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Es war eine Erniedrigung, Tevin wurde wie ein kleines Kind zurechtgewiesen und konnte nichts dagegen unternehmen. Egal wie viel er fluchte, es würde ihm nichts nutzen. Doch gerade eben wollte er losbrüllen, als er sich urplötzlich fasste, durchatmete und sich entspannte.
"Alles klar, ich bin ruhig und entspannt."
Diese gezwungene Ruhe ließ Tevin jedoch immer noch weiter vor Wut zittern, Innos, gib mir Kraft!
"Nein, das habe ich nicht vergessen, ich bin dir und deinem Kumpanen dankbar."
Die Worte waren eher geknurrt, denn gesprochen.
"Aber Du weißt, dass ich kein Spion bin, sondern ein verfluchter Schmied, der vom Pech verfolgt wird!"
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Sie nickte.
"Ein neuer Name für mich." Sprach sie nun wieder leise. "Andere nennen mich den rothaarigen Drachen, die Schweigsame oder vergleichbare Namen. Auf Pech ist noch keiner gekommen, obwohl der von all dem vielleicht gar am besten passt."
Sprach sie versonnen und ihr war, als würde Tevin erst verwirrt schauen. Jedoch nur einen ganz kurzen Augenblick. Bis sich ihr Gesicht wieder verhärtete.
"Egal wie du mich allerdings nennst, die Unschuldsschiene nehme ich dir nicht ab. Du hast dich Besatzern angeschlossen, die erst halt machen, wenn sie die ganze Welt befriedet haben." Sie lachte bei dem Wort ironisch. "Ja befrieden nennen sie das, was andere unterwerfen nennen würden und du hast dich lüstern über eine angetrunkene Frau her gemacht."
Beim letzten Satz schossen beinahe Dolche aus ihren Augen und spätestens jetzt musste der Schmid erkennen, dass dahinter mehr steckte, als eine zufällige Abneigung gegen ihn.
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"Ich fühle mich geehrt der erste zu sein, der dir diesen Namen gibt.", kam es seitens Tevin ironisch zurück.
Die Chance, dass er den Kerker schnell wieder verlassen würde schwand mit jeder Sekunde. Sonja war im Moment eher wie der rothaarige Drache der Tevins Hoffnung auf Freiheit mit ihrem Feuer verbrannte.
"Den Besatzern angeschlossen? Hast du schon was von Treue und Loyalität gehört? Ich stehe zum König, aber was kann ich dafür, dass er gegen jedes Land in den Krieg zieht? Jedenfalls werde ich ihn deshalb nicht verraten! Und ich war an dem Abend betrunken und soweit ich mich erinnere warst Du nicht ganz unschuldig daran, außerdem rechtfertigt das nicht mich umbringen zu wollen!"
Tevin war das Blitzen in Sonjas Augen nicht entgangen, doch er hatte sich viel zu sehr in Rage geredet, um jetzt noch darauf einzugehen. Aber er hatte das ungute Gefühl, dass er irgendetwas in dem Rotschopf geweckt hatte.
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Um sich nützlich zu machen und da die Magierin sowieso keine Pläne für diesen Vormittag hatte, wollte Angelina für den Koch des Refektoriums einige Besorgungen auf dem Markt machen. Sie hatte fast darum kämpfen müssen, denn der Koch war davon überzeugt, dass einzig und allein Novizen dazu bestimmt wären.
Sie hatte den Markt noch nicht erreicht und ging gedanklich nochmal die Einkaufsliste durch als ihr der Geruch von geronnenem Blut in die Nase stieg. Ihr erster Gedanke war ein geschlachtetes Tier, ein Hammel oder ähnliches, dessen Eingeweide einfach in die Gosse geworfen worden waren.
