[Candaal]

"Ihr kämpft ja wie Bauernlümmel, die mit dem Knüppel in der Hand durch den dunklen Wald laufen", rief Candaal nachdem er sich die Prügelei der beiden angesehen hatte. "Dunkelheit heisst nicht, dass ihr sämtliche Grundsätze, die euch Redsonja vermittelt hat, über den Haufen werfen sollt!" Glänzende Schlagabfolgen, die tagsüber die begeisterten Blicke des Volks auf sich zogen, bewiesen ihre Effizienz meist erst Nachts. "Die Dunkelheit der Hinterhöfe kennt kein Pardon, doch das heisst nicht, dass man seine Prinzipien über Bord werfen sollte. Hier führen euch nur noch zwei Dinge: Erfahrung und Disziplin. Erstere besitzt ihr nicht. Letztere... nun, ihr seid im Begriff sie gänzlich zu verlieren."

Der Schatten huschte über den Hinterhof und trat hinter Rufus in den Mondschein. Er legte dem Schüler die Händ auf die Schultern und drückte sanft runter, bis jener seine Anspannung löste. "Arbeite mit den Informationen die du hast, nicht jene, welche du nicht hast. Jeder Schwertkontakt sagt dir haargenau, wo sie steht und wie sie sich bewegt. Nutze dies aus und bewahre deine Ruhe."

[Rufus]

Rufus erkannte die Stimme sofort, sie gehörte zu dem Fremden, gegen den er vor einiger Zeit angetreten war, nur dieses Mal war er netter.
Die Augen des Kellners versuchten ihn ausfindig zu machen, doch nur die Umrisse von Madlen waren auf dem Hof zu erkennen.

Rufus erschrak, als auf seinen Schultern zwei Hände gelegt wurden, aber da der Fremde ihnen scheinbar helfen wollte, ließ er ihn erst ausreden.

"Die Informationen, die ich habe sind aber nicht genug,um gegen jemanden zu kämpfen.
Alles was ich habe sind die Geräusche."
Der Kellner drehte seinen Kopf kurz um, nur um sich zu vergewissern,dass es wirklich derselbe Mann war, den er dort vermutete, dann redete er weiter: "Und wie soll ich deren Hiebe abwehren, wenn ich nicht einmal sehe, von wo aus sie angreift?"

[Candaal]

"Es ist dunkel, nicht stockfinster", sprach Candaal. "Und wenn du dein Schwert in deiner Verteidigungshaltung hast, reicht wohl sogar dein Gehör um festzustellen, woher der Hieb kommt. Achte auf ihre Umrisse, die Schritte, ihren Atem. Und sollte sie doch einfach nach deinen Knien schlagen... nun, den Tausch würde ich an ihrer Stelle nicht eingehen."

[Rufus]

"Hätte ich es vorher schonmal ausprobiert, dann wäre ich jetzt vermutlich nicht so hilflos.
Ich kann es ja mal versuchen, aber vermutlich wird es nicht besser aussehen, als das, was du bis jetzt gesehen hast."
Rufus machte seine Augen weit auf und suchte nach Madlens Umrissen und nachdem er sie gefunden hatte nahm er wieder seine übliche Kampfhaltung ein.
"Fangen wir nochmal an,?" fragte er und versuchte die Tipps des Fremden anzuwenden.
Sehr schnell erkannte er auch schon deren Trainingsschwert, das sie ebenfalls wieder hob.

Das nahm der Kellner als ein "ja" von ihr un dsetzteseinen ersten Hieb an.

[Madlen]

Rufus setzte den ersten Hieb…es folgte eine kurze aber erfolglose Schlagfolge. Ihre Übungsschwerter prallten aufeinander und nachdem sie sich festgefahren hatten, stießen sie sich gegenseitig weg.
Beunruhigt schüttelte Madlen den Kopf und versuchte das Zittern loszuwerden.

