Portal-Zone Gothic-Zone Gothic II-Zone Gothic 3-Zone Gothic 4-Zone Modifikationen-Zone Download-Zone Foren-Zone RPG-Zone Almanach-Zone Spirit of Gothic

 

Seite 4 von 21 « Erste 123456781115 ... Letzte »
Ergebnis 61 bis 80 von 401
  1. Beiträge anzeigen #61
    Waldläufer Avatar von Orina
    Registriert seit
    Sep 2010
    Ort
    Setarrif
    Beiträge
    107
     
    Orina ist offline
    Das war doch allerhand! Eben noch war doch der Blonde der Verrückte der beiden gewesen - jetzt jedoch hatte er Orina tatsächlich das Gefühl gegeben, dass sie selbst nicht mehr richtig tickte. Orina musste ihm aber lassen, dass er sofort jemanden ansprach, sei es auch aus reinem Eigennutz. Die Antwort des Fremden enthielt Informationen, die ganz im Interesse der jungen Frau waren - natürlich würden sie einen Schneider im Handwerkerviertel finden!
    "Mein Name ist Orina", meinte sie munter, froh darüber, einen anderen Gesprächspartner als den Klösselieber zu haben. "Ehrlich gesagt lebe ich schon eine beachtliche Zeit in Setarrif, im Handwerkerviertel war ich allerdings nicht so oft - meine Arbeitgeber sind grösstenteils am Königsplatz zu finden. Ausserdem glaube ich, mich an ein unangenehmes Ereignis erinnern zu können, bei dem ein paar grosse Kerle involviert waren… Naja, nicht so wichtig. Bräutigam? Nein, der ist nicht mein Mann, nicht einmal Freund… wir haben uns eben erst kennengelernt. Wie es aussieht haben wir dasselbe Zeil. Ich brauche ein neues Kleid, wenn möglich passend zu denen hier".
    Sie zeigte auf ihre Türkise.
    "Was brauchst du eigentlich? Ach, und wie heisst du eigentlich?", plapperte Orina ohne Punkt und Komma. Nach ihrer letzten Frage schaute sie dem Blondschopf in die Augen.

  2. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #62
    Lehrling
    Registriert seit
    Oct 2013
    Beiträge
    40
     
    Medoras ist offline
    Warum die unbekannte Frau die sich Orina nannte zu wissen glaubte, was er für ein Ziel hatte, war ihm schleierhaft. War ihm etwa anzusehen, dass ihm kalt war? Sicherlich, sein Hemd war nicht das winterlichste, aber ganz so offensichtlich konnte es doch nicht sein! Einen Moment lang blickte der Blondschopf an sich herab, wollte wissen ob er so einen schwächlichen Eindruck machte und zuckte schließlich mit den Schultern. Letzten Endes hatte sie ja recht. Eine Schneiderei wäre wahrlich ein passendes Ziel, und dass der fremde Kerl, der nun auch schon los ging, die beiden damit zwang ihm zu folgen, sie als Pärchen bezeichnet hatte, belustigte den Blondschopf ungemein.


    „Soso“ , murmelte Medoras, schob dabei die Hände lässig in die Taschen und erwiderte den Blick dieser Frau, während er schon am Gehen war. Sie lebte also einige Zeit hier, und wusste nicht wo sich ein Schneider befand? Damit dürfte jegliche Annahme ja wohl bestätigt sein! „Aha, aha. Nichtmal dein Freund also!“ , die Empörung war offensichtlich geschauspielert. Aber lange konnte er diese Leistung nicht aufrecht erhalten und so grinste er amüsiert, schließlich den Kopf schüttelnd. „Ich heiße Medoras. Und im Gegensatz zu ihr, bin ich sogar tatsächlich neu hier. Ich arbeite in dieser Kneipe. Glaube ich.“ Denn einerseits wusste er nicht, ob jeder „diese Kneipe“ kannte, und andererseits war er sich über seine Arbeit ja auch nicht ganz sicher. Von einem erzürnten blonden Wirten zur Arbeit gezwungen zu werden, hatte ja schließlich eine völlig andere Bedeutung.
    „Und ich...brauche irgendetwas was warm ist“ , bestätigte er ihre Vermutung schließlich, wohl wissend, dass es irgendeine Art Mantel sein sollte. Und überhaupt: Sollte man vielleicht darauf achten, dass es zu etwaigen Kleidungsstücken die er schon trug dazu passte? So wie das Kleid, das zu den Türkisen von Orina passen sollte? War das vielleicht hier so eine wichtige Sache in Setarrif? Etwa wie auf Drogen durch die Stadt spazieren? Fragen über Fragen, die unbeantwortet bleiben sollten, weil er sie nie aussprach. „Danke übrigens, für deine Hilfe“ , sprach er schließlich den Langhaarigen an, zu dem er nun aufgeschlossen hatte.

  3. Beiträge anzeigen #63
    Schwertmeister Avatar von Madlen
    Registriert seit
    Jan 2012
    Beiträge
    779
     
    Madlen ist offline
    Die Kapuze tief ins Gesicht gezogen, die Augen verborgen in den Schatten. Schnelle Schritte…lautlos, sanft und dennoch tödlich. Weder Aynur noch Barika oder eine andere Waffe gab ein Geräusch von sich. Der Zorn trieb Madlen an…unglaubliche Wut, die nicht enden wollte, sondern sich immer wieder selbst zu erneuern schien. Sie fühlte sich frei und gleichzeitig eingesperrt. Zwischen den Welten gefangen für immer und ewig und es gibt kein Entkommen, dennoch sind der Freiheit keine Grenzen gesetzt.

