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Mitten im Sumpf, nördlich von Schwarzwasser
Madlen schlenderte durch Schwarzwasser, besah sich ein paar Dinge auf dem Schwarzmarkt, lauschte dem ein oder anderen Gespräch und ließ ihre Gedanken treiben. Sie wusste, dass dieser Müßiggang nicht lange gut gehen würde. Dadurch würde sie träge, müde und schwach werden. Deshalb musste Arbeit her, irgendeine…egal welche, Hauptsache, sie könne ihrem Handwerk nachgehen. Das, was sie schon ihr Leben lang tat: im Auftrag für andere Menschen liquidieren. Im Grunde war das nur ein netter Ausdruck dafür, für jemanden einen Störenfried auf eine möglichst kreative Art und Weise aus dem Weg zu räumen. Darin war Madlen ausgebildet worden, darin war sie gut, was sie auch wusste. Es schwang weder Stolz noch Scham in ihren Gedanken mit, vielmehr betrachtete sie nüchtern ihre Fähigkeiten und Talente und wusste nun einmal, was und wer sie war. Ein entführte Fürstin, die zur Mörderin trainiert wurde.
Während sie also ihre Gedanken frei in ihrem Kopf umherschwirren ließ, hörte sie unterbewusst auf die Gespräche um sie herum und filterte das Interessanteste heraus. Eine Gruppe von drei Männern und zwei Frauen schien in ein Streitgespräch vertieft zu sein. Madlen gesellte sich zwar nicht direkt daneben, dennoch nahe genug, um jedes Wort mitzubekommen. Ihre Kapuze tief ins Gesicht gezogen, lehnte sie sich an einen Baum und lächelte wissend. Anscheinend suchte die Gemeinschaft noch einen Beschützer, der sie sicher durch den Sumpf und den danach anschließenden Orkwald bringen konnte. Das war aber nur die halbe Wahrheit. Es ging vielmehr darum, einen weiteren zu finden, was dem jetzigen nicht so ganz zu gefallen schien. Er war groß und kräftig gebaut, trug eine Bogen und ein altes Schwert mit sich. Ein Kettenhemd und ein ranziges Lederwams bildeten seinen einzigen Schutz vor einer Waffe. Regen und Kälte hielt er mit einem groben Mantel ab, der mehr Flicken als ein Segel nach einem Sturm aufwies. Der Mann hielt seine Begleitung für ausreichend, doch die Händler verlangten nach mehr. Wenn das so weiterging, würde es zu einem Handgemenge kommen und am Ende würde der eine kein Gold bekommen und die anderen müssten bis zu ihrem Lebensende hier versauern. Madlen seufzte, stieß sich von dem Stamm weg und ging wie beiläufig weiter.
Schlendernd stellte sie sich neben den als Beschützer auserkorenen und meinte frech in die erstarrte Runde: „Verzeiht mir, wenn ich Eure…Debatte unterbreche, doch kam ich nicht umhin zu sehen, dass hier bald eine handgreiflicher Streit entstehen würde. Vielleicht kann ich euch helfen?“
„Und wie? Eine Frau? Sie dich doch an, du bist ein Strich in der Landschaft!“ Die Stimme des Kriegers.
„Selbst als Händler würdest du nicht durchgehen. Geh lieber wieder nach Hause!“
Madlen zog die Kapuze so weit zurück, dass man ihr Lächeln sehen konnte. „Na, wie finde ich das. Ihr habt tatsächlich mit dem Streiten aufgehört. Da hat die Unwissenheit vom Lande euch wirklich helfen können. Vielleicht solltet Ihr Eure Aussage noch einmal überdenken. Diese Gruppe braucht auf jeden Fall einen weiteren Beschützer und ich denke…ja, ich bin der festen Überzeugung, dass ich dafür am besten geeignet bin.“ Die junge Frau hob ihre Hand und schüttelte leicht den Kopf. „Ah, nicht bewegen, mein Bester. Es sei denn, Ihr wollt ihn Zukunft als Eunuch am Hofe dem König die Füße küssen!“ Die Hand des Fremden hielt mitten auf dem Weg zu seiner Waffe inne und man sah, wie er erbleichte, als er sich des immer stärker werdenden Drucks eines Messers an seinem besten Stück gewahr wurde. Madlen seufzte schwer und blickte zu den anderen der Gruppe. „Und so einem wollt ihr alle euer Leben anvertrauten. Er mag euch vielleicht durch den Sumpf führen können, aber er weiß nicht, wie man kämpfen kann. Überlasst dies mir und ich verspreche euch, zu zweit bringen wir euch in den Norden, ohne dass ihr einen einzigen Kratzer an eurem Körper habt. Was sagt ihr?“
Das war gestern gewesen, als sie dieses Gespräch geführt hatte. Und jetzt? Jetzt saß die junge Frau an einem Lagerfeuer und lauschte den Geräuschen der Umgebung, während die Händler sich rege am der Wärme und dem Essen labten. Der zweite Wächter stand etwas abseits und starrte stumm in die Nacht hinaus. Mit ihm würde Madlen nicht mehr Freundschaft schließen, doch würden sie zumindest solange keinen Streit anfangen, bis die Gruppe sicher in der Eben ankam. Zumindest hoffte das die Fürstin und biss lustlos in einen Apfel hinein, während sie aufmerksam in den Sumpf sah, den sie seit ein paar Stunden durchquerten…
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Dennik stand auf, in der Bewegung war ihm leicht schwindelig und seine Beine fühlten sich schwammig an, war er doch seit beinahe einer Woche nicht mehr aus dem Bett gestiegen. Der Söldner ignorierte die Signale seines Körpers und stampfte zielstrebig zu dem Tisch der Barbierin. Aus einem Korb entnahm er einen Apfel und ein Laib Brot. Beides verspeiste er herzhaft und gedankenverloren, ehe er begann sein Geld zu zählen, dass er immer griffbereit an seinem Körper in einem Beutel mit sich führte.
Es war alles noch an seinem Platz. Er war im Schlaf nicht bestohlen worden. Der Meisterdieb war verblüfft, solch eine Hilfsbereitschaft, wie ihm die alte Barbierin zu Teil werden ließ, hatte er selten erlebt.