Die Zeit schien langsamer zu vergehen. Madlen schloss ihre Augen, konzentrierte sich wie früher auf die Geräusche ihrer Umgebung. Denk an das, was du gelernt hast. Auch wenn es schlecht scheinen mag, so kann es dir doch nützen. Denk an deine Ausbildung. Achte immer auf eine Schritte. Halte deine Atmung flach.
Ein letztes Mal sog sie die Luft laut ein und stieß sie genauso laut wieder aus. Währenddessen machte sie einen Satz zur Seite, um ihre Position zu ändern. Von nun an versuchte sie so leise wie möglich zu atmen. Durch die Nase ein und sanft durch den Mund aus. Keinen Schritt bewegen, werde eins mit der Dunkelheit. Diesmal ist sie dein Freund. Die Finsternis in dir ist dein Feind, um dich herum ist sie ein Verbündeter.

Die schmähenden Worte des Fremden hallten noch immer in ihrem Kopf wieder. In diesem Punkt war sie eitel und ehrgeizig, aber vor allem fühlte sie sich in ihrem Stolz verletzt. Und diese Wunde galt es nun zu schließen, egal wie.
Was der Mann zu Rufus gesagt hatte, wusste sie nicht. Sie hatte nur ein leises Flüstern gehört. Doch auch ihr Trainingspartner schien nun geschärfter für seine Umgebung zu sein.
Madlen schloss die Augen und konzentrierte sich. Denk an die Jagd, nutze deine Umgebung.

Sie war vielleicht ein halbes Dutzend Schritte von Rufus weg, denn mittlerweile erkannte sie seine Dunkelheit wieder. Seine Silhouette. In der Taverne lachte jemand laut schallend…nur noch fünf Schritte entfernt. Irgendwo in der Ferne schrie jemand in den Gassen der Stadt…nur noch vier Schritte. Lautes Bellen in einer nahen Gasse…nur noch drei Schritte, nah genug. Madlen duckte sich und machte dann einen Satz nach vorne, holte mit ihrem Schwert aus. Rufus blockte geschickt. Schnell drehte sich die junge Frau am Schwertarm vorbei und täuschte einen Schlag auf das Brustbein an, versuchte aber dann einen Treffer in der Bauchgegend zu landen. Wieder wurde geblockt. Dann eine schnell Finte von Rufus, doch auch er traf sein Ziel nicht und wurde geblockt.
Die nächsten paar Versuche gingen entweder daneben, wurden geblockt oder verursachten keinen großartigen Treffer, doch…im Großen und Ganzen fühlte es sich jetzt etwas besser an.

Nicht alle Schläge gingen daneben, sondern ein Großteil traf nun auch. Madlen ignorierte fast alles was sie sah. Sie wich aus, wenn sie ein pfeifendes Geräusch hörte…hob ihren Schwertarm bei einem nahen Atemzug. Manchmal war sie zu langsam, doch die gefährlichen Schläge konnte sie alle parieren. Gleiches galt aber auch für Rufus…

[Estefania]

Gelangweilt schlenderte Estefania in die Kneipe. Es waren schlechte Zeiten für Diebe. Nicht für die gewöhnlichen Taschendiebe, die machten sicherlich noch genau so viel Beute wie früher, aber damit gab sich Estefania nicht zufrieden. Sie brauchte endlich mal wieder einen lukrativen Auftrag... ob sie vielleicht den König darauf ansprechen und ihre Dienste als Spionin anbieten sollte? Sie war sich nicht sicher ob dieses Angebot ihr nicht einen Verweis aus der Stadt einbringen würde, deshalb ließ sie es.

Gar nicht darauf achtend wer an den Tischen saß, ging sie gleich rüber zur Theke und hielt nach Sarpedon ausschau. Der war jedoch nicht zu endecken.

Ein Gast bestellte lautstark estwas zu trinken und Estefania bekam eine Gänsehaut. Bardasch! Sie fuhr herum und ihr Blick wanderte suchend durch das voll besetzte Lokal. Tatsächlich da saß es an einem Tisch und hatte sicherlich nicht den ersten leeren Becher vor sich stehen.
"Gib mir eine Flasche." sagte sie zur Aushilfe.
"Bier?"
Nein, was Stärkeres."
Wacholder stand auf dem Ettikett. Igitt, dachte die Diebin aber nach dem dritten Glas würde er schon schmecken.

"Hey! Ich dachte du wärst längst tot."

