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  1. Beiträge anzeigen #241
    Provinzheld Avatar von Tashunka
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    Die Orks im Forenrollenspiel
    Tashunka ist offline
    Ohne großes Zutun Tashunkas, hatte sich in den letzten Tagen alles auf merkwürdigste Art und Weise gewandelt. Erst war er auf einmal mehr oder weniger Mitglied einer Gruppe, die er lieber in einen Graben gestoßen hätte, damit sie möglichst unehrenhaft starben und dann tauchte plötzlich Urgo auf, ein eher unauffälliges Stammesmitglied der Karrek. Der Winzling weilte wohl schon viel länger beim Stamm als der Schwarzork, war aber bisher kaum in Erscheinung getreten. Es war schon ein Wunder, dass Tash überhaupt seinen Namen kannte. Ansonsten wusste er nichts über ihn.

    Nun ging es endlich zurück zum Karrek, doch die Nachricht, die Urgo hatte war so überraschend, dass der Schwarzork seinen Stammesbruder beim Überbringen dieser erst einmal gepackt und geschüttelt hatte, anstatt wenigstens dafür zu sorgen, dass die Morra wieder in den Schacht fielen, da er annahm dieser verarsche ihn. Doch er schien es ernst zu meinen: der Drache war ausgewachsen und bereit sich der Welt zu zeigen. Nun wäre der Berufene am liebsten in einer Tour zurück zum Orkwald gerannt, doch wäre dies eine Demütiung für Urgo gewesen, die dieser nicht verdient hatte.

    "Im Namen des Schöpfers..." Tashunka wiederholte diese Worte, mit denen Urgo seine Frage begann und spuckte aus. Er stand nach wie vor treu zu seinem Herren, aber es war nichts neues, dass dieser zuweilen seine Launen wechselte wie ein fettes Weib. Tashunka hätte es nicht gewundert, wenn der dunkle Gott trotz Adanos' Bann zuweilen als drei mal drei mal drei Schritt* bemessenes Orkweib auf dieser Welt herum trottete und sich dabei auf ahnungslose Oraks stürzte, die er niederrang und im Alltag mit irgendwelchen Zickereien malträtierte.

    "Die Dämonen sandten mich zur Stadt der goldenen Kuppeln, wo ein Ork aus unseren Reihen gefangen gehalten werden sollte. Ich fand ihn, doch es war kein Karrek. Es war ein Wurm. Verweichlicht vom Kontakt mit den Morra und bevor ich etwas unternehmen konnte, holte der Schöpfer ihn zu sich und verspottete mich damit.
    Was ist am Karrek geschehen während meiner Abwesenheit?"


    *in Orkmaßstäben

  2. Beiträge anzeigen #242
    Abenteurer Avatar von Urgo
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    Urgo ist offline
    Tashunka sprach ruhig und grollend, während Urgo nach wie vor Mühe hatte mit ihm Schritt zu halten. immer und immer wieder hämmerte er seinen Wanderstab in den Boden und stützte sich bei den unbeholfenen Schritten.
    Die Dämonen des Schöpfers hatten Tashunka also in die Stadt der goldenen Dächer geschickt um einen Orak aufzusuchen.
    War ja klar, ein Held wie Tashunka erhielt Aufgaben direkt von den Dämonen um Oraks zu erretten..
    Urgo jedoch blickte jeden Abend in die Feuer und flehte innerlich darum, endlich erhört und erwählt zu werden.
    Bitter spieh der kleinwüchsige einen dicken Klumpen Rotzspeichelgemisch aus und rümpfte die Nase während er mit seinem Stock einen grösseren Stein aus dem Weg fegte.
    Die Sonne brannte stark vom Himmel herab und weit und breit gab es kaum Schatten und erst recht keinen kühlenden Wind.
    Urgo war froh um seine Kapuze, vertrug seine Kopfhaut doch kaum Sonne ohne sich recht schnell abzuschälen.
    Als er erfuhr, dass der Orak den Tashunka gefunden hatte, kein Karrek war, für Tash als Schwächling und Wurm galt, wurde Urgo ganz flau im Magen.
    Der Schamane klang erfreut, diesen fremden Ork an den Schöpfer verloren zu haben und der Kleinwüchsige konnte erahnen, dass Tashunka sich sicher auch über sein ableben freuen würde.
    In seinen Augen war er, wie in den Augen vieler, einfach kein richtiger Karrek. Eine Missgeburt, ein Fehler.

    Grunzend entgegnete er auf die Frage des Schwarzorkes:

    "Nun, als ich ausgezogen war, herrschte allgemeine Hektik im Lager. Ein jeder weiss Bescheid, viele haben Fragen. Tat'ank'Ka sucht den Rat der Schamanen, Späher wurden ausgesandt..."

    Urgo hob den Kopf und sah, dass Tashunka nicht zufrieden mit dieser Auskunft war und mehr erwartete. Etwas kleinlaut ergänzte er:

    "Vergiss nicht, ich bin nur Urgo. Mir erzählt kaum einer was und ich sitze auch nicht dabei wenn Tat'ank'Ka seine Leute herbeiruft....
    Dass ich dich gefunden habe, war Schicksal Tashunka! Ich hatte nicht vor nach dir zu suchen, geschweige den durch diese Tunnel zu wandern. Der Schöpfer selbst wies mir den Weg.."

  3. Beiträge anzeigen #243
    Drachentöter Avatar von Carras
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    Carras ist offline
    Er lachte. Er saß mit seinem alten Freund und Gefährten Ceyx in der Taverne und ihre größte Sorge war die, dass ihr Humpen sich leeren könnte bevor die nächste Runde an ihren Tisch gelang.
    Sie tauschten Geschichten über längst vergangene Schlachten auf die sie meist glorreich zurückblicken konnten, genossen die Gesellschaft des jeweils anderen und entspannten sich zum Abschluss eines wirklich langen Tages. Er hatte sich das verdient.
    Den ganzen Tag hatte er damit verbracht Novizen zu trainieren und mit den Templern aufgrund der derzeit auffällig vielen Sumpfhaien auf Patrouille zu gehen. Und wie könnte es anders sein: mit mehr als einem Baal darüber debattieren in welche Richtung sich die Bruderschaft entwickeln soll.
    Aber jetzt war es spät. Er nickte seinem alten Freund zu, legte das Gold für Tavir auf den Tresen und verließ die Taverne.
    Es war frisch geworden und die von ihm geschmiedete Templerrüstung war für so ziemlich alles gut für das eine Rüstung gut sein konnte, nur eben nicht für Kälte. Der kalte Stahl der auf seiner Haut lag ließ ihn frieren, dennoch machte der Hühne keine Anstalten schnell nach Hause zu kommen, stattdessen trottete er gemächlich durch das Tal. Er genoss das Zirpen der Grillen die man als Einwohner des Tals irgendwann auf Kommando, meist zum schlafen, garnicht mehr mitbekam, den inzwischen vollkommen normalen Geruch des Sumpfkrauts mit dem sie, neben verdammt viel Spaß, auch die Erleuchtung erlangten und nicht zuletzt die nur schwach von magischem, blauem Feuer beleuchtenden Häusersilouetten, Stege und Baumhäuser. Wobei Baumhaus hier wörtlich zu nehmen war, stand hier doch immerhin ein von Druiden hervorgerufener Baum einfach mal so im Tal. Ein Lächeln umfing den Hühnen. An keinem Ort auf dieser gottverlassenen Insel gab es etwas, was diesem Tal an Verrücktheit gleich käme. Und das Merkwürdigste an der Sache: für die Einwohner das Normalste von der Welt. Nicht weiter verwunderlich, dass dieser Ort Gestalten wie Hundder, Scatty und andere Vögel hervorgebracht hatte die, mit Verlaub, wohl eine neue Sprache benötigten um in all ihrer Verrücktheit wirklich beschrieben werden zu können.