    Schemen schienen sich hinter ihr zu sammeln. Die Finsternis wurde noch dunkler, gewann eine schmierige Konsistenz…und es war, als würde man grausames Kichern hören, dann und wann sogar laute Schreie. Und wie ein Schatten wehte Madlen durch die Stadt. Sie war wieder grau geworden, schon seit Tagen hatte sie nicht mehr in Haus der Magier geschlafen, sich mit niemanden mehr unterhalten, den sie kannte…kurz und gut: sie war untergetaucht, hatte sich vorbereitet.
    Und doch war es diesmal anders. Sie war nun nicht mehr auf der dunklen Seite, sondern jagte die Jäger der Nacht. Eine Ironie des Schicksals, immerhin war sie selbst einst eine von ihnen gewesen.

    Madlen überquerte gerade den Marktplatz im Händlerviertel. Einige Gesichter kamen ihr bekannt vor, andere nicht. Doch innerlich zuckte sie mit den Schultern…es war ihr egal. Und dann in einem kurzen, unbeobachteten Moment stieß sie gegen einen Fremden. Dieser war ihr aber zum Glück auf der abgewandten Seite und schien sich gerade zu unterhalten. Als er sich dem Störenfried zuwandte, war Madlen schon hinter einem Marktstand verschwunden und mahnte sich von nun an zu mehr Vorsicht. Sonst könnte es ganz schnell wieder vorbei sein, dass sie grau geworden war.
    Für weitere Überlegungen blieb aber keine Zeit mehr…denn das nördliche Tor kam in Sicht und somit auch der Weg in die tiefste Nacht…ein Gang ins Unbekannte…tiefe Gewässer warteten dort draußen auf die junge Frau…niemand kann einem sagen, was in der Finsternis auf einen lauert…

  4. Beiträge anzeigen #64
    Ritter Avatar von Adson Muller
    Registriert seit
    Mar 2012
    Ort
    Elbflorenz
    Beiträge
    1.554
     
    Adson Muller ist offline
    Also doch kein paar Paar. Naja, Adson ging es ja nichts weiter an. Immerhin schien diese Orina nicht unbedingt die zurückhaltenste Person zu sein. Aber warum sie sich dann abends mit diesem blonden Kerl abgab, dass wusste wohl nur sie selber. Immerhin schien es so, als ob sich zumindest der blonde Kerl mit den blauen Augen durchaus mit dem Gedanken an Brautkleid und passenden Anzug anfreunden zu können.

    So schlenderten sie nun also zu dritt durch die große Stadt mit den berühmten goldenen Kuppeln und näherten sich dem Handwerkerviertel, um dort einen Schneider aufzusuchen. Adson selber brauchte eigentlich nichts. Er hatte seine Rüstung und genug zivile Kleidung, aber vielleicht stach ihm ja in der Schneiderei etwas ins Auge; hoffentlich weder Nadel noch Schere. Er lauschte einfach dem Gespräch seiner beiden Begleiter, schmunzelte vor sich hin, grüßte zwei patroullierende Klingen und gab den Weg vor. Schließlich wandte er sich an Medoras:

    "In 'dieser Kneipe'? Der Sturzkampfmöwe? Grüß Sarpedon von mir, wenn du die nächste Schicht schiebst. Und pass auf das Mobiliar auf, das wird gern mal zerschlagen. Kleinwüchsige Bartträger solltest du dabei besonders im Blick haben.", Adson schmunzelte. Wie lang schien es her, dass er selber bei Sarpedon gearbeitet hatte. Seit seiner Ankunft hier hatte sich viel getan. "Was führt dich denn nach Setarrif, wenn ich so neugierig sein darf?", fragte er schließlich, als sie die Schneiderei erreicht hatten. Adson klopfte kräftig an und öffnete die Tür für das eigentümliche Pärchen.

  5. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #65
    Lehrling
    Registriert seit
    Oct 2013
    Beiträge
    40
     
    Medoras ist offline
    Tatsächlich musste Medoras sich zugeben, dass er sich durchaus mit dem Gedanken diese Frau zu heiraten anfreunden könnte. Andererseits war dies dann doch wieder ein relativ primitiver Wunsch, denn er kannte sie kein bisschen, und unter Umständen glaubte sie ja tatsächlich, dass Klöße was mit Schneidern zu tun hatten, und damit wäre sie auch keine gute Wahl für ein Eheweib. Und überhaupt stand das doch überhaupt nicht zur Debatte!


    Glücklicherweise brachte ihn eine Frage des Fremden, der anscheinend den ein oder anderen hier in der Stadt zu kennen schien, aus seinen seltsamen Gedanken und er sah auf. „Ja! Der Sturzkampfmöwe!“ , erwiderte er, ehe er den Kopf schüttelte. „Nee, Sarpedon grüß ich mal lieber nicht. Ich geh' dem Kerl so oft aus dem Weg wie nur möglich.“ Ein leises Lachen kam ihm über die Lippen, nicht ohne einen Anflug von Bitterkeit, wobei diese wohl auch nur gespielt war. Die Arbeit war ja keine schlechte, aber das hieß noch lange nicht, dass er sie mit Sympathie verbinden musste.
    „Aha, aha. Kleinwüchsige Barträger, also. Nein, nein, ich hatte meine Probleme mit Gästen anderer Art.“ Und diese waren überhaupt der Grund, für diese undankbare Strafe die erhalten hatte, aber die Geschichte über die Kneipenschlägerei wollte er gerade nicht wirklich erzählen. Für den Rat war Medoras dennoch dankbar, denn noch einen Tag nach einer gehörigen Prügelei konnte er nicht wirklich gebrauchen, also würde man etwaige Bartträger gut im Auge behalten. Es war nicht so als besaß er die Kraft oder die Fähigkeiten sich mit Typen die sich so anhörten anzulegen, vor allem da hier so ziemlich jeder schwer bewaffnet schien, aber irgendwie könnte man so etwas sicherlich verhindern. „Danke dennoch für den Rat. Ich bin aus Khorinis hergekommen, auf der Suche nach...na ja; etwas anderes als Khorinis eben.“ Das Grinsen daraufhin unterstrich die so eben gesprochenen Worte nur noch.

