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  1. Beiträge anzeigen #81
    Schwertmeister Avatar von Edon Mesotes
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    Edon Mesotes ist offline
    Ganz unrecht hatte Raad vielleicht nicht, dass ein Leben lebenswerter wurde, wenn man ab und an fast umgebracht wurde. Allerdings nur dann, wenn das Beenden des eigenen Seins nicht allein Selbstzweck war, das nannte sich dann Selbstmord und hatte etwas ungemein Frustrierendes an sich. Ein Leben, das man so lebte, dass manch anderer einen aber gerne umbringen wollte, das klang schon viel interessanter, wobei das Leben noch viel erfüllter war, wenn jene an dem Versuch scheiterten, lebensverkürzend auf einen Anderen einzuwirken, sowohl für den fast ein Mörder, als auch für den fast Ermordeten. Manch einer mochte jetzt einwerfen wollen, dass ein Leben, in de es nur darum ging, selbiges eines anderen zu beenden, nicht von Frieden und Gelassenheit geprägt sein mochte. Das Leben war eben schöner, wenn man keinen anderen hatte, den man selbst zum Beliar schicken wollte.

    "Mir scheint das Leben dann aber doch weitaus lebendiger, wenn man steht. Es bringt relativ wenig, dem Protokoll nach am Leben zu sein, wenn man trotzdem den toten Mann mimt, wie ich meinen möchte."


    Vielleicht könnten sie sich unter Ausschluss der Meinung eines Schwarzmagiers darauf einigen, dass am Leben sein recht angenehm war und umso angenehmer wurde, je lebendiger man war. Zumindest, solange man Geist und Körper einigermapen beieinander hielt und nicht die eigene Hülle über einen größeren Raum verteilte, was die Lebensqualität nicht nur bei sich selbst, sondern auch die von jenen, die dazu verurteilt waren, sich allzu nahe an dem Ort aufzuhalten, den jener zerteilter Körper einnahm.

    "Wenn ich atmen und stehen noch nebenbei erledigen kann und wenigstens eine kleine Chance besteht, vollständig wieder anzukommen, sollte es sich einrichten lassen."
    Geändert von Edon Mesotes (06.06.2013 um 17:47 Uhr)

  2. Beiträge anzeigen #82
    es war einmal Avatar von Raad
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Raad ist offline
    Na immerhin. War Edon also zumindest schon einmal soweit, dass er körperliche Betätigung nicht völlig außen vor lassen wollte, wenn er von Leben sprach. Das war gut. Vielleicht war sein Kopf dann doch etwas mehr in Ordnung, als es für Raad im Augenblick den Eindruck hatte. Entweder hatte Edon einfach zu viel getrunken, irgendwelche anderen Drogen konsumiert oder sein derzeitig lethargisches Gehabe hatte eine andere Ursache.

    „Calamus, der Bibliothekar der Magier vermisst ein paar seiner Bücher. Er vermutet, dass sie gestohlen worden sind.“, begann der Leiter und kramte aus seiner Innentasche die Beschreibung der Bücher hervor. Er hatte mehrere Exemplare davon angefertigt. Eines davon reichte er dem Blondhaarigen.

    „Das klingt jetzt nicht, als sei man größerer Gefahr für Leben und Körper ausgesetzt.“, winkte Raad vorsorgliche jedwedem Einwand des anderen Mannes in diese Richtung ab, „Aber es geht dabei nicht darum, lediglich bloß ein paar Bücher irgendwo in dieser Stadt zu suchen und sie ein paar kleineren Langfingern aus den Händen zu reißen.“

    Der Schwarzhaarige betrachtete die anderen Blätter und schob sie dann zurück in seine Manteltasche. Er würde noch eine weitere Gruppe finden. Zwei oder drei machten mehr Sinn, weil sie ungesehen agieren konnte, wenn sie es denn vermochten. „Der Auftrag lautet wie folgt: Suche Nigel Ascan. Der braucht mal wieder etwas zu tun, sonst langweilt er sich im Training mit Taeris zu sehr. Wenn ihr noch jemanden mitnehmen wollt, der euch nicht zu einer größeren Belastung wird, soll mir das Recht sein. Ihr geht ins Kastell der Schwarzmagier am südlichen Ende Argaans. Es befindet sich am Ende der schwarzen Schluchten auf einer über das Meer ragenden Klippe. Großes schwarzes Gebäude. Ihr könnt es gar nicht verpassen. Da beginnt dann die Gefahr. Vielleicht durch die Schwarzmagier. Vielleicht auch durch die dortige Bibliothek. Sie steht in dem Ruf, Menschen zu verschlucken. Sucht dort nach den Büchern und bringt mit, was ihr findet. Klingt einfach, oder? Noch Fragen?“

  3. Beiträge anzeigen #83
    Schwertmeister Avatar von Edon Mesotes
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    Im Mäander des illustren Irrsinns
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    Edon Mesotes ist offline
    Das Heu im Heuhaufen suchen. Das klang nach den üblichen Kuriositäten, mit denen die Magier sich selbst die Zeit zu stehlen wussten. Dass sie jedoch neuerdings dazu übergegangen waren, mit solchen Späßchen auch die Leute in der Akademie zu belustigen, hatte etwas für sich. Aber vielleicht war er nicht der Richtige, um sich über jemanden zu wundern, der sowohl bemerken konnte, dass in einem Raum, der bis obenhin mit Büchern vollgestopft war, ein solches fehlte, als auch noch ein paar loszuschicken, die es sich in ihrem Leben zur Gewohnheit gemacht, ebendiesen aus dem zu gehen, in einem noch viel größeren Raum mit noch mehr Büchern zu schicken und dort noch diesem zu suchen, dass sie in ihrem Leben vorher nie gesehen hatten. Immerhin traute er sich trotzdem zu, zu konstatieren, dass man dafür wirklich Fantasie brauchte und überdem auch nicht unter zu wenig Freizeit zu leiden hatte.