    Er trat ein und spürte sofort die Restwärme des erst vor kurzem erloschenen Lagerfeuers. Er hatte die Schmiede vor vielen Jahren übernommen, sie also nicht selbst gebaut. Trotzdem fühlte er sich hier auf Anhieb wohl und brauchte nicht lange um, damals noch als frisch aufgenommener Novize, dieses Haus als sein Zuhause zu bezeichnen.
    "Du kommst früh..." flüstert eine verschlafene Stimme.
    "Stimmt. Ich wollte bei dir sein.." erwiederte er und legte sich in sein Bett um seine große Liebe mit den Armen zu umschließen. Avril war alles was er sich je gewünscht hat, abgesehen natürlich davon seinem Gott zu dienen. Jedenfalls... seitdem er sie kannte. Sie, Ceyx sowie die Bruderschaft und der Schläfer waren alles was ihm die Macht dazu gaben der ehrenvolle Templerführer zu sein der er sein wollte, anstatt das schlafende Monster was er in aller Stille war. Sie hatten es geschafft die Stimmen zum Verschweigen zu bringen und die Mordlust zu kontrollieren - nicht, dass sie nicht ab und an nützlich wäre um den ein oder anderen Ketzer eine letzte Lektion zu erteilen. Lianas Worte rissen ihn aus seinen Gedanken.
    Sie drückte sich an ihn. "Ich liebe dich!"
    Er sog diese Worte in sich auf und ließ sich von ihnen erfüllen. Er hielt kurz hinne, küsste sie sanft auf die Stirn und erwiederte. "Ich liebe dich auch.."
    "Und jetzt schlafen! Morgen wird ein langer Tag. Und du willst doch fit sein für deinen Schläfer..." sagte sie frech.
    Er nickte.
    "Für den Schläfer..."



    ...



    Tropf.

    ....

    Tropf tropf.

    .....

    Regen.

    Carras öffnete die Augen und ließ den Blick nach oben gleiten. Es war tiefe Nacht und die dünnen Äste der Bäume auf der Lichtung hatten dem einsetzenden Sturm nachgegeben. Seine schwarzen, leeren Augen waren auf das längst erlöschte Lagerfeuer gerichtet was die trostlose Lichtung in Dunkelheit und ihn in Kälte zurückließ. Das Gesicht ausdruckslos und kalt beugte er sich vor und versuchte seine Gedanken zu sortieren.
    "Für den Schläfer...!" spuckt er aus.
    Danach Stille. Symbolisch für alles in ihm.
    Der Schläfer. Der war längst fort. Hatte ihn zurückgelassen so wie alle, als er beim Angriff der Orks Novizen der Bruderschaft schützte und kleinen Heerscharen dieser Biester erlag. Und in Gefangenschaft Jahre vor sich hinvegetierte.
    Als er frei kam hatte er sich auf die Suche gemacht. Nach der Bruderschaft, dem Schläfer, seinen Freunden.... Er hatte niemanden gefunden. Die einzige Information die er je erlangte war, dass ein Großteil der Bruderschaft beim Angriff der schwarzen Pest namens Orks auf mysteriöse Art und Weise verschwand. Seitdem Stille. Kein Schläfer mehr, der ihn alltäglich umgab und erfüllte. Keine Visionen oder irgend eine Art von Leitung mehr. Er hatte seinen Templerführer zurückgelassen und dieser der Leine entkommene, verlorene Hund versuchte nach wie vor ihn wieder zu finden. Ein Hund der sich, angetrieben von seiner Suche, sogar von seiner Verantwortung in seiner neu gefundenen Heimat in Setariff davonschlich.
    Liana? Ebenso verschollen. Er hat nie erfahren ob sie tot ist oder vielleicht trotz ihrer Ungläubigkeit vom Schläfer gerettet wurde. Und er musste sich eingestehen, dass es zum Großteil diese Hoffnung war, die ihn dem Schläfer nicht abschwören lässt.
    Und Ceyx... nun, von Ceyx wusste er, dass er tot war. Dass war er schon gewesen lange bevor die Orks ihre Chance erhielten. Geplagt von Geistern die er in seinen vielen Schlachten rief und angetrieben durch Verluste die den seinen sehr ähnlich kamen, hatte irgendwann die Verzweiflung die Überhand gewonnen und ihn auf eine weite Reise geschickt. Und er hatte dabei nur ein Ziel gehabt: Krieg.
    Und als Folge dessen dann letztendlich der Tod. Ehrenvoll im Kampf als Erlösung von all seinen Qualen.

    "Du darfst ihn nicht hassen. Sie alle nicht!" Der Hühne spuckte aus. Das tat er aber! Er hasste sie alle für ihr Verschwinden und Sterben! Für seine Einsamkeit! Für die Rückkehr des psychopatischen Monsters in ihm die damit einherging.
    Manchmal war da diese Stimme. Die Stimme des ehrenvollen Templerführers von früher in all seiner Vernunft, Ehre und Disziplin. Und er war kein erwünschter Gast in Carras´ Kopf.
    "Verpiss dich...!" knurrte der Schatten seines einmaligen Selbst und bleckte grinsend die Zähne.

    Stille. Endlich....

    Knack.