  6. Beiträge anzeigen #66
    Waldläufer Avatar von Orina
    Registriert seit
    Sep 2010
    Ort
    Setarrif
    Beiträge
    107
     
    Orina ist offline
    Sie betraten die Schneiderei, deren Tür sich mit einem *Kling* hinter der Dreiertruppe schloss. In dem Laden war es einladend warm und roch nach Stoff. Orina unterbrach ihr Summen, das sie während der Unterhaltung der beiden Männer begonnen hatte, und sog den Duft in ihre Nase.
    "Herrlich", sagte sie. "Meine ich das nur, oder riecht es hier nach Klössen?"
    Sie zwinkerte dem Blondschopf, der sich als Medoras vorgestellt hatte, zu und verschwand hinter einem Holzständer, der mit blauem Tuch behangen war. Sie wühlte sich durch die Kleider, niemals mehr als nur einen Blick pro Stück zu verschwenden, bis sie eine blaue Bluse zwischen den Händen hielt.
    "Sie ist wunderschön! Was meint ihr, Jungs?", fragte sie, als sie zu ihnen zurückkehrte.
    Medoras gab ihr zu denken, dass es vielleicht etwas zu kalt war, wenn sie nur in einer Stoffbluse herumrannte (Nicht, dass er es nicht willkommen geheissen hätte!), und so warf sich die Schwarzhaarige in die nächste Gasse mit den bunten Wänden. Kleidungsstücke flogen kreuz und quer durch den Laden. Etwas Violettes tauchte in ihrem Blickwinkel auf.
    "Violett! Das würde passen", verkündete sie an niemanden besonderes gerichtet. Es war eine gefärbte Lederweste. Über der himmelblauen Bluse würde es bestimmt grandios aussehen! Blieb noch die Hose… Was hatte sie sich nochmal überlegt? Grün? Grün! Das gab es hier überall. Schnell hatte sie eine dunkelgrüne Pluderhose gefunden. Strahlend kehrte sie zu den beiden Männern zurück, den Haufen Kleider in ihren Armen.
    "Also ich habe alles!"
    Orina folgte dem besorgten Blick des anderen Fremden und sah sich nun einem Chaos aus Stoff, Seide und Baumwolle gegenüber - IHR Chaos. Ein nicht allzu erfreut wirkender Ladenbesitzer stand inmitten des bunten Wirbelsturms und verschränkte die Arme.

  7. Beiträge anzeigen #67
    Ritter Avatar von Adson Muller
    Registriert seit
    Mar 2012
    Ort
    Elbflorenz
    Beiträge
    1.554
     
    Adson Muller ist offline
    "Aus Khorinis also.", bemerkte Adson, während er eine gestärkte Jacke mit der Hand prüfte und schließlich wieder an ihren Platz legte. Dann warf er nochmal einen langen Blick auf Medoras und beschloß das Thema Khorinis nicht weiter zu vertiefen. Auch das Thema Sarpedon würde er wohl erstmal ruhen lassen, doch der Wirt würde sich bei Medoras nicht ohne Grund unbeliebt gemacht haben. Schließlich wollte keiner Streit mit dem Wirt, da der Wirt bekanntmaßen alles wusste und jeden kannte. Andererseits gab es durchaus Leute, die sich bei Sarpedon unbeliebt gemacht hatten. Ob Medoras wohl dazu gehörte? Adson beschloss mal wieder in der Taverne vorbei zu schauen und ein wenig mit Sarpedon zu plaudern.

    In der Zwischenzeit zerwühlte Orina die Schneiderei, als wollte sie hier eine Wohnhöhle errichten und Adson sah schon wieder Ärger auf sich zukommen. Noch hielt sich der Schneidermeister zurück, aber lange würde es nicht mehr dauern. Der Kerl sollte mal sieben Blutfliegen mit einem Hieb erlegt haben, zumindest hatte das eine der Schnapsnasen in der Sturzkampfmöwe mal erzählt.

    "Und jetzt?", die Frage galt wieder Medoras, "Willst du hier bleiben oder schaust du dir die Insel an? Hast du überhaupt einen blassen Schimmer, wie es auf der Insel so aussieht? Geographisch und politisch."

    Kaum hatte er die Frage beendet, da ging der Ärger wirklich los. Orinas Suche war am Ende, die Geduld des Schneiders ebenso. Adson warf einen Blick auf das Chaos und seufzte leise. Da hatte sich wohl jemand ein verdienstbefreites Praktikum verdient.

  8. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #68
    Lehrling
    Registriert seit
    Oct 2013
    Beiträge
    40
     
    Medoras ist offline
    Gekonnt hatte Medoras etwaige Zeichen dieser neuen weiblichen Bekanntschaft ignoriert, während er mit einem etwas ungläubigen Blick ihr bei der „Suche“ zusah, wobei auch er eine Art böses Ende bei dieser Geschichte erwartete. Einen Moment lang nutzte er die Zeit um sich einen gewöhnlichen, dunkelblauen Mantel zu suchen, der ihm auch noch relativ gut passte, und noch der Blondschopf zog sich diesen auch schon augenblicklich über die Schultern.


