Portal-Zone Gothic-Zone Gothic II-Zone Gothic 3-Zone Gothic 4-Zone Modifikationen-Zone Download-Zone Foren-Zone RPG-Zone Almanach-Zone Spirit of Gothic

 

Seite 19 von 21 « Erste ... 81215161718192021 Letzte »
Ergebnis 361 bis 380 von 401
  1. Beiträge anzeigen #361
    Ritter Avatar von Orthego
    Registriert seit
    Jun 2008
    Ort
    felt like destroying something beautiful
    Beiträge
    1.176
     
    Orthego ist offline
    "Nett...". Orthego schnaubte. "Wären wir nett, würden wir uns nicht bewaffnen, würden keine Schwerter tragen, nicht mit Dolchen unter'm Kissen und einem offenen Auge schlafen und uns schon gar nicht darin üben, Menschen und Tiere zu töten, ohne dass man uns überhaupt sieht. Schlagt euch das Wort lieber aus dem Kopf, je eher desto besser." Er biss ein großes Stück Fleisch ab und kaute, während ihm der Saft über's Kinn lief. Mit dem Ärmel wischte er sich den Mund ab.

    "Die Jagd", begann er erneut und schmatzte. "Die Jagd auf ein Tier in den Wäldern, oder im Sumpf ist vor allem eins: Sie ist fair. Und sie ist perfekt. Sie ist das Kräftemessen, das uns und die Natur am Leben erhält, sie ist das Gleichgewicht, das sich selbst bewahrt. Der Jäger ist bestens ausgebildet, hat Jahre an Erfahrung und Fähigkeiten vorzuweisen, wenn er in die Wildnis zieht und erfolgreich, aber vor allem lebendig, heimkehren will. Das Tier hingegen ist die Natur selbst und weiß sich bestens zu verteidigen, ob nun Kaninchen oder Wildschwein, und kein Mensch auf dieser Welt wird jemals exakt wie ein Tier denken können. Wir können uns ihnen annähern, wir können viel von ihnen lernen... Ich habe keine Ahnung, was die Druiden da oben im Baum vor sich hin zaubern, aber sie sind und bleiben auch nur Menschen." Orthego spülte das Fleisch mit einem kräftigen Schluck hinunter. "Ein Jäger, der seine Beute erlegt und mit dem Leben davon kommt, hat sich der Natur als würdig erwiesen und sie gibt ihm ihre Geschenke freiwillig und wohlwollend, auf dass er sie für sich und seine Gemeinschaft nutzen kann. Ein Jäger jedoch, der von einem Bären zerfleischt, von einem Sumpfhai verschlungen, von einer Blutfliege totgestochen wurde, hat sich hingegen als unwürdig erwiesen und die Natur fordert ihren Tribut." Er schmatzte erneut. "Merkt's euch: Jagd ist kein Spaß und auch kein Zeitvertreib für 'n langweiligen Nachmittag. Liedchen pfeiffend mit dem Bogen in den Wald stapfen und auf alles schießen, was sich bewegt ist nicht drin. Wenn ihr nicht absolutes Vertrauen in euch und eure Fähigkeiten habt, würde ich an eurer Stelle keinen Fuß vor Schwarzwasser setzen. Wir können euch beibringen, einen Pfeil auf ein Reh abzufeuern und zu treffen, dann könnt ihr es vielleicht mit nach Hause nehmen, ausnehmen, häuten, abends am Lagerfeuer verspeisen. Aber wer jetzt denkt, das wäre bereits alles gewesen, der irrt. Tut mir Leid, wenn ich jetzt irgendwelche romantischen Jagdträume zerstört habe."

  2. Beiträge anzeigen #362
    Auserwählter Avatar von Joe Black
    Registriert seit
    Aug 2004
    Beiträge
    6.700
     
    Joe Black ist offline
    Sachte knarrte das Holz unter der Schuhsole Blacks als dieser leicht gebückt darüber schritt.
    Seit gut einem halben Tag irrte er durch diesen für ihn auffallend düsteren Teil des Waldes.
    Don Esteban hatte ihn nicht geprüft ehe er mit Olivia die Ruine erkunden ging und somit sass der Schwarzmagier hier fest.
    Sein Plan so rasch wie möglich aus diesem Morast zu entweichen war mit einer simplen bitte seiner ehemaligen Schülerin vernichtet worden.
    Ob Esteban ebenfalls anfällig für Olivias grosse Augen war? Hatte er deshalb ohne weitere Erklärungen ihre Bitte zur Erkundung höchste Priorität zugeschrieben?
    Black wusste es nicht und grundlegend war es ihm auch egal. Es sass noch hier fest und daran gab es nichts zu rütteln. Gut, er hätte sich den beiden auch einfach trotzdem anschliessen können, aber wahrscheinlich war es besser, wenn die kleine Rabenweil sich voll und ganz auf ihre Ausbildung konzentrieren konnte.

    Ausbildung...dies war der Grund warum sich Black in diesen Teil des Waldes begeben hatte. Anstatt faul in der Ruine Estebans die Zeit totzuschlagen, hatte er sich vorgenommen hier für etwas Stimmung mit seiner Magie zu sorgen.
    Seine feine Nase konnte die lauernde Gefahr hier förmlich riechen. Etwas legte seine Präsenz über diesen Ort und machte die Tiere nervös.
    Sachte bewegte sich der ehemalige Assassine durch das Unterholz. Hin und wieder blieb er stehen und begutachtete Spuren im Dreck oder Bereiche in denen Äste abgebrochen waren.
    An manchen Stellen hielten ihn besonders starke Punkte der Magie zurück. Er war sich dieses Gefühl noch nicht gewohnt, genoss es aber wenn seine Haut leicht prickelnd reagierte und sein Körper sich an diesen Strängen labte.

    Schliesslich erreichte er einen grossen alten Baum auf einer kleinen Lichtung. Der Baum war etwas so gross wie die Bäume ausserhalb der Lichtung, verlief aber deutlich breiter und dichter als seine Gefährten. Auch viel sofort auf, dass seine Rinde schwärzlich verfärbt war und dadurch krank wirkte.
    Joe blieb gute vier Schritt vom Baum entfernt stehen und beäugte diesen sowie die Szenerie aussenrum wachsam.
    Das ungute Gefühl schien von diesem Baum auszugehen dessen war er sich sicher.
    Der Schwarzmagier ging auf die Knie und zog sich den Umhang enger um die Schultern und die Kapuze weiter ins Gesicht. Die unnatürlich Abgespanntheit in seinem Körper liess ihn noch wachsamer werden.
    Als ein Rabe unweit von Joe anfing zu krähen, schreckte dieser wie ein kleiner Junge auf. Erleichternd seufzend erkannte er dass keine Gefahr drohte und blickte wider gen krankem Baum.
    Er erinnerte ihn an den Baum an dem seine Eltern aufgeknüpft worden waren.
    Die langen knorrigen Äste...das tote Holz...der merkwürdige Geruch des Bösen...

    "Ah, Besuch!" hauchte es süsslich in sein Ohr.
    Joe schreckte erneut auf und drehte sich in einer rasanten Drehung um die eigene Achse. Aber da war niemand....

    "Wer ist da?" fragte er bestimmt ins Nirgendwo.

    "Mann nennt mich Merideth junger Krieger..." hallte es wie aus weiter Ferne zu ihm zurück.

    "Merideth..." flüsterte Black die nahende Gefahr erwartend zurück.

    Er drehte sich erneut gen Baum, dieses mal jedoch mit einer lodernden schwarzvioletten Flamme ins einer rechten Hand leuchtend.
    Das Gesicht vor Anspannung gezeichnet erwiderte er fragend:

    "Was willst du Merideth und warum zeigst du dich mir nicht?"

    Ein Chor aus Flüstern in einer Sprache die Joe nicht kannte wehte an dessen Ohren vorbei in Richtung Baum dessen Äste die sogleich wie von einen starken Wind erfasst bewegte.
    Ein dicker Kloss bildete sich im Halse des Schwarzmagier während dieser immer energischer in alle Richtungen zu blicken versuchte.

    "Ein stattlicher Mann bist du Joe Black. Ein Mann mit so vielen Vorzügen..."

    Schweissperlen bildeten sich auf der Stirn des ehemaligen Assassinen der noch immer wild um sich blickte und einfach nicht erfassen konnte woher diese Frau zu ihm sprach, geschweige den, welche Pläne sie mit ihm verfolgte. Jederzeit konnte eine Gefahr aus dem nichts auf ihn stürzten , er musste bereit sein!

