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  1. Beiträge anzeigen #221
    Schwertmeister Avatar von Braoin
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    Braoin ist offline

    Marktschenke

    Braoin schaute von seinem Becher auf, als er merkte, dass man ihn angesprochen hatte. Gerade noch hatte er schwören können, das Gesicht seiner Frau im Schaum des Bieres entdeckt zu haben, als die allgemeine Unterhaltung in seiner Nähe zum Erliegen gekommen war.
    „Mein Ihr mich? Ich habe seit Jahren noch nicht einmal einen Schnupfen gehabt. Und Ihr? Seid Ihr krank?“, gab der Bauer die Frage ohne Umschweife zurück.
    Wenn schon die Unsicherheit unter den Leuten in der Stadt so groß war, hatte er allen Grund um Vorsicht walten zu lassen.
    Die Männer am Tresen schüttelten alle entschieden den Kopf.
    „Wie könnt Ihr so sicher sein?“, fragte der ältere Mann, ohne wirklich eine Antwort zu erwarten. „Übrigens komme ich von einem Hof vor den Mauern der Stadt und bin auf der Suche nach meiner Frau, die vom letzten Markttag nicht heimgekehrt ist.“

    Der Feldarbeiter nahm einen tiefen Schluck aus seinem Becher und stellte danach ein wenig bedauernd fest, dass er schon leer war. Er nickte dem fragend dreinblickenden Wirt zu, der wohl zufällig gerade in seine Richtung schaute und kaum einen Moment später hatte er einen neuen Humpen vor sich stehen.
    „Was war es, über das ihr euch eben unterhalten habt?“, wollte er wissen und prostete unterdessen den Männern zu, ehe er einen weiteren Schluck von dem Bier nahm. Es musste sein Korn sein, denn es schmeckte ausgezeichnet und er spürte förmlich, wie seine Sorgen weniger dringlich zu werden schienen. Dabei sollte er doch nach Nora suchen...

  2. Beiträge anzeigen #222
    Waldläufer Avatar von Radzinsky
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    Radzinsky ist offline
    "Ich bin nicht krank", wiederholte Radzinsky noch einmal eindringlich.
    "Ich kenne die Symptome der Pest und ich habe keine. Haarausfall ist kein Sympton!", flüsterte er noch bei sich. Gut, dass der Alte die Aufmerksamkeit auf sich ruhen hatte. Aber er schien nicht gefährlich zu sein. Ein einfacher Bauer nur. Er hatte höchstens ein paar Mehlwürmer mitgebracht, aber bestimmt nicht die Pest.

    "Wir haben uns darüber unterhalten, wie wir der Rattenplage der Stadt ein Ende bereiten können", antwortete Radzinsky stellvertretend für die ganze Gruppe und führte noch einmal kurz die Argumente für und gegen ein Gift auf. Natürlich lief seine Erklärung nur darauf hinaus, dass absolut nichts an einem Rattengift vorbei führte.
    "Mischa, hast du nicht die Listenführung übernommen?", fragte Alva plötzlich dazwischen.
    "Ja... für alle Bewohner der Stadt, die gesund, in Quarantäne oder tot sind."
    Der Schmied stupste ihn nochmal an: "Vielleicht weißt du ja dann, wo die Frau von dem armen Kerl ist."
    "Ach so. Wie heißt eure Frau?"
    "Nora", antwortete der Bauer. Ein gewisser Hoffnungsschimmer war in seinen Augen zu erkennen.
    Radzinsky schloss die Augen und konzentrierte sich. Er hatte die Liste auswendig gelernt, er war extrem gut in sowas.
    "Mmmh... Nora ist gesund."
    "Wirklich?!"
    "Ah... nein, das ist nicht eure Frau. Es sei denn, sie ist nur sieben Jahre alt. Nein, wartet. Ich erinnere mich, es gibt zwei Noras. Eine war nicht in der Liste der Einwohner der Stadt. Eine ältere Frau. Das passt schon eher, was? Sie befindet sich in der Quarantäne, im Hafenviertel."
    Die Hoffnung in den Augen des Mannes zerfiel wie ein Kartenhäuschen.
    "Ja, sie hat die Pest", fügte Radzinsky nüchtern hinzu.
    "Tut uns leid", ergänzte Alva für ihn.

  3. Beiträge anzeigen #223
    Schwertmeister Avatar von Redlef
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Redlef ist offline
    Die dunklen Steinwände schienen immer näher zu kommen und die Luft wurde auch immer schlechter. Alles in Redlefs Kopf drehte sich. Oder war es der Kerkergang, der sich drehte? Er stöhne und schleppte sich mit dem Eimer Frischwasser und dem Sack mit Brot weiter den Gang hinab. Heute fielen ihm seine täglichen Pflichten besonders schwer. Jede Faser seines Körpers schrie nach seiner Schlafstätte, die er sich provisorisch erst einmal im Archiv eingerichtet hatte, solange Pons in seinem eigenen Bett schlief. Doch all seine Strapazen waren nicht umsonst gewesen. Der Junge zeigte sich täglich besser. Mit Innos Hilfe würde er wieder auf die Beine kommen. Das zu mindestens wollte Redlef glauben.

    Das Essen an die Gefangenen war schnell verteilt. Immerhin gab es für jeden Insassen nur ein Stück Brot. Das Essen, welches dieser Michail Radzinsky vor ein paar Tagen gebracht hatte, war schon fast aufgebraucht. Nur noch ein einziges Stückchen Fleisch war über geblieben und das musste er Harivald abtreten, denn so war es Radzinskys Wunsch.

