Portal-Zone Gothic-Zone Gothic II-Zone Gothic 3-Zone Gothic 4-Zone Modifikationen-Zone Download-Zone Foren-Zone RPG-Zone Almanach-Zone Spirit of Gothic

 

Seite 5 von 21 « Erste 1234567891216 ... Letzte »
Ergebnis 81 bis 100 von 401
  1. Beiträge anzeigen #81
    Provinzheld Avatar von Tashunka
    Registriert seit
    Apr 2012
    Beiträge
    243
     
    Die Orks im Forenrollenspiel
    Tashunka ist offline
    Der Jäger betrachtete sich das Werk, dass die Tiere verschiedenster Art an diesem Ort zurückgelassen hatten. Die Spuren lagen in einer Vielfalt vor, die nur an leichter Beute zu finden war. Von Sumpfratte über Wölfe bishin zu Snappern war da einiges vertreten.
    "Dashtala. Sie verdienten nicht zu leben und so ernähren sie alle klügeren." Nicht interessiert waren die anderen beiden bereits ein paar Schritte weiter gegangen. Der schwarze hingegen stocherte mit dem Klingenstab zwischen den verteilten Sachen umher, bis er auf etwas stieß, das seine Aufmerksamkeit auf sich zog. Ein Buch, die Seiten etwas zerfleddert aber doch wohl noch im Ganzen.

    "Der Landmann und die Adlige - ein Roman." las Tashunka langsam und halblaut vor ehe er den Kopf hob und zu den anderen aufschloss.

    "Narzuhl. Buch hier wie in Bibliothek?" fragte der schwarze und hielt ihm dabei die erste Seite hin. Vielleicht würde der Beschwörer froh sein, dass er einen weiteren Reichtum mit in sein Heim nehmen konnte.

  2. Beiträge anzeigen #82
    Ehrengarde Avatar von Narzuhl
    Registriert seit
    Jul 2004
    Ort
    Dresden; Zweitwohnsitz: Kastell des ZuX
    Beiträge
    2.943
     
    Narzuhl ist offline
    Tatsächlich fanden sie eine Szenerie wie von dem Magier vermutet vor, Tashunkas Spurenuntersuchung bestätigte das ganze. Wirklich etwas von Wert besaßen die Händler nicht, waren wohl ehr einfache Krämer gewesen, die mit allerlei Alltagswaren gehandelt hatten. Die paar Goldmünzen die sie fanden waren kaum die Mühe wert sie aufzuheben. Einzig der Schwarzork schien etwas Interessantes gefunden zu haben. Bücher waren in dieser Gegend selten, doch sobald Narzuhl den Titel laß, schwand die Begeisterung auch rapide dahin.

    Vermutlich gibt es so was auch in der Bibliothek. Ich habe dort bisher noch nie etwas nicht gefunden. Jedoch sind solche Bücher nicht von großem Interesse. Ein Roman ist nichts weiter als eine erfundene Geschichte die auf Papier geschrieben wurde. Manche Menschen lesen sie gerne um sich die Zeit zu vertreiben, oder mit ihren Gedanken in eine erfundene Welt abzutauchen, weil ihnen diese hier nicht gefällt. Es ist fast schon schade um das Papier, doch sollten wir es einfach mal mitnehmen. Das Kastell wird dafür schon eine Verwendung haben und wenn es die Tinte entfernt und das Papier mit sinnvollen Dingen neu beschrieben werden kann.

    Die Durchsuchung der Habseligkeiten der Händler brachte sonst kaum noch etwas Beachtenswertes hervor, ein paar Fackeln, ihr Proviant war vermutlich schon längst von den Waldtieren verspießt worden, ein paar Töpfe und Pfannen, geflochtene Körbe, kleine Tonschüsseln und –krüge. Nichts was der Hohepriester gebrauchen konnte…