Ihr verging gerade der Appetit auf Lammfleisch, das ebenfalls auf der Einkaufsliste stand. Sie schaute sich um. Nicht um den Ort auszumachen wo sich der vermeintliche Kadaver befand, sondern um nicht auch noch darüber zu stolpern und ein Bogen darum zu machen. Da blitze etwas auf. Wahrscheinlich eine Klinge die von einem der ersten Sonnenstrahlen getroffen worden war. Das machte Angelina dann doch neugierig. Es waren nur wenige Schritte bis dorthin und sie erschrak sehr was sie dort erblickte.
Ein Mann ziemlich über zugerichtet. Ein Bolzen steckte in seiner Schulter. Das Gesicht mit Blut verschmiert und als wäre das noch nicht genug hatte er scheinbar auch noch eine Bauchverletzung, weil die Farbe seiner Kleidung nicht mehr zu erkennen war. Alles hatte die Farbe seines Blutes angenommen.
Sie kniete sich nieder und nahm sein Handgelenk um zu spüren ob er noch am Leben war. Sie befürchtete allerdings das jede Hilfe zu spät kam.
Nur noch ganz ganz schwach war sein Puls zu spüren. Es grenzte wirklich an ein Wunder dass er noch am Leben war. Jeden Moment konnte es mit ihm zu ende sein. Einen Transport bis zum Haus der Magier würde er sicherlich nicht überstehen, deshalb klopfte Angelina an die Tür des Hauses neben dem sie ihn gefunden hatte.
Eine Frau öffnete und ein kleiner Junge versteckte sich hinter ihrem Rockzipfel. Als Angelina ihre Bitte den Verletzten im Haus behandeln zu dürfen vortrug meinte diese, dass ihr Mann nicht zuhause wäre um das zu erlauben.
„In welchem Jahrhundert leben wir denn? Es geht um ein Menschenleben und da hat dein Mann darüber zu entscheiden?“
Die Frau druckste noch ein wenig herum, ließ sich dann aber doch von Angelina überzeugen. Es dauerte nicht sehr lange bis die Magierin noch zwei junge Männer und eine Trage aufgetrieben hatte um den Verletzten in das Haus und in ein Bett zu bringen.
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Ein Dutzend leicht bekleidete Frauen standen um sein Bett herum. Eine schöner als die andere. Er schaute von einer zur nächsten, dreimal im Kreis herum bis sein Hals sich in schwindelerregendem Tempo wieder entrollte. Als hätte er das Kommando gegeben, begannen alle zeitgleich, sich die letzten Stoffhüllen vom Leib zu reissen. Ihre Gesichtsausdrücke verhärteten sich und bald schauten sie ihn an wie ein hungriges Rudel Löwen eine lahmende Gazelle. Aus ihren Mäulern hingen ellenlange Sabberfäden die sich wie Spinnenfäden um seine Glieder legten und ihn zum späteren Verzehr einweichten.
Das war unwahrscheinlich. Wieder kam die Dunkelheit.
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Neben dem Bett des Verletzten stand nun eine Schüssel mit abgekochten Wasser und ein Haufen Verbandsmaterial. Genauer gesagt waren es nur in Streifen gerissene Bettlaken, aber es würde schon gehen. Angelina hatte wenigstens die Blutung am Bauch stillen können um die Verletzungen im Bauch zu heilen brauchte es einen erfahreneren Heiler als sie es war. Sie war einfach aus der Übung gekommen. Die Wunde am Kinn war weit weniger Problematisch, jedoch wird der Mann dort eine gut sichtbare Narbe zurück behalten. Als sie ihm vorsichtig das Blut vom Gesicht wusch, er kannte sie in dem Verletzten ihren ehemaligen Lehrmeister.
„Gilbert!“, flüsterte sie. „Verdammt in welches Schlamassel bist du da nur herein geraten? Dich kann doch nicht nur ein einziger Mensch so zugerichtet haben.“ Sie redete leise vor sich hin und war sich bewusst dass er sie sicher nicht verstand oder antworten konnte. Aber sie musste unbedingt sein Leben retten...