    An der Zelle, in der Harivald eingesperrt war, angekommen klopfte er kräftig gegen das Holz. Dahinter regten sich die vier Männer sofort. Sie hatten Hunger.
    „Guten Abend“, sprach Red matt. Die Männer murrten, als er aufschloss. Die Stimmung war spürbar schlecht. Sicherheitshalber griff er nach seinem Schlagstock und gab der ersten Hand, die wütend nach ihn griff einen kräftigen schlag. „Ihr setzt euch an die Wände, wer nicht gehorcht bekommt ausschließlich Schläge zum Abendbrot. Verstanden?“ Mit grimmigen Gesichtern folgten sie der Aufforderung. Redlef durfte sich seine Schwäche nur nicht anmerken lassen. Er konnte sich kaum auf den Beinen halten. Es wäre ein leichtes für diese Gauner ihn zu überwältigen, doch noch ließen sie ihn in Ruhe. Noch…
    Schweigend verteilte er das Brot und die Männer begannen zu essen. Harivald bekam sein Brot als letzter. Würde er ihm nun auch noch das Fleisch geben, dann gäbe es nur böses Blut. So bat er den Gefangenen auf den gang.
    „Harivald. Ich habe gute Nachrichten für dich. Du hast Freunde da draußen. Hier“, er gab ihm die letzte Portion Fleisch, „Das ist von einem gewissen Michail Radzinsky. Er scheint dich zu kennen und bat mich dich gut zu versorgen.“ Red hielt ihm die Schale hin. Der Mann, der bisher ohne rechte Anschuldigung in der Zelle einsaß, hatte bisher einen sehr vernünftigen Eindruck gemacht. Normalerweise hätte der Kerkermeister ihn schon wieder laufen lassen müssen, da keine Anklage vorlag, doch da der Kerker nach wie vor unter Quarantäne stand war dies nicht möglich. Doch vielleicht konnte er seinen Aufenthalt etwas aufbessern, indem er ihm Arbeit gab. Hoffentlich wurde sein Vertrauen nicht missbraucht, doch es war die einzige Möglichkeit ihn ein wenig zu entlasten, sodass auch er, als einzig verbliebene Wache etwas Schlaf bekam.
    „Harivald, du kommst mir wie ein mutiger, starker, junger Mann vor. Bisher hast du dich ganz ordentlich Verhalten und ich habe beschlossen, dass es für uns beide ein Gewinn wäre, wenn ich dir die Möglichkeit gebe, dich hier nützlich zu machen. Bis du interessiert?“ Harivald aß weiter. Redlef nahm dies als stille Zustimmung. Zu mindestens guckte der Kerl ihn fragend an. „Gehen lassen kann ich dich nicht, doch wie du wahrscheinlich durch den Lärm schon mitbekommen hast, sind wir, der Kerker, im Umbau. Jedoch muss dieser vermaledeite Ork dabei beaufsichtigt werden. Ich werde dir einen Speer geben und dir den Ork in Ketten herausholen. Er weiß eigentlich, was er tun soll also musst du nur aufpassen, das er keinen Unsinn macht. Was sagst du?“
    Redlef hatte sich schon umgekehrt und war zur Tür der Folterkammer. Schnell war der kleinere der beiden Orks von der Wand geholt und zu seinem Platz an der Wand gebracht. Gab er dem Ungetüm einen Klaps, und zeigte dann auf die Wand. „Arbeite!“ Darauf hin schlurfte er zu Harivald, zog ihn zur Gittertür vor dem Treppenaufgang und drückte ihm einen Speer in die Hand. „Lass ihn die ganze Nacht durcharbeiten. Ich werde jetzt hochgehen und dich morgen zurück in die Zelle bringen. Diese Eisentür und auch die oberen werden alle verschlossen sein. Also denk nicht daran, dass du dich aus dem Staub machen könntest. Wenn du dich gut machst, dann werde ich aber im Gegenzug dafür sorgen, dass es dir an nichts mangeln wird. Es tut mir leid, dass du hier eingesperrt bist. Doch glaube mir, die Pest macht und alle zu Gefangenen. Auch mich, denn ich kann hier genauso wenig raus, wie du. In solchen Zeiten sollten wir zusammenhalten. Ich denke, ich kann mich auf dich verlassen.“ Red drehte sich um, durchschritt die Tür, schloss sie zu und wankte die Treppen hinauf. „Innos mit dir, eine gute Nacht und lass dich nicht fressen.“

  4. #224
    Harivald
    Gast
     
    Welch stupide Wendung der Eriegnisse!
    Radzinsky zeigte plötzlich Schwäche oder Angst. Bestimmt sogar beides. Irgendetwas da draußen hatte ihn also bewogen, Harivald gnädig stimmen zu wollen, bevor dieser aus dem Knast entlassen wurde. War der Erfinder womöglich selbst in die Kanalisation gestiegen und hatte sich von der Geschichte Harivalds überzeugt? Nein. Schwer vorstellbar. Es musste etwas anderes sein.
    Beim wohligen Kauen des gebratenen Stück Fleisches überlegte der Häftling, ob Radzinsky sich vielleicht davor fürchtete, dass er wegen falscher Anklage Probleme bekommen könnte. Doch dafür musste Harivald erst einmal frei kommen und eine Bürgerurkunde erhalten. Umso entschlossener nahm er das Angebot des Weibels an, den gefangenen Ork bei seiner Arbeit zu bewachen.

    Mit beiden Händen hielt Harivald den Speer auf den steineklopfenden Ork gerichtet und pfiff die Melodie eines bekannten Heimatliedes. Von aufkommender Müdigkeit zeigte er noch keinerlei Anzeichen. Insgeheim war er mehr darüber erfreut, nicht mehr in der Zelle seine Schlafstatt mit den Pestkranken zu teilen. Soweit er das jetzt beurteilen und beobachten konnte, hatte er sich, Innos sei Dank, nicht mit der tödlichen Krankheit angesteckt. Und er würde sorgfältig dafür sorgen, dass das so blieb, denn diesen kleinen Triumph wollte er Radzinsky um keinen Preis gönnen.

    Allmählich nervte das Bewachen des wortkargen Orks gewaltig. Harivald war kein Baumeister, aber er meinte zu sehen, dass in den letzten Stunden kein nennenswerter Arbeitsfortschritt zu verzeichnen war, obwohl der Ork nicht ein einziges Mal pausiert hatte. Bestimmt dachte er sich, dass er seinem neuen Aufpasser keinen Respekt zu zollen hätte, da sie im Knast alle gleich waren. Doch das würde Harivald ihm schon austreiben.

    >>Hey Ork!<<, spöttelte er selbstsicher und stieß dem Tier das stumpfe Ende seiner Waffe in den imposanten Oberarm, >>Glaubst du, ich sehe nicht, dass du mich verarschen willst? Wenn dir deine Visage lieb ist, dann fängst du jetzt lieber mit der Arbeit an, oder das wird eine ganz schlimme Nacht für dich.<<

    Eigentlich hatte Harivald es sich nicht so mit dem Ork verscherzen wollen, aber er profitierte schließlich auch nicht davon, wenn Redlef morgen sehen müsste, dass der neue Aufseher zu verweichlicht für seinen Job war. Und außerdem verstand dieses Monster seine Sprache ja nicht einmal.

    >>Wie heißt du?<<, fragte Harivald seinen Gefangenen, um ganz sicher zu gehen.
    Geändert von Harivald (14.05.2014 um 08:20 Uhr)