    "Kennen wir uns? Woher kennst du meinen Namen?"

    "Beliar selbst hat ihn mir gesagt."

    Irritiert über die Erwähnung des Namens seines Herrn hielt Joe inne. Was verflucht nochmal war hier los?
    Wurde er irre? War er hier in eine Falle getappt? Er musste Ruhe bewahren...

    "Beliar? Du sprichst mit den Göttern Weib?"

    "Hahahahaha! Sie sprechen zu mir dunkler Ritter..."

    Noch immer schien die Stimme aus überall vom Wald her auf ihn einzudringen.
    Und noch immer erschien das bedrückende Gefühl der Gefahr unausweichlich zu sein.

    "Die Götter sprechen zu dir?
    Alles klar Weib....schön für euch.... doch was willst du von mir?"

    "ICH WILL ALLES KLEINER ASSASSINE!!!!" schrie die Stimme urplötzlich lauthals im Kopf des Schwarzmagiers der sich vor Schmerzen die Hände ins Gesicht schlug und zu Boden stürzte.
    Just in diesem Moment lösten sich hunderte kleine schwarze Wurzeln aus der Erde und begannen sich um die Beine des Mannes zu schlingen.
    Innert weniger Wimpernschläge arbeiteten diese sich nach oben und der Boden begann sich zu lockern.

    "Was zum?!?! Verlluchte Scheisse ich...aaargh.."

    Doch es gab kein Entkommen mehr! Die Wurzeln hatten den Körper des schreienden Bärtigen fest umschlungen und zogen diesen nun Stück für Stück in das aufgelockerte Erdreich.

    Etwas später war weder vom Schwarzmagier Black, noch vom schwarzen Baum und der allgemeinen Düsternis des Ortes nichts mehr an dieser Lichtung zu sehen.

  3. Beiträge anzeigen #363
    Kämpfer Avatar von Raminus
    Registriert seit
    Oct 2011
    Beiträge
    386
     
    Raminus ist offline
    Der nächste Tag stand an und Raminus war wieder der alte. Keine Spur mehr von bösen Erinnerungen, stattdessen wieder die allumfassende Fröhlichkeit und Tatendrang. Die Jagdgeschichten gestern Abend hatten ihn nur wenig interessiert. Sicherlich hatte sowas auch seinen Reiz und wenn später mal Not am Mann war würde der Hüne gewiss bei einer Jagd aushelfen. Holz stand jedoch stets an erster Stelle und so hatte sich Raminus nach einiger Zeit entschuldigt und einige der ersten großen Balken noch ins Holzlager geschafft.

    Jetzt am Vormittag hörte man aus der gerippigen Bognerei schon wieder das Holzsplittern. Andrahir hatte mit Sicherheit nicht in dem nun zugigen Bau übernachtet, daher sprach für den Kahlkopf nichts dagegen schon mal weiter zu arbeiten. Systematisch wurden die Balken freigelegt, die Raminus noch weiterverwenden wollte. Morsche Bretter landeten wie immer auf dem gleichem Stapel und die herausgezogenen Nägel auf dem ihrigen. Die sichtliche Anstrengung ließ das Grinsen auf seinem Gesicht jedoch nur immer breiter werden. Das Arbeitstempo wurde noch mal ein wenig angezogen und kurz darauf hörte man neben dem Abriss noch eine anfeuernde Melodie summen...

  4. Beiträge anzeigen #364
    Kämpfer Avatar von Raminus
    Registriert seit
    Oct 2011
    Beiträge
    386
     
    Raminus ist offline
    Mittlerweile herrschte regelrechter Betrieb auf der Baustelle. Neben Raminus waren nun auch Alon, Kjarl, Orthego und Andrahir anwesend. Zunächst konnten die Schüler noch die Aufgabe vom vorherigen Tag fortführen. Noch immer 'zierten' alten Brette die Bognereihütte und damit gab es noch immer für jeden zahlreiche Nägel zu entfernen. Doch allmählich kam das Grundgerüst des Hauses im hellen Schein des nahe gelegenen Feuers und der zahlreichen Fackeln immer mehr zum Vorschein. Hier war zweifellos die Hilfe aller nötig und ganz ohne Werkzeug würde es wohl auch nicht gehen.

    In solchen Holzhütten wurden normalerweise die Hauptbalken mit einander verkeilt, mehr oder weniger ein einfaches Stecksystem. Doch die Bognerei hatte vermutlich mehr Jahre auf dem Buckel als man es zunächst annehmen wollte. Das Holz hatte sich schon vor Jahren verzogen und irgendein Genie war auf die Idee gekommen mit großen massiven Nägeln dem ganzen einen neuen Anstrich und Halt zu geben. Kurz erklärte der Sägewerker seine Idee.
    Ich hoffe mal, dass die vertikalen Balken halbwegs im Boden verankert sind und nicht so leicht umfallen. Trotzdem sollten wir drauf achten, dass niemand erschlagen wird. Ich werd mit nem Hammer nach und nach an jeder Stelle die horizontalen Balken mit Schlägen von unten lockern. Gemeinsam sollten wir dann immer einen Querbalken zusammen abtragen können. Wenn alle Strick reißen, tja dann muss das Gerüst wohl zersägt werden. Wäre zwar schade um das Holz, aber das lässt sich dann wohl nicht ändern. Abfackeln muss nicht unbedingt sein meinte der Hüne im Spaß, war jedoch gleich wieder auf die Arbeit konzentriert. Das wird ein Spaß murmelte er vor sich hin, während er den Balken auswählte...

  5. Beiträge anzeigen #365
    Baumkuschler Avatar von Andrahir
    Registriert seit
    Sep 2011
    Beiträge
    2.093
     
    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Andrahir ist offline
    Raminus - der gebohrende Handwerker. Andrahir hatte stets das Gefühl, dass es keine Arbeit gab, die der Glatzkopf nicht ausstehen konnte. Im Gegenteil: er lächelte stets und hatte häufig ein Lied auf den Lippen. Orthego hingegen feilte in Anwesenheit der Schüler momentan an seinem Ich-bin-so-böse-Image. Das hatte durchaus sein gutes, denn so musste der Bogner nicht die Drecksarbeit übernehmen und den bösen Lehrmeister spielen, der halt ab und an gebraucht wurde.

    Da das Gehämmer Raminus' erstmal nicht so viel brachte, nahm sich Andrahir eine Metallstange und lies sich von Kjarl in erhöhte Position helfen von wo aus er hebeln konnte.

    "Den Balken nehmen wir noch raus. Dann können wir mal ein paar Grundlagen des Bogenschießens besprechen und starten."

  6. Beiträge anzeigen #366
    Ritter Avatar von Orthego
    Registriert seit
    Jun 2008
    Ort
    felt like destroying something beautiful
    Beiträge
    1.176
     
    Orthego ist offline
    Orthego schlenderte über die Baustelle, kickte hier und da ein loses Stück Holz aus dem Weg und beobachtete die Schüler, wie sie teils weiterhin mit Aufräumaufgaben beschäftigt waren, teils immer noch mit Wunden Fingern Nägel aus Brettern pulten. Besonders Raminus' Arbeitswillen schien nicht zu ermüden und seiner guten Laune waren wohl keine Grenzen gesetzt.

    "Werden wir ja noch sehen" , murmelte Orthego und klatschte dann laut in die Hände. "Alle mal aufgehorcht, kommt mal 'n Schritt näher."
    Langsam wurden Arbeiten eingestellt, Bretter fallen gelassen und Alon, Kjarl und Raminus stellten sich zum Waldläufer.
    "Jetzt reicht's erstmal mit dem Geklopfe und Gehämmere hier, jetzt geht's ans Eingemachte. "
    Orthego hob ein breiteres Holzbrett vom Boden auf und befestigte es an den Überresten der Bognerei.
    "Zu Beginn geht's um die Körperhaltung, essenziell für Anfänger. Achtet darauf, was ich tue, wenn ihr euch nicht selbst ins Knie schießen wollt."
    Er zog seinen Bogen von der Schulter. Es war wahrlich kein schönes Stück mehr, sichtlich ramponiert an manchen Stellen und eines guten Schützen eigentlich nicht würdig, aber es tat seinen Dienst und bisher lagen Bögen nicht einfach so im Wald auf dem Boden herum.
    Orthego stellte sich seitlich zum Ziel, die Beine mehr als schulterbreit auseinander und legte einen Pfeil an.

