Zitat von
Forenperser
Das ist eben dein Empfinden.
'Stundenlanges' Rumgegurke gab es auf den Planeten jedoch bei weitem nicht, der Mako war schnell und die Symbole alle von Anfang an offen.
Das ist schlicht falsch. Es sind immer nur einige der Symbole von Anfang an offen. Allerdings für mich eh belanglos, da ich mir grundsätzlich die Karten aus dem Netz geholt habe (ab dem zweiten mal). Die "Stunden" beziehen sich auf alle Planeten. Wobei allein schon die Geth-Aussenposten mehrere Stunden dauern. In einem knapp 50 Stunden ME1-Durchlauf habe ich die Planetenquests mal auf irgendwo bei 18 Stunden gehabt, als ich es explizit mitprotokolliert habe. Davon mehr als als die Hälfte (also ca. 10 Stunden) Mako-Fahrerei. Ich bin also in ME1 ungefähr soviel Mako gefahren, wie ich in ME2 für die reinen, belanglosen Nebenquests ballern konnte. Scheußlich.
Und... äähhh - der Mako ist schnell? WIE schnell denn? Was schätzt Du? Ich schätze 20-25 km/h. Das schafft ein Pferd oder ein Drahtesel auch. Ich würde das nun wirklich nicht als "schnell" bezeichnen. Von dem Berggekraxel schreib ich nichtmal was, obwohl es teilweise Überhand nahm.
Und ME2 speziell über ME1 zu heben und dabei zu sagen dass du den Shooter-Teil NICHT besser fandest finde ich jedoch schon etwas paradox, wo das Gameplay dort doch mal so dermaßen auf Shooter herunter simplifiziert wurde, man sehe sich nur das Skill-System und die Kampfsystem-Neuerungen an (Auto-Heilung etc)
"Besser" hat für mich nur eine EINZIGE Bewandnis: Spassiger. Mir ist völlig wurscht, ob eine Spielmechanik komplex oder simpel, fordernd oder total leicht ist, etc etc - mir gehts einzig um Spass. Das teilweise ewige Draufhalten in ME1, bis diverse Gegner platt waren, selbst wenn man extrem gute Waffen schon hatte... der kaum sinnvoll nutzbaren Deckung, WEIL man eben ewig draufhalten musste... das alles war für mich sehr unausgewogen.
Abgesehen davon musst Du schon genau sagen, WAS am "Gameplay" denn vereinfacht wurde. Lebenspunkte füllten sich auf - richtig. Es gab weniger Waffenwahl - richtig. Dafür war ME2 endlich ein RICHTIGER Deckungsshooter. Man musste in Deckung gehen, und die Kämpfe fand ich immer ziemlich ausgewogen. Und Deckungsshooter machen mir einfach Spass. Und das Leveldesign (übrigens TEIL des "Gameplay" in einem Shooter) war auch darauf ausgerichtet. In ME1 war das Gamedesign teilweise nur eingeschränkt auf die Deckungsmechanik ausgelegt. Ganz nervig waren die Momente, wo man von einem Minifilm in eine richtig uangenehme Situation "ausgespuckt" wurde, also z.B. auf Therum als der Koloss runterkam, oder beim Kampf mit Benezia. Und so ab Mitte des Spiels war man in ME1 hoffnungslos overpowered wenn man die Ausstattung des Avatars ernst nahm.
Ob die ME1-Story jetzt länger oder kürzer war kann ich nicht mehr sagen, inhaltlich besser war sie jedoch alle Male.
Nein - war sie nicht. Eden Prime zu Anfang war OK - der Hauptplot aber für mich viel zu schnell quasi vollständig dargelegt. Citadel, 1. Teil fand ich viel zu langatmig - ca. 2 Stunden fast ohne Kampf (beim ersten Durchgang deutlich mehr als nur 2 Stunden). Noveria fand ich toll. Therum fand ich ziemlich schwach. Feros so lala - teilweise sehr gut, teilweise schwach. Virmire sehr gut. Ilos wieder gemischt - Gespräch mit Vigil sehr atmosphärisch, wenn auch inhaltlich kaum was erzählt wurde, was nicht vorher bereits bekannt war - alles andere auf Ilos fand ich schwach.