  3. Beiträge anzeigen #83
    Knight Avatar von Devazar
    Registriert seit
    Mar 2013
    Beiträge
    1.093
     
    Devazar ist offline
    Die Laute ihres Atems zügelnd stapfte das große Weib weiter nach vorn, in ihren Kräften deutlich eine Grenze erfahrend und mit Mühen dem ohrenbetäubenden Gebrüll ihres hungrigen Magens widerstehend. Jene günstigen Orte für eine Rast lagen bereits weit hinter ihr, dennoch schien die Silberseeburg noch ungreifbar entfernt. Doch einen anderen Weg aus Tooshoo heraus gen Norden, welcher der Setarriferin Möglichkeiten gleichen Wertes bieten konnten, gab es nicht. Tinquilius Rat beachtend, nahm sie die Baronie unter dem Schirm der östlichen Stadt ins Visier, welche es zu erreichen galt, bevor ihre Kräfte bedrohlich schwanden.
    Manch Augenblick mochte sie erneut erkennen, obwohl sie auf dem Hinweg einen anderen Blickwinkel eingenommen hatte. Da gab es das dellige Dach der Blätterkronen, welches bei gleichmäßigem Schritt aus den Augenwinkeln heraus betrachtet immer wieder kleine Wellen schlug. Der kleine Steinturm zu ihrer rechten, ein Wegweiser oder Grenzstein aus vergangenen Zeiten, doch trotz der Jahre nicht von der Natur übermannt. Es hatte den Anschein, als würden sich die Vögel nicht trauen, ihre Konzerte hier aufzuführen - und damit erging es ihnen genau so wie der Reisenden. Fabelhafte Augenfänge und die scharlachrote Harmonie in den leisen Klängen, die beinahe eine Stille tangierten lockten zum Auftakt des düsteren Kontrabasses. Bevor die Nacht Herr über ihre Schritte wurde, hatte sie den Orkwald bereits in ihrem Rücken aufzufinden, wollte sie denn das Crescendo dieses Schauerspiels nicht vernehmen.
    Ihre Beine wehrten sich vehement, doch Devazar schwang den Stab des Reisedirigenten nun schneller, auf dass sie das geisterhafte Kabinett schnellstens verlassen konnte.

  4. Beiträge anzeigen #84
    Abenteurer Avatar von Nazarg
    Registriert seit
    Apr 2013
    Beiträge
    82
     
    Nazarg ist offline
    Dicke Regentropfen klatschten dem vernarbten Grauork ins Gesicht als er über eine grün bewachsene Ebene gen Waldrand rannte. Tage waren ins Land gezogen seit er den Tunnel via Mienenschacht verlassen hatte. Damals dachte er, er sei bereits im Weissaugengebirge.
    Der lange Aufstieg der dann jedoch folgte und die unglaubliche Aussicht über beinahe jeden Ecken dieser Insel belehrten ihm eines besseren. Auch merkte der Eisenhauer rasch, dass im Weissaugengebirge ganz andere Wesen ihr blutiges Dasein fristeten. Wesen wie Trolle, Harpyien, riesige Bergkatzen und natürlich Warge und Schattenläufer.

    Er hatte reichlich Glück gehabt, dass es ihm gelang die gesamte Distanz inklusive des Abstiegs im Südwesten unbeschadet zu überstehen. Genährt hatte er sich mit Opfern die in seine Fallen die er aus Lianen, Blätterwerk, gefundenen spitzen Knochen und reichlich Erde bastelte getappt waren.
    Kleine Hasen, Maulwürfe und hin und wieder ein fetter Molerat dazu gab es Wurzeln, essbare Blätter und Wasser das frisch aus Berg Quellen sprudelte.

    Doch nun hatte er den Abstieg hinter sich gebracht.
    Seine Muskeln waren müde von der Anstrengung und seine Finger wund geschürft von den scharfen Kanten der Felsen an denen er sich in schwindelerregender Höhe geklammert hatte. Erleichterung pulsierte durchs einen Körper als er den ersten Fuss auf das nasse Grün der Wiese am Fusse des Berges setzte. Wenige hundert Schritte vor ihm thronte der gewaltige Wald der laut des Morras Adson als Orkwald bekannt war!

    Hier würde Nazarg vielleicht Antworten finden, Artgenossen die ihm helfen konnten wieder zu seiner Einheit zu finden! Wissend, dass es noch nicht an der Zeit war zu ruhen, spurtete Nazarg gen Wald!


    Schon die ersten Schritte in das dicht bewachsene grün der Orkwaldes zeigten auf, dass hier andere Regeln herrschten. Der Regen der bis eben jede Stelle des ledrig grauen Körpers Uzrots benetzte war plötzlich verstummt. Die Luft war frisch, teilweise blumig aber auch mit einer unter Note modrigen Gestanks behaftet. Die Nasenflügel des Grauorks bebten, er witterte den Tod…
    Seine Muskeln spanten sich an und er glitt in eine gebeugte lauernde Haltung. Die graugelben Augen huschten wachenden von links nach rechts.
    Doch da war nichts.. Zumindest nichts in unmittelbarer Nähe. Langsam entspannte sich Nazarg wieder, blieb jedoch ins einer Haltung und pirschte vorsichtig voran.
    Scheinbar war dieser feine Geruch des Todes hier im Wald allgegenwärtig, ein Teil davon.. oder irgendwo vergammelte ein grosser Haufen Aas…

    Dass er noch immer keine Waffe besass liess die Tatsache der drohenden Gefahr noch beängstigender wirken. Allerdings gab Nazarg auf etwas wie Angst nichts.
    Gronk Eisenfaust hatte einmal auf hoher See zu ihm gesagt, dass ein Ork mit Angst im Herzen nichts Wert war.
    Morras hatten Angst. Es war die Angst die Morras zu dem machten was sie waren. Natürlich hatte Gronk einiges von den Morras abgeschaut und er ehrte ihre Kriegskunst und ihr wissen, doch er wusste stets, dass es die Angst war, die die Morras entzweite.