    "Beine locker, nicht verkrampfen, nicht durchdrücken, Füße leicht versetzt. Der Arm durchgespannt, der Bogen fest im Griff. Den Pfeil zwischen die Zugfinger nehmen, vorsichtig auflegen und langsam und bedacht die Sehne spannen. "
    Er visierte das Ziel an.
    "Beim Schuss werden die Schulterblätter leicht nach hinten gezogen, die Sehne gelöst und..." Der Pfeil surrte durch die Luft und schlug dumpf in der Mitte des Holzbrettes ein. "Der Rest ist Übung. Übung, Übung und wieder Übung, verstanden?"
    Orthego wandte sich zu Kjarl und schnipste ihn mit den Fingern herbei.
    "Ich hab mir sagen lassen, du weißt unter Umständen was du tust und schießt nicht versehentlich 'nen Druiden vom Baum. Also: Komm an meinen Schuss heran und zeig mir, dass ich hier nicht meine Zeit verschwende."
    Wortlos stellte sich Kjarl neben den Waldläufer, legte an und feuerte. Er traf das Brett in der oberen Hälfte. Orthego seufzte.
    "Soviel dazu... Da rede ich also vor mich hin, bin der festen Überzeugung, lernwillige, konzentrierte Schüler vor mir zu haben und dann... Wem zum Teufel hab ich das alles grade erzählt, hä? Mir selbst vielleicht? Wohl kaum, meinste nicht? Also. Nochmal. Die anderen gucken zu und dann will ich hören, was der Gute hier falsch gemacht hat."

  7. Beiträge anzeigen #367
    Kämpfer Avatar von Raminus
    Registriert seit
    Oct 2011
    Beiträge
    386
     
    Raminus ist offline
    Ein wenig erstaunt über die vermeintliche Stabilität des Gebälks war der Hüne dann doch. Die rostigen Nägel und das über die Zeit ungewöhnlich verkeilte Holz leisten gehörigen Widerstand. Ein neuerliches Verwenden für die neue Hütte kam trotzdem nicht in Frage. Erst nachdem Andrahir mit einer Eisenstange Hebel ansetze, kam sie zum gewünschten Ergebnis. 'Gut den Balken werd ich nachher wieder mitnehmen.' dachte sich der Kahlkopf ehe er und die anderen die Arbeit einstellten. Sie waren ja nicht nur zum Arbeiten hier, es gab auch was zu lernen.

    Bevor es an Schießen selbst ging, wurde ihnen erstmal gezeigt wie man sich idealerweise beim Schuss hinzustellen hatte. Orthegos Worte lautlos wiederholende ging Raminus Schritt für Schritt alles durch, befolgte die Anweisungen und nickte abschließend kurz. Kjarl stellte gleich das erste Versuchkaninchen dar und sollte einen Schuss auf die improvisierte Zielscheibe abfeuern. Die Pfeil schlug zwar nicht mittig ein, aber immerhin ein Treffer. Orthego jedoch war keineswegs zufrieden und forderte einen erneuten Schuss unter den kritischen Augen der zwei anderen Schüler. Wieder traf der Pfeil das Holzbrett, diesmal ein ganzes Stück schräg links unterhalb des ersten Treffers. Wortlos starrte Orthego erst Kjarl und dann seine anderen Schüler auffordernd an. Die Fehlersuche konnte beginnen. Probehalber stellte sich der Hüne noch mal wie gefordert auf um einen Vergleich zu haben. Der Aspekt, dass bei ihm alles spiegelverkehrt war, da seine linke Hand die stärkere und geschicktere war, störte dabei nur geringfügig.

    Ich würde mal sagen, Kjarl stand allgemein noch etwas zu verkrampft da, die Füßen waren auch noch zu sehr auf gleicher Höhe, sodass er mehr frontal zum Ziel stand, denn leicht versetzt. Die steife Haltung erschwert vermutlich die Kontrolle, ein Schuss kann zwar abgegeben werden, das Zielen oder viel mehr stabilisieren wird aber noch zu sehr vom Körper behindert. Innerlich musste Raminus grinsen. Wenn sein Bruder Varesz hier gewesen wäre hätte der mit seiner Sinnesschärfe vermutlich jedes kleinste Detail und jeden Unterschied zu Orthegos Haltung aufgezählt. Dennoch hielt Raminus seine Beobachtungen für ganz passabel und wartet auf ein Urteil der anderen oder von seinen Lehrmeistern...

  8. Beiträge anzeigen #368
    Baumkuschler Avatar von Andrahir
    Registriert seit
    Sep 2011
    Beiträge
    2.093
     
    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Andrahir ist offline
    "Teilweise ganz gut eingeschätzt." kommentierte Andrahir Raminus' Vermutung. "Allerdings hast du Körperspannung mit Verkrampfung verwechselt. Beim Schuss muss der Körper ebenso gespannt sein wie der Bogen. Wenn du nur locker den Arm hebst, die Sehne kurz anziehst und dann loslässt, schießt du irgendwo hin, aber nicht Richtung Ziel."

    Der Bogner lehnte sich an einen noch stabilen Balken und wies mit einem Zeichen alle drei an ihren Bogen fertig zu machen und sich einen Pfeil zu schnappen.

    "Wenn ihr die Sehne spannt, baut ihr Kraft auf, die beim Loslassen sich verteilen will. Eure Aufgabe ist es, sie dort hin zu lenken, wo ihr sie haben wollt: in die Geschwindigkeit des Pfeiles und nirgendwo anders hin. Euer Arm muss mit dem plötzlichen Ruck rechnen und ihm entgegen wirken. Das kann er wiederum nur, wenn er vom Körper gut gestützt ist. Ein Mittelweg zwischen Spannung und... ich sage mal "Federung" der Gelenke wäre wohl gut, denn wenn ihr zu verkrampft seid, verzieht eben nicht nur der Arm, sondern der ganze Körper und das Ziel gerät wieder aus dem Fokus. Aber genug von der Laberei. Ich will das Holzbrett leiden sehen und für jeden Pfeil der verloren oder kaputt geht, werdet ihr zwei neue fertigen... sobald ich euch das gezeigt hab."

  9. Beiträge anzeigen #369
    Auserwählter Avatar von Joe Black
    Registriert seit
    Aug 2004
    Beiträge
    6.700
     
    Joe Black ist offline
    Als Joe Black seine Augen aufschlug sah er nichts ausser Dunkelheit. Es roch modrig und nach altem nassen Holz.
    Er sass auf seinen vier Buchtsaben auf einem feuchten erdigen Boden. Er musste in einer Art Gang sitzen, den die Wände zu seinen Seiten liessen seinen Armen kaum Bewegungsfreiheit.
    Joe rieb sich mit den Ärmeln die Feuchtigkeit aus dem Gesicht und wartete schniefend bis sich seine Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten.
    Erst als er erkennen konnte, dass er sich tatsächlich in einer Art unterirdischem Bau befand und dass überall aus den Wänden schwarze Wurzeln ragten, erhob er sich vorsichtig.
    Sachte tastete er mit den Handflächen die Wände ab und asnschliessend die Decke über ihm.
    Es war als ob er begraben worden war. Lediglich der Weg nach vorne war begehbar.

    "Wieder einer der Momente von dem man sich wünscht, ihn nur geträumt zu haben..:" flüsterte er düster zu sich selbst und spielte dabei auf die Szenerie an, die ihn hier hinunter verschlagen hatte.