    "Die Frage, ob ich oder nicht doch eher der Magier eine Beschäftigungstherapie bräuchte, lasse ich mal so Raum stehen. Ansonsten wundere ich mich über die ganze Aktion lieber im Stillen und ziehe fraglos los."

    Vielleicht könnte er sich nach dieser Aktion damit entschuldigen, dass diese Stadt hier der Vernunft ebenso zuträglich wäre, wie ein Gebet an Innos, und damit felsenfest behaupten, dass sein eventuell auftretender Irrsinn von dem ganz alltägichen Irrsinn in seiner Umgebung herrühren musste. Ob er überhaupt noch eine Entschuldigung brauchen würde, wenn sich der Schwachsinn der alltäglichen menschlichen Existenz als durch die Zeit genormt erweisen würde, das stellte er lieber neben die ganzen anderen Fragen, von denen die meisten im Kern beinhalteten, ob sich Alltag und Wahnsinn noch unterschieden und wenn ja, worin.
    Vielleicht ließ ja die frische Landluft, frei von verwirrten und andere Leute verwirrenden Geistern, einen einigermaßen akzeptablen Gedanken in Edons Kopf entstehen.
    Er verstaute den Zettel in der Manteltasche und machte Anstalten, loszuziehen, um den nächsten zu finden, den er in die Sache verwickeln sollte...

  4. Beiträge anzeigen #84
    Schwertmeister Avatar von Madlen
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    Madlen ist offline
    Madlen befand sich in der Nähe der Anlegestelle von Setarrif. Sie befand sich kniend auf dem Boden, auf ihre Füßen und Unterschenkeln sitzend und hatte die Feder vor sich in den Sand gelegt. Beide Arme lagen ruhig auf ihren Oberschenkeln, die Augen geschlossen, flache Atmung.
    Die junge Frau versuchte ihren Kopf zu befreien, sich völlig ihrer Umgebung zu entledigen. Kein Gedanke durfte sie ablenken, nur noch der Gegenstand vor ihr zählte.

    Dunkelheit beherrschte ihren Geist. Freunde und Feinde aus der Vergangenheit zogen an ihr vorbei… Erinnerungen an Vergangenes…Schmerz, Trauer und Leid wurden von Hoffnung, Liebe und Freude abgelöst. Die Flucht aus der Wüste, ihr Fürstentum, die Wälder Myrtanas, die Landung auf Argaan, Elesil, Thranduil, Dorumbar und schließlich Marcel mit Vinona im Arm.
    Es dauerte etwas, bis die Bardin verstand. Ihr verstorbener Mann kam ihr nicht mehr in den Sinn. Ein Fortschritt? Waren vielleicht die ständigen Meditationen daran „schuld“?
    Gedanklich zuckte die junge Frau mit ihren Schultern und verlangsamte wieder ihre Atmung, konzentrierte sich völlig auf die Feder, umgab den Gegenstand mit ihren Gedanken und Gefühlen. Madlen versuchte, die kleinste Faser zu spüren, die unbedeutendste Unebenheit, vom Schaft bis zur Spitze. Doch…wie immer nichts…sie kannte die Feder mittlerweile in und auswendig, kam aber keinen Schritt weiter…die Mutter verstand einfach nicht den Sinn hinter der Aufgabenstellung von Melaine.
    Seufzend erhob sie sich, klopfte den Sand von ihrem Kleid und machte sich auf den Rückweg, die Feder wieder in ihr Haar gesteckt. Aber sie hatte ja Zeit…genug, um sich darüber klar zu werden, was die Magierin von Madlen verlangte…

  5. Beiträge anzeigen #85
    Krieger Avatar von Rafik
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    Rafik ist offline
    Der gestrige Tag hatte Rafik angespornt wieder seine Übungen durchzuführen, um nicht so schnell zu erschöpfen. Morgens lief ein wenig in der Restkühle durch Setarrif, untersuchte dann seinen Goldbeutel um sich zu vergewissern, ob er neue Arbeit brauchte. Jedoch klimperten dort noch genug Münzen und sie ersparten ihm unnötige Arbeitsuche. Er hatte sich dann in der Taverne gestärkt und sich ein wenig im Händlerviertel umgehört, wie es mit einem Waffenschmied aussah, merkte dann aber die Zeit wie im Flug verfliegen und zog sich zurück, um im Hinterhof einige Schlagkombinationen zu üben.

    Mittlerweile versank die Sonne langsam und tauchte Setarrif in die tägliche Abendröte, deshalb zog Rafik los zur Akademie, um wieder Nigel zu finden. Direkt zum Akademieleiter zu gehen schwebte ihm auch im Sinn, aber das hatte vorerst Zeit. Diesmal ließen die Wachen ihn ohne weitere Nachfragen passieren, guckten ihn aber mit misstraurischen Blicken an. Dies war ihnen nicht zu verdenken, denn Rafik sah aus wie ein völlig normaler Bürger, etwas trainierter, und mit einer Waffe an der Seite. Eine perfekte Vorlage um ein geldgeiler Bandit zu sein. Leise klimperten die drei Ohrringe als er durch die Gänge der Akademie ging und wieder den Innenhof suchte und seine Schritte hallten leicht umher. Es hatte den Anschein, dass sich viele bereits zurückgezogen hatten und Rafik zu den wenigen gehörte, die um diese Uhrzeit noch mehr als das Land der Träume im Sinn hatten.

