Portal-Zone Gothic-Zone Gothic II-Zone Gothic 3-Zone Gothic 4-Zone Modifikationen-Zone Download-Zone Foren-Zone RPG-Zone Almanach-Zone Spirit of Gothic

 

Seite 10 von 20 « Erste ... 36789101112131417 ... Letzte »
Ergebnis 181 bis 200 von 400
  1. Beiträge anzeigen #181
    Schwertmeister Avatar von Madlen
    Registriert seit
    Jan 2012
    Beiträge
    779
     
    Madlen ist offline
    Madlen blieb plötzlich stehen, kämpfte eine innere Schlacht. Konnte sie Yinne weiterhin vertrauen, wollte sie die Frau damit wirklich belasten? Nun, wahrscheinlich spielte es eh keine Rolle mehr, denn eine Meinung war schon gebildet.
    Ruckartig dreht sich die Fürstin um und riss ihre Kapuze vom Kopf. Weißes Haar fiel augenblicklich über ihre Schulter, wurde vom Regen durchnässt. Ihre Augen, mit dem goldenen Rand um die Iris, fixierten ihre Begleiterin und zwangen sie genau hinzusehen. Madlen wusste nicht, was für einen Einfluss sie auf Frauen mit ihren Aussehen hatte, aber war ihr das im Moment egal, als sie zu sprechen begann: „Sie mich an. Sie mich ganze genau an. Ich bin nicht mehr die, die ich einst war. Mein Schicksal hat sich offenbart. Zuerst nahm es mir meine Tochter. Ich musste zwei Menschen töten, um sie wiederzubekommen. Dann wurde mein Mann getötet, meine Freunde waren weg. Plötzlich tauchten sie wieder auf und…“ Es fiel Madlen sichtlich schwer darüber zu reden. „Und nahmen mir erneut meine Tochter, diesmal für immer. Ich hatte alles, was ich jemals wollte und es wurde mir gestohlen. Ich habe keine Freude mehr im meinem Leben, kein Glück kann ich mehr fühlen, keine Angst kann mich mehr beherrschen, keine Gnade kann ich empfinden. Es gibt nur noch Leere und Rache. Denke nicht, ich habe den Alten verschont, weil du mit ihm gereist bist. Er war es nicht wert. Ein unbedeutender Niemand. Schwarzwasser ist voll davon. Es interessiert keinen, was mit ihnen passiert, darum kannst du auch beruhigt dorthin reisen, denn es gibt nicht einen Einzigen, der dich für meine Tat verantwortlich machen kann.“

    Madlen schlug ihre Kapuze hoch, wandte sich um und ging weiter. „Ich bringe dich an jedes Ziel, wohin du auch möchtest. Danach muss ich dich aber verlassen. Meine Heimat ruft mich und ich muss ihren Ruf erhören und ich weiß nicht, ob ich wiederkommen werde.“ Trotzig stapfte sie weiter durch den Regen, während Yinne hinter ihr herging.

  2. Beiträge anzeigen #182
    Burgherrin Avatar von yinnesell
    Registriert seit
    Dec 2007
    Beiträge
    1.335
     
    yinnesell ist offline
    Du bist blind vor Wut, wäre das gewesen, was yinne Madlen hätte sagen wollen, aber genau diese Blindheit konnte auch yinnesell zum Verhängnis werden. In Jedem Fall besaß die Dunkelhäutige den Eindruck, das es egal war, was sie dieser anderen Frau sagte - sie war verbort - damals schon und heute war sie vielleicht bereits verloren.

  3. Beiträge anzeigen #183
    Waldläufer Avatar von Draal
    Registriert seit
    Apr 2014
    Ort
    chersonesus cimbrica
    Beiträge
    136
     
    Draal ist offline

    Stewark

    Die vermaledeite Traumwelt hatte Draal wieder in ihren Bann geschlagen. Es war eine Welt, die er nicht gerne betrat. Aber wie es mit Träumen so ist, kann man sie sich nicht aussuchen. So war er gezwungen, sich dem zu stellen, was dort lauerte. Und es lauerte eine Menge dort. Von Dingen aus der Kindheit, den Tagen des Großwerdens. Seine Heimat in jenen Tagen war Feshyr gewesen, obwohl seine Eltern nicht von dieser Insel stammten. Sie waren Flüchtlinge des Krieges auf dem Festland. Draal hatte sie nie großartig gefragt, was ihre Geschichte gewesen ist. Wann immer andere Menschen der Insel auf das Thema zu sprechen kamen, hatte sein Vater stets kurz angebunden und einsilbig geantwortet und dabei Blicke in den Raum geworfen, die schärfer waren als Waffen aus magischem Erz. Da waren die Träume von den Schlägen der anderen Kinder, die er über sich ergehen ließ, bis er stark genug war und zwei anderen 'Spielkameraden' ein Arm und ein Bein brach. Die Tage des Einzelgängerdaseins auf der Insel. Jahre später - als Jugendlicher - die Schlägerei in der Kate, die die Kneipe dargestellt hatte. Ein Mann, älter und größer, den er mit Schlägen und Tritten für alle Zeit ans Bett und die Pflege seiner Familie gefesselt hatte. Die Wachen in den Farben des Königs, die ihn abholten und die vielen Seemeilen bis nach Khorinis brachten, die florierende Hafenstadt.

    Die Träume gingen weiter, fanden ihren Weg in die Erinnerungen von Jahren der Arbeit unter Tage. Die Verlassene Mine, die Alte Mine ... Erz schürfen, Erz schürfen und Erz schürfen. Mehr gab es nicht. Und Draal verspürte Zufriedenheit, so wie viele Buddler des Alten Lagers. Ruhe und Zufriedenheit. Er zahlte stets das Schutzgeld an die Gardisten, sorgte in seiner Hütte für Ordnung und ging fleißig der Arbeit in der Mine nach, schlief, wenn seine Schicht vorbei war und ging ohne zu murren ans Werk, wenn wieder jemand Futter für die Minecrawler geworden war. Doch da waren auch die schlechten Zeiten. Einbrüche von kleinen Stollen, Minecrawler in der Dunkelheit, manchmal das Gefühl, ein Flüstern aus den Wänden zu hören. Leise, säuselnd, einnehmend. Da hatte es begonnen, das sein recht einfach gestricktes Gemüt die ersten Risse bekommen hatte. Als dann kurz darauf die Mine einbrach, da Wasser eindrang, wurde aus dem Riss im Geist ein Spalt, der bis heute klaffte. Mit Müh und Not kam Draal dort hinaus, aß Ratten, Wanzen, Flechten und Spinnen. Verzweifelteren Buddlern folgte er nicht, die eine andere Speise in Betracht zogen. Er überlebte zwar nicht besser als ein Tier, aber an Toten zu knabbern war etwas, das nur Aasgeier taten, keine Menschen. Dann endlich das Mondlicht, als er aus dem Schutt krabbelte, als Hände von Freunden und Kameraden ihn aus dem Dreck zogen. Danach ... der Blitz, der Knall. Das Flackern von magischem Blau. Die Freiheit.
    Den Blitz ... nie würde er ihn vergessen ...

    Rhobar schnüffelte an seinem Herrchen, das sich etwas unruhig im Bett bewegte. Leise grollte der Straßenhund und rollte sich nah an Draal zusammen, den Kopf bewachend, schützend auf die Bettkante nahe des Gesichts gelegt. Er brauchte nicht viel Schlaf, sein Herrchen dagegen schon.