Er legte den abgemachten Preis für die Behandlung, das Essen und das Bett auf den Tisch und legte noch einmal das Doppelte darauf. Er war ein Meisterdieb, doch hatte ihn die alte Frau das Leben gerettet, ihn gut behandelt und ihre Kammer für ihn bereit gestellt. Da war ihm sogar das Doppelte noch ein angenehm günstiger Preis. Zudem war seit seinem Söldnerauftrag sein Geldbeutel noch prall gefüllt.
Er verließ das kleine Haus und fand vor der Hütte sowohl die Barbierin wieder, als auch seine beiden Freunde. Er verabschiedete sich bei der Heilerin, bedankte sich sogar, und sie lud ihn ein, ihr zur Hand zu gehen und mehr über das Heilen zu lernen. Wieder dankend lehnte er das warmherzige Angebot ab und verschwand mir seinen Freunden Richtung Sumpflilie.
"Du hast eine Verehrerin", lachte Luke und Dennik stimmte ein.
Dennik war froh sowohl San als auch Luke wieder zu sehen und bedankte sich auch bei seinen Freunden für ihre Hilfe, "Ich lad euch ein, trinkt und esst, was ihr wollt. Ich wechsle derweil meine Klamotten und wasche mich, verdammt ich stink ja noch übler als der Sumpf, oder das Essen der Sumpflilie", er machte eine Pause und hängte noch an: "Dann will ich bei den drei Göttern wissen, was passiert ist, bevor ich bewusstlos wurde! Ich kann mich an nichts mehr erinnern! Und mein Schädel hat vielleicht weh getan!".
So trennte er sich von seinen Freunden, wusch sich, erfreut über das lauwarme klare Wasser und die Seife auf seiner klebrigen Haut und zog sich dann seine Wechselklamotten und sogar seine Lederrüstung aus varantischem Snapperleder an. Sein Schwert trug er wieder an der Hüfte und auch seine versteckten Dolche, sein Rucksack und sein Wasserschlauch waren mit von der Partie. Er war frohen Mutes und über sein Erscheinungsbild gar ein wenig stolz. Er war kein Straßenjunge mehr, er war kein jugendlicher Meisterdieb mehr , er war ein Kämpfer, ein wahrer Kämpfer.
Hastig wusch er noch seine verdreckte Kleidung, auf der er alles mögliche entdeckte. Blut, getrockneter Schlamm und sogar Reste von Erbrochenem. Kein Wunder, dass sich seine Wunde entzündet hatte.
Zurück bei seinen Freunden bestellte er eine der vielen grotesken Köstlichkeiten und ein großes Glas Wasser. "Haut rein!", seine Freunde waren schon am Essen und begannen ihm währenddessen von den letzten Tagen zu erzählen.
Geändert von Dennik (21.04.2014 um 10:57 Uhr)
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Luke hatte die letzten Tage, in denen Dennik bei der Barbierin war, damit verbracht seine Kleidung wieder in stand setzten zu lassen und auch die Grundstellung im Kampf, welche ihm sein Mentor gezeigt hatte, zu üben. Dabei hatte San ihm geholfen so gut er konnte, um mögliche Fehler schnell zu beheben, beziehungsweise dafür zu sorgen, dass sie gar nicht erst auftreten. Natürlich war er jeden Tag bei seinem Freund gewesen um zu gucken wie es ihm ging und dafür zu sorgen, dass die Barbierin ihn nicht bestahl.
Jetzt stand der Dieb mit San und der Frau vor ihrer Hütte. Sie erzählten ihnen, dass es Dennik schon viel besser ging und er Heute wahrscheinlich schon gehen kann. Und tatsächlich kam Dennik wenige Augenblicke später aus der Hütte und grinste sie an. Dann bedankte er sich bei der Frau und die drei Männer gingen zur "Sumpflilie". Auf dem Weg dahin sagte Luke lachend: "Du hast eine Verehrerin." Lachend stimmte Dennik ihm zu und wollte dann noch wissen, was alles passiert war, bevor er Ohnmächtig wurde, denn er konnte sich an rein gar nichts erinnern. Doch vorher wollte er sich waschen und umziehen.
In der Taverne holten sich Luke und San etwas zu Essen und Trinken, da Dennik sie eingeladen hatten. Dort warteten sie auf Lukes Lehrmeister, der Umgezogen und sogar gewaschen zurück kam. Nachdem sich der Meisterdieb zu ihnen gesetzt hatte, begann Luke zu erzählen was passiert war und San stimmte ihm zu oder berichtigte seine Aussagen.
"Also, zuerst haben wir gesoffen und sind dann raus zum Markt, weil San Ruth endlich finden wollte. Als wir ihn gefunden hatten, sind wir zurück zur Taverne gegangen, haben uns einen Plan überlegt und weiter gesoffen. Dann kam San in eine Kiste, wir sind mit dem fetten Händler zu seiner Lagerhalle gegangen und haben ihn überwältigt und seine Sachen durchsucht. Ne Menge Kram lag da rum, auch Sans Schmiede Zeugs und ne Menge Grog. Verdammt viel Grog sogar! Nun ja, der Vorrat von dem Zeug ist jetzt so gut wie leer und wir waren dementsprechend ziemlich voll. Am nächsten Tag bist du nicht mehr aufgewacht und wir haben dich zurück nach Schwarzwasser gebracht, weil du Fieber hattest. Den Rest kennst du ja."
Nachdem Luke zu ende berichtet hatte, nahm er einen Schluck Bier und schaute Dennik an, der sich zu amüsieren schien und dann fügte der Dieb noch hinzu: "Die Tage an denen du bei der Barbieren warst, hab ich natürlich nicht mit dem Training aufgehört und ich vermute Mal, das ich die Grundhaltung jetzt auch ziemlich gut hinkriege."
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Sie aßen und tranken festlich, wie die drei Götter es wohl auch taten, wenn sie nicht gerade damit beschäftigt waren sich gegenseitig zu bekämpfen und Krieg in die Welt zu bringen.