    „Ehrlich gesagt bin ich mir nicht ganz sicher“ , sprach er, während er das Kleidungsstück begutachtete um zu sehen, ob es ihm auch wirklich gut passte. „Es reizt mich schon mir den Rest der Insel anzusehen, aber andererseits reicht es mir irgendwie auch schon hier zu bleiben.“ Also eine Entscheidung, die er selbst noch nicht so ganz getroffen hatte. Allein die Gemütlichkeit – und er war ein etwas gemütlicher Typ – verlangte von ihm, dass er einfach hier blieb und versuchte sich hier eine neue Existenz aufzubauen. „Geographisch weiß ich noch nicht so viel, habe nur mal eine Karte erblicken können. Politisch...naja.“ Er entschied sich jenen blauen Mantel zu kaufen, da dieser irgendetwas charakteristisches an sich hatte, was er zwar noch nicht in Worte fassen konnte, aber ihm doch sehr gut gefiel. Aus einem ihm fernen Grund schien es irgendwie zu ihm zu passen. „Ein bisschen was habe ich natürlich schon mitgekriegt.“ Schulterzuckend suchte Medoras schließlich nach den Goldstücken für die Bezahlung, doch so weit kam er nicht, denn Orina, die sich inzwischen gänzlich auf ihre Suche konzentriert hatte, hatte inzwischen ein ordentliches Chaos angerichtet, und der Ladenbesitzer schien im Moment nicht wirklich auf Medoras zu achten.


    „Ach du scheiße...“ murmelte der Blondschopf, als er die Luft durch die Zähne zog. „Bin ich froh doch nicht mit der verheiratet zu sein“ , entfloh ihm dann doch noch ein gerade zu zynischer Kommentar, gefolgt von einem leisen Lachen und der Bereitschaft sich vor irgendwelchen vernichtenden Blicken zu ducken. Das Gold hatte man zwar schon in den Händen, aber das unmittelbare Problem war ein größeres, denn der Kerl der nicht dem Stereotyp eines Schneiders zu entsprechen schien, verlangte ganz offensichtlich danach, dass sich irgendjemand um den Berg aus Kleidung kümmerte. Medoras kratzte sich als Zeichen der Unbeholfenheit am Kopf.

  9. Beiträge anzeigen #69
    Waldläufer Avatar von Orina
    Registriert seit
    Sep 2010
    Ort
    Setarrif
    Beiträge
    107
     
    Orina ist offline
    "Oh… tut mir Leid, da hab ich mich wohl gehen lassen! Aber die Kleider sind so weich", sie schmiegte ihr Gesicht an den Stoff in ihren Armen, "und… mmmhhhh… sie riechen so gut!"
    Das schien den muskulösen Schneider wohl nicht zu interessieren, denn er zog eine Schere aus der Tasche und fuchtelte damit vor Orinas Gesicht herum.
    "Sag mal was soll denn das?! Du hast Glück, dass ich eben den Boden gewischt habe, sonst würdest du mir jetzt "Einmal Kleiderwaschen" schulden! Wenn das Zeug nicht in fünf Minuten wieder an seinem Platz liegt, schneid ich dir deine hübsches Stubsnäschen ab! Hast du das verstanden?"
    Die Schwarzhaarige schrumpfte in sich zusammen.
    "Ja…"
    "Gut! Denk dran: 5 Minuten!"
    Kaum hatte er sich umgedreht, wandte sich Orina ihren beiden Begleitern zu. "Was für ein bösesr Onkel", flüsterte sie und drückte Medoras ihre Kleiderauswahl in die Arme. Sein eigener Mantel fiel ihm dabei fast zu Boden.
    "Vorsicht! Dann muss ich mich wohl oder Übel ans Aufräumen machen. Meine Nase möchte ich nämlich behalten. Dem bösen Onkel zufolge soll sie ja ziemlich hübsch sein…" Zwinkernd bückte sie sich, um ein rotes Wams aufzuheben, welches Minuten zuvor noch eine Holzpuppe zierte.

  10. Beiträge anzeigen #70
    Ritter Avatar von Adson Muller
    Registriert seit
    Mar 2012
    Ort
    Elbflorenz
    Beiträge
    1.554
     
    Adson Muller ist offline
    Adson stand etwas hilflos in der Schneiderei und schaute abwechselnd zu Orina und einer Hose, die er in der Hand hielt. Er hätte ihr ja vielleicht geholfen, aber er wusste beim besten Willen nicht, wo das Kleidungsstück vor wenigen Minuten noch gelegen hatte. Und er konnte es sich kaum vorstellen, dass die junge Frau mit der hübschen Nase tatsächlich noch den Platz jedes einzelnen Stückes in Erinnerung behalten hatte. Also blieb ihm nichts weiter übrig, als wenigstens ein paar Kleidungsstücke aufzuheben und Orina zu reichen.

    "Geographisch in aller Knäppe:", Adson hielt eines der Hemden vor sich und deutete auf den Kragen. "Ganz im Norden liegt Thorniara. Handelsstadt mit großem Hafen, kalten Wänden und jeder Menge Regeln und Gesetzen. Hier", er deutete auf den rechten Ärmel, "im Nordwesten liegt Stewark. Hat viel mit Thorniara zu tun. In der Mitte ist ein großes Gebirge. Es gibt ein paar wenige Pfade, aber die sind meist sehr beschwerlich. Hier ungefähr sind wir.", Adson deutete auf die linke Seite des Hemdes und ließ dem Finger dann bis über die Mitte nach rechts wandern. "Hier liegt die Silberseeburg. Weiter südlich kommt der Orkwald und schließlich der Sumpf. Der ist übrigens auch bewohnt."

