestürzten Heuwagen hervor. Die Bewohner der umliegenden Höfe schienen sich alle an diesem Hof, der Thorniara am nächsten lag, gesammelt zu haben. Das haupthaus war befestigt, wie ein Fort. Sogar einen Wachturm hatten die Menschen improvisiert. Redlef zügelte sein schwitzendes Pferd und auch Aaron kam neben ihm zum Stehen. Die beiden Reiter blickten in grimmige Gesichter junger Männer. Diese waren mit Dreschflegeln und Mistgabeln bewaffnet. Es machte nicht den Anschein, als seien die Kämpfer willkommene Gäste.
    „Für Innos! Mein Name ist Redlef Cast, ich bin Meister der Kerkerwache und dies ist Ritter Aaron, vom Orden. Dürfte ich erfahren was dieser Aufzug hier soll?“ Das abweisende verhalten dieser Dörfler hob Reds Stimmung nicht gerade. Was bildete das Pack sich eigentlich ein? Zu mindestens Aaron war eindeutig als Ritter zu erkennen. Doch Respekt zeigten sie, auch nachdem Red sie beide vorgestellt hatte, kein Stück. „Räumt schleunigst den Weg frei, damit wir passieren können!“
    Doch die Männer schienen gar nicht daran denken zu wollen. Immer mehr sammelten sich an dem improvisierten Wall. „Wofür sollen wir den Weg freiräumen, Herr Kerkermeister? Glaubt Ihr tatsächlich, dass Ihr und der eine poplige Ritter da ausreicht um hier etwas ausrichten zu können? Wir pfeifen auf den Orden! Wir werden uns nun selbst helfen, verschwindet!“
    Rebellierten diese Leute? Redlef konnte es gar nicht fassen. Es war ja nicht so, dass sie mit diesen marodierenden Echsen nicht schon genug Probleme hatten.
    „Meine Herren“ , versuchte er es vorsichtig, „wir sind hier um zu helfen. Es wurden Gerüchte laut über Echsenwesen, die nun auch im Osten der Insel herumstreifen. Der Orden, mit all seinen Mitteln will helfen, doch dafür muss zuerst herausgefunden werden, wo die Hilfe am dringendsten benötigt wird. Bitte…“
    „Der Orden will helfen?“ Ein älterer Mann war Redlef ins Wort gefallen. „Das ich nicht lache! Wo war der Orden, als die Ersten diesen Höllengeschöpfen zum Opfer fielen, als Petirs Hof in Flammen aufging? Wo war der Orden, als sie unsere späten Ernten verwüsteten? Wo war der Orden, als sie unsre Frauen und Kinder hinschlachten? Wo war der Orden…“ Im aufbrausenden Zorn brach er am. Ihm standen Tränen in den Augen, dass konnte Red sogar im schlechten Fackellicht erkennen.

    Der Kerkermeister stieg ab. Er wollte vermitteln, doch vom Pferd aus hätten diese Menschen weiterhin das Gefühl, dass die arroganten Städter auf sie herabblicken würden. Diese Leute brauchten dringend Hilfe und es war eine Schande, dass sie sie nicht schon viel früher bekommen hatten. „ich verstehe Eure Angst, doch ihr hättet einen Boten schicken sollen. Der Orden kann seine Augen nicht überall haben, gerade haben die Echsen im Westen gewütet, dort und auch in Stewark sind die meisten Kräfte gebunden. Aber ich verspreche Euch, dass ihr so bald wie möglich Hilfe bekommt.“
    „Darauf geschissen, der erste Bote kam vor Wochen schon mit der gleichen Nachricht zurück! Alles doch nur leere Worte! Und der zweite Bote kam überhaupt nicht mehr zurück, seit dem traut sich niemand mehr raus. Wir schlagen diese hässlichen Gestalten schon zurück, und Euch auch, wenn es sein muss!“ Einige der Männer trauten sich vor die Barrikaden. Missmutig bis hasserfüllt betrachteten sie Aaron und Redlef.
    Die Situation wurde langsam gefährlich. Sie waren fünf zu eins in der Unterzahl und diese Männer sahen sehr entschlossen aus. Redlef sah kurz zu Aaron hinüber. Dieser saß immer noch auf seinem Pferd und blickte die Gruppe mit seinem nichtssagenden Blick an. Besser er handelte, denn sobald sich Aaron einschaltete, könnte es unschön werden. Aaron war nicht so der Typ für einfühlsame Gespräche.
    Er fixierte wieder die Gruppe vor ihm. „Was soll das hier werden, versucht ihr uns zu drohen?“ Seine Stimme klang nun verärgert, denn auch er hatte keine Lust, sich von diesen Bauerntrampeln auf der Nase herumtanzen zu lassen.
    „Nicht drohen, machen!“, entgegnete einer der Lümmel frech. Er hob seinen Dreschflegel. Ihr verschwindet jetzt sofort, oder wir prügeln Euch zurück in Eure stinkende Stadt. Wir pfeifen auf den Orden. Diese Deppen brauchen sich hier nicht mehr blicken lassen. Und der nächste der versucht Steuern zu pressen, oder uns was vom König zu erzählen hat, den schicken wir in Einzelteilen zurück. Wir haben keinen König mehr und wir brauchen auch keinen König! Ab heute sind wir frei!“