In ME2 gabs eigentlich keine Loyalitätsmission und keine Crew-Rekrutierungsmission, die ich auch nur durchschnittlich fand. Die fand ich ALLE gut bis sehr gut. Vor allem die Erzählgeschwindigkeit war für mich fast immer richtig, richtig gut ausbalanciert. Die Missionen, wo wenig Kampf vorkam, waren deutlich kürzer. Wo Kampf vorkam, wurde in sehr guten Abständen mit Dialogen unterbrochen. Für mich genau der richtige Wechsel zwischen tollem, spassigen Shooter und tollen, intensiven Dialogen, die alle dadurch ihre Relevanz hatten, daß es quasi immer um Crew-Mitgliedert ging.
Die Hauptquest in ME2 ist für mich immer noch eine der schwächsten Sachen in der gesamten Reihe.
Ich fand sie in der Umsetzung einfach nur klasse. Es ging halt darum, ein Team zusammenzustellen. In ME1 ist das Team nicht wirklich im Mittelpunkt. Tali, Garrus und Wrex fand ich in ME1 richtig dünn als Charaktere. Kaidan und Ashley ganz OK - wirklich interessant fand ich nur Liara. Das hat sich in ME2 vollständig gewandelt.
Es ist halt einer der klassischen, unterschiedlichen Sichtweisen, wenns um Geschichten geht. Der eine findet es wichtig, sich mit vielen Charaktären emotional beschäftigen zu können. Der andere findet es wichtig, irgendeine allgemeine oder gar "politische" Verwicklung kennenzulernen.
Wenn ein Rahmenplot interessant genug für mich ist, gehts anschließend für mich fast nur darum, wie in sich passend die Charaktere unterwegs sind. Meines Erachtens machen da die allermeisten Autoren die grössten Fehler. Kreieren z.B. ein hochintelligentes Computerprogramm, welches gleich ZWEI Welten zerstören will (Matrix 2/3), ohne diesen Logikbruch der KI irgendwie erklären zu wollen, ausser daß es "nun" plötzlich ein Virus sei. Oder lassen einen Yoda + Windu spüren, wie ein Anakin einen Haufen Sandleute niedermetzelt, und erwähnen dies nie wieder.
Die Charakterentwicklung der Crewleute in ME2/3 ist grössenteils richtig gut. Klar - auch hier diverse, kleine Fehler oder Unstimmigkeiten oder zu schräge Entwicklungen. Umgekehrt aber eine bewusste Entscheidung für sehr extreme Persönlichkeiten - und diese extremen Personen wurden hervorragend in Szene gesetzt.
Dagegen in ME1 der große Knaller direkt auf EdenPrime - und dann eventuell noch das Gespräch mit Sovereign sowie die Zusammenfassung von Vigil. Ansonsten gehts um die Jagd auf den Bösewicht. Und daß kleinere Nebenrollen, wie z.B. Major Kirrahe, Benezia oder Saren als Bösewicht auf mich einen stärkeren Eindruck machten, als z.B. Tali oder Garrus sagt schon ne Menge aus.
Nein - mir gefallen die Schwerpunkte von ME1 durch die Bank weniger, als in ME2 und 3. Und daß andere das anders sehen, finde ich völlig OK. Kann ich akzeptieren. Das ändert an meiner Meinung nunmal gar nix. Und ich bin sehr gespannt, wie der zweite Versuch von Bioware (falls es dazu kommt) ausgehen wird, einen RPG-/Shooter-Hybriden zu schaffen. Nach dem ersten Versuch haben sie akzeptiert, sich auf eine Richtung fokussieren zu müssen, und haben sich dazu entschieden, daß ME2/3 ein Shooter wird. ME-Andromeda klingt aktuell wieder nach dem Versuch, einen Hybriden zu schaffen...