Zitat von
Ei Tschi
Bloodflowers, wird nicht alles, was wir unter Privateigentum verstehen, durch die Vergänglichkeit von allem, durch Alterung, Gebrechen, Abnützung, Hinfälligkeit (teilweises Umsetzen der Chaostheorie) zum Verfügungsrecht?
Dann willkommen im Forum.^^
Was hast du denn gesucht, daß du auf meinen Beitrag gestoßen bist?
Zitat von
Bastercall
Das Problem was daraus wiederum entsteht ist das dieser interessante Gedankengang niemals umgesetzt werden könnte, da hierbei alle (Menschen) freiwillig mitmachen müssten und das weltweit, damit das System funktioniert. Ich kenne kaum einen handvoll Menschen die dazu bereit wären so zu leben und zu handeln. Zusehr denke ich sind wir von dem Besitztumsgedanken geprägt als das man daran etwas ändern könnte. Fakt ist für mich: "Der Mensch von heute strebt nacht Besitz und Gewinn." Schließlich beruht unsere gesamte Gesellschaft darauf.
Klar beruht unsere ganze Gesellschaft darauf, aber ich wüßte nicht, warum damit unbedingt alle mitmachen müssen oder man auf einen Schlag alle umerziehen müßte. Ich selbst kann mich doch auch jetzt schon entscheiden, welche Rechte ich wahrnehme und welche nicht. Ich kann doch auch heute schon das, was ich selbst nicht mehr brauche, einfach verschenken. Ich kann eine Wohnung, die ich erbe, einfach andern zur Verfügung stellen. Der einzelne kann das schon tun. Man kann also ebensogut Gemeinden begründen, die damit anfangen, es so zu tun, auch aus dem Willen heraus, es so zu machen, weil sie die Überzeugung teilen, daß diese Ordnung eine gerechtere ist.
Dadurch, daß es einige tun, und vorausgesetzt, daß es funktioniert, werden sich auch andere davon überzeugen. Zwangsmaßnahmen sind für mich ausgeschlossen.
Deswegen halte ich eine Gesellschaft ohne Privateigentum für unmöglich. Man müsste Acht Milliarden Menschen umerziehen, was unvorstellbar ist und des weiteren müsste Gesetze ausgearbeitet werden, die jeden noch so kleine Möglichkeit die man mit dem Gegenständen hat abdecken.
Ich glaube kaum, daß man mit dieser Regelung mehr Gesetze haben müßte als heute sowieso schon. Eher weniger.
Auch sehe ich in einer Gesellschaft ohne Privateigentum keinen Platz mehr für Geld, und auch keinen Platz mehr für Staaten. Ich denke es würde eine Rückbildung des Staatsapperates stattfinden und am Ende hätten wir Verhältnisse aus ferner Vergangenheit. Ich weiss nicht warum dies erstrebenswert sein sollte.
So, wie ich es jetzt oben definiert habe, mit dem Ausschluß des vierten Rechts, wäre Geld zwar nicht unbedingt ausgeschlossen (man könnte immernoch Lohnarbeit haben. Die Gemeinde würde dem Einzelnen Geld bezahlen gemäß seiner Leistung, der dann durch Geld Produkte eintauschen würde, ohne daß dieses Geld aber an denjenigen geht, der diese Produkte hergestellt hat, sondern an die Gemeinde, die den Produzenten nicht gemäß dem belohnt, was er verkauft, sondern gemäß dem, was er produziert). Aber auf jedenfall wäre das Geld weniger notwendig und könnte leichter überwunden werden, was ich gut finde.
Warum eine solche veränderte Eigentumsregelung keinen Platz mehr für Staaten bietet, weiß ich aber nicht. Ich selbst bin froh, wenn es keine Staaten mehr gibt, aber diese Regelung hat damit wohl nur am Rande zu tun. Der Staat greift damit in dieser Sache nicht mehr ein. Aber es könnte immernoch einen Staat geben, der sich um viele andere Dinge außer dem Eigentum der Bürger kümmert.
Auch weiß ich nicht, warum man dadurch unbedingt Verhältnisse aus fener Vergangenheit haben sollte, es ist doch nur ein entscheidendes Detail verändert: Der Markt, der große Reichtum in Händen weniger und die Art der Verteilung der Güter. Das alles ändert sich. Aber an den technologischen Möglichkeiten und alledem muß das nicht zwangsläufig etwas ändern.