    Wissend, dass solche Situationen immer darauf hinausliefen, den mysteriösen einzigen Weg abzulaufen, ersparte er sich das langwierige darüber Nachdenken und schob sich langsam den Gang entlang. Die kleine Wurzeln schienen sich dabei bei jeder Berührung kurz an ihn festzusaugen, waren aber zu kraftlos ihn festzuhalten.
    Wenige Dutzend Schritte später, erreichte er eine kleine Treppe die weiter nach unten führte.
    Diese so schien es zumindest unter den schlechten Sichtverhältnissen zu sein, war aus groben Steinplatten ins Erdreich gehauen entstanden.
    Auch bei diesem Abstieg liess der ehemalige Assassine Vorsicht walten.
    Kaum hatte er die letzte Stufe hint er sich gelassen, leuchteten plötzlich von links und von rechts kleine fliegende Lichter auf.
    Durch ihre Bewegung hinter dichtem Wurzelwerk, warfen diese Lichter tanzende Schatten in den drei Schritt breiten und etwa fünf Schritt langen Endraum.
    Auf der gegenüberliegenden Seite von Joe war eine Art Steinsarg in die Wand eingearbeitet.
    Argwöhnisch blickte der Schwarzmagier seine Entdeckung an und begutachtete dann den Rest des Raumes.
    Bis auf die Lichter und die endlos vielen Wurzeln sowie den Sarg schien der Raum leer zu sein.
    Der ehemalige Assassine schritt nach vorne bis er unmittelbar vor dem steinernen Kasten stand und erkannte eingearbeitete Runen oder Bilder.
    Leider waren diese teilweise abgeblättert oder abgebrochen. Das Ding musste Uralt sein, dessen war sich Black sicher.

    Doch wie zum Kuckuck war er hier herunter gekommen? Wo war die Frau die zu ihm gesprochen hatte und warum war er nun hier?
    Der Schwarzmagier schnalzte mit der Zunge und schüttelte verwirrte den Kopf ehe er mürrisch vor sich her knurrte:

    "Solche Scheisse kann auch immer nur mir passieren. Beliar, warum immer die abstraktesten Pfade?"

    "Weil Beliars Wege immer Opfer verlangen!" hauchte der Wind süsslich in sein Ohr.
    Joe schreckte zusammen, wirbelte herum und zog dabei in einer fliessenden Bewegung seinen Dolch.
    Doch da war niemand.
    Angespannt und in Kampfhaltung verharrend manövrierte er sich in die Ecke neben dem Sarg, so dass sein Rücken geschützt war und er nur in eine Richtung spähen musste.

    "Wer im Namen Beliars bist du?"

    "Schon wieder? Hatten wir dass nicht schon?"

    "Merideth?"

    "Ah, du kannst dir ja doch Namen merken."

    "Aber...ich kenne dich nicht Weib! Und nach all diesen Torturen bin ich mir unsicher ob ich dich kennen lernen will!"

    "Torturen? Ach Black, als Krieger unter Beliars Banner, als eines seiner zaubernden Kinder, als Bewohner des Kastells, sollte man meinen, dass du derlei Szenarien gewohnt bist."

    Joe setzte ein schiefes Lächeln auf, die Frau hatte damit nicht unrecht...

    "Ok Merideth... Du scheinst ja einiges über mich zu wissen, aber ich so gar nichts von dir! Also, warum bin ich hier?"

    "Du bist hier weil ich dich hier haben wollte mein starker Krieger.
    Schon seit Tagen versuche ich dich hierher zu leiten. Der Sumpfhai, die Träume, deine Gefühle der Unbehaglichkeit....
    Teilweise hat mich deine Sturrheit schon fast erzürnt! Und dann hast du dich ständig mit diesem Esteban und dieser Rabenweil umgeben..."

    Joe verengte seine Augen zu Schlitzen und griff den Dolch fester. Diese Merideth war ihm nicht geheuer. Und wie um alles auf der Welt hatte sie diese Bemerkung mit dem Sumpfhai gemeint?

    "Nun gut, jetzt bin ich hier.....warum Merideth?"

    "Weil ich dich brauche Joe Black!"

    "Für was? Wer bist du? Ein Dämon?"

    "Ein Dämon? Hahahaha, wirklich Joe Black? So wie Cherubael? Oder der Dämon der dir die Gabe der Magie schenkte?"

    Die Abgespanntheit Joes nahm zu, diese Hure wusste zu viel...viel zu viel...."

    "Für ein Weib, dass meine Hilfe benötigt bringst du mich in eine sehr unangenehme Lage...auch sprichst du Dinge aus die dich nichts angehen..."

    "Nanana, spricht da der Assassine aus dem Bund der Wüste aus dir? Misstrauisch und argwöhnisch? Ich dachte Ardescion hätte dir diese Verhaltensmuster ausgetrieben?"

    "Wag es nicht den Namen meine Meisters zu beflecken Hure!"

    "Hure? Meister? Ahahahahahahahaha! Du amüsierst mich Black!"

    "Warum zeigst du dich mir nicht? Was soll diese Spielerei???"

    "Nun, die Gegebenheiten erlauben mir kein direktes Aufeinandertreffen mit dir Black.
    Leider... doch dies ist der Gund unserer Zusammenkunft!"

    "Zusammenkunft?"

    "Natürlich! Beliar selbst hat dich auf deinen Wegen zu mir geführt!"

    "Beliar? In welchem Zusammenhang steht unser Treffen hier mit ihm?"

    "Er hat dich zu mir gesandt Black! Zu mir um mir zu dienen!"

    Der Schwarzmagier lachte spöttisch auf und zeigte dabei sein strahlendes Lächeln. Neckisch entgegnete er:

    "Haha, wenn ein jeder so dahrkommen würde, wäre ich der Diener von so manchem Weib!"

    "Merideth! Mein Name lautet Merideth junger BLack!"

    "Wie auch immer! Unsere Unterhaltung endet hier, lass mich raus und ich gehe meine Wege ohne weiter über den deinigen nachzudenken. "

    "Wieso sollte dies mein Wille sein Black? Denkst du ich fürchte deine Rache? Denkst du, du weisst mit wem du es hier zu tun hast?"

    "Du zeigst dich mir nicht! Du drohst mir! Du entführst mich förmlich! Kein guter Weg für eine anbahnende Freundschaft oder? "

    "Natürlich. Zu diesme Punkt kommen wir jetzt mein junger stattlicher Krieger. Nun zeige ich dir, wer ich bin!"

    Mit einem Satz gingen die Lichter aus und etwas unsichtbares Griff nach Joes Körper. Es kribbelte überall auf seiner Haut während sich sein ganzer Körper versteifte und ruckartig zu Zucken begang. Seine Augen verdrehten sich während sein Geist den Blick auf etwas richtete, was hunderte Jahre zurück lag.....

  10. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #370
    Kämpfer Avatar von Galmon
    Registriert seit
    Apr 2013
    Ort
    Tooshoo [Einhand Stufe 1 Gemeistert, Diebeskunst Stufe 1+2 Gemeistert]
    Beiträge
    375
     
    Galmon ist offline
    Galmon hatte in den Letzten Tagen sich nur Ausgeruht, vielleicht mal Patroliert und dann was gegessen. Nun hatte er sich Lange genug Auszeit gegönt und stand schon früh am Morgen auf. Am Heutigen Tag wollte er mal ein wenig Trainieren damit das was er hatte blieb und vielleicht sogar noch mehr werden würde. Also lief der Kleptomane mit seinem Begleiter ein paar mal quer durch das ganze Dorf. Dabei Erfüllte er auch gleichzeitig seine Pflicht als Wächter Tooshoos. Schließlich schloß er mit dem Lauf Training ab und machte an einem Baum ein paar Klimzüge. Der Ast des Ersten Baum an dem der Langfinger Klimzüge machen wollte brach schon beim Versuch des Ersten Klimzuges ab. Ein anderer Baum hingegen hielt mehr aus. An diesen machte der Wächter einige Klimzüge. Der Dieb ging bis an sein limit. Schließlich konnte er nicht mehr und schloß das Training mit Klimzügen ab. Nun ging er zum Strand legte sich dort in den Sand und führte Sit-Ups durch. Dieses Training hielt er sehr Lange aus. Schließlich konnte er auch da nicht mehr und hackte auch dieses Training ab. Nun zog der Gerissene seine Kleider bis auf die Unterhose aus. Woraufhin er sich in das Wasser begab. Obwohl es Heute nicht gerade das Wärmste Wetter war. Der Tierliebhaber versuchte Rannte immer wieder hin und her im Wasser, danach Schwimmte er. Völlig fertig begab er sich aus dem Wasser und Schüttelte das Wasser von sich ab und zog sich wieder an.