[Rufus]

Mit der Zeit wurde es für Rufus eindeutig zu schnell, und immer öfter achtete er nicht auf das, was er hören konnte.
Mehrere Schläge hintereinander trafen den Kellner, bevor er sich durch einen Satz etwas Platz verschaffte.
Dann versuchte er sich zu beruhigen und rief sich wieder und wieder die Worte des Fremden ins Gedächtnis.
Seine Atmung wurde ruhiger un er hatte wieder das Gefühl, bereit zu sein.
"Auf ein Neues," stieß er aus, bevor er wieder nach vorne trat und auf einen Angriff von Madlen wartete.
Diesmal würde er ihn sicherlich wieder abblocken können.

[Bardasch]

"Gedacht oder gehofft", entsprang es Bardasch in stockenden Worten. Mit dieser Frau hatte er hier nun wirklich nicht gerechnet. Einige Sekunden später, nachdem neuer Fusel zwischen seinen Fingern klemmte, fand er auch sein Lächeln wieder, welches langsam aber sicher zu einem Grinsen wurde. Daran zu riechen bestätigte seinen Verdacht.
"Du hast Geschmack...", stellte er fest und schaute die Diebin schließlich von oben bis unten an, daß sein Blick gewillt war an ihrem Hintern zu kleben, diesen aber nicht wirklich zu sehen bekam.

"Was willst Du hier?".

[Madlen]

Und wieder und wieder stießen die beiden aufeinander, gingen auf Distanz, beruhigten ihre Atmung und griffen wieder an. Wieder und wieder. Ein ewiger Tanz. Zwar wurden sie mit der Zeit besser, doch das ein ums andere Mal traf ein Schlag sein Ziel nicht und ermöglichte es dem anderen einen Hieb zu landen, der entweder schmerzhaft war oder selber ins Leere ging.

Halte deine Atmung ruhig, mach deine Schritte nur, wenn man laute Geräusche hört. Sei ein Schatten, du bist die Dunkelheit. Sie sollen dich fürchten, nicht du sie.

Mittlerweile war es zwar sehr kühl ohne ihren Mantel, doch in der Hitze des Gefechts ignorierte die junge Frau diese Tatsache und kämpfte mit jeder Minute verbissener.

[Rufus]

In seiner Geschwindigkeit kam der Kampf schon fast an den in der Akademie heran, mit dem Unterschied, dass vermutlich beide Probleme hatten, den anderen dauerhaft sehen zu können.
Rufus verlor Madlen öfters aus den Augen, sie war einfach so schnell, dass ihre Umrisse verwischten und nichtmehr klar zu sehen waren.
Aber genau indiesen Momenten nutzte der Kellner sein Gehör, um sein Gegenüber ausfindig zu machen.
Es funktionierte fast schon einwandfrei, fast jeder Schlag, der nicht ins Leere ging, konnte geblockt werden.

Für den Fremden war es bestimmt kein Problem, die Beiden zu sehen, vermutlich könnte er es auch noch in dieser Situation mit ihnen aufnehmen.

[Estefania]

Welchen Geschmack er wohl meinte? Den der Wahl ihrer Klamotten oder den Fusel? Sie musterte ihn kurz. Als sie ihn das letzte Mal sah, hatte er so ausgesehen als wäre seine Tage gezählt. Jetzt sah er besser aus.

"Gedacht. Du warst nicht gerade das blühende Leben als ich dich das letzte Mal sah..." antwortete sie wahrheitsgemäß auf seine erste Frage. Vielleicht hatte er auch gar keine Antwort hören wollen. nun jetzt hatte er sie.

"Du fragst mich was ich hier tue? Ich lebe hier seit zwei oder drei Jahren! Ich weiß es gar nicht so genau. Ist ja auch egal. Ziemlich lange auf jeden Fall. Sag mir lieber wo du plötzlich her kommst und sag mir bitte nicht du hättest deinem Pferd einen Klapps auf den Hintern gegeben und es hätte dich hier her gebracht."