    Ein Ork hingegen lebte ohne Angst. Sollte er dem Tode ins Auge blicken, tat er dies mit erhobenen Hauptes und mit einem gefährlichen Knurren auf der Lippe. Nie würde man einen Ork um erbarmen flehend auf den Knien wimmern, geschweige denn, sich vor Angst einnässen sehen. Bei Morras war dies ein Bild , dass man besonders im Krieg täglich sah.

  5. Beiträge anzeigen #85
    Abenteurer Avatar von Nazarg
    Registriert seit
    Apr 2013
    Beiträge
    82
     
    Nazarg ist offline
    Geschmeidig pirschte der Eisenhauer immer weiter gen Norden durch den düsteren Wald.
    Je tiefer er dabei voranschritt desto dunkler schien es darin zu werden. Das Licht Innos, hatte hier definitiv nichts zu suchen, dafür schien Beliar, anhand der vielen Kadaver von erlegten Tieren die er auf seinem Weg vorfand, allgegenwärtig zu sein.
    Der Wald hatte etwas Beruhigendes. Zwar verspürte der Grauork die stete Gefahr die ihn umgab, doch eben durch diese Signalisierung waren seine Instinkte hochkonzentriert, sein Körper angespannt und seine Sinne scharf. Und eben dies, fühlte sich unglaublich gut an.
    Zumindest viel besser als in diesem engen Kerker in der Stadt der goldenen Dächer.
    Der Grauork hielt inne, blickte vorsichtig um sich ehe er seinen Lendenschurz aus Wildschweinfell zur Seite hob und grossflächig gegen einen Dornenstrauch pullerte. Dabei grunzte er entspannt und schloss für einen Moment die Augen um in Erinnerungen zu schwelgen.


    Das Schiff brach energisch durch die Wellen des herannahenden Sturmes. Nazarg und Grätzkopp kletterten wie vom Käpt`n befohlen den Mast nach oben um die Segel richtig auszurichten. Die Sonne die vor wenigen Stunden für gute und lockere Stimmung auf Deck gesorgt hatte, war mittlerweile komplett von dicken schwarzen Wolken verdeckt worden. Grätzkopp knüpfte die Knoten zusammen und warf Nazarg das Ende seines Stricks rüber, damit auch dieser die nötigen Knoten anbringen konnte.
    Knurrend erfasste dieser das Seil und machte sich sogleich an die Arbeit. Dabei schaukelte das Schiff energisch hin und her, was es den beiden nicht einfach machte, sich sicher zu halten.

    „Nazarg! Zieh das Seil fester an, Snarkey meinte, dass die lockeren Knoten schuld an der Abweichung unseres Kurses sind!“

    „Snarkey soll sich ins Knie ficken und selbst hier rauf klettern und die Knoten binden wenn wir es so schlecht machen!“
    „Harr harr! Willst du es ihm sagen oder soll ich?“

    Nazarg winkte grinsend ab und zog den letzten Knoten an. Dann lehnte er sich leicht nach hinten und blickte über die stürmische See.

    „Dieses Myrtana ist nicht mehr weit weg oder? Der Sturm scheint immer mehr an Stärke zu gewinnen und ich sehe weit und breit kein Land…“

    „Gronk meinte wir steuern richtig. Gestern habe ich gehört wie er zu Snarkey sagte, dass wir in drei Tagen dort sein sollten.“

    „Drei Tage? Drei Tage bei diesem Sauwetter sind verdammt lang…“

    „Kummer stet dir nicht Nazarg, du bist ein Eisenhauer verdammt! Denke nur an den Ruhm und die Ehre die wir erlangen wenn wir unsere Brüder im Krieg gegen die Morras unterstützen!“

    „Ich weiss nicht Grätzkopp. Die Geschichten um diesen Rhobar und die schwächelnde Orkarmee sind zu durchwachsen als dass ich viel drauf geben könnte. Nachher kommen wir da an und der Krieg ist längst vorbei. Schlimmer noch, der Krieg ist vorbei und unsere Seite hat verloren..“

    „Was labberst du für ne Scheisse Uzrot? Wir kommen an, springen von Bord und mähen uns durch Morrafleisch. Wie immer halt.“

    Nazarg grinste verwegen, Grätzkopp hatte recht. Gronk hatte sie noch nie enttäuscht, egal wohin er sie geführt hatte.