  4. Beiträge anzeigen #184
    Waldläufer Avatar von Draal
    Registriert seit
    Apr 2014
    Ort
    chersonesus cimbrica
    Beiträge
    136
     
    Draal ist offline

    Stewark

    "Ach Junge, das Leben ist echt hart", begann der Wirt der Klippenschenke und seufzte, während er lustlos am eigenen Bier nippte. Wohlgemerkt an einem Diensttagmorgen. Na, dachte Draal, wenn das mal kein astreiner Alkoholiker ist. Einen laut ausgesprochenen, weniger bedachten Kommentar schluckte er runter, während er fleißig das Holz schlug, von dem der Wirt im Hinterhof mehr als genug zu besitzen schien. Im Stillen fragte sich der Bergmann, ob der Kerl nicht nur Alkoholiker, sondern auch Großhändler für Brennholz war und ob er für seine Arbeit hier nicht doch etwas mehr verlangen sollte, als Brot und Bett. Aber was wusste er schon vom beinharten Verhandeln. Also schlug er weiter Holz und verbann jeden auch nur leicht aufrührerischen Gedanken. Für sowas gabs Gewerkschaften. Oder würde es wohl noch geben ...

    "Ach Junge, echt scheiße das Leben", stöhnte der Wirt erneut und trank den Humpen leer. "Weißt du was man von uns Wirten verlangt? Teilweise 24 Stunden Dienst! Stell dir das vor! Arbeitet der Bäcker von Mitternacht bis Mitternacht? Der Bogner, der Schmied, der Abdecker? Nee! Aber der Wirt! He, Herr Wirt, sagen sie dann immer, Abenteurer und Helden sind rund um die Uhr unterwegs. Also beweg deinen fetten Arsch und sei immer zur Stelle, wenn einer von diesen abgerissenen Wichten einkehrt! Pah! Verfluchtes Abenteurertum! Verdammte Magier, Krieger und Schurken! Und verfluchte Argaansche Wirtsinnung!"

    Auch hier tat Draal, was er wirklich gut konnte: Schweigen und nichts zu dem Gespräch beitragen. Die letzte Begegnung mit einem richtigen Wirt hatte für ihn dazu geführt, dass er in den größten Freiluftknast der Welt gekommen war. Also den damals größten. Vielleicht hatten diese irren Magier irgendwo wieder eine hochgezogen, zutrauen würde er es ihnen. In Gedanken überlegte der Bergmann, wohin er als nächstes reisen könnte. Dummerweise sprach er den Gedanken zum gleichen Zeitpunkt aber laut aus, sodass der redefreudige Wirt gleich ein neues Thema fand.

    "Ah! Also östlich von hier liegt die Taverne der alten Murdra. Die Gespaltene Jungfrau. Is wohl nicht auf sie bezogen, da sie weder gespalten noch ne Jungfrau is. Teure Preise, scheiß Service. Bleib dem Laden fern, da bist du hier besser dran. Dann irgendwann kommst du durch die Büßerschlucht zur Silberseeburg, wenn es dich gen Süden treibt. Weiß der Teufel, welcher der beiden Könige seine Wachen dort stehen hat. Einfach links liegen lassen, is so interessant wie ein Haufen Müll, um den sich zwei ganz hochwohlgeborene Straßenkatzen prügeln. Weiter südlich - nachm Orkwald - kommt Schwarzwasser mit dem Baum Tooshoo. Da lebt Walkvolk und Diebesgesindel. Aber ne ganz nette Bande, wenn sie einen nicht ausrauben. Weiter im Uhrzeigersinn gehts zu den Schwarzen Schluchten, wo angeblich ein Spukschloss steht. Nördlich davon - nach ner Menge Dschungel und Untier - Setarrif, Heimstatt des hochheiligen Ethorn. Nördlich davon Bauerngesindel und irgendwann Thorniaras Osttor. Und Thorniara, meintest du, kennste ja schon. Da tobt die Pest. Arme Teufel."

    Alkoholiker, Holzgroßhändler, Touristenführer. Ein Universaltalent, ohne Frage. Vielleicht sollte Draal die Träume von Schwert, Magie und dergleichen aufgeben und bei dem Wirt in Lehre gehen. Zumindest seinen Wohlstand könnte er dann sichern ...

    "Wo krieg ich Proviant her?"
    "Von mir natürlich", meinte der Wirt versöhnlich.
    "Teuer?"
    "Oh ja, also hack fleißig Holz. Danach kannst du den Boden der Kneipe wischen, das hat seit den Tagen von Lord Renwicks Altem keiner mehr gemacht ..."

  5. Beiträge anzeigen #185
    Waldläufer Avatar von Draal
    Registriert seit
    Apr 2014
    Ort
    chersonesus cimbrica
    Beiträge
    136
     
    Draal ist offline

    Stewark

    Draal horchte auf, als eine stinkende, schmutzige Meute in die Schenke einzog. Er erkannte sofort, wer und was dort war. Also nicht genau, wer das war, aber was. Bergleute. Minenarbeiter. Minecrawler in Menschengestalt. Maulwürfe. Männer, in deren Adern das Blut von Molerats floss. Denen das Graben in die Erde von Adanos höchstselbst in die Wiege gelegt wurde. Ein strahlendes Lächeln stahl sich auf die Züge Draals, als er in der ihm üblichen Art auf die Gruppe zutrat, die ihn einen Moment misstrauisch musterte. Dann erkannten sie die Kleidung, die er trug, seine Statur, den Gesichtsausdruck, der den Geisteszustand dahinter treffend widerspiegelte und den geheimen Buddlergruß, den er machte. Also, zumindest hoffte Draal, dass die anderen Schürfer den Gruß kannten. In der Alten Mine war er damit quasi Trendsetter gewesen. Dachte er jedenfalls ...

    "Ah, sieh an, noch ein Buddler!", rief der älteste der fremden Bergarbeiter aus. "Glück auf, Bursche!"
    "Grüßt euch, Freunde. Hier gibts ne Mine?", fragte Draal und musterte die Bande interessiert.
    "Nee, hier in Stewark nicht. Wenn wir hier nen Stollen graben, bricht doch die ganze Stadt ein. Hat mal der alte Dasklapptschon versucht ... ha, wisst ihr noch, Jungs?", die Bergleute lachten über den alten Dasklapptschon, der - hatte Draal zumindest das Gefühl - wohl seit der Geschichte nicht mehr unter den Lebenden weilte. "Ich bin Digger, Vorsteher dieser Kumpel hier. Wir sind aufm Weg zum Silbersee, wollen dort nen neuen Stollen erschließen."
    "Mh, braucht ihr noch helfende Hände?", fragte er und lächelte ehrlich in die Runde, "Und nen Hund."
    "Welche Referenzen, Bursche?"
    "Äh, Minenkolonie - einmal als Gefangener, einmal als ... äh, wie nannte das der Herr Paladin? Zum Freiwilligen Ableisten Des Allgemeinen Schürfdienstes Zur Wiederherstellung Meines Standes In Der Gesellschaft Des Myrtanischen Reiches.", rezitierte Draal und grinste dann breit, "Danach als Sklave für die Orks und nachdem die Biester besiegt wurden, noch einige Jahre freiwilligen Dienstes."
    "Holla, da hat aber einer Erfahrung! Die Hunde in der Kolonie waren erstklassige Schürfer. Du bist dabei, ... äh ..."
    "Draal, wenns beliebt."
    "Dann setz dich, Junge. Trink mit uns, dann besprechen wir alles weitere."