    Er sprang auf die Beine, führte die Hand zum Schwert. Irgendetwas war da.
    Seiner Rüstung und alles was dazugehörte hatte er längst sicher verstaut. Heute reiste er nur mit einem simplen Schwert und war gehüllt in einen langen schwarzen Mantel dessen Kapuze sein Gesicht in Dunkelheit verbarg, stand eventuellen Gefahren also nicht halb so gut gegenüber wie er es einmal getan hatte. Nicht, dass er sich darum scheren würde. Töten oder getötet werden - einerlei. Er wünschte sich nicht den Tod, nur war Angst etwas, dass längst von dem Wunsch nach Schmerzen verdrängt wurde. Egal ob er sie verursachte oder ob sie an ihm verursacht wurden.
    "Komm schon...!" grinste er voller Erwartung und nur der Wahnsinn in seinen Augen war größer als der, der in seiner Stimme mitschwang.


  4. Beiträge anzeigen #244
    Ritter Avatar von Das Waldvolk
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
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    Sybilla hetzte schon eine ganze Weile durch das Unterholz, es war finster und die Nacht würde auch noch ein paar Stunden anhalten, ehe die Welt wieder mit der Sonne und dem Licht des Tages gesegnet sein würde. Für Sybilla waren es schreckliche Stunden, denn sie hatte sich verirrt uns hastete aus Angst vor den Schatten der Bäume und den Geräuschen der Nacht immer weiter.

    Verirrt zwar im Grunde genommen schon seit Jahren, seit sie auf dieser Gott verdammten Insel angekommen war, aber nun auch geografisch gesehen, hatte sie doch keine Ahnung mehr, wo sie war. Eigentlich hatte sie den direkten Weg von Setarrif nach Tooshoo nehmen wollen, doch sie hatte sich im Sumpf verirrt und war irgendwo angekommen, aber nicht in dem Dorf Schwarzwasser, wo sie einen Zwischenstopp einlegen wollte.

    Die braungebrannte ehemalige Sklavin biss die Zähne zusammen und versuchte ihre innerlich aufkeimende Verzweiflung wieder zu unterdrücken, sie musste weitermachen und weiterkommen. Der Wald endete und sie trat auf eine Lichtung, der Mond schien schwach auf sie herab und erhellte die Landschaft nur leicht, dennoch machte sie in der Finsternis eine Bewegung aus. Instinktiv hielt sie inne, ihr Atem ging schwer und sie war erschöpft, doch nun ging sie in die Hocke und versuchte den Atem gar anzuhalten.

    "Komm schon!", hallte es plötzlich über die Freifläche und Sybilla zuckte zusammen. Einerseits war es beruhigend eine Stimme zu hören und am liebsten hätte sie sich sofort erkenntlich gezeigt, doch andererseits war dies wohl die letzte Stimme, die man in völliger Finsternis vernehmen wollte. Sie klang brutal, herausfordernd und unerschrocken. Die junge Varanterin schluckte unwillkürlich und ein Kloß bildete sich in ihrer Kehle.

    "Wer ist da?", fragte sie nach einer langen Pause des Ringens in die Dunkelheit. Sie hatte keine Waffe, nicht einmal mehr einen Dolch hatte sie am Leib, nur ihre Kleidung und einen leichten Wasserschlauch, mehr hatte man ihr nicht gegeben, nachdem man sie aus Setarrif geworfen hatte und nun legte die Frau mit den langen schwarzen Haaren, den großen braunen Augen und der zerrissenen Bekleidung einer ehemalgien Gefangenen alles auf eine Karte.

    Dennik

  5. Beiträge anzeigen #245
    Lehrling Avatar von Die Echsenmenschen
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    Die Echsenmenschen ist offline

    Die Diener des Weißauges

    Die Zeit war reif.
    Lange hatte ihr Herr geruht, so kurz nachdem er seinen ersten Kampf gewonnen und die Schale seines Eis durchbrochen hatte. Er hatte gefressen und seine Kräfte gesammelt, war gewachsen und gereift. Seine Entwicklung stand noch ganz am Anfang und es würde noch Jahre dauern, bis er zu voller Größe und Macht gereift war, doch nun war er stark genug, um sich der Welt zu zeigen und sich dieses Land nach und nach sein Eigen zu machen. Lange hatten sie ihre Existenz im Dämmerschlaf verbracht, nicht ahnend, dass ihr Tag kommen und ihre Geister erwachen würden.
    Sie waren Legion, denn sie waren Viele.
    Die Echsenmenschen waren erwacht aus dem Abgrund, emporgestiegen aus der Finsternis und hinein in eine Welt, in der mächtige Wesen wie ihr Meister ihre Macht an nichtswürdige Kreaturen abgegeben hatten. Es war Zeit, die Herrschaft des Feuers wieder über diese Wesen kommen zu lassen - Zeit, ihr Recht wahrzunehmen und dieses Land für einen wahren König der Könige zu erobern!

    Der Drache kannte keinen Herrn und keinen Gott. Nichts stand über ihm und alles war ihm Untertan - so sollte es sein und so würde es geschehen. Zu viele seiner Vorfahren und Vettern hatten sich von den hohlen Versprechen blenden und unter das Joch der Götter spannen lassen, doch das Weißauge war anders - und sie wussten es.
    Geräuschlos und schweigend bewegten sich die beiden Späher durch das Unterholz. Selbst ohne zu ahnen, aus welchem Traum und welcher Dunkelheit sie erwacht waren, konnten sie den Willen des Drachen in sich fühlen und wussten instinktiv, was zu tun war - die Echsenmenschen waren Eins und spürten die Macht des Drachen in sich. Sie sollten das Land erkunden, das sich um das Nest ihres Meisters im Gebirge erstreckte. Sie waren zur Vorsicht angehalten, hielten sich von den großen Siedlungen der Menschen fern - noch! Denn sobald sie stark genug und genügend Brüder erwacht waren, würden sie das Land wie eine befreiende Welle überschwemmen unter der Führung ihrer Generäle und der Erwählten, die direkt zum Drachen sprachen.

    Mit leisem Zischen befahl der Stärkere der beiden Späher, der eher erwacht war als sein Bruder, in Bereitschaft zu gehen. Die sehnigen, schuppenbewehrten Körper bis aufs Äußerste angespannt, schlichen die beiden Echsenkrieger durch das hohe Gras in Richtung der Quelle des Geräusches, das sie wahrgenommen hatten - es waren die widerwärtig tiefen, kehligen Misstöne menschlicher Mäuler, dessen waren sie sich trotz ihrer kurzen Zeit der Dienerschaft sicher. Und tatsächlich: dort standen zwei der verhassten Feinde, die in ihrer schieren Masse das Leben des immer noch verwundbaren Drachen bedrohten.
    Der Schwächere stockte. Sollten sie die Hautträger wirklich attackieren? Doch sein Bruder wies ihn mit scharfem Zischen zurecht - sie wussten beide, dass sie alle Menschen angreifen sollten, deren Zahl nicht ihre eigene übertraf. Entschlossen reckten die Echsenmenschen ihre grobschlächtigen Klingen in die Höhe und stürmten auf die widerwärtige Brut zu.

