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Irgendwo im Gebirge um Tooshoo
Madlen hielt Vinona auf dem Arm, während sie den anderen dabei zusah, wie sie das Packpferd für die beschwerliche Reise nach Tooshoo rüsteten. Die Gruppe bestand aus zwei Piraten, Dorumbar und ihr. Black Jack hieß der eine und Gregory der andere. Zwei blutrünstige Männer, die nichts desto trotz großen Respekt vor der jungen Frau hatten. Mit ihnen verstand sich die Fürstin auch am besten. Sie waren grausam, aber schützend gegenüber ihren Freunden. Allem Anschein nach waren sie jedoch schon lange nicht mehr unter dem Landvolk gewandelt. Sie sahen aus, als hätte die tiefste Hölle sie wieder ausgespuckt, weil nicht ein dort solches Gesindel gebraucht wurde.
Der aufkommende Wind wurde immer stärker und ließ Madlen’s weiße Haare tanzen. Mittlerweile wusste sie, dass man ihr ganzes Gesicht sehen musste, damit ihr Fluch oder Segen – kam ganz auf den Standpunkt an, wie man es sah – wirkte. Also hatte sie sich ein weißes Tuch um die untere Hälfte gebunden, damit die junge Mutter nicht ständig die Kapuze tragen musste.
Weiß war natürlich nur die einzige Möglichkeit gewesen. Diese „Farbe“, dieser Zustand bedeutete für die Fürstin Unendlichkeit, Freiheit, Reinheit...alles, was Madlen im Moment nicht hatte oder viel mehr, so wie sie fühlte sein zu müssen. Es war schwer auszudrücken, aber leicht zu verstehen, wenn man genauso empfand. Ein weißes Tuch, ein weißes Kleid, ein weißer Mantel und weiße Haare. An ihrem Waffengürtel befanden sich Aynur und Barika mit einem weißen Griff. Nur ihre Stiefel waren aus dunkelbraunem Leder gefertigt worden.
Der Schrei eines Adlers riss Madlen aus ihren Gedanken und dann sahen ihre tiefblauen Augen mit dem goldenen Rändchen um die Iris fixierten dann auch die kleine Gruppe, die mit dem störrischen Packpferd näher kam. Wohlwissend, dass sie jetzt eine gefährliche Reise über das Gebirge, das sie von Tooshoo trennte, antraten, blickte die junge Frau noch ein letztes Mal über das Meer. Für lange Zeit würde dies das letzte Mal gewesen sein, denn sie würde sich vorerst beim Waldvolk verstecken, bis der Tag der Rache gekommen war und sie endgültig alles erledigt hätte, was ihrem Seelenfrieden im Weg stand. Und dann war es vorbei, die Bucht verschwand, wich den schroff aufragenden Felswänden eines unfreundlichen Berges. Der Pfad war schmal, wand sich von links nach rechts, verschwand hier und da, nur um kurz darauf irgendwo anders wieder aufzutauchen. Doch Madlen fand ihn immer wieder. Auch wenn es lange her war, dass sie als Jägerin die Wälder durchstreift hatte, so wusste sie noch immer, wie man einem Tierpfad folgen konnte und damit einen sicheren Weg durch dunkle Täler und über tiefe Schluchten fand.
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Er kommt schon zurecht!
Diesen Gedanken hatte er immer wieder gehabt seit Dennik nach ihrer Reise nach Stewark verschwunden war.
Er kann für sich selbst sorgen!
Immer weiter hatte er es sich eingeredet, bis eines Tages in ihm eine Grenze überschritten worden war. Zu viel Zeit war vergangen. Zu lange hatte er nicht das geringste Zeichen von ihm gesehen gehabt. Etwas ging nicht mit rechten Dingen zu!
Niemals hatte Rekhyt sagen können, warum es so lange gedauert hatte bis diese Erkenntnis zu ihm durchgedrungen war, doch bereits am nächsten Tag hatte er seine Sachen gepackt gehabt und hatte sich auf den Weg gemacht.
Thorniara war sein ersten Ziel gewesen. Dort hätten ihn die Innosler wohl am ehesten hingebracht und wenn es noch eine Spur zu finden gegeben hätte, dann am ehesten dort. Ihm war bewusst gewesen, dass seine Chancen nicht gut standen, doch wofür hatte er sein halbes Leben damit verbracht Leute zu beobachten, sich im Schatten zu halten und Informationen zu sammeln. Wie lange es auch immer dauern würde, mit genügend Geduld würde er ihn früher oder später finden müssen, schließlich konnte sich nicht einmal ein Meisterdieb komplett in Luft auflösen.
Das war damals seine Überzeugung gewesen.
Tatsächlich war die Suche aber kaum von Erfolgen geprägt gewesen. Nach Thorniara hatte er es natürlich geschafft gehabt und er hatte sich auch relativ lange dort aufgehalten. Sein erster Anhaltspunkt war das Gefängnis gewesen, wenn auch selten vom Betroffenen beabsichtigt, so war es dennoch ein Ort an dem man Diebe des Öfteren antreffen konnte. Informationen über Insassen zu bekommen war natürlich nicht leicht gewesen, doch Rekhyt hatte seine Mittel und Wege. Einige Zeit hatte er gebraucht, doch schließlich hatte er einen Informanten gehabt, der sich ungestört in den Gemäuern bewegen konnte und Zugang zu allen Zellen besaß. Immer wieder hatte er ihn hinein geschickt gehabt um auszuschließen, dass er ihn übersehen haben könnte oder es zu einem Kommunikationsproblem zwischen ihnen gekommen war, doch niemals war eine Spur von Dennik aufgetaucht.
Gleichzeitig hatte der Schweigsame natürlich auch in der restlichen Stadt Ausschau gehalten. Nach Dennik persönlich, aber auch nach Diebstählen oder nur den geringsten Anzeichnen krimineller Aktivität die auf den Dieb hindeuten hätten können. Doch die Suche war weiterhin erfolglos geblieben.
Irgendwann hatte er dann beschlossen der Stadt den Rücken zuzukehren und andere Teile der Insel abzusuchen. Stewark und Setarrif um genau zu sein.
Zu diesem Zeitpunkt hatte er sich mit seinem 'Informanten' schon so gut angefreundet, dass er ihn mitnahm. Es handelte sich um eine kleine, Rekhyt gegenüber mittlerweile sehr zahm gewordene Ratte mit grauem Fell, die im Vergleich zu den anderen Kanalratten in Thorniara erstaunlich sauber und gepflegt aussah. Zuerst hatte der Druidenlehrling nicht gewusst, ob Ratten in der Lage waren Menschen zu unterscheiden, doch nach viel Training hatte der kleine Nager es geschafft 'Übungspersonen' von denen Rekhyt gewusst hatte wo sie sich befanden zu identifizieren.
Doch auch in den anderen Städten hatte er keine großartigen Erfolge erzielen können. Nur einmal hatte er die Spur eines Diebes entdeckt, die von Dennik hätten stammen können. Als er ihn schlussendlich ausfindig gemacht hatte, musste er enttäuscht feststellen, dass es sich um einen anderen Gesetzeslosen gehandelt hatte. Aus Wut, dass seine einzige Spur wieder nicht zum Ziel geführt hatte, hatte er dem fremden Dieb die Augen des Waldes aufgehetzt. Dieser konnte zwar nichts dafür, doch immerhin würde er auch keine dauerhaften Schäden davon tragen.
Zu Rekhyts Enttäuschung hatte er in Setarrif nicht einmal seine Schwester finden können, von der man nicht hätte annehmen müssen, dass sie sich versteckt halten würde. Wahrscheinlich hatte sie sich zu dieser Zeit nur irgendwo anders herum getrieben.
Und so waren viele Monate bis zum aktuellen Zeitpunkt vergangen. Von seiner damaligen optimistischen Überzeugung war nicht mehr viel übrig, denn langsam war er mit seinem Latein am Ende. Natürlich bestand die Welt nicht nur aus Argaan, doch den Entschluss auch noch das Festland abzusuchen hatte er noch nicht gefasst. Einerseits würde dies eine erneute Überfahrt über das Meer bedeuten und andererseits ein noch weitaus größeres Gebiet auf dem er Suchen müsste, als Argaan es ihm schon bot.
Für den Moment trugen ihn seine Schritte aber wieder gen Thorniara, die jedoch nicht mehr ganz so zielstrebig waren wie einst. Einerseits war dies der Ort der Insel den er schon am längsten nicht mehr be- und abgesucht hatte und andererseits würde es auch nur hier -für den eher unwahrscheinlichen Fall, dass er doch von der Insel weg wollte- Schiffe geben.
Aber auch noch eine andere Frage hatte sich in dem Schweigsamen breit gemacht. Es gab noch eine weitere Person, nach dem er zwar nicht ganz so zielgerichtet gesucht hatte, doch die ihm dennoch nie begegnet war: Wo war Illdor?
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Irgendwo im Gebirge um Tooshoo
Wie lange war er in Westargaan nun unterwegs? Wochen, vielleicht gar Jahre. Gefühlte Jahre wenn er daran dachte, wann er das letzte Mal frisches Sumpfkraut rauchte, am Schrein paar Stunden verbrachte oder einfach mal Suzuran an den Arsch packte und mit seinem Blick klar machte, dass er sie begehrte, nur um ihr dreckiges Grinsen als Erwiderung zu bekommen.