  6. Beiträge anzeigen #86
    Schwertmeister Avatar von Illdor
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    Illdor ist offline
    "Azil lässt sich wie gewohnt entschuldigen.", schmunzelte Salia und warf dem jungen Dieb einen vielversprechenden Blick zu. Die Hand der Madame hatte sich seit dem letzten Besuch nicht sonderlich verändert. Außer, dass ihre brünetten Haare nun noch länger erschienen, besaß sie weiterhin die natürliche Schönheit, die der Myrtaner nur allzu gerne begehren würde. Doch er wusste - Salia war tabu, und außerdem... "Ihr seht erschöpft aus. Nehmt ein Bad, gönnt euch etwas Warmes zu Essen, entspannt euch ein wenig... Doch nun entschuldigt mich. Ich habe noch etwas zu erledigen."

    "Illdor...", begann Lylia, nachdem die Hand der Madame in der Menge aus Kurtisanen verschwand. Sie wirkte leicht genervt, als wäre sie eifersüchtig auf Salia gewesen. Vielleicht lag es aber auch an der Tatsache, dass der Dieb seit fast einer Woche kaum mehr als einige formale Wörter mit ihr gesprochen hatte. Bei dem langen Marsch durch die Gebirge hatte der Dieb geschwiegen. Lylia verstand es sicherlich als eine Art von Enttäuschung ihr gegenüber, jedoch entsprach dies nicht ganz der Wahrheit. Illdor war sich seiner neuen Aufgabe immer noch nicht vollends bewusst gewesen und er musste dafür seinen Kopf frei bekommen. Frei von jeglichen störenden Aspekten, die ihn ablenken würden, aber das musste Lylia ja nicht wissen. Statt ihr also zu antworten stieg er die Treppen hinauf, ging dem Gang hinunter und blieb dann kurz vor dem Zimmer stehen, welches für ihn vorgesehen war. Daneben würde jenes von Lylia liegen - nicht ganz optimal seiner Meinung nach, aber sich darüber beschweren konnte er auch nicht. Er lauschte den Geräuschen, sie schien ihm nicht nach oben gefolgt zu sein. Schließlich betrat er sein Zimmer.

    Die Wassertemperatur der Zuber war genau seiner Vorstellung entsprechend gewesen. Er lehnte sich entspannend gegen das Holz und ließ sich während er langsam die Augen schloss die Last der letzten Tage von sich abperlen. Vielleicht verhielt er sich doch etwas streng gegenüber seiner Ausbilderin. Möglicherweise sogar etwas kindisch. Aber das sollte fürs erste nicht das Problem sein. Ihm gefiel es zudem durchaus, sie im Dunkel zu lassen.

    Jemand klopfte plötzlich an der Tür und unterbrach den Gedankengang von Illdor. Er seufzte leicht, öffnete seine müden Lieder und bat um Eintritt. Langsam ging knirschend die Holztür auf. Ja, die Scharnieren mussten eindeutig geölt werden. Nun trat eine blonde Frau hinein. Es war Lylia gewesen. Sie trug ein seidenes Tuch um ihren kurvenreichen Körper, hatte ihren Zopf geöffnet und die Haare einseitig um das eine Schlüsselbein gelegt. Im Schein der dämmrigen Kerzen trat sie näher, behielt dabei stets Augenkontakt mit dem jungen Mann und kurz vor der Zuber blieb sie stehen. Sie lächelte und ließ dann ihr Tuch fallen. Illdor stieg die Schamröte ins Gesicht, konnte jedoch seine Blicke nur schwer von der Entblößung abwenden. Er schluckte, ihm perlte Schweiß von der Stirn. Sie war perfekt, natürlich, pur. Dann stieg die Assassine ins Wasser und der Dieb wich nach hinten. Sie kam so nahe, dass das Holz an seinem Rücken ihm bereits weh tat. Sie sah ihn an, lächelte und tauchte dann hinunter...

    Mit einem Zucken erwachte Illdor aus seinem Tagtraum. Scheinbar war ihm der Dampf zu Kopf gestiegen und hatte ihn dazu gebracht, Dinge zu Halluzinieren, die von keiner ... Bedeutung waren. Wie auch immer. Er musste aus der Zuber raus. Es wurde allmählich unangenehm. Mit einem Handtuch trocknete er sich ab. Dann ging er zum Bett und zog die für ihn bereitgestellte Kleidung an. Plötzlich klopfte es an der Tür... "J-..Ja?", brachte er nur stotternd heraus. Er hatte Angst sein vom Dampfbad benebelter Verstand spielte ihm erneut einen Streich, doch dieses Mal schien es wichtig zu sein.

  7. Beiträge anzeigen #87
    General Avatar von Nigel Ascan
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Nigel Ascan ist offline
    Und wieder stand Nigel im Staub des Akademie-Innenhofs, und wieder versuchte Nigel zwanghaft, Herr über diese unhandliche Waffe zu werden, aber es sollte ihm auch an diesem Tag nicht gelingen. Er wurde das Gefühl nicht los, dass der grobe Zweihänder, den er nun schon seit Wochen Tag für Tag in den Händen hielt, nicht zu ihm passte.

    Doch unermüdlich hatte der Kämpfer dagegen angekämpft, imm wieder sich selbst erneut motiviert. Bis zu diesem Moment. Resignierend feuerte er die Waffe in die Ecke und wischte sich den dreckigen Schweiß von der Stirn ans Handgelenk oder andersherum. Er hatte einfach keinen Bock mehr, irgendetwas machte er bestimmt falsch.

    Als er in den kühlen Schatten des Akademieinneren trat, hörte er seinen Namen durch den hohen Gang hallen. Die eine Wache vom Eingang der Akademie kam auf ihn zu. Irgendjemand schien ihn sprechen zu wollen.

    Nigel bedankte sich kopfnickend und ging nach vorn. Dort stand in der Tat ein junger Bursche, der sich gleich auf ihn zu bewegte. Gegen den Erwartungen war es eine sehr erfreuliche Nachricht. Kilijan, der Waffenschmied schickte den Boten. Die Waffen, das Zweihand- sowie das Einhandschwert waren fertig und konnten abgeholt werden.