    Uzrot schüttelte beherzt ab und verstaute sein bestes Stück wieder unter dem Wildschweinfell. Es wurde verdammt nochmal Zeit für anständiges Rüstzeug inklusive Waffe! Dann spuckte er aus und marschierte weiter.

  6. Beiträge anzeigen #86
    Ehrengarde Avatar von Noxus Exitus
    Registriert seit
    Jun 2011
    Beiträge
    2.047
     
    Noxus Exitus ist offline
    Sein Rücken schmerzte, als er sich von seinem errichteten Werk vornüberbeugte. Er hatte bis zum späten Vormittag geschlafen, nachdem er aus dem Sumpf geflüchtet war. Nur im Mondschein hatte er an der Lichtung entlang sich immer östlich gehalten, weit weg von den orkischen Stämmen und sich abermals unter einer mächtigen Baumkrone versteckt, um dort zu schlafen. Wenn die Erschöpfung nicht so groß gewesen wäre, hätte er wohl kaum ein Auge zu bekommen, doch war ihm das in diesem Fall nicht sonderlich schwer gefallen. Als die Sonne sich in Position gebracht hatte, in welcher sie beinahe am höchsten stand, nahm der Priester einen Geruch war, welchen seinen noch zu übertreffen vermochte. Unglaublicher Verwesungsgestank, in einem Radius von guten dreißig Schritt, offenbarten ein Lächeln im Gesicht des Weißäugigen. Zwei männliche, grobschlächtige Orks vegetierten gepfählt an der Lichtung des Waldes, offensichtlich um vom Sieg des einen und der Niederlage des anderen zu berichten und die Besiegten zu verspotten. Da sollte doch noch mal einer behaupten, die Oraks wären nicht dramatisch.
    »Wohl wieder Stammrivalität ... Hoffentlich hat Rok Shars Seite gewonnen.«, meinte Noxus in die Leere und fügte hinzu, »Ka lug nemrok ...«

    Die schweren Körper zu entfernen war alles andere als einfach, geronnenes Blut hatte Fleisch wie Holz verkleben lassen, die restliche Leiche war inzwischen übersähet mit Insekten und deren Brut, die darin nisteten und sich von innen nach außen durch fraßen. Da der Weißäugige mit der Schattenflamme in einem chirurgischen Maß im Weißaugengebirge hantiert hatte, begann er bald alles Leben um die schweren, großen Knochen zu verbrennen, während die Maden mit einem leisen Knall in zahlreichen, rauen Mengen platzten und die Gebeine schwer zu Boden fielen. Hoffentlich würde er nicht von einem Späher entdeckt werden, orkische Standarten wie diese zu entfernen wurde mit Sicherheit mit dem Tod bestraft, Schwarzmagier hin oder her. Falls jemand Ausschau nach den Toten halten sollte, würde er nun die Maske Krushaks in die Pfähle gebrannt vorfinden, eine besser Entschuldigung fiel dem Weißauge nicht ein.
    Die Knochen zu einem Haufen zusammentragend, suchte er alle Seile zusammen, die er bei sich trug - noch aus dem Reservat des Kastells - schnürte die weiße Pracht in vier sehr schwere Pakete zusammen und setzte sich schwitzend vor ihnen auf den Boden.

    Wartend. Bis sein Pulsschlag so niedrig war, dass man meinen könne, er wäre im sitzen verstorben. Die Augen aufschlagend, voller Entschlossenheit, beschwor er ein menschliches Skelett vor sein eigenes Antlitz, seelenlos, doch breit wie ein Holzfäller. Mittels Magie vermittelte er den Auftrag zwei der Haufen so aufzuheben, dass jeweils eine Hand pro Paket zur Verfügung stand. Danach legte er die zwei weiteren Bündel drauf, dass sie den Schädel des beschworenen Objektes übertrafen, er würde schließlich kein Augenlicht benötigen um zu sehen. Ein Paar Oberschenkelknochen fielen jedoch bei den ersten Probeschritten sofort zu Boden alsdann der Schwarzmagier sie einfach achtlos zwischen die Rippen seines namenlosen Skelettes schob.