  5. Beiträge anzeigen #225
    Sleeping Dragon Avatar von Françoise
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Françoise ist offline
    Weder Neoras noch Françoise hatte in dieser Nacht geschlafen. Sie hatten Stunde um Stunde damit verbracht, das Blut des jungen Mädchens zu untersuchen. Es war unerlässlich, dass sie hinter das Geheimnis ihrer Immunität kamen. Neoras schier grenzenloses Wissen um die Alchemie und Françoises jahrelange Erfahrung als Heilerin wurden dabei auf die Probe gestellt. Womöglich gäbe es in einigen Jahrhunderten oder Jahrtausenden Möglichkeiten, um das Blut eines Menschen genauer zu untersuchen. Mit den ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln war es jedoch eine fast unmögliche Herausforderung.
    Innos musste seine Finger im Spiel gehabt haben, denn zuletzt entdeckten sie nur durch Zufall wonach sie suchten.
    Der nächste Tag wandte sich bereits wieder dem Abend zu, als die beiden Feuermagier eine einzelne Phiole mit dem Heilmittel hergestellt hatten. Ihnen war es gelungen, den Bestandteil des Blutes, der das Mädchen vor der Krankheit schützte, durch ein aufwendiges Verfahren auszufällen. Leider war es dem Mädchen dabei nicht erspart geblieben, dafür erneut Blut zu geben. Was Françoise ihr abgenommen hatte, war längst bei den Experimenten verbraucht gewesen.
    Was sie aus dem Blut gewonnen hatten, kombinierten die Feuermagier mit dem Mittel, welches Françoise zuvor entwickelt hatte. Allein das Blut würde kaum reichen, auch wenn es dem Mädchen Immunität verschafft hatte. Trotzdem blieb die Frage, ob das Mittel jetzt heilte oder immer noch den Tod verursachte.
    Neoras schlug vor, es zuerst an Ratten zu probieren. Doch Françoise sah sich im Zugzwang. Die Krankheit breitete sich immer weiter in der Stadt aus und längst hatte sie die Absperrungen überwunden. Jetzt durften sie nicht zögerlich sein, sondern mussten entschlossen handeln. Sie würden es an einem Menschen ausprobieren. Der Gedanke gefiel Neoras nicht, und Françoise selbst war dabei auch nicht wohl zumute. Doch früher oder später mussten sie es tun.
    In Begleitung von Neoras begab sich Françoise zum Hospital und ließ sich dann zu Grimbars Zimmer bringen. Es erstaunte sie, dass er so lange überlebte. Doch der Novize sah furchtbar aus und beide Feuermagier waren sich einig, dass er den heutigen Tat ohne Hilfe nicht überstehen würde.
    Die Priesterin setzte sich an das Bett des Novizen. In Ihrer Hand hielt sie die Phiole mit dem erhofften Heilmittel.
    »Grimbar.«, sagte sie sanft und strich dem Novizen über die Stirn. Sie war sich nicht einmal sicher, ob er es hörte. »Wir haben etwas hergestellt, von dem wir hoffen, dass es die Krankheit heilt. Wir haben es nicht getestet und es ist gut möglich, dass es dich umbringen wird. Ich bete zu Innos, dass es dir hilft!«

  6. Beiträge anzeigen #226
    Ehrengarde Avatar von Grimbar
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    Grimbar ist offline
    Seit Grimbar vor wenigen Tagen auf dem Tempelplatz erschienen war, hatte er seine Umgebung nur noch bruchstückhaft wahrgenommen und selbst wenn er aus seinem Fieberschlaf erwachte, dann schien über allem eine Art Schleier zu liegen. Darüber hinaus konnte er sich bei Bewusstsein sowieso kaum konzentrieren, da sein ganzer Körper von einem penetranten Schmerz durchzogen war, der jedes Glied durchzog, und ihm in regelmäßigen Schüben in Ohnmacht fallen ließ. So vergingen die Stunden und die Zeit in dem Hospitalbett wurde gedanklich zu einer grauen, undefinierbaren Masse aus Leid und Elend, sowie der Erwartung jederzeit dem Tod gegenüberzustehen.
    Auch äußerlich konnte man deutlich erkennen wie schlecht es um den Novizen stand. Auch wenn er sich kaum regte, konnte man seinen Zustand an den flachen, kurzen Atemzügen und am gelegentlichen Stöhnen erahnen. Viele der Pestbeulen an seinem Körper sowie an seinem leichenblassen Gesicht waren aufgebrochen und schienen wie Ventile die vergifteten Sekrete aus dem Leib fließen zu lassen.

    Nichtsdestotrotz schien Grimbar an diesem Abend noch einmal die Stärke aufbringen zu können, um das Geschehen um ihn herum wahrzunehmen. Eine ihm vertraute Stimme sprach zu ihm und er spürte kühle Finger über seine Stirn streichen. Mit flatternden Lidern öffnete er die Augen und erkannte verschwommen die Umrisse einer in eine Robe gehüllte Gestalt.

    "Grimbar...etwas hergestellt...nicht getestet...bete zu Innos...", sprach eine weibliche Stimme.

    Der Innosdiener verstand nicht alles, was zu ihm gesagt wurde. Kurz darauf spürte er jedoch wie ihm eine bitter schmeckende Flüssigkeit eingeflößt wurde und er schluckte sie hinunter. Er versuchte etwas zu sagen, doch ein Husten unterband dies sofort. Erst als dieser sich legte und sich die Gestalt zu ihm hinunterbeugte, brachte er mit heiserer Stimme ein "Danke" über die Lippen, bevor ihm die bleischweren Lider wieder zu fielen und er zurück ins Delirium glitt.

  7. Beiträge anzeigen #227
    Sleeping Dragon Avatar von Françoise
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Françoise ist offline
    Gespannt beobachtete Françoise die Reaktion des Novizen, als wäre seine Heilung sofort mit der Einnahme des Mittels zu erwarten. Doch dem war natürlich nicht so. Der einzige Trost, den die Priesterin aus der Lage ziehen konnte, war, dass Grimbar sie offenbar verstanden hatte. Ein kaum hörbares Danke, bevor der Novize das Bewusstsein verlor.
    »Innos steht dir bei, Grimbar.«, murmelte die oberste Feuermagierin und erhob sich.
    »Neoras, bitte hab ein Auge auf ihn. Ich bin im Tempel, falls man mich sucht.«
    Damit ließ die Priesterin den Kranken und den Feuermagier allein.
    Im Tempel angekommen, begab sie sich zum großen Rundsaal. Auf der gegenüberliegenden Seite des Raums stand die hohe Innosstatue und blickte auf Françoise hinab. Sie betete nicht oft, doch jetzt hatte sie das dringende Verlangen sich Innos anzuvertrauen.
    Sie ging die Bankreihen entlang hinauf auf das Podest auf dem die Statue stand und kniete nieder. Ihre Hände zum Himmel geöffnet begann die oberste Feuermagier ihr Gebet.
    »Innos! Bitte erhöre mich in dieser Zeit der Not. Ich tat mein Möglichstes, dein Volk vor dieser Krankheit zu schützen. Doch fehlt mir das Wissen und die Kraft das allein zu bewerkstelligen. Ich erflehe deine Hilfe, um dem Leid und Sterben ein Ende zu bereiten. Heile deine Kinder!«
    Noch lange kniete Françoise vor der Statue ohne ein Wort zu sagen. Sie erhoffte sich ein Zeichen. Und wäre es noch so gering. Das Abbild des Gottes rührte sich nicht. Stumm blickte die goldene Statue auf die oberste Feuermagierin herab und überließ sie der Stille.

  8. Beiträge anzeigen #228
    Waldläufer Avatar von Radzinsky
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    Radzinsky ist offline
    Ein eisiger Vorhang lag heute Morgen über der Stadt. Der Norden der Insel war in dichte Nebelschwaden gehüllt. In einen dicken Mantel gehüllt spazierte Michail Radzinsky pünktlich zum Sonnenaufgang durch das Handwerkerviertel. In seiner Hand hatte er einen großen Sack und der war voller toter Ratten. Ein siegessicheres Lächeln lag auf den Lippen des Erfinders. Sein Rattengift hatte vollen Erfolg gezeigt. Jetzt hatte er nicht nur einen Weg gefunden, mit den Riesenratten fertig zu werden, er hatte die Seuche auch weitgehend aus dem Handwerkerviertel vertrieben. Aktuell war er dabei, seine letzten Köder wieder einzusammeln. Wenn er nachher zur Bastion kam und den Soldaten von seinem Erfolg berichtete, würde er das Gift bald in der ganzen Stadt verteilen dürfen. Dann wäre er der Retter einer ganzen Stadt!