    Der Meister der Klingen bedeutete dem Boten, ihm zu folgen und verschwand wieder im Inneren der Akademie. Eiligen Schrittes gelangte er zu seiner Kammer, wo er die abgezählten Goldstücke, verstaut in vier relativ großen und mitunter prall gefüllten Geldbeuteln. Zwei davon drückte er dem Boten in die Hand.

    "Versuch, damit wegzurennen und du hast große Probleme. Wenn du mir jedoch hilfst, soll das dein Schaden nicht sein.", gab er erklärend sowie leicht drohend von sich.

    Wenig später verließen die beiden die Akademie wieder und standen schon bald vor der Schmiede.

    "Kilijan, seid Ihr da? Stimmt das, was der Junge hier erzählt? Ihr seid fertig?" rief er in die Werkstatt hinein...

  8. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #88
    Ritter Avatar von Kilijan
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    Kilijan ist offline
    Kilijan saß an seinem großen Eichentisch, trank gesüßten Tee und fuhr gelegentlich mit seiner Hand an einer der Klingen entlang, die vor ihm auf dem Tisch lagen. Ihr tiefblaues Glänzen schien etwas widernatürlich und der Welt entrückt. Wenn Kilijan das Erz berührte, knisterte es seicht in seinen Fingern, ein kleinstes wohliges Schauern. Er hatte etliche Wochen schon an diesen beiden Waffen gearbeitet und jetzt hieß es einmal mehr Abschied nehmen. Vierhundert Arbeitsstunden steckte mindestens in den beiden Schwerter. Sein bester Stahl und einige Brocken seines wertvollsten Besitzes, dem Erz aus Nordmar. Eigentlich, der Schmied seufzte, waren seine Preise noch viel zu günstig. Er lehnte sich zurück und ließ mit halbgeschlossenen Augen die ganze Herstellung noch einmal revuepassieren: Das Ausschmieden der Rohlinge aus Raffinierstahl, der Grobschliff - hier nicht nur auf dem drehenden Stein, sondern bis auf Banksteine herunter -, das Beschlagen mit Erz unter Spannzangen und der äußerst sensible Akt des Härtens. Beim Härten von Erz musste man das Werkstück erst magisch stimmen, ansonsten hatte man eine hohe Chance, dass das Erz beim Abschrecken riss und die magische Energie verloren ging. Dann aberdutzende Stunden des Endschliffes auf den Schleifsteinen, die er für horrende Summen bei dem etwas wahnsinnigen und definitiv gefährlichen Steinbrecher in Nordmar gekauft hatte, das einzige weit und breit, womit man Erz schleifen konnte. Der Schmied knetete seine schwieligen Hände. Dann klopfte es bereits - sein Bote schien seine Aufgabe diesmal ziemlich sofort erledigt zu haben. Mit wenigen Schritten war er bei der Tür, die das Gesicht von Nigel Ascan und die leicht staubige Visage seines Botengängers enthüllte. Kilijan lachte und wuschelte dem Kind durch die Haare: "Das ging ja flott, Jassi. Hier .. kauf dir was möglichst Ungesundes davon." Damit drückte er dem Knaben drei Münzen in die Hand und bat Nigel im selben Augenblick noch mit einer Armgeste herein. "Und Euch: Adanos zum Gruß. Ich habe Eure Schwerter tatsächlich fertig, sie liegen direkt hier vorne. Erzbeschlagen, wunderbar ausbalanciert, geölter Ebenholzgriff und Knauf aus wildem Damast."
    Er bugsierte seinen Kunden zum Tisch hin, zog sich in den Hintergrund zurück und begann, seine Pfeife zu stopfen. Diesen Moment der ersten Kontaktaufnahme überließ man dem Kunden allein. Das ganze konnte intimer sein, als man so meinen würde.

  9. Beiträge anzeigen #89
    General Avatar von Nigel Ascan
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Nigel Ascan ist offline
    Und es stimmte tatsächlich!
    Während der kleine Junge an Nigel vorbei springen wollte, hielt Nigel ihn auf und gab ihm die zwei Goldstücke, die er vorher schon herausgekramt hatte.

    Dann wandte er sich dem Waffenschmied zu, der ihn sogleich zu dem Tisch führte, wo sie vor Wochen gemeinsam gesessen hatten und Nigel seine Wünsche äußerte. Und nun war es soweit. Mit etwas mulmigem Gefühl senkte Nigel den Blick auf die Tischplatte. Jetzt, wo er den Zweihandschwertkampf aufgegeben hatte, war diese Waffe wohl nicht mehr von Nöten. Er würde viel Gold sparen, aber wie sollte er es dem Schmied erklären, der sich sicherlich viel Mühe gemacht hatte.

    Dann sah er sie, die beiden Klingen. Und all die Gedanken waren verflogen. Nagelneu und auf Hochglanz poliert lagen sie vor ihm und strahlten etwas aus, was Nigel bislang selten, wenn gar noch nie erlebt oder wahrgenommen hatte. Für einen kurzen Moment hatte Nigel das Gefühl, dass diese Schwerter nach ihm riefen, doch das ging dann wohl doch zu weit. Es waren nur einfache Waffen, wenn auch mit dem sagenumwobenen Erz überzogen. Aber was für Klingen! Er traute sich kaum, sie zu berühren und doch wollte er.