    Nun, an der Grenze zum Orkwald und dem Norden, hatte er Stunden damit verbracht in Beliars Reich zu meditieren, nachdem das willenlose Skelett das so vorsichtig behandelte Gut durch den restlichen Orkwald transportiert hatte, wie ein Packesel. Gegen Ende waren auch manche Fingerknöchel abgefallen, obwohl er längere Pausen einlegte und der restliche Weg vom Startpunkt eigentlich in wenigen Stunden zu bewältigen sein sollte, so musste er hin- und herlaufend das letzte Stück sogar selbst schleppen. Ein gefährliches Vorhaben, dennoch, das Meditieren, es könnte jederzeit jemand auftauchen und ihm Probleme bereiten, erst recht da er sich physisch wie psychisch geschwächt fühlte. Selbes Verfahren wie bei Tooshoo: Das Gedankengut der Bosheit Beliars auf das Stück Land mit der Schattenflamme gebrannt und diesen Fleck jeglichen Lebens verjagt. Jeder achtsame Wanderer würde diesen entweihten Fleck sehen wie spüren und soll wissen, dass auch hier die Weihe des Chaos vollzogen wurde.

    In seines Meister Reich packte er nun die Seele, die er neben dem obsiegen der Erschöpfung aufgesucht hatte und stopfte sie in das gerade beschworene Skelett. Ein Steinmetz, bewaffnet mit knöchernen Werkzeugen, machte sich mit den orkischen Skeletten an ein neues Werk. Ungewollt, so vermittelte er dem Priester bald, indem er sich dessen Dominanz zu entziehen versuchte. Er war stur, aber kein Dummkopf, scheinbar einer der Steinmetze vom Festland, der seine Frau liebte und seinen Sohn hasste.
    Während es schien, als ob der Weißäugige sich seelenruhig entspannte und seine Beschwörung schuften ließ, war er innerlich am kochen. Es war, als müsse er den selben Satz durchgehend wiederholen und immer lauter schreien, während er mit seinem Atem versuchte, einen breiten Kerl zu Boden zu pusten.
    Der Untote richtete die Knochen so her, dass sie zusammensteckend ein widernatürliches Skelett einer Person darstellten, mannshoch, die bald vorhandenen Arme von einander ausgestreckt, als Pose der unendlichen Überlegenheit.
    Ein Schrein, aus Knochen errichtet, offenbarte den Herrn des Todes, welcher gebieterisch auf Noxus, seine Hand, hinabblickte - Ein Abbild Beliars. Die Struktur war grobschlächtig, auch wollte der Ideenträger dahinter eigentlich noch mächtige Flügel dazu errichten, doch wagte er es nicht, die Beschwörung länger unter den Lebenden weilen zu lassen, wenn er zu geschwächt war, die Seele zu kontrollieren. Der Verlust könnte seinen Tod bedeuten.

    Von dem Setzten seiner Initialen sah der Priester ab, man sollte es nicht als Größenwahnsinn abtun und denken, er würde sich selbst damit verherrlichen wollen, sie galt Beliar, ihm allein, der Erschaffer war irrelevant, die Erschaffung wie deren Bedeutung galt Aufmerksamkeit.

    Der Weißäugige hatte seinen ersten Schrein Beliars errichtet, in der Hoffnung, seine Glaubensbrüder zu unterstützen und vielleicht gar neue auf seinen Weg zu leiten. Eventuell würde sich nun mancher, der sich in den dunklen Künsten verstand, die rohe Verfassung der Beliar-Statuette mit seinen magischen Möglichkeiten erweitern, auf dass sie eines Tages der Pracht gebührend ihres Meister entspricht. Zufrieden schritt er davon, mit dem festen Ziel Mudras hässliche Visage noch zu sehen, bevor er laufend in Schlaf verfiel.

  7. Beiträge anzeigen #87
    Abenteurer Avatar von Nazarg
    Registriert seit
    Apr 2013
    Beiträge
    82
     
    Nazarg ist offline
    Das Werk schien vollendet zu sein! Stunden waren ins Land gezogen. Stunden in denen der Grauork ruhig und in sicherer Entfernung dem Zauberer bei seiner Arbeit zugeschaut hatte.
    Nazarg hatte seit einigen Monaten keinen magisch begabten Morra mehr gesehen. Und auf dieser Insel bisher nicht einen. Doch dieser hier, schien einer der mächtigeren Exemplare zu sein. Anmutig und anschliessend in einer Art Meditation versunken beschwor der kränklich wirkende Morra Diener aus Knochen die für Ihn die harte Arbeit erledigten.

    Uzrot hatte grossen Respekt von den magisch begabten Morras ebenso wie von den magisch begabten Orks.
    Diejenigen die von den Göttern mit diesen Kräften gesegnet wurden, waren wahrlich Auserwählte. Gronk Eisenfaust hatte die Eisenhauer gelehrt, diese Kategorie des Feindes immer mit besonderer Vorsicht im Auge zu behalten. Eine Klinge konnte man abwehren, doch magische Flammen die einem das Fleisch von den Knochen brannten nicht.