"Sollte vielleicht mal vorbei schauen...", dachte er sich, während er die Karte noch ein wenig bearbeitete. Er hatte dort Stellen markiert, wo sich Goblinhöhlen und -verstecke verbargen. Viel wichtiger würden aber seine Worte sein. Das was er sah und heraus gefunden hatte, hieß simpel für die Westküste eine nahende Goblinplage in den Sommermonaten. Keine Frage - wenn über eine gewisse Zeit weder Milizen noch Soldaten die Biester jagten, setzten sie sich eben gegen alles andere durch. Das Wild und die Raubtiere waren hier schon rar genug.
"...fertig.", murmelte er und packte dann die Karte gut gefaltet in einen seiner Beutel.
Sein Blick schweifte gen Süden. Irgendwo dort war Tooshoo und bis dahin musste er nur durch den Orkwald oder durch das Gebirge direkt. Er entschied sich für Letzteres, denn so konnte er noch den Westen des Sumpfes ein wenig auskundschaften.
Seinen Druidenstab befestigte er gut am Waffengurt, so dass dieser seitlich hinter seinem Kopf zu sehen war, bevor er in die Baumkronen blickte und seine Augen kurz aufleuchteten. Augenblicke später krächzte der Schildrabe auf und flog zu Ornlu.
Er ging los und nach etwas Zeit hatte er den schmalen Pfad den Tiere und manch Waldläufer nutzten aufgefunden. So war er ja auf der waldvölkischen Karte vermerkt gewesen.
"Spuren...", dachte er sich und las die Fährte. Ein Pferd, drei Männer und eine Frau die etwas mit sich trug.
Schien erst einmal harmlos, doch man wusste ja nie. Der Druide machte wenig Anstalten langsam voran zu kommen und folgte der Fährte, ehe der Wind drehte und er das Pferd roch. Dann nahm er einen kleinen Umweg auf sich, um diese Gruppe zu überholen und mal ein Auge darauf zu werfen, wer das sei.
Wroc flog vor und kreiste wohl schon über ihnen, während Ornlu etwas klettern musste, bevor er sich sicher war, dass er da wo er war, auf die Gruppe treffen würde. Er setzte sich auf einen Felsvorsprung und blickte hinab auf den Pfad. Über eine kleine Kuppe erkannte er Hüte und Gesichter, das Pferd und dann auch die Frau. Sie fiel auf - so ziemlich auf. Die Haare und die Kleidung machten sie Nachts bei Mondlicht zu einen wunderbaren großen Ziel. Was sie da aber bei sich trug, vermochte er so genau nicht zu erkennen. Stattdessen wurde aber er erkannt.
Was sie da riefen verstand er nicht. Wroc landete auf seiner Schulter, während Ornlu schweigsam blieb. Er blickte die sich langsam nähernde Gruppe an wie ein Raubtier die Beute. Als er das Pferd anblickte, hielt es und wollte nicht weiter.
"Wenn du noch lauter brüllst, hört dich vielleicht ein Schattenläufer. Und nachts wenn du dann am Feuer sitzt, wird er euch alle zerreißen. - Wohin des Weges, ihr seltsamen Wanderer?", fragte er im ruhigen Ton. es war natürlich offensichtlich wohin es wohl gehen sollte. Die Typen schauten genau wie die aus, die in der Sumpflilie eine Prügelei beginnen würden oder so gierig nach Weibsvolk wären, dass sie die ortsansässigen Dirnen Chlamydia oder Kretzi für ein paar Silberstücke beglücken würden. Die Frau indes war noch rätselhaft.
Geändert von Ornlu (19.03.2014 um 19:25 Uhr)
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Die Gruppe war nun schon einige Zeit gewandert und langsam war es Zeit, sich für die Nacht ein Lager zu suchen. Eine Stelle, die einfach zu verteidigen war, aber gleichzeitig keine Falle darstellte, falls man in die Enge getrieben wurde. Wer oder was hier herumlief, dass konnte Madlen beim besten Willen nicht sagen. Dorumbar unterhielt sich angeregt mit ihr. Vielleicht war es die lange Zeit, in der sie es gewohnt waren, die größte Gefahr zu sein…vielleicht war es auch einfach nur Unachtsamkeit, doch sahen sie denn Mann nicht kommen noch hörten sie ihn in irgendeiner Weise, dennoch war er auf einmal da und dann bockte auch noch das dumme Packtier. Alles ziehen half nichts und so blieb ihnen nichts anderes übrig, erst einmal mit der Situation fertig zu werden.
Dorumbar wollte auf die Frage von dem Fremden mit seiner typischen Art und Weise reagieren und auch die anderen beiden Begleiter waren drauf und dran ihre Säbel, Schwerter oder was auch für Waffen sie immer verwenden wollten oder dabei hatten zu ziehen. Mit einem Wort in ihrer Muttersprache und einer schnellen Handbewegung brachte Madlen die drei Männer zu Schweigen und still stehen. Mit diesem Gegenüber war unter Umständen sicher nicht gut Kirschen essen.
„Nun, ein Pfad führt immer irgendwohin und dieser führt geradewegs zu unserem Ziel. Wohin? Es gibt Dinge, mit denen man nicht jeden belasten möchte. Belassen wir es dabei, dass wir Wanderer sind, die auf alten Wegen wandeln, um die Schönheiten des südlichen Argaans zu erkunden. Doch auch Ihr scheint mir nicht gerade erst seit heute in diesem Gebiet unterwegs zu sein. Ihr seht, jeder hat seine Ziele und jeder sucht sich dafür seinen Pfad und manchmal kreuzen sich eben diese Pfade, so wie jetzt die unseren.“ Dann fiel Madlen noch etwas ein und sie zog kurz eine Augenbraue hoch, ehe sie weitersprach, ihr untere Gesichtshälfte immer noch vom weißen Schal verhüllt. „Und was den Schattenläufer angeht. Es gibt nichts Schlimmeres als diese Wesen. Sie stellen ein wirkliche große Gefahr für einsame, schutzlose Wanderer dar, doch schaut. Meine Begleiter sind bis an die Zähne bewaffnet, ich trage drei Schwert und ein halbes Dutzend Messer mit mir herum. Und wir wissen nicht nur, wie man damit umgeht…wir können es auch anwenden. Ihr sagt, Schattenläufer sind die Schrecken der Nacht. Nun, ich sage, hier habt Ihr den Schrecken der Meere vor Euch und was mich betrifft: ich bin selbst ein Schatten. Weder in dieser Welt zu Hause noch in einer anderen.“ Madlen hoffte, dass sie den Fremden mit diesen Worten genug verwirren konnte, um unbehelligt weitergehen zu können. „Doch verzeiht mir, dass ich Euch so lange aufhalte. Ihr müsst Euch wahrscheinlich selbst ein Nachtlager suchen. Ich würde Euch ja anbieten, mit uns zu gehen, aber dann wäre die Gefahr eines Schattenläufers Eure geringste Sorge. Denn seit versichert, es gibt weit größere Schrecken, die mir folgen.“ Die Gruppe lachte kurz auf.
Dorumbar sprach dann anstatt von Madlen, die sich kurz um Vinona kümmern musste, die zu quengeln begann. Seine tiefe, rauchige Stimme erfüllte die Umgebung. „Wir ziehen weiter und niemand kann uns daran hindern. Die Fürstin und ihre Tochter werden von uns beschützt, wir bezahlen mit Blut und erhalten Ehre. Ein wahrhaft hoher Lohn für denjenigen, der ihn zu schätzen weiß. Lasst uns gehen, Waldmann!“
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Irgendwo im Gebirge um Tooshoo
Ornlu überkam ein wölfisches Grinsen. Groß Töne spucken konnte sie. Ob sie es täten wenn ein alter Schattenläufer sie finden würde, war die andere Frage. Zumindest hatten sie wohl sowas wie Eier und fürchteten wenig.
"Obacht, Wandersmann. Selbst das geringste Wesen vermag die Unachtsamen und Überheblichen in den Tod stürzen. Ihr werdet schon längst beobachtet, längst gewittert und längst gehört. Die Frage ist von was? Der Gebirgspass hat seine eigenen Gesetze, so wie das Minental, die Tiefen Sümpfe, die Schwarzen Schluchten und letztlich euer Ziel - Schwarzwasser.", erläuterte Ornlu und sprang vom Felsvorsprung um der Gruppe gegenüber zu stehen.
Die tierischen Augen musterten sie vom Nahen. Die Nase witterte ihre Gerüche.
Wroc landete wieder auf Ornlus Schulter und behielt die Augen die Ornlu begutachteten selbst im Auge.
Ornlu schritt seelenruhig um die Gruppe. Begutachtete einen jeden von allen Seiten. Wie ein Wolf der um etwas schlich, dass er nicht kannte. es war wohl die Frau, die ihren Begleitern Einhalt gebot.
"Ihr müsst mich doch nicht fürchten...hört auf euer Prinzessin...", sagte der Jäger provokant und hielt vor der Frau.
"Du kannst noch so viele Waffen an dir tragen und sein wer du immer auch sein willst. Ein Hieb genügt. - Ihr seid die Beute, niemals die Jäger. Das gilt für diesen Pass.", sagte er und ließ nicht daran zweifeln, dass er die Wahrheit sprach.
Dann widmete er sich ihrer Tochter.
"Nicht eurer Begleiter Willen interessiert ihr mich ein wenig. Ihr Vier seid mir gleich, bis ihr es nach Schwarzwasser schafft. Aber es ist etwas anderes, wenn jemand so wehrloses mit euch ziehen muss. Es ist nicht gerecht, sein Leben in die Hände von drei Wanderern zu geben, die nichts über den Pfad wissen. Wie will sich die Kleine in Beliars Reich denn an ihnen Rächen, wenn sie aufgrund deren Schwäche sterben musste?", sprach er und vernahm die Worte eines der Männer.