    So ging der Krieger erst in die Hocke, um sie von ganz nahem betrachten zu können. Direkt vor seiner Nasenspitze lag der Zweihänder, dahinter das deutlich kürzere Einhandschwert. Sie wirkten so machtvoll. Als ihm die Stille, die sich im Raum ausgebreitet hatte, zu wider wurde, erhob er sich und ging um den Tisch. Ohne jeglichen Zweifel griff er nach der Einhandwaffe und schloss seine Finger um den hölzernen Griff. Dann riss er die Waffe hoch und schwang sie durch die Luft. Wahrscheinlich war das ganze Training mit dem klobigen Zweihänder daran schuld, dass er das Gefühl nicht los wurde, kein Gewicht zu spüren. So zerlegte er beinahe den Stuhl, der vor ihm stand.

    Etwas peinlich berührt hielt er die Klinge ganz still vor dem Gesicht. Nigel hatte in den Jahren, die vergangen waren, nun schon die ein oder andere Klinge in der Hand gehabt, aber niemals dieses Gefühl auch nur annähernd gespürt, wie er es nun tat. Das war wohl der Unterschied von gebrauchten, groben Klingen zu diesem erzüberzogenem Meisterwerk der Schmiedekunst. Er wollte das Schwert nie wieder loslassen und so sprach er mit fest umklammerten Griff.

    "Ich bin sprachlos. Noch nie hatte ich ein solches Meisterwerk in den Händen und ich muss gestehen, dass es mir fast ein bisschen leid tut. Wenn ich gewusst hätte, was ich verpasse. Ihr seid wahrlich ein Meister eures Handwerks, Kilijan. Hut ab!" sagte er, ohne den Schmied anzusehen.

    Sein Blick ging stattdessen zum Zweihänder, der nicht weniger majestätisch auf dem Tisch lag.

    Was solls, dachte sich Nigel, wenigstens probieren kann ich doch.

    Dann legte er das Einhandschwert doch aus der Hand und griff herüber zur anderen Klinge.

    Sie war schwerer, ganz klar, aber kein Vergleich zu dem Teil, was Nigel vor Kurzem erst in den Staub geschmissen hatte. Auch hier kreiste die Klinge ein paar Mal durch den Raum, jedoch deutlich kontrollierter. Ganz ergriffen stand er schließlich da, das eine Schwert in der Hand, das andere neben ihm auf dem Tisch.

    "Ich weiß nicht, was ich noch sagen soll, Kilijan. Ihr habt meine Erwartungen übertroffen!"

  10. Beiträge anzeigen #90
    Ritter Avatar von Adson Muller
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    Adson Muller ist offline
    Der Schlag kam zu hoch und so tauchte Adson schnell unter der heranrauschenden Klinge hindurch, blockierte den rücklaufenden Arm mit seinem eigenen und richtete seine Waffe auf seinen jugendlichen Gegner. Zwei oder drei Augenblicke verharrte er, dann senkte er das Schwert, gab den Arm frei und trat zwei Schritte zurück. Er nickte dem Burschen, er mochte kaum 15 Sommer gesehen haben, aufmunternd zu und entließ ihn wieder ins Training mit den ungefähr Gleichaltrigen. Seit Adson zurück in der Stadt war und die trainierenden Jungen bemerkt hatte, schaute er hin und wieder bei ihnen vorbei, gab den einen oder anderen Hinweis und ließ sich manchmal auch auf ein kleines Übungskämpfchen ein. Natürlich nicht mit scharfen Waffen, aber trotzdem bot diese Übung auch für den Arenaleiter diverse Reize, so agierte die Burschen in den wenigsten Situationen wie erfahrene Kämpfer, sondern zeigten manchmal vollkommen unerwartete und teilweise auch unsinnige Aktionen, denen sich der Arenaleiter stellen musste.

    Mittlerweile war Adson auf dem Weg zur Akademie. Er hatte dort noch immer eine kleine Kammer und wollte dort mal wieder für Ordnung sorgen, sich außerdem nach eigenen Trainingsmöglichkeiten umsehen und sich generell mal wieder blicken lassen. Zu lange war er unterwegs gewesen und seit seiner Rückkehr war sein Auftreten in der Akademie wenig glanzvoll gewesen.

    Ein zufriedenes Lächeln trat auf seine Lippen, als er das imposante Gebäude vor sich sah und erinnerte sich noch an die Ehrfurcht, mit welcher er das Gebäude zum ersten Mal betreten hatte. Diese Ehrfurcht empfand er noch immer, auch wenn der Gang in die Akademie schnell zur Gewohnheit geworden war. So ging er auch in diesem Fall mit knappem Gruß an den Torwächtern vorbei und betrat die großzügigen Gänge der Akademie. Schon wollte er sich auf den Weg zu seiner Kammer machen, da kam ihm die Akademieküche in den Sinn. Ob es da wohl noch was Leckeres zu holen gab? Sicher sein konnte man nicht, doch ein Besuch in der Küche würde auch nicht schaden, also änderte die Klinge ihre Laufrichtung und strebte auf die Küchentür zu, wobei ihm schon die ersten sonderbaren Gerüche in die Nase stiegen.

