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  1. Beiträge anzeigen #241
    Kämpfer Avatar von Vicktar
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    Vicktar ist offline

    Tempelviertel - Hospital

    Lange hatte er in völliger Unklarheit vor sich hin gebrütet. Sie hatten es bis hinein in das Hospital im Tempelviertel geschafft, trotz aller Widrigkeiten und Hindernisse, doch nun konnte Vicktar nichts mehr tun, außer zu warten. Da auch er erkrankt war, hielt man ihn mehr oder minder in seiner Kammer isoliert, und seine Kontakte beschränkten sich derzeit auf recht distanzierte kurzsilbige Gespräche mit den Novizen, die ihn täglich mit Nahrung versorgten und eilfertig wieder aus dem Raum verschwanden, bevor der alte Mann ihnen zu nah kommen konnte.
    Was mit Grimbar oder Johanna geschah? Er hatte sich die letzten zwei Tage über all die Zeit den Kopf darüber zermartert, doch hatte er nicht die geringste Ahnung. Ihm war nichts geblieben, außer weiter zu Innos zu beten. Sie waren so weit gekommen, da konnte es doch kaum sein, dass sie keinen Erfolg hatten!

    "Innos zum Gruße", säuselte der unsichere Novize, der soeben durch die Tür trat. Es war schon spät, doch Vicktar hatte darum gebeten, zur spätesten Stunde noch einmal einen Becher mit Wasser und eine winzige Mahlzeit zu erhalten, da die Unrast und Ungewissheit ihm selbst in den Beliarsstunden keine Ruhe ließen.
    "Der Herr sei mit dir, mein Junge. Ich danke dir für die Gabe, stell sie doch einfach gleich an der Tür ab", entgegnete der Weber müde. Der junge Mann wandte sich bereits wieder ab, da besann sich Vicktar noch einmal darauf, sich nach Neuigkeiten zu erkundigen.
    "Sag, mein Sohn, gibt es irgendetwas, dass du mir über die Bemühungen von Neoras und der obersten Feuermagierin berichten kannst, ein Heilmittel zu finden?"
    Vicktar war unruhig. Der Blick, den Françoise ihm nach der Eingangsuntersuchung Johannas zugeworfen hatte, ein Blick voller Abscheu und Befremdung, mehr schlecht als recht versteckt, hatte ihn erschaudern lassen. Er hatte es nicht verstanden, nicht gesehen, warum sie so hätte reagieren können. Doch nun hoffte er, dass diese Ablehnung nicht auf den Umgang mit Johanna abgefärbt hatte.
    "Es gibt tatsächlich Neuigkeiten", sagte der Jüngling zögerlich und unterbrach sich sichtlich beklommen in seiner Bewegung nach draußen.
    "Man munkelt, dem Novizen Grimbar ergeht es wieder besser. Manche meinen, dass es ein Heilmittel gibt, doch bevor ich es nicht aus dem Mund der Feuermagier höre, glaube ich das nicht."

    Vicktar stockte der Atem. Ein breites Grinsen stahl sich auf seine Lippen, als er begriff, was die Worte des Jungen bedeuteten.
    "Ich danke dir, ich danke dir!", beteuerte er überglücklich, "Geh mit Innos, mein Sohn, ich wünsche dir eine geruhsame Nacht. Die Hand des Herrn weilt wieder über dieser Stadt!"
    Mit einem kurzen Gruß und begleitet von geringfügiger Verwirrung über die Reaktion dieses seltsamen Patienten verließ er den Raum und ließ Vicktar zurück. Sie hatten es also tatsächlich vollbracht: nach dem ersten Wunder, dieses gesegnete Mädchen am unwahrscheinlichsten Ort gefunden und ihre Fähigkeit entdeckt zu haben, war nun das zweite geschehen und aus ihrem Blute ein Heilmittel gefunden, um den schwarzen Tod im Lichte des Herrn zu ersticken. Er hatte in seinem unerschütterlichen Glauben fest darauf vertraut, dass sie alle eine Rolle im Plan Innos' zu spielen hatten, doch spätestens jetzt wusste er mit Gewissheit, dass es keine Frage der freien Entscheidung war, wenn Innos' Wille geschah. Sie alle wandelten auf dieser Welt aus einem bestimmten Grunde, und ein jeder Mensch konnte für ein Wunder auserkoren sein.
    Vicktar ging auf die Knie und faltete die Hände zum Gebet.


    "Oh Innos, Hüter des Schicksals,
    Herr des Feuers, Flamme des Lebens,
    ich danke dir für die Gnade, die du uns gewährst.
    Für den Strahl der Erkenntnis, für das Wunder der Heilung.
    Der Lohn für den festen Glauben an dich,
    er lässt mein Herz in Freude zergehen.
    Halte deine schützende Hand über die Menschen dieser Stadt,
    und lass Grimbar und Johanna gesegnet und geheiligt sein, die dies Wunder möglich machten."



    Zwei Wunder, die zur Rettung führen würden, und Vicktars Zuversicht hatte den Weg für sie bereitet. Zwei Wunder, und das zweifellos heilige Mädchen, die heilige Johanna von Argaan, hatte den Tod selbst mit ihrem Blute besiegt. Die bloße Phrase, dass die Prüfung sie stärken würde, konnte nun zur Wirklichkeit werden - sie mussten wahrlich von ihrem Herrn auserwählt sein, wenn sie an einer Pestilenz wie dieser nicht zugrunde gingen. Immer noch würden Menschen sterben, doch das Licht des Herrn würde weiterhin die Schatten dieser Insel vertreiben. Glaube und Frömmigkeit gepaart mit Mut hatten jeden Zweifel besiegt, und so würden sie auch jeden Widerstand in den finsteren Winkeln dieser Welt besiegen.
    So war es geschehen, so würde es geschehen.
    "Danke, oh Herr..."

  2. Beiträge anzeigen #242
    Waldläufer Avatar von Radzinsky
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    Radzinsky ist offline

    Daranis Laden

    "AAAAAAH", Radzinsky streckte die Zunge heraus und ließ sich einen flachen Holzlöffel in den Mund stecken. Mit einem magischen Licht und einer Maske zum Schutz vor Ansteckungen untersuchte der Magier Daranis den Rachen des Erfinders. Kaum nahm er ihm das Hölzel aus dem Mund, fragte Radzinsky hoffnungsvoll: "Und?"
    Daranis nahm die Maske ab und sagte kühl: "Ihr habt einen entzündeten Hals. Ihr solltet weniger schreien."
    "Wa...", sofort griff sich der Patient an den Rachen, als würde er sich selbst strangulieren.
    "Es ist nicht die Pest", fügte der Magier nun mit einem leichten Schmunzeln hinzu.
    "Nicht? Oh, Innos sei Dank..."
    "Eure Haut zeigt keine Flecken, die Bisswunde auf eurer Nase heilt ohne zu eitern und generell macht ihr mir einen sehr vitalen Eindruck."
    Radzinsky konnte sein Glück noch gar nicht richtig fassen.
    "Aber die Ratte... wie ist das möglich?"
    Er deutete auf einen Abstelltisch, auf dem in einem kleinen, selbstgebastelten Käfig die Ratte Rumpel saß, die den Erfinder gebissen hatte.
    "Ihr müsst wirklich von Innos gesegnet sein. Das ist die einzige Ratte, die ich in den letzten Wochen gesehen habe, die nicht von der Pest befallen war."