[Candaal]

Immer wieder ertönte das dumpfe Klopfen von Holz auf Holz. Die Übungsschwerter prallten aneinander ab, trafen auf Lederschützer oder Muskelstränge und bald sah es aus wie auf dem Schlachtfeld wenn Getreue der beiden Könige einander bekriegten. Der ehemalige Assassine blickte sich um nach der Rothaarigen, doch die war längst verschwunden. Ob sie nur einen der beiden weiter unterrichten wollte? Die beiden so weiterkämpfen zu lassen wäre jedenfalls der beste Weg gewesen, um die Spreu vom Weizen zu trennen. Nur lief man die Gefahr am Schluss nur noch zugeschwollene Gesichter zu haben.

"Versucht trotz der mangelnden Lichtverhältnisse Treffer zu landen, die euren Kontrahenten verkrüppeln oder gleich flachlegen", warf er in einer kleinen Atempause ein. "Lange Kämpfe sind zu gefährlich, um daraus ein Spiel zu machen. Visiert Gelenke an, nicht den Oberschenkel oder die Bauchregion. Dies gilt auch für den Kampf mit scharfen Waffen, denn diese Körperteile sind meist von Rüstungen geschützt." Wendel trat an Madlen heran und hob dabei seine Waffe im Mondlicht. Er deutete damit die Schläge an während er aufzählte: "Die Schläfe - bitte nicht hier, der Kehlkopf - die Schulter des Schwertarms, der Ellbogen, die Schwerthand, die Kniekehle, die Genitalien. Ein Hieb in den Bauch mag zwar zur Ablenkung oder Unterbrechung gut sein, doch das genügt nicht - da muss etwas Zählbares folgen. Ich stecke jeden eurer Stockhiebe weg wenn ihr brav auf meine Muskulatur eindrescht."

[Bardasch]

"Ich habe kein Pferd mehr", sprach Bardasch mit ernstem Blick. Estefania stach gerade in ein Wespennest und konnte dieses auch nur tun, da dem Nomaden seid langer Zeit mal wieder etwas wichtig war. Aber die Frage war nicht schlecht. Was tat er eigentlich hier, außer sich wieder einmal die Rübe zuzuknallen?
"Simun ist immer noch in Varant und ein Neues gabs nicht mehr". Seufzend schob er mit seinem gesunden Fuß den angrenzenden Stuhl ein Stück beiseite, was für Estefania so viel hieß, als das sie sich setzen sollte.
"Ich will auch kein Anderes", fuhr Bardasch fort und trank erneut einen kräften Schluck aus dem Gefäß, welches er schmatzend wieder auf den Tisch stellte. "Wenn ich eins will, dann mein Altes".
Dann begann er urplötzlich zu grinsen.
"Deine Schwester hat mich her gebracht. Ne hübsche Weiße mit nem Hang zu Sumpfkraut", sprach er und bemerkte, wie die Bäuerin zu husten begann.
"Achja... Antalja... Estefania. Estefania... Antalia", machte er die beiden Frauen miteinander bekannt. "Und - noch immer im Gewerbe, Estefania?"

[Madlen]

Madlen zog sich tiefer in die Schatten zurück und sprach dann: „Nun, ein Hieb in den Bauch mit einem Übungsschwert mag sinnlos sein, doch ist man auf der Suche nach Informationen und hat ein scharfes Stück Metall dabei, so ist es ein gute Quelle, meint Ihr nicht auch?“ Dann lächelte sie leicht im Mondlicht. „Nur gut, dass es keine echten Waffen sind! Rüstungen mögen manche Bereiche schützen, da habt Ihr Recht und Ihr habt ja auch die Erfahrung, was das Kämpfen auf Schlachtfeldern oder außerhalb angeht. Aber seit ehrlich, tragt Ihr zu jeder Tages- und Nachtzeit Eure Rüstung?“ Dann besann sich Madlen eines Besseren und verbeugte sich schnell: „Verzeiht, es stand mir nicht zu Euer Urteil in Frage zu stellen!“

Wie bestellt wehte ein kühler Wind durch den Hinterhof und lies die junge Frau frösteln. Sie legte ihr Übungsschwert beiseite, schnallte ihre beiden Waffen um und schwang sich in ihren weißen Mantel, den sie schnell verschloss und konnte so einer peinlichen Situation entgehen. Der Mantel bot immer eine gute Wärmequelle und im Richtung Moment eine Ablenkung. Dann fuhr sie fort. „Seit mir nicht böse, Rufus, aber…nun, mir ist schlichtweg kalt und ich möchte mich nicht erkälten, denn sonst muss Vinona drunter leiden. Ich würde vorschlagen, uns noch einen Schluck in der Taverne zu genehmigen, was meint ihr?“