    Da Galmon Nass war seine Kleider nach Schweiß Rochen beschloss er zu Mama Hooqua zu gehen. Dort war er auch schnell angekommen. "Hallo Mama Hooqua" sagte er Erschöpft. "Hallo. Was kann ich brauchst du den Jungchen?" fragte die Mama nett. "Ich wollte nur fragen ob du ein art Waschbrett, einen Eimer und das dazugehörige zubehör hättes?" fragte der Tierliebhaber. "Klar, steht alles drausen hinter dem Gasthaus wo der Brunnen ist. Heißes Wasser kannst die dir ja selber machen. Aber hinterlasse bloß keine Sauerei okay?" sagte die Mama manend und ließ den Jungspund hinter die Theke. Das Wasschbrett, den Eimer und das Nötige Zubehör war schnell gefunden. Der Kleptomane Richtete alles her. Er machte das Heiße Wasser und holte auch Zwei Seifenstücke. Die eine verrieb er über das Gesamte Waschbrett und die andere bennötigte er für sich selbst. Während er das Wasser Heiß machte zog er sich komplet aus und ging zum Brunnen mit einem Zweiten Kleineren Eimer. Zuerst übergoß er sich mit Wasser das zugleich noch Eis kalt war und daraufhin Waschte er sich überall sehr Gründlichst. Als er Fertig war Schüttete er sich Zwei bis Drei Eimer über den Kopf bis die Seife Weggespült war.

    Schließlich wand er seine Langen Haare aus und Schüttelte sie Erneut. Dann ging er wieder in das Haus, nahm sich ein Handtuch und Trocknete sich sehr Gründlich ab. Nun ging er zum Heißen Wasser und Schüttete dies in den Großen Eimer und ließ auch ein wenig was über das Waschbrett fließen. Nun waschte er seine gesamten Unterwäsche und Rüstung. Als er Fertig war hing er das Gewaschene auf und nahm sich nochmal erneut ein Handtuch um das Wichtigeste zu überdecken. Während warten ging er mit Max nochmal zum Brunnen mit der Seife und Waschte diesen dann auch. Als das Erledigt war holte er Erneut ein Handtuch und Trocknete Max damit ab. Danach setzte Galmon sich etwas hin und Entspannte etwas. Nach einiger Zeit waren dann die Sachen Trocken und der Kleptomane zog sich wieder an. Die Unterwäsche, Stiefel einfach alles war nun Sauber...sogar sein Begleiter. Nun brachte er alles wieder an seinen Platz und wischte auch noch etwas. Schließlich war alles Erlediegt, kämmte der Kleptomane nochmal seine Haare und danach das Fell von Max. Nun da er Fertig war bedankte sich Galmon noch bei Mama Hooqua und verließ dann die Taverne. Auch wenn Galmon Kaputt war ging er nun dennoch seinen Pflichten nach. Den Rest des Tages würde er ein paar mal durch das Dorf Patrolieren, dann Abends etwas Essen und dann nach einiger würde er dann Schlafen gehen. Da es noch nichteinmal Nachmittags war hatte der Dieb noch einen Langen Tag vor sich, so machte er sich mit Max auf Patrulie mit der Hand auf dem Knauf des Schwertes.

  11. Beiträge anzeigen #371
    Kämpfer Avatar von Raminus
    Registriert seit
    Oct 2011
    Beiträge
    386
     
    Raminus ist offline
    Tja, das mit der Kraft.....das war kein Problem. Raminus stand, er nannte es bequem und locker. Den Bogen zum Schuss bereit wurde ein Pfeil nach dem anderen aufgelegt und auch auf die Reise geschickt. Der erste Schuss missglückte völlig. Für etwas, dass der Hüne zum ersten mal tat, flog der Pfeil zwar immerhin, verreckte auf halber Strecke aber elendig. Nicht zufrieden stellend, das brauchte ihm keiner der beiden Lehrmeister zu erklären. Doch der nächste Pfeil lag schon auf der Sehne und Raminus bekam ein bessere Gefühl dafür wie er den Pfeil mit den Fingern seiner linken Hand zu halten hatte und wann er das Ganze auch wieder loslassen musste.

    Der Pfeil traf auch - und zwar die äußerste Kante des absolut äußersten Randes des Balken neben dem Brett. Der plötzliche Ruck hatte den Kahlkopf weniger gestört, geschweige denn überrascht. Sie waren ja vorgewarnt worden. Wie gesagt, die Kraft war nicht das Problem und nach Augenmaß zielen ging ja auch irgendwie, schließlich konnte er sehen. Aber dem Bogen das richtige Gefühl zu übermitteln wie der Pfeil fliegen sollte, puh das war gar nicht so einfach. Beim nächsten Schuss brachte der Handwerker weniger Gegenkraft auf und siehe da, das arme Holzbrett wurde vom Pfeil durchbohrt und zwar auch das richtige Brett. 'Ich muss dem Bogen also auch etwas mehr Freiheit geben, dass durchzuführen was ich gerne hätte.' Solange er noch Pfeile hatte oder bis die Lehrmeister etwas sagen würden, würde er jetzt also mit der benötigten Stärke herum hantieren bis er ein halbwegs richtiges Maß gefunden haben würde...

  12. Beiträge anzeigen #372
    Ritter Avatar von Alon
    Registriert seit
    Jun 2010
    Ort
    Two-horned unicorns ftw!
    Beiträge
    1.387
     
    Alon ist offline
    Alon hatte seinen Bogen schnell gespannt gehabt, liess sich aber umso mehr Zeit beim fokussieren des Ziels. Erst war seine Haltung zu parallel zum Brett, dann der Oberkörper zu sehr gedreht. Schliesslich hatte er die richtige Haltung gefunden und hob den Bogen. Der Jäger legte den Pfeil ein, streckte seinen Arm und zog die Sehne bestimmt zurück. Erst jetzt fiel ihm auf, dass er den Bogen zu weit unten hielt.
    „Ich muss mir die richtige Stelle markieren“, dachte er sich, während er die Arme wieder senkte und seinen Griff korrigierte. Nun schien alles zu stimmen. Alon liess Körper und Arm in lockerer Verharrung und bildete eine imaginäre Linie zwischen Pfeilspitze und Brett. Die Distanz war zu klein, um die Flugbahn gross miteinberechnen zu müssen. Also liess er die Sehne nach wenigen Augenblicken los.
    Nur kurz danach ertönte das lobende „Klonk“ vom Brett her, als sich das Geschoss ins Holz bohrte, etwas oberhalb von dem Orthegos. Zufrieden legte der Jäger zum nächsten Schuss an.
    Geändert von Alon (27.11.2013 um 21:39 Uhr)

  13. Beiträge anzeigen #373
    Baumkuschler Avatar von Andrahir
    Registriert seit
    Sep 2011
    Beiträge
    2.093
     
    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Andrahir ist offline
    In Ruhe schaute er sich die Schüsse an. Ab und an ging Andrahir zu einem der Schützen und besserte in der Haltung per Hand selbst nach oder mahnte dazu, etwas länger zu halten und zu zielen, bevor geschossen wurde. Im Großen und Ganzen war da aber nichts besonderes bei. Kjarl konnte auf simple Ziele eben gut schießen und traf auch vernünftig. Schon bald lies Andrahir ihn auch aufhören, da diese Übung ihm nichts bringen konnte. Zielscheiben schießen war nach Ansicht des Bogners so oder so eine Sache, die nur dazu taugte die groben Grundzüge zu erlernen. Hatte man das erste Mal einen Bogen in der Hand oder übte man eine völlig neue Position, dann konnte man auf mehr oder minder große Scheiben schießen. Für alles andere war es unnütz und zeigte vor allem nicht ansatzweise, was man als Schütze konnte. Diese Ansicht war einer der Gründe, warum Andrahir nicht beim Schusswettberwerb in Setarrif dabei gewesen war.

    Alon und Raminus semmelten ab und an einen daneben. Allerdings gab es da auch nicht immer viel zu sagen. Sie mussten einfach den Umgang üben und immer und immer wieder die Bewegungen vollziehen. Gerade jetzt am Anfang achteten sie selbst so peinlich genau auf jede Armbewegung, dass die Motorik ansatzweise stimmte. Unsauberheiten schliffen sich erst später ein und würde dann immer und immer wieder von ihm angesprochen werden.