    Auch gab es von den Göttern gesegnete, die die Macht hatten den Geist zu manipulieren und zu brechen! Darum war es nur allzu verständlich, dass der Grauork staunend und der Faszination erliegend dem werken des Mannes beiwohnte.
    Als dieser dann endlich davon schritt, pirschte sich Uzrot vorsichtig an das aus Knochen bestehende Kunstwerk.


    Etliche Knochen, alt und neu, sauber und vergilbt waren ineinander verarbeitet in die Höhe aufgebaut worden. Es lag eine schwere in der Luft die die Lichtung mit einer gar dunklen Aura umgab, ausgehend von der mittig thronenden für Nazarg undefinierbaren Statue des Todes.
    Er fragte sich, ob es sich hier um ein Werk für Beliar dem Gott des Todes handelte, oder ob der Mann finsteren Dämonen die Treue geschworen hatte.
    Der Grauork legte den Kopf schief und beäugte die finster drein blickende Fratze des Monuments.


    „Bist nicht gerade hübsch und glanzvoll für eine Morrastatue, was aber heisst dass du nicht der Innosbrut angehörst. „

    Dann senkte er seinen Kopf, klopfte sich zweimal auf die linke Brust und sprach seinen Respekt aus.
    Obwohl er nicht genau wusste um was es sich hier handelte, wollte er die Götter nicht mit Desinteresse erzürnen.
    Anschliessend, marschierte er gen Norden weiter in der Hoffnung bald wieder etwas zu essen zu finden.

  8. Beiträge anzeigen #88
    Abenteurer Avatar von Nazarg
    Registriert seit
    Apr 2013
    Beiträge
    82
     
    Nazarg ist offline
    Sein Körper bebte unter der Kraft die er zu ersticken versuchte. Den rechten Arm blockierte er quer über der Kehle des Wildschweins mithilfe seines linken Armes. Der Atem des Keilers kam mehr und mehr ins Stocken. Nazarg lag auf dem Rücken auf der Erde, seine Muskeln angespannt, den Keiler in den Tod führend.
    Er hatte Glück gehabt, dass er das Tier überraschen konnte.
    Hatte er es selbst doch im letzten Augenblick beim passieren dieses Waldstückes entdeckt und hatte sofort darauf gestürzt.

    Der Grauork knurrte zufrieden als das Zucken des Keilers mehr und mehr nachgab und er schliesslich vollends verstummte.
    Sorgsam legte er das schwere Tier zur Seite und blickte erst einmal umsichtig um sich. Dieser Teil des Waldes war von steter Gefahr umgeben, das spürte er instinktiv. Und da hier nun leichte Beute lag, könnte es Gegner herlocken die Nazarg weniger einfach erlegen könnte.

    Doch im Moment schien er sicher und alleine zu sein. Als ersten Happen gönnte er sich die Zunge des Ebers die er ihm gewaltsam mit blossen Händen aus dem Rachen riss. Der Rest musste waten, da er kein Messer hatte und hier keine scharfkantigen Steine zu finden waren.
    Also hievte er nach dem verspeisen der Zunge, den Eber auf die Schulter und marschierte weiter gen Norden.
    Noch immer hatte er keinen seiner Artgenossen angetroffen, von den aufgenagelten beiden Orkleichen an der Kreuzung des Morramagiers abgesehen natürlich.

    Uzrot hoffte einerseits, bald auf einen Ork zu treffen um seiner Wanderschaft einen Sinn zu geben, jedoch kratzte an ihm auch die Furcht , auf einen wilden unzivilisierten schier barbarischen Stamm treffen zu müssen, der ihm mitnichten eine Hilfe sein würde…


    Die Götter würden entscheiden müssen, so wie sie es immer mussten. Und Nazarg würde sich fügen und das Beste daraus machen. So wie er es immer Tat.

  9. Beiträge anzeigen #89
    Abenteurer Avatar von Nazarg
    Registriert seit
    Apr 2013
    Beiträge
    82
     
    Nazarg ist offline
    Schlabbernd und schmatzend schaufelte sich Nazarg gierig Fleischstücke aus dem Magen des Ebers den er erlegt hatte in den Mund. Warmes Blut tröpfelte ihm dabei von den kräftigen Fingern. Der Eber schmeckte herrlich wild, das Fleisch war mager im Vergleich zu Molerat und füllte seinen Bauch innert kürzester Zeit. Noch immer sass er inmitten des Orkwaldes, nicht wissend ob er den rechten Kurs hielt um in das sogenannte Lager der Orks zu kommen.
    Ausser den beiden Toten Artgenossen die er bei der Lichtung des Todes, beim Götzenbild Beliars erblickte, hatte er noch nichts gesehen, was diesem verfluchten Wald und seinem Namen Ehre machte. Die Morras fürchteten sich vor dem was darin lauerte und trotzdem marschierte der Grauork seit Tagen durch diese Wildnis, ohne Waffe und ohne je wirklich in Gefahr gewesen zu sein.
    Knurrend riss er einen Fetzen Fleisch mit den Zähnen vom Oberschenkelknochen den er beidhändig festhielt.
    Seine Augen fuhren gemächlich durch das dichte Waldstück vor ihm.