[Estefania]

Anscheinend hatte er sich das Hirn schon ziemlich weg gesoffen. Ich habe keine Schwester! wollte sie zuerst lautstark protestieren, ließ es aber dann doch. Sie wollte nicht sofort mit ihm streiten. Vielleicht war er wirklich schon ein bisschen irre und bei solchen Menschen nützte es eh nichts wenn versuchte ihnen den Unterschied von Wahn und Wirklichkeit zu erklären.

"Gewerbe?", fragte Estefania noch einmal nach und der abschätzende Blick dieser Antalja entging ihr nicht. "Ach du meinst das, welches du mir mal beigebracht hast?" Bardasch nickte kurz.
"Ja, mehr oder weniger. Es gab schon bessere Zeiten. Nicht dass ich was verlernt hätte, aber so richtig große Dinger sind schwierig an Land zu ziehen..."

Estefania hasste es um den heißen Brei herum reden zu müssen. Was hatte er mit dieser Frau, die neben ihm saß aber nichts von ihm wusste. Ein Blick von der Diebin sollte ihr signalisieren das sie eine Abflug machen sollte. Ob sie das allerdings verstand, bezweifelte Estefania.

"Und du? Was hast vor? Am Ende werden wir noch Nachbarn?" sie schmunzelte. "Nicht falsch verstehen. Ich habe nichts gegen dich. Nur seltsam wäre es irgendwie, nicht?"

[Rufus]

Rufus nickte, als Madlen vorschlug, noch etwas in der Taverne trinken zu gehen und sogar der Fremde schloss sich ihnen an.
Vielleicht konnte man dann bei einem kühlen Bier etwas mehr über ihn erfahren, denn im Moment war er sehr geheimnisvoll.

Die Trainingsschwerter waren schnell wieder hinter einer der Kisten verstaut, dann gingen die drei um das Gebäude herum, bis sie an der Tür ankamen.
Von drinnen hörte man schon sehr deutlich, dass sie gut besucht war.
Auf soetwas hatte Rufus vorher nie geachtet, aber es konnte auf jeden Fall noch sehr nützlich sein.
Ein Tisch direkt am Eingang war zum Glück noch frei, Madlen und der Fremde setzten sich hin und Rufus ging los, um eine Runde Bier zu holen.

[Bardasch]

Das die junge Dame namens Antalja neben ihm unruhig hin und her rutschte, bemerkte Bardasch erst nur am Rande, aber irgendwann kam dann auch ihm in den Sinn, das es besser wäre sich nicht in Beisein der Bäuerin darüber zu unterhalten, was das Gewerbe denn so abwerfen könnte.


"Herzchen", meinte er schließlich an Antalja gerichtet, "Mach uns doch mal ein Zimmer klar".
"Zwei...", stockte Antalja und blickte Estefania schließlich an, "Natürlich mach ich uns ein Zimmer klar". Dann erhob die Bäuerin sich und schickte sich an zu gehen. Einen Moment wartete er noch über die Schulter hinweg blickend, dann rückte er näher an Estefania heran.


"Wieso sollten wir Nachbarn werden?", fragte Bardasch. "Lohnt es sich hier zu bleiben?". Das konnte Estefania auf verschiedene Weisen verstehen. Sei es da Interesse der Diebin an dem Dieb, oder das Interesse an einem gemeinsamen Streich.
Das Körperliche auf jeden fall. Estefania war schließlich eine schöne Frau. Aber wieviel er als Dieb noch taugte, war fraglich.