    Entsetzt über so viel Dreistigkeit und Hochmut, wollte Redlef gerade zum verbalen Gegenschlag ansetzten, da flog auch schon der Dreschflegel auf ihn zu. Gerade gelang es ihm noch seinen rechten Arm hochzureißen, um den Schlag abzufangen. Der Schmerz zog ihm durch Mark und Bein. Er brüllte verärgert auf. Doch da sein Schwert immer noch am Sattel hing, musste er sich zuerst einmal zurück fallen lassen. Er zog das aufgeschreckte Pferd zwischen die sich sammelnden Bauern und sich, und nutzte diese kleine Pause um sein Dienstschwert aus der Scheide zu ziehen. Inzwischen fand das Schwert wie von selbst seinen Platz in seiner Linken. Mit einem kräftigen Klaps auf die Kruppe, schickte er sein Pferd davon. Das Tier konnte er hier nun nicht mehr gebrauchen. Zwar hätte er gern diesen Kampf vom Sattel aus gefochten, doch in diesem Getümmel war es utopisch schnell in den Sattel zu kommen. Außerdem wusste er immer noch nicht in wie weit sich Dominique auf das Kampfgetümmel einlassen würde. Nichts war gefährlicher im Kampf, als ein scheuendes Pferd.

    Den Hieb mit der Mistforke schaffte Redlef mit seinem Einhänder abzufangen. Geschickt ließ er die Eisenspieße an seiner Klinge abgleiten. Der Junge, der nach ihm gestochen hatte, rammte die Forke nun in den Boden. Das gab Redlef die Möglichkeit sich um den nächsten Angreifer zu kümmern. Es war der vorlaute Wortführer, mit dem Flegel. Er duckte sich unter seinem weitausgeholten Schlag hinweg und versetzte ihm dafür eines mit der breiten Seite seines Schwertes. „Hört auf! Ihr wollt nicht kämpfen! Das wird nur Verletzte geben! Wir werden eine andere Lösung finden.“ Doch seine Worte prallten auf taube Ohren. Diese Männer schienen ihren ganzen Frust und ihren Hass auf die Echsen an ihnen auslassen zu wollen.
    Leicht taumelnd wich er einem weiteren Forkenstoß auf und schlug mit seiner Klinge einen Knüppel beiseite. Zu dritt drangen sie nun auf ihn ein, der Rest machte Lautstark kund, dass sie ihn niederschlagen und ausweiden sollten. Rosige Aussichten.