    "Das macht ihr jetzt ständig! Der Grund sollte klar sein..." Andrahir wandte sich um und setzte sich auf eine dicke Wurzel, die nach den Geschehnissen zum Zeitpunkt der Wilden Jagd hier einen guten Sitzplatz bot.
    "Distanz könnt ihr nach eigenem Ermessen bestimmen. Ich bin nicht dazu da daneben zu stehen und euch jeden Mist vorzugeben. Für alles weitere braucht ihr aber eine vernünftige Grundlage. Falls ihr übrigens Fragen zur 'Theorie' des Bogens habt, stellt sie einfach. Ich werd euch nicht alles vorkauen, da ich weiß, dass es nicht jeden interessiert. So mancher will halt einfach damit umgehen können. Mit einem Bogen kann man das sicher auch lernen, ohne vom großen Ganzen Ahnung zu haben. Ich persönlich fand Ryus Geschichten zum Schwertaufbau jedenfalls auch immer ziemlich öde."

    Aus einer seiner Manteltaschen zog der Bogner einen Apfel, der leider recht mehlig war. Zu dieser Jahreszeit konnte man sich das jedoch leider nicht aussuchen.

  14. Beiträge anzeigen #374
    Auserwählter Avatar von Joe Black
    Registriert seit
    Aug 2004
    Beiträge
    6.700
     
    Joe Black ist offline
    Dunkle Gewitterwolken so gross wie Schlösser zogen zu Dutzend über den Sternenhimmel. Der Mond erstrahlte in seiner vollkommenen Form im Osten darauf wartend von den Wolken verschlungen zu werden. Der Blick aus dem höchsten Turmfenster hatte schon immer etwas sehr beruhigendes ja fast schon herrschendes an sich. Der schwere schwarze Marmor der das Fensterbrett gestaltete fühlte sich unter den Fingerkuppen stark und doch fein an. Dieses Bild wurde jedoch getrübt wenn der Blick vom hohen Turm hinunter reichte wo die Mauern der kleinen Festung just in diesem Moment von der Nordseite eingerissen wurden.
    Es war sowiso nur eine Frage der Zeit gewesen bis die Meute diese Hindernis in ihrer Wut beiseite rissen um an ihr Ziel zu kommen.
    Die Tür zu dem Raum öffnete sich und ein gerüsteter Mann fast schon zwei Meter gross mit einem weiten schwarzen Umhang dessen Kapuze tief in sein Gesicht reichte trat ein.
    Seine linke Hand ruhte auf den mit Silber verzierten Schwertgriff der Klinge an seinem Gurt. Mit einer tiefen ruhigen Stimme sagte er:

    "Herrin, sie haben die Mauern überwunden und dringen nun in das Haupthaus ein."

    Die Frau die am Sims verharrte rührte sich nicht. Ihr Blick war noch immer starr auf den Himmel gerichtet.

    "Herrin, soll ich Drehr`Targühl sein Werk verrichten lassen?"

    Drehr`Targühl war ein Dämon mit einer unglaublichen Zerstörungswut. Geschaffen in den Kriegen der Sonnendämmerung vor Äonen wurde er in eine magische Kammer tief in den Bergen Nordmars verbannt. Doch seit gut einem Jahr wandelte er wieder auf dieser Welt, befreit um zu dienen.

    Die Frau am Sims drehte sich um. Ihr schwarzes Haar viel ihr über die Schultern bis hinunter zu ihrem Hintern. Ihre Augen, dunkelblau leuchteten selbst in der Dunkelheit des Zimmers klar erkennbar auf. Die Lippen rot wie Blut, die Haut weiss wie Schnee. Sie war eine Schönheit die ihres gleichen Suchte. Schlank, elegant mit einer Stimme die die Stärksten Männer in tiefe Sehnsucht stürzen konnte. Sie blickte ihren Diener wohlwollend an und sagte ruhig und gefestigt:

    "Targühl war mir stets ein treuer Diener, lass ihn frei um die Meute zu dezimieren. Jedoch wird er nicht ausreichen. Sie haben Priester dabei. Priester der Kirche die sich über Jahrzehnte damit befasst haben die Mächte Beliars zu bekämpfen. Sei gewiss, sie wissen wie sie ihn aus dieser Welt verbannen können."

    Der Krieger nickte die Worte seiner Herrin anerkennend und gab ein Handzeichen an den Krieger der im Treppenaufstieg gewartet hatte. Sofort marschierte dieser die Treppe nach unten gen Haupthaus.

    "Herrin... was sollen wir tun?"

    Sie lächelte und schritt auf ihren treusten und ältesten noch lebenden Vertrauten zu. Sanft streichelte sie ihm über sein vernarbtes Gesicht. Eine Berührung die dem Mann mehr bedeutete als alles Gold der Welt.

    "Wir können nichts tun Boromir. Sie sind gekommen weil sie meinen Tod fordern. Weil sie Beliar fürchten und weil sie blind sind."

    Der Mann wich zurück und entgegnete grimmig und voller Inbrunst:

    "Sie werden euch nicht töten Herrin! Niemals! Ich werde dies nicht zulassen!"

    Wieder lächelte die Frau und nickte zustimmend ehe sie sich auf die Zehenspitzen stellte und dem Mann einen Kuss auf die Wange gab.

    "Ich weiss Boromir. Du wirst nicht von meiner Seite weichen und mit mir in die Sphäre unseres Herrn übergehen. Ich danke dir für deinen Mut und deine Treue. Du hast mir und Beliar stets gut gedient."

    Eine Explosion erschütterte den Turm und brachte die Schönheit zum stolpern. Der gerüstete Mann fing sie auf und stützte sie. Gebrüll drang von unten herauf gefolgt von entsetztem Schreien. Drehr`Targühl war befreit und in Aktion getreten.

    "Herrin, wir haben Ressourcen, last alles auf diese Narren nieder hageln bis sie flüchtend den Rückzug antreten! "

    "Ich verschwende die Gaben unseres Herrn nicht grundlos Boromir. Targühl ist für das Massaker geschaffen worden. Ich wünsche ihm einen ehrenvollen und blutigen Abgang von dieser Welt. Doch er wird sie nicht aufhalten. Sie sind gekommen um zu siegen Boromir. Sie sind vorbereitet und organisiert. Sicherlich in taktischen Gruppen unterteilt die das Leben ihrer Mächtigsten schützen."

    Der Lärm verstummte und plötzliches Siegesgejubel erklang. Boromir wurde nervös. Er fühlte sich hilfslos und unnütz.

    "Wir warten also auf unseren Tod Herrin?"

    "Wir akzeptieren das Unumgängliche Boromir. Wir haben eine glorreiche Zeit erlebt. Denke an unsere Anfänge, wir hatten nichts... und nun sieh uns an! Die stärksten Magier dieser Insel haben sich verbündet um uns zurück zuschlagen. Wir haben eine Festung, Vertraute sogar Verbündete im fernen Bakaresh! Welcher Diener Beliars vor uns hatte so grossen Einfluss auf die Geschicke dieser Insel?"

    "Niemand Herrin!"

    "Unsere Taten werden die Zeit überdeauern Boromir. Andere werden sich an uns orientieren und den Willen Beliars auf Argaan verbreiten. Wir haben den Grundstein zu Grossem gelegt. Welchen grösseren Dienst können wir unserem Herrn erweisen?"

    Der Krieger nickte und löste sich schliesslich von seiner Herrin, wissend, dass die Meute nur noch wenige Minuten von dieser Kammer entfernt war. Dann verneigte er sich und stürmte mit erhobener Klinge aus dem Zimmer und schloss die Türe hinter sich.
    Der dumpfe Lärm von Kampf und Tod drang in die Kammer herein. Einen schier ewig schreienden Moment später öffnete sich die Türe wieder und dutzende M;Männer und Frauen in Rüstungen oder Roben betraten das Zimmer. Sogar Gebetssprecher waren unter ihnen. Kleine Gelehrte die immer und immer wieder die Gebete Innos rezitierten und dabei Weihrauchgefässe hielten. Ein Mann im hohen Alter mit der Robe eines Priester Innos ergriff das Wort:

    "Merideth Krähenauge, Hexe des Sumpfes, Dirne Beliars! Wir sind gekommen um deinem grausigen Spiel ein Ende zu setzen. Gekommen um dich im Lichte Innos zu reinigen und von dieser Welt zu tilgen!"