    Bevor sich ein neuer Schwall Größenwahn in ihm aufschaukeln konnte, erreichte er die nächste Gasse, in der er seine Köder ausgelegt hatte. Wie erwartet lagen auch hier drei tote Ratten unweit des vergifteten Fleischstückchens. Radzinsky grinste und zog seinen Handschuh straff über seine Hand. Dann scnappte er sich eine Ratte nach der anderen und packte sie in seinen Sack. Die letzte von ihnen sah interessant aus. Sie hatte ein struppiges Fell, war graumeliert und noch ein Jungtier. Radzinsky hob sie am Schwanz und hob sie hoch.
    "Hähähä, na Rumpel? Jetzt kommst du zuerst in den Sack und dann wirst du in Innos' Namen verbrannt. Hast du noch irgendwas zu sagen?"
    Plötzlich riss die Ratte ihre Augen auf und schwenkte sich zu ihm herüber. Ehe Radzinsky reagieren konnte, hatte sie ihn in die Nase gebissen.

    "AAH! NEIN! NEINNEINNEIN!!!"
    Panisch ließ er sie los und hielt sich den blutenden Nasenrücken. Sofort wurde ihm klar, was das bedeutete und es ließ ihn schaudern. Dieses Biest hatte ihn angesteckt! Jetzt, nachdem er so lange durchgehalten hatte!
    "Oh Innos!", die Ratte war noch nicht weit gekommen. Radzinsky packte sie und hielt sie fest in der Hand.
    "Wenn du MICH angesteckt hast, Rumpel, dann werde ich dir persönlich den Kopf zerquetschen!"
    Er streifte sich seinen Schal über die Nase und taumelte benommen in Richtung Tempelviertel. Daranis würde ihm helfen können, er würde ihm helfen müssen! Unter keinen Umständen würde er sich jetzt in die Quarantäne abschleppen lassen!
    Geändert von Radzinsky (16.05.2014 um 08:46 Uhr)

  9. Beiträge anzeigen #229
    Schwertmeister Avatar von Braoin
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    Braoin ist offline
    Kopfschmerzen, Übelkeit, Desorientierung. Alles Anzeichen, die Braoin warnen wollten, nicht die Augen zu öffnen und sich der grausamen Realität zu stellen. Doch ignorierte er die Merkmale, schlug vorsichtig die verklebten Augen auf und nahm zum ersten Mal wahr, dass sein Mund völlig ausgetrocknet und klebrig war. Er schloss die Hände, als wollte er etwas greifen und spürte, wie seine Finger über groben Stoff glitten. Er lehnte den Kopf leicht zur Seite, hörte das beruhigende Gefühl von Gänsefedern. Sein Herzschlag ließ sich davon motivieren und das Pulsieren dröhnte dem Bauern in den Ohren.
    „Ein Bett“, flüsterte er mit belegter, rauer Stimme, „Es war nur ein Traum?“, schwang Hoffnung in den Worten mit.
    Er wusste nicht mehr, wann er zu Bett gegangen war, doch war es ein überwältigend befreiendes Gefühl wieder aufgewacht zu sein. Den Blick an die Stubendecke gerichtet kostete er den Moment aus, in dem all seine Sorgen nur Schatten einer schrecklichen Vorstellung waren, egal wie real sie ihm erschienen waren.
    „Nora!“, rief er erfreut und griff mit der Hand neben sich – ins Leere. Das Bett endete zu seiner Linken, was ihm ein Stirnrunzeln abverlangte. Er schlief sonst immer auf der rechten Seite, also lag seine Frau links von ihm, doch jetzt…

    Er griff zur rechten Seite, den seltsamen Umstand als Ursprung seines benebelten Geistes abtuend. Seine Hand kam jedoch nicht weit, denn sie stieß gegen eine Wand. Unruhe bemächtigte sich seines Herzens und der Rhythmus zog an. Nahezu taub vom Pulsieren seines eigenen Herzens bemerkte Braoin nun, dass auch die Decke nicht die war, die er mit eigenen Händen erbaut hatte.
    Sein Blick huschte durch das Zimmer, in dem er lag, wobei sein Kopf schmerzhaft protestierte. Er war nicht auf seinem schönen Hof, in seinem eigenen Bett. Auch Nora war nicht bei ihm, denn sie hatte die Pest. All der Schrecken, der ihn wohl dazu getrieben hatte, sich dem Alkohol und der Besinnungslosigkeit hinzugeben prasselte wieder auf ihn ein. Tränen quollen aus seinen Augen hervor und er weinte still.

  10. Beiträge anzeigen #230
    Ehrengarde Avatar von Grimbar
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    Grimbar ist offline
    Ein strahlend helles Licht. So hell, dass es Grimbar blendete, doch er konnte nicht die Augen schließen oder sich umdrehen. Es schien überall zu sein. War das sein Ende? War das Heilmittel ein Fehlschlag oder war es für ihn schlichtweg schon zu spät gekommen? War er schon tot und merkte es noch gar nicht? Diese Fragen gingen dem Novizen durch den Kopf, während er versuchte seine Sicht vor den hellen Strahlen zu schützen. Er hatte das Licht am Ende des Tunnels immer für ein Klischee gehalten, aber schien wahr zu sein. Die Seele eines Menschen, das Licht des Lebens, das Innos' ihm gegeben hatte, vereinigte sich wieder mit seinem Schöpfer. Er ließ es zu, badete im hellen Schein seines Herrn und war bereit ihm gegenüber zu treten...als mit einem Mal das Licht mit einem rasselnden Geräusch wie das einer eisernen Kette erlosch.

    Müde und desorientiert öffnete Grimbar blinzelnd seine Lider und erkannte nach kurzer Zeit eine zierliche Gestalt, die sich an den Vorhängen vor einem Fenster zu schaffen machte, um das Sonnenlicht zu dimmen. Er sah um sich und sah sich in einem Krankenbett liegen, das in einer kleinen Kammer stand.

    "Was...wo...", stammelte er verwirrt mit heiserer Stimme und schluckte trocken. Erst jetzt wurde er sich seiner Sinne bewusst und merkte, welch fürchterlichen Durst er hatte. Die Gestalt, die sich als junge Adlata herausstellte, drehte sich auf seine Worte hin um und trat eilig an ihn heran. Er konnte aufgrund des Mundschutzes, den sie trug, nur ihre besorgten Augen und die gerunzelte Stirn erkennen, doch nach einer kurzen Untersuchung schien sie erleichtert, ja nahezu froh, zu sein.