    Plötzlich verzogen sich seine Augen zu kleinen misstrauischen Schlitzen. Hatte sich da was bewegt?
    Er schluckte und legte den Eberschenkel auf den zerfleischten Kadaver zu seiner rechten. In einer fliessenden Bewegung kam der Grauork und Eisenhauer zum Stehen.
    Elegant, fast eines Raubtieres gleich, mit dem Blick eines Jägers und schnaubenden Nasenflügeln sowie angespannter Körpermuskulatur, machte sich Nazarg auf, in leicht gebeugter Haltung in das dichte Waldstück links von ihm zu gehen.
    Dabei liess er den Punkt an dem sich eben noch etwas bewegt hatte nicht aus den Augen.

    Blätter streichelten sanft seinen vernarbten Körper als er sich zwischen ihnen hindurchstahl. Sein Atem war langsam und leise geworden, von der Anspannung in seinem Körper reguliert. Er witterte etwas. Etwas grosses, animalisches! Uzrot ballte die Fäuste und schob sich langsam vorwärts über den lockeren erdigen Untergrund.
    Seine Augen fokussierten weiter den Bereich, jedoch wusste er instinktiv, dass wer auch immer eben noch da war, die Position verändert hatte, weshalb auch die Witterung umgeschlagen hatte.

    Langsam sog der Eisenhauer die Luft durch die Nase um diesen Nachteil wieder auszugleichen. Seine Augen weiteten sich, als er wahrnahm, dass der Geruch nun von hinten an ihn herandrang.
    Uzrot drehte sich rasch um, sah aber nur noch eine gewaltige Faust in sein Gesicht donnern.
    Sterne explodierten vor seinem Auge während sein Körper unkontrolliert nach hinten wegflog. Er versuchte seine Beine zu kontrollieren um sich abzufangen, jedoch vermochte sein Gehirn noch keine Befehle weiterzuleiten. Irgendwo streifte seine Verse einen Ast, dann spürte er seinen Arsch über die Rinde eines Baumes gleiten und zu letzte wie sein Hinterkopf gegen den Boden donnerte und der Wirbel aus Farben , Licht und Sternen vor seinen Augen hielt kurz an, um in die Gegengesetzte Richtung weiterzudrehen.

    Uzrot ächzte auf und legte seine Arme nach hinten auf um sich wieder aufzuraffen, jedoch rammte sich etwas Steinhartes wuchtig gegen seinen Brustkorb und sämtliche Luft die er in sich trug, wurde in einem Zug aus seinen Lungen gepresst. Nazarg verdrehte angestrengt die Augen und spuckte von schmerzen geplagt aus.
    Wieder senkte sich sein Körper nach hinten ab und wieder versuchte er mit seiner verbliebenen Konzentration den Wirbel vor seinen Augen zu klären. Dicke Finger umschlangen nun seinen Hals beidseitig. Der Druck verfestigte sich und Nazarg hechelte nach Luft. Wie ein Kind versuchte er den Griff ums einen hals zu lösen, haute schwächlich blind durch die Luft. Vergeblich…


    War dies das Ende seiner Reise? Hatten die Götter ihn das Schiffsunglück überleben lassen nur damit er hier und jetzt sein klägliches und ehrloses Ende fand? Nein! Dies war kein Ende für einen Eisenhauer! Gronk würde ihn persönlich durch die Unterwelt jagen wenn er erfahren würde wie ehrlos Nazarg von der Welt abgetreten war!

    Der Grauork mobilisierte seine Kräfte indem er ein grollendes tiefes Knurren endend in einem leider halb abgewürgten Kriegsschrei ertönen liess. Mit aller ihm möglichen Kraft umschloss er die Hände um seinen Hals und übte dabei Druck auf die Handgelenke seines Peinigers aus.
    Zuerst schien dies sinnlos zu sein doch dann bemerkte er, wie sich der griff des Angreifers lockerte. Diesen Zeitpunkt musste er ausnutzen! Wuchtig umschlang er seinen Peiniger mit den Armen und riss ihn zu sich während er selbst mit dem Kopf nach vorne schnellte.
    Es knallte laut und einige Vögel flogen erschrocken aus ihren Nester in den Bäumen gen freies Himmelreich.
    Nazargs Peiniger war von ihm abgewichen und zur Seite weg gerollt.