  6. Beiträge anzeigen #186
    Archipoeta Avatar von Dumak
    Registriert seit
    Jul 2001
    Ort
    nur in der Phantasie
    Beiträge
    827
     
    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Dumak ist offline
    Als Ringelblümchen zu tanzen anfing, hatte Dumak schnell die Laute vom Rücken genommen und eine eingängige Melodie dazu gezupft. Schön sah es aus, wie sie sich hin und her drehte. Ganz in sich selbst versunken. Doch irgendwann kam das Mädchen aus dem Takt und die Melodie brach ab.
    Dumak lachte fröhlich. Nicht, weil er über Ringelblümchen lachte, sondern weil er sich freute, daß sie es versucht hatte und es so anmutig aussah.
    »Du bist ja ein richtiges Talent«, fand er.
    »Körbeflechten ist wichtig«, befand er dann. »Wenn ich nur daran denke, was alles aus der Weide geflochten wird: Hüte, die vor der Sonne schützen; Reusen, in denen Fischer ihre Fische fangen, um sie auf dem Markt zu verkaufen; Teppichklopfer, um die schönen Bodenbeläge in den reichen Häusern sauber zu halten, Bienenkörbe, ohne die wir gar keinen Honig hätten, Stühle, Sessel und Tische, die schon viele Häuser wohnlich machten; Bilderrahmen -- und Bilder machen selbst die einfachste Hütte gemütlich«, zählte er auf.
    »Achja, und natürlich Körbe. Wie sollte man sonst die Einkäufe vom Markt nach Hause tragen, wie sollte man die Wäsche verstauen, die Eier aus dem Hühnerstall, die Kienspäne für das abendliche Licht oder die Rüben vom Feld transportieren? Also ohne Korbflechterinnen wären wir völlig verloren, das steht mal fest!«, befand der Barde.
    »Aber tanzen kannst du auch ganz gut. Brauchst nur noch ein wenig Übung«, lobte er das rothaarige Mädchen.
    »Aber vielleicht kannst du auch Flöte spielen lernen«, schlug Dumak vor. »Das ist nicht schwer und du könntest mich dann begleiten, wenn du genug Körbe verkauft hast.«

    »Aber gehen wir zuerst einmal nach Thorniara. Die Stadt wird dir bestimmt gefallen«, versprach er. »Und sie ist gar nicht weit. Wenn wir besonders lange herumtrödeln, erreichen wir die Stadt schon morgen.
    Du wirst dort jede Menge Korbwaren verkaufen können«, behauptete der Barde. »Es gibt Fischer, Handwerker, Kaufleute, Krieger und Priester und arme und reiche Leute, die brauchen alles mögliche, was geflochten ist. Bestimmt! Und am Hafen kann man den ganzen Tag lang sitzen, um zuzugucken, wie die Schiffe ein- und auslaufen und sich vorzustellen, was sie alles herbeibringen aus irgendwelchen fernen Ländern. Das wird dir bestimmt gefallen.«

    »Du ... Ringelblümchen? Ich bin froh, daß du keine Zauberin bist. Vor denen hab ich Angst. Die können einen Menschen einfach so in einen Frosch verwandeln und dann quakt man nur noch und kein Mensch versteht einen«, gestand der Barde dem rothaarigen Mädchen, während sie die Straße nach Thorniara einschlugen. »Zum Glück war ich viele Jahre nur mit der Herrin Nienor unterwegs, die ist eine Kriegerin und kann gar nicht zaubern. Obwohl auch viele seltsame Dinge passiert sind, das kann ich dir sagen!«

  7. Beiträge anzeigen #187
    Waldläufer Avatar von Draal
    Registriert seit
    Apr 2014
    Ort
    chersonesus cimbrica
    Beiträge
    136
     
    Draal ist offline
    Bauern sahen auf, schüttelten die Köpfe. Mägde wandten sich angewidert ab. Kinder zeigten mit den Fingern und lachten. Katzen fauchten, Hunde bellten, Kühe muhten. Und warum? Weil die Bergleute kamen. Die Argaaner hatten sich nie mit ihnen befasst, sie nie wirklich geschätzt. Ja, es gab zwar Minen, aber jeder Versuch, größere zu erschließen, war an irgendwelchen Volksbegehren gescheitert. Die sahen in jenen Tagen so aus, dass die Bauer sich zusammenrotteten, Heugabeln, Dreschflegel und Äxte einpackten und Fackeln entzündeten, in die Lager der Minenarbeiter kamen und für viel Ärger sorgten. Grund genug für Lords und Ladies, doch lieber auf die Wünsche einer so bewaffneten Menge zu hören, statt auf Leute, die ihr Geld damit verdienen, in der Erde wie Köter zu graben. Und überhaupt, in jener Zeit hatte es noch die Minenkolonie gegeben, die das gesamte Reich versorgt hatte. Aber das war eine andere Geschichte ...

    "Mögen uns halt nicht", knurrte Digger und spuckte aus. Seine Jungs taten es ihm nach. Scheinbar waren es wohl alles Lehrlinge, Schürfergesellen. Ob die wohl auch die Taufe erhalten haben, fragte sich Draal im Stillen, wie wir damals nachm Wurf? "Und mich im Speziellen noch weniger. Hab mal hier in der Gegend nen Stollen gehabt. Brach ein, und mit ihm das Feld eines Bauern. Himmel, fast hätten die wieder der alten Tradition Folge geleistet und nen rasenden Mob gebildet. Aber der Erde sei Dank, war ich schneller mit den Beinen als die."

    "Wie reisen wir jetzt, Leute?", fragte Draal und korrigierte den Sitz der Ausrüstung auf seinen Schultern. Zwei Schürfer zogen einen Karren, auf dem noch mehr Aurüstung lag. Spitzhacken in Hülle und Fülle - da war wohl ein Schmied über Nacht zu Reichtum gelangt -, Ausrüstung zum Klettern, einige Stützen, Decken, Kessel - halt alles, was man braucht, wenn man Tage in der Wildnis verbringt und auch noch auf die Idee kommt, tiefe Löcher in die Erde zu graben.

    "Also, Jungchen, wir reisen runter bis zum Fluss. Da wo der ... äh ... Silberfluss? Heißt der so? Teufel, das diese Kartographen jeden Scheiß benennen können, aber keine verfluchten Flüsse! Ja, nennen wir ihn Silberfluss ..."
    "Aber, Digger, es gibt noch nördlich von hier nen Silberfluss, da wo wir zuerst rüber sind!"
    "Dann gehts für uns halt über den Süd-Silberfluss."
    "Nennen wir ihn Goldfluss!"
    "Hä?! Ruhe jetzt, Jungs! Also, wir reisen bis zum südlichen Fluss runter, dann halten wir uns auf der Seite des Orkwaldes daran und marschieren bis zum See. Danach Richtung Burg. Da irgendwo gehts dann zum Gebirge, kapiert? Da graben wir Stollen, heben Löcher aus, werden reich."

    Draal überlegte, schaute zu Rhobar, der brav neben ihm herlief und auch eine Spitzhacke umgeschnallt bekommen hatte und damit bewies, das er als König auch die Arbeit des einfachen Volkes kannte. "Himmel, Digger!", rief der Bergmann aus, "So nen Plan hätte ich auch gern. Das klingt gut!"