    "Wasser...Bitte...", krächzte der Novize, woraufhin die Frau ihm mit einer Kelle zu dem kühlen Nass verhalf. Sie stützte seinen Kopf vorsichtig mit ihrer Hand, damit er trinken konnte. Gierig saugte er das Wasser ein und prustete bei den ersten Schlücken noch, doch nach einiger Zeit hatte er genug herunterbekommen, damit der gröbste Durst gelöscht war.

    Es war als wäre über die Nacht hinweg der Schleier des Todes, der über ihm gehangen hatte, gelüftet worden. Wo vorher nur die übermannende Schwäche und innere Kälte auszumachen war, konnte Grimbar nun seinen Körper wieder spüren. Er war noch lange nicht gesund, doch schien es ihm, als hätte das Heilmittel den Kampfgeist seines Körpers geweckt. Er spürte die schmerzenden Beulen, das Stechen in seiner Lunge und ein Gefühl als würde jemand von innen gegen seine Stirn hämmern. Er spürte wie das Fieber in ihm brannte und die Krankheit seine Eingeweide malträtierte, doch das Gefühl der Gewissheit, dass das Ende seiner Zeit gekommen war, schien vergangen zu sein. Die Endgültigkeit seines Todes hatte sich aufgelöst und in ihm keimte die Hoffnung auf. Hatte Innos ihm tatsächlich noch eine Chance gegeben? Es musste so sein, ansonsten wäre der Novize schon vor langer Zeit gestorben.

    Doch er war am Leben. Und dies bedeutete, dass auch die anderen Kranken leben würden. Sie hatten ein Heilmittel gefunden.

    Ein müdes Lächeln zeichnete sich auf dem Gesicht des Innosdieners ab und er konnte nicht anders als heiser zu kichern. Auch wenn daraus rasch ein schmerzhafter Husten wurde und er sich noch hundselend fühlte, war die Lebensfreude wieder in ihn zurückgekehrt.

  11. Beiträge anzeigen #231
    Schwertmeister Avatar von Braoin
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    Braoin ist offline
    Sich vorsichtig am Geländer der Treppe festhaltend, wankte der gebeutelte Gelegenheitstrinker die Stufen herunter, eine nach der anderen. Der Schankraum war zur Hälfte gefüllt, auch wenn Braoin ihn als halbleer empfand. Einige Soldaten mit ihren weiß-rot gestreiften Waffenröcken und dem Symbol des Gottes Innos auf der Brust stocherten müde in einem dickflüssigen Eintopf herum. Sie hatten entweder eine lange Schicht vor sich und waren noch nicht richtig wach, oder aber sie hatten eben diese bereits hinter sich gebracht, und wollten nur ihren Magen füllen, bevor sie sich ausruhten.
    Wer hungert, schläft nicht, lautete eine Bauernweisheit und es war etwas Wahres daran.
    Doch Braoin fand nicht die Muße, sich länger mit den Gästen zu beschäftigen, wo es doch seiner ganze Konzentration und Selbstbeherrschung bedarf, sich an den Tresen zu setzen. Der Wirt kam einen Augenblick später zu ihm, eine besorgte Miene aufgesetzt.
    „Wie geht es Euch?“, fragte er interessiert.
    „Miserabel“, entgegnete der Feldarbeiter einsilbig, aus Angst, noch mehr seines Mageninhaltes zu verlieren. Den größten Teil hatte er zwar im Nachttopf hinterlassen, dennoch fühlte er sich nicht sicher, vor weiteren Dingen, die seinem Rachen entspringen konnten.

    Ungefragt nahm der Wirt einen Kessel heißen Wassers vom Feuer, füllte mithilfe einer Kelle etwas in einen Tonbecher, in den er zuvor einige Blätter geworfen hatte. Dieses Gemisch setzte er nun dem zerknirschten Mann an seiner Theke vor, ein aufmunterndes und mitfühlendes Lächeln auf den Lippen.
    „Hier, trinkt das. Dann geht es euch gleich besser.“
    „Ich habe nichts bestellt“, wollte Braoin erwidern.
    „Geht auf’s Haus“, unterbach der Wirt ihn kurz angebunden, was dem älteren Mann nur ein dankbares Grummeln entlocken konnte.
    Vorisichtig schlürfte er das heiße Getränk, er schmeckte verschiedene Kräuter und hieß die Wärme in seinem Magen willkommen. Ein Teil der Anspannung fiel von ihm ab.
    Coragon – der Name des Wirtes fiel dem Bauern plötzlich wieder ein – hatte sich seinen anderen Gästen zugewandt und hatte für jeden einige Worte übrig. Jemanden in schweren Zeiten aufmuntern zu können war ein nützliches Talent und unabdingbar für einen Wirt. Schemenhaft konnte sich Braoin daran erinnern, wie er Coragon seine Sorgen vorgelallt hatte. Er schämte sich und verbarg sein gerötetes Gesicht hinter dem Becher mit dem Kräutersud.

  12. Beiträge anzeigen #232
    Schwertmeister Avatar von Avik
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    Avik ist offline
    Thorniara war einst seine Heimat gewesen. Hierhin hatte es ihn verschlagen, er erinnerte sich nicht gerne an diese Zeit, während seiner Alkohol-, und Sumpfkrautsucht.

    Er dachte noch weiter zurück, zusammen mit Bunnel, seinem verschollenen Bruder, war er aus Kap Dun geflüchtet. Sie hatten mit ansehen müssen, wie die Orks und ihre Söldner, darunter unfreiwilliger Weise ihr Vater, von der Armee von Rhobar besiegt worden waren. Gemeinsam waren sie vor dem Krieg geflohen und waren nach Varant gereist. Hier hatten ihn diese Gesetzlosen und Sklavenhändler aufgegriffen und seit dem hatte er seinen Bruder nicht wieder gesehen. Er war nach Nordmar gekommen, an die Reise in Ketten, konnte er sich kaum noch erinnern. Sie verschwamm zu vielen Bildern des Hungers, der Angst und der Verzweiflung. Im Norden hatte er für eine Bande Banditen in einer Mine geschuftet, Tag ein, Tag aus und war ein Schürfer geworden. Auch an seine Flucht aus der Sklaverei konnte er sich kaum noch erinnern. Verzweifelt war er zurück nach Varant gereist um seinen Bruder wieder zu finden, vergebens. Er war kurz vor dem Tod gewesen und es war Carras und vor allem Xorag zu verdanken, dass er heute noch lebte. Sie hatten ihn gefunden und aufgepäppelt. Den Kampf hatte er von dem Söldner Xorag gelernt und zusammen mit ihnen war er auch erneut vor Rhobar geflohen, nach Argaan. Seinen Bruder jedoch hatte er niemals vergessen. Bunnel. Getrennt von seinen Mentoren und ohne seinen Bruder, war er in ein tiefes Loch gefallen, aus welchem ihn schließlich nur noch der Glaube retten konnte, den er entwickelt hatte. Innos nahm ihn in seinen Herzen auf und Avik stellte sich dem Feuergott zu Diensten gestellt. Die Zeit in der Stadtwache von Thorniara brachte ihm wieder Motivation, Ehrgeiz und ein Zuhause. Er lernte viele Leute kennen, wie Lodrick und Flarke und richtete sich ein Leben in Thorniara ein. Die Hafenstadt stand damals für ihn für Sicherheit, Stärke und Stolz des Myrtanischen Reiches. Jetzt schlug er die Schlachten, anstatt vor ihnen zu flüchten. Er lebte wieder, wie in seiner Kindheit, behütet, mit einer Aufgabe und unter Ordnung und Regeln.