Aus dem Wasser, dass sich Dennik zuerst bestellt hatte, seinem geschwächten Zustand zu liebe, war bereits Met geworden und auch seine zweite Portion Blutfliegenragout stand bereits vor ihm. Bisher hatte er nie darüber nachgedacht, was ihm genau aufgetischt wurde und heute, ausgemergelt und halb verhungert, würde er bestimmt nicht damit anfangen.
"Und habt ihr ihn umgelegt?", hakte Dennik mit vollem Mund nach, nachdem er Luke aufmerksam gelauscht hatte. Dieser verneinte und erklärte dem Meisterdieb, dass sie den fetten Ruth verjagt hatten.
"Und was ist, wenn er jetzt Sans Aufenthalt in Tooshoo an seinen Erzfeind weitererzählt?", wollte er noch wissen. Darüber schienen sich seine Freunde aber keine Sorgen zu machen und so beließ der ehemalige Straßenjunge es dabei und meinte: "Echt verrückte Geschichte und noch verrückter, dass ich da dabei war", der Söldner schüttelte verdrossen den Kopf und wandte sich dann direkt an seinen Schüler: "Freut mich, dass du Fortschritte machst, das würde ich mir gerne persönlich anschauen!", auffordernd lächelte er seinem Freund zu und nachdem er ausgetrunken und aufgegessen hatte, bezahlte er und sie verließen die heimische Taverne in Richtung Ausbildungswiese.
Dort angekommen machte er sich selbst ein Bild von Lukes Fortschritten und Tatsache, "Das sieht ja richtig gut aus!", anerkennend nickte Dennik Luke zu und zog dann mit der rechten Hand sein Schwert. Er war immer noch nicht ganz bei Kräften, aber es reichte, um das nächste Thema zu erklären. Von einem Übungskampf waren sie sowieso noch ein paar Tage entfernt.
"Also dann. Angriff ist die beste Verteidigung, ist zwar auch meine Devise, aber dennoch solltest du wissen, wie du einen Schlag abwehrst, ehe wir zu den Schlägen und Stichen kommen", begann Dennik und stellte sich vor seinen Schüler. Der Meisterdieb ging in die Grundstellung und hob sein Schwert über den Kopf, so dass die Klinge seitlich, parallel zu seinen Schultern, über seinem Kopf schwebte.
"Bei einem Schwert blockst du in den aller meisten Fällen mit der Klinge. Diese ist bei deiner Axt nicht so lang, und geradlinig. Ob der Griff deiner Axt einem heftigen Hieb standhält, werden wir bald sehen, aber ich denke wir fahren ganz gut damit jetzt dennoch damit zu üben, dass du sowohl mit Klinge als auch mit Griff blocken kannst", Dennik bedeutete San sich ebenfalls in den Block zu stellen und hierfür seine Axt zu benutzten. An Luke gewandt erklärte er noch: "Achte auf deine Grundstellung, es gibt viele Variationen des Blocks, jetzt lernen wir den Grundblock, wenn du es so willst. Du stehst in der Grundstellung, deine Axt seitlich am Körper, wie du es gelernt hast und dann ziehst du sie im Stand über den Kopf um einen Hieb von oben zu blocken", endete Dennik und führte einen solchen Hieb nun auf San aus, der die Parade vollzog und Luke somit zeigte, wie er es gleich zu tun hatte.
Geändert von Dennik (21.04.2014 um 20:22 Uhr)
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Nachdem die drei ihr Mahl beendet hatten, machten sie sich auf zu der Wiese, auf der Luke immer geübt hatte. Dort angekommen wollte sich Dennik selber ein Bild über die Fortschritte des Diebes machen, weshalb Luke sich in die Grundhaltung begab und auch die Schritte nach vorne und hinten machte. Sein Mentor war zufrieden mit ihm und nun sollte Luke das blocken lernen.
Er beobachtete Dennik genau, als sich dieser zum blocken aufstellte. Er guckte sich an wie sein Lehrer die Waffe hielt und wie seine Beine standen.
Danach wollte er Luke zeigen, wie man mit einer Axt blockt und San half ihm dabei, da der Schmied schließlich eine Axt besaß und wusste wie man damit umgeht. Als San dann den Angriff von Dennik abwehrte, war Luke an der Reihe. Er stellte sich in die Grundhaltung und hielt seine Waffe dann genau so wie es Dennik und San getan hatten.
Die Axt über den Kopf und die Klinge seitlich zu seinen Schultern. Lukes Mentor verbesserte seine Haltung einwenig, bis er es für Gut befand und meinte dann zu dem Dieb, dass er dies solange wiederholen sollte, bis die Bewegung genau so eingefleischt war, wie mit der Grundhaltung. Also wiederholte er alles einige Male bis Dennik ihm dann sagte, es sei ganz in Ordnung so, aber er sollte trotzdem immer wieder üben.
Als sie mit dem üben fertig waren, stellte sich Luke einweiteres Mal in die Grundhaltung und hielt seine Waffe über den Kopf. Doch jetzt würde er wirklich einen Schlag abwehren müssen. Der Schlag kam auch kurz nachdem der Dieb bereit war und er fing ihn mit seiner Axt ab. Sein Arm wurde nach unten gedrückt, weshalb er gegen drückte.
Er spürte die Wucht des Aufpralls, der von der Axt in seinen Arm ging. Auch wenn Dennik nicht mit voller Kraft zugeschlagen hatte, zitterte Lukes Arm und seine Hand schmerzte.
"Alles gut, alles gut. Gib mir nur kurz Zeit, damit mein Arm aufhörte zu zittern und dann können wir weiter machen", erklärte Luke und massierte sich den Waffenarm.
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"Versuch deinen Arm, wenn du parierst, immer etwas gewinkelt zu behalten. Strecke ihn nicht komplett durch, denn sonst kannst du dich auch beim Üben schon ernsthaft verletzten. Du gehst ja auch leicht in die Hocke, und genau das machst du auch mit deinem Waffenarm, verstanden? Zum Abfedern. Abfangen tust du den Schlag dadurch, dass du den Hieb kommen lässt und dann Druck dagegen aufbaust, natürlich brauchst du auch eine Grundspannung, aber wichtig ist auch, dass du federn lässt und nicht verkrampfst. Und keine Sorge, deine Muskeln werden sich an das Gewicht der Waffe und den Aufprall gewöhnen", schloss Dennik und begann erneut leicht und mit längeren Pausen auf Luke einzuschlagen.