    Maris
    Geändert von Maris (21.06.2014 um 12:42 Uhr)

  6. Beiträge anzeigen #246
    Ritter Avatar von Das Waldvolk
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Das Waldvolk ist offline
    Die junge Sybilla stockte erneut. Der Fremde, der dort auf der dunklen Lichtung stand und so provozierend in ihre Richtung gebrüllt hatte, auffordernd, als erwarte er einen Angriff, schwieg und gab lange Zeit keine Antwort.

    Hatte er mit jemand oder etwas anderem gerechnet?, kam es ihr in den Sinn.

    Sie horchte, immer noch kauernd und versucht leise zu atmen. Sie stütze sich mit den Händen ab, und spürte das Gras an ihren Unterarmen kitzeln und den Wind durch ihr Haar streichen. Trotz der Tatsache, dass es tief in der Nacht war, war es warm und angenehm windig. Noch gut konnte sie sich an den Gestank und die Hitze in Tooshoo erinnern. Hier jedoch war die Erde trocken und der Wind linderte die Hitze. Wo auch immer sie gelandet war auf ihrer Flucht weg von Setarrif, hier war es eigentlich auszuhalten, doch dies konnte die Varanterin gerade nicht genießen. Plötzlich regte sich etwas, sie hörte Bewegungen, aber aus einer anderen Richtung. Erschrocken reckte sie ihren Kopf zur Seite und lauschte.

    Knacken und Knirschen aus dem Unterholz, ließ die junge Varanterin zuerst vermuten, dass sich der fremde Mann davon machte, aber irgendwie konnte dies nicht der Wahrheit entsprechen. Sie konnte die Silhouette der Gestalt immer noch auf der Lichtung stehen sehen...

    Das Knacken und Knirschen, das Rascheln und das dumpfe Geräusch von raschen Schritten auf dem trockenen Erdboden kam näher und wurde immer lauter. Der Mann auf der Lichtung stieß ein wütendes Schnauben auf und Sybilla stellten sich alle Haare am Nacken aus, als sie ein Zischen und Fauchen vernahm.

    Was bei den drei Göttern kam dort auf sie zu? In was für ein Spiel war sie hier hinein geraten?

    Unwillkürlich stand sie auf und hastete angsterfüllt auf den Mann zu. Panik trieb sie und ließ ihren Verstand und ihre Vernunft außen vor. Ein innerer Instinkt trieb sie zu diesem großen aggressiven menschlichen Wesen.

    "Was ist das?", fragte sie mit zittriger angsterfüllter Stimme. Sie wusste selbst, dass sie gerade komplett versagte in ihrer Rolle als taffe junge Frau, die jedem den Laufpass gab und von oben auf alles und jeden herabschaute, dass sie gegen ihren inneren Stolz sprach und handelte, aber in diesem Moment war es ihr egal. Sie hatte Angst, furchtbare Angst.

    Dennik
    Geändert von Das Waldvolk (21.06.2014 um 01:32 Uhr)

  7. Beiträge anzeigen #247
    Drachentöter Avatar von Carras
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    Carras ist offline
    Dieses Fauchen...
    Das Letzte mal hatte er es vernommen damals im Minental auf Khorinis. Echsenmenschen. Könnten das wirklich...?
    Er schob sich ein Stückweit vor die ihm unbekannte Frau, atmete tief und begann langsam zu reden.
    "Echsenmenschen.... bleib hinter mir."
    Seine Gedanken rasten. Echsenmenschen waren damals die Diener der Drachen gewesen. Bedeutete das etwa hier gab es einen Drachen? Oder mit Glück auch noch mehr. Damals zu Zeiten der Söldner von Onars Hof und den Drachenjägern die aus ihnen hervorgingen hatte die Bevölkerung der Insel eine Chance gehabt sich zu wehren. Er bezweifelte, dass es hier ähnlich ausgebildete Truppen gab. Die Theoretiker der Akademie Setariffs vielleicht? Die sogenannten Klingen? Er lächelte mitleidig.
    Er hatte gesehen was dort unterrichtet wurde und auch wie. Er setzte keine Hoffnungen in sie. Arme Zivilbevölkerung.
    Sie sollten beten, dass er nicht Recht behalten würde...
    Er zwang sich zurück auf die Lichtung ins hier und jetzt, lauschte in die Dunkelheit.

    Er hatte mit vielem gerechnet. Wölfen, einem Bär, vielleicht sogar Snapper oder seinetwegen ein Orkspäher. Aber verdammte Echsenmenschen? Die Viecher hatten es damals in Rudeln mit den Paladinen aufgenommen und wenn er sich eins eingestehen musste, dann dass er seiner damaligen Fähigkeit im Umgang mit dem Schwert nicht gleichkam. Er hatte trainiert, aber Echsenmenschen in der Mehrzahl während er diese Frau beschützen musste? Ganz schlechte Idee. Sagte jedenfalls die Stimme in ihm.
    "Halts Maul..." knurrte er und umgriff den Schwertknauf neu. Sollten sie doch kommen. Wen interessiert die Frau..?

    Im einsamen Geräusch des Regens konnte der ehemalige Schwertkämpfer nurnoch sein vor Vorfreude pochendes Herz hören. Sekunden dehnten sich zu Minuten und strafften die Anspannung auf ein Höchstmaß. Carras verharrte. Stille.

    Und plötzlich...

  8. Beiträge anzeigen #248
    Ritter Avatar von Das Waldvolk
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Das Waldvolk ist offline
    Es waren zwei, Sybilla sah sie jetzt ganz deutlich auf sie zu rennen. Zwei große Silhouetten, die in der Dunkelheit auf die beiden Menschen zu hielten. Im Licht des Mondes, dass die Lichtung fein erhellte, reflektierte sich das Licht auf der Haut dieser zischenden Ungeheuer und es wirkte gar, als würden sie glänzen.

    "Echsenmenschen", meinte der fremde Mann und zu ihrer Erleichterung stellte dieser sich schützend vor sie.

    Aber wusste er was er da tat? Sybilla kannte Orks, wusste von ihrer Größe und Stärke, aber von Echsenmenschen hatte sie noch nie etwas gehört. Die beiden Silhouetten in der Dunkelheit wirkten riesig, eine sogar noch einmal ein ganzes Stück größer, als ihr Begleiter und dieses Zischen...