"Jaja...natürlich verteidigt ihr sie bis zum Ende und Ehre blablabla - Ehre wird euch aber in Beliars Reich nicht viel nützen und noch weniger vor den Gefahren wappnen. Zu Leben und überleben ist mehr wert, als sich für etwas nicht greifbares wie Ehre zu opfern. Überleben kann auch ausweichen heißen. Wahrhaftig Leben heißt viele Pfade zu beschreiten, statt nur den einen mit seinen alles oder nichts Herausforderungen. - Ich werde jetzt losgehen und es liegt an euch, die ihr meinen Pfad gekreuzt habt, diesem zu folgen. Vielleicht kenne ich ja ein sicheres Nachtlager? Vielleicht weiß ich welcher Pfad euch zu Trollen führt, welcher in den Orkwald, welcher in eine Höhle und welcher nach Schwarzwasser? - Entscheidet euch, denn wenn die Nacht einkehrt, kommen die Minecrawler.", sagte er und näherte sich dem Pferd. Er berührte es und es scheute kurz auf, ehe er dem Pferd in uralter Sprache des Waldvolkes etwas zuflüsterte. Dann wurde es ruhig und wollte los.
"Achja...man nennt mich Jadewolf..."
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Irgendwo im Gebirge um Tooshoo
Madlen hatte sich nicht geirrt. Der Mann war gefährlich. Und zwar deshalb, weil er sich gleich eine Meinung bildete. Doch die junge Frau hatte lange genug in Varant Umgang mit diesen Menschen gehabt, damit sie wusste, wie man damit fertig wurde.
„So habt Dank, denn wir geben unser Leben selbstverständlich in Eure schützenden Hände. In die Hände eines Fremden, der nichts über das Leben eines jeden von uns weiß und doch glaubt, uns gut genug zu kennen, damit er behaupten kann, wir würden in der Wildnis umkommen. Wenn ich eins in meinem zwar bisher kurzem, doch ereignisreichem Leben gelernt habe, so ist es eins: wer schnell einen anderen Menschen verurteilt oder falsch einschätzt, kann genauso schnell untergehen.“ Madlen lacht erneut. „Ich könnte genauso gut von Euch nun sagen: ein komischer Kauz wie ihr, mit einem Federvieh überlebt keine drei Herzschläge in dieser Wildnis und doch steht Ihr quicklebendig vor mir.“ Auch wenn der Fremde nur von ihnen ging, so fixierte die junge Frau ihn mit ihren Augen und fuhr fort: „Ihr seht: ein Urteil ist schnell gefällt und Menschen haben nun einmal die dumme Angewohnheit lange daran festzuhalten. Haltet mich ruhig für eine einfältige, dumme, verzogene Prinzessin. Es gibt genug Leute, die genauso von mir denken. Dagegen stehen aber andere, die mich wegen vieler angeblicher Verbrechen in ihrer ach so freien Welt suchen. Es kommt eben immer darauf an, wie man einen Menschen sieht oder vielmehr sehen möchte. Vielleicht mag es Euch nichts nützen, an Ehre zu glauben, doch für mich ist diese Wort mit der Freiheit unzertrennbar miteinander verbunden.“ Da es immer kühler wurde, schlug die junge Mutter ihre Kapuze hoch, dann sprach sie noch einen letzten Satz: „Daher sage ich das jetzt nur ein Mal: unterschätzt mich ruhig, das haben schon viele getan, aber davon lasse ich mich von meinem Pfad nicht abbringen!“ Damit schwieg sie und streichelte ihrer Tochter sanft über den Kopf.
Und so wanderten sie hinter dem fremden Mann her, der anscheinend nicht so schnell auf das Gesprochene antworten wollte. Dann erhob sich noch einmal die Stimme von Dorumbar über das Säuseln des Windes, der die kühle Nachtluft auch in die tiefsten Täler brachte. „So, nachdem wir uns alle wie kleine Kinder aufgeführt haben, denke ich, ist es an der Zeit Euch auch unsere Namen zu nennen. Das hier ist Black Jack…“ Er deutete auf den dunkelhaarigen, drahtigen, älteren Mann mit den schlohweißen Haaren. „…der hier heißt Gregory…“ Damit war der muskulöse, blonde junge Seefahrer gemeint. „…mein Name lautet Francis und die junge Dame nennt sich Aynur.“
Dieses Verhalten war so neu von Dorumbar, dass ihn seine Gefährten anblickten, als wäre er von einem anderen Stern. Was der Fremde Jadewolf davon hielt, gab er vorerst nicht preis. Er schwieg weiterhin und suchte sich einen Pfad durch das Gebirge. Der seltsame Vogel saß ebenfalls weiterhin auf der einen Schulter. Und so verfiel Madlen auch in ihre eigenen Gedanken, das Gesicht nun gänzlich verborgen. Es schien, wenn sich eine Tür schloss, so öffnete sich eine andere. Doch was verbarg sich dahinter? Sie würde es bald erfahren…
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"Folgen...", wies Ornlu an und hatte sich die Namen der Begleiter gemerkt. Statt am Pass zu bleiben, führte er die Gruppe einen steilen Hang hinauf. Zwar war es mit dem Pferd nicht so einfach, aber es gelang und oben angekommen war der Pfad kaum noch zu sehen. Stattdessen blickten sie zwischen einigen Büschen auf das westliche Argaan. Vornehmlich in Richtung Zentrum auf den Silbersee der zwischen Wäldern und großen Felsen schimmernd zu sehen war.
"Kein offenes Feuer... - Von hier aus würden uns genug da unten sehen. Banditen vor allem, aber auch Goblins. In wenigen Wochen wird es eine richtige Plage von ihnen im Westen geben.", prophezeite er und suchte sich seinen Flecken zum ruhen. Schlafen war so eine Sache bei seinen Begleitern. Vielleicht mit einem offenen Auge?
Während seine Begleiter sich ebenso einrichteten, holte Ornlu aus einen seiner Beutel ein paar Pilze hervor. Die hatte er heute Morgen schon sammeln können.
"Dunkelpilze für mich. Ihr bekommt die zwei Buddlerfleisch. Keine Angst, man kann sie auch roh essen und auf die haben höchstens mal Goblins gepisst. Kochen ist heute nicht. Gregory, oder? Du bleibst die nächsten Stunden wach. Behalt alles auf dem Pfad im Auge. Bemerkst du was, sagst du mir bescheid. Ich habe schon alles gejagt und weiß so zu handeln, dass die Gefahr nicht größer wird... - wie gesagt Crawler...", meinte Ornlu und zog seine ledernen Handschuhe ab, die aus der Haut eines Sumpfhais waren.
"Und ihr Prinzessin. Ist ja schön mit deinen Rechtfertigungen, aber gesehen hab ich noch nichts von deinen Fähigkeiten. Für eine Verfolgte bist du mir zu geschwätzig und umso mehr zu auffällig gekleidet. Wer garantiert dir, dass ich in Schwarzwasser nicht irgendwen informiere, der mir viel Gold für diese Information gibt? Oder das nicht deine Kleiderwahl oder die auffälligen Gestalten um dich irgend einem Bauernlümmel auffielen und der nun deinen Verfolgern preisgibt wo du das letzte Mal warst? Niemand - genauso wie ihr alle euch nicht sicher sein könnt, ob ich der Einzige meines Schlages hier bin. Mein Volk ist gefürchtet genug, als Schatten der Wälder und grüne Dämonen. Es hat auch gelernt zu misstrauen, weil es oft genug verraten wurde. Das lege ich euch auch nahe. Vor allem in Schwarzwasser. Wieso ich euch helfe, habe ich ja erklärt. Deswegen solltet ihr keine Fehler machen. Wir haben genug irre Waschweiber die kleine Mädchen gerne auch zu Waschweibern machen und mich mit gutem Essen, den neusten Klatsch und Liebesschwüren beglücken, wenn ich ihnen so ein schönes Kind bringe. Ob das dein Wille wäre, Prinzessin? Glaub mir, wenn du eine siehst und eginnst an der Menschheit zu zweifeln, dann sicher nicht.", meinte Ornlu und lächelte leicht auf.
"Das ist übrigens Wroc. Ein Schildrabe aus Varant, der über mich wacht, seit ich vor ein paar Jahren in Varant so manch Abenteuer erlebte. Und nun esst, weil wir bei Morgengrauen aufbrechen werden. Wenn wir gut voran kommen, können wir am morgigen Abend bei Feuer etwas Richtiges essen.", erklärte er, bevor er sich ein paar Dunkelpilze reinstopfte und begann aus seinem Kräuterbeutel ein streng riechendes Kraut hervor zu holen. Das steckte er sich in den Mund, kaute es leicht an und nahm eine entspannte, ja meditative Haltung ein. Das er einen Zauber vorbereitete, den er zur Not anwenden würde, war natürlich sein Geheimnis.