    Das Hemd hatte seinen Zweck erfüllt und wurda an Orina übergeben. "Politisch ist es so, dass Rhobars Truppen in Thorniara und Stewark sitzen, während wir hier sind und die Silberseeburg halten. Der Sumpf ist weitestgehend neutral und hauptsächlich mit sich und Sumpfkraut beschäftigt."

  11. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #71
    Lehrling
    Registriert seit
    Oct 2013
    Beiträge
    40
     
    Medoras ist offline
    Medoras hätte ja irgendwie verwirrt oder überrascht reagiert, wenn dieser Verlauf denn noch wirklich verwirrend oder überraschend sein könnte. Nach all dem, was er hier schon erlebt hatte, schien ihm dies wie die normalste Sache der Welt, und so nickte man grinsend, einen Hauch von Unglauben im Blick, während er auch einige Kleider in den Händen hielt. Im Gegensatz zum Fremden machte er jedoch keinen einzigen Finger krumm und wartete einfach darauf, dass die hübsche Dame ihre Arbeit verrichtete, sodass er seinen Mantel endlich bezahlen konnte. So ganz nebenbei hatten ihn die Worte des Schneiders auch durchaus amüsiert.


    „Aha. Danke für die Information“ , antwortete der Blondschopf schließlich, als sein Gegenüber seine Ausführungen beendet hatte. Manches deckte sich mit dem, was er schon gehört hatte und machte damit das Bild auch schon um einiges klarer. Zum Abschluss lachte er noch einmal leise, wohl wegen des Kommentars zum Sumpf. „Die Typen sind mir nicht unsympathisch“ , musste er gestehen, wobei er sich in diesem Moment fragte, ob man hier wohl irgendwo jenes Kraut auftreiben könnte. Er hatte noch die ein oder andere Tabakmischung, sowie etwas Kraut in seinem „Zimmer“ (in Form einer Abstellkammer) in der Taverne gelagert, aber ewig würde so ein Vorrat sicher nicht reichen. Ein solcher Spaziergang durch das Marktviertel Setarrifs, wäre ja die Gelegenheit gewesen um sich nach solcherlei umzusehen, aber mittlerweile war man ja schon anderweitig beschäftigt.


    Inzwischen hatte Medoras, vor allem nachdem Orina einen Teil der Kleidung die er in den Händen hielt schon wieder an sich genommen hatte, es geschafft einige Goldstücke auszupacken und sie dem Schneider zu überreichen. Nach einer kurzen Nachfrage die vor dem Chaos Orinas noch geschehen war, kannte man ja schon den Preis und er war gerade so noch akzeptabel. Leistbar genug, und außerdem würde man ja auch an Geld kommen, sobald Sarpedon einen bezahlen würde. Mal ganz abgesehen davon, dass Gold wenig Rolle spielte, wenn man Unterkunft und Verpflegung zur Verfügung hatte. „Angenommen ich würde mich nützlich machen wollen...wie könnte ich das?“ , fragte man. Aus reinem Interesse versteht sich, denn das eigene Leben für einen Konflikt der einen nichts anging einzusetzen, hielt man nicht für besonders schlau.

  12. Beiträge anzeigen #72
    Waldläufer Avatar von Orina
    Registriert seit
    Sep 2010
    Ort
    Setarrif
    Beiträge
    107
     
    Orina ist offline
    Die Kleider wurden innerhalb der vorgegebenen Zeit verräumt, wobei man nicht wirklich sagen konnte, dass ihre beiden männlichen Begleiter eine grosse Hilfe gewesen waren, vor allem dieser Medoras. Er war halt eine richtige Blondine!
    "So, sieht doch alles wieder tiptop aus", kommentierte die Schwarzhaarige ihr Werk. Tatsächlich hatte sie sich die Mühe gemacht, die Kleider in neuen, farbigeren Outfits an die Puppen zu hängen. Dem Schneider fiel dieses Extra aber nicht auf. Er murmelte nur:
    "Dann darfst du dein hübsches Näschen ja behalten. Und jetzt zahl und verschwinde, wie das dein blonder Freund auch hinbekommen hat!"
    Orina tat wie ihr geheissen. Sie hätte schwören können, dass er für sie einen Sonderpreis machte - nicht, wie sie es sich gewohnt war, sondern eher zu Ungunsten ihres Goldbeutels. Trotzdem blieben noch ein paar Münzen für ihre Kammer in der Sturzkampfmöwe übrig.

    Als sie zu ihren Begleitern zurückkehrte, fragte Medoras gerade nach Möglichkeiten, sich nützlich zu machen. Die Schwarzhaarige spitzte ihre Ohren, denn "Sich-Nützlich-Machen" hing oft auch mit Auffüllen der Geldbörse zusammen...

  13. Beiträge anzeigen #73
    Ritter Avatar von Adson Muller
    Registriert seit
    Mar 2012
    Ort
    Elbflorenz
    Beiträge
    1.554
     
    Adson Muller ist offline
    Drei Menschen und drei Nasen verließen die Schneiderei, welche direkt hinter dem Trio verriegelt wurde. Gemütlichen Schrittes schlenderte man durch die dunklen Gassen. Orina strahlte über das ganze Gesicht, ob der neu erworbenen Kleidung und der Tatsache, dass ihre Nase noch immer mitten im Gesicht saß, Medoras schien noch immer über das Weibsbild zu grübeln und Adson schmunzelte amüsiert ob der Gesellschaft, die er an diesem Abend gefunden hatte.