    Seine folgende Aufnahme in den Orden der Paladine erfreute zwar seinen inneren Eifer, aber die Trennung von seinen Freunden und seinem neuen Zuhause schmerzte ihm lange. Doch auch in Gotha, wohin er kommandiert worden war als Ordensbruder, lebte es sich gut. Avik lernte Marc kennen, Estepho, Bolter und Juliano, neue Freunde und Kameraden mit welchen er sich ebenfalls bestens verstand. Und natürlich Amelie. Seine Frau. Es war Liebe auf dem ersten Blick gewesen und sie war es, die sein Leben mehr auf den Kopf gestellt hatte, als alle Kriege, Süchte und Verluste zusammen. Sie war sein ein und alles. Sie hatte ihm einen Sohn geschenkt und zusammen mit ihr hatte er sich ein Haus und ein Leben aufgebaut.

    Jetzt, zurück in Thorniara, verkörperte die Stadt etwas vollkommen anderes. Quarantäne und die Pest hatten die Leute um ihren Verstand gebracht und selbst die Magier und Paladine waren machtlos. Tod, Chaos und Panik herrschte in der Stadt. Von Ordnung und Sicherheit nichts mehr zu sehen. Keine Marktschänke mehr, die ihnen den Feierabend versüßte. Man saß herum und wartete auf seine Schicht und schuftete sich dann wund. Es war eine Zeit die volle Aufmerksamkeit und Disziplin von jedem Ordensbruder verlangte, doch die schenkte Avik der Situation nicht. Er vermisste seine Frau, seinen Sohn und machte sich unendlich viele Sorgen um die Beiden. Estepho war an seiner Seite und unterstütze ihn und nur ihm war es zu verdanken, dass Avik über die Runden kam. Er versuchte einen klaren Verstand zu wahren und nicht wieder in ein Loch zu fallen, doch seine Trauer und sein Schmerz machten es ihm schwer.

    Zusammen marschierten die zwei Ordensbrüder in ihren Waffenröcken und mit den großen Schilden bewaffnet in Richtung Zitadelle. Sie würden heute neue Ausrüstung erhalten, hieß es, und Avik war gespannt, ob diese Ausrüstung vielleicht etwas mit ihrer zukünftigen Aufgabe zutun hatte. Immerhin waren sie nicht der Pest wegen nach Thorniara kommandiert worden, nein, sie waren als Assistenten irgendwelcher verwaltenden Posten gedacht gewesen. Der Krise hier war es geschuldet, dass sie bisher stattdessen Wache schieben mussten und die Stadtwache zu unterstützen hatten.

  13. Beiträge anzeigen #233
    Schwertmeister Avatar von Braoin
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    Braoin ist offline
    Pünktlich zum Nachtgebet traf Braoin an der Kapelle ein. Er fühlte sich wieder halbwegs erholt. Die Schmerzen im Kopf waren fort und auch seinen Mageninhalt behielt er bei sich, ohne völlig darauf achten zu müssen. Am Eingang des Gotteshauses befand sich eine Schale, in die der Bauer einige Münzen als Spende fallen ließ, nahezu sein letztes Geld. Die Nacht in der Taverne war zwar nicht allzu teuer gewesen, hatte jedoch das Wenige, was er in der Eile seines Aufbruchs mitgenommen hatte, beinahe aufgezehrt.
    Nähre die Flamme und sie spendet Wärme, heißt es in der heiligen Schrift Innos'. Nach eben diesem einfachen Prinzip handelte der Bauer. Er war der festen Überzeugung, dass Gott ihm seine Spenden vergelten würde. Und wenn nicht ihm, dann denen, die ihm wichtig waren.
    Nora..., dachte er wehmütig und kniete sich demütig auf eine Gebetsbank.
    Die Reihen waren voll von frommen Besuchern, die vor dem zu Bett gehen Innos nah sein wollten, auf dass er im Schlaf über sie wachte.


    Ein Priester, gewandt in rote Roben mit flammenartigen Ornamenten bestickt, trat vor die Gemeinde, breitete die Hände aus, hob sie langsam gen Himmel. Die goldene Statue in seinem Rücken überragte ihn und verlieh dem Gebet etwas ehrfürchtiges.
    „Jünger, die ihr in dieser schweren Zeit ins Hause Innos' gefunden habt, seid willkommen!“, hallte die sanfte Stimme des Predigers in jeden Winkel des heiligen Ortes. Dann begann er mit dem Gebet.


    Zu schwerer Stunde versammeln wir uns zu deiner Ehr'. Beliars Fluch lastet auf unseren Schultern, trennt uns von unseren Brüdern und Schwestern. Wie sie mit dem Fluch des Fleisches zu kämpfen haben, müssen wir den Fluch des Geistes tragen. Machtlos sollen wir zuschauen, wie Familie und Freunde dahingerafft werden. Doch Innos, schenke uns dein reinigendes Feuer, um die Schwärze aus und von unseren Körpern zu brennen! Schütze uns vor dem Einfluss des Bösen und bringe wieder Ordnung in unser Leben, das wir dir widmen. Helfe uns, die Wahrheit hinter den Worten zu erkennen, die wir Tag um Tag hören. Lass nicht zu, dass Beliars Stimme durch die Kranken zu uns spricht, uns ebenfalls vergiftet mit seiner schändlichen Tücke. Bringe all die, deren Rettung nicht herbeigeführt werden kann sicher in dein Reich und nimm dich ihrer Seele an.
    Wie das Feuer zu Asche wird, entspringt der Asche neues Leben.



    Das Gebet endete und einige standen auf, eilig und kaum andächtig. Braoin hingegen empfand die Stille nach einem Gebet für ebenso erfüllend, wie die Worte zuvor. Die Ruhe half ihm, sich auf das zu besinnen, was wichtig war:


    Seine Frau – Innos – sein Leben


    Die meisten Besucher waren bereits gegangen, während der Priester noch verweilte, ebenso einige andere Gläubige und Klosterangehörige. Ganz in seiner Nähe tuschelten zwei der Novizen miteinander und der Bauer kam nicht umhin, einige der Gesprächsfetzen aufzuschnappen.
    „...die Pest besiegt!“
    „Besiegt? Bist du sicher?“
    „Ja, die Adlata war bei ihm gewesen, hatte ihm zutrinken gereicht.“
    „Innos sei gepriesen!“


    Hatte der ältere Mann das gerade richtig verstanden? Es gab jemanden, der die Pest besiegt hatte? Oder wurde ein Heilmittel entdeckt? Ein Funken begann in ihm zu glühen. Wenn das stimmte, dann konnte er es sich erlauben ein wenig Hoffnung zu haben.