    Die schöne Frau, lediglich in einem leichten dünnen dunkel violetten Seidenkleid gehüllt tat mit ihren nackten Füssen einen Schritt zurück und kicherte hämisch. Dann hob sie beide Arme und ballte sie bei Brusthöhe zu Fäusten. Ein schwarzes Nebel wabberte von überall aus den Schlitzen der Mauern und ergriff die ihnen naheliegensten Körper. Rasch kroch der Nebel unter die Rüstungen und begann das Fleisch von den Knochen zu ätzen. Das Geschrei der so verzerrten war Ohrenbetäubend.
    Doch Merideth lachte laut und klar aus dem Sog des Schmerzes heraus und entgegnete dem Mann voller Zorn:

    "Innos ist nicht an diesem Ort Narr! Hier hat er keine Rechte. Hier herrscht Beliar!"

    Sie zog mit ihren Armen eine Silhouette durch den Raum wodurch der Nebel sich ebenfalls in Bewegung setzte und die Rüstungen der zersetzten Männer erfüllte und zu eine Art Schattenkrieger umwandelte die sogleich ihre Waffen gegen ihre einstigen Verbündeten einsetzten.
    Das Chaos war komplett und in dem kleinen Raum begann ein blutiges Gemetzel. Nichts desto trotz, verloren die Priester und Paladine ihr Ziel nicht aus den Augen und schafften es, die Hexe niederzuschlagen. Als dann auch die letzte Kreatur besiegt war schritten die verbliebenen Lebenden der einst so grossen Meute mit der Hexe in den Wald um sie in einem Ritual auf ewig in ein unterirdisches Verliess zu sperren. In einem Sarkophag eigens für dieses Ritual geschaffen wurde die Hexe gesteckt und anschliessend magisch verschlossen und abgeschirmt.
    Zwei Schlüsselsteine, ein roter und ein blauer wurden an Erwählte weitergegeben die diese auf Ewig mit ihren Familien hüten sollten.
    Dann wurde die Kammer verschlossen und unter Dutzenden Erdschichten begraben!


    Laut auf jauchzend kehrte Joe Black wider in die Gegenwart zurück und stürzte zu Boden.
    Sein Kopf drehte sich und sein Magen fühlte sich an wie nach einer durch gezechten Nacht.
    Zitternd hob er seinen Kopf gen Sarkophag und flüsterte:

    "Jetzt weiss ich wer du bist....Merideth...und ich kann mir fast schon denken was du von mir willst..."

  15. Beiträge anzeigen #375
    Schwertmeister Avatar von Kjarl
    Registriert seit
    Aug 2012
    Ort
    DD
    Beiträge
    997
     
    Kjarl ist offline
    Die Bognerei wirkte nackt und abgenagt, hatte sie doch den größten Teil der Außenverkleidung bereits verloren und war nun fast nur noch eine Ansammlung von blanken Balken. Gleich nebenan hatten die Männer die abgelösten Bretter aufgeschichtet, die nach und nach ihren Weg ins Feuer fanden, welches leise vor sich hin qualmte. Das Lösen der Nägel war eine wahrhaft undankbare Aufgabe gewesen und Kjarls Fingerspitzen erinnerten ihn noch immer an die Quälerei, doch mittlerweile war man ja zu angenehmeren Aufgaben übergegangen. Wie lange, dass würde sich zeigen müssen, denn offenbar hatte dieser Orthego irgendwie ein Problem mit seiner Machtposition als Lehrmeister und Waldläufer und versuchte durch Dominanz und Härte zu überzeugen. Kjarl war es egal. Er würde sein Ding machen und sich nicht kaputt spielen lassen und wer wusste schon genau, was dieser Orthego für nen Knacks hatte. Vielleicht hatte ihn seine Mutter nicht geliebt oder er hatte zu lange ins Bett genässt oder war Mittelkind gewesen oder hatte Insektenmaden im Kopf oder so. Man hörte ja immer wieder von solchen Fällen und was konnte der arme Kerl schon dafür?

    Kjarl übte in dieser Zeit meist ein wenig separat. Ging es den beiden anderen um die Grundlagen des Bogenschießens, so wollte Kjarl sich mit seinem neuen Bogen 'bekannt machen'. So zeigte der Blondschopf aktuell ein sehr variables Schussbild, veränderte ständig Schussweite und Anlegwinkel und übte auch das Spannen und Lösen der Sehne erneut, um die Bewegungen wieder zu automatisieren und sein Gefühl für die Waffe zu verbessern.

    Gerade hatte Kjarl den letzten Pfeil verschossen und machte sich an die nervige Aufgabe des Einsammelns der Geschosse. Aufgrund des breit gestreuten Schussbildes, stand nun auch ein weiterer Laufweg an. Doch schnell wurde das Aufsammeln zu einer rein mechanischen Handlung, während seine Gedanken andersweitig beschäftigt waren. So wanderten sie hinauf auf die neugebaute Plattform, hinein in das Zimmer direkt neben der Strickleiter, hin zum linken Bett. Dieses hatte der Blondschopf nämlich für sich beansprucht. Er war einfach eingezogen, hatte einige Nägel in die Wand geschlagen, um sein Hab und Gut daran aufhängen zu können und hatte sich einen schweren Vorhang besorgt, der die Türöffnung verschließen konnte. Nun hatte er endlich seinen ganz eigenen Platz gefunden. Und aktuell störte ihn auch keiner, schließlich standen die anderen Kammern noch frei. Wer wohl für die Vergabe zuständig war?

    Alle Geschosse befanden sich wieder im Köcher und Kjarl hielt einen Moment inne. Er dachte an den Kanal, der angeblich schon fertig ausgehoben worden war, an das Reisfeld, welches schon erste, überschaubare Erträge geliefert hatte und an die Plattform. Es ging voran im Dorf, keine Frage. Langsam aber stetig. Passend zu diesem Gedanken setzte sich der Blondschopf in Bewegung und schlenderte zu den vier anderen Männern. Er wollte schauen, wie sich die beiden anderen Schüler anstellten.

  16. Beiträge anzeigen #376
    Baumkuschler Avatar von Andrahir
    Registriert seit
    Sep 2011
    Beiträge
    2.093
     
    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Andrahir ist offline
    Raminus und Alon übten weiterhin die grundlegenden Techniken unter den wachsamen Augen Orthegos, der wohl erstmal nicht so gut gelandet war. Solange die drei ihn akzeptierten, lief jedoch alles in der gewollten Bahn und dass der Waldläufer zunächst häufig etwas merkwürdig rüber kam war Andrahir bereits gewohnt.

    Kjarl sammelte gerade seine Pfeile wieder ein und achtete nebenbei darauf, dass er nicht von den Anfängern über den Haufen geschossen wurde. Bevor der Handwerker wieder bei den anderen ankam fing der Bogner ihn mit einem Handzeichen ab und wies ihn an zu ihm zu kommen.

    "Du sollst dich hier ja nicht zu Tode langweilen." Ein Bild gewonnen hatte Andrahir nun um einschätzen zu können was der Schütze ungefähr konnte und was nicht. "Deine Schüsse sind ganz gut, aber die fehlt noch der Anspruch zur letzten Genauigkeit. Letztendlich ist's wirklich wichtig wo genau du triffst. Ein Grund mehr, warum ich Zielscheiben nicht gut finde. Ein äußerer Treffer ist eben auch ein Treffer. Bei der Jagd ist das eher selten der Fall. Aber wir können nicht immerzu nur jagen, also versuch ich dich erstmal hier auf verschiedene Situationen vorzubereiten."

    Mit einem Arm wies Andrahir in eine Richtung zwischen ein paar Bäumen hindurch. Zu dieser Uhrzeit waren weite Teile der Strecke schwarz oder zumindest im mittleren Schatten, so dass die Sicht schwer fiel.
    "Wir stellen jetzt zusammen ein paar Fackeln auf, damit du erst einmal vernünftig sehen kannst. Auf die Distanz wirst du jedoch merken, dass das Zielen schwieriger wird. Ist dann wieder eine Übungssache heraus zu finden wie du den Winkel wählen und den Bogen spannen musst. Wenn du das irgendwann beherrscht, machen wir mit ein paar anderen erschwerenden Sachen weiter. Fragen: stellen. Ich kann keine Gedanken lesen."

    Der Bogner schnappte sich schon ein paar Fackeln, die bereit lagen und drückte Kjarl einige in den Arm.