    Nach Luft japsend und sich die schmerzende Stirn haltend lag Uzrot auf dem Rücken liegend da und versuchte schneller als sein Rivale wieder zu Kräften zu kommen. Stöhnend hievte er sich zur Seite und blickte über den Boden. Gute vier Schritten von ihm lag ebenfalls auf dem Rücken kauernd ein grossgewachsener braungrünhäutiger und beharrter Artgenosse mit breiten Hauern am Unterkiefer.
    Ein waschechter Ork also! Allerdings einer, der Nazarg töten wollte. Verständlich, immerhin war er ein fremder hier und gerade in das Territorium dieser Orks eingedrungen.
    Es galt sich nun zu beweisen oder entehrt zu sterben!
    Knurrend stellte sich der Eisenhauer auf seine noch immer wackeligen Beine. Sein Blick fokussierte den Ork vor sich. Der Fellrüstung nach zu urteilen, hatte er es entweder mit einem Jäger oder einem Späher zu tun.
    Uzrot leckte sich über die blutende Unterlippe und stiess sich schreiend vom Boden ab. Es waren nur zwei kräftige Schritte nötig um den Abstand zwischen ihm und seinem Rivalen hinter sich zu bringen. Der Ork wollte gerade aufstehen um sich gegen Nazarg zu rüsten, doch der Grauork war schon bei ihm als er gerade erst den Oberkörper aufrecht gehoben hatte. Wuchtig knallte Nazargs Schienbein in das Gesicht des Waldorks. Zu viel für den einst triumphierenden Angreifer. Die Augen verdreht keuchte er ein letztes Mal auf und wurde dann Ohnmächtig.

    Nazarg stützte sich schnaubend auf seine Schienbeine und blickte auf seinen Gegner herab.

    „Gut gekämpft, und noch besser angepirscht. Ich lasse dich leben Bruder, wenn du wieder wach bist haben wir zu reden..“

    Kaum hatt er diese Worte ausgesprochen, knallte etwas sehr hartes gegen seinen Hinterkopf und seine Sicht verschwamm erneut.

    „Wir haben mit dir zu Reden Orak!“ war das letzte was er hörte ehe er komplett der Traumwelt erlag.

  10. Beiträge anzeigen #90
    Abenteurer Avatar von Nazarg
    Registriert seit
    Apr 2013
    Beiträge
    82
     
    Nazarg ist offline
    Rhythmisches Trommeln drang aus der Finsternis an ihn heran! Ein Schlagabtausch , hämmernd, flach, dann immer weiter ansteigend und den eigenen Herzschlag untermalend.
    Seien Zunge fuhr über seine scharfen Zähne, er schmeckte altes Blut. Sein Blut.
    Die Nase rümpfend versuchte er zu wittern was ihn umgab.
    Er hörte viele Stimmen, das Trommeln, Schritte, Hämmern, jemand zerhackte Fleisch, Hunde oder Wölfe kläfften energisch weiter südlich. Er witterte….Orks! Jede Menge davon.

    Seine Augen waren weit geöffnet, der Blick jedoch noch immer schummrig und in sich drehend. Er schmatzte und spie aus. Jedoch landete der blutige Rotz wieder auf seiner Wange und lief ihm quer über die Stirn. Es dämmerte ihn, dass er Kopfüberhängen musste.
    Jetzt erst vernahm er den pulsierenden leichten Schmerz der von seinen Fussgelenken her kam.

    Ketten mussten dort das Blut das durch sein Fleisch pulsieren sollte abklemmen.
    Er grunzte benommen, sein Magen rebellierte! Er würgte und erbrach sich. Schallendes tiefkehliges Gelächter ertönte.
    Nazarg knurrte gedemütigt und fletschte die Reisszähne.

    Jemand trat an ihn heran und wischte ihm mit einem alten muffig stinkenden Lappen das Gesicht und warf diesen anschliessend in ein grosses Feuer etwa vier Schritt vor Nazarg, dass dieser allerdings erst jetzt wahrnahm. Sein Blick begann sich langsam zu klären, genauso wie seine Gedanken.
    Er erinnerte sich an den Kampf! An seine Angreifer! Uzrots Blick haftete sich an die Schemenhafte Gestalt vor ihm. Nicht wissend wie er sich verhalten sollte setzte er zu einer Vorstellung seiner Person an:

    „Mehhhh… Nhhhaahh…“ seine Kehle war ausgetrocknet und brannte von dem Erbrochenen, er bekam kein Wort heraus. Wieder ertönte Gelächter aus mehreren Mