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Faszinierend!
Plan der Energie-Konzerne: Bund soll Abriss von Atom-Meilern finanzieren
Die drei großen deutschen Energieversorger wollen ihre riskanten Atomgeschäfte an den Bund abschieben: Wie der SPIEGEL berichtet, fordern die Konzerne eine staatliche Stiftung, die den Abriss der Meiler und die Lagerung des Atommülls finanziert.
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Was haltet ihr von dieser Idee?
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Die Klassische Methode: Gewinne privatisieren, Risken (und Verluste) sozialisieren.
Das alles unter den 3 Totschlagargumentend er Schwerindustrie: Preiskampf, Jobabbau, Abwanderung.
Ein sich ewig wiederholendes Mantra, immer wieder betont damit auch ja kein Politiker es je vergisst...
Und unsere Wirtschaftshörige Regierung springt natürlich nach den Wünschen der Konzernbosse.
Gruselig.
Zitat von Marthog
Gar nichts. Die Atomindustrie wird ohnehin schon stark subventioniert, aber die Firmen machen Riesengewinne damit. Und statt dankbar zu sein, versuchen sie jetzt auch noch den Bund für den Einkommensausfall zu verklagen und sich gleichzeitig vor den Rückbaukosten zu drücken.
/this
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Gar nichts. Die Atomindustrie wird ohnehin schon stark subventioniert, aber die Firmen machen Riesengewinne damit. Und statt dankbar zu sein, versuchen sie jetzt auch noch den Bund für den Einkommensausfall zu verklagen und sich gleichzeitig vor den Rückbaukosten zu drücken.
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Die finde ich gar nicht so schlecht. Das zentralisiert die Verwaltung und macht die Koordination sehr viel leichter, wenn die dann später abgeschaltet werden, denke ich, weil da nicht so viele Parteien beteiligt sind.
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Ich darf mich mal selbst zitieren: im Thread zur EEG-Umlage schrieb ich zu diesem Plan
Zitat von Gront
Der "billige Atomstrom" muss sich halt auch in der Zielgeraden noch auszahlen! Was einige Schlaumeier dann vermutlich erneut der "verfehlten Energiewende" zur Last legen werden.
Allerdings ist auch diese Idee nicht neu. Bereits in den Verträgen zur Gründung der Gesellschaft für Wiederaufarbeitung von 1964, damals noch im Kernforschungszentrum Karlsruhe, gab es bereits eine feste Begrenzung der Kosten- und Risikobeteiligung für die privaten Gesellschafter. Den Rest müssen nun Bund und Land bezahlen. Das ist auch im entsprechenden Wiki-Artikel nachzulesen..
Zitat von Wiki
Zur Finanzierung der Stilllegung wurden von der DWK und vom Bund je 0,5 Mrd. Euro zurückgelegt, die Ende 2005 aufgebraucht waren. Die Gesamtkosten der Stilllegung und des Rückbaus werden vom Betreiber auf 2,6 Milliarden € (Stand 2007) geschätzt. Die weitere Stilllegung obliegt nun dem Bund und dem Land Baden-Württemberg, die DWK beteiligt sich in bestimmtem Umfang an den Kosten für die Abfallbehandlung. Seit 2006 ist die WAK eine 100 % Tochter des bundeseigenen Unternehmens Energiewerke Nord.
"Paradox, dass man ausgerechnet auf alten Fotos jünger aussieht." (Hamb.Abendblatt)
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Der Bund hat die doch erst ermöglicht, also was erwartet die denn?
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ganz einfach ist es nicht. Die Energiekonzerne wollen den Bund ja dafür bezahlen, dass er den Abriss übernimmt. Es kann nicht schaden das ganze zumindest durchzurechnen und zu verhandeln. Auch mit dem Hintergedanke, dass die Energiekonzerne eventuell einen rechtlichen Anspruch auf Schadensersatz haben für den Atomausstieg,...
Ich bin der Meinung, dass man nicht über etwas urteilen braucht, was man nicht beurteilen kann und ich halte eine Win-Win Situation zumindest für möglich, wenngleich nicht für wahrscheinlich,...
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Zitat von Raaah!
Die Klassische Methode: Gewinne privatisieren, Risken (und Verluste) sozialisieren.
Das alles unter den 3 Totschlagargumentend er Schwerindustrie: Preiskampf, Jobabbau, Abwanderung.
Ein sich ewig wiederholendes Mantra, immer wieder betont damit auch ja kein Politiker es je vergisst...
Und unsere Wirtschaftshörige Regierung springt natürlich nach den Wünschen der Konzernbosse.
Gruselig.
/this
/this
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Cem Özdemir hatte das gestern in den Nachrichten schon sehr gut ausgedrückt.
Es ist einfach lächerlich, dass Gewinne immer in privater Hand bleiben, aber sobald es mal ans Ausgeben geht, soll der Sozialstaat eingreifen.
Die Konzerne sollen das auf jeden Fall selbst bezahlen!
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Zitat von TheDarkRuler
Cem Özdemir hatte das gestern in den Nachrichten schon sehr gut ausgedrückt.
Es ist einfach lächerlich, dass Gewinne immer in privater Hand bleiben, aber sobald es mal ans Ausgeben geht, soll der Sozialstaat eingreifen.
Die Konzerne sollen das auf jeden Fall selbst bezahlen!
Machen sie doch, sie bringen einige Rücklagen in die Stiftung ein.
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Tendentiell bin ich dagegen, denn die Risiken mal wieder auf den Staat abzuwälzen während die Gewinne eingestrichen werden finde ich falsch. Allerdings habe ich mich auch kaum damit auseinander gesetzt und bin mir relativ sicher, dass es auch irgendeinen Vorteil für den Staat geben müsste, sonst bräuchten die Konzerne das doch garnicht erst vorschlagen. Da ich aber bislang noch keinen solchen Vorteil sehen kann, halte ich mich mit der abschließenden Meinungsbildung erst einmal zurück bis ich da ein paar mehr Informationen zu den Details und Hintergründen dieser Idee habe.
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klar, gerne. Aber dann müssen die den Atommüll fressen.
Hast du was intelligentes erwartet?
Pech.
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Zitat von Saturn
ganz einfach ist es nicht. Die Energiekonzerne wollen den Bund ja dafür bezahlen, dass er den Abriss übernimmt. Es kann nicht schaden das ganze zumindest durchzurechnen und zu verhandeln. Auch mit dem Hintergedanke, dass die Energiekonzerne eventuell einen rechtlichen Anspruch auf Schadensersatz haben für den Atomausstieg,...
Ich bin der Meinung, dass man nicht über etwas urteilen braucht, was man nicht beurteilen kann und ich halte eine Win-Win Situation zumindest für möglich, wenngleich nicht für wahrscheinlich,...
Ja, genau. Wenn die Konzerne jetzt bereit sind echtes Geld und nicht nur "Bilanzbuchungen als Rücklagen" an die die Staatskasse zu übergeben, sollte man sie vielleicht wirklich annehmen. Letztendlich werden sowieso wir alle und die Generationen nach uns für diesen Mist bezahlen.
Abgesehen von möglichen Schadensersatzansprüchen brauchen die Konzerne nur pleite gehen und dann?
Jammern ja sowieso ständig rum, dass es ihnen so schlecht geht.
Wir bezahlen für den Ausstieg und für den Einstieg, für den Wandel und die Wende und sicher los werden wir es nie. Eine Win-Win-Situation kann daraus nie entstehen, aber zumindest sähe die Bilanz in diesem Jahr besser aus.
Du kannst ruhig einen an der Waffel haben, du musst nur jemand finden, der das mag.
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Zitat von Somnia
Ja, genau. Wenn die Konzerne jetzt bereit sind echtes Geld und nicht nur "Bilanzbuchungen als Rücklagen" an die die Staatskasse zu übergeben, sollte man sie vielleicht wirklich annehmen.
Nach dem Motto: Lieber den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach?
Die teilweise fehlende Liquidität bei den "Rücklagen" ist nur die eine Seite.
Die andere ist, dass die jeweils herrschenden Regierungen es quasi bewusst versäumt haben, die Höhe und den Modus der EVU-seitigen Rücklagen zu kontrollieren bzw. an die erwartbaren Kosten flexibel anzupassen. Insofern trifft all diese Regierungen (inkl. der rot-grünen ) eine Mitschuld an der aktuellen Lage.
Wenn jetzt der Teufel an die Wand gemalt und die Folgen z.B. einer möglichen Insolvenz von EVUs (namentlich des fettesten Brockens: RWE) beschworen werden, denen es ja so schlecht wie nie zuvor geht, nachdem es ihnen vor kurzem noch so gut wie nie zuvor ging - wie wäre es denn, die EVUs zu einer Art Rückversicherung auf Gegenseitigkeit zu zwingen, wie das bei Versicherungen und bei der Sicherung von Bankeinlagen (die bis zu einer bestimmten Höhe garantiert werden) schon der Fall ist?
Jedenfalls sollten wir uns durch diese Drohkulisse, die die Möglichkeit einer "win-win"-Situation suggeriert, nichts ins Bockshorn jagen lassen.
P.S. Womöglich springt ja auch der ADAC mit seinem Mrd-Vermögen im Rahmen seiner neuen Imageverbesserungs-Kampagne ein?
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Das finde ich natürlich grundsätzlich nicht falsch, unter einer Bedingung: Sie müssen mir alle meine Steuern, Lebenhaltungskosten und sonstigen Ausgaben bezahlen. Habe ich bereits erwähnt, dass ich jetzt einen Porsche brauche, welchen ich dann - sobald natürlich die "sauberen" Autos ausgereift sind - verschrotten lasse, was dann auch die Konzerne bezahlen sollen?
Nein, zurückzahlen dafür werde ich sie nicht.
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Das einzige, was für diesen Vorschlag spricht, ist die Möglichkeit einer Strompreiserhöhung durch die Konzerne. Da wäre dann die Frage, ob der Energiemarkt durch die großen Konzerne so stark kontrolliert wird, dass die sich dadurch wirklich nicht selbst vom Markt drängen würden, weil dann neue Energieproduzenten mit niedrigeren Preisen die Kunden bekommen würden.
Oder wäre es möglich, Preiserhöhungen gesetzlich zu beschränken?
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13.05.2014 13:09
#17
Ganz so einfach finde ich dieses Thema nicht.
Schließlich hat die damalige Bundesregierung trotz recht großer Gegenwehr der Industrie darauf gepocht, dass in Deutschland AKWs installiert werden sollen. Die Gegenwehr der Industrie kam aufgrund der Risiken, die sie darin sah. Erst mittels großzügiger Unterstützung ließ sich die Industrie damals umstimmen. Darf man bei seinem ganzen Hass gegen die Energieriesen nicht vergessen, dass der Staat parteiübergreifend unbedingt AKWs haben wollte.
Wie auch immer: Schlimmster anzunehmender Fall wäre es, wenn eines oder mehrere der Energiekonzerne den Bach runtergehen. Dann würde Deutschland zusätzlich die 30 Mrd. bezahlen müssen, die die Energiekonzerne jetzt anbieten.
MMn kein guter Plan, dass einfach abzulehnen.
Mein Favorit ist, die 30 Mrd. Rücklagen der Engergieunternehmen werden schon jetzt in einem Fond überschrieben, die Haftung dagegen bleibt so, wie sie ist. So sind die 30 Milliarden schon mal im Sack und wenn es teurer wird, kann man sich mit ein bisschen Glück weiter an die Unternehmen wenden, wobei es mich aber auch nicht wundern würde, wenn es da ein paar Insolvenzen geben würde.
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Ach Sergej..
Zitat von Sergej Petrow
Wie auch immer: Schlimmster anzunehmender Fall wäre es, wenn eines oder mehrere der Energiekonzerne den Bach runtergehen. Dann würde Deutschland zusätzlich die 30 Mrd. bezahlen müssen, die die Energiekonzerne jetzt anbieten.
MMn kein guter Plan, dass einfach abzulehnen.
Wenn wirklich ein Konzern den Bach runtergeht, bleiben noch andere. Dass alle den Bach runterghen, glaubst Du nicht wirklich. Deshalb ja mein Vorschlag für eine Rückversicherung.
Im übrigen meine Warnung davor, diesem Mummenschanz zu glauben.
Zitat von Sergej Petrow
Mein Favorit ist, die 30 Mrd. Rücklagen der Engergieunternehmen werden schon jetzt in einem Fond überschrieben, die Haftung dagegen bleibt so, wie sie ist. So sind die 30 Milliarden schon mal im Sack und wenn es teurer wird, kann man sich mit ein bisschen Glück weiter an die Unternehmen wenden,...
Auch das glaubst Du nicht wirklich. Das Angebot soll ein Win-Lose-Paket an "den Staat" sein, und kein Lose-Win-Paket.
"Paradox, dass man ausgerechnet auf alten Fotos jünger aussieht." (Hamb.Abendblatt)
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13.05.2014 14:38
#19
Zitat von Gront
Wenn wirklich ein Konzern den Bach runtergeht, bleiben noch andere. Dass alle den Bach runterghen, glaubst Du nicht wirklich. Deshalb ja mein Vorschlag für eine Rückversicherung.
Eine Rückversicherung ist viel zu teuer. Was RWE oder EON-Aktien betrifft, so wäre ich derzeit sehr vorsichtig dabei, von denen eine Aktie zu kaufen. Mal abseits dessen, wie die Situation wirklich ausschaut. Der Kurs ist auf einem historischen Tiefstand. Ist schon eine Kunst, bei der Aktienrally von 2008 bis heute nicht einen Jota von profitiert zu haben. Zuversicht sieht anders aus.
Zitat von Gront
Auch das glaubst Du nicht wirklich. Das Angebot soll ein Win-Lose-Paket an "den Staat" sein, und kein Lose-Win-Paket.
Doch, genau so wird es kommen. Wobei, wenn es so kommen sollte, es nur oberflächlich gut ausschaut.
Letztendlich wird jeder einzelne Cent vom Verbraucher bezahlt. Alle Kosten, die in einem Betrieb entstehen incl. Steuern usw., bezahlt der Verbraucher. Kann ja gar nicht anders sein.
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Da die Konzerne eh immer neue Gründe finden, die Strompreise zu erhöhen, soll sich wenigstens nicht noch der Bund zusätzlich belasten.
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