  11. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #91
    Ritter Avatar von Kilijan
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    Kilijan ist offline
    Der Schmied stieß lächelnd ein paar Wölkchen Pfeifenrauch aus und erhob sich von dem Amboss, auf dem er mehr gesessen hatte als dass er daran gelehnt hatte. "Es freut mich immer, wenn meine Arbeit geschätzt wird."
    Er kam zum Tisch herüber und schlug die beiden Schwerter vorsichtig in das dicke Segeltuch ein, das darunter lag. "Auch wenn Erz nicht rostet - ich würde die Klinge immer sauber halten und mit Schwertöl einölen. Wenn der Griff stumpf wird, mit Leinöl einlassen und in die Sonne legen. Sollte einmal ein Nachschliff oder eine Reperatur nötig sein, so würde ich dringend empfehlen, dass Ihr zu mir kommt - mit Erz kann wahrlich nicht jeder umgehen."
    Nigel nickte nur, offensichtlich immer noch etwas baff, und drückte Kilijan vier größe Säcke Münzen in die Hand, die vorher nicht ganz unsuggestiv herumgestanden hatten. Der Schmied öffnete die Schlaufen der Beutel und goss die Münzen in die Schale seiner Stahlwaage. Das Gewicht lag - grob, so richtig genau war die Waage nicht - in der richtigen Größenordnung, also knauserte Kilijan nicht lange und begab sich zurück zu seinem Kunden.
    "Viel mehr gibt es dazu nicht zu sagen, außer: Aufdass sie Euch gute Dienste leisten mögen." Die beiden Männer gaben sich die Hand und Nigel wandt sich schon zum Gehen, als Kilijan noch anfügte: "Achso, die Priester im Tempel weihen die Waffen unserer Krieger auch. Es gibt einen Schwertsegen an jedem Neumond, aber wenn man freundlich fragt, gibt es auch einen persönlichen Segen außer der Reihe."

  12. Beiträge anzeigen #92
    General Avatar von Nigel Ascan
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Nigel Ascan ist offline
    Nigel wirkte viel zu überfordert für diese Situation, ja beinahe schon mitgenommen. Wie sollte er reagieren? Er hatte keine Ahnung.

    "Alles klar, dann größten Dank und bis bald.", verabschiedete sich Nigel noch schnell und schon stand er draußen auf der Straße, mit dem Bündel Segeltuch über der Schulter.

    Von der Sonne geblendet war er einen kurzen Moment etwas orientierungslos, doch dann ging er geschwind zurück zur Akademie. Er wollte erstmal ungestört und allein sein mit seinen neuen Besitztümern. Eigentlich waren sie viel zu schön, um sie zu benutzen...

  13. Beiträge anzeigen #93
    es war einmal Avatar von Raad
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    Es schmeckte wie Scheiße. Was immer der Koch der Akademie ihm dieses Mal untergerührt hatte. Es schmeckte schlicht nach Dreck. Vielleicht war es auch Dreck. Clemens konnte den ganzen Tag darüber meckern, wie wenig hochwertig die Dinge waren, die man ihm zum Kochen lieferte. Vielleicht war er nun vollkommen von Sinnen und glaubte im Schlamm der Straße Qualität entdeckt zu haben.

    Der Blick des ehemaligen Assassinen verfinsterte sich, als der schnauzbärtige Koch den Speisesaal betrat und auf ihn zuhielt. Manchmal glaubte Raad, Clemens würde besser an irgendeinem Königshof arbeiten. Der Unterschied wäre bloß, dass er sich dort nicht leisten konnte, was er sich hier zeitweise leistete. Und dass ihm dann das wenige Lob, welches er hier erhielt, gänzlich fehlen würde. Irgendwelche Hütten, in denen das gemeine Fußvolk des Essens wegen strömte, gab es schlicht nicht. Manchmal glaubte Raad, dass Clemens genau dies bedauern würde.

    „Schmeckt es dir?“, fragte der Koch durchaus höflich.

    „Nein. Und das weißt du auch, du aufgedunsene Ratte.“, knurrte der Schwarzhaarige und erhob sich.

    „Du solltest mich weniger beleidigen und mehr dafür sorgen, dass ich frische Waren bekomme.“, erwiderte der Koch ruhig.

    „Wir befinden uns im Krieg, du Maulheld. Wenn du ein vernünftiger Koch wärst, könntest du auch aus dem etwas zaubern, was man noch kriegen kann. Und das ist das verdammt noch mal Frischeste, was sich finden lässt.“

    Der Koch rümpfte die Nase und drehte sich wieder um. Er wusste, dass Raad recht hatte. Aber das würde er vor eben diesem niemals zugeben.

    Raad seufzte und blickte auf seinen Teller herab. Aus der braunen Masse schälte sich gerade ein kleiner Käfer, der an den nicht bedeckten Stellen bläulich schimmerte.

    Der Leiter biss die Zähne zusammen und wandte sich ab. Seine Schritte führten ihn schneller zur Tür, als er es erwartet hatte. Diese öffnete sich und entblößte das Gesicht Adsons, der überrascht schien, den Leiter hier zu sehen. Raad winkte ihn hinaus. „Ich denke. Wenn du etwas essen willst, wirst du dies heute besser in der Taverne suchen. Außer du magst gekochten Meeresschlamm mit krabbelnder Fleischbeilage.“, begrüßte der Schwarzhaarige die Klinge und grinste dann entschuldigend, „Clemens ist in letzter Zeit etwas neben der Spur. Wenn ich nicht wüsste, dass eine Tracht Prügel bei ihm nichts helfen würde, würde ich glatt dazu neigen… Na ja… wie dem auch sei. Ich habe dich gesucht.“

  14. Beiträge anzeigen #94
    Ritter Avatar von Adson Muller
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    Adson Muller ist offline
    Es gab also auch Menschen, bei denen eine Tracht Prügel nichts half. Ob Rognor diese Ansicht wohl teilen würde? Oder hatten sich das wieder nur ein paar Theoretiker ausgedacht, die zu viel in den Büchern gestöbert hatten? Solche Leute sollte es ja angeblich geben. Oder war das bei Rognor weniger ein 'seine Meinung kundtun' als mehr ein Begrüßungsritual? Hmm. Schwierig zu sagen. Auf jeden Fall würde Adson den Kurzen man wieder besuchen müssen, wobei er nicht sicher war, ob er lebend an all den sonderbaren Einrichtungen vorbeikommen würde, die Briefträger, Angehörige gewisser Splittergruppen des Innos-, Adanos- und Beliarglaubens und Verkäufer für besonders leistungsfähige Besen fernhalten sollten.