"Gut", beschied der Lehrmeister schließlich und hielt inne.
"Wie würdest du einen Stich parieren und wie einen Schlag von der Seite?", wollte er nun wissen und fügte noch hinzu: "Versuch es mir zu erklären und dann führe es mir vor, damit ich sehe, was für ein Gefühl du mittlerweile mit deiner Axt hast".
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Sie übten das Blocken noch eine Zeit lang und dann wollte Dennik wissen, wie Luke Angriffe von der Seite oder Stiche abwehren würde. Der Dieb begann nachzudenken und erklärte dann: "Also, einen Schlag von der Seite könnte ich abblocken, in dem ich von der der Grundhaltung aus meine Waffe nach links oder rechts ziehe um den Schlag von meinem Körper weg zu lenken." Luke stellte sich wieder in die Grundhaltung und führte einen Schlag nach links aus und drehte sich auch leicht in diese Richtung. Nach rechts sah das Ganze schon etwas anders aus, da dies sein Waffenarm war. Dieses Mal musste er nur den Arm hoch ziehen um den möglichen Angriff auch wieder weg vom Körper zu lenken. Als er damit fertig war kratze sich der junge Dieb am Kopf und überlegte, wie er am besten Stiche abwehren könnte.
"Am einfachsten wäre es, wenn ich einen Schritt nach hinten geh, mich von der Waffe meines Feindes weg drehe und versuche diese dann weg zu schlagen", erklärte Luke seinem Lehrmeister und zeigte ihm dann wie er einen Stich abwehren würde.
Dennik hatte bis jetzt nichts dazu gesagt und ihn einfach nur machen lassen, aber jetzt konnte der Meisterdieb ruhig ein Kommentar abgeben, ob es so richtig war oder eben nicht.
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"Und du glaubst, wenn du so stehen bleibst, dass du genug Druck aufbauen kannst um den Schlag stand zu halten?", hakte Dennik nach und hängte dann an: "Mir gefallen deine Vorschläge sehr gut. Du hast einfach aus Logik heraus automatisch das, in die Richtung drehen, und das Wegschlagen erwähnt. Beides hilft dir dabei Schläge ohne Kraftaufwand in die Leere fahren zu lassen", kommentierte Dennik ruhig.
Der Söldner machte eine kurze Pause, nahm einen Schluck aus seinem Wasserschlauch und gab dann seine Lösungsvorschläge: "Nun. Beginnen wir mit dem Hieb von der Seite. Wenn du siehst, dass der Gegner ansetzt von der Seite anzugreifen, ist das Erste was du machst. Du drehst dich mit dem kompletten Körper in die Richtung aus der der Schlag kommt, also richtest du deine Grundstellung leicht nach rechts oder links und parierst dann den Schlag ganz normal, indem du deine Waffe entgegenhältst. Über das, was passiert dann?, reden wir später. Gut. Ich hoffe du hast verstanden warum du deinen Körper ausrichtest. Es geht alles um standhalten und entgegen halten und so kannst du deinen kompletten Körper dem Angriff entgegen halten, denn desto zentraler deine Waffe vor dem Körper gehalten wird, umso mehr Kraft hast du zum dagegen halten", Dennik musterte seinen Schüler kritisch, entschied dann erst einmal den Hieb von der Seite zu üben, ehe er den Stich erklären würde.
Luke machte sich daran seiner Erklärung zu Folgen und Dennik führte leichte Hiebe mit seiner Waffe, in Zeitlupe, aus.
Geändert von Dennik (21.04.2014 um 22:03 Uhr)
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Aufmerksam hörte Luke Dennik zu, als dieser erklärte wie man Schläge die von der Seite kommen blocken kann. Danach stellten sich die beiden Diebe wieder gegenüber und Luke sollte noch mal die Angriffe von seinem Mentor blocken.
Dieser schlug erstmal nur langsam zu, damit Luke genug Zeit hatte den Schlag abzuwehren.
Beim ersten Mal vergaß der Dieb sich in Richtung des Angriffes zu drehen, was er an sich nicht für falsch betrachtete, doch da Dennik es ihm anders erklärt hatte machte er es bei den nächsten versuchen so wie man es ihm gesagt hatte.
Zu erst kamen die Schläge immer nur von einer Richtung, was sich später dann änderte. Irgendwann griff Dennik dann von irgendeiner Seite an, auch von oben und Luke musste darauf dann mit dem richtigen blocken reagieren.
Aus den langsamen Schlägen wurden immer schnellere, aber auch nur so schnell, dass der Dieb noch gut hinterher kam und nicht in Gefahr geriet, schwer verletzt zu werden, sollte Dennik doch treffen.
Zwischenzeitlich legten die beiden Diebe noch ein paar Pausen ein und übten danach weiter.
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Sie hatten nun also bereits das Blocken geübt und auch heute würde das Training weiter gehen. Dennik war sehr froh über die Motivation seines Schülers.
Auch dem Lehrmeister ging es gut, seine Schulter war nun fast wieder vollständig verheilt und er hatte den Verband abgenommen. Dennoch wollte er auf Nummer sicher gehen und schonte weiterhin seinen linken Arm.
"Gut. Blocken eines Schlages von oben und von der Seite haben wir abgehakt. Jetzt das Parieren eines Stichs", begann Dennik nachdem San, Luke und er die Ausbildungswiese erreicht hatten.
"Egal was für eine Attacke auf dich zu kommt, du kannst immer versuchen auszuweichen, oder zu parieren und während des Parieren kannst du immer noch zurückweichen und genau das macht beim Stich besonders viel Sinn", der Söldner zog sein Schwert und schlug ohne Vorwarnung auf seinen Schüler ein, indem er sein Schwert über den Kopf hob und es von oben langsam auf seinen Schüler niederschlug. Er führte den Angriff ohne viel Kraft und langsam durch. Er wollte nur wissen, wie Luke wohl reagieren würde. Dieser hatte eben noch lässig da gestanden, seine Axt in der Hand baumelnd, nichtsahnend, und nun sprang er vor Schreck ein Stück zurück und nutzte nicht seine Axt, sondern versuchte nur dem Schwert durch einen Rückzieher zu entgehen.