    Radzinsky schloss seine Augen und dankte im Stillen dem Herren im Himmel. Er war bislang nie so sehr davon überzeugt worden, in den Gunsten des Gottes der Gerechtigkeit zu stehen, wie heute, da er, der sich die Rettung der Stadt und seiner Bewohner auf die hohe Stirn geschrieben hatte, von Innos vor der Pest geschützt worden war.
    "Ihr hättet euch auch keine allzu großen Sorgen machen brauchen", setzte Daranis fort, "Man munkelt zumindest schon, dass die oberste Feuermagierin ein Heilmittel erschaffen hat."
    "Heurika! Es geht also wieder bergauf!"
    "Das Tief ist überwunden."
    "Die Menschen werden von allen Sorgen befreit werden!", jubelte Radzinsky.
    "Das macht dann zwanzig Goldmünzen für die Untersuchung."
    "Hmpf", grummelte der Erfinder und leerte seinen Geldbeutel, "Vielleicht auch nur von fast allen Sorgen..."

  3. Beiträge anzeigen #243
    Schwertmeister Avatar von Braoin
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    Braoin ist offline
    Unzufrieden zog Braoin seine Hose zurecht, zerrte an der provisorischen Decke, die nach Erbrochenem roch und versuchte eine weichere Stelle auf dem harten Steinboden zu finden. Dieser Platz war genauso gut wie jeder andere, schmutzig, stinkend und ungemütlich. Es würde die dritte Nacht in Folge sein, die der Bauer in Seitengassen schlafen musste, da ihm noch kein Einfall gekommen war, was er bezüglich seines Geldmangel unternehmen sollte. Niemand wollte ihm Arbeit geben, denn er war fremd und womöglich infiziert – jedenfalls erriet er diese Gedanken im Blick der Leute, mit denen er gesprochen hatte. Auf seinem Feld zeigten sich gewiss schon die ersten grünen Sprosse. Längst hätte er Düngen müssen, und er konnte sich bildlich vorstellen, wie Nora reagieren würde, wenn sie erfuhr, dass er ihren Hof verkommen ließ. Außer sich würde sie sein, womöglich das Holzbesteck nach ihm schmeißen und das wütende Funkeln ihrer Augen hätte ihn zur Tür hinausgetrieben.
    Er liebte sie für ihr Temperament und sollte er sie jemals wieder sehen und mir ihr zurück nach Hause gehen können, dann wäre ihm diese Reaktion das Liebste.
    Melancholisch seufzend drehte er sich auf die andere Seite. Eine ramponierte Kistelag in seinem Blickfeld und er spielte mit dem Gedanken, nachzusehen, was dort drin war. Vielleicht etwas Nahrung? Sein Magen knurrte.


    Mühselig robbte er sich zu der Kiste. Er fand keine Motivation aufzustehen, wo er sich doch auch im Liegen fortbewegen konnte. Wie ein Insekt kroch er, eingehüllt in einen Kokon aus Leinen und anderen Stofffetzen zu der Holzkiste. Er zog an der ihm nächsten Seite und brach das Holz einfach ab. Es war morsch und feucht von den Regenschauern, die sich in den letzten Tagen über die Stadt ergossen hatten. Heute war jedoch noch kein Tropfen gefallen.
    Der Inhalt der Kiste stellte sich als faulige Tomaten heraus, die ihm entgegenrollten. Ein weiterer muffiger Gestank gesellte sich zu seinen Artgenossen Unerträglich und Widerlich, vervollständigte das Bild des Elends und verlieh dem Ganzen die passende Duftnote.


    Gerade spielte Braoin mit dem Gedanken eine der weniger schlechten Tomaten – das wollte kaum etwas heißen – zu verspeisen, um dem Knurren seines Magens ein Ende zu bereiten, als ein Tritt in die Seite Schmerzen durch seinen Körper jagten. Ein ängstlichen Fiepen, ein unaussprechlicher Fluch und plötzlicher Schmerzensschrei folgten.

  4. Beiträge anzeigen #244
    Veteran Avatar von Die Stadtwache
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Die Stadtwache ist offline
    Pons zog seine Decke fester um sich. Sein Körper schmerzte immer noch. Der Sumpfkrautsud, den sein Weibel ihm gegeben hatte war nun zur Neige gegangen. Das entnebelte seinen Geist, doch machte Gehen, Stehen, Sitzen und Liegen auch unerträglicher. Doch Jammern half ihm nun auch nicht. Da der Kerkermeister bisher nicht mehr von seinem Lager aufgestanden war, lag es nun an ihm, sich um die Gefangenen zu kümmern.
    Mit dem Kessel Suppe zog er weiter zur letzten Zelle. Dies war die Folterkammer und er fürchtete sich davor. Bedrohlich quietschend öffnete sich die Tür. Dahinter war es dunkel und irgendwo in dieser Dunkelheit saßen die großen bedrohlichen Kreaturen. Orks! Weibel Cast hatte ihn eindringlich vor ihnen gewarnt, hatte ihm gesagt, dass er sie nicht zu füttern bräuchte und hatte ihm in der vergangenen Zeit auch schon die ein oder andere Schreckensgeschichte aus seinen Jahren im Krieg erzählt, doch all das wollte ihn nicht aufhalten. Neugier und Pflichtbewusstsein trieben ihn vorwärts.
    Polternd kam der Kessel auf dem Basaltboden zum stehen. Schweigend entfachte der Junge die Fackeln. Ihr unstetes Licht erhellte den Raum.
    „Guten Abend“, sprach Pons vorsichtig und leise. Er griff nach den beiden Holzschalen, die er mitgebracht hatte und füllte sie mit der fast erkalteten, dünnen Suppe. „Mein Name ist Pons“, er zeigte auf sich, um seine Worte verständlicher zu machen. „Ich bin des Weibels Adjutant.“ Die Orks blickten ihn mit ihren dunkeln Augen an. „Hier, Euer Abendessen. Nicht viel, aber alles was wir haben.“ Es tat ihm leid, das zugeben zu müssen. Immerhin wusste er, welche schwere Arbeit diese Orks verrichten mussten.

    Mit langem Arm reichte er sie Schüssel rüber. Dann sah er sich nach dem Werkzeug um. Sicherlich fiel es ihm einfacher mit ihnen als Hilfsmittel zu kommunizieren. Er fand den abgenutzten Meißel und den fast zerschlagenen Holzhammer. Verwundert hob er sie beiden Dinge hoch. „Damit arbeitet ihr?“, fragte er entgeistert. „Warum habt ihr nur einen Meißel und kein Spitzeisen? Oder gar eine Hacke? Das ist ja wahrlich eine Schinderei mit solch schlechtem Werkzeug.“
    Immer noch kam keine Antwort. Der Junge drehte sich um. „Versteht ihr überhaupt was sich sage?“
    Redlef

  5. Beiträge anzeigen #245
    Waldläufer Avatar von Radzinsky
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    Radzinsky ist offline
    Radzinsky konnte das Glück gar nicht fassen, das ihn ereilt hatte. Er war von einer Ratte in die Nase gebissen worden und hatte sich nicht mit der Pest infiziert. Und der Grund dafür war, dass die Ratte selbst noch kerngesund war. Er hätte gerne statistisch berechnet, wie hoch die Chancen für so einen Zufall waren, beließ es aber dabei, dass diese Chance einfach gegen Unendlich klein strebte. Oder es war ein Segen Innos', das wäre auch eine Möglichkeit, aber die hatte nichts mit Mathematik oder Statistik zu tun und daher konnte er sich darüber kein genaues Urteil bilden. In der Regel würde er eine Wiederholung des Experiments durchführen, aber in diesem Fall - es konnte ja seinen Tod bedeuten, wenn er sich noch einmal von einer Ratte beißen lassen würde - beließ er es ausnahmsweise bei seinem Glück.

    Sein Glück sollten auch andere teilen. So in erster Linie die Ratte Rumpel, die er nicht mit dem Gift töten wollte. Stattdessen könnte sie ihm für andere Experimente durchaus nützlich sein. Ein Kollege aus der Heilanstalt in Stewark hatte auch eine Ratte. Er empfand es selbst als durchaus stilvoll für einen waschechten Erfinder, wenn man auch auf ein paar Testsubjekte zurückgreifen konnte. Für Rumpel bedeutete dies ein entspanntes Leben hinter Gittern und gelegentlich ein Stückchen Käse und das ein oder andere Experiment.

    Aber auch andere konnten heute von seiner guten Laune und seiner Großzügigkeit profitieren. Der arme Bauer zum Beispiel, den er vor ein paar Tagen schon in der Taverne getroffen hatte. Er lag in einer dunklen Gasse, in der Radzinsky seine Köder ausgelegt hatte. Einer waren vergammelte Tomaten, die er mit dem Gift beträufelt hatte und der Kerl war gerade daran, das Gift zu kosten, nur um es im nächsten Moment wieder zu erbrechen. Das wäre nicht nur unangenehm für ihn, sondern auch eine Verschwendung für das Gift. Radzinsky blieb also nichts übrig, als ihn schnell von dem giftigen Essen abzuhalten - mit einem Tritt. Der Tritt sollte eigentlich die Tomaten erwischen, aber Michail lief schon seit Jugendjahren O-beinig und erwischte natürlich den Bauern selbst. Rumpel fiepste vergnügt.
    "Halt halt! Ihr dürft das nicht essen, das ist vergiftet. Mensch das sind schimmelige Tomaten von der Straße! Wie kommt ihr überhaupt auf die Idee, sie zu essen?"
    Der Alte schaute müde zu ihm herauf, als erwarte er, dass Radzinsky sich entschuldigte oder ihm die Hand zum Aufstehen reichte. Aber von solchen Sitten wusste der Mathematiker nichts. Er wollte nur, dass der Kerl seine Falle für die Ratten liegen ließ...

  6. Beiträge anzeigen #246
    Schwertmeister Avatar von Braoin
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    Braoin ist offline
    Das war doch der Kerl von neulich, aus der Taverne! Braoin erkannte ihn an der ausgesprochen hohen Stirn und dem ungepflegten Bart. Er war es, der ihm die Nachricht vom fast sicheren Tod seiner Frau gebracht hatte und der, der Fallen für die Krankheitsträger, die Ratten, aufstellen wollte. Seltsam, dass der Bauer ihn unter diesen Umständen als unsympathisch empfand.
    „Helft mir schon hoch, wenn Ihr schon einen alten Mann tretet, der am Boden liegt!“,presste er zwischen den Zähnen hervor. Er atmete flach, wo er doch einen Tritt in die Rippen bekommen hatte und versuchte nun die Fassung wiederzugewinnen. Beinahe wäre sie ihm wieder entglitten, als er feststellte, dass er keine Hilfe erwarten durfte, nutzte er seine Wut jedoch, um sich stattdessen selbst zu helfen.
    Als er wieder auf den Beinen war – er stupste gerade noch den letzten Stofffetzen seiner Decke von der rechten Schulter – fiel sein Blick auf einen kleinen Käfig, in dem ein Nagetier hockte, das vergnügt vor sich hin fiepte. Zufälligerweise befand sich eben dieser Käfig in der Hand des Mannes, dessen Markierung er noch immer auf seiner Brust pochen spürte. Noch immer fiel ihm das Atmen schwer, weswegen er versuchte, sich zu beruhigen.


    „Eine Ratte“, stellte er fest und kam sich dabei ein wenig albern vor – natürlich war es eine Ratte, was auch sonst?
    „Euer Name war Mischa, richtig?“, kam Braoin der Name wieder in den Sinn, den einer der Männer am Tresen benutzt hatte, „Was habt ihr mit der Ratte vor? Sie könnte auch den Rest der Bevölkerung infizieren!“, warnte er, „Oder euch“, fügte er mit einem Anflug von – war es Hoffnung? - hinzu.
    Nicht, dass der Feldarbeiter jemandem die Pest oder sonst etwas schlimmes wünschte, doch wenn diese Ratte die Pest in sich trug, war sie weit gefährlicher, als irgendein Schwert.

  7. Beiträge anzeigen #247
    Waldläufer Avatar von Radzinsky
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    Radzinsky ist offline
    Radzinsky lächelte breit. Jemand, dem er seine sagenhafte Geschichte erzählen konnte, toll!
    "Das ist die Ratte Rumpel", fing er an und zeigte dann auf seine eigene Nase, "Er hat mich schon gebissen. Aber ich bin nicht krank. Wir sind nicht krank! Das hat der Feuermagier Daranis sogar bezeugt. Stellt euch das vor, was das für ein Glücksfall ist!"
    Er wackelte noch einmal mit dem Käfig vor den Augen des Bauern herum, wobei Rumpel sicher unwohl wurde. Aber darauf achtete Radzinsky nicht.
    "Jetzt wird er mir bei meinen Experimenten helfen. Ich bin nämlich derjenige, der dieser Rattenseuche ein Ende bereiten wird. Jaha. Aber ich heiße nicht Mischa, wenn überhaupt, dann Michail. Michail Radzinsky. Der Schmied macht sich einen Spaß mit mir, das möchte ich aber nicht tolerieren, hört ihr? Also für euch schlicht Radzinsky."
    Er nickte für sich selbst. Eigentlich war er fertig und könnte weiter gehen. Aber er hatte sich schon vorgestellt und spätestens jetzt war es an der Zeit, mal über den eigenen Tellerrand hinaus zu schauen.