    Angsterfüllt und panisch schrie die junge ehemalige Sklavin und zog an den Arm des Mannes. "Lauf! Komm! Weg hier! Das sind Monster! Monster Beliars! Renn!", sie hatte beinahe Tränen in den Augen, die Bestien kamen näher. Der Fremde drückte sich erst gegen ihren Griff, schien zu schwanken, doch dann, sie hätte beinahe aufgegeben und hätte alleine die Beine in die Hand genommen, da drehte sich der Mann in der Dunkelheit um und drückte sie los.

    Sie rannten. Hinter ihnen das Zischen und trotz ihrer Bemühungen blieben die Viecher ihnen auf den Fersen. Bald erreichten sie den Wald, der die Lichtung umgab, ihr Atem ging rasselnd.

    Dennik

  9. Beiträge anzeigen #249
    Drachentöter Avatar von Carras
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    Carras ist offline
    "Hör auf sie! Beschütz sie! Renn!" Ja, er wusste auch, dass das seine Aufgabe war. Nur war ihm diese Person verdammt nochmal egal. Er war nicht mehr der Beschützer. Nicht mehr der ehrenvolle Templerführer. Sollte sie doch am Straßenrand elendig verrecken - es war nicht seine Aufgabe.

    "Renn!"

    Er ließ sie los und drehte sich herum. Der kleinere der beiden Echsenmänner war dicht hinter ihnen, seine Orkwaffenähnliche Waffe erhoben und jubelierend fauchend.
    Es hatte nicht damit gerechnet, dass seine Beute sich herumdrehen würde. Carras riss ihm mit einem seitlichen Hieb das Schwert durch die Magenwand und hämmerte dem überraschten, jungen Echsenmenschen die Stirn direkt ins Gesicht. Dieser fauchte überrascht auf, kippe nach hinten über und blieb reglos in seinem eigenen Blut liegen.
    "Überraschung..." grinste Carras und leckte sich die Lippen. Er hatte schon etliche dieser "Kreaturen Beliars" vernichtet. Er wollte nicht fliehen.
    Er hatte keine Waffe mehr zur Hand, denn noch immer steckte seine Klinge im Magen des Echsenmenschen und der größere der beiden Drachenbücklinge rannte auf sie zu. "Komm her!" brüllte Carras ihm entgegen, bereit es notfalls auch mit puren Fäusten zu Fall zu bringen. Es gab einen Ruck und die Frau war ihm in den Rücken gefallen, seinen Arm umgreifend. "Bitte! Weg hier! Hilf mir!"
    Stille. Dann wieder diese Stimme. "Hör auf sie...!"

    Und warum auch immer - Carras hörte auf sie.
    Er drehte sich rum, schmiss sie über die Schulter und rannte so schnell er es mit ihr beladen nur konnte davon.

  10. Beiträge anzeigen #250
    Lehrling Avatar von Die Echsenmenschen
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    Die Echsenmenschen ist offline
    Die Menschen rannten fort, flohen in Panik und retteten sich in ihre sicheren Nester.
    Ungerührt über das Geschehene stellte der Echsenmensch die Verfolgung ein und ließ sein Schwert sinken, das zu gern das Blut der Menschen gekostet und ihre weichen Gliedmaßen von den warmen Körpern getrennt hätte. Der Krieger wandte sich von seinem Ziel ab und trat schweigend an seinen Bruder heran, dessen dunkles Blut das Gras und die Erde tränkte.
    Mit zischenden Lauten versuchte der schwer Verletzte angestrengt, weiter zu atmen, doch die lächerlich klein wirkende Klinge des Menschen, der sich ihm entgegengestellt hatte, steckte immer noch in seiner Seite und schob sich mit jedem Atemzug hin und her. Der Größere stand regungslos daneben und blickte aus dunklen Augen auf ihn hinab, während sein rasselnder Atem immer flacher wurde. Dann tat der Bruder seinen letzten Atemzug und fiel wieder in die Schatten, aus denen er erst vor so kurzer Zeit erwacht war.

    Sie brauchten noch Zeit, mussten noch Erfahrung in dieser Welt sammeln. Die Echsenmenschen waren den Menschen in körperlicher Hinsicht deutlich überlegen, doch die Warmblüter übten sich seit Jahren an ihren Waffen, während sie selbst erst vor wenigen Wochen aus dem Abgrund empor gekrochen waren. Der tote Bruder war noch zu unerfahren gewesen, hatte nicht mit dem Wahnsinn und der unentschlossenen, vor allem aber unberechenbaren Verhaltensweise des Menschen gerechnet und dafür bezahlt. Doch neue Brüder würden erwachen und er selbst hatte gesehen, wie die Menschen sich verhielten, und würde sein Wissen mit den anderen Echsenmenschen teilen.
    Der Krieger wandte sich vom toten Körper seines gefallenen Kameraden ab und blickte nicht zurück, als er den Weg in den Wald hinein suchte. Ihr Meister rief und sie würden folgen - wer versagte, hatte seine Chance verwirkt. Es war so einfach und es war die Bürde der Ersterwachten, die ersten Erfahrungen des Lebens in dieser Welt zu sammeln, ohne ihr Leben zu lassen.
    Maris

  11. Beiträge anzeigen #251
    Ritter Avatar von Das Waldvolk
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Das Waldvolk ist offline
    "Ieieieieieiei-ch glaaahahaha-ube eeeeehhh-r iiieieieieieiei-st weg-h", versuchte die Varanterin dem Hünen klar zu machen, der immer noch durch den stock dunklen Wald rannte, sie über die Schulter baumelnd. Die ehemalige Sklavin wurde in ihrem Leben noch nicht so durchgeschüttelt, ihr schwarzes Haar flatterte wild über ihr Gesicht und ihr war wirklich übel, doch hatte sie die Augen die ganze Zeit geöffnet und starrte in die Dunkelheit hinter ihnen. Das Zischen war verstummt und es schien so als wäre der verbliebene Echsenmensch umgekehrt. Adanos und Innos sei Dank!

    Der Hüne stoppte bei ihren Worten und drehte sich nach hinten um, vielleicht um selbst einmal die Lage zu prüfen.

    "Hallo, lässt du mich jetzt bitte runter!", sie schlug ihn auffordernd mit den blanken Fäusten gegen den Rücken, "Hörst du mich nicht, lass mich runter du Halbork!", beschimpfte sie, weiter auf seinen Rücken eintrommelnd und war schon wieder etwas mehr sie selbst.
    Was waren das nur für Wesen gewesen? Echsenmenschen? Ein Schauder glitt ihr bei dem Gedanken an ihre Flucht über den Rücken und sie schellte sich innerlich dafür, dass sie gerade so einen Lärm veranstaltet hatte und schwieg.