    "Nützlich machen? Wie wärs mit Arbeit in der Sturzkampfmöwe? Haben schon ganz andere als Sprungbrett genutzt.", meinte der Schreiner schließlich zu Medoras und schmunzelte. "Ansonsten gibts hier einige Handwerker, die sicherlich eine helfende Hand gebrauchen können. Ich weiß ja nicht, was du kannst oder gelernt hast. Dann wäre da noch die Akademie, wo es hin und wieder Hilfsarbeiten zu erledigen gibt und auch die hiesigen Magier suchen manchmal nach fleißigen und starken Armen. Sind selber oft mehr fürs Theoretische zu gebrauchen."

    Das Trio hatte die Sturzkampfmöwe erreicht und Adson blieb stehen und schaute die beiden an. Ob es wohl in der Arena etwas zu tun gab? Er war sich nicht sicher. "Ihr könnt auch mal bei der Arena nachfragen. Hin und wieder gibts auch da was zu tun. Kann ich aber nicht versprechen."

    Mehr fiel ihm auf die Schnelle nicht ein und so verabschiedete sich Adson bald und ließ das ominöse Paar allein bei der Taverne zurück. Er hatte noch kurz überlegt, ob er nicht Sarpedon einen Besuch abstatten solle, doch dafür war auch später noch Zeit.

  14. Beiträge anzeigen #74
    Waldläufer Avatar von Orina
    Registriert seit
    Sep 2010
    Ort
    Setarrif
    Beiträge
    107
     
    Orina ist offline
    "Das war toll! Vielen Dank übrigens, dass du mir die Schneiderei gezeigt hast. Oder, naja, zumindest, dass du den Typen angesprochen hast, der uns dorthin gebracht hat. War echt lustig. Und ausserdeeeeem", sagte sie strahlend, "habe ich jetzt ganz viele tolle Kleider! Dein Mantel wird dir sicher stehen, wir müssen morgen mal eine Modeschau machen."
    Medoras schaute nicht gerade erfreut aus, weshalb sie hinzufügte: "Na gut, ein Gläschen Wein tut's sicher auch. Soweit ich weiss bist du ja sowieso in der Taverne anzutreffen. Ich geh jetzt erstmal schlafen, Aufräumen macht ganz schön müde!"
    Sie hauchte ihm einen Kuss auf die Wange und liess ihn vor der Türe stehen.
    In ihrer Kammer angekommen zog sie als erstes die Kleider an, die grüne Pluderhose, die himmelblaue Bluse und darüber die violette Lederweste. Das Outfit wurde natürlich mit ihren Türkisen an den Ohren abgerundet. Ja, der heutige Tag war durchaus ereignisreich gewesen. Hätte sie doch nur noch ein weinrotes Haarband gefunden...

  15. Beiträge anzeigen #75
    Burgherrin Avatar von Melaine
    Registriert seit
    Jul 2005
    Beiträge
    1.655
     
    Melaine ist offline
    In den Gängen des Hauses der Magier waberte eine angenehme Stille, die sich sanft einem schmeichelnden Mantel gleich um den Körper der dort ruhevoll wandelnden Magierin schlang. Ihre Gedanken verweilten bei den vielen Theorien der letzten Zeit, die von ihr gelesen sich nun in ihrem Kopf zu einem wilden Tanz trafen und versuchten, ineinander zu fließen, damit sich etwas Neues ergeben konnte. Sie verfolgte Schritte und Weisungen, die sich ihr intuitiv ergaben, manchmal mit einem neuen Schluss, manchmal mit der Erkenntnis darüber, in einer Sackgasse gelandet zu sein. Sie wusste, wo all dies hinführen sollte, aber sie wusste auch, dass sie sich schon wieder zu lange hinter Büchern verkrochen hatte und nicht nur sich selbst, sondern auch jene, die auf sie warteten, vernachlässigt hatte.

    Eine Stimme hinter ihr riss sie aus ihren Gedanken. „Melaine. Endlich habe ich dich gefunden!“, rief eine zarte Frauenstimme und als die Magierin des Wassers sich umdrehte, erkannte sie eine der ihren, der sie schon das ein oder andere Mal begegnet war. Dies wusste sie, wenngleich sie nicht fähig war, sich an die genauen Situationen zu erinnern.

    „Magie zum Gruße, Angelina!“, entgegnete Melaine freundlich und lächelte die andere Frau, die ihren Gruß mit einer dezenten Spur von Ungeduld erwiderte, an. „Worum geht es denn?“

    „Es ist jemand angeschossen worden. Er braucht einen erfahrenen Heiler. Würdest du?“, fragte die andere Frau und rührte damit im Inneren der Rothaarigen etwas, dass sie schon beinahe vergessen hatte. Ein Stück der Ruhe, welche sie vor sich hergetragen hatte, brach und Melaine nickte, ehedem sie sich beeilte, der anderen Frau zu folgen.

    Ihr Weg führte sie durch Setarrif, hin zu einem kleinen Haus, in dem zu dieser späten Stunde noch Licht brannte. Als sie den Raum betrat, fand sie den Verletzten auf dem Bett liegend wieder, während die Dame des Hauses sich unruhig vor dem Bett stehend die Hände rang.