  8. Beiträge anzeigen #188
    Schwertmeister Avatar von Madlen
    Registriert seit
    Jan 2012
    Beiträge
    779
     
    Madlen ist offline

    Kleine Ortschaft in den Stewarker Landen

    Das Wetter war teilweise etwas besser geworden, doch gab es zwischendurch immer wieder mal einen Regenschauer, der die Stimmung der beiden Reisenden immer wieder in den Keller drückte. Zwei Tage waren sie nun schon unterwegs und endlich kamen sie in eine kleine Ortschaft. Ehrlich gesagt, war es eher eine Ansammlung von einem Dutzend Holzhäuser mit windschiefen Dächern, die sich um einen kleinen Platz mit Brunnen scharrten. Das einzig zweitstöckige Gebäude war die Taverne und dort gab es auch nicht gerade das beste Essen oder Trinken. Das Bier war verdünnt, das Fleisch gepökelt und das Brot hart. Aber es war trocken und warm. Schlafen konnte man entweder im Schankraum oder einen Stock darüber, in der Gemeinschaftsunterkunft. Einzelne Zimmer gab es nicht. Madlen war daran mittlerweile gewöhnt, was aber Yinne davon dachte, war der jungen Frau noch unklar.
    Es war aber auch eine verzwickte Situation. Etwas stimmte nicht mehr zwischen den beiden Reisegefährtinnen. Ein Gefühl der Hilflosigkeit. Eine wage Erinnerung an frühere Zeiten wurde von Ereignissen überschattet, die besser so nicht geschehen wären. Und anscheinend konnte keine von beiden dies vergessen und somit herrschte schon eine ganze Zeit lang Stille. Niemand sprach mehr als das was nötig war…was gesprochen werden musste. Sie bestellten etwas zu essen, mieteten sich ein und der freie Platz war schnell gefunden. Madlen hatte keine höfliche Begrüßung des Wirtes erwartet und auch keine bekommen. Er wirkte alt mit seinem riesigen Wanst. Ein besonderes Augenmerk war aber seine große Knolle im Gesicht, dort wo bei den meisten die Nase saß. Er war abstoßend und umso erstaunlicher war die immer noch vorhandene Schönheit seiner Frau. Sie hatte – wenn auch langsam verblassende – blonde Haare und edle Gesichtszüge, doch waren mehrere Geburten nicht spurlos an ihr vorübergegangen und auch der Stress eine Gaststube zu führen zeigten ihre Wirkung, denn tiefe Augenringe zierten ihre Augen. Dennoch war sie immer noch als schön zu bezeichnen.

    Lange hatte Madlen unter ihrer Kapuze hervor die Gäste beobachtet, konnte jedoch keine Gefahr ausmachen und da Yinne anscheinend immer noch nicht zu Gesprächen aufgelegt war, das Essen aber bereits beendet und der Tag dem Abend wich, nahm die junge Frau ihren kleinen Stammbaum der großen Häuser ihrer Heimat hervor und schlug ihn dort auf, wo sie das letzte Mal ihre Feder als Lesezeichen eingelegt hatte. Schon damals war sie langweilig, aber wichtig gewesen und das hatte sich auch jetzt noch nicht geändert. Seufzend blätterte die Fürstin eine Seite um, während auch Yinne mit etwas beschäftigt zu sein schien. Langsam füllte sich die Taverne mit Gästen, sowohl Reisenden als auch Einwohnern der kleinen Ortschaft und so kam auch das Leben wieder in die beiden Frauen zurück, die nun etwas ruhiger und weniger angespannt waren…

  9. Beiträge anzeigen #189
    General Avatar von Ryu Hayabusa
    Registriert seit
    May 2005
    Ort
    inmitten der Pfälzer Highlands :o
    Beiträge
    3.318
     
    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ryu Hayabusa ist offline
    Da standen sie also. Mitten in einer Ansammlung windschiefer Hütten, die jeder Wolfspuste im Nu weichen und die Schweinchen schutzlos zurücklassen würde. Keine Ziegel, kein Gestein. Einfach nur stinknormale Hütten. Die Winter hier mussten furchtbar sein. Und der Juckreiz am Hintern des Templers auch. Woher hätte er auch wissen können, dass ein Lurker in dem Badesee gelauert hatte? Das Biest und seine gesamte Brut hatten den Krieger und seinen haarigen Prophetenfreund Alrik quer durchs Gebirge gejagt. Wie er dabei jedoch dazu kam, aus einem dieser Dinger eine praktische Kleidungsergänzung für die ohnehin schon zerfetzten Lumpen zu fertigen hatte er selbst nicht so recht verstanden. Dennoch: Es hatte geklappt und es war gut so. Und immerhin, wenn man dem Geflüster und Gemurmel der wenigen Leute hier Glauben schenken konnte, hielten sie die beiden Ankömmlinge wohl für Barbaren aus dem Norden. Immerhin sahen sie so aus...

    Unbeirrt und keine weiteren Gedanken mehr an die Verfolger verschwendend marschierte er in Richtung Taverne. Gefolgt von seimem Begleiter, welcher sich ständig in paranoider Weise umsah und davon predigte, dass es bald brennende Hunde regnen würde, wenn Ryu mit der Gabel in eine Qualle stechen würde. Aber was wusste er schon? Er war ja nur ein von der Natur gesandter Prophet... Auch wenn der Hayabusa bisher daran zweifelte. "Vielleicht gibts hier ja was zu trinken..." er griff sich in die Umhängetasche und kramte ein paar Goldstücke heraus, welche nicht mehr wirklich wertvoll aussahen. Möglicherweise auch deswegen, weil sich einige Knöpfe darunter gemogelt hatten. Er blickte auf seine Hand, zuckte mit den Schultern und steckte seine Zahlungsmittel wieder weg. "Ach, wird schon..." murmelte er und zog seinen Begleiter hinter sich her in die Taverne. Drinnen war es bereits relativ gefüllt, da die meißten ihr Tagewerk vollbracht hatten und auf den Straßen immer wieder genug müde Reisende unterwegs waren. Sie alle suchten ein wenig Ruhe, doch wie es schien waren die zwei mutmaßlichen Bergeremiten die einzigen, die sich nicht mit einem Stehplatz zufrieden geben wollten. Blieb also nur, Ausschau nach einem Platz zu halten an dem man sich niederlassen konnte...

  10. Beiträge anzeigen #190
    Schwertmeister Avatar von Madlen
    Registriert seit
    Jan 2012
    Beiträge
    779
     
    Madlen ist offline
    Madlen schlug gelangweilt das Buch zu und erhob sich, um sich etwas Neues zu trinken zu besorgen. Auch wenn das Bier wässrig und fad schmeckte, so war es doch zum Durst löschen da. Sie gab einen knappen Hinweis an Yinne und schob sich dann durch die Menge in der Taverne. Allerlei abgerissene Gestalten hatten sich hier versammelt und schienen bestrebt, jeden freien Platz zu erobern, der zur Verfügung stand. Bisher konnten die beiden Frauen dies erfolgreich verhindern und hatten so einen Tisch für sich allein. Das lag vor allem daran, dass die Fürstin mit ihrer Bewaffnung gefährlich genug wirkte, sodass sich keiner freiwillig mit ihr anlegte.
    Ihr Hand, durch einen ledernen Handschuh geschützt, schob eine weitere Person zur Seite, ehe sie endlich die Tresen erreichte und sich nach kurzem Gerangel einen freien Platz dort erkämpft hatte. Abschätzend sah der Wirt sie an, war jedoch klug genug, sich seine Kommentare zu sparen. Ebenso unfreundlich reagierte Madlen und bestellte das Dünnbier. Sogleich kam das Gewünschte und wurde hart auf die morschen Bretter geknallt. Ein Teil wurde dabei verschüttet, doch war die junge Frau nicht zu einem Streit aufgelegt und deshalb wechselte ohne viele Worte eine Münze den Besitzer.