"Denk an deine Waffe! Nutze sie!", rief Dennik und setzte nach, seine Waffe zog er nun an seinen Körper und stach in Lukes Richtung, immer noch langsam und mit Sicherheitsabstand.
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Eine andere Tempelruine
"Truhe zu...", stellte Onyx fest. Alon und Kjarl nickten dieser Wahrheit ohne Zweifel zu.
"Wir sollten öffnen. Jemand Schlüssel? - Wieso nicht? - Gut das sein Argument.", meinte der Hüne und dachte sich er fragt trotzdem mal, ob jemand den passenden Schlüssel hat. Aber die beiden schienen keinen derartigen zu besitzen und verneinten. Kjarl schien aber etwas über Schlösser knacken zu erzählen und meinte etwas über einen Dietrich.
"Dietrich? Der in Schwarzwasser. Sein Bruda von Schwesta von Shakes sein Bruda. Sein faules Schwein, was leben von Shakes. Was sollen er machen? Vielleicht wir werfen auf Kiste bis kaputt?", erfragte der Hüne. Kjarl blickte skeptisch drein, bevor er etwas hervorkramte und meinte, dass das ein Dietrich wäre.
"Du Dieb, heh? Haben geklaut von Dietrich ein Klick-klack? Onyx sich geirrt in Kjarl. Machen sich keien Angst aber. Onyx sein Auge für Borran in Schwarzmarkt und nicht umsonst geworfen rein in Barriere. Haben auch geklaut und gerauben. Aber nicht schleichen...weil Onyx keine Katze. Onyx mehr Bär was getragen Beute. Du versuchen mit Klick-Klack!", forderte Onyx auf und ließ Kjarl ans Werk. Der sorgte dann für mehrere Klick-Klacks, während Onyx ständig fragte ob es denn auf wäre. Kjarl verneinte jedoch jedes Mal und meinte es bräuchte so seine Zeit.
"Du nicht können? Vielleicht du nur so gesagt, damit alle denken Kjarl der Fleißige auch haben dunkle Seite, heh? Nicht schlimm, du dich gut gemacht bisher. Du nicht sein müssen dunkle Seite von Waldvolk.", spekulierte der Dunkelhäutige, während Kjarl ihn nur schief ansah und Alon meinte man könnte die Kiste ja zerstören.
"Hmm, heben hoch und werfen runter? Das gehen!", meinte Onyx und wollte die Kiste packen, doch das Ding war schwer. Schwerer als zwei Onyxsens mindestens.
Dann machte es jedoch Klack und Kjarl hatte das Schloss geknackt.
"Ha! Onyx nur bisschen gezogen an Deckel, dann sich lösen Schloss. Fast geschafft Kjarl, heh?", tönte der Dunkle, bevor er Kjarl zuzwinkerte und laut auflachte. Onyx fand sich wie immer am oberlustigsten.
Gebannt schauten sie dann zu, als Kjarl den Deckel öffnete.
"Das sein was Onyx denken?", fragte er. Alon bestätigte und auch Kjarl tat dies. Zunächst holten sie einen müffelnden, leicht kaputten Poncho hervor, der sich dank seiner Zeit in der Steinkiste nur wenig von der Zeit zeichnen ließ. Die muster darauf wirkten irgendwie bekannt. Sich schlängelnde Wurzeln und Blätter und alles in Brauntönen.
"Onyx das nicht passen, aber einen von euch. Sicher halten warm.", meinte Onyx und holte paar weitere Sachen hervor. Da war eine Muschelflöte oder sowas. Groß wie Onyx Faust und mehreren Stacheln mit Löchern. Onyx ließ es sich nicht nehmen, mal rein zu pusten.
Die Melodie die dabei erklang war natürlich eintönig, da er sowas nicht spielen konnte, aber schön. Es klang wie der Wind hier an der Küste, wenn man am Strand lagerte. Ja, etwas an dem Ding war grundlegend merkwürdig, wenn man sie spielte.
Kjarl holte dann eine Laute hervor und wagte darauf zu spielen. Vorsichtig denn die Saiten schienen nicht mehr so gut zu sein. Sie funktionierte und das schöne an ihr war das Holz und die Form. Welches Holz das war konnte vielleicht Raminus sagen oder Kjarl wusste es schon. Die Form aber kannte selbst Onyx nicht und er war eigentlich weit herum gekommen. Von Varant über Khorinis über Myrtana, Normar und nun mehr die südlichen Inseln.
"Sicher wertvoll bei richtige Kunde. Kiste sein von Spielmann, heh? Was du da haben Alon?"
Alon hatte da eine kleine Trommel. Simpel wirkend mit einem ausgehöhlten Baumstumpf und an beiden Enden mit seltsamerweise noch halbwegs gut erhaltenem Leder. Alon klopfte kurz drauf und das Ding erklang.
"Klopfen mit beide Hände und schnell.", forderte Onyx auf. Es klang auch gut, zwar hatte Alon wie jeder weißhäutige kein Gefühl für die Töne, aber die Trommel klang wie die Sümpfe an einem heißen Tag und ein Snapperrudel direkt hinter einem.
"Hey was macht ihr da?", fragte dann Andrahir. Die Drei sahen sich an und begannen dann jeweils auf ihrem Instrument zu spielen. Es klang bescheiden, aber sie gaben sich Mühe.
"Wir sein die drei Amigos. Du kennen? Du wollen mitmachen? Wir suchen noch Sänger - dann wir vier Amigos! HAHAHA!", lachte Onyx und summte ein Lied mit den beiden anderen.
Das sich in der Kiste noch Kupfermünzen aus jenen Zeiten befanden, die nicht nur eine seltsame Prägung besaßen, sondern auch von der Größe her drei Mal so groß waren, würden sie wohl alsbald noch feststellen.
Geändert von Onyx (22.04.2014 um 17:25 Uhr)
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Nachdem sie das Training gestern abgeschlossen hatte, waren San, Dennik und Luke mal wieder in die "Sumpflilie" gegangen um den Tag ausklingen zu lassen.