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Auf die Worte von dem Fremden musste Madlen ein lautes Lachen unterdrücken. Dabei bekam sie einen so heftigen Hustenanfall, dass sie erst ein paar Minuten später darauf antworten konnte. Nachdem sie wieder einigermaßen atmen konnte, sprach sie also: „Gerade sagte ich, Ihr sollt nicht über mich urteilen, da Ihr mich nicht kennt. Warum kleide ich mich so auffällig? Ganz einfach, weil ich mich vor meinen Verfolgern nicht verstecken kann. Sie sind mit Sicherheit hier irgendwo in der Nähe und berichten ihrem Auftraggeber jeden meiner Schritte. Daher ist es völlig gleich, wie ich mich anziehe. Darum habe ich mich hierfür entschieden. Sie sollen wissen, dass ich sie erwarte.“ Wieder musste sich die junge Frau ein Lachen verkneifen. „Verratet mich ruhig, dass ändert aber auch nichts daran, dass ich eh schon tot bin. Mich jagen so viele, da machen einer oder mehrere neue Verfolger auch nichts mehr aus. Verkauft mich ruhig, das bin ich gewohnt. Es wäre nicht das erste Mal. Macht von mir aus, was Ihr wollt mit mir. Meine Seele ist kalt, mein Verstand scharf und mein Gedächtnis reicht lange zurück. Und darauf könnt Ihr Euch verlassen. Egal, was Ihr mir schreckliches antun könnt oder wollt, irgendwann wird dafür jemand Rache nehmen. An Euch? Vielleicht, aber möglicherweise auch erst an Euren Nachfahren. Ob ich an der Menschheit dann erst zweifle? Meine Güte, ich zweifle an ihr, seit ich denken kann.“ Dann wurde Madlen schlagartig ernst. „Euer Volk mag vielleicht als Schatten der Wälder begannt sein, doch ich habe Dinge gesehen, von denen die meisten nur Träumen. Meine Welt war die Dunkelheit, meine Waffe die Nacht und mein Ziel der Tod. Ich sagte Euch bereits, ich beschreite gerade meinen letzten Pfad. Es wird danach enden, ich habe nichts mehr zu verlieren. Nehmt mir meine Kleider weg, doch ich werde weiterleben. Nehmt mir meine Waffen weg, doch ich werde weiterkämpfen. Nehmt mir meine Würde, doch könnt Ihr meine Ehre nicht nehmen. Nehmt meine Tochter und Ihr werdet wissen, was wahrhaftige Schmerzen sind.“ Die junge Frau blickte in die Ferne und schien über etwas nachzudenken, bevor sie fortfuhr. „Darum rate ich Euch erneut. Unterschätzt mich ruhig, mir egal. Ich wandle auf einem dunklen Pfad, da kommt es auf Eure Meinung auch nicht mehr an. Aber seid nicht überrascht, wenn Ihr eines bessern belehrt werdet. Mein Ziel ist der Horizont und mein Weg die Unendlichkeit. Und nun…“ Die junge Frau zog Vinona unter ihren Mantel, drehte sich zur Seite, vom Feuer weg und schloss die Augen…
Das war gestern gewesen. Und heute…heute waren sie seid den frühen Morgenstunden unterwegs und durchquerten kleine Täler und wanderten über hohe Bergpässe…
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"Da ist er wieder...", meinte einer dieser Typen ein wenig süffisant. Ornlu indes erwiderte es nicht wirklich.
"...und sind da drüben ein paar Viecher zum schnetzeln?", fragte ein anderer.
"Kannst du versuchen. Schon mal einen Troll in den Arsch gestochen? Versuchs mal mit zwei Trollen. Ein Paar das scheinbar ständig zankt. Der Pfad ist nicht passierbar. Nicht die nächste Zeit.", meinte der Jäger und machte dann etwas ekliges.
Das er auf Trolle kam und erst einmal selbst nach schaute kam nicht rein aus Intuition. Fakt war, er griff nun mit der Hand in Trollscheiße. Innen war sie noch warm und das warme Zeugs landete in einem größeren Beutel, ehe er sich an seiner Kleidung die Trollscheiße abwischte.
"Während ihr meint mit Waffen alles zu lösen, benutzen andere den Verstand. Selbst ein Schattenläufer überlegt es sich zwei Mal, wenn er Trollscheiße wittert. Ihr solltet euch auch ein wenig einreiben. Da wo wir nun entlang gehen werden, ist es besser jedem Kampf auszuweichen oder gemieden zu werden.", erklärte er und sammelte Kräuter rund um den Haufen auf.
"...und wenn ihr in Schwarzwasser gut starten wollt, bringt ihr etwas Trollscheiße mit. Wir haben Alchemisten die damit besondere Pflanzen züchten. Die bezahlen gut. Die Kräuter hier sind aber mir. Vielleicht ist hier eins von denen eine Sonnenaloe... - daraus lässt sich viel machen.", sagte Ornlu, stopfte den Kram in seinen Kräuterbeutel und holte seine Karte hervor.
Etwas später mussten sie ein Stück zurück und dann gleich links den Pfad entlang.
"Eine Höhle!", meinte der Blonde.
"Die ist nicht lang und tief. Führt in die Tiefen Sümpfe und von da aus, schafft man es nach Schwarzwasser. Hoffe ihr habt Fackeln...", meinte der Druide und wartete bis sie diese hervor holten und sich bereit machten.
"Einer meiner Meister sagte einst warnende Worte zu mir: Wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein. - Ein Leben wie deins scheint stets in den Abgrund zu blicken. Vergiss nicht wahrhaftig zu Leben - trotz deiner Feinde. Sonst wirst du nur ein Schatten davon, wer du sein könntest und der Abgrund dich irgendwann mal so kennen, dass er dich verschlingt. Dafür aber lebt man nicht. Nicht mal die Orks tun das und deren Lebenskodex ist sehr viel anders. - Deine Arien darüber wer du bist, wer dich jagt und was auch immer ist, kümmert in Schwarzwasser niemanden. Genauso kümmert es mein Volk nicht wer du warst oder bist, solange du nicht das Unheil mit dir bringst. In Schwarzwasser wird man an seinen Taten gemessen und den Taten die man nie vollbrachte. Es ist einfach und gerecht.", sprach Ornlu unter vier oder mehr sechs Augen. Dann griff er an seinen Bogen und setzte einen Pfeil auf.
"Gehen wir los. Vielleicht haben wir Glück."
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„Ich bin schon längst der Dunkelheit verfallen. Mein Leben dient nur noch dem Zweck, meine Tochter zu schützen und einen Krieg zu führen, den ich wahrscheinlich nicht gewinnen kann. Eine Krieg um meine Heimat, tausende von Kilometern entfernt von hier. Ich schare schon längst die Heerschaaren der Nacht um mich, damit ich zu allerletzten Schlag ausholen kann und doch ist es nicht sicher, dass ich am Ende obsiege. Das goldene Tal wird eine Revolution erleben und es wird dadurch untergehen. So oder so, ich bringen nur noch den Tod, er ist mein ständiger Begleiter und wird mir nicht mehr von der Seite weichen. Ich bin aber weder tot noch lebendig.“ Unter der Kapuze blickte Madlen in Richtung von dem Mann namens Jadewolf. „Habt dank für Euren Rat, aber ich bin nicht mehr zu retten. Doch Vinona soll ein Leben in Freiheit führen können und dafür gebe ich meines.“
Zuerst hatten die Piraten sich vor den Trollausscheidungen geekelt, bevor die junge Fürstin ihnen klar machte, dass sie eh schon stinken würden wie ein ganzer Kuhstall. Ein kurzes, inneres Aufbäumen ihrerseits, bevor sie mit den Schultern zuckten und sich mehr als großzügig einschmierten. Madlen packte etwas davon in einen freien Beutel an dem Packpferd und rieb danach ihre freien Arme damit ein. Ekelhaft, aber notwendig, dass war ihr klar. Auch wenn sie nicht mehr zu retten war, so setzte sie ihr Leben nicht leichtfertig aufs Spiel.
Und dann waren sie schon von der Höhle umschlossen. Angeblich ging hier ein Pfad direkt in die Sümpfe. Ob das wahr war, würde sich noch herausstellen. Doch vorerst war erst der einzige Weg, der sich ihnen offenbarte. Und so blieb der Gruppe nichts anderes übrig, als sich in die Obhut des Fremden zu begeben. Das Feuer der Fackeln war das einzige, was etwas Licht spendete, je tiefer sie sich in die Dunkelheit wagten. Man hörte Wasser von der Decke auf den Boden tropfen. Allgemein war es sehr, sehr feucht und man drohte mehr als einmal auf den steinigen Felsen auszurutschen und sich eventuell schwer zu verletzten. Für das Tier war es noch gefährlicher und langsam fragte sich Madlen, ob es eine gute Idee gewesen war, es dieser Situation auszusetzten. Wahrscheinlich würde es nicht lebend in Tooshoo ankommen. Ein weiteres Opfer, das den Weg der jungen Frau pflasterte. Wie viele würden es noch sein? Darüber dachte sie nach, während sie versuchte auf jedes Geräusch zu achten, was in der Dunkelheit zu hören war…
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In ferner Blickweite zogen feine Nebelschwaden über das Land und sättigten die Luft mit Feuchtigkeit. Ein erfrischender Duft von Tau in frühlingshafter Landschaft lag in der gesamten Umgebung und erfüllte yinnesell mit einem Hauch von Leichtigkeit. yinne mochte diesen Duft, der es ihr leichter machte, sich von dem Vergangenen zu verabschieden und noch mehr mochte sie die Tatsache, gemeinsam mit Pferd und Mensch abreisebereit zu sein.
Die Stimmung auf dem Hof war heimelig und bedrückend zugleich, weil sie nicht dazu in der Lage war, zu diesen lieben Menschen eine Bindung aufzubauen, mit der sie hätte eine liebevolle Nähe zulassen können. Sie trieben yinnesell in die Flucht und gleichzeitig erweckten sie das Bedürfnis, der Heimat nahe zu sein. Wobei die einstige Dirne sich im Inneren noch nicht darüber einig war, wo ihre Heimat lag. An welchem Ort sie Geborgenheit und Einsamkeit gleichermaßen genießen konnte. Sicherlich war Tooshoo einer dieser Orte und nebenbei das Ziel ihres älteren Begleiters, der sich nicht hatte breit schlagen lassen, sich noch weiter weg von seinem Zuhause zu entfernen. Da lag die Entscheidung eben nahe, sich dem Wunsch des Alten zu beugen und die Siedlung der Waldmenschen erneut zu betreten, auch wenn dies bedeutete, daß sie sich ein weiteres mal mit Galmon auseinander setzen musste.