    Melaine lächelte die Dame beruhigend an und drängte sich vorsichtig an ihr vorbei, näher an den entblätterten, auf dem Bett liegenden Mann heran. Sie erkannte in ihm einen Mann, dem sie vor langer Zeit das erste Mal in Bakaresh begegnet war. „Du bist das.“, sprach die Zauberin ruhig und lachte leise, „Es lag durchaus im Bereich des Erwartbaren, wenn es nicht sogar die einzige Möglichkeit ist, dich derart deinem Ende entgegen gehen zu sehen.“, sprach Melaine lächelnd und berührte sachte die Wunde im Gesicht des Mannes. Die Magie kribbelte an ihren Fingerspitzen, derweil sich filigrane Fäden über die Haut schlängelten und vorsichtig in das Fleisch eindrangen, „Wer zerstört denn freiwillig ein solch ansehnliches Gesicht?“, fragte die Magierin kopfschüttelnd und erkannte in dem Gesicht des auf dem Bett liegenden Mannes, dass es kein Fremder war, „Möchtest du eine Narbe behalten? Wenn du willst, lasse ich sie dir auch dauerhaft zart rosa leuchten. Vielleicht lässt es dich in gewissen Situationen etwas sanfter wirken.“, stichelte die Zauberin.

  16. Beiträge anzeigen #76
    Ritter Avatar von Candaal
    Registriert seit
    May 2008
    Beiträge
    1.567
     
    Candaal ist offline
    Er hatte von ihnen gelesen: Succubi. Doch wo hatte sie ihre Peitsche? Nein, es war eine Menschenfrau. Sie bewegte ihren Mund, wobei ihre hübschen Zähne hervorblitzten. Doch was sagte sie? Sie verzog das Gesicht. War es ein Lächeln oder der Gesichtsausdruck eines Heilers, der seinen Patienten soeben aufgegeben hatte? Was auch immer sie tat, Candaal wäre ihr verbunden gewesen, wenn sie sich seinen Bauch nochmal angesehen hätte.

    Er startete den Versuch, seinen eingebundenen Arm zu heben, liess ihn jedoch bereits nach zwei Fingerbreit wieder fallen. Er hatte zuviel Blut verloren. Blut - ein ganz besonderer Saft. 'Wie frisch gepresste Ananas'

    'Das ergibt keinen Sinn'

    'Nein, die Dunkelheit'

  17. Beiträge anzeigen #77
    Burgherrin Avatar von Melaine
    Registriert seit
    Jul 2005
    Beiträge
    1.655
     
    Melaine ist offline
    Sachte schlossen sich die Wunde im Gesicht des schwachen Mannes, der so nahe am Rande des Todes war, dass man ihn auch einen Sterbenden hätte nennen können, vielleicht sogar hätte nennen müssen, wäre jemand sein Heiler gewesen, der die Bereitschaft besaß, auch mal jemanden gehen zu lassen.

    Die Magierin des Wassers hingegen machte sich über den Tod wenig Gedanken und entschied sich stattdessen, im Gesicht keine Narbe zurück zu lassen, ehedem sie sich mit ihrem Blick musternd der anderen Wunde zuwandte, welche sie selbstredend bereits beim Eintreten in den Raum bemerkt hatte. Dies war ein anderer Fall, der mehr fordern würde.

    „Habt ihr heißes Wasser?“, fragte sie die Herrin des Hauses mit ernster Stimme, welche daraufhin nickte, „Bringt es zum Kochen und gebt dies hinein.“, die Zauberin reichte der Frau einen Beutel mit Kräutern, den sie aus ihrer kleinen Tasche hervorholte, die sie vor ihrem Verlassen des Hauses der Magier noch schnell aus ihrem Zimmer geholt hatte, „Lasst es solange kochen, wie ein Spiegelei braucht, um fest zu sein, und bringt es mir dann. Beeilt euch!“

    Die Magierin des Wassers ignorierte die Reaktion der Frau und widmete ihre Aufmerksamkeit der Wunde. Vorsichtig ließ sie ein wenig ihrer Magie hineingeleiteten und taste sachte die Umgebung der Wunde am. Bis auf eine Verletzung des Magens und ein Stück des Darmes, waren es nur Lappalien, als dann Melaine sich daran machte, die inneren Wunden zu heilen und im nächsten Schritt mittels der Magie vorsichtig kleine Knochen- und Holzsplitter aus der Wunde zu ziehe. Sie sammelten sich zu einem dichten Klumpen an der Oberfläche des Einschussloches, sodann Melaine diesen entnehmen konnte. Sie drückte die kleine Kugel in die Hand des Liegenden, „Hier. Ein kleines Andenken, an deinen Tod.“, sprach die Magierin ohne zu lächeln, während die Herrin des Hauses den Raum mit einem Topf des Sudes betrat. Melaine tunkte einige saubere Tücher hinein und bettete sie dann vorsichtig auf die Wunde am Bauch.

    „Seine Kraft reicht nicht aus, damit ich diese Wunde jetzt heilen kann. Aber das bekommen wir schon wieder hin.“, erklärte sie den beiden anderen Frauen, „Wo ist das Spiegelei?“

    „In der Küche… Ehrenwerte…“, erwiderte die Frau verunsichert, als wüsste sie nicht, was sie mit dieser Frage anfangen sollte.

    „So bringt es her, zusammen mit etwas Brot. Seid so gut und füttert, damit er wieder zu Kräften kommt. Aber seid vorsichtig, falls er sich zu wehren versucht. Er sollte ruhig liegen. Und das bedeutet, dass er besser keine Anstalten macht.“

  18. Beiträge anzeigen #78
    Schmetterling  Avatar von Redsonja
    Registriert seit
    Nov 2002
    Ort
    überall und nirgendwo
    Beiträge
    7.216
     
    Redsonja ist offline
    Sie hatte kein Schwert gefunden, nicht bei Kiljian, doch besass sie ein altes, aber gutes Schwert. Fisk hatte es ihr einst geschenkt. Er nannte es Shadowsong. In irgendeiner Sprache soll dies Schattenlied heissen. Das hatte zumindest jene Gelehrte gesagt, die sie einst in Gorthar getroffen hatten. Jene Person, die sie Silvenheim hatte zerstören lassen.