    Aus dem Augenwinkel sah er wieder den Dreschflegel auf sich zurasen. Mit der Rechten bekam er ihn zu fassen. Das bewegliche Ende landete auf seiner Schulter, anstatt auf seinem Kopf. Der Weibel zog an dem Dreschgerät und rammte dabei, den Schwung ausnutzend, das Knie in den Bauch. Dieser ließ darauf überrumpelt los, sodass Redlef die Chance bekam, den Flegel irgendwo in die Finsternis zu schleudern.
    Hinter der Palisade wurden weitere Stimmen laut. Mehr Menschen schienen von dem Kampflärm angelockt worden zu sein. Redlefs defensiver Kampfstil brachte ihn nun nicht mehr lange weiter. Die Männer hatten ihn nun umringt. Wieder tauchte der Rädelsführer vor ihm auf. Nun hatte er ein kleines Messer in der Hand. Und während seine Kumpane Redelf mit ihren Mistforken in Schach hielten setzte er einen in den Rücken gezielten Stich. Red spürte den brennenden Schmerz und schrie kurz auf. Der Kampf begann damit Besitz von ihm zu ergreifen. Zwar war die Verletzung nicht tief und auch nicht gefährlich, doch sie reichte aus, um des Weibels Kampfgeist wach zu rütteln. Er warf sich herum, riss dabei den einen Forkenmann um und stach zu. Seine Klinge bohrte sich tief in die Schulter des Angreifers. Dieser begann zu schreien, ließ das Messer fallen und taumelte auf die Knie. Redlef hatte das Schwert schon für den letzten Schlag erhoben, da lenkte ihn ein Brüllen ab. In blinder Wut, wollte einer der anderen Bauern Rache nehmen. Sie Axt weit über den Kopf zum Schlag erhoben, bot er Redlef keinerlei Schwierigkeiten. Der Kerkermeister drehte sich zur Seite und zog seine Klinge quer über den Bauch des Jünglings. Auch dieser brach schreiend zusammen. Der Geruch von Blut und beißender Galle lag in der Luft. Der Hieb hatte dem Axtträger den Bauch geöffnet. Gedärme quollen unter seinem Hemd hervor. Ein letztes Mal röchelte er auf, dann lag er still. Nun kam auch der Angriff der Anderen zum Erliegen. Zögernd und voller Entsetzen Blickten sie auf den Toten und den immer noch schreienden Verletzten.
    „Gebt auf!“, knurrte Redlef. Dies war die letzte Chance, die er ihnen bot. Diese Männer hatten sie angegriffen! Das konnte nicht ungesühnt bleiben, sollten sie diese Dummheit fortführen.

    Red zitterte leicht, besonders seinen Schwertarm konnte er kaum ruhig halten. Dennoch hielt er das Schwert weiter erhoben, da er nicht den Anschein erwecken wollte, dass seine Aufmerksamkeit nachließ. Jedoch konnte er sich nicht länger vorlügen gut in Form zu sein. Sollten diese Bauern tatsächlich auf die Idee kommen, sie alle anzugreifen, dann konnte es besonders für ihn eng werden. Er hatte noch lange nicht seine alte Kraft zurück.
    Aaron hatte er im Kampf vollkommen ignoriert. Doch nun blickte er sich nach ihm um. Ganz vorsichtig, um auch ja keinen der Andern aus dem Blick zu lassen. War der Ordensritter unverletzt? Sicherlich, da er im Gegensatz zu ihm eine Rüstung und nicht nur einen gefütterten Wams trug.
    Geändert von Redlef (02.11.2014 um 21:53 Uhr)

  17. Beiträge anzeigen #317
    Veteran Avatar von Aaron
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    Das Übel nahm seinen Lauf. Einmal mehr hatte Aaron das Gefühl, dass Menschen zu leicht zu beeinflussen waren. Beliar hatte leichtes Spiel in seinem Vorhaben das Chaos über die Welt zu bringen. Lies er seine Kreaturen die Erde besiedeln, dauerte es nicht lang und die Menschen taten von allein das, was der dunkle Gott anstrebte. Die Menschen, seelisch zerfressen von den eigenen Ängsten und Nöten verschwendeten nicht einen Gedanken mehr daran welches Handeln richtig und welches falsch war. Sie igelten sich ein in einer kleinen Komfortzone und es bedurfte Innos wohl einiger Anstrengung das Blatt zu wenden. Umso wichtiger war es, dass es auch Menschen gab, die diesen falschen Weg verließen und ihrem Gott dabei zur Hand gingen.

    Redlef bemühte sich redlich den Verstand dieser haltlosen Bauern zu wecken, doch er nutzte das falsche Werkzeug und stieß mit seinen Worten auf taube Ohren. Dass sie ihn schließlich angriffen war nur konsequent. Wenn auch unglaublich dumm. Während einige auf den Kerkermeister losgingen, der erst einmal seiner Waffe habhaft werden musste, was in Kombination mit seinem Absteigen aus dem Sattel nur seine Naivität unterstrich, näherten sich vier andere der Maulhelden dem noch im Sattel sitzenden Aaron. Ferocas wurde unruhig und machte ein paar Schritte zögerlich, doch der Ritter legte ihm beruhigend die Hand in den Nacken und sprach ihm Worte zu, die ihn besänftigten.