  17. Beiträge anzeigen #377
    Ritter Avatar von Das Waldvolk
    Registriert seit
    Dec 2006
    Ort
    In den Wäldern
    Beiträge
    1.073
     
    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Das Waldvolk ist offline
    Fast liebevoll strich die starke, von Arbeit gezeichnete Hand des Bauern über die zarten Pflänzchen. Auf Bens Gesicht erschien ein verstecktes Lächeln, welches nur wenige zwischen den ernsten Zügen seines strengen Gesichtes erkannt hätten. Er begutachtete gerade die neu angesetzten Reispflänzchen, prüfte ihr Wachstum und überwachte den Boden und die Wasserversorgung. Das Feld hatte schon Ertrag gebracht, allerdings viel zu wenig und außerdem musste es immer weitergehen. Nach jeder Ernte musste eine neue Aussaat folgen und nach jeder Aussaat folgte irgendwann die Ernte. So war es schon immer gewesen und so würde es wohl auch für immer bleiben. Das große Geheimnis hinter diesem ewigen Kreislauf war das Saatkorn, welches zum Sterben in die Erde gelegt wurde und schließlich neues Leben hervorbrachte.

    Ben war kein Träumer oder Philosoph und so sah er sich nicht als Wahrer dieses Geheimnisses oder etwas derartigem, sondern er sah sich als Hüter und Pfleger der Saat, sah sich als fleißigen Arbeiter an einem niemals beendeten Werkstück. Er gehörte zum Acker, so wieder Acker zur Menschheit gehörte. Ohne Acker kein Getreide, ohne Getreide kaum Nahrung, ohne Nahrung kein Leben. Der Acker gab Sicherheit, wenn man ihn pflegte und respektierte. Die hohen Tiere im Dorf sprachen immer von bewahren und von der Natur; für Ben war das selbstverständlich. Die Natur ließ jegliches Korn wachsen, er konnte ihr bestenfalls dabei helfen.

    Ben wandte sich ab und das heimliche Lächeln verlor sich wieder in den tiefen Falten seines Gesichtes. 'Scheinbar halten sie's aus.', brummte er vor sich hin und machte sich brummelnd auf die Suche nach seinem Neffen. Es galt zu besprechen, ob man eine Pflanzung zu dieser Jahreszeit versuchen wöllte.

    Kjarl

  18. Beiträge anzeigen #378
    Schwertmeister Avatar von Kjarl
    Registriert seit
    Aug 2012
    Ort
    DD
    Beiträge
    997
     
    Kjarl ist offline
    Die Fackeln waren schnell platziert und Kjarl überlegte, welche Fragen er wohl stellen könnte. Es gab so vieles, was ihm noch unklar war oder worüber er gern geredet hätte. Was war mit Pfeilarten? Wie konnte man sich des Bogens auch in eher beengender Umgebung bedienen? Konnte man während des Laufens einigermaßen sicher schießen? Auf welche Entfernung war ein Schuss noch sinnvoll und wo lagen die Grenzen dieser Waffe? Wie schoß man sicher auf bewegliche Ziele? Alles Fragen, die dem Blondschopf im Kopf herum schwirrten und er beschloss sich erstmal auf eine kleine Auswahl zu beschränken.

    Doch vorher versuchte er einen ersten Schuss. Am Ende der gestellten Fackelstrecke stand ein Baum mit einer großen Höhlung im Stamm und diese hatte sich Kjarl zum Ziel genommen. Beim Anlegen verstand er, was Andrahir gemeint hatte. Im Licht der Fackeln wirkte sein Ziel unscharf und veränderlich, fast schien es sich zu bewegen. Zusätzlich ragte hier und da das Blattwerk des Unterholzes in die Schussbahn und Kjarl hatte kaum die Möglichkeit, den direkten Schuss anzusetzen. Entsprechend versuchte er zu variieren, doch zischte der Pfeil am Baum vorbei und verschwand in der Dunkelheit.

    "Ich fang mal mit zwei Fragen an.", meinte Kjarl, als er den Bogen absetzte. "Die erste ist eher an den Bogner gerichtet. Welche Arten von Pfeilen, mal abgesehen von der Länge, gibt es denn so? Das zweite betrifft Situationen wie diese hier. Die Schussbahn ist bedingt verstellt, möglicherweise hab ich auch nicht sonderlich viel Platz. Wie kann ich darauf reagieren und wie kann ich dem Platzproblem begegnen? Mir fällt nur ein, dass ich irgendwie über die Hindernisse drüber weg schießen müsste. Ein Durchschuss wird ja kaum sicher sein."

  19. Beiträge anzeigen #379
    Baumkuschler Avatar von Andrahir
    Registriert seit
    Sep 2011
    Beiträge
    2.093
     
    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Andrahir ist offline
    Andrahir lächelte schwach und zog aus seinem eigenen Köcher drei Pfeile. Sie alle hatten einen Schaft, eine Spitze und Befiederung. Das waren dann aber auch schon so gut wie alle Gemeinsamkeiten.

    "Nimm sie in die Hand und sieh sie dir an." nahm sie und stellte so wie jeder es getan hätte die Unterschiede wohl schnell fest. Wenn vielleicht nicht jeden, so die Grundzüge.

    "Die gesamte Theorie hier auszubreiten zu den Pfeilen würde den Rahmen sprengen. Das können wir mal an einem Lagerfeuer machen, wenn du da wirklich Interesse daran hast. Momentan muss dein Augenmerk jedoch auf drei Dingen liegen: Beschaffenheit der Spitze, gesamtes Gewicht und Befiederung."

    Der Bogner nahm den offensichtlich leichtesten Pfeil aus den Händen seines deutlich älteren Schülers.
    "Leichte Pfeile sind die schnellsten. Dafür lenkt sie jeder kleine Luftzug sofort ab. Das ist auch der Grund dafür warum ich da keine besondere Befiederung verwende - das bringt nichts und ist somit Verschwendung. Du kannst dir sicher sein, dass Windschatten entstehen, wenn du zwischen dicken Bäumen hindurch schießt - die werden deine Flugbahn beeinflussen. Also falsche Wahl. Das wäre eher was für kurze Distanzen."
    Andahir nahm den Aus Hartholz entgegen, dem man auch an der Spitze ansah, wozu der was taugte.
    "Schwere Pfeile sind dementsprechend langsamer, lassen sich aber auch nicht so schnell aus der Bahn bringen. Außerdem kann man schwerere Spitzen anbringen ohne die Balance zu gefährden und somit größeren Schaden anrichten. Auf große Distanzen muss man jedoch sehr viel Flugneigung mit einkalkulieren. Die Befiederung kann hier viel bewirken. Diese hier sind von dem Adler, den ich eins mit Onyx erlegte. Wenn der nicht geradeausfliegt, dann tut es kein Pfeil.

    Nicht schwer zu erraten ist, dass du da gerade noch genau das Mittelding im Gewicht hast. Vielleicht ahnst du, warum?"

  20. Beiträge anzeigen #380
    Schwertmeister Avatar von Kjarl
    Registriert seit
    Aug 2012
    Ort
    DD
    Beiträge
    997
     
    Kjarl ist offline
    "Wohl der Versuch, die Vorteile der beiden erstgenannten Pfeile zu verbinden.", meinte Kjarl und wog den Pfeil prüfend in der Hand. Er mochte ungefähr so schwer sein wie die meisten Pfeile, die der Blondschopf bisher verschossen hatte. Sicher war er sich aber nicht. "Leicht genug, um schnell zu fliegen, aber auch schwer genug, um eine stabile Bahn zu ermöglichen, oder?"

    Kjarl betrachtete den Pfeil genauer, besah sich die Befiederung, wohl die Federn eines kleineren Raubvogels, und untersuchte die Spitze. Diese schien relativ gewöhnlich zu sein, doch meinte Kjarl einen leichten Widerhaken zu erkennen. Auch sonst hatte er schon von den verschiedensten Pfeilspitzen gehört, die auch verschiedene Wirkungen erzielten. Doch das wollte er jetzt nicht vertiefen.

    Er reichte den Pfeil zurück und nahm dafür einen eigenen aus dem Köcher, um ihn ebenfalls intensiv zu betrachten. Die Spitze war glatt und ohne Widerhaken, die Befiederung zeigte ein anderes Muster und wirkte nicht ganz so stabil und etwas mehr zerfasert. Alles Details, die ihm vorher nie aufgefallen waren.

Seite 19 von 21 « Erste ... 81215161718192021 Letzte »

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
Impressum | Link Us | intern
World of Gothic © by World of Gothic Team
Gothic, Gothic 2 & Gothic 3 are © by Piranha Bytes & Egmont Interactive & JoWooD Productions AG, all rights reserved worldwide