    Die junge Frau wandte sich um und schob sich zurück zu ihrem Platz. Kurz erblickte sie in der Menge zwei Personen, zwei Männer, die nicht so ganz in das Bild dieser Gemeinschaft passten, ähnlich wie die Fürstin. Es schien auch so, als hätte einer der beiden sie ebenfalls gesehen, auch wenn er ihr Gesicht natürlich nicht erkennen konnte, da es ja unter einer Kapuze war. Aber genau das war eben das gefährliche an der Sache. So würde man sie in der Grafschaft suchen und die beiden Fremden sahen wie Kopfgeldjäger aus. Darum versuchte Madlen schnell wieder in der Menge zu verschwinden und sich einen Weg zu ihrem Platz zu bahnen. Dort angekommen widmete sie sich nicht wieder ihrem Buch, sondern behielt ihre Umgebung ganz genau im Auge, eine Hand immer auf Aynur. Yinne dagegen blickte gar nicht auf, als ihre Reisegefährtin zurückkehrte und bemerkte auch so ihre Anspannung nicht…

  11. Beiträge anzeigen #191
    General Avatar von Ryu Hayabusa
    Registriert seit
    May 2005
    Ort
    inmitten der Pfälzer Highlands :o
    Beiträge
    3.318
     
    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ryu Hayabusa ist offline
    Den kurzen Blickkontakt hatte der Templer genutzt, um für das zierliche Kapuzending Interesse zu wecken. Warum dachten Leute auch immer, dass eine bis ins Gesicht gezogene Kapuze einen unscheinbarer machte? Es schrie doch förmlich: "Hier! Ich bin geheimnisvoll und mysteriös und hab was zu verbergen!" zumindest so, oder so ähnlich liefen die Gedanken Ryu's. Nachdem er sich nun also so durch die Menge bewegte, sich zwischen verschwitzten, stinkenden und teils merkwürdig anmutenden Körpern diverser Menschen und jener, die zwar auch Menschen waren, aber nicht danach aussahen, gedrängt hatte, war er ganz in der Nähe ihres Tisches. Wo war Alrik eigentlich schon wieder? Er schaute sich um, doch von dem "Propheten" war keine Spur zu sehen. Irgendwie hatte er so ein Gefühl in der Magengegend, dass das noch Ärger bedeuten konnte... Aber statt sich darum zu kümmern, wanderte er zum Tisch der Kapuzenfrau... Irgendwie erinnerte sie ihn an eine alte Bekannte... War das jetzt so Mode mit den Kapuzen? Er seufzte und näherte sich ihrem Rücken.

    Die Arme verschränkt, blickte er sie ruhig an. Oder zumindest ihren Hinterkopf, sofern sich das unter dem geschlossenen Kapuzenende verbarg. Manch einer hatte da ja noch ein Gesicht, so sagte man.

    "Hat der Barbier soviel Mist gebaut mit der Frisur?"

  12. Beiträge anzeigen #192
    Schwertmeister Avatar von Madlen
    Registriert seit
    Jan 2012
    Beiträge
    779
     
    Madlen ist offline
    Madlen schrak kaum merklich auf, als sie eine Stimme in ihrem Rücken hörte. Sie wandte sich auch nicht um, verkrampfte aber mit ihren Fingern am Griff ihres Schwertes, die linke Hand zuckte leicht. Mit einem Lächeln versuchte sie ihre Nervosität zu überspielen. Angst konnte sie nicht fühlen, schon lange nicht mehr. Aber auch keine Hoffnung. Sie ergab sich dem, was kommen möge.

    „Dieser Friseur war weitaus mächtiger mit Worten als mit der Schere und ihm verdanke ich mein Schicksal. Doch dort, wo ich herkomme, schleicht man sich nicht an andere heran, solange man ihnen nichts tun möchte.“ Die junge Frau hob ihre linke Hand und machte eine einladende Geste auf einen freien Platz. „Setzt Euch, nehmt einen Schluck von diesem Wasser mit Biergeschmack und lasst uns in Ruhe darüber sprechen, was Ihr zu sagen habt.“
    Der Fremde hatte sich kaum hingesetzt, da ergriff die junge Frau erneut das Wort: „Ihr solltet Acht geben, wem Ihr Euch nähert. Auch wenn ich Euch nicht als wehrlosen Reisenden einschätzen würde, so kann Unvorsichtigkeit schnell zu Unannehmlichkeiten führen. Viele haben versucht mich zu erschrecken, manchen ist es gelungen, doch können sie davon nicht mehr viel erzählen.“ Madlen zuckte kurz mit den Schultern. „Wie dem auch sei, mein Name ist Aynur. Meine Begleiterin...“ Die Fürstin sah sich kurz um, doch war von Yinne nichts zu sehen. „…ist weg. Verzeiht mir, dass ich sie Euch nicht vorstellen kann oder besser darf. Das ist normal nicht ihre Art.“

    Madlen legte ihre Hände auf den Tisch, jederzeit bereit die versteckten Klingen einzusetzen, falls das Gespräch in falsche Bahnen geriet. Sie wollte in der Kneipe keinen Kampf riskieren, doch war sie sich noch nicht ganz sicher über die Beweggründe des Fremden. Warum hatte er sie gerade angesprochen? Sie wusste natürlich, wie auffällig sie gekleidet war, aber wäre es ohne die Kapuze ihr unmöglich, sich frei zu bewegen.
    „Ein Name im Austausch gegen einen anderen, falls ihr ein Ehrenmann seid?!“

  13. Beiträge anzeigen #193
    General Avatar von Ryu Hayabusa
    Registriert seit
    May 2005
    Ort
    inmitten der Pfälzer Highlands :o
    Beiträge
    3.318
     
    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ryu Hayabusa ist offline
    Er setzte sich, kratzte sich kurz unterm Arm und leerte danach den Krug. Soziales Umfeld war in der letzten Zeit nicht gerade das, was er sein Eigen hatte nennen können. Und vornehmes Benehmen, nun... Das konnte auch warten, bis er wieder zuhause war... Und rasiert. Und gebadet... Und... Mit etwas bekleidet, was nicht gerade aussah wie abgerissene Haut eines Wildtiers. Danach schmeckte er ab, wie es so um das Bier stand. In der Tat: Wasser mit Biergeschmack... Kam hin. Vielleicht war auch ein wenig Gerstenmatsche mit drin gewesen. In Schwarzwasser nahm die Mama Hooqua das Zeug gerne, um das Bier dicker werden zu lassen wenn mal wieder Knappheit herrschte.