Abgesehen von der Bauchwunde machte Angelina der Bozen Sorge. Ob er im Knochen fest steckte wusste sie nicht, aber es sah stark nach einer Entzündung aus. Ein leichter Eiszauber sollte gegen die Schwellung helfen. Mehr konnte sie im Moment nicht tun. Jetzt war es erst einmal wichtig, dass er überlebte.
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"Ma", keuchte der Ganove. Die Muskeln in seinem Nacken spannten sich an beim Versuch, das Haupt zu heben. Sein Flüstern war kaum hörbar, doch wenn seine vorübergehende Rettung genug weit vorbeugte würde sie es hören. "Gier", hauchte er und sank wieder zurück.
Vom Kinn bis unters Auge zog sich eine blutige Wunde. Erst der Wangenknochen hatte das Schwert gestoppt - immerhin. Der Bolzen, der aus seiner Schulter ragte, sah dagegen geradezu annehmlich aus. Weniger angenehm sah die blutige Angelegenheit an seinem Bauch aus. Wie konnte ein Mensch solche Verletzungen überleben? Es erforderte definitiv einen Eisernen Willen und absolutes Unvermögen, mit seinem seinen Frieden mit dem Tod zu finden.
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"Ich kenne Männer wie dich!"
Sprach sie und in der Stimme lag blanker Hass. Sie blickte ihm noch nicht einmal mehr in die Augen.
"Aber was du dafür kannst, wenn du blind einem Anführer folgst? Sehr viel. Denn du wirst für seine Taten ebenfalls gerade stehen müssen. Du hast ihn unterstützt."
Sprach sie ganz leise und kniff die Augen zusammen, dann drehte sie sich langsam um und liess den Gefangenen einfach stehen. Sie hätte niemals hierher kommen sollen.
"Passt gut auf den Burschen auf."
Raunte sie den Wachen noch zu, dann war sie endlich wieder an der frischen Luft. Sie atmete einmal tief durch und beschloss hinter der Taverne ihr Training fortzusetzen, denn sie brauchte nun erstmals etwas Ablenkung.
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In ihrem weißen Mantel – das Gesicht unter der Kapuze verborgen – wanderte Madlen ziellos durch die Gassen Setarrifs. Die Tage kamen und gingen vorüber und schienen die junge Frau gar nicht zu beachten. Es fühlte sich für sie an, als wäre sie nur noch eine Beobachterin, nicht sie selbst, eine Nebenrolle.
Die eine Hand fest um Aynur, die andere Hand locker an der Seite. Zwei Gegensätze, die die inneren Gefühle Madlens spiegelten. Auf der einen Seite war die Mutter wütend…auf sich selbst, auf alle anderen, auf die Götter, ja, selbst auf Marcel und Vinona…auf der anderen Seite, versuchte sie gelassen zu sein, ruhig zu bleiben, ihren Hass und ihren Ärger zu vergessen, ein Leben zu führen, in das sie einfach hineingeworfen wurde…ohne Mitspracherecht, ohne eigene Stimme.
Ohne es zu Wollen oder daran gedacht zu haben, betrat sie die Taverne und bereute es im gleichen Moment darauf wieder. Der Lärm, die ganzen Gesichter – ob bekannt oder unbekannt – machten ihr Angst, schüchterten sie ein…schnellen Schrittes begab sie sich zum Ausgang, doch leider zum falschen. Die Menge brachte sie so durcheinander, dass sie in den Hinterhof stürmte, statt wie beabsichtigt vor die Taverne.
Jedoch, als wäre es eine Fügung des Schicksals, traf sie dort auf Sonja, die etwas zu trainieren schien. Vielleicht wäre das jetzt auch was für Madlen?