    Einen Seitenblick zu Redlef werfend überdachte der Ordensritter seine Möglichkeiten. Er konnte vom Pferd aus kämpfen, denn der Anderthalbhänder war dazu lang genug. Dennoch bestand ein Restrisiko, dass Ferocas mit einer der Mistgabeln verletzt wurde und dieses Risiko war inakzeptabel.
    Bevor die Bauern bei ihm ankamen zog er die schwarze Klinge aus ihrer Lederummantelung, die am Sattel befestigt war und stieg aus dem Sattel. Den Schild noch extra abzunehmen hätte zuviel Zeit gekostet, also verzichtete er darauf und stellte sich den vier Kontrahenten entgegen.

    Dieser sinnlose Kampf musste ein schnelles Ende finden. Es war jedoch nicht sinnvoll sie alle zu töten. Sie waren verängstigt und folgten aus purem Instinkt ihrem Rädelsführer. Der Ordensritter wartete auf den ersten Angriff und dieser erfolgte mit einer Sense, deren Ende abmontiert und in gerader Richtung nach oben wieder angebaut worden war um einen Klingenstab herzustellen. Die Waffe war ungünstig ausbalanciert und der Kämpfer war eben nur ein Bauer. Aaron wischte den Schlag beiseite, griff mit der linken den Hals des Mannes zertrümmerte ihm mit dem Ellbogen des Schwertarmes das Nasenbein. So außer Gefecht gesetzt warf er ihn dem nächsten Angreifer entgegen und ging nun selbst in die Offensive. Die dunkle Klinge rotierte und entwaffnete den nächsten mit einem Streich und strafte ihn für den Versuch der Ordnungsmissachtung mit einem Schlag der Breitseite des Schwertes gegen die Schläfe, der die Haut platzen und den Angreifer zu Boden gehen lies. Eine Nagelkeule scheiterte an der Schulterplatte Aarons und zerbrach nach einem Treffen auf die Klinge. Der nun waffenlose und der übrig bleibende Jungspund wichen von allein zurück, was der Ritter begrüßte, der sich nun Redlef zu wandte, welcher sich hatte verteidigen können und es nun doch wieder mit Worten versuchte.

    Es war kein schlechter Versuch, doch Aaron gedachte ihn zu unterstreichen. Mit festen Schritten stapfte er mit dem Schwert in der Hand auf jenen zu, der das Wort geführt und Redlef angegriffen hatte. Der schwer verletzte sah auf und seine Augen starrten ungläubig, als Aaron die Klinge erhob und mit einem Streich Kopf und Rumpf voneinander trennte und sich dann umdrehte um sich die Meute anzusehen.
    "Hat sonst noch jemand vor Hetzreden gegen die Gesandten Innos' zu schwingen oder gar seine Waffe zu erheben?"
    Eisige Stille hatte Einzug gehalten und auch Redlef schaute noch einmal ungläubig zu jenem, der gerade gerichtet worden war, ehe er sich wieder fing und die Sprache wieder fand.
    "Legt die Waffen nieder und ihr sollt verschont werden."