Der Junge war freundlich und hilfsbreit, aber er war nicht das, wovon die einstige Dirne träumte. Er war nicht der strahlende Ritter mit der eisernen Faust und dem warmen Herzen. Nicht der Mensch, für den yinnesells Herz immer noch schlug.
Er war der, der sich für yinnesell ein Bein ausriss und ihr damit noch mehr das Gefühl von Last vermittelte. Weil sie ihn dem Zweck entsprechend tiefer in die Kriminalität trieb, als es am Ende für ihn gut sein würde. Und das nur, weil yinnesell einen Traum besaß.
"Es stört mich nicht, wenn Ihr reitet", sprach der Alte und gab zu erkennen, daß er es bevorzugte, seine Beine zu benutzen. yinne gedachte es ihm glech zu tun. Weniger dem Alten zu Liebe, als mehr aus dem Grund, sich nicht auf den Rücken des Pferdes zu trauen.
"Du hast nicht mal einen Namen", gab yinne ihren Gedanken leise zu verstehen und tätschelte dem Gaul den Kopf. "Wie wäre es mit Jun?".
Jun - ja, er wäre der Jenige, der für yinnesell Heimat bedeuten könnte, doch er trug einen Rattenschwanz, der yinnesell zuwieder war. Er und seine ganzen Innos bekoppten Anhänger, die zwischen ihn und der Frau eine unüberwindbare Mauer darstellten.
Yinne hatte längst begriffen, daß es ihr nicht möglich war, ein Leben mit diesem Mann zu leben, wie sie es sich vorstellte. Und dennoch blieb er in ihren voll Leidenschaft erfüllten Träumen, die vermutlich irgendwann wie Seifenblasen zerplatzen mussten.
In Gedanken versunken war yinne die Einzige, die zu dieser fortgeschrittenen Zeit noch in der Stallung weilte, in der es außer ihrem Gaul lediglich Ziegen und Schweine gab. Pferde waren für die Bauern Luxus und damit für die Dunkelhäutige eine Möglichkeit, den Goldbeutel zu füllen, in dem sie ihr Tier als Lasttier bot.
Eigentlich ein Grund für die Frau an Ort und Stelle zu verweilen, doch die Menschen hier waren ihr auf Dauer doch zuviel.
In ferner Blickweite zogen feine Nebelschwaden über das Land und sättigten die Luft mit Feuchtigkeit. Ein erfrischender Duft von Tau in winterlicher Landschaft lag in der gesamten Umgebung und erfüllte yinnesell mit einem Hauch von Leichtigkeit. yinne mochte diesen Duft, der es ihr leichter machte, sich von dem Vergangenen zu verabschieden und noch mehr mochte sie die Tatsache, gemeinsam mit Pferd und Mensch abreisebereit zu sein.
Die Stimmung auf dem Hof war heimelig und bedrückend zugleich, weil sie nicht dazu in der Lage war, zu diesen lieben Menschen eine Bindung aufzubauen, mit der sie hätte eine liebevolle Nähe zulassen können. Sie trieben yinnesell in die Flucht und gleichzeitig erweckten sie das Bedürfnis, der Heimat nahe zu sein. Wobei die einstige Dirne sich im Inneren noch nicht darüber einig war, wo ihre Heimat lag. An welchem Ort sie Geborgenheit und Einsamkeit gleichermaßen genießen konnte. Sicherlich war Tooshoo einer dieser Orte und nebenbei das Ziel ihres älteren Begleiters, der sich nicht hatte breit schlagen lassen, sich noch weiter weg von seinem Zuhause zu entfernen. Da lag die Entscheidung eben nahe, sich dem Wunsch des Alten zu beugen und die Siedlung der Waldmenschen erneut zu betreten, auch wenn dies bedeutete, daß sie sich ein weiteres mal mit Galmon auseinander setzen musste.
Der Junge war freundlich und hilfsbreit, aber er war nicht das, wovon die einstige Dirne träumte. Er war nicht der strahlende Ritter mit der eisernen Faust und dem warmen Herzen. Nicht der Mensch, für den yinnesells Herz immer noch schlug.
Er war der, der sich für yinnesell ein Bein ausriss und ihr damit noch mehr das Gefühl von Last vermittelte. Weil sie ihn dem Zweck entsprechend tiefer in die Kriminalität trieb, als es am Ende für ihn gut sein würde. Und das nur, weil yinnesell einen Traum besaß.
"Es stört mich nicht, wenn Ihr reitet", sprach der Alte und gab zu erkennen, daß er es bevorzugte, seine Beine zu benutzen. yinne gedachte es ihm glech zu tun. Weniger dem Alten zu Liebe, als mehr aus dem Grund, sich nicht auf den Rücken des Pferdes zu trauen.
"Du hast nicht mal einen Namen", gab yinne ihren Gedanken leise zu verstehen und tätschelte dem Gaul den Kopf. "Wie wäre es mit Jun?".
Jun - ja, er wäre der Jenige, der für yinnesell Heimat bedeuten könnte, doch er trug einen Rattenschwanz, der yinnesell zuwieder war. Er und seine ganzen Innos bekoppten Anhänger, die zwischen ihn und der Frau eine unüberwindbare Mauer darstellten.
Yinne hatte längst begriffen, daß es ihr nicht möglich war, ein Leben mit diesem Mann zu leben, wie sie es sich vorstellte. Und dennoch blieb er in ihren voll Leidenschaft erfüllten Träumen, die vermutlich irgendwann wie Seifenblasen zerplatzen mussten.
In Gedanken versunken war yinne die Einzige, die zu dieser fortgeschrittenen Zeit noch in der Stallung weilte, in der es außer ihrem Gaul lediglich Ziegen und Schweine gab. Pferde waren für die Bauern Luxus und damit für die Dunkelhäutige eine Möglichkeit, den Goldbeutel zu füllen, in dem sie ihr Tier als Lasttier bot.
Eigentlich ein Grund für die Frau an Ort und Stelle zu verweilen, doch die Menschen hier waren ihr auf Dauer doch zuviel.
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"Wie soll ein Kind lernen zu Leben, wenn seine Mutter in solch Abgründen zu sein scheint?", dachte sich Ornlu zunächst.
"Dann will ich hoffen, dass du der Kleinen beibringst anders zu leben. Frei zu leben. Wahrhaftig zu leben. Da wo du scheinbar feststeckst, ist wohl wirklich kaum Licht. Kein Licht, dass die Welt um einen anders sehen lässt...", sagte er und zeigte auf einen prächtigen bunten Pilz am Fels, als Fackelschein die Stelle erhellte.
"Aber es ist deine Wahl und deine Tochter. Ich sage dazu nichts mehr.", flüsterte er fast schon, während sie noch etwas hinab stiegen und dann eine Weile schon relativ wenig Gefälle erlebten.
"Was ist das?", fragte Gregory der vorne lief. Er deutete auf ein schimmerndes königsblaues Licht.
"Sicher ein Pilz oder so...", meinte ein anderer.
"Blaue Königin...", meinte Ornlu und hinterließ fragende Gesichter. Er ging vor und wies den Weg. Als er die Hand hob und sie her winkte, kamen sie auch nach.
"Was ist das? Das ist wunderschön...", meinte einer der Typen.
"Das ist das was man erblickt, wenn man neue Pfade beschreitet. Die Natur in ihrer Schönheit. Eine blaue Königin ist mehr, als sich ein Mensch unter einer Pflanze vorstellen mag oder will. Sie ist mystisch und magisch.", erklärte der Druide und blickte zur Pflanze, dessen blau-violetten Blütenblätter nicht in voller Pracht geöffnet waren. Und trotzdem fühlte man sich jedes Mal beim Anblick dieses kleinen Wunders noch kleiner in seinem Dasein als Mensch. Menschen hielten sich für die Spitze allen Lebens, dabei waren sie nicht mal im Ansatz so schön wie die hüfthohe Blume mit der bläulich abstrahlenden Aura.
"Ist die gefährlich? Wertvoll?", fragte einer.
"Wer sich ihr nähert und nicht vorbereitet ist, kann seine Kräfte verlieren, zu Boden stürzen und dann mehr und mehr seiner Kraft verlieren. Aber auch nur, wenn die Blüte geschlossen ist und die Blätter mehr einem violett gleichen. Dann sollte man aufpassen. - In den Sümpfen kommt sie auch vor. Manchmal kann man Irrlichter um sie tanzen sehen. Manche würden sogar sagen, die Irrlichter sind die Bienen, der Mond ihre Sonne und diese magische Pflanze so viel mehr, als man sich ausmalt. Wir kennen sie noch nicht gut genug, aber es wäre falsch sie einfach zu pflücken. Sie ist zu selten und würde ohne Wurzeln auch schnell absterben.", antwortete der Jäger und blickte zur Prinzessin und der Kleinen.
"Umgeben von Gefahr gibt es immer mehr als nur diese. Kehrt alle in euch ein und beobachtet...manche Menschen erblicken sowas nie in ihrem Leben."
So näherte sich Ornlu der Blume leicht, kniete ab und begann in der alten Druidensprache zu flüstern. Echos wurden zu magischen Echos. Es war keine Magie zu sehen, doch die Umgebung fühlte sich anders an. Anders weil die Aura des Druiden kurz erstrahlte, wie ein Feuer in der Dunkelheit. Die Blume reagierte. Sie nahm die magische Präsenz wahr und als sie etwas magisch zu greifen bekam, begann für die Beobachter das schöne Schauspiel.
Das bläuliche Licht um die Blüte erstarkte, flackerte auf und die Blütenblätter begannen sich langsam zu öffnen. Das mehr und mehr werdende Blau der Blütenblätter war blauer als die Meere und der Himmel. Es war wie das erste Blau als es geschaffen wurde. Urtümlich und beruhigend. Als die Blüte vollkommen geöffnet war, hatte die Natur ihnen eine Definition von Schönheit gezeigt und der Geruch der sich langsam ausbreitete, war edel und sinnlich auf eine völlig unschuldige Art.
Augenblicke vergingen, ehe Ornlu sich erhob und die magische, kaum wahrnehmbare Bindung zur Blauen Königin kappte. Die Blüte strahlte weiterhin in voller Pracht, war sie doch nun wirklich satt, während die Gruppe selbst wieder weiter gehen musste.
"Weiter gehts. Es kann nicht mehr lange dauern. Da draußen suchen wir Ruinenreste auf. Da lagern meine Leute meist, wenn sie auf der Durchreise sind. Ein halbwegs sicherer Ort.", erklärte Ornlu und hörte dann die Frage dieses Gregorys was er da zur Pflanze geflüstert hatte.
"Habe nur zu ihr gesprochen. Wie ich sagte, sie sind zwar so schön wie nur Weniges, aber auch gefährlich. Jäger unter den Pflanzen..."
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Madlen blickte fasziniert diese wahrhaft magische Blume an. Ihre Schönheit schien allerdings nur eine Illusion zu, um damit die Gefahr zu verstecken, die von ihr ausging. Der Anblick ließ sie nicht mehr los, selbst als der Fremde mit seinem Flüstern fertig war, strahlte die Pflanze eine Kraft aus, wie es die junge Frau selten gesehen hatte. Beinahe wäre sie gegen die Felswand gelaufen, wenn Dorumbar sie nicht noch rechtzeitig gewarnt hätte. Denn als die Gruppe ihren Weg fortsetzte, waren ihre Augen immer noch von der exotischen Blüte gefesselt. Madlen prägte sich das Bild gut ein. Sie würde es nie wieder vergessen, schwor sich die Fürstin.
„Es stimmt, was die Geschichten uns verraten. Die wahre Schönheit findet man nur im Zusammenhang mit Gefahr. Sowohl im Pflanzenreich, was gerade bewiesen wurde, als auch auf dem Ozean. Wer einmal seine Schattenseiten erlebt hat, nur der weiß seine Anmut zu schätzen. Es gibt nichts Vergleichbares.“
Als die Blume außer Sicht war, überkam die junge Frau plötzlich ein kalter Schauer. Erst jetzt wurde ihr bewusst, dass der Fremde namens Jadewolf einen Zauber oder etwas Ähnliches gewirkt haben musste. Davor hatte Madlen Angst, denn in jedem dieser Menschen steckte auch etwas Dunkles. Ob es nun ein Druide, ein Magier oder ein Zauberer war, sie alle hatten etwas an sich, dass die Fürstin zutiefst verunsicherte. Einst wollte sie selbst diesen Weg beschreiten, doch war er nicht für sie geeignet. Er war voller Steine und Geröll und somit keineswegs passierbar. Von nun musste Madlen besser aufpassen, das war ihr klar. Hoffentlich würde das ausreichen.
In der Dunkelheit der Höhle, besser gesagt des Tunnels, verlor man jegliches Zeitgefühl. Die junge Frau konnte beim besten Willen nicht sagten, wie weit sie schon gegangen waren und wie lange es gedauert hat. Die Gruppe sprach nun kein Wort mehr, zu sehr waren sie alle vom Anblick der Blume gefesselt worden und was den Fremden anging. Nun, aus welchem Grund er schwieg, war nicht klar. Wie auch immer, es erlaubte Madlen über Dinge nachzudenken, wofür sonst nie Zeit war. Dinge, die man besser nicht bedachte. Aber so war es nun einmal und deshalb setzte sie sich damit auseinander, während sie darauf achtete nicht auszurutschen und zu stürzen. Ab und an kontrollierte sie Vinona, die munter vor sich hin gluckste und sich mit ihren kleinen Händchen an ihrer Mutter festhielt…
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Sie hatten Thorniara früh verlassen und Dennik trug seine neue braune Hose, sein neues Hemd und darüber seine ausgeblichene Snapperlederrüstung aus Varant. Außerdem hatte er seinen erst gestern erworbenen Rucksack und seinen nun gefüllten Wasserschlauch am Rücken. Seine beiden Dolche ruhten versteckt unter seiner Rüstung. Zu seiner Freude trug er zudem wieder Scorpions edles Schwert am Gürtel und fühlte sich nun wahrhaft gewachsen und bestens ausgerüstet für die Zukunft.
Er war sehr darüber erstaunt gewesen, dass all seine Wertgegenstände die ganzen Jahre über unberührt geblieben waren und dass er keine Probleme damit gehabt hatte, sie wieder zu bekommen. Das musste man den Rotröcken also lassen. Ihre Bürokratie war gründlich und anscheinend war Diebstahl und Korruption selten. Sogar sein bestimmt wertvolles Amulett und seine, wie er sich denken konnte, verbotene Spruchrolle, waren noch abholbereit am Tor gewesen. Respekt. Oder war es Glück gewesen? Es fiel ihm schwer der Miliz ein Kompliment zu machen, wenn auch nur in Gedanken.
Da das Entgegennehmen seiner Sachen nach der langen Zeit in Thorniara so schnell gegangen war, fiel auch das Abschiednehmen kurz aus. Einmal noch drehte er sich vor dem Tor der Stadt stehend um und dachte daran, wie spannend und rosig seine Zukunft aussah. Er und Rekyht waren wieder gemeinsam auf Reise. Er hatte nach all der Zeit wieder ein Ziel und massig Motivation. Er hatte mit der Vergangenheit nun endlich doch noch abschließen können und hatte wieder zur Ruhe gefunden. So gesehen hatte die Zeit in Thorniara doch auch etwas gutes an sich gehabt. Oder war es Rekhyt gewesen, dessen Anwesenheit ihn mehr oder minder geheilt hatte? Möglich war es. Im Gehen schielte er zu seinem Freund hinüber, welcher neben ihm lief und dachte daran wie sehr er ihn doch vermisst hatte und wie sehr er sich verändert hatte. Er war noch ruhiger geworden, oder jedenfalls nachdenklicher, so glaubte Dennik und er fühlte sich sehr gut in der Nähe seines Freundes. Ob dies alleine an ihrer Freundschaft lag, wusste der Dieb nicht.
"Ich würde sagen wir biegen demnächst ab Richtung Stewark und dann weiter zur gespaltenen Jungfrau. Dort können wir dann Rast machen und dann in einem Zug hoffentlich den Orkwald durchqueren. Was meinst du Rekhyt? Schaffen wir es bis zur Jungfrau bis es dunkel wird? Oder müssen wir noch eine Nacht im Freien nächtigen?", wollte Dennik von seinem Freund wissen. Er selbst konnte von sich zwar behaupten auf Argaan herum gekommen zu sein, doch lag dies schon eine Weile zurück und Rekhyt schien ja erst vor kurzem genau die Strecke genommen zu haben.
Geändert von Dennik (23.03.2014 um 23:24 Uhr)
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Stewark
"Und dann hätte ich da noch einen weiteren Käse. Von der Kuh, sehr würzig und wasserarm. Perfekt, um deine Speisen zu verfeinern. willst du ein Stück probieren?"
Lächelnd nahm Maris das Angebot an, kostete einen Span des Käses und musste wieder einmal feststellen, dass er eine gute Entscheidung bei der Wahl der Quelle seiner Zutaten getroffen hatte.
"Pierre, der Käse ist vorzüglich."
Grinsend hob der dickliche, alternde Mann den Zeigefinger.
"Nein, mein Freund. Dein Essen, das war vorzüglich."
Erstaunlich elegant für seinen massiven Körperbau, der ihn als Liebhaber guter und reichlicher Speisen auswies, wandte sich Pierre um und goss einen schweren Rotwein in zwei Kelche. Einen davon reichte er dem Nomaden, der trotz seiner in den letzten Jahren ausgeprägten Abneigung gegenüber alkoholischen Getränken dankend annahm und seinem Gastgeber zuprostete.
"Ich denke, einem ersten Handel steht nichts mehr im Wege. Aber lass uns die Einzelheiten morgen besprechen."
"Wohlan!"
Die beiden Männer gönnten sich einen Moment der Ruhe und des Genusses, während sie mit dem Wein auf den Lippen an einem Holztisch sitzend auf das vom Mond beschienene Meer hinaus blickten. Der Nomade genoss die friedlichen Momente in dieser erstaunlich milden Nacht, die trotz des geselligen Charakters eigentlich ein Könnenstest für Maris gewesen war, in dem er Pierre, der ein regionaler Händler erstklassiger Lebensmittel aller Art war, hatte beweisen müssen, dass er es wert war, ein Geschäft mit ihm einzugehen. Die beiden hatten sich vor einigen Wochen kennengelernt, als Maris, der die kleine Stadt an der Westküste lieb gewonnen hatte, sich in ein kleines Zimmer eingemietet hatte. Der Besitzer des Hauses hatte die beiden miteinander bekannt gemacht. Und so hatte Maris, der ohnehin schon länger mit dem Gedanken geliebäugelt hatte, im Innenhof seines Hauses unter varantischen Zeltplanen geschützt edle Speisen zu erschwinglichen Preisen anzubieten, den Kontakt zu dem Mann, der beinahe jeden Bauern im Umland von Stewark kannte und alles in erstklassiger Qualität besorgen konnte, das essbar war, nach und nach aufgebaut, bis er mit der Geschäftsidee an ihn herangetreten war.
"Die warmen Brisen des Frühlings... hach, ein herrliches Gefühl. Es ist für mich stets die schönste Zeit des Jahres, wenn der Winter, dieser ungemütliche, schlechte Scherz der Götter, ein jähes Ende findet und die Natur wieder zu erblühen beginnt."
Maris lachte leise in sich hinein.
"Der schreckliche Winter von Stewark? Ich war dereinst in Nordmar, dort würde der hiesige Winter als kühler Sommer durchgehen. Aber ich gebe dir Recht, die feuchte Kälte ist ein Gräuel. Wo ich herkomme, gibt es so etwas wie Schnee gar nicht."
"Ein Segensreich..."
Der Nomade grinste schief.
"Für mich schon. Die meisten Menschen verbinden die Wüste aber eher mit anderen Gedanken."
"Du bist ein Wüstensohn, Koch? Wie kommt es, dass du in Setarrif Leute verköstigst?"
Schweigen. Wenn er ehrlich war, wollte er all das gar nicht. Irgendwann vor einigen Jahren war ihm die Sache entglitten. Und nun band ihn die Pflicht der Familie gegenüber an den Ort, an dem er sich seit jeher wie ein Fremdkörper fühlte.
"Die Zeit hat mich hier angespült. Und nun tue ich das Einzige, das mir aus der Vergangenheit bleibt und auch hier einen Nutzen findet."
Dies war zumindest die Kurzform der letzten Jahre, die er auf Argaan verbracht hatte, unter einigen Auslassungen, natürlich. Von all den Unsinnigkeiten der Druiden, die ihm stets nur Ärger eingebracht hatten, schien er endlich Abstand genommen zu haben, wenngleich er dann und wann immer noch nach Schwarzwasser zog, um die Hüter der Natur zu treffen. So lang al-hamza kein Zeichen mehr von sich gab, sah er keinen Grund, sich wieder mit alldem zu beschäftigen. Viel präsenter als die Gedanken an die Ärgernisse in Verbindung mit dem Herrn der Löwen jedoch war die Sehnsucht nach Varant, die Pierre in ihm auf so einfache Art wieder einmal entfacht hatte. Unweigerlich fuhren seine Finger über den Knauf des Jagdmessers aus magischem Erz, das Ravenne dereinst mit feinen, rituellen Verzierungen ausgestattet hatte und nun sein materieller Anker war, der ihn stets an die Heimat erinnerte.
"Ich... nimm es mir nicht übel, Pierre, aber ich brauche einen Moment für mich", murmelte Maris und erhob sich. In Gedanken versunken trottete der Nomade davon, zog das Messer hervor, drehte es in den Händen. Ein Zeichen, das Adanos und die Mutter Wüste verband, schmückte den Knauf, auf jeder Seite der Klinge war eine Sure zu Ehren einer der beiden Gottheiten eingraviert. Wie in Trance starrte er eine gefühlte Ewigkeit auf die Zeilen im Gedenken an die Mutter, als eine schwarze Pranke sich auf seine Schulter legte und ihn aufschrecken ließ.
Dem Schreck folgte ein ungläubiges Starren in das Antlitz eines Mannes, das ihm entfernt bekannt vorkam. Der Krieger, der einen zweihändig geschwungenen Säbel an seinem Waffengurt führte, war zu Maris Erstaunen in die Robe eines Sandläufers gehüllt, von der die Ärmel entfernt waren, sodass die muskelbepackten Arme des schwarzhäutigen Riesen frei lagen.
"Hüter."
Krampfhaft überlegte Maris, woher er den Mann kannte, doch es wollte ihm einfach nicht in den Sinn kommen.
"Du bist weitab von deiner Heimat, Nomade. Du solltest nicht hier sein", entgegnete Maris vorsichtig. Was machte der Mann hier?
"Du ebenso, Sohn der Wüste. Komm mit!"
Der Hüne wandte sich von Maris ab und verschwand schnellen Schrittes in einer Gasse. Bei aller Vorsicht war die Neugier von Maris geweckt, sodass er ihm bereitwillig folgte. War der Kerl wegen ihm hier? Er schien genau zu wissen, wer Maris war, wenngleich das zugegebenermaßen angesichts seiner Vergangenheit für fast jeden Nomaden galt. Immerhin war er einer der vier Hüter, der einzige Erwählte und zu allem Überfluss auch noch der, der sie direkt nach seinem Ernennungsritual verlassen hatte und nie zurückgekehrt war.
"Du kannst dich nicht an mich erinnern, oder, Maris? Die tiefen Narben auf meinem Rücken kennen dich dafür umso besser", raunte Der unbekannte Nomade ihm zu, während sie durch verwinkelte Gassen eilten, die Maris vollkommen die Orientierung raubten.
Plötzlich fiel es Maris wieder ein. Wie lang es wohl her war, seit sich die beiden Männer gegenüber gestanden hatten? Wenn er sich recht entsann, war der Name seines Gegenübers Djamal, doch ihr erstes Aufeinandertreffen hatte dereinst im Kampf auf Leben und Tod stattgefunden. Djamal hatte zu einer Gruppe von Piraten gehört, die einem Nomadentrupp unter Maris' Leitung ein Schiff zu stehlen versucht hatten. Alle außer ihm hatten die Begegnung mit den Nomaden mit dem Leben bezahlt, doch Maris hatte ihn verschont und nach Al Shedim bringen lassen. Seitdem waren Jahre vergangen.
Auf einem ruhigen Platz am Rande der Stadt angekommen, blieb der Mann schließlich stehen und winkte eine in den Schatten wartende Gestalt heran. Als Maris die kleine Frau erblickte, legte sich ein breites Lächeln auf seine Züge, und ohne lang zu überlegen, marschierte er zu ihr hinüber und umarmte sie in aller Herzlichkeit.
"Thamar! Was bei der Mutter machst du denn hier? Es ist so schön, dich zu sehen!"
Thamar erwiderte die Umarmung lachend und schlug ihm direkt im Anschluss mit aller Kraft auf die Schulter.
"Maris, du treuloser Hund! Lässt dich auch nicht mal blicken, was?"
Das Lächeln hatte sie trotz der harschen Worte behalten.
"Falls ihr euch nicht schon bekannt gemacht haben solltet: das hier ist Djamal, Vollblutkrieger, Wasserratte und bei Bedarf auch ein ganz passabler Packesel. Aber soweit ich weiß, kennt ihr euch ja ohnehin schon, nicht wahr?"
Die beiden Männer tauschten einen respektvollen Blick.
"Azad hat ihn bald nach unserer Rückkehr nach Varant aufgenommen und Djamal hat das Vertrauen in ihn bereits mehrfach bestätigt. Er hat uns beide sogar in einer Nussschale quer über den Ozean bis hierher gebracht, ohne uns zu Fischfutter zu machen!"
"Ja ja, schön und gut, aber was macht ihr beide denn hier? Die Sehenswürdigkeiten werden es wohl nicht sein, oder?", entgegnete Maris, dessen Gemüt aufgrund des unerwarteten Wiedersehens mit seiner alten Freundin ein wahres Hochgefühl erlebte. Doch Thamars Lächeln schwand, sodass Maris von quälender Unruhe gepackt wurde.
"Wir haben Probleme zu Hause, Maris. Wir brauchen dich."
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Die drei Männer waren schon ziemlich weit von Thorniara entfernt und hatten einen großen Teil des Weges geschafft. Zumindest hoffte Luke dies, da er nicht wusste wie weit der Sumpf von Thorniara entfernt war. Dennik hatte einen Weg vorgeschlagen, denn die Diebe dann auch einschlugen. Sie kamen an einer kleinen Stadt vorbei, welche Dennik vorhin Stewark genannt hatte. Allerdings hielten sie sich nicht dort auf, sondern machten sich gleich weiter.
Sie wollten zu einer Taverne, die man "Gespaltene Jungfrau" nannte. Luke hatte noch nie davon gehört, was auch kein Wunder war, da er ja erst seit einpaar Tagen auf Argaan war.
Der junge Dieb war froh, so schnell Gesellschaft gefunden zu haben. Dennik und Rekhyt waren schon merkwürdige Typen, aber war Luke nicht auch so einer?
Sie machten keine Pause, da sie ihr Ziel so schnell wie möglich erreichen wollten.
Luke hätte zwar kein Problem gehabt im Freien zu schlafen, doch war so ein bequemes Bett doch um einiges besser.
Nach einigen Stunden des wanderns schien die "Gespaltene Jungfrau" nicht mehr weit zu sein. Doch je näher sie dem Sumpf kamen, desto mehr Gedanken machte sie Luke darüber.
Würden sie ihn wirklich so akzeptieren wie er war? Oder hat Dennik ihm zu viel versprochen? Der Dieb hoffte einfach mal, dass er nicht belogen wurde.
"Sag mal Dennik, warst du schon mal in der Gespaltenen Jungfrau? Kann man dort günstig Übernachten? Ich habe nämlich nicht mehr so viel Geld und ich würde auch nur ungern Pleite im Sumpf auftauchen", erkundigte sich Luke und reichte seinen Reisegefährten einen Apfel, da ihr letztes Mahl schon etwas zurück lag. Er selbst nahm auch einen.
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Rekyht hatte Recht behalten, sie hatten es geschafft an einem Tag bis zur gespaltenen Jungfrau zu gelangen, auch wenn sie sich dafür etwas gesputet hatten.