Sanften Schrittes näherte sich die junge Frau der Kriegerin und sprach: „Sei gegrüßt an diesem kühlen Abend. Langsam kann man den nahenden Winter schon spüren, findest du nicht auch? Lange haben wir uns nicht gesehen und doch ist in meinem Leben seitdem nicht viel geschehen. Doch sag, wie ist es dir ergangen?“
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Sie brauchte einen Moment, ehe sie ihre Übungen unterbrach.
"Mir ist ein alter Bekannter wieder begegnet, den ich lieber nie mehr gesehen hätte."
Gab Redsonja von sich und unterdrückte ein Schnauben.
"Aber etwas anderes. Ich glaube wir sollten deine Ausbildung endlich einmal zu Ende bringen. Dieses Schüler-Lehrmeister-Verhältnis passt irgendwie nicht."
Sie zwinkerte und mit einem Mal waren alle Wolken von ihrem Gesicht verschwunden. So schnell war die Welt für die rothaarige Kriegerin wieder in Ordnung, doch ebenso schnell konnte ein heftiges Gewitter aufziehen.
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„Diese Menschen begegnen mir ständig und doch kann man nicht ohne sie. Sie sind ein Teil der eigenen Geschichte, nicht mehr wegzudenken!“
Madlen überdachte das Gesagte und schien sich dann innerlich selbst zu bestätigen, indem sie nickte. „Ja, ich denke, dass sie genauso zu einem gehören, wie Freunde und Familie. Was wäre das Leben, wenn es keine Feinde geben würde? Einst führte ich ein solches. Ohne Feinde, Freunde oder Familie. Ein Schatten, der lautlos und tödlich durch die Nacht schlich, sich in Städten die Zeit vertrieb und tagsüber ruhte und doch nie ein Teil der Gesellschaft. Niemand erkannte mich ein zweites Mal und wer es tat, der bereute es gleich darauf.“
Dann neigte Madlen schnell ihren Kopf: „Egal, wie lange wir uns schon kennen…egal, wie gut wie wir befreundet sind…es steht mir nicht zu als Schülerin das Urteil eines Meisters in Frage zu stellen. Nur du kannst entscheiden, inwieweit meine Fähigkeiten reichen und ob ich schon ohne Lehrmeister zu Recht kommen kann!“
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Rufus hielt die Taverne in Schwung, während Sarpedon einen Ort aufsuchte, den er schon lange nicht mehr besucht hatte. Allgemein verliess der Wirt seine Taverne seit geraumer Zeit nur ungern. Ihm gefielen der Lärm, der Geruch, die derben Sprüche, das Gegröle und die Lieder, die hin und wieder ein Gast oder gar eine Musikerin anstimmte. Madlen. Die schöne Erscheinung, die nur zu gern seine Gäste bezirzte, heute aber geradezu durch die Taverne geflohen war. Manchmal war sie seltsam, aber ein entscheidender Grund die Finger von ihr zu lassen. Solche Frauen bereiteten nur Probleme.
Wobei genau genommen war es nicht Sarpedon, der jenen Ort aufsuchte, sondern die Gestalt eines hageren Jüngling. Er hatte Lange, dunkle Locken, die ihm bis ins Gesicht hingen und eine Narbe am linken Wangenknochen. Maurice war sein Name und die Wachen wussten, dass er den Gefangenen jeweils das Essen brachte, wenn in der Taverne etwas übrig geblieben. Eher für gute Mägen bestimmt, denn selbst die Hunde rissen sich nicht mehr darum. Sie assen es allerdings noch.
Am Gericht vorbei, gelangte der verkleidete Wirt zum Kerker. Er nickte Eugen und seinem Kumpanen zu, die gerade Wache hielten und stieg hinunter in die tieferen Etagen, bis er vor einer Zelle stehen blieb.
"Tevin, nicht wahr?"
Fragte er, ohne dass es ich wirklich um eine Frage handelt.