    "Meeresschlamm. Lecker. Und sogar noch lebendig. Da kann man sich zumindest nicht über Überlagerung beschweren. Oder meintest du schon wieder lebendig?", kommentierte Adson Raads Bemerkungen über die Akademieküche. "Und warum hast du mich gesucht? Sollte ich mir Sorgen machen?"

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    es war einmal Avatar von Raad
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
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    „Wer weiß. Wohl beides. Noch nicht ganz tot und schon wieder lebendig.“, erwiderte der Schwarzhaarige und zuckte gleichgültig mit den Schultern, „Natürlich nur, um dich vor diesem Fraß zu bewahren. Stellt sich bloß die Frage, warum ich das wollte.“

    Der Leiter der Akademie kratzte sich am Kopf, als hätte er es tatsächlich vergessen. Indes griff seine freie Hand in die Mantelinnentasche und zückte ein großzügig beschriebenes Pergament hervor. Auf diesem befand sich eine detaillierte, blumige und nicht auf Fakten beschränkte Beschreibung der aus der Bibliothek der Wassermagier verschwundenen Bücher.

    „Richtig. Ich habe da eine Aufgabe für dich.“, löste Raad das vermeintliche Rätsel schließlich auf und reichte Adson das Pergament, „Die Wassermagier vermissen ein paar ihrer Bücher. Auf dem Pergament findest du eine Beschreibung. Calamus vermutet dahinter entweder irgendwelche Händler, die sich ein goldenes Näschen erhoffen, oder Spione, die Wissen an unsere Feinde oder vermeintlichen Feinde weitergeben wollen.“

    Der Schwarzhaarige seufzte. „Aber das spielt auch keine Rolle. Die Magier haben, trotz ihres umfangreichen Wissens und ihrer Magie, keine Möglichkeit, sich die Bücher wiederzubeschaffen und setzen daher auf uns. Mit einer kleinen Ausnahme. Sie schicken uns eine Novizin, die sich mit auf Büchersuche begeben soll. Keine Ahnung, ob sie von Nutzen sein wird oder eher ein Klotz am Bein. Oder ob ihnen die Bücher überhaupt so wichtig sind, wie sie es schreiben, wenn sie bloß eine Novizin schicken.

    Aber egal. Ich denke, dass du besser geeignet bist, dich ein wenig um sie zu kümmern, als es die Männer der anderen Gruppe sind. Ich habe Edon und Nigel ins Kastell geschickt. Du und Rana, so der Name der Novizin, begebt euch nach Thorniara. Hört euch ein wenig um. Unauffällig selbstredend. Ich hoffe nicht, dass wir schon wieder jemanden im Kerker Rhobars verlieren und wiederfinden müssen. Wenn ihr die Bücher findet, versucht sie zurückzuholen. Wenn ihr nicht alle findet, versucht es in Schwarzwasser. Alles verstanden? Fragen?“, fragte der Leiter ruhig und mit ernster Miene, bevor er leicht grinste, „Deswegen möchte ich nicht, dass du dir vorher den Magen verdirbst. Sich in Thorniara auszukotzen hat wenig von Unauffälligkeit.“

  16. Beiträge anzeigen #96
    Ritter Avatar von Adson Muller
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    Adson nahm das Pergament etwas verwirrt entgegen. Bücher stehlen. Wer kommt denn auf solche eigenartigen Ideen? Kurz überflog er die Beschreibungen und scheinbar handelte es sich um Bücher von Wert, sonst hätten die Magier sicherlich auch nicht ein solches Trara darum gemacht. Vielleicht hätten sie sich sonst sogar mit einer Abschrift begnügt. Schließlich saßen doch immer genug Novizen in der Bibliothek herum, da hatten doch sicherlich einige die Aufgabe Abschriften der alten Werke anzufertigen.

    "Es freut mich, dass dir meine Gesundheit am Herzen liegt.", bemerkte Adson schließlich und steckte das Pergament zu sich. "Und auf die Kerker der Rotröcke hab ich natürlich auch selber keine Lust. Ich werd also nicht gleich die Stadt anzünden, wenn mir die Bücher nicht freiwillig über den Weg laufen."

    Thorniara. Ob man ihn dort wiedererkennen würde? Der eine oder andere Soldat hatte ihn ja schon gesehen, wenn auch in anderer Kleidung. Es wäre wohl besser, wenn er sein Äußeres noch irgendwie verändern würde. Und er würde sich nach dieser Rana umschauen müssen.

    "Seit wann werden die Bücher denn gesucht? Vermutlich noch nicht zu lange, oder? Dann werden wir die Bücher also kaum in den untersten Bibliothekskellern suchen müssen. Und haben die Magier uns, nun ja, Mittel zur Verfügung gestellt, um die Suche ein bisschen zu beschleunigen?"

  17. Beiträge anzeigen #97
    es war einmal Avatar von Raad
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    Der Leiter der Akademie lachte bei der Bemerkung des anderen Mannes auf. „Sieh an. Da bist du schon so lange in der Akademie und weißt noch immer nicht, dass wir recht großzügig in der Bergleichung deiner Kosten sind?“, fragte Raad grinsend.