    Dennik

  12. Beiträge anzeigen #252
    Drachentöter Avatar von Carras
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    Echsenmenschen und ein zeterndes Weibsbild. Genau das, worauf man direkt nach dem Aufstehen stand.
    Woher verdammt nochmal kamen diese Biester? Er durchstreifte diese Länder jetzt seit bald einem Jahr und die hatte er hier noch nie getroffen. Er war auf dem Weg nach Schwarzwasser gewesen, ein Gebiet dass dem Sumpf ähneln soll. Beziehungsweise schlicht und ergreifend einer war. Er hatte die Hoffnung gehabt, dass wenn es andere Überlebende gab, sie dort ihr Quartier beziehen würden.
    Egal. Wenn es jemanden gab der ihm nicht helfen konnte, dann war das dieses kreischende Ding hier. Im besten aller Fälle sorgte sie dafür, dass noch mehr Echsenmenschen sie fanden. Oder am besten gleich ein Drache. Und selbst der würde sich bei soviel klischeehafter Frau schnellstens wieder verziehen.


    Er setzte die Kapuze ab, begab sich zur nächsten Fackel die vereinzelt und spärlich die Wanderwege beleuchteten, zückte einen Sumpfkrautstengel aus dem Beutel und entzündete ihn.
    Einen tiefen Zug später warf er die Kapuze seines schwarzen Mantels wieder über, drehte ihr den Rücken zu und begann schweigend davon zu trotten.

    Halbork. Tze.
    Geändert von Carras (21.06.2014 um 17:58 Uhr)

  13. Beiträge anzeigen #253
    Ritter Avatar von Das Waldvolk
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    "Nein, Retter, so war das nicht gemeint! Ich kann nur selbst auch ganz gut rennen, das hättest du nicht machen sollen... aber trotzdem danke!", sprach die Diebin hastig und schickte sich an dem Fremden zu folgen.

    "Wo wollt ihr denn so hastig hin? Komm zu zweit wandert es sich doch besser und außerdem ist die Richtung nicht gut, da komme ich her, also glaube ich jedenfalls, da ist nur Sumpf, stinkiger Sumpf!", hängte sie verzweifelt an und stellte sich dem Fremden nun in den Weg.

    "Ich bin Sybilla, Tochter der Sybilla der Löwin, wer seid ihr?", stellte sie sich vor und versuchte es mit einem freundlichen Lächeln.

    Dennik

  14. Beiträge anzeigen #254
    Drachentöter Avatar von Carras
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    Och nö.

    Er blieb stehen. "Ich bin Carras und kein guter Umgang für euch." Genauer gesagt wärst du zu manchen Zeiten sogar bei diesen Echsenmenschen besser aufgehoben als bei mir, dachte er...
    Moment. Hatte diese hüpfende Quitschkugel gerade Sumpf gesagt? Er nahm einen weiteren tiefen Zug. Und gerade hatte er noch gedacht, dass die Person vor ihm die war, die ihn am wenigsten von allen Menschen dieser Erdplatte helfen könnte. Und siehe da sie zauberte immerhin eine Wegbeschreibung aus dem Hut. Seit Wochen lief er hier jetzt in der Pampa herum auf der Suche nach dem Sumpf. Und irgendwie konnte er es nicht einmal verübeln, dass hier niemand ein "Sumpf hier lang!" Schild aufstellte.

    Wieder ein Zug. Er lächelte. "Sumpf hier entlang? Erwachet!" er nickte ihr dankend zu, schmiss sich erneut den Rucksack über den Rücken und marschierte in die "nicht gute Richtung" die leider sowas von verdammt gut war.

  15. Beiträge anzeigen #255
    Ritter Avatar von Das Waldvolk
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    "Erwachet?"

    Will der etwa die ganze Nacht durchlaufen?, fragte sie sich erstaunt, als sich der namenlose Fremde an ihr vorbei geschoben hatte. Der Geruch von Sumpfkraut sammelte sich in ihrer Nase und sie musste von dem intensiven Geruch niesen, dann jedoch setzte sie sich erneut in Bewegung und folgte dem Fremden auf eigene Faust zurück in den Sumpf.

    Eigentlich konnte sie froh sein, dass sie diese Gegend hinter sich gelassen hatte, doch würde sie nicht alleine hier herumstreifen, ob der Nähe dieser Bestien, da lief sie lieber wieder etwas zurück...

    Der Mond stand immer noch hoch am Himmel und der Wald war finster, so dass die ehemalige Gefangene sich vor allem an die Geräusche des Riesen hielt und diesen folgte.

    Sehr gesprächig war er ja nicht, bisher hatte sie diesen Teil übernommen, doch nun schwieg sie auch, umfasste sich mit ihren Armen, und so immer noch erschrocken und erschöpft, quälte sie sich durch die Nacht.

    Dennik

  16. Beiträge anzeigen #256
    Schwertmeister Avatar von Braoin
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    „Wartet auf mich!“, rief Braoin der Gruppe aus Milizsoldaten und Bürgern hinterher, die auf dem Weg zum Steinbruch waren.
    Er hatte es versäumt, sich bei Jethro zu melden, da ihn seine neuerlichen Verpflichtungen als Straßenkehrer in Anspruch genommen hatten. Somit konnte er erst mit einem Tag Verspätung aufbrechen und war heilfroh, dass die Exkursion relativ langsam vorankam. Es schien, als würden sie rasten und so beeilte der Bauer sich, zu ihnen zu stoßen.
    Er wäre sicherlich schon früher auf den Trupp gestoßen, doch seine Ziege hatte ihn aufgehalten, wenn es mal wieder eine besonders schmackhaft aussehende Blume am Straßenrand gegeben hatte, die es sich zu fressen lohnte. Nun jedoch schien das Tier seine Eile ernst zu nehmen und hüpfte meckernd neben ihm her, sodass die Leine nicht wie gewöhnlich stramm gespannt war, sondern locker zu Boden hing – eine Stolperfalle, wie sie im Buche stand.


    Auf den letzten Metern schlang sich das Seil einer Schlange gleich um die Beine des älteren Mannes, der bereits völlig aus der Puste war. Er stürzte der Länge nach hin und konnte sich glücklicherweise noch mit den Händen abfangen, bevor er mit dem Gesicht gebremst hätte.
    Einige der Soldaten kamen ihm im Laufschritt entgegen, befreiten ihn aus seinen Fesseln und halfen ihm wieder auf die Füße.
    „Danke“, sagte der Witwer und meinte es auch so.
    „Was wollt Ihr hier?“, fragte einer der beiden Milizen.
    „Den Trupp begleiten. Ich habe den Aushang gesehen, aber leider durch anderweitige Verpflichtungen die Abreise verpasst.“
    „Seid Ihr nicht ein wenig zu...alt?“, fragte der Jüngling vorsichtig.
    „Man ist nie zu alt zum Arbeiten“, erwiderte der ehemalige Feldarbeiter bloß und schaute geduldig drein.
    Der Soldat wirkte ein wenig beklommen und drehte sich kurzerhand um.
    „Jethro! Hier ist jemand, der dich sprechen will“, rief er dann und bedeutete Braoin mitzukommen.