Das gefürchtete Bluttal, ein weitläufiges dicht bewaldetes Tal zwischen Thorniara, Silbersee und Stewark, war die erste Etappe auf ihrer Reise gewesen und hatte ihnen schon einiges an Zeit gekostet. Zwar gab es einen gut ausgebauten Weg durch diesen Wald, doch alleine die Größe des Tals, hatte sie auf trapp gehalten. So hatten sie, nachdem sie Richtung Stewark abgebogen waren und den Wald endlich verlassen hatten, bereits Mittag und die Sonne stand schon hoch am Himmel.
Dennik hatte die Ruhe während des Laufens dazu genutzt, sich zu orientieren. Schließlich musste er sich auf seiner neuen Heimat auskennen:
Hinter ihnen lag nun das Bluttal, der Ort über welchen man in Thorniara Gruselgeschichten erzählte und vor ihnen lag Stewark.
Im Nachhinein war der junge Dieb ganz froh, dass sie das Bluttal vor Anbruch der Nacht hinter sich gelassen hatten. Die Geschichten über Geister und Skelette toter Soldaten, die dort angeblich seit der Schlacht bei Silbersee nachts ihr Umwesen trieben, ließen ihn einen kalten Schauer über den Rücken fahren. Er war eigentlich niemand der sich schnell gruselte und doch hatte er das Gefühl sich von dem Wald abwenden zu müssen, um auf andere Gedanken zu kommen.
Von all den Burgen, die Dennik bisher gesehen hatte, war Stewark mit Abstand die Eindrucksvollste, wie er fand. Sie stand dicht an der Küste und ihre hohen Türme und Mauern wirken wahrhaft unbezwingbar und all überblickend. Leider hatte er hier jedoch keine guten Erfahrungen gemacht. Zwar hatten sie Elster und sein Netzwerk eliminiert, doch war er hier auch in den Knast gewandert und nach Thorniara überführt worden.
Auch die eindrucksvolle Burg voller Erinnerungen, hatten sie bald passiert und hinter sich gelassen. Vor ihnen lag nun die einsame Taverne, "zur gespaltenen Jungfrau". Sie überquerten schon die kleine Brücke, die noch zwischen ihnen und ihrem Zwischenstopp lag, als Luke ihn mit Bedenken ansprach.
"Mach dir keine Sorgen. Zusammen haben wir schon noch genug Geld für ein Zimmer und ein bisschen Essen und Trinken. Ich bin hier nicht zum ersten Mal und falls ich mich dennoch irren sollte, müssen wir uns eben etwas unserem Sold aufbessern. Auf die ein oder andere Weise", Dennik lächelte gespielt provokant.
"Die gespaltene Jungfrau ist genau unser Metier, aber pass auf. Hier treiben sich auch Leute herum, die selbst ich nicht wagen würde zu beklauen, geschweige denn sie über den Tisch zu ziehen", fügte Dennik noch hinzu und dachte dabei an Don Esteban, von welchem er die Spruchrolle erhalten hatte für sein Sumpfkraut.
"Du musst uns eh noch beweisen, was du auf dem Kasten hast! Erzähl mal ein wenig! Wie gehst du beim Klauen vor? Stiehlst du nur Taschen und Geldbörsen, oder brichst du auch ein?", wollte der Meisterdieb nun noch wissen.
Geändert von Dennik (24.03.2014 um 19:50 Uhr)
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Luke war etwas beruhigter, als Dennik ihm sagte, dass es in der Taverne nicht all zu teuer war. Und dass es sich bei dem Platz wohl um ihr Metier handeln sollte, erfreute Luke einwenig. Nicht dass er erpicht darauf war mit fremden Dieben und Gaunern zusammen zu sitzen die ihm jeder Zeit sein letztes Geld abnehmen könnten, aber solche Leute waren dem Dieb doch lieber als eine Taverne voll mit Soldaten und Wachen.
"Bis jetzt habe ich nur aus Taschen geklaut, oder auch mal von einem Marktstand. Musste es aber nur tun um mich über Wasser halten zu können. Wirklich beeindruckend waren meine Diebstähle auch nicht. Ich hab meistens nur von leichtsinnigen Leuten geklaut, die ihre Gedanken überall haben, nur nicht bei ihrem Geld", meinte Luke während die "Gespaltene Jungfrau" immer näher rückte. Es würde bestimmt nicht mehr lange dauern bis sie ihr Tagesziel erreicht hatten. Dann sprach der Dieb weiter: "An Einbrüche habe ich mich noch nicht gewagt. Hatte bis jetzt auch keinen Grund irgendwo einzusteigen. Hast ja recht, da gibt es meistens das Meiste zu holen, aber ich habe mich nie wirklich an so was ran getraut. Taschendiebstähle bei den richtigen Leuten dürften für mich kein Problem darstellen, aber ich wüsste nicht mal wie ich in so ein Haus reinkommen sollte, wenn nicht grade ein Fenster offen steht oder die Bewohner vergessen hatten die Tür zu verschließen.
Aber wie sieht es eigentlich bei dir aus? Du scheinst schon ziemlich lange zu klauen und da wird so ein Einbruch sicher kein Problem für dich sein, oder? Oder bevorzugst du andere Möglichkeiten, um die Einfältigen um ihr Geld zu erleichtern?"
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Die drei kamen schnell voran und waren nach einer ereignislosen Nacht in der Gespaltenen Jungfrau nun schon auf dem Weg in den Orkwald. Betreten würden sie ihn aber heute noch nicht, denn es war ratsamer ihn möglichst schnell zu durchqueren.
Wie weit das der Wahrheit entsprach wusste Rekhyt selbst nicht so genau und er fand es eigentlich schon ziemlich interessant wie viel Geschichten und Gerüchte bewirken konnten. Andererseits hatte er auch schon erfahrene Jäger aus Schwarzwasser mit Respekt vor dem Wald reden hören und daran sah er dann schon auch einen realistischen Hintergrund.
Doch im Zweifelsfall war es immer noch besser kein Risiko einzugehen und lieber noch ein Lager vor dem gefürchteten Streckenabschnitt aufschlagen.
Plötzlich aber, bemerkten sie, dass sie nicht alleine unterwegs waren. Der Mann der ein Stück hinter ihnen den Weg entlang gelaufen kam, versuchte gar nicht erst unauffällig zu sein, sondern rannte direkt zu ihnen und sprach sie auch gleich an. Kaum hatte er aber den Mund aufgemacht, wurde Rekhyt das Gefühl nicht los, dass ihm die Stimme bekannt vorkam, doch konnte er sie nicht zuordnen. War sie nur ähnlich zu einer die er mal kannte? Oder tatsächlich die gleiche? Letzteres wäre vermutlich doch eher unwahrscheinlich, darum ging er erst einmal nicht davon aus. Wenn es war, würde es sich später immer noch herausstellen.
Einen Moment wollte der Schweigsame seinem Ruf treu bleiben und den anderen beiden das Reden überlassen, dann entschied er sich jedoch dagegen. Dennik würde den Fremden am Schluss vielleicht noch mit offenen Armen empfangen.
"Ein weiser Rat, doch hast du ihn selbst nicht verfolgt! Fremden zu vertrauen ist jedoch auch gefährlich!"
Letzteres traf gewissermaßen auf beide Seiten zu. Warum sollten sie dem Fremden vertrauen, der einfach so auf dem nichts aufgetaucht war? Andererseits kannte auch er die Gruppe nicht und hatte ohne es selbst zu wissen nicht die ungefährlichsten Genossen angesprochen.
"Warum bist du gelaufen? Bringst du Ärger mit?", fragte er skeptisch.
Auf so eine Idee kam man doch nicht grundlos und wenn irgendwelche Tiere hinter ihm her waren, so sollten das auch seine Verfolger bleiben und nicht zu ihren werden.
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Luke und seine beide Gefährten hatten die Taverne hinter sich gelassen und gingen weiter in Richtung des Orkwaldes. Doch da es schon dunkel geworden war, schien es ratsamer ihn nicht zu durchqueren und ein Lager etwas Abseits zu errichten.
Plötzlich hörte er wie jemand auf sie zugelaufen kam, weshalb sich Luke umdrehte.
Er sah einen Mann, der älter aussah, als Luke. Dies könnte allerdings auch daran liegen, dass er nicht grade gepflegt war. Lange Haare hingen ihm ins Gesicht, was wahrscheinlich davon kam, dass er sich beeilte um die Gruppe einzuholen. Außerdem zierte ein ungepflegter und etwas längerer Bart sein Gesicht. Ebenfalls schien er um einiges größer als der Dieb zu sein. Wobei das natürlich nicht schwer war, da Luke ziemlich klein war. Alles in allem sah der Kerl wirklich fertig aus, als hätte er schon lange kein Bett mehr gesehen.
Als der Typ anfing zu reden und etwas erzählte von wegen alleine Reisen und sie dann auch noch nach ihrem Ziel fragte, wurde Luke misstrauisch. Scheinbar kannten weder Dennik noch Rekhyt den Mann oder konnten es ziemlich gut verbergen. Aber da auch der Fremde keine Anstalten machte einen von den beiden wie einen alten Freund zu begrüßen, war sich der Dieb sicher, dass es sich bei dem Kerl wirklich um einen Fremden handeln musste.
Eigentlich hätte Luke ihm am liebsten gleich wieder weggeschickt, da er ein Bandit sein konnte der die Gruppe in einen Hinterhalt locken würde, doch kurz bevor er dazu kam, begann Rekhyt zu sprechen. Dies überraschte Luke schon etwas, weil er eher mit einer Antwort von Dennik gerechnet hatte. Nachdem Rekhyt ihn dann fragte was er den wolle, passte der junge Dieb genau auf die Hände des Fremden auf. Nicht das er noch eine Waffe zog und sie angriff.
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