    "Und wie heißt ihr eigentlich? Habt ihr eure Frau Nora schon gefunden? Die im Tempel haben angeblich ein Heilmittel erschaffen, das sollte euch Mut machen! Und doch liegt ihr hier in der Gosse herum. Oder wusstet ihr das nicht? Na, jetzt wisst ihr es. Nun hört auf meinen Rat und lasst euch nicht so gehen. Wollt ihr was essen? Ich habe noch ein paar Reste... genießbare Reste. Ich will ja nicht so sein, habe immerhin einen guten Tag, wisst ihr? Diese Ratte hier hat mich gebissen, aber ich bin nicht krank geworden. Könnt ihr euch das vorstellen?"

  8. Beiträge anzeigen #248
    Schwertmeister Avatar von Braoin
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    Braoin ist offline
    Immer noch verstimmt und mürrisch drein blickend musste sich der ältere Mann doch der Tatsache beugen, dass wenn er das Angebot von diesem Radzinsky nicht annahm, er früher oder später die Stadt würde verlassen müssen. Dass die Ratte nicht krank war – sehr praktisch für zwei Dinge ein Wort zu haben – erschien dem Bauern zwar äußerst seltsam, nahezu fantastisch, doch war er froh darüber, dass sein Gegenüber nicht an der Seuche litt und somit auch keine direkte Gefahr bestand, dass er sich ansteckte.
    „Mir sind die Gerüchte über das Heilmittel zu Ohren gekommen und Ihr könnt Euch sicher vorstellen, wie erleichtert ich war. Aber ob das Mittel für alle Kranken reicht? Ich weiß ja nicht“, gab er zu bedenken.
    „Jedenfalls heiße ich Braoin und tatsächlich habe ich Hunger. Geht voran, ich folge Euch zum Essen!“


    Fröhlich setzte sich Radzinsky in Bewegung, den Käfig mit Rumpel hin und her schwingend. Gequältes Fiepen drang an des Feldarbeiters Ohr, doch er versuchte es zu ignorieren. Er war Ratten gewöhnt. Dort wo Getreide war, waren auch Ratten und Ratten waren nicht nur elende Plagegeister, die die Ernte ruinierten, sondern waren sie – wie derzeit unschwer erkennbar – Überträger gefährlicher Krankheiten. Erst letztes Jahr war eine von zwei Ziegen an Verstopfungen gestorben – üble Sauerei. Jedenfalls hatte Braoin Flöhe im Fell des Kadavers entdeckt und hatte geschlussfolgert, dass der Parasit zuvor an einer Ratte gehangen haben musste, die den Erreger für die Krankheit in sich getragen hatte. Es war schon erstaunlich wie resistent die Nager gegen viele Arten von Krankheiten waren.

  9. Beiträge anzeigen #249
    Waldläufer Avatar von Radzinsky
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    Radzinsky ist offline
    Radzinsky marschierte mit Mann und Maus in seinen Keller im Handwerkerviertel und entzündete erst einmal eine düstere Öllampe, die gerade so viel Licht verbreitete, dass er sich zurecht fand, aber noch so wenig, dass sein Gast das Chaos, dass in seinem Wohnverließ herrschte, nur erahnen konnte. Braoin bat er seinen einzigen Schemel am Werktisch an. Die Arbeitsfläche war voller Werkzeuge, die Radzinsky einfach unter lautem Scheppern herunter schob. Dann setzte er noch Rumpel in seinem Käfig auf den Tisch, damit sich die beiden Gesellschaft leisten konnten, während er ein Abendessen kredenzte.

    Der Hausherr wühlte in seiner Vorratskiste und fand noch etwas Zwieback, die halbe Flasche Rotwein, die er schon seit einigen Tagen nicht angerührt hatte und ein paar Rosinen. Erstmal eine Hand voll naschen. Radzinsky liebte Rosinen! Und Nüsse. Er bot sie gerne gemeinsam an und nannte es dann Gelehrtenfutter. Aber diesmal hatte er keine Nüsse. Schade.

    "Hier", er reichte dem Alten eine Schüssel mit Zwieback und Rosinen, "Ich habe derzeit kein Wasser, aber Rotwein. Das Brunnenwasser ist mir nicht geheuer. Wenn ihr keinen Wein mögt, könnt ihr euch auch draußen an der Regentonne bedienen..."
    Kurz überlegte Radzinsky, ob er nicht die Tonne mit einem Rohr verbinden sollte, was nach drinnen in den Keller führte. Dann konnte er gemütlich Wasser zapfen, ohne ständig raus zum Fass gehen zu müssen.
    "Ich kann euch zwar kein Bett anbieten, Braoin, aber wenn ihr mir morgen beim Auslegen des Rattengiftes helft, gebe ich euch zehn Goldmünzen, damit könnt ihr euch ein Bett in der Taverne nehmen. Was meint ihr?"

  10. Beiträge anzeigen #250
    Kämpfer Avatar von Rudra
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    Die Orks im Forenrollenspiel
    Rudra ist offline

    Kerker - Folterkammer

    "Harlol!", presste Rudra hervor, dass sein Bruder grinsend den Kopf schüttelte.
    "Es heißt 'Hallo', ganz einfach. Die anderen Wörter hast du doch auch besser hinbekommen!"
    Die Sprache der Morras war wirklich nicht gerade einfach, und dabei hatte sich Rudra bislang auf das Lernen einzelner Vokabeln beschränkt und die merkwürdigen Regeln von Satzstellung und Grammatik noch gar nicht in Angriff genommen! Als sich plötzlich die Tür öffnete und einer der Morras hereintrat, war Kharas kleine Lehrstunde aber ohnehin beendet. Erst auf den zweiten Blick erkannte Rudra in der kümmerlichen, kranken Gestalt einen der Morras, die der Kerkermeister halb tot hier herein geschleppt und behandelt hatte. Er machte immer noch den Eindruck, als würde der geringste Windhauch ihn zu Boden schicken können, doch es war nicht nur Schwäche, die seine Stimme sanfter als etwa das hochmütige Gelaber des Aufpassers klingen ließ, dem Rudra erst Ehrfurcht vor der Stärke der Orks hatte beibringen müssen. Nein, dieser hier schien tatsächlich Mitgefühl zu empfinden.
    Der Kessel landete vor ihnen auf dem Boden und der Morra sprach weiter, mit den verschlissenen Werkzeugen in Händen. Was er wohl von ihnen wollte - außer die ärmlichen Essensreste vorbei zu bringen, natürlich?