  18. Beiträge anzeigen #318
    Schwertmeister Avatar von Redlef
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
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    Als der Kopf mit einem dumpfen Geräusch auf dem Boden aufschlug und kurz darauf auch der leblose Körper daneben zusammensackte, schloss Redlef für einen kurzen Moment die Augen. Wie hatte es nur soweit kommen können? Wütende Bauern griffen Ordensmänner an, und Ordensritter mordeten Bauern, die sie geschworen hatten zu verteidigen.
    "Legt die Waffen nieder und ihr sollt verschont werden." Aarons Worte schnitten so kalt wie der Herbstwind durch die Luft. Die Bauern waren wie erstarrt. Eine Hinrichtung schienen sie trotz ihres Aufruhrs nicht erwartet zu haben. Was hatten sie überhaupt erwartet?
    Ein heller, spitzer Schrei ertönte. „NEEEEEIN! Edggar!“ Eine junge Frau kam hinter der Palisade hervorgestürzt, ignorierte die Bauern und Reiter gleichermaßen und stürzte sich auf den Enthaupteten. Sie fiel neben ihm zu Boden und nachdem sie erst realisieren musste, was sie dort sah, zog sie danach vorsichtig den Kopf zum Körper zurück. Sie brach in Tränen aus. Fassungslos sah sie zu Aaron und Redefl auf. „Warum? Warum?“ Die Worte waren in ihrer Hysterie kaum zu verstehen.
    Nun kam auch Bewegung in die umstehenden Männer. Sie bildeten ein Pulk, sammelten sich und hoben wieder ihre einfachen Waffen und Ackergeräte. „Warum? Was ist das für ein Orden, der Besiegte heimtückisch niederstreckt? Bestie! Bestie! Mörder!“ Die Meute kochte vor Zorn und auch Angst. Sie alle riefen durcheinander. Doch nun hielten sie sich zurück. Zwei Tote hatten ihnen offenbar gezeigt, dass sie besser nicht leichtfertig erprobte Kämpfer angreifen sollten. Dennoch war es nur eine Frage der Zeit, bis der Dorfwilderer auftauchte und die ersten Pfeile fliegen würden. „Beliarshure!“ Ein Stein prallte an Aarons Brustplatte ab. Da der Ordensritter in der schwarzen Rüstung immer noch etwas weiter hinten stand, war es Redlef, der den Steinewerfer beherzt mit der Breitseite seines Schwertes zu Boden schickte. Unter der Wucht dieses gut gezielten Schlags platzte ihm die Haut auf der Schläfe auf. Bewusstlos fiel er in den Staub, was den Rest des Pöbels dazu veranlasste wieder erschrocken zurückzuweichen. Wieder begannen sie zu schreien.
    „Es reicht!“, befehlsgewohnt wie in alten Tagen donnerte des Weibels Stimme. Er griff sich einen anderen, augenscheinlich festentschlossenen Burschen aus der Menge am Handgelenk, zog ihn zu sich und brachte ihn auf die Knie. Das Schwert hielt er immer noch in der Hand und der Mann zu seinen Füßen erkannte seine gefährliche Situation. Er murmelte leise Gebete.
    „Zurück! Alle!“ Die Drohung schien zu wirken. Von weiter hinten, war die nächste aufgebrachte Frauenstimme zu hören. Sie bangte um ihren Mann, wahrscheinlich der Kerl, der vor Redlefs Füßen gerade um sein Leben fürchtete. Ein molliges Mädchen erschien und flehte den Kerkermeister das Leben ihres Liebsten zu verschonen. Doch er ignorierte ihr Gejammer und wiederholte Aarons Worte: „Legt Eure Waffen nieder, dann verschwindet hinter Eure Barrikaden und schickt mir denjenigen raus, denn ihr für Euch sprechen lassen wollt. Sofort.“ Zur Unterstützung seiner Worte ließ er sein Schwert in die Nähe des Hales des Bauern sinken. Zögerlich fielen die ersten Waffen, schließlich beugten sich aber alle Aufständischen und verzogen sich zurück hinter ihre improvisierten Verteidigungsanlagen. Sogar die schreiende Witwe hatte sich hinfort begeben. Den Kopf ihres Mannes hatte sie, in ihre Schürze gewickelt, mitgenommen. Es wurde ruhig, nur das leise Gemurmel der Geisel war noch zu hören.
    Redlef sah zu Aaron herüber. Wo waren sie hier nur hingeraten? Die Welt stand Kopf…

    Ein älterer Mann erschien. Er war auf einen Stock gestützt und ging leicht gebeugt. „Wer seid Ihr?“, herrschte Red ihn an. Der Alte sah die beiden Männer mit trüben Augen an. Zuletzt sah er auf den knienden Gefangenen. „Mein Name ist Jona, ich bin der Vater dieses Mannes“, ruhig zeigte er auf den Geköpften. „Onkel…“, flehte der Kniende, doch der Weibel brachte ihn mit einem Stüber seines Knies zum Verstummen.
    „Euer Sohn hat uns angegriffen, Jona. Er hat eine gerech… seine Strafe dafür erhalten. Damit weiteres Blutvergießen in Zukunft vermieden werden kann, rate ich Euch alle feindlichen Handlungen für die Zukunft einzustellen. Es war vermessen und dumm uns anzugreifen. Dafür können all die, die daran Teil hatten nicht ungesühnt bleiben. Das ist Euch bewusst?“ Der Mann nickte. „Gut, ihr werdet in Eurem Dorf bleiben, Euch gegen diese Echsenkreaturen verteidigen, wenn es sein muss und vor Innos um Vergebung beten. Sobald ausreichend Streiter zur Verfügung stehen, wird man sicherlich noch einmal auf Euch zurückkommen. Überlegt Euch dann genau, wie Ihr sie empfangen wollt.“ Er entließ mit einem kräftigen Stoß den Neffen des Dorfältesten, der sofort davon kroch und dann hinter dem Heuwagen verschwand.
    „Innos segne Euch!“, verabschiedete sich der Alte mit einer tiefen Verbeugung und verschwand dann ebenfalls. „Für Innos!“, entgegnete Red halblaut. Dann blickte er in den klaren Sternenhimmel und fragte sich, wo Innos wohl in der Nacht war. Ob es wohl stimmte, das Beliar die Nacht beherrschte? Von den Sternen ab, wandte er sich zu Aaron hin. „Hier können wir wohl nicht die Nacht verbringen. Ich geh das Pferd suchen.“
    Mit diesen Worten machte er sich auf Dominique zu holen. Hoffentlich war er nicht zurück zur Stadt gelaufen. Beim Dahinschreiten befühlte er seine Wunde im Rücken. Sie war nicht sonderlich tief, brannte und hatte schon wieder seinen wattierten Rock durchtränkt. Irgendwann erschlug ihn der Rüstmeister noch, bei dem Verscheiß an Rüstmaterial.

