Okay... dass diese Gedanken ziemlich obszön sind, fällt auch noch einem Blinden auf - weil er sie sich ja vorlesen lassen kann. Damit soll wohl der "Rebellen"-Stil unterstrichen werden; allerdings muss ich sagen, dass das bei mir nicht wirklich gelingt.
Die Frage ist doch: Was genau macht einen "guten" Rebellen aus? Sicherlich nicht Sätze und Worte, die ich tagtäglich von kleinen 10-jährigen Kindern in der Tram höre, wenn sie sich gegenseitig "anficken". Auf der anderen Seite zeigst Du teilweise auch, dass die Wortwahl wirklich gut zu deiner Sichtweise passt, vor allem bei dem Teil, der die Kirche behandelt.
Das passt allerdings wiederum vom Kontext her überhaupt nicht zur letzten Zeile deines ersten Abschnitts, in dem ja Terroristen quasi als die besseren Rebellen dargestellt werden. Inwiefern sich dann Selbstmordattentäter, die sich mit dem Glauben, dadurch Märtyrer zu werden, selbst in die Luft sprengen, von der so stark kritisierten Kirche unterscheiden? Ich sehe keinen Unterschied.
Auch muss ich sagen, dass diese kollektive Schuldzuweisung aller schlechten Dinge ziemlich übertrieben ist. Die Christen sind es also, die "Schland" zu einem neuen 3. Reich erheben? Man kann zwar nicht sagen, dass "die Kirche" liberal wäre; im Gegenteil, sie ist zum größten Teil erzkonservativ und oftmals auch rückständig, kein Zweifel. Alte Rassen-Elemente mögen in einige ihrer Erscheinungsbilder mit einspielen und sicherlich ist ihre unrühmliche Vergangenheit auch durch einen gewissen Rassismus geprägt. Sie deshalb in unserer heutigen Zeit zu Nazis und machthungrigen Menschen mit rassistischen Zügen zu machen, welche anscheinend Deutschland kontrollieren und lenken, wie es ihnen gerade passt, wären allerdings eher typische Antifa-Parolen, und diese Jungs sind ungefähr genauso bescheuert und fanatisch wie jene, die sie gerne bekämpfen.
Dein letzter Satz bleibt mir überdies ein kleines Rätsel. "Aufgespießbürgert" hört sich sicherlich lustig an, aber ich kann mir nicht wirklich etwas darunter vorstellen. Das Einzige, das mir auffällt, ist, dass ich mich gerade selbst ein wenig wie ein Spießer fühle, aber das nur am Rande. Es geht wohl darum, dass die Unterhändler Deutschlands in der Weltpolitik Recht und Ordnung durch ihr spießiges Auftreten überspielen und nicht beachten, solange es zu ihrem Vorteil ist. Wobei ich ehrlich zugeben muss, dass ich dieser Sichtweise nichts abgewinnen kann, sondern eher den gegenteiligen Standpunkt vertrete. Deutschland ist sicherlich kein Land, das Almosen verschenkt und den Armen hilft; wohl aber auch keines, das sich von jedem in den Arsch ficken lässt, der ihm dafür genügend Geld verspricht.
Schlussendlich bleibt das Gefühl, dass Du Dir irgendwie den Frust darüber, was deiner Meinung nach in Deutschland alles falsch läuft, von der Seele schreiben wolltest, und das in möglichst rebellischen Worten. Was meiner Meinung nach bleibt, ist eine Anhäufung dämlicher Wörter, die man (und da sei mir gerne, trotz des Wahrheitsgehalts, ein wenig Rassismus unterstellt) am ehesten von kleinen Türken-Jungen aus Großstadt-Familien - eben "echte Gangster" - hört, und teilweise schwer nachvollziehbarer Vorwürfe, die nur stellenweise aufblitzen und auch Sinn machen. Es wird klar, dass Du gewissermaßen schocken wolltest, aber das gelingt Dir mit dieser Art einfach nicht.
Wenn Du wirklich schocken willst, bring es trocken rüber. Zähl die Fakten in einem gelangweilten, sachlichen Ton auf. Mach dich nicht mit dieser prolemischen, soll heißen feindseligen Ausdrucksweise von vornherein zum "Arschloch", denn als genau das kommst Du rüber. Ein kleines Beispiel: Der Absatz, in dem Du sagst, dass die Priester, die sich an kleine Kinder vergangen haben (und mit ihnen womöglich der ganze Rest der "Kirche"?) brennen sollen.
Warum Geld ausgeben für jemanden,
Der sich an Kinder vergeht, um ihn gefangen zu halten?
Das Geld könnte man für andere Dinge gut gebrauchen.
Lasst ihn doch einfach brennen.
Hoffe, ich konnte dem, was Du sagen wolltest, ein bisschen näher kommen, und Dir dabei einen Denkanstoß für das nächste Mal geben, wenn Du wieder etwas schreibst.
Gruß,
Al Fifino