[Candaal]

"Um deine Frage zu beantworten", sprach er zu Madlen nachdem Rufus in Richtung Theke verschwunden war: "Nein. Aber ich gehöre auch nicht zu der Sorte Mensch, die sich auf einem offenen Schlachtfeld präsentiert. Und die paar Male, die ich wirklich in Lebensgefahr war, hätte mich keine Rüstung der Welt gerettet... Hat schon einmal eine Kurtisane versucht, dich mit ihren Schenkeln zu erwürgen? Teuflischer als jeder Schwertkampf" Candaal erinnerte sich noch äusserst lebendig an den Morgen nach der beinahe schlaflosen Nacht. Als er gut gelaunt zum Bett zurück geschlendert war, hatte ihn diese Bestie aufs Kreuz gelegt. Was lustvoll begonnen hatte, hatte in einem Blutbad geendet. Nachdem er einige Minuten lang um seinen Atem gerungen hatte, war der Angriff mit dem Messer gekommen. In extremis hatte er sich aus ihrer Umklammerung befreit und ihr mit der eigenen Klinge die Luftröhre durchtrennt. Beinahe hätten die Schweine aus Mora Sul ihn gekriegt.

Der ehemalige Assassine wurde aus seinen Gedanken gerissen als Rufus mit dem Bier zurückkehrte. "Auf unsere gute Freundin, die Nacht!", rief er und prostete den beiden zu. "Hat Redsonja euch eigentlich schonmal mit richtigen Waffen kämpfen lassen?"

[Rognor Hammerfaust]

Als der junge Adept wiederkam, begleitete Meister Tinquillus den Mann und bat Rognor ihm in die Ratskammer zu folgen. Als die beiden in dem hohen Raum angekommen waren und die Tür hinter ihnen geschlossen wahr, wandte sich der junge Magier an den Zwergen.
„Es freut mich euch wiederzusehen. Ich hoffe, die Arbeiten in der Mine gehen gut voran und es gibt keine Probleme? Wie kann ich euch denn heute weiter helfen?“ Der Zwerg sah dem Mann in die Augen um kurz darauf seinen Blick durch den leeren Raum schweifen zu lassen. Das Mondlicht schien durch die etwas größeren Fenster und ließen den Tisch im fahlen Mondschein erleuchten. Nachdem der Zwerg alles gesehen hatte, drehte er sich wieder zu seinem Gesprächspartner um, welcher ihn erwartungsvoll ansah. Mit seiner tiefen Stimme erfüllte der weißbärtige Zwerg den dunklen und stillen Raum.
"Hab Dank Meister Tinquillus. Die Arbeiten in der MIne gehen gut voran. Die Große Halle nimmt immer mehr Formen an und auch das Eingangstor nähert sich seinem Ende. Und deswegen bin ich auch zu dir gekommen, um dich nach etwas speziellerem zu fragen. In den Legenden der Zwerge wird von 5 magischen Torriegeln berichtet, welche eigens vom Gott der Zwerge erschaffen wurde. Diese waren nur durch das Aussprechen einer geheimen Losung zu öffnen. Somit war es nur Eingeweihten möglich diese Barriere zu öffnen. Und ich möchte diese Legende in die Tat umsetzen. Und nun möchte ich euch fragen ob es den Magiern dieses Königreiches möglich wäre solches zu erschaffen?"
Eine kurze Pause erfolgte, welche sich immer länger hinzog, während der Magier über Rognors Worte nachdachte.

[Madlen]

Madlen lachte laut auf. „Nein, auf diese Weise hat noch nie jemand versucht mich umzubringen. Mit Gift, Attentäter oder auch ganz normal mit dem Schwert, aber so…selbst ich war nie so einfallsreich!“

„Auf die Nacht!“, sprach Madlen ebenfalls. Dann nahm sie erst einmal einen Schluck und antwortete danach erst auf die Frage des Mannes. „Nein, sie ließ uns noch nicht mit echten Waffen trainieren. Ich hab zwar schon öfters mit meinen Freunden ‚echt‘ trainiert, aber noch nicht mit Rufus. Zudem glaube ich, dass du gar keines hast oder?“, richtete die junge Frau ihre letzten Worte an ihren Trainingspartner.

Während dieser zu einer Antwort ansetzte, blickte sich die Bardin um. Es waren die üblichen Verdächtigen anwesend. Zwar kamen ihr ein paar Gesichter unbekannt vor, doch…dort in der Menge. Ein unangenehmer Zeitgenosse. Damals…mit Yinne…er hatte nur Probleme gemacht…zu zweiten Mal innerhalb kurzer Zeit fröstelte es Madlen, aber diesmal aus einem anderen Grund.
Schnell lauschte sie wieder den Worten ihrer Tischgenossen.