  14. Beiträge anzeigen #234
    Kämpfer Avatar von Rudra
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    Kerker - Ausbaustelle

    Diese Morras waren dümmer als Tat'ank'Kas sabbernder fetter Köter. Man musste wirklich kein Weißrock und Geistersprecher sein, um vorausahnen zu können, dass die Arbeit an dieser verdammten Kerkererweiterung, auf die sich Rudra und sein Bruder eingelassen hatten, so nicht funktionieren würde, wie dieser schwachköpfige Kerkermeister es von ihnen verlangte. Ein Hammer und ein Meißel, noch nicht einmal sonderlich gehärtet - das waren seine Werkzeuge, und er sollte sich allen Ernstes durch Basalt arbeiten und einen weiteren Raum ausheben! Rudra hatte die Morras schon mehr als nur einmal verflucht, seit er begonnen hatte, dieses verfluchte Loch zu graben. Welcher Lugdusch war eigentlich auf die Idee gekommen, den Kerker auf einem Basaltfelsen zu errichten? Bevor er mit der Arbeit angefangen hatte, war er noch vom nur logischen Schluss ausgegangen, dass die basaltene Verkleidung der Zellen, die ein durchdringen der Wände und heimliches Graben von Fluchttunneln unmöglich machte, nur eingefügt war, aber bald schon hatte er erkennen müssen, dass diese Verrückten den unterirdischen Bereich allen Ernstes in den harten Fels hinein getrieben hatten.

    Grollend hämmerte der Bildhauer vor sich hin und regte sich im Stillen über diese Primitivlinge auf, während er das Geplapper seines neuen Aufpassers über sich ergehen ließ. Er fragte sich, ob den Schwächlingen überhaupt bewusst war, welches Glück sie hatten, dass Rudra weit genug denken konnte, um ihnen nicht die Kehle aus dem Hals zu reißen, weil er dann nie von hier weg kommen würde. Die Morras mit der zur Arbeit notwendigen Bewegungsfreiheit zu überwältigen, wäre bei der Kraft, die jedem Ork zur Verfügung stand, ein Leichtes gewesen. Dass Khara eine ähnliche Geduld wie sein Bruder aufzubringen imstande war, glaubte er allerdings weniger.
    Wieder quatschte der Morra ihn von der Seite an. Der Späher wusste auch ohne seine Sprache verstehen zu können, dass der Tonfall dieses lächerlichen Wurms vor Überheblichkeit troff. Schließlich stellte der Bastard irgendeine Frage, doch selbst wenn Rudra verstanden hätte, was der Morra von ihm wollte, hätte er ihm nicht geantwortet. Der Meißel war nicht mehr zu gebrauchen und der Fortschritt trotz enormem Kraftaufwand minimal. Es war, als kratzte er die Erweiterung mit den Fingernägeln aus dem Fels.

    "He!", blaffte der Morra, als Rudra nicht auf ihn reagierte, und stieß ihm zusammen mit einigen weiteren Worten erneut mit dem stumpfen Ende seines Stöckchens in den Arm. Das brachte das Fass zum Überlaufen. Mit einem zornerfüllten Brüllen ließ er den Meißel in seiner Linken fallen und packte das Speerende. Mit einem kraftvollen Ruck, dem der Morra mit seinen dünnen Ärmchen nichts entgegenzusetzen hatte, entriss er die Waffe den kleinen Händen, stellte sie schräg gegen die Wand und trat die hölzerne Stange entzwei.
    "Ich kann dich jederzeit in Stücke reißen, du Wurm! Halt dein dämliches Maul, sonst sind es beim nächsten Mal deine Knochen, die ich an der Wand zerbreche!"
    So gut es ihm die Ketten an Handgelenken und Beinen erlaubten, las Rudra sein Werkzeug wieder vom Boden auf und versuchte sich wieder an der Sklavenarbeit, wenngleich es völlig sinnlos war, mit stumpfem Metall auf einen so dichten und soliden Stein einzuschlagen. Den zerbrochenen Speer indes ließ er achtlos zu seinen Füßen liegen. Der Morra hatte seine Lektion hoffentlich gelernt.

  15. Beiträge anzeigen #235
    Schwertmeister Avatar von Braoin
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    Braoin ist offline
    Frierend erwachte Braoin in einer Seitengasse, eingehüllt ihn einige Stoffetzen, die nach Schimmel und Katzenkot rochen. Sein Geld hatte nicht mehr für ein Zimmer in der Marktschenke gereicht und so hatte er in den sauren Apfel beißen müssen, draußen zu schlafen. Ein saurer Apfel wäre ihm in diesem Moment aber sehr willkommen, denn sein Magen knurrte vor Hunger.
    Es schien, als sei mit der Pest auch das Wetter schlechter geworden, denn unnachgiebig zog der Wind über die Dächer, brachte ungewöhnlich kühle Luft mit sich.
    Der Bauer quälte sich auf die Beine. Seine Gelenke schmerzten, schließlich war es eine ungemütliche Nacht gewesen und er war nicht mehr der Jüngste. Ihm war nicht bewusst gewesen, dass er so lange in der Stadt bleiben würde und so fehlte ihm nun das Gold, um sich selbst zu ernähren. Außerdem durfte er seinen Hof nicht so lange unbeaufsichtigt lassen. Die Setzlinge mussten gefüttert, die Ziege geschlagen und die Butter gefüttert werden. So oder so ähnlich jedenfalls sah der Anfang einer schier endlosen Liste von Verpflichtungen aus, die der Feldarbeiter seit mehr als zwei Tagen nun vernachlässigt hatte. Wenn die Ziege starb und die Milch schlecht wurde, durfte die Ernte nicht verkommen, doch bedeutete dies, dass Zeit und Arbeit investiert werden musste – unmöglich, wenn man nicht vor Ort war.

    Einfach zurück konnte er aber auch nicht, solange auch nur ein Fünkchen Hoffnung bestand, dass Nora noch lebte und wieder gesund werden konnte. Der Wunsch glühte ihn ihm, entzündete die Flamme des Glaubens in ihm.
    „Sie wird es schaffen!“, teilte Braoin es der Welt mit, „Hörst du das, Nora? Du wirst leben!“, rief er mit Nachdruck.
    „Ruhe davorn!“ wurde er ruppig ermahnt, „Hier gibt es Leute, die wollen schlafen.“
    Als der Bauer sich letzte Nacht in der Gasse niedergelassen hatte, waren ihm die Gestalten im hinteren Teil gar nicht aufgefallen, weshalb er nun zusammenzuckte und vorsichtig den Rückzug antrat.
    Der ältere Mann zermarterte sich das Hirn, wie er weiter vorgehen wollte. Für ihn gab es nur zwei Alternativen: Er suchte sich Arbeit, damit er wieder in der Taverne übernachten konnte und um abzuwarten, was aus dem Heilmittel der Priester werden würde. Allerdings konnte er auch ins Hafenviertel gehen und nach Nora suchen. Wenn er gut Mund und Nase schützte, würde er eine Ansteckung vielleicht vermeiden können.
    Eine schwere Entscheidung und noch dazu war er allein mit ihr. Einen der Diener Innos konnte er nicht fragen, denn sie würden ihm mit Sicherheit abraten seine Frau zu suchen und darauf bestehen, dass er auf das Heilmittel wartete. Vermutlich war dies auch die vernünftigste Variante, doch war sie rational. Wer einmal geliebt hatte, sein ganzes Leben dem Glück eines anderen gewidmet hatte, der wollte nichts von Rationalität und Logik wissen.