Luke war allerdings schon früh schlafen gegangen, da sie am nächsten Tag weiter üben wollten.
Auch Heute trafen sich die drei Männer wieder vor der Taverne um zusammen zu der Ausbildungswiese zu gehen. Dieses Mal sollte Luke das blocken eines Stiches üben.
Auf dem weg zu ihrem üblichem Platz erklärte Dennik dem Dieb noch einige Sachen über das Blocken im allgemeinen und als sie auf der Wiese waren nahm er seine Axt in die Hand und hörte seinem Mentor weiter zu. Doch dieser war plötzlich er Meinung, Luke angreifen zu müssen. Instinktiv sprang der junge Mann nach hinten um dem Schlag zu entgehen und wurde gleich von Dennik eines besseren belehrt. Warum hatte Luke auch vergessen seine Waffe zu nutzen? Der Angriff war nicht besonders stark oder schnell und der Dieb hätte ihn bestimmt ohne weiteres abwehren können, doch er hatte es nicht getan.
Doch jetzt war er vorbereit und Dennik setzte nach, dieses Mal auch mit Stichen.
Der Dieb drehte sich leicht zur Seite und ging einen Schritt auf Dennik zu um den Stich zur Seite weg zu schlagen und begab sich sofort wieder in die Grundhaltung. Aber Luke hatte keine Zeit sich kurz auf die neue Situation einzustellen, da sein Lehrmeister weiter auf ihn einschlug und stach. Natürlich war immer der nötige Sicherheitsabstand zwischen den beiden und Dennik schlug immer noch nicht stark oder schnell zu, damit keiner versehentlich verletzt werden würde, aber er gönnte Luke auch keine Pause und so musste der Dieb einen Angriff nach dem anderen abwehren.
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Ehrlich gesagt war dem ehemaligen Pirat ein wahrer Stein vom Herzen gefallen, als er merkte, dass es Dennik immer besser ging und wie er dann wieder mehr oder weniger auf den Beinen war trank er einen kräftigen Schluck auf sein Wohl. Es hatte ihm echt Sorgen gemacht, wie schnell dieser außer Gefecht war, nach dieser durchtrunkenen Nacht.
Doch anscheinend hatte die Barbierin einiges drauf und so ging es relativ schnell. San Daran hatte schon Leute an Entündungen sterben sehen, und so hatte er jeden Tag gebangt und Dennik oft besucht, zusammen mit Luke.
Geschmiedet hatte er noch nicht, also bis auf die Nägel, aber schon einmal seine Feldschmiede hergestellt, geputzt und repariert. Außerdem hatte er auf dem Markt einiges Zeug gekauft, was er brauchen würde, von Werkzeugen zu Holz, mit dem er einige Seiten stabilisierte. Sogar das Geld für etwas Leder, mit dem er den Blasebalg ausbesserte, hatte er zusammenkratzen können. So war er ziemlich zufrieden und es brannte ihm unter den Nägeln sie endlich nüchtern einmal auszuprobieren. Doch das hatte natürlich Zeit, erst einmal wollte er helfen und zusehen, wie Luke kämpfen lernte.
Er machte tatsächlich rasche Fortschritte, lernte eifrig und übte auch fleissig, selbst als sein Lehrer erkrankt war, hatte er selbstständig und teils mit dem ehemaligen Pirat wiederholt und geübt. Nach und nach gab er wirklich einen passablen Kämpfer ab, San Daran freute sich, dass er, wie er selbst, sich für eine Axt entschieden hatte, obwohl er sicher auch andere Waffen beherrschen könnte.
Heute lernte er Stiche zu parieren, der Anfang ging holprig, doch verbissen konzentrierte er sich und packte auch diese Übung nach einer Weile und wurde immer besser. San Daran saß wie immer im Gras und kaute auf einem Halm herum, gab gebetene und ungebetene Kommentare und Tipps und lachte mit seinen Freunden. Die Stimmung war ausgelassen, vermutlich noch mehr wie sonst, da sie alle sehr erleichtert waren. Doch die Sonne ging unter und sie wurden müde. Selbst Sir Rufus kam heraus und kletterte, der nachtaktive kleine Affe, auf seiner Schulter herum
"Kommt, hören wir auf für heute", rief er und meinte eigentlich die beiden fleissigen von ihnen, im Gegensatz zu ihm faul rumsitzenden. "Ich habe gehört heute Abend gibt es in der Sumpflilie einen neuen Whiskey, lasst uns ihn ausprobieren, ich gebe einen aus!"
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"Das hört sich gut an San", meinte Luke und grinste San an. Luke und Dennik steckten ihre Waffen weg und gingen dann mit ihrem Freund in die "Sumpflilie".
Wie immer wenn sie dort waren, aßen sie erst was und fingen dann an sich zu betrinken.
Sie sprachen über dieses und jenes und lachten wie so oft zusammen. Außerdem stellten die drei fest, dass sie alle ziemlich talentiert im rülpsen waren und wollten auf eine Reise durch Argaan machen, um jeden ihre Künste zeigen zu können. Der Dieb war sich allerdings nicht sicher ob er sich das nur ihm betrunkenem Zustand ausgedacht hatte oder ob die drei wirklich so einen Plan gefasst hatten...
Wie dem auch sein, stellte Luke erschrocken fest, dass sein Geldbeutel seltsamer weise immer leere wurde und er musste sich echt Gedanken machen, wie er am besten an Geld kommen könnte, ohne seine Lehre bei Dennik zurückstellen zu müssen. Dann fiel ihm ein, dass sein Mentor ihm gesagt hatte, er müsse sich hier nützlich machen um irgendwie eine Art von Ansehen in Schwarzwasser zu erlangen. Genau wusste der Dieb nicht, was damit gemeint war, schließlich konnte ihm die Meinung von ungewaschen und betrunken Leuten, also genau solche Leute wie er, verzichten. Zumindest kam es ihm nicht wichtig vor, da er hier seine Freunde hatte und das reichte dem jungen Mann eigentlich. Aber hier an diesem Ort war sowieso alles komisch. Vielleicht hatte Dennik ja recht und er sollte sich nützlich machen. Es könnte ja sein das dann irgendetwas Tolles passiert, oder so ähnlich.