    „Darüber würde ich mir an deiner Stelle keine Sorgen machen. Tu, was du tun musst, solange du es rechtfertigen kannst. Aber um deine Frage zu beantworten. Magier haben eine leicht abweichende Vorstellung davon, was ausreichend ist und was nicht. Ich denke, ihnen fehlt ein wenig das Verständnis für die Kosten einer Mission. Sie haben uns etwas zur Verfügung gestellt. Aber das, was sie gegeben habe, reicht nicht, um die Suche zu beschleunigen.“

    Der Schwarzhaarige griff in seine Manteltasche und reichte Adson einen prall gefüllten Geldbeutel. „Die hier hingegen sollte es tun.“

    Raad wartete, bis die Klinge ihm den Beutel abgenommen hatte. „Zu deiner anderen Frage. Der Bibliothekar der Magier schrieb keine genaue Zeit. Lediglich lange. Sie haben selbst bereits hier in der Stadt gesucht, aber nichts gefunden. Nicht einmal etwas, was ihnen sagte, in welche Richtung die Bücher verschwunden sind. Es ist also auch möglich, dass sich die Bücher schon in irgendwelchen Bibliotheken befinden. Oder auf dem Nachttisch eines dicken Adeligen der sich mit exotischem Wissen schmücken möchte.“

  18. Beiträge anzeigen #98
    Ritter Avatar von Adson Muller
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    Adson nahm den Geldbeutel entgegen und verwahrte ihn sicher. Die Akademie war tatsächlich noch nie durch Geiz aufgefallen, woher sie wohl das Geld nahm? Er war sich nicht sicher und das Geld kam sicher nicht davon, dass möglicherweise beim Essen gespart wurde. Allerdings musste er sich darum auch keine Gedanken machen, das war Sache von Raad und vielleicht noch die der Meister der Akademie, falls diese sich überhaupt mit solchen Aufgaben beschäftigten.

    "Dann werden wir wohl alle dicken Adligen besuchen müssen und uns auf deren Nachttischen umschauen. Vielleicht deswegen die Novizin.", meinte Adson. Die Sache konnte durchaus spannend werden. Sie durften in der Feindesstadt schließlich nicht zu viel Aufmerksamkeit erregen und wie sollten sie im Zweifelsfall an die Bücher kommen, wenn sie bei irgendeinem reichen Händler gelandet waren, dem man mit Gold nicht kommen brauchte? Aber warum sich den Kopf zerbrechen, bevor dies überhaupt nötig war. Vielleicht hatten sie Glück und die Bücher lagen auf irgendeinem Marktstand für Kuriositäten oder konnten in der Bibliothek ausgeliehen werden. Falls es in Thorniara überhaupt eine Bibliothek gab. So genau kannte der Schreiner die Stadt noch nicht.

    "Dann werd ich mich mal auf die Reise vorbereiten und die gute Dame suchen. Wir brechen dann schnellstmöglich auf.", sagte Adson schließlich. Er warf dem Akademieleiter noch einen fragenden Blick zu. "Oder gibt es sonst noch was?"

  19. Beiträge anzeigen #99
    es war einmal Avatar von Raad
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    „Stimmt. Du hast recht. Das würde sogar Sinn ergeben. Wenn Rana sich an die Adeligen verkaufen würde, könnte dies das fehlende Geld auf die Dreingabe der Magier sein. Aber ich glaube nicht, dass die Magier soweit gedacht haben. Und ich würde mich auch nicht darauf verlassen. Daher spiele besser nicht den Zuhälter.“, mahnte der ehemalige Assassine grinsend und schritt dann an Adson vorbei.

    „Das war dann erst einmal alles. Weiteres ergibt sich dann vielleicht, wenn ihr wieder da seid. Viel Erfolg. Und lasst euch nicht ewig Zeit.“, fügte der Leiter noch an, als er sich ein letztes Mal zu Adson umgedreht hatte und verschwand dann ruhigen Schrittes in Richtung Eingangshalle. Er würde seinen eigenen Rat beherzigen und sich woanders etwas zu essen suchen. So wie sein Magen knurrte erschien dies sogar unbedingt nötig.

  20. Beiträge anzeigen #100
    Schwertmeister Avatar von Edon Mesotes
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    Edon Mesotes ist offline
    Ein kleiner Reisebeutel alterte kurzerzeit auf dem Boden neben Edon vor sich hin, während dieser mit nichts anstrengenderem beschäftigt war, as das Tor der Akademie im Auge zu behalten. Seine Aufgabe wäre es jetzt eigentlich gewesen, Nigel hinterherzulaufen, aber erfahrungsgemäß würde der schon früher oder später genau durch dieses Tor einher schreiten. Da gab es wohl auch eine Redensart über Berge und Propheten, die etwas in der Richtung beschrieb, allerdings fehlte es dem Dieb an der Begeisterung sich richtig zurecht zu basteln, einfach weil das Einzige, was ihm noch unsympathischer als Berge, die Propheten waren. Deswegen umging er in seinem Kopf sowohl die Berge, als auch die Propheten sorgfältig und begnügte sich stattdessen mit dem weiteren Blick aufs Tor.
    Vielleicht war der Dieb auch nicht ganz so auf seine Aufgabe fokussiert, wie er es möglicherweise sein sollen, immerhin gehörte das teilweise willkürliche optische Absuchen seiner Restumgebung, das Verscheuchen von kleineren Tierchen zwecks Entspannung und der alltägliche Konsum von Sumpfkraut nicht unbedingt zu den Anzeichen, die einen scharfen Beobachter ausmachten.
    Aber, so viel durfte sich Edon selbst zugute halten, das gewünscht Objekt hatte er zeitnah zu dessen Erscheinen am Tor der Akademie entdeckt, sich seinen kleinen Reisesack geschnappt und sich samt diesem und seinem Schwert über der Schulter in Bewegung gesetzt, um Nigel die frohe Kunde zu überreichen, dass seine Zeit vorsorglich von höherer ohne sein Wissen und Einverständnis verplant worden war.

    "Salute, Nigel. In der Akademie ist beschlossen worden, dass du mal ein bisschen Auslauf nötig hast und ich mit dir auf der Insel spazieren gehen soll. Fällt noch nicht mal unter Urlaub, weil wir zwischendurch noch was erledigen sollen."



    Edon machte sich schon mal für einen kleinen Satz hinten bereit, falls der Krieger in Begeisterungsstürme ausbrechen sollte...

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