    Schweigend über sein Schicksal grübelnd schlenderte er über den Marktplatz.

  16. Beiträge anzeigen #236
    Sleeping Dragon Avatar von Françoise
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Françoise ist offline
    Es dauerte nicht lange bis die Nachricht Françoise erreichte. Das Mittel hatte offenbar Wirkung gezeigt. Selbstverständlich durfte sich die Priesterin jetzt nicht von ihren Gefühlen vereinnahmen lassen. Zuerst musste sie Grimbar untersuchen, um auch wirklich sicher zu sein. Sollte das der Fall sein, müssten sie umgehend damit beginnen so viel von dem Mittel herzustellen wie möglich war.
    Françoise verlor keine weitere Zeit und begab sich zum Hospital. Noch immer lag Grimbar dort im Bett, allerdings sah er längst nicht mehr so aus als würde er jeden Moment sterben können. Die oberste Feuermagierin lächelte.
    »Innos zum Gruß, Grimbar.«, sagte sie und setzte sich am Bett nieder. »Wie fühlst du dich?«

  17. Beiträge anzeigen #237
    Ehrengarde Avatar von Grimbar
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    Grimbar ist offline
    Knapp zwei Tage waren nun vergangen seit Grimbar das Heilmittel verabreicht wurde. Er litt zwar immer noch an diversen Leiden, wie den aufgebrochenen Pestbeulen, doch dank der Verarztung mit Salben und Verbänden würden diese beizeiten wieder abheilen. Ansonsten fühlte er sich immer noch nicht ganz kräftig, aber er verlor weder das Bewusstsein, noch war er zu schwach zu sprechen. Außerdem konnte er bereits wieder selbst etwas essen und trinken, was ihm zumindest psychisch enormen Aufschwung gab und er sich sicher war, diese Krankheit endlich zu überstehen.
    Er hatte erst vor Kurzem sein Abendmahl zu sich genommen, als die oberste Feuermagierin den Raum betrat und sich nach seinem Zustand erkundigte.

    "Gut fühle ich mich. Oder zumindest besser als vorgestern. Um Welten besser. Ich weiß, dass es wohl noch ein wenig dauern wird bis ich ganz genesen bin, aber wenn sie mich fragen, dann glaube ich, sie haben das Gegenmittel gefunden. Innos sei dank. All die Menschen die gerettet werden können...", antwortete Grimbar und hustete kurz. Es waren seine ersten Worte an diesem Tag, verbrachte er die Zeit doch meist allein. Auch wenn der Husten noch Auswurf heraufbeförderte, war in diesem kein Blut mehr zu finden. Zumindest kein Frisches.

    "Wie geht es Johanna? Brauchtet ihr viel Blut? Werdet ihr überhaupt genug von dem Gegenmittel herstellen können, um so viele Menschen zu heilen?", fragte der Novize, nachdem er sich den Mund abgewischt hatte.

  18. Beiträge anzeigen #238
    Sleeping Dragon Avatar von Françoise
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    »Johanna geht es gut. Sie befindet sich auch hier im Hospital«, antwortete Françoise. Grimbar hatte einen Punkt angesprochen, der in der Tat eine große Schwachstelle des Heilmittels darstellte. Nur die Kombination von Johannas Blut und Françoises Trank war in der Lage, die Krankheit zu besiegen. Doch konnten sie Johanna nicht unendlich viel Blut abnehmen.
    »Wir werden mehr Blut benötigen, das ist wahr. Zum Glück ersetzt der Körper entnommenes Blut, solange es nicht zu viel ist. Ich werde nicht zulassen, dass Johanna dabei zu Schaden kommt. Vielleicht gelingt es mir, die Konzentration zu verringern. Nun, darüber solltest du dir erst mal keine Gedanken machen. Deine Aufgabe ist klar: Du musst gesund werden.«

  19. Beiträge anzeigen #239
    Ehrengarde Avatar von Grimbar
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    Die Worte der obersten Feuermagierin erleichterten Grimbar. Es war beruhigend zu wissen, dass Johanna in guten Händen war.

    "Es freut mich zu hören, dass ihr euch gut um das Mädchen kümmert. Sie hat genug gelitten. Ich hoffe natürlich ihr könnt genug von dem Mittel herstellen. Und schnell. Jeden Tag sterben weitere Menschen an der Seuche. Aber ich vertraue euch. Die Stadt vertraut auf euch und selbstverständlich Innos.", sprach der Novize und lächelte müde. Er hoffte wirklich, dass ihnen nun keine Steine mehr in den Weg gelegt wurden.

    "Bezüglich meiner Genesung gebe ich mir Mühe und bin gut versorgt. Schon bald werde ich der erste wandelnde Beweis für den Triumph Innos' und der Menschen über die Pest sein. Und viele weitere werden folgen. Dessen bin ich mir sicher."

  20. Beiträge anzeigen #240
    Sleeping Dragon Avatar von Françoise
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Françoise ist offline
    »Das ist die richtige Einstellung, Novize!« Die Priesterin klopfte Grimbar sanft auf die Schulter und erhob sich vom Bett.
    »Ich muss dich noch kurz untersuchen. Nur um sicher zu gehen.«
    Es dauerte auch nicht lange, bis Françoise mit ihrer Untersuchung fertig war. Grimbars Körper würde noch einige Zeit brauchen, um vollkommen zu genesen. Aber er war auf dem besten Wege.
    »Also dann. Gute und schnelle Besserung!«
    Damit verließ die Priesterin das Zimmer des Novizen und machte sich auf die Suche nach Neoras. Er würde ihr zur Hand gehen müssen, um das Heilmittel zu verfeinern und vor allem es in größeren Mengen herzustellen.
    Es dauerte auch nicht lange, bis sie ihn gefunden hatte. Der Feuermagier hatte bereits von der angehenden Heilung Grimbars gehört. Es erleichterte ihn, dass seine Befürchtungen, das ungetestete Mittel dem Novizen zu verabreichen, unbegründet waren. Was ihn hingegen die Stirn runzeln ließ, das war, dass sie jetzt mehr von Johannas Blut benötigten.
    »Wir können ihr nicht einfach Literweise Blut abzapfen. Sie ist schließlich kein Vieh.«
    »Ich geb dir vollkommen Recht, Neoras. Doch ohne ihr Blut ist mein Mittel nutzlos.«
    »Das stimmt leider. Nun, es ist deine Entscheidung.«
    »Wir werden nur so viel Blut nehmen, wie wir ihr zumuten können. Außerdem müssen wir versuchen, die Menge zu verringern, die wir für das Mittel brauchen.«
    »Ja, wenn es uns gelingt, es zu strecken, würde das wirklich helfen.«

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