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"Ich bin tatsächlich der Ansicht, dass du mit deinen Fertigkeiten auf die Welt losgelassen werden kannst. Natürlich beginnt damit erst der Prozess des Lernens und Verbesserns und natürlich kannst du dir jeder Zeit melden."
Sie überlegte.
"Eigentlich müssten wir das feiern. Was hältst du von einer Flasche Wein auf der Stadtmauer? Mit Blick aufs Meer."
Schlug sie vor und ihre Augen leuchteten leicht. Schon lange hatte sie nicht mehr auf die Klippen hinunter gestarrt. Zu lange.
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Redsonja war verschwunden, bevor Tevin erneut das Wort erheben konnte. Für seine Gesundheit war das womöglich besser, denn der Puls des Schmieds raste vor Wut. Warum musste ihm all das passieren? Mit einem Mal brüllte er seinen Frust heraus, "SCHEISSE!"
Auf einmal stockte er, als eine neue Gestalt auftauchte, nicht das wandelnde Pech und auch keine der Wachen. Verwundert runzelte Tevin die Stirn, "Nun...ja, das bin ich leider.", entgegnete er leicht verwirrt auf die Frage des Fremden, "Aber woher kennst du meinen Namen?".
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"Du sitzt im Kerker, brüllst herum und das ist wirklich das einzige, was dich interessiert?"
Sarpedon schüttelte mitleidig den Kopf. Mit wem hatte er sich da wieder eingelassen oder mit wem plante er sich da einzulassen und warum? Eine Rhetorische Frage an sich selbst gerichtet, die unbeantwortet blieb. Nicht jedoch, weil er keine Antwort darauf gehabt hätte.
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Der Wein war schnell besorgt. Rufus machte da wenig Probleme, solange man gleich bezahlte. Genauso schnell wollte Madlen aber auch die Taverne wieder verlassen. Sie war heute einfach nicht in Stimmung für viel Lärm und die ganzen Menschen machten sie nur noch mehr nervös. Die junge Frau schloss ihre Finger fester um Aynur, sodass man das Leder der Handschuhe spannen hören konnte. Aufgrund der kühlen Temperaturen zog sie nicht mehr ihr weißes Kleid an, sondern nur noch ihre Trainingskleidung…zusammen mit dem Mantel war es genau die richtige Kombination für solche Zeiten.
Sonja hatte den Vorschlag mit der Stadtmauer gebracht und sie schien auch zu wissen, wohin es gehen sollte. Draußen vor dem Gasthaus wandten sie sich nach Süden, Richtung Adanostempel, umgingen diesen einmal und erklommen dann über eine Wendeltreppe die Mauer.
Dort oben erwartete Madlen ein Anblick, der sie völlig in den Bann zog. Schon lange hatte sie das Meer nicht mehr betrachtet, fühlte sich deshalb schlecht und unwohl. Sie vermisste die See und die unglaubliche Weite.
„Ich weiß nicht…“ Die junge Frau unterbrach sich kurz und nahm einen Schluck aus der Flasche. „…ich weiß nicht, ob das jemand verstehen kann, aber…das Meer, die See…sie bedeutet für mich Freiheit, Unendlichkeit. Dorthin zu segeln, wo noch nie jemand zuvor war, das ist mein Traum. Dort draußen…“ Madlen deutete auf den Horizont. „…bin ich frei, frei von aller Schuld, frei von aller Last, frei von allem, was mich an diese Welt bindet. Und eines Tages, wenn alles hier zu vergangen ist, dann werde ich für immer zwischen den Welten segeln. Bis zum Horizont und darüber hinaus. Das ist nicht nur ein Spruch, das ist mein sehnlichster Wunsch!“
Dann lachte die Bardin kurz und fuhr dann fort: „Du hältst mich bestimmt für eine Träumerin.“
Geändert von Madlen (27.09.2013 um 22:41 Uhr)
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"Oh ein ganz Schlauer was?", gab Tevin sarkastisch zurück und warf dem Fremden einen mehr als misstrauischen Blick zu. Das fehlte ihm noch, ein weiterer Schaulustiger der sich an seinem Elend laben wollte. Wurde er nicht bereits genug bestraft? Dennoch, etwas war an diesem Kerl anders, er schien nicht zu den Soldaten zu gehören. "Du hast recht. Was mich interessiert ist, hier schnellst möglich wieder rauszukommen Fremder.", erwiderte der Myrtaner auf die Frage des Neuankömmlings, nicht, dass er sich davon etwas erhoffte, "Aber da du mir in der Hinsicht nicht helfen kannst, würde ich es vorziehen alleine hier rum zuliegen und auf mein, hoffentlich, baldiges Ende zu warten."