    Der Templer lehnte sich zurück und lächelte sanft. Vielleicht würde er ja doch ein wenig freundlicher sein, das würde sich zeigen. "Sarkany. Und der Name der holden Kapuzenfrau ist also Aynur, hm? Dann, Aynur, lasst euch gesagt sein, dass Selbstüberschätzung des Kriegers Fall bedeuten kann." er winkte dann jedoch hastig ab. Musste ja nicht jeder wissen, dass er lieber mit einem Schwert hantierte, als alles andere. "Zumindest hat das mal ein alter Freund zu mir gesagt, aber was weiß ich schon. Interessant übrigens, mein Begleiter ist auch irgendwo in den Unmengen der schwitzenden Masse verschwunden. Vielleicht hat Eure Begleiterin ja auch die Nähe der schwitzenden Mitmenschen gesucht. Aber wie auch immer. Ich denke, das gegenseitige Vorstellen der jeweils anderen muss dann wohl warten." er schaute noch einmal durch die Menge, ob Alrik nicht irgendeinen Mist anstellte, doch war da weder etwas zu hören, noch zu sehen. Vermutlich hatte er sich irgendwo in der nächsten Sumpfkrautschwade niedergelassen und war in sich gekehrt. Prophetenzeug tun und so. "Ist übrigens so 'ne Marotte von mir, immer da aufzutauchen, wo Leute mich nicht erwarten... Das kann das ein ums andere mal einen Vorteil bringen. Aber genug von meinen Vorlieben für mysteriöses Erscheinen. Was versteckt sich unter der viel mysteriöseren Kapuze einer so zierlichen Gestalt, die dazu noch in solch formuliertem Ton spricht. Ist etwas ungewöhnlich für ein Loch wie das hier..."

  14. Beiträge anzeigen #194
    Schwertmeister Avatar von Madlen
    Registriert seit
    Jan 2012
    Beiträge
    779
     
    Madlen ist offline
    Madlen lächelte, als der Fremde namens Sarkany sie fragte, warum sie diesen Ort aufgesucht hatte. Nach kurzem Zögern gab sie eine wohl überdachte Antwort: „Nun, ein Reisender bevorzugt immer das Dach einer Schlafstatt, auch wenn es etwas windschief ist. So viel zu dem Wo. Das Warum ist schnell geklärt: wenn ich keinen, nennen wir es, Handel treibe, so verkaufe ich mein Schwert. Viele mögen das als Söldnertum bezeichnen. Ich sehe aber darin vielmehr eine Geschäftsidee, die noch viel zu wenig genutzt wird. Im Moment warte ich eigentlich nur auf eine Gruppe von Reisenden, die dringend in die Tiefen des Sumpfes und damit nach Schwarzwasser muss. Was das Wann betrifft: so schnell es eben geht. Das Wieso ist ein Sache, die im Dunkeln liegt.“

    Madlen legte eine kurze Pause, nahm einen Schluck von dem Dünnbier, ehe sie mit ihrer Erklärung fortfuhr: „Was unter meiner Kapuze steckt, bleibt besser auch darunter. Wie gesagt, manche Menschen können mit Worten mehr Dinge vollbringen als andere mit dem Schwert. Wenn Ihr aber jemals schon eine Nymphe gesehen habt, dann wisst Ihr, was ich meine. Durch meine Auffälligkeit werde ich meistens in Ruhe gelassen. Meistens schaffe ich es eigentlich ganz gut unsichtbar sein. Wer rechnet schon mit mir. Haltet Ihr es für eine Selbstüberschätzung meinerseits, nur weil ich drei Schwerter und einige Wurfmesser mit mir führe? Nun gut, denkt, was Ihr wollt. Es kommt nicht auf den Menschen an, sondern auf den richtigen Moment. Bleibt solange bei Eurer Meinung, wie es für Euch gut ist. In dem Augenblick, wo es wichtig ist, werdet Ihr eines besseren belehrt.“ Erneute nahm die junge Frau einen Schluck. „Was meine Ausdrucksweise betrifft. Meine Vergangenheit ist meine Zukunft und meine Persönlichkeit. Ob ich es ändern möchte? Nein, ich bin was ich bin. Wenn Ihr wollt, findet es heraus, was meine Geschichte ist. Es gibt in Stewark sicherlich den ein oder anderen, der meine Kapuze sicherlich sehen möchte!“

    Madlen hielt sich in gespielter Weise schockiert die Hand vor den Mund. „Oh nein, war ich wieder zu selbstüberschätzend? Verzeiht, denn mein Leben hat mich nichts anderes gelehrt. Wieso sollte es auch, denn meistens war ich die Dunkelheit.“ Damit schloss die junge Frau den Monolog und winkte kurz ab. „Aber genug davon, ich bin es Leid alles immer wieder aufzuwärmen. Wenn aber ich auffällig bin, seid Ihr es auch. Ihr seht aus, als hättet Ihr entweder einen Kampf hinter Euch, die Wildnis durchquert oder habt beim Spielen alles verloren. Erneut, Geschichte gegen Geschichte. Erzählt mir von Eurem Schicksal.“

  15. Beiträge anzeigen #195
    Burgherrin Avatar von yinnesell
    Registriert seit
    Dec 2007
    Beiträge
    1.335
     
    yinnesell ist offline
    "Menschen wir Ihr seid mein liebstes Studierobjekt. Nicht weil ich bei Euch eine schlimme Kindheit und deren Folgen vermute, oder Ihr geistig erkrankt seid. Ihr gehört zu den Gesegneten, wobei es schon fraglich ist, ob Eure Fähigkeit ein Segen ist. NUR... Segen sicherlich nicht".

    Mittlerweile hatten sich die anwesenden Menschen so in der Taverne verteilt, das es yinnesell nicht mehr möglich war, die andere Frau und ihren neuen Bekannten zu beobachten, aber ebenso wenig war es ihr möglich, sich aus den Fängen ihres neuen Bekannten zu befreien. Und der hatte eine menge zu sagen, führte im Alleingang sozusagen die Unterhaltung, den Monolog.

    "Ihr verfügt über eine hohe Wahrnehmung. Mehr als die meisten anderen Menschen, was ideal ist, um sich beispielsweise der Magie zu widmen, aber ihr seid nicht in der Lage Eure Fähigkeit zu lenken und zu kontrollieren. Ihr nehmt viel mehr in Euch auf, als Euer Geist verarbeiten kann. Das ist dann wohl eher kein Segen. Nicht wahr?... Schade drum".

    Dann wandte der Monologführer sich seinem Kraut zu und begann es gekonnt in der Hand zu drehen und zu formen.

    "Abschalten könnt Ihr das nicht. Aber ihr könnt lernen damit zu leben, Euch Erleichterung verschaffen. Ruhe schöpfen, zum Beispiel in Kraut wie diesem".

    Yinne schwieg immer noch, aber sie hörte zu und schaffte es sogar allmälich, die Umgebung auszublenden.

    Der Mann hatte recht. Er gab yinnesell Aufschluss darüber, weshalb ihre Grenze der emotionalen Belastbarkeit so schnell überschritten war. Und er ließ sie hoffen, kein hoffnungsloser Fall zu sein, der auf ewig an seiner Sensibilität zu leiden hatte.

    Sie lauschte weiter und vergaß allmählich die andere Frau, die am morgigen Tag vielleicht noch da war. Und wenn nicht, dann nicht.