    Sie hatte das Schwer genommen, zwei Briefe dazu gelegt und es beim Wirt für seinen Helfer deponiert. Sarpedon hatte sie skeptisch angeschaut und versprochen es ihm zu geben, wenn er so weit war.

    Danach war sie Madlen in die Nacht hinein gefolgt. Sich einfach alleine davon zu schleichen.
    Geändert von Redsonja (15.10.2013 um 21:08 Uhr)

  19. Beiträge anzeigen #79
    Ritter Avatar von Candaal
    Registriert seit
    May 2008
    Beiträge
    1.567
     
    Candaal ist offline
    Der Assassine hatte nie viel Gedanken an den Tod verschwendet. Ob sie am Galgen baumelten, in der Schlangengrube versanken, gepfählt, gesteinigt, aufgeschlitzt, erwürgt oder von einem fallenden Felsbrocken erschlagen wurden, die Sterbenden machten nie einen besonders glücklichen Eindruck. Wahrscheinlich wussten sie bereits, was die Lebenden erst noch erfahren sollten: Der Tod brachte keine Linderung. Candaal erinnerte sich an einen alten Meister in Ishtar, der die Lehrlinge bereits im Kindesalter aufs Übelste gequält hatte. Der alte Kauz hatte ihn gelehrt, dass dem Schmerz auszuweichen unausweichlich zu noch mehr Schmerz führte. Wer seine Aufgaben nicht erledigte, dem drohte der Stock. Wer zimperlich tat oder gar - man stelle sich vor - weinte, dem drohte die Peitsche. Man musste nehmen was es gab - ob's der Stockhieb oder das Honiggebäck war.

    Was ihm in den Mund geschoben wurde ähnelte dem Honiggebäck, das er nach seiner ersten Peitschenstrafe erhalten hatte. Die Frau hatte seine Tapferkeit gelobt. Noch nie habe sie einen Jungen gesehen, der nicht mit der Wimper gezuckt hatte, als die ledrige Bestie ihn an seinen Ungehorsam erinnert hatte. Eine Lektion daraus wäre gewesen: Zeige Tapferkeit und erhalte Honigbrötchen. Candaal hatte mitgenommen, dass es besser war, Befehle auszuführen ohne sie zu hinterfragen. Hätte er überlebt wenn er die andere Weisheit genommen hätte?

    Wahrscheinlich hätte dann niemand versucht, ihm diesen Brei in den Mund zu stopfen. Der Assassine öffnete seinen Mund so gut es ging und schloss ihn wieder. Kauen war erstaunlicherweise möglich. Vielleicht hatte er sich den Schlag ins Gesicht doch nur eingebildet.

  20. Beiträge anzeigen #80
    Ritter Avatar von Turang
    Registriert seit
    Dec 2011
    Ort
    Der Strudel des Surrealen
    Beiträge
    1.850
     
    Turang ist offline
    Gemächlich trottete der Wolf neben dem Magier her, mühelos mit ihm Schritt haltend und offensichtlich erfreut, dass dieser endlich wieder die hohen Mauer der Stadt verließ, in denen es dem Tier wenig behagte. In dieser Hinsicht konnte der Adept es dem Fenris nur allzu leicht nachfühlen; er mochte es genau so wenig, die Ruhe seines Ladens oder des Tempels zu verlassen und die Straßen in der blauen Robe der Wassermagier zu betreten und das aus denselben Gründen, wie sei vierbeiniger Gefährte: er fiel auf als einer, der sich nicht so nahtlos in das Straßenleben einfügen konnte wie ein Händler, Bauer oder eine Stadtwache.
    Da lobte er es sich, vor den Mauern der Stadt den Lärm hinter sich lassen zu können, in den wenigen freien Momenten, die ihm die Arbeit im Laden ließ.
    Der Bergsee vor der Stadt wurde von dichten Nebelschwaden umlagert, die den Ort ein wenig wie einen verschollene Platz aus alten Geschichten erscheinen ließen, den die Leute ihren Kindern erzählten, ein Ort, an dem Nymphen aus dem Wasser stiegen und man im Wasser das Spiegelbild seiner Seele sah. Sollte er einmal in der Situation sein, einem kleinen Kind eine Geschichte erzählen zu müssen, hatte er den idealen Ort gefunden, um der Fantasie Leben einzuhauchen.

    Lächelnd hob der Magier beschwörend die Arme, als wollte er das Wasser des Sees beschwören. Die Nebelschwaden wurden noch dichter, versammelten sich um den Magier und den Wolf, hüllte die beiden ein, bis sie in einer Kuppel aus Nebel standen. Fenris schien das Schauspiel zu gefallen, der nach dem schnappte, der mittlerweile dicht genug war, dass die Hand vor den Augen verschwamm.
    Turang hob die Arme noch ein Stück höher, die Handflächen nach oben und schloss die Augen. Der nebel wurde wieder ei wenig lichter, doch bald schon prasselten schwere Tropfen auf die beiden Gestalten nieder.
    Der Magier sah den Wolf an, der sich schüttelte und den Blick vorwurfsvoll erwiderte. Nebel war ihm anscheinend lieber.
    Lachend ließ Turang die Arme sinken und der Regen endete, eine weitere Geste und der restliche Nebel verflüssigte sich und kehrte als leichter Strahl in den See zurück.
    Der Wolf machte keinen Laut, schien aber zufrieden...

Seite 4 von 21 « Erste 123456781115 ... Letzte »

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
Impressum | Link Us | intern
World of Gothic © by World of Gothic Team
Gothic, Gothic 2 & Gothic 3 are © by Piranha Bytes & Egmont Interactive & JoWooD Productions AG, all rights reserved worldwide