    "Was sagt er?", fragte Rudra an Khara gewandt.
    "Keine Ahnung. Ich glaube er fragt, ob wir damit arbeiten. Benutzt zu viele seltsame Wörter, der kleine Kümmerling."
    Rudra seufzte. Sein großer Bruder war manchmal ganz offensichtlich zu nichts zu gebrauchen.
    "Arbeit. Ja.", holperte der Späher in der Sprache der Morras. Zwei Wörter, die er bereits gelernt hatte, wenngleich sie aus seinem Munde wie eine Halskrankheit klangen.
    "Sei freundlich zu ihm, ja?", raunte er zu Khara hinüber. "Wir kommen hier nur wieder raus, wenn wir uns mit denen gut stellen, die hier unten drin arbeiten. Der Kerker steht in einer Stadt, das schaffen wir nicht, wenn wir kämpfen!"
    Ganz davon abgesehen, dass sie hier nicht raus kamen, wenn sie die Morras hier unten schlachteten.
    "Sag ihm, dass wir freiwillig arbeiten, aber das Werkzeug zu schlecht ist. Kriegst du das hin?"

  11. Beiträge anzeigen #251
    Schwertmeister Avatar von Braoin
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    Braoin ist offline
    Gerade wollte Braoin ein theologisches Gespräch mit der Ratte beginnen, wobei sich alles um den Götzenstatus von Käse im Reich der Nagetiere drehte, als Radzinsky wieder zu ihnen stieß, der Schiffsnahrung und Rosinen, sowie Rotwein mit sich brachte. Gegen den Wein hatte Braoin nichts einzuwenden. Vor einigen Jahren hatte er sich sogar mal daran versucht, selbst Trauben anzubauen und einen Wein daraus zu pressen. Die Trauben waren äußerst köstlich gewesen, doch der Wein hatte höchstens als Rattengift Anwendung gefunden. Womit der Bauer mit seinen Gedanken bei dem Angebot des Kahlköpfigen angekommen war.
    „Das klingt wie ein vernünftiger Plan!“, nahm der Bauer den Vorschlag freudig an, „Sagt mir nur, wann und wo wir uns treffen. Ich bin frühes Aufstehen gewöhnt.“


    Der seltsame Kerl erklärte, dass sie sich bei Sonnenaufgang vor seinem Keller treffen würden, um die Köder zu verteilen, während er Rumpel eine Rosine durch das Käfiggitter hinhielt. Die Ratte beschnupperte das schrumpelige Etwas neugierig, ehe es schnell danach schnappte und sich in die weit entfernteste Ecke des Käfigs zurückzog, wo sie ihren Fang genüsslich verspeiste. Braoin hätte an ihrer Stelle keinen Appetit, wo doch gerade über einen Massenmord an ihren Artgenossen gesprochen wurde.


    Der Abend verlief unspektakulär. Einige Fragen zu dem vielen Werkzeug und einigen seltsamen Dingen im Keller des Kahlköpfigen und ebenso seltsame Antworten vertrieben ihnen die Zeit, bis der Bauer sich auf den Weg zur Taverne machte. Das Gold hatte er in seinem Beutel verstaut und freute sich sehr auf das Bett, das ihn erwartete. Es würde eine willkommene Abwechslung zum harten Straßenboden bieten.

  12. #252
    Harivald
    Gast
     
    Das hatte ja gut angefangen. Jetzt hielten die beiden Orks Harivald für einen armseligen Menschling, ohne jedewedes Durchsetzungsvermögen. Ja, es war nachlässig gewesen, den Sklaven durch das entnervende Stupsen so aggressiv zu machen, das räumte der erst kürzlich ernannte Kerkerwächter für die "besonderen" Fälle ein, aber noch einmal würde er dem Ork nicht so viel Angriffsfläche bieten. Anfangs war Redlef misstrauisch geworden, ob sein Helfer der riskanten Aufgabe auch gewachsen wäre und hatte Harivald eine Nacht in der Zelle behalten. Doch eines Abends übermannte den Weibel die arbeitsverbundene Müdigkeit so stark, dass er seinem neuen Häftling eine zweite Chance eingeräumt hatte.

    Nun erlebte dieser dasselbe noch mal von vorne. Der Ork, dessen Name er mittlerweile in Erfahrung gebracht hatte, hämmerte pausenlos auf den Basalt und sprach dabei kein einziges Wort.
    Harivald bemerkte allerdings, dass er zu diesem Zweck mit neuerem Werkzeug ausgestattet worden war. Kein Wunder, bei dem Ramsch, dass die Arbeiter davor verwendet hatten. Jetzt schien es sogar so, als würde das steinerne Loch immer größer. In einigen Tagen sollte die Zelle freiliegen, schätzte der Aufseher fachmännisch.
    Während er so den klackenden Stein-auf-Stein Geräuschabfolgen lauschte, tastete er nach dem orkischen Amulett, dass er seit der Begegnung mit Grengar in der Gespaltenen Jungfrau nicht abgelegt hatte. Zweifellos hatte es ihm so manchen Dienst erwiesen. Der Kampf mit den Banditen, die Pest, die Ereignisse in der Kanalisation. All das war spurlos an Harivald vorbeigegangen. Nur ein Zufall?
    Sorgfältig zog er sich das Artefakt über den Kopf und betrachtete es eingehend. Ein Meisterwerk der Goldschmiedekunst. Die Fassung war übersät mit unbekannten Schriftzeichen, die wohl Bestandteile eines Schutzzaubers sein sollten. Der von dieser Fassung umrahmte Smaragd schimmerte lebendig durch die Dunkelheit der Kammer. Ohne ihn wäre das Schmuckstück unvollständig, kraftlos.
    Fest stand, dass es dem Träger ungeheuer vitale Kräfte verlieh, zu denen er sonst nicht im Stande wäre. Welchen Effekt hatte man also zu erwarten, wenn der Träger Ork war? Harivald kam ins Grübeln.
    Geändert von Harivald (17.05.2014 um 01:21 Uhr)

  13. Beiträge anzeigen #253
    Kämpfer Avatar von Die Orks
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    Die Orks ist offline

    Kerker - Ausbaustelle

    Er hasste diese Arbeit und verfluchte jeden einzelnen verdammten Morra in diesem Rattennest. Rudra verfluchte er mindestens ebenso, denn dank ihm durfte er sich nun auch an diesem schrecklichen Fels schinden. Immerhin, der schwächliche, kranke Morra war verrückt genug gewesen, ihnen ein besseres Werkzeug zu bringen als das winzige Morrabesteck, mit dem sein Bruder sich hatte abmühen müssen. Nun hielt Khara tatsächlich eine Spitzhacke in Händen - in der Größe eines Morras zwar, aber immerhin war es eine Spitzhacke. Über diese angenehme Verbesserung der Arbeitsbedingungen erfreut hatte sich der gefangene Krieger, dessen Stolz nach der langen Leidenszeit, seit er damals von Kans Getreuen gefangen genommen worden war, einen ziemlichen Dämpfer erhalten hatte, an die Arbeit gemacht und war im Vergleich zu den vorigen Fortschritten recht ordentlich voran gekommen. Auch der seltsame Wächter, der selbst den Kleinen Weichling in den Wahnsinn getrieben und den Ork in ihm wenigstens einen Moment lang hervorgebracht hatte, wirkte weitaus passiver als noch beim letzten Mal. Anstatt ihn großspurig zu provozieren, spielte er nur an seinem Anhänger herum. Das war auch sein Glück, denn Khara hätte ganz sicher nicht davor zurückgeschreckt, einem Morra, der sich zu viel herausnahm, sämtliche Knochen zu brechen und ihn langsam in seinem eigenen Blut ersaufen zu lassen.