  16. Beiträge anzeigen #196
    Waldläufer Avatar von Draal
    Registriert seit
    Apr 2014
    Ort
    chersonesus cimbrica
    Beiträge
    136
     
    Draal ist offline
    "Das da", meinte Digger und zeigte zu dem Wald, der bis auf vielleicht hundert Meter an den Fluss heran reichte. In den frühen, dämmrigen Morgenstunden war es eine tiefschwarze Mauer, aus der immer wieder Vogelgezwitscher klang. Irgendwo krähte - lauter als die frühaufstehenden Singvögel - ein Rabe. "Ist der Orkwald. Der heißt nicht so, weil da freundliche Kräuterhexen leben, sondern Orks. Aber die kennst du ja, was, Draal?", fragte der Minenvorsteher feixend. Draal nickte nur und sparte sich einen Kommentar. Die Menschen von den Inseln waren mit den Orks nie so in Kontakt gekommen wie die vom Festland. Ein solcher Kommentar bei einem der Bewohner großer Städte hätte wohl für eine schlagkräftige Antwort gesorgt. Mit der geballten Faust. Aber nun, Draal war bei sowas nicht gut. Also, Anspielungen zu verstehen.
    "Joa, die kenn ich. Waren oftmals nicht besser als die Paladine ..."

    Der Blick des Bergmannes ging zur schwarzgrauen Wand des Waldes. Er war nie ein Freund solcher Wälder gewesen, tief, dicht, undurchdringlich. Stets erinnerte ihn sowas an die Wälder im Minental, nachdem die Orks kamen. Nachdem die Herrschaft des Feuers in Form der Drachen begonnen hatte. Nachdem das einst grüne, schöne Land schwarz und verbrannt war. Sie waren in einem Wald zu dem Ort unterwegs gewesen, der dereinst die Alte Mine gewesen war. Im Dunkel des Waldes und der Nacht waren sie dann über sie hergefallen. Brüllend, geifernd, blutrünstig. Gerade so hatten die Paladine und Soldaten die Orks zurückschlagen können, mit horrenden Verlusten unter den Schürfern und Buddlern. Das war leider nicht der erste und auch nicht der letzte Überfall in jener Zeit gewesen, aber ohne Frage der für Draal schrecklichste ...

    "Sind die hier ruhiger?", fragte Draal und fütterte Rhobar mit einem Stück Trockenfleisch. Der Hund freute sich dementsprechend und lief kauend und schwanzwedelnd weiter. "Die Orks, mein ich ..."
    "Ja, um einiges. Haben hier nie Fuß fassen können, die Grünen. Wurden von Ethorn, dem Verräter in vieler Menschen Augen, stets zurück geworfen, wenn sie hier anlanden wollten. Darum finden sich hier noch auf vereinzelten Höfen orkische Sklaven. Die haben sich auch nie großartig erhoben, vorallem nicht nachdem sie durch ihre Herrn erfuhren, dass die großen Brüder auf dem Festland zerschlagen worden sind, durch die vereinte Macht der Menschen. Ja, und da, im Wald, leben nur noch einige Wilde. Sind aber leider etwas besser bewaffnet und gerüstet als früher ..."
    "Und warum rottet sich keine Armee zusammen, um sie zu besiegen?"
    "Es herrscht Krieg auf der Insel, Junge ..."
    "Was? Ach, erzähl doch nicht. Ich meine, ich bin kein Taktiker oder Soldat oder so, aber ein Paladin auf dem Festland meinte mal zu mir, dass das ein ... äh ... Kalter Krieg sei, kein heißer. Hat aber wohl nichts mit dem Wetter zu tun, sondern mehr so mit dem Zwischenmenschlichen, verstehst du?"
    Digger nickte, verstand aber wohl ebenso viel von Krieg und Taktik und Zwischenmenschlichem wie Draal. War wohl eine Berufskrankheit, wenn man die längste Zeit unter der Erde verbrachte, statt unter Menschen.

  17. Beiträge anzeigen #197
    Waldläufer Avatar von Draal
    Registriert seit
    Apr 2014
    Ort
    chersonesus cimbrica
    Beiträge
    136
     
    Draal ist offline
    Da waren sie. In einigen Meilen Entfernung erhob sich die Silberseeburg über dem gleichnamigen See. Einer der Bergleute hatte vorgeschlagen, dort etwas Proviant zu kaufen und gut in der Schenke der Festung zu speisen, doch Digger lehnte das rigoros ab. Sie hatten genug Proviant dabei und mussten nicht mit den Halsabschneidern von Kaufleuten in der Burg verhandeln. Die Gruppe nahm das ohne zu murren hin. Man schätzte Digger. Vorallem, weil er auf Anhieb einen Stollen gefunden hatte, den man nutzen konnte.
    "Den kenne ich noch", hatte er geknurrt, "Wollten die Setarrifer nutzen, als sie sich hier festgesetzt hatten. Aber nachdem die Myrtaner sich die Burg mal wieder geschnappt hatten, flohen sie. Die indes haben ja genug Minen aufm Festland. Also steht uns frei, hier zu graben und schürfen, wie wir wollen."

    Es war wohl eine Höhle gewesen, die setarrifer Bergleute erweitert hatten. Digger, der wohl zu jener Zeit auch hier gearbeitet hatte, erklärte, dass dies zum Teil sogar durch die Hilfe von Wassermagiern geschehen war, die sich auf Erdmagie spezialisiert hatten. Die taugten zwar, meinte er, nicht zum Schürfen, aber wunderbar dafür, um den Fels zu gestalten, sodass die Schürfer sich einigermaßen einrichten konnten. So zeigte sich, dass die Mine einen relativ großen 'Raum' besaß, in den man eintrat, wenn man das leicht verfallene hölzerne Tor hinter sich ließ. Linkerhand war per Magie ein Unterkunftsbereich in den Fels gestanzt worden. Alte Strohbetten und Kisten standen dort herum. Im hinteren Bereich, abgetrennt, war auch ein Küchen- und Speisebereich. Rechterhand war das Lager. Alte Spitzhacken, Erz, Holz. Alles befand sich dort. Der Weg in tiefere Stollen war durch ein weiteres Tor versperrt. Das hatte ein Schloss, wurde aber von bloßer Gewalt geöffnet.

    "Und, wie tief und verzweigt ist das System?", fragte Draal mit dem fachmännischen Gehabe eines, nun ja, Fachmannes. "Wie weit sind die hier früher gekommen?"
    "Nun", erklärte Digger, während er mit dem Bergmann am aufgebrochenen Tor stand. "Nicht allzu weit. Andererseits ist das hier eines der älteren Höhlensysteme. Keine Ahnung, wer hier vor den Setarrifern gegraben oder gar was hier gelebt hat. Das Weißauge ist nicht gerade ein kleiner Berg ... vielleicht" - er besah sich das zerstörte Tor - "war's ein Fehler, das Ding hier zu zerlegen. Egal. Wir finden hier sicher was. Erstmal bringen wir hier alles auf Vordermann."

  18. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #198
    Ritter Avatar von Jun
    Registriert seit
    Jul 2007
    Ort
    S:11/12; A: Waffenweihe I; Einhand II; Schwertmeister II; Schild; Reiten II; Palamagie II; ZH I R: Paladin
    Beiträge
    1.731
     
    Jun ist offline

    Stewark

    Der Alltag als Milizionär war so anders, dass Jun gar für die paar Tage bisher gefallen daran fand. Giran und er waren quasi hier abgestellt worden. Der offizielle Brief an den Offizier der hier stationierten Kompanie aus Thorniara war direkt und verriet nichts über das eigentliche Vorhaben, so wurden die beiden als Lahire und Melwyn entsprechend von Anfang an nicht gerade von der Truppe geschont, doch das gehörte dazu. So war Soldatenalltag. Erst seit gestern, hatten sie dann mehr Zeit gefunden, um ihrer eigentlichen mission nachzugehen. Während Giran aka Melwyn unter den Soldaten und Wachen vorsichtig begann Gerüchte aufzuschnappen, lag es an Jun auf seiner Patrouille Symbole und andere Dinge die alt wirkten näher zu betrachten.
    Immer da wo ihm etwas auffiel hielt er oder nutzte ungesehene Momente, um die Symbole abzuzeichenn oder sich dazu Notizen zu machen. Ein langwieriges Verfahren, wenn er das bei jedem Haus machen müsste. Deswegen besah er sich bewusst ältere Bauten an, die weniger myrtanisch wirkten. Wie er erfahren hatte, hatte Stewark eine Zeit vor dem myrtanischen Reich gehabt und eine Wiedergeburt im myrtanischen Reich, zu Zeiten des heiligen Dominique. Seine Annahme war, dass dieser geheime Kult sich auf diese alte Kultur berief.