Doch da Luke sowieso Geld brauchte, könnte er auch gleich damit anfangen den Leuten hier zur Hand zu gehn, weshalb er seine Freunde fragte:" Gibt es hier irgendwo Arbeit? Mein Geldbeutel wird nämlich immer leerer und du meintest ja eh Dennik, dass wenn ich hier den Leuten helfen und so, hier in Schwarzwasser ein ziemlich gutes Leben führen kann. Also, weiß einer von euch ob es hier irgendwo, irgendwas zu tun gibt?"
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Andrahir schüttelte nur schmunzelnd den Kopf als Onyx mit seinen Kumpanen die Amigos miemte. Insbesondere Alon ging in seiner Rolle auf und trommelte völlig unrythmisch auf dem Instrument herum, das für seine Größe einen imponierenden Klang erzeugte. Als der ohrenbetäubende Krach endlich endete warf der dunkle Hüne erneut einen Blick in die Kiste und sammelte ein paar große Geldstücke vergangener Zeiten daraus.
"Haben Dank für Applaus und Spende. Doch nun wir weiter gehn." Andrahir warf Orthego einen Blick zu, der bedeutete, dass der Waldläufer nun genügend geklatscht hatte und wandte sich dann wieder den prächtigen Musikern zu.
"Nehmt eure tollen Instrumente und dann geht's weiter. Raminus und ich haben was interessantes entdeckt."
Die Männer folgten dem Jagdmeister, der wieder zum Gang zurück lief und an der nächsten Tür abbog, die wieder in einen kleinen Raum führte. Raminus stand noch hier und betrachtete sich das, was den Jägern vielleicht einiges erleichtern konnte.
"Macht eure Waffen bereit. Dann kann Raminus die Tür öffnen." Alle anwesenden spannten wieder die Bögen und warteten was passieren würde. Raminus betätigte den Hebel und sofort hörte man das Rasseln von Mechaniken, die wohl innerhalb der Wände in Bewegung gerieten und die Tür öffnete sich. Andrahir ging voraus und staunte nicht schlecht, als sich vor ihnen eine Treppe erhob, an deren Ende er bereits das Licht der Außenwelt sehen konnte. Augenblicklich begann er die Treppe hinauf zu steigen, vollkommen das merkwürdige klackern ignorierend, das von unten zu kommen schien.
Seine Füße erklommen mühelos die Stufen und immer schneller wurde der Jagdmeister, die nahe scheinende Freiheit herbei sehnend, als ein Krachen ertönte und der Jagdmeister den Halt und nach einem dumpfen Aufschlag auch das Bewusstsein verlor.
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"Kannst du lesen und schreiben, Luke?", wollte Dennik von seinem Freund und Schüler wissen, die Frage von eben jenem bewusst überhörend. Dieser verneinte. "Und du San, kannst du schreiben?", wiederholte Dennik die Frage nun an ihren ehemaligen Auftraggeber gewandt. Dieser bejahte und so stand der junge Meisterdieb zufriedene lächelnd auf ohne seine Freunde in irgendetwas einzuweihen und besorgte sich von der Wirtin, für etwas Trinkgeld, ein Pergamentblatt und einen Kohlestift. Er machte kehrt und drückte beides San in die Hand.
"Schreib auf", wies er seinen verdutzten Freund an. Vermutlich aus reiner Neugier befolgte San Daran die unfreundliche Anweisung.
"Söldner suchen Auftrag,
Vierköpfige professionelle Söldnerbande sucht Auftraggeber. Wir sind kampferprobte Söldnerveteranen aus der Wüste Varant und ansässig in Schwarzwasser.
Für bare Münze erledigen wir jeden Auftrag mit Schwert, Bogen und Beil.
Zu finden sind wir in Schwarzwasser, des Abends auch in der Sumpflilie. Bei Interesse, an Mama Hooqua wenden.
Gezeichnet:
Dennik Snapperbiss, Rekhyt Waldgeist, San Kriegshammer , Luke der Schlachter",
Bisher hatte San ohne nachzuhaken, oder ein Kommentar abzugeben, geschrieben. Jetzt beugten sich die drei Söldnerkameraden über das Blatt und begutachteten Sans Werk.
"Was sagt ihr? So können wir vielleicht unser Vermögen etwas aufbessern. Bis dahin haben wir auch noch Zeit Luke weiter auszubilden und wie wäre es, wenn ich mich um alles weitere kümmere, was das Waldvolk angeht? Ich kenne mich ja am Besten aus...", Dennik endete und schaute seine Freunde fragend an. Er war nun mal jemand der Sachen gerne klärte und sie selber in die Hand nahm.
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Luke musste lachen, nachdem Dennik San gesagt hatte, was er aufschreiben sollte.
"Das hört sich gut an. So kommen wir bestimmt in nächster Zeit an Geld", meinte der Dieb ernst. "Und es wäre wirklich klasse wenn du dich um den Kram mit dem Waldvolk kümmerst. Hast ja schließlich nen besseren Draht zu denen! Aber zu unserem Angebot, wollen wir das irgendwo aushängen oder so?"
Der Dieb freute sich jetzt schon darauf, wieder etwas mit seinen Freunden erleben zu können. Und wenn Rekhyt dann noch dabei wäre, wäre die Söldnertruppe wieder vollzählig.
Doch Dennik hatte Recht. Sie müssten Luke noch weiter an der Waffe ausbilden, damit sie auch einpaar Gewinnbringendere Aufträge erledigen könnten. Wenn sie noch mal jemanden eskortieren müssten wäre das sicher kein Problem, schließlich hatte sich der Dieb beim letzten Mal auch ohne Kampf Erfahrung ganz gut geschlagen und jetzt konnte er wenigstens schon mal gegnerische Angriffe blocken.
Außerdem müssten sie erstmal einen Auftrag kriegen und bis dahin hätte Luke bestimmt noch einiges mehr gelernt.
"Also Dennik, das mit dem Blocken krieg ich ja schon ganz gut hin, natürlich muss ich noch weiter üben und das mach ich natürlich noch auch, aber kommt noch eine Lektion dazu oder kannst du mir bald bei bringen richtig zu kämpfen?", wollte Luke dann noch von seinem Mentor wissen, bevor er die nächste Runde holte, welche dieses Mal auf ihn ging.