Geändert von Tevin (27.09.2013 um 22:59 Uhr)
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"Wenn du das so siehst, dann tu dir keinen Zwang an. Es ist allerdings immer gefährlich so viele Annahmen auf einmal zu treffen. Aber wenn es dein Wunsch ist, dann kann ich dein Ende auch beschleunigen."
Gab sich Sarpedon mit Maurice' Visage hilfsbereit. Er kramte in seinen leicht zu engen Hosen und zog einen Umschlag hervor.
"Ich hätte dir hier ein Pülverchen. Allerdings ist nichts im Leben umsonst. Manchmal nicht einmal der schnelle Tod. Je nach Lage kann dieser sogar sehr teuer sein."
Gab er zu bedenken und wedelte mit dem Umschlag.
"Sicher besser, als wenn sich Redsonja deiner annimmt."
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"Jeder braucht Träume. Mein Traum ist keinen Alptraum mehr zu erleben."
Sie grinste beinahe, doch diesen Traum würde sie sich nie erfüllen können. Zumal sie noch immer eine Nachricht mit sich herum trug, die sie gar nicht öffnen wollte, denn sie wusste, dass dort das Ende ihrer Freiheit war.
"Darauf, dass du deine Ausbildung abgeschlossen hast und dein Traum irgendwann in Erfüllung geht."
Die rothaarige Kriegerin erhob die Flasche auf ihren letzten Tag in Freiheit. Danach wechselte die Flasche in relativ schnellen Abständen die Besitzerin, bis Redsonja bereits den Boden sah. Noch ein zünftiger Schluck Wein war übrig geblieben, dennoch warf die Lehrmeisterin die Flasche mit einer plötzlichen Wucht, sodass sie an der Mauer zerschellte. Am nächsten Morgen würden die Weinspritzer noch zu sehen sein. Dann warf sie sich auf Madlen und riss diese zu Boden. Augenblicke später knallte dort, wo vorher die Flasche aufgeprallt war ein Dolch gegen die Wand.
"Da hat noch einer gesoffen."
Bemerkte die Kriegerin sarkastisch.
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Mit offenen Augen lag er da in seinem weichen Bett und dachte über alles mögliche nach. Die Nacht war bereits über Setarrif hereingebrochen und umhüllte die Stadt mit ihrem dunklen Mantel, lediglich der Mond und die Sterne waren am dunklen Himmel zu sehen und beleuchteten die goldenen Kuppeln - so musste es draußen jedenfalls aussehen. Rafik selbst lag da und konnte nicht schlafen, streckte sich, machte die Augen zu und musste irgendwann einsehen, dass nichts half. Kurz dachte er darüber nach ob er es weiterprobieren sollte, aber verwarf diesen Gedanken und begab sich nach draußen in die langen Gänge.
Seine Beine trieben die junge Klinge umher, ohne richtiges Ziel. Kurz schaute er nach ob jemand auf dem Innenhof war, jedoch konnte er dort niemanden antreffen. Es trieb ihn immer weiter und weiter, bis er vor dem Büro des Leiters stand. Er klopfte bis ein "herein" ertönte, die selbe Situation wie beim letzten mal - nur diesmal war das Gespräch etwas anders.
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