  19. Beiträge anzeigen #319
    Veteran Avatar von Aaron
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    Aaron ist offline
    Waren sie ernsthaft überrascht, dass der Angriff auf Streiter des Ordens nicht ungesühnt blieb? Angesichts dieser maßlosen Naivität drehte sich Aaron um und lief zurück zu Ferocas, der unweit der Stelle stand an der er abgestiegen war. Aus dem inneren des befestigten Hofes kamen jetzt mehr Frauen, die sich um die verwundeten und die Toten kümmerten. Wenige ließen dabei einen Seufzer oder ähnliches ertönen.

    Aus einer der Satteltaschen nahm Aaron ein Leinentuch und wischte damit das Blut von der Klinge, ehe er sie in zurück in die Scheide steckte und sich in den Sattel schwang. Er sah noch einmal zurück und sah die erbosten, aber auch ängstlichen Gesichter, hielt dem Blick stand und trieb schließlich Ferocas zur Wende an.

    Selbst im Schritt dauerte es nicht lange ehe er Redlef eingeholt hatte. Mindestens zum zweiten Mal hatte er ihm das Leben gerettet, denn ohne sein Einschreiten hätten die Bauern so kurzen Prozess mit dem Kerkermeister gemacht, wie es Aaron mit dem Wortführer getan hatte.

    "Hast dich vernünftig verteidigt." sagte er schließlich und meinte damit vor allem, dass der einstige Schüler vor allem nicht mehr an Anstandsregeln des Kampfes festgehalten hatte, als er den Bauern gegenüber stand. Im Notfall wäre er wohl bereit gewesen jeden schmutzigen Trick zu nutzen um zu überleben. Das war immerhin etwas, dass er verstanden hatte.
    Doch offensichtlich war es ja nicht nur der Kampf in dessen Anschauung sie verschiedener Meinung waren. Was das anging, war es Aaron egal. Ab jetzt sollte sich der ehemalige 'Edelmann' um seine eigenen Belange kümmern.
    "Ich kann dir nichts mehr beibringen. Zumindest nicht, bevor du dir hast helfen lassen."

    Er erwartete keine Reaktion oder Dankesrede und so ging er in den Trab in Richtung Redlefs Pferd über, dass unweit von ihnen aufgetaucht war. Er näherte sich langsam und nahm schließlich die Zügel um mit gutem Zuspruch das Tier dazu zu bewegen ihm zu folgen und brachte es zu dem Kerkermeister zurück. Der Weg nach Thorniara würde wohl recht schweigsam werden.

  20. Beiträge anzeigen #320
    Provinzheld Avatar von Felix
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    Felix ist offline

    Nördlicher Waldrand, Süd/östlich von Thorniara

    Eine unerwartet warme Brise glitt über den morschen Baumstamm indem Felix's Versteck verborgen lag, die umherstehenden Bäume stellten für einen Moment die Bewegungen ein und versanken in Stille. Kein Knarzen, kein Knirschen. Nichts. Alles war finster. Felix, dessen Augen einigermaßen gut in der Finsternis Dinge identifizieren konnten, erblickten hier nichts mehr. Der schmale Spalt den er jetzt zwischen den Blättern unter seinem Versteck auftat reichte nicht aus, um festzustellen was sich dort draußen verbarg. Und so machte sich bedrohliche Stimmung und die Angst vor dem Ungewissen breit. Felix's Herz pochte nun laut und dominant doch er schluckte förmlich diesen Kloß im Hals hinunter und krabbelte just leichtsinnig los. Im freien erwartete ihn Matsch, Matsch, nochmehr von diesem Matsch und... etwas ungeheures.
    Geändert von Felix (04.11.2014 um 20:52 Uhr)

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