    Khara hielt kurz mit der Hackerei inne, um ausgeschlagene Steine zur Seite zu räumen, und bedachte den Morra mit einem finsteren Seitenblick. Ein komischer Kauz, selbst für einen seiner Art. Konnte sich wahrscheinlich nicht so recht entscheiden, wie er mit so stolzen und edlen wesen wie ihnen umgehen sollte. Doch wie der Krieger den Menschen betrachtete, fiel ihm das Amulett ins Auge, das dieser all die Zeit über betrachtete. Es wirkte alt und selten, aber vor allem war es keineswegs Morra-Schmuck. Die Runen auf dem Geschmeide waren orkischer Natur.
    "Hey, Morra!", raunte Khara in Richtung seines Aufpassers, "Der Schmuck da nicht für Morra-Hälse! Du hast gestohlen! Gib es zurück!"
    Rudra hatte ihn zwar darum gebeten, nett zu sein, doch er ließ sich doch nichts von seinem jüngeren Bruder befehlen, erst recht nicht von diesem bestimmen jüngeren Bruder, der als die Schande der Familie galt! Der Morra hatte Ork-Kunst gestohlen, das konnte der Krieger ihm keineswegs durchgehen lassen!

    Rudra

  14. #254
    Harivald
    Gast
     
    Furchtentsetzt wich Harivald ein paar Schritte zurück, sodass er den Speer außerhalb der Reichweite des anderen Orks, Khara, auf jenen richten konnte. Das Viech hatte tatsächlich vor, ihm sein Amulett zu stehlen, koste es was es wolle. Grimmig kam Khara, die Speerspitze fast mit dem haarigen Gesicht berührend, vor seinem Aufpasser zum Stehen. Seine holprigen Sätze eben zeigten Harivald, dass er sich zumindest mit dem großen Ork verständigen konnte. Ein kleiner Hoffnungsschimmer machte sich in ihm breit.

    >>Das Amulett ist nicht gestohlen. Ich trug es bei mir, als ich eines Tages aus unbekannten Gründen an der Küste dieser Insel strandete<<, versuchte der Aufseher zu beschwichtigen. Jedoch schien es ihm wenig logisch, dass das Tier alle seine Worte verstanden hatte. Aber es schien über ihren Sinn nachzudenken. Das gab Harivald Anlass zum Weiterreden.

    >>Ja, es ist wohl ursprünglich ein orkisches Amulett, aber ein Dieb bin ich deswegen noch lange nicht. Hier<<, ohne den Ork aus den Augen zu lassen, hielt er das Schmuckstück am linken Zeigefinger, pendelte es sacht hin und her, >>Es ermöglicht seinem Träger, zu unermesslicher Stärke zu gelangen, ich habe es selbst zu spüren bekommen.<<

    Khara war noch immer unentschlossen, wie er nun verfahren sollte. Die Worte des Morras verhießen die Verlockung der Freiheit aus diesen grauen Wänden. Harivald bemerkte dessen Unsicherheit, senkte den aufgerichteten Speer und sprach ruhig auf seinen Gefangenen ein.

    >>Willst du es mal anlegen? Damit wäre das Steineklopfen doch gelacht. In wenigen Tagen wärst du fertig. Aber wozu der Aufwand, wenn ihr direkt hier ausbrechen könntet?<<, fuhr er, das Amulett immer noch pendelnd, fort, >>Du bist doch cleverer, als dein junger Bruder, das habe ich sofort gemerkt. Während er sich willenlos der Willkür der armseligen Morras unterwirft, stehst du schon mit einem Bein in der Freiheit. Überleg es dir! Sag ja und ich helfe euch, sicher aus dieser Stadt zu gelangen. Rudra ist ein Tor, wenn er glaubt, nach der Fertigstellung der Zelle hier rauskommen zu können. Solange die Pest da draußen ihr Unwesen treibt, ist hier jeder ihrem Todeshauch ausgeliefert.<<

    Harivald sah dem Ork fest in die Augen. Er durfte jetzt keine Schwäche zeigen.

    >>Amulett gegen Freiheit klingt fair, oder?<<

  15. Beiträge anzeigen #255
    Schwertmeister Avatar von Avik
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    Avik ist offline
    Müde lag Avik auf seinem Bett in einer der Viermannstuben der Zitadelle, welche sich die Ordensbrüder miteinander teilten und starrte gegen die weiße Decke. Auch Estepho war da, saß auf seinem ordentlich hergerichteten Bett, das gegenüber von Aviks stand, und stierte, gegen die Wand gelehnt, auf den Boden. Den ganzen Vormittag hindurch hatten sie sich im Schwertkampf geübt und sich in der Kaserne ausgepowert. Hinzu kam der Muskelkater den sie vom tragen ihrer neuen Ausrüstung sowieso schon in den Muskeln hatten. Erst gestern hatten sie ihre komplette neue Ausrüstung die Treppen der Zitadelle hinauf zu ihrer Unterkunft geschleppt und sie dort in ihren Truhen verstaut.

    Die beiden Ordensbürder waren eigentlich für Verwaltungs-Tätigkeiten geplant gewesen, hatten aber interessante Ausrüstungsgegenstände erhalten, die etwas anderes vermuten ließen.

    Beide waren sie nun nach dem Training müde und spürten ihre Muskeln in Armen, Beinen und ihren Rücken. In Gedanken grübelten sie wie auch gestern schon über ihre Zukunft hier in Thorniara. Bisher hatte niemand es für nötig erachtet sie aufzuklären, aber daran dass sie neue Dienstposten spezifische Ausrüstung erhalten hatten, machten die beiden Ordensbrüder fest, dass es für sie doch einen Plan gab, wenn auch noch im Geheimen. Einen Plan der anscheinend von ihrer Kommandierung abwich und sich vielleicht wegen der Pest entwickelt hatte.

    Beide hatten sie ein schweres Kettenhemd erhalten, das sie unter ihren Waffenrock tragen konnten. Es war fein und die einzelnen Ringe waren höchstens Fingernagel groß. Es wog beachtlich viel und war eindeutig für den schweren Kampf geschmiedet worden. Hinzu kamen Schulterplatten, lederne Handschuhe und Schuhe mit eisernen Überzieh-Panzerhandschuhen und Schuhen. Oberarmschienen, einen Helm und ein Kürass, hatten sie ebenfalls erhalten. Sie hatten so eine komplett vollständige schwere Rüstung bekommen, die sie zusätzlich zu ihrem Waffenrock schützen sollte. Es war nicht die Rüstung eines Ritters, nein, es war eine einfache, aber dennoch schwere Rüstung, wie sie Ordensbrüder oder Sergeanten trugen, die in kämpferische Auseinandersetzungen verwickelt waren, oder wichtige Wachdienste leisteten. Vor allem diese neue Rüstung ließ auf eine anderweitige Verwendung für sie schließen.