    „Was gibt’s denn?“, wollte der vermeintliche Befehlshaber ungeduldig wissen. Er schien gestresst zu sein und seine Augen traten etwas hervor, als er den Neuankömmling sah.
    „Wer ist das?“, fragte er barsch und deutete mit einem Kopfnicken auf ihn.
    „Braoin, Herr“, stellte sich der Bauer kurzerhand selbst vor, „Ich möchte Euren Trupp begleiten.“
    Der Ranghohe musterte ihn von oben bis unten.
    „Kräftig bist du ja“, gab er schließlich zu, bevor sein Blick auf die Ziege fiel, „Aber was soll die Ziege hier?“, die Stimme Jethros nahm einen garstigen Ton an.
    „Ich konnte sie nicht in den Ställen lassen, Herr. Ich hatte nicht genug Geld um sie dort unterzubringen. Also musste ich sie mitnehmen.“
    Ein Seufzer, der nach der Frage „Womit, bei Innos, habe ich das verdient?“ klang bedeutete er dem Neuankömmling sich ein wenig Proviant zu nehmen, bevor sie in Kürze weiterziehen würden. Der Bauer lächelte zufrieden und setzte sich neben Radzinsky, der allein am Wagenende saß und auf einem Kanten Brot kaute.

  17. Beiträge anzeigen #257
    Waldläufer Avatar von Radzinsky
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    Radzinsky ist offline

    Bluttal

    "Warum heißt der Platz eigentlich Bluttal?", fragte sich Radzinsky, denn Blut hatte er bislang auf der holprigen Straße keines gesehen und wenn es im Wald verteilt war, warum nannte man ihn nicht Blutwald? Die Karawane war auf dem Weg zur Mine und würde einen Zwischenstopp mit Übernachtung im Lager der Jäger machen. Radzinsky lief an der linken Flanke und sah mit seiner Rüstung und seinem Kurzbogen aus, als wäre er eine echte Wache. Es gab vermutlich auch Leute, die daran glaubten, dass er sie beschützte, aber das sollten sie ganz schnell wieder vergessen. Wenn jemand beschützt werden musste, dann doch bitte er!

    Auf dem Karren neben ihm fiepte seine Ratte Rumpel im Käfig. Er war nicht der Einzige, der ein Haustier mitgebracht hatte. Auch Braoin war noch dazugestoßen und er hatte seine Ziege dabei. Der Alte war wirklich verrückt, denn er hatte die Stadt ganz alleine verlassen und war damit ein ganzes Stück alleine durch den Wald spaziert. Was ihm da alles hätte passieren können...
    Radzinsky hielt sich jedenfalls immer nahe hinter seinem Boss Jethro, der den ganzen Tross anführte. Bogert war an der rechten Flanke, Tolm lief hinten. Den Rest kannte er nicht. Ein gutes Dutzend freiwilliger Helfer haben sich gefunden, darunter Braoin, aber auch Trajan, der anscheinend vorerst nicht mehr nach dem dubiosen Waffenknecht suchte, der ihn angegriffen hatte. Hier war er jedenfalls nicht dabei, Radzinsky war der Einzige mit einer Halbglatze.

    Die Sonne ging schon unter und in der Ferne konnte man schon das Tor des mit einer Palisade umgebenen Jägerlagers erkennen. Doch statt den letzten Rest des Weges jetzt hinter sich zu lassen, stoppte Jethro den Tross und gleich bildete sich vorne ein Halbkreis und ein Raunen ging durch die Menge.
    "Was ist denn los?", fragte Radzinsky seinen Kameraden Braoin, der auch nur mit den Schultern zuckte und nach vorn lief. Sie drängelten sich in den Halbkreis und schauten nach, was der Auslöser dieser unfreiwillgen Pause war. Es war ein Wolf, ein toter Wolf. Er lag mitten auf der Straße und war auf schreckliche Art und Weise verstümmelt. Jemand musste ihn mit einer gewaltigen Axt oder mächtigen Klauen gerissen und einfach liegen gelassen haben. Auf der Straße hatte sich das Blut des Raubtiers verteilt.
    "Welches Biest tut so etwas?", fragte jemand in die Runde.
    "Na wenigstens wissen wir jetzt, warum es Bluttal heißt...", merkte Radzinsky an und schüttelte sich. Sie sollten jetzt schleunigst weiter gehen, ehe es dunkel wurde.

  18. Beiträge anzeigen #258
    Burggraf von Verdistis  Avatar von Maximus
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    Jägerlager im Bluttal

    "Auf was habe ich mich da eingelassen!?" dachte sich der Großhändler, als er im Namen der Händlergilde einen Konvoi begleitete, weil diese die Marktkarren für einen Transport für massive Steine zur Verfügung gestellt hatte. Angeführt wurde der Konvoi von einem älteren Oberst der Stadtwache, welcher auf den Namen Jethro zu hören schien. Direkt neben ihm lief ein junger Soldat, welcher sich Maximuss gegenüber als Uriel Ventris vorgestellt hatte. Ansonsten wurde der Konvoi von einer Handvoll Milizen und Stadtbewohnern begleitet. "Ein zusammengewürfelter Haufen von älteren Männern aus der Unterschicht und einige Soldaten der Stadtwache, dessen Rüstungen schon deutlich bessere Zeiten gesehen haben..." klagte Maximuss seinem Gardisten. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Männer den Konvoi im Falle eines Angriffes verteidigen könnten... vielleicht ist meine Vermutung auch falsch. Wir werden es sehen."

    Der Graf hatte seine prunkvolle aber ansonsten weniger für den Kampf geeignete Rüstung angelegt und verließ sich voll und ganz auf die Fähigkeiten seines Gardisten Bragans, der zusammen mit ihm auf einen der Karren saß.