    "Hey! Neuer! Wo bleibst du? Hab keine Lust dauernd auf dich zu warten!", rief Hardo, eine altgediente stewarker Wache.
    "Mein Name ist Lahire! Und ich sehe mich lieber zwei Mal um, als dass ich irgend ein kriminelles Element hier übersehe!", entgegnete Jun.
    "Das kannst du mit jemand anderem machen! Hörmal! Ich kenn meine Straßen hier und hier ist nichts, du Torfkopf us Thorniara!", spottete Hardo.
    "Routine macht blind, alter Mann. Aber ich komme schon.", meinte der getarnte Streiter und beendete seine Notiz. Heute Nacht würde er sich mit Giran austauschen und im alten Bestiarium seines Ordens nach den Symbolen suchen, die er heute sah. Vielleicht hatten sie ja Glück und kamen der Sache näher. Und wenn nicht, blieb noch die Hoffnung auf Informationen von Aaron aus derm Kerker.

  19. Beiträge anzeigen #199
    Waldläufer Avatar von Draal
    Registriert seit
    Apr 2014
    Ort
    chersonesus cimbrica
    Beiträge
    136
     
    Draal ist offline

    Mine am Silbersee

    Drei Tage war es nun her, da die Bergleute die verlassene Mine erreicht hatten. Drei Tage in denen sie gearbeitet hatten wie die Wilden. Man konnte ihnen Verrücktheit zusprechen, Liebe zum Schmutz und der Dunkelheit und eine allgemeine Abneigung gegenüber Menschen - und würde damit gar nicht mal falsch liegen - aber was man ihnen nicht vorwerfen konnte, war mangelnder Ehrgeiz und Fleiß. Keiner der Minenarbeiter dachte auch nur eine Minute lang daran, ein, zwei Stündchen Pause zu machen. Nein, jeder arbeitete hier ohne Unterlass. An den Abenden hatte es eingestellt, das einer der Arbeiter - jemand, der sich vor einigen Jahren noch als Barde durchgeschlagen hatte und die Gitarre immer noch mit sich herumtrug - für die Truppe spielte, während getrunken, gegessen und gespielt wurde. Skai, ein Spiel der einfachen Leute, Piraten, Schmuggler und Söldner. Wohl sowas wie Skat, überlegte Draal und verstand - selbst nach eingehender Erklärung und Einleitung durch Digger - kein bisschen die Regeln. Nun, zumindest versuchte er es, wobei ihm die anderen Bergleute kräftig die Hosen auszogen und ihm Goldmengen abknöpften, die er wohl später erst erhalten und dementsprechend mit diesen Schulden auch nicht lange behalten würde.

    Die Bereiche, die nicht zur Arbeit gedacht waren, hatten sie wieder auf Vordermann gebracht. Frisches Stroh auf dem Boden ausgelegt, frische Binsen in die Betten gelegt und in der Silberseeburg auch einige neue Decken besorgt, da die alten muffig und und mit Flecken übersät gewesen waren, deren Herkunft niemand so recht ergründen wollte. Nach einigen Stunden Renovierung war die Unterkunft doch durchaus heimelig.

    "Und nun?"
    "Graben wir, mein Junge."
    "Ja ... aber, wollen wir da wirklich rein?"
    "Ja klar!"
    "Aber ... es is dunkel und ... und ... äh ..."
    "Junge, hol Draal ran. Der hat sich aus der gottverdammten Alten Mine gegraben, weißt du wie viele Leute dort den Tod gefunden haben?"
    "Ich bin ja kein Feigling, aber ..."
    "Ach, Minecrawler? Oder diese hässlichen Käfer, die sich unter ihrem Panzer verstecken? Himmel, als ob das passiert ..."

    Nun, hätte Draal zu dem Zeitpunkt schon gewusst, wie die Sache ausgehen würde, hätte er nur die Beine in die Hand genommen und wär gelaufen. Aber nun, später wusste mans immer besser ...

  20. Beiträge anzeigen #200
    General Avatar von Ryu Hayabusa
    Registriert seit
    May 2005
    Ort
    inmitten der Pfälzer Highlands :o
    Beiträge
    3.318
     
    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ryu Hayabusa ist offline
    Ryu schnaubte genrevt und lehnte sich nach vorne. Es war ja nicht so, als war er ein Freund von großen Worten. "Weißt du, Kleines... Worte sind nur Schall und Rauch, wenn darauf keine Taten folgen." dabei fixierten die orange-roten, unnatürlichen Augen sie einen Moment lang, ehe er sich wieder zurücklehnte. "Und nur, weil man einen Haufen Stahl mit sich herumschleppt, nutzt es einem nicht das geringste, wenn man weder damit umgehen, noch die gesamte Masse gleichzeitig nutzen kann. Drei Schwerter? Wunderbar, in einem engen Raum wie diesem..." er griff nach seinem Krug und warf ihn in ihre Richtung, jedoch direkt über ihren Kopf hinweg. Ein lautes Fluchen, ein dumpfer Aufprall und belustigtes Gelächter später, stellte sich heraus, dass sich jemand daran gemacht hatte, ein wenig an ihrem Beutel herumzuschneiden. "... Nutzen drei weggesteckte Schwerter, wie auch ein paar Wurfmesser nichts, wenn die Bereitschaft und der Moment nur auf einen Punkt und nicht nur die Umgebung gerichtet sind."

    Er stand auf, atmete tief langsam dicker werdendere Luft ein und machte einen Schritt neben sie. "Zu meinem Schicksal: ICH will nach Stewark. DU in den Sumpf. ICH habe Verbindungen zu den Leuten dort. DU dagegen kannst mir helfen in die Stadt zu kommen. Nenn es wie du willst: Gegenseitiges Händewaschen, ein Handel... Was auch immer..." dann blickte er zu ihr, lächelte und zwinkerte. "Überlegs dir, vielleicht kannst du dann ja auch zeigen, was der ganze Stahl in deinem Besitz so anrichten kann. Ich werde derweil mal nach meinem Begleiter suchen... Und dann... Vielleicht sieht man sich ja draußen." mit diesen Worten tauchte der Templer in der Menge unter, um Alrik zu suchen. Vermutlich würde er dem Geruch von Sumpfkraut und Alkohol folgen müssen... Doof nur, dass der überall in der Luft hing...

Seite 10 von 20 « Erste ... 36789101112131417 ... Letzte »

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
Impressum | Link Us | intern
World of Gothic © by World of Gothic Team
Gothic, Gothic 2 & Gothic 3 are © by Piranha Bytes & Egmont Interactive & JoWooD Productions AG, all rights reserved worldwide