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Auch San Daran musste lachen, als er hörte und aufgeschrieben hatte, was Dennik ihm diktierte. Er nahm gleich zur Verdauung dessen einen Schluck Bier, der Rum war mittlerweile aus. Kriegshammer. Das gefiel ihm irgendwie, aber auch die anderen Beschreibungen waren schön fantasievoll. Snapperbiss... ob es da wohl eine Geschichte dazu gab? Bestimmt, doch diesen Gedanken verschob der ehemalige Pirat auf einen anderen Abend und äußerte sich auch löblich zu Denniks Idee.
"Kontakt zu Waldvolk und Kontakt zu Geld, Mensch Dennik, du denkst auch an alles! Bei mir wird langsam auch flaute im Lederbeutel, so eine kleine Söldneraktion hätte jetzt was. Aber ich kann euch nicht mehr anheuern.", grinste er. Ob jemand sie wohl anheuern würde?
Weiterhin in Lukes Kampfausbildung zu setzen schien ihm auch klug, dann würden sie mehr Geld verdienen, wenn ihre Schlagkraft stieg. Er wollte auch weiter den beiden so gut helfen, wie er konnte, was er bis jetzt auch versucht hatte.
"Ich habe mir auch überlegt wieder meine Schmiede in Gang zu setzen. Doch selbstständig kann ich mich nicht machen, dazu bin ich nicht bekannt genug oder habe die Materialien. Weiß einer von euch ob es hier einen Schmied gibt, mit dem ich mal darüber reden kann?
Wenn ich wieder schmiede, kann ich unsere Waffen verbessern oder neue schmieden, ich denke das wäre für das Söldnergeschäft ziemlich helfend! Und kleinere Dinge wie Nägel oder so natürlich auch", lachte er und dachte zurück an den Abend an dem Lagerhaus.
"Wie gedenkst du, Kontakt zu der Gemeinde hier zu knüpfen?", fragte San Dennik, während Luke eine weitere Runde holte. Als dieser zurückkam, stießen sie gemeinsam an. "Na sagt mal an Jungs, hat eigentlich einer von euch einen Beruf gelernt? Mit dem wir uns hier nützlich machen können, ihr wisst schon, für das Allgemeinwohl und so!"
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Bei der Bemerkung mit den Nägeln musste Luke lachen und holten den raus, den San einmal vor ihn geschmiedet hatte. "Ich hab meinen immer noch, vielleicht brauch ich ihn irgendwann ja noch mal. Und was die Schmiede betrifft, als wir hier angekommen sind, habe ich mich ab und an mal einwenig in Schwarzwasser umgesehen und hab auch eine Schmiede gefunden. Hab mich da aber nicht umgeguckt, schien allerdings recht groß zu sein. Vielleicht kannst du da ja arbeiten...", erzählte Luke und nahm einen Schluck Bier.
Auf die Frage von San, ob einer von ihnen einen Beruf gelernt hatte, der dem Allgemeinwohl diente, musste der Dieb schmunzeln. Er wusste nicht ob er es San erzählen konnte, ohne das dieser total ausrasten würde und nichts mehr mit ihnen zu tun haben möchte.
"Nun ja...", begann Luke und überlegte seine nächsten Worte genau bevor er weiter sagte:" Dem Allgemeinwohl wird es nichts nützen was ich...beruflich mache. Genau genommen bin ich der einzige dem meine Tätigkeit etwas bringt. Aber keine Angst, es gibt keinen Grund warum ich mir von einem von euch, na ja...etwas leihen sollte!"
Das Dennik ebenfalls ein Dieb war und Rekhyt auch noch, verschwieg Luke seinem Freund erstmal. Sie sollten selber entscheiden ob sie es San erzählten, wobei Rekhyt sowieso nichts sagte, egal um welches Thema es ging. Außerdem war er ja auch gar nicht hier und keiner der drei hatte ihn gesehen.
"Also, wie geht's jetzt weiter? Wollen wir warten bis sich jemand bei uns meldet und wir einen Auftrag kriegen oder sollten wir nicht erstmal versuchen anders an Geld zu kommen. Mit ehrlicher Arbeit natürlich!", fragte Luke in die Runde.
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Eine andere Tempelruine
Die Dinge überschlugen sich in atemraubenden Tempo. erst stürzte so kurz vor der Oberfläche die Treppe ein und Andrahir stürzte aus Onyx Sicht in einen dunklen Raum, wo der Hüne nichts sehen konnte. Kaum rief er nach einer Fackel um sie dann runter zu werfen, brüllte Orthego von seiner Position als hinterster der Gruppe auf der Treppe, dass da was kommt. Eilig übersprangen sie einer nach dem anderen das Loch und stürmten an die Oberfläche, nur um dann wie fliegen in einem Spinnennetz zu zappeln. Alle die schon draußen waren zappelten da herum.
"Stoppen!", brüllte Onyx an jene die noch nicht rausgekommen waren, doch die waren - durch die Riesenspinne die hoch kam - davon nicht zu überzeugen.
Onyx sah nicht genau wer da gerade raus sprang, aber der oder die waren nicht ins Netz gelaufen. kurz vernahm er Orthegos Stimme, als er irgendwen packte und ins Gebüsch zerrte, während jene im Netz lauter wurden. Die Riesenspinne hatte sie, kroch umher und packte ihre Fäden, um alle geballt zu greifen. Onyx spürte die haarigen Beine an sich und bekam es mit der Angst zu tun. es klang kurz so, dass ein Schwert gezückt wurde und ein bogen gespannt, doch als eine weitere und dann noch eine Spinne aufkreuzten, kam es zur Planänderung. Anders hätte es onyx ja auch nicht gemacht. Das lernte man als Waldläufer. Man konnte nicht alles riskieren.
Würden sie nun wie Fliegen eingesponnen und dann ausgesaugt werden? Kurz schien es so, je mehr Spinenfäden die vier zusammengeponnene Waldvölkler umgaben und ijn ein Paket schnürrten, dann aber setzten sie sich in Bewegung. Das spürten sie alle, auch wenn ihre Hilferufe natürlich übertönten...
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