    Der Konvoi war bereits einige Zeit unterwegs, als sie ein kleines Jägerlager erreichten. Es war eines der Lager, die die Stadt zum Zeitpunkt der Pest mit Lebensmitteln versorgt hatten. Um nicht in der Nacht das Bluttal zu durchqueren, sollte der Konvoi hier halten und erst im Morgengrauen fortgeführt werden. Während die Karren abgestellt und die Lasttiere versorgt wurden, kümmerten sich einige der Männer darum, das Nachtlager einzurichten. Für das leibliche Wohl hatte die Stadtwache mit ausreichenden Rationen gesorgt. "Ich bin zu alt, für diese Form der Übernachtung..." brummte Maximuss, als er kurze Zeit später von einem in Bauerntracht gekleideten Mann aus seinen Gedanken gerissen wurde. "Und Ihr seid der Besitzer der Mine!? Oh verzeiht, Braoin ist mein Name." Der Großhändler schaute in die Augen eines vom Leben gezeichneten Mannes, der jedoch trotz oder gerade wegen seine eher einfachen Arbeit einen recht robusten Eindruck machte. "Ich bin Graf Maximuss von Verdistis IV., Großhändler und Mitglied der ehrenwerten Händlergilde des Herzogtums Rivellon. Besitzer der Mine bin ich nicht, wurde aber von der Händlergilde damit beauftragt, den Konvoi zu begleiten. Die Marktkarren stehen im Besitz von Gildenmeister Trevor und ich sorge dafür, dass die Karren wohlgehütet zurück nach Thorniara kommen."

    Braoin nickte eifrig, wurde dann jedoch von einem Milizsoldaten gerufen, um bei der Entladung der Marktkarren zu helfen. "Ihr wollt uns doch sicher auch helfen, nicht wahr? Schließlich entladen wir auch Eure Ration." fragte der dazukommende Befehlshaber Jethro freundlich aber bestimmt. Maximuss hingegen war von dieser Frage wenig beeindruckt und reagierte in einer seiner vielen Eigenarten: "Ich bin der Grund, warum Euch die Händlergilde die Marktkarren zur Verfügung gestellt hat. Ich denke, dass dürfte Hilfe genug sein. Im Übrigen habe ich für meine Verpflegung selber gesorgt." Mit einem abfälligen Blick drehte Jathro dem Grafen kopfschüttelnd den Rücken zu und lief zurück zur Gruppe.
    Geändert von Maximus (22.06.2014 um 18:32 Uhr)

  19. Beiträge anzeigen #259
    Burggraf von Verdistis  Avatar von Maximus
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    Jägerlager im Bluttal

    Die Männer saßen an einem großen Lagerfeuer und aßen einen Teil der Ration, die die Stadtwache für den Konvoi zur Verfügung gestellt hatte. Der Großhändler war mit Bragan weiter abseits bei einem der Karren, um die selbst mitgebrachte Verpflegung zu verzehren. Doch kurz bevor Maximuss den guten Schinken aus einer Holzkiste holen wollte, vernahm er die Worte eines Soldaten: "Verzeiht aber ich glaube, dass Ihr Euch bei den Männern beliebt machen würdet, wenn Ihr Euer Essen mit ihnen teilt. Versteht mich nicht falsch aber wir können keine Spannungen innerhalb der Mannschaft gebrauchen und auch wenn es nicht Euren Gepflogenheiten entspricht, sich mit Männern einfachen Standes zu beschäftigen, so könntet Ihr durch eine gut gemeinte Geste mögliche Spannungen im Vorfeld vermeiden..."

    Der Gesichtsausdruck des Grafen war von wenig Begeisterung geprägt, er schaute rüber zu den Männern am Lagerfeuer und erwiderte: "Hmpf... Ihr sprecht ein wahres Wort. Es gehört wahrlich nicht zu meinen Gepflogenheiten, mich mit Männern dieses Standes zu beschäftigen aber vermutlich habt Ihr Recht... Komm Bragan, nimm die zwei Kisten mit." Widerwillig ging der Graf auf das Lagerfeuer zu. Er würde den Männern eigentlich keine sonderliche Beachtung zusprechen aber die nächsten Tage würde er mit eben diesen Männern den Konvoi begleiten.

    Am Lagerfeuer baute sich der Großhändler auf und erhob das Wort: "Das Essen der Stadtwache. Zum Leben zu wenig, zum Sterben zu viel... Hier, ich habe hochwertigen Schinken, erlesenen Käse und hervorragendes Brot dabei. Greift ruhig zu!" Bragan stellte die beiden Kisten vorsichtig neben das Lagerfeuer und öffnete sie. Etwas zögerlich begutachteten die Männer den Inhalt, bevor sie dann ebenso zögerlich davon nahmen. Maximuss gefiel diese Art der Möglichkeit, seinen gesellschaftlichen Stand zu präsentieren und setzte sich ans Lagerfeuer. Sein Blick fiel auf den jungen Soldaten Uriel Ventris, dessen Name ihm sehr bekannt vorkam.

    Bragan lief zu einem der Soldaten an dem schon etwas gealtertem Palisaden und erkundigte sich über die allgemeine Lage: "Wie wahrscheinlich ist es, dass das Lager angegriffen wird?" doch der Soldat zuckte mit den Schultern und antwortete: "Nur wenige wären so dumm und durchqueren das Bluttal bei Nacht. Wir müssen uns eher Sorgen um die hier lebenden Tiere und Kreaturen machen, die vom Feuer wahrscheinlich magisch angezogen werden aber die Jäger haben sich hier nie über Probleme beklagt, die sie nicht selbst beheben konnten..."
    Geändert von Maximus (22.06.2014 um 20:00 Uhr)

  20. Beiträge anzeigen #260
    Schwertmeister Avatar von Madlen
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    Stumpfe Arbeit erfordert manchmal ein Umdenken. Madlen war es gewohnt, erst überlegen zu müssen, wem sie etwas sagen konnte. War er vielleicht ein Feind, ein Kopfgeldjäger? Jedes Wort musste genau überdacht sein, bevor sie Dinge über sich preisgab. Doch hier, inmitten dieser Einöde, war es egal, wer sie war, einzig und allein ihre Arbeit zählte noch. Löcher flicken, Netze auswerfen, einholen. Stumpf, eintönig, aber notwendig und vor allem eins: herrlich ungefährlich. Natürlich konnte man sich in den Finger schneiden, von einem Fisch gebissen werden oder man rutschte aus. Aber niemand versuchte einen zu töten oder zu foltern. Angenehm, dachte die junge Frau bei sich und lächelte leicht.

    In der Ferne hörte sie immer wieder auf die Geräusche der Natur. Sie fühlte dabei eine Verbundenheit mit dieser, wie sie es schon lange nicht mehr gespürt hatte. Und dabei bemerkte sie, dass etwas nicht in Ordnung war. Es war…einfach anders? Einen geeigneteren Ausdruck dafür konnte Madlen nicht finden. Sie zuckte deshalb aber nur kurz mit den Schultern und tat es ab. Ihre Arbeit war mittlerweile, nach den schwierigen Anfängen, einfach zu herrlich…

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