    Hinzu kamen noch zwei schwere Taschen aus Leder, die sie sich auf den Rücken schnallen konnten, und viel nützlicher Kleinkram, wie Feldbesteck und Teller, einen eisernen Reisebecher, einen kleinen Schlauch für wahlweise Wasser oder Wein, warme Felle und Decken für das nächtigen im Freien und eine feine lederne Plane, die mit Ölen beschmiert, Wasser und Regen abweisen konnte.
    Es sah ganz danach aus, dass die beiden in den kämpferischen Dienst des Ordens kamen, vielleicht weil wegen der Pest mehr Männer benötigt worden, die mit anpackten, anstatt noch zwei Verwalter, aber vielleicht war es auch hier in Thorniara gang und gebe, dass Ordensbrüder für den Krieg gerüstet worden. Immerhin befand man sich auf Argaan in einer wesentlich verzwickteren Lage, als auf Gotha in mitten des myrtanischen Reiches.

  16. Beiträge anzeigen #256
    Kämpfer Avatar von Die Orks
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    Die Orks ist offline

    Kerker - Ausbaustelle

    Dieser Morra hatte wirklich nicht mehr alle Latten am Zaun. Nachdem er gegenüber Rudra noch großspurig und herrisch aufgetreten war, hatte er nun einen Wandel von Nachdenklichkeit über ängstliches Zurückschrecken hin zu Verschlagenheit durchgemacht. Es mochte schon sein, dass Kharas kleiner Bruder etwas weiter als er selbst dachte, doch war er selbst keineswegs dumm. Das, was er aus dem Gebrabbel des Morras herausgehört hatte, schien ihm ein Versuch zu sein, ihn zu einem Instrument seines Willens zu machen.
    Als dieser Lugdusch ihm das Amulett angeboten hatte, war sich Khara zunächst unsicher gewesen. Er kannte sich mit dem Zauberwerk der Schamanen nicht aus, wusste nicht, ob dieses Ding am Ende in der Lage war, seinen Geist zu versklaven. Schließlich fasste er sich aber doch ein Herz - immerhin war es orkischer Machart, dann konnte er es wohl kaum in der Hand eines Morras belassen!

    Vorsichtig streckte er eine in Ketten liegende Hand aus und nahm das Geschenk an. Es war von alter, edler Machart, und Khara wollte gut und gerne glauben, dass magische Kraft in diesem Stein stecken mochte, der in das Amulett eingearbeitet war. Angespannt legte er sich die Gabe um den Hals und nahm wieder die Spitzhacke in die Hand. Mit einem kraftvollen Schwung testete er, ob an den Worten des Morras etwas dran war - doch die Schwünge seiner Hacke trennten nicht mehr Material vom Fels als zuvor.
    "Mhm", grunzte Khara enttäuscht, "Nicht nur Dieb, auch Lügner. Keine Kräfte."
    Er ließ den Morra achtlos stehen und nahm die Arbeit wieder auf.
    "Ich behalte Schmuck."
    Seltsamer Morra... dachte er wirklich, Khara wäre aus Dank über das Geschenk sein Schoßhündchen geworden? Oder dass er ihn verschont hätte, wenn es tatsächlich seine Kräfte gestärkt hätte?

    Rudra

  17. #257
    Harivald
    Gast
     
    Ein weiterer herber Schicksalsschlag. Die Götter mussten wahrhaft ihren Spaß darin sehen, einen Menschen wie Harivald zur Witzfigur zu machen.
    Zornerfüllt wandte er sich noch ein letztes Mal an den Ork, versuchte, das Amulett unter Darstellung ihrer Lage hier im Kerker zurückzuerlangen, doch der Ork musste kraft seiner harten Arbeit zu eben solch einem steinernen Basaltbrocken geworden sein, welchen er gerade bearbeitete, dass er Harivalds Drängen nicht einen Moment seiner Achtsamkeit schenkte.
    In dem Aufseher reifte der Plan, es den hochmütigen Bestien heimzuzahlen. So viele Feinde, so viele Rückschläge. Harivald wollte seine Rache jetzt. Doch zunächst musste er seine Schicht abarbeiten, was in Anbetracht des senkrecht abgefallenen Verhältnisses zu Khara ganz sicher nicht von schneller Dauer sein würde. Das Haarknäuel hatte wohl vergessen, wer der endgültige Sieger in den beiden Orkkriegen gewesen war, seine illusionäre Überlegenheit brachte Harivalds Blut zum Kochen.

    Morgen würde er Redlef von dem gefährlichen Artefakt berichten, dass die Orks klangheimlich vor dem Weibel versteckt hielten. Daraufhin gäbe es im besten Falle Prügel und verlängerte Haftstrafen für die Brüder und Harivald hätte die Chance auf eine Anhörung. Die Tage in diesem siechenden Loch machten den Aushilfswärter noch ganz schwermütig, außerdem bedrückte ihn der Gedanke, ohne das schützende Amulett zurück in die Zelle der Pestkranken zu müssen.
    Geändert von Harivald (17.05.2014 um 16:20 Uhr)

  18. Beiträge anzeigen #258
    Sleeping Dragon Avatar von Françoise
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Françoise ist offline
    Es bedurfte viel Arbeit und einiges an Zeit, um größere Mengen des Heilmittels herzustellen. Selbst erfahrene Tränkemischer wie Neoras und Françoise konnten das nicht ändern. Zumindest hatten sie das Ziel klar vor Augen und arbeiteten unermüdlich darauf hin.
    Während im Hintergrund gleich mehrere Töpfe mit der heilenden Mixtur köchelten, füllten die beiden Feuermagier das bereits fertige Mittel in einen großen Kessel. Diese erste Ladung würde längst nicht für alle Bürger der Stadt reichen. Allerdings war es Neoras gelungen, dass Heilmittel ein wenig zu strecken. Ohne, dass es dabei an Wirkung verlor. Einige Dutzend Bürger würden sie versorgen können. Der Rest müsste noch warten.
    Das barg natürlich eine große Gefahr in sich. Sobald das Heilmittel irgendwo zu kriegen wäre, würden die kranken Menschen alles daran setzen, es in die Finger zu bekommen. Im schlimmsten Fall würde es zu einem Stadtweiten Aufstand kommen.
    Die Ausgabe des Heilmittels musste deshalb streng kontrolliert werden. Eine Aufgabe für die Stadtwache und Paladine. Die Heiler und ihre Helfer hatten eine weniger erstrebenswerte Aufgabe. Sie müssten diejenigen aussuchen, die das Mittel als erstes verabreicht bekämen. Françoise hatte sich zusammen mit Neoras bereits Gedanken darüber gemacht und eine Entscheidung getroffen.
    Angesichts der raschen Gesundung Grimbars, der dem Sterben nahe war, schien es den Feuermagiern am Sinnvollsten, den Schwerkranken zuerst das Mittel zu geben. Das Heilmittel war offensichtlich stark genug, um selbst bei Schwerstkranken noch zu wirken. Bei ihnen durfte man keine Zeit verlieren. Alle anderen litten dadurch zwar länger an Schmerzen, schwebten allerdings nicht in akuter Lebensgefahr.
    »Fertig.«, sagte Neoras und lächelte etwas erschöpft.
    »Ja, fürs erste.«

  19. Beiträge anzeigen #259
    Schwertmeister Avatar von Braoin
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    Braoin ist offline
    Seit Sonnenaufgang war Braoin damit beschäftigt, an den verschiedensten Orten der Stadt Köder auszulegen. Radzinsky hatte darauf bestanden, selbst im Tempelviertel Fallen zu stellen und so machte sich der Bauer daran seine letzten Käse- und Speckleckereien auszulegen. Während er sich ein geeignetes Plätzchen für eine besonders schmackhaft aussehende Speckkruste aussuchte, hörte er empörte Rufe und flehende Stimmen, ganz in seiner Nähe. Er packte den Köder zurück in den groben Leinensack und eilte in die Richtung, aus der der Tumult kam. Eine kleine Menschenmenge hatte sich angesammelt, die alle höchst aufgeregt wirkten. Einige Stadtwachen mit langen Hellebarden hielt den Pulk in Zaum, während ein Robenträger aus deren Rücken beruhigend auf die Leute einsprach.
    „Habt Geduld! Es wird bald mehr von dem Heilmittel geben. Versteht doch, dass wir zuerst denen helfen müssen, die am schwersten krank sind!“
    „Mein Mann ist schon seit einer Woche im Hafenviertel!“, schrie eine hysterische Frau mit schriller Stimme, „Ich brauche das Mittel für ihn und zwar jetzt!“
    Andere Stimmen schlossen sich ihrer an und ein heilloses Durcheinander, in dem niemand den anderen verstand, entbrannte. Anspannung war in den Gesichtern der Soldaten zu lesen. Deeskalation hatte nun die höchste Priorität für die Sicherheit aller.


    Einen Moment schaute sich Braoin das Geschehen an, er wollte nicht in der Haut der Gardisten oder des Magiers stecken, doch teilte er die Gefühle der Menschen, die einzig und allein ihren Liebsten helfen wollten. Die Kranken selbst waren nicht vor Ort und gewiss warteten die Heiler nur auf diejenigen, die das Mittel den Bedürftigen brachten, doch war von denen soweit noch nichts zu sehen.
    In dem Feldarbeiter brodelten die Gefühle, rangen mit seiner Vernunft und rissen ihn beinahe entzwei. Er musste ihnen nachgeben, sonst würde er es bis an sein Lebensende bereuen, wenn von seiner jetzigen Handlung das Leben seiner Frau abhängen sollte.
    Rufend und Bittend schloss er sich der Menge an, verlangte nach dem Mittel und gab laut seine Sorgen bekannt. Es war, als hätte er ein Ventil für seine Probleme gefunden und eine Art innere Ruhe stellte sich in ihm ein, als er seinen Gefühlen die Oberhand gab.

  20. Beiträge anzeigen #260
    Waldläufer Avatar von Zamek
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    Zamek ist offline
    Zameks Gesicht glänzte vom kalten Schweiß, seine Augen waren geschlossen und sein Körper zeigte kaum eine Regung. Er wusste längst nicht mehr, welcher Tag es war und wo er war, auch nicht was mit ihm geschah. Hin und wieder spürte er helfende Hände, doch nahm er die Handgriffe kaum war und auch die Gesichter der Helfer blieben seinem trüben Blick verborgen. Dafür entsprangen seinen fiebrigen Träumen die buntesten und skurrilsten Figuren, die ihn durch eine verworrenen Geschichte führte, von der er nie wusste, ob sie gerade endete oder begann. Hin und wieder tauchte ein bekanntes Gesicht, da sah er das selbstsichere Grinsen von Curt, welches durch Zameks glühende Nerven seltsam verzerrt wurde und schließlich in einem spiralförmigen Schimmer verschwand.

    Ein leises Wimmern, kaum hörbar und nicht bewusst ausgestoßen, erklang aus der Kehle des Schwerkranken, während sich ein neues Gesicht in den fieberhaften Traum schob. Zamek sah Astragon, wie er netzeweise Fische aus dem Meer zog und so Fisch für Fisch einen weiteren Meter der Überfahrt erkaufte. Zamek schaute hinaus auf die tosende See, sah die schäumende Wellen und das nahezu schwarz erscheinende Wasser. Der Wind tobte heulend über die Welle und trieb hier und da eine Eisscholle vor sich her. Die Eisschollen häuften sich und bald blieb nur ein schmaler Wasserweg, auf welchem das kleinen Boot auf das Ufer zutrieb. Zamek fror, seine Hand suchte nach dem Mantel, doch fand ihn nicht, während das Ufer grau und finster in kaltem Nebel auftauchte. Ein morscher Steg wurde sichtbar, während Zameks Zähne, vor Kälte klappernd, aufeinander schlugen. "Wir sind da.", sagte der Bootsmann dumpf.


    Die junge Frau seufzte hörbar, während sie den Krug mit frischem Wasser befüllte und schließlich wieder in Richtung des Krankenlagers schleppte. All das Elend, all die Krankheit. Wie konnte Innos ihnen das nur antun? War es sein Wille? War es eine Strafe? Doch wofür? So viel Leid! Doch immerhin hörte man hoffnungsvolle Gerüchte. Ein Heilmittel sei gefunden wurden, so hieß es. Bald würde die Krankheit ihr Ende finden, so hofften alle. Endlich! Sie erreichte das erste Bett und befeuchtete ein frisches Tuch mit Wasser, um das Tuch anschließend auf die Stirn des alten Mannes zu legen, der dort mit der Krankheit rang. Noch ein paar gute Worte, dann ging sie weiter zum nächsten Bett. Den Namen des dürren Mannes vor sich kannte sie nicht, doch sollte er wohl Lehrer gewesen sein, so hatte sie gehört. Auch bei ihm wechselte sie das Stirntuch, doch zeigte der kleine Mann keine Reaktion. Kein Ton war zu hören, keine Bewegung zu sehen, keine Atmung zu erkennen. Schnell holte sie eine der Heiler, doch dieser konnte nach kurzer Untersuchung nur die Bettdecke über das Gesicht des Mannes ziehen. Die Krankheit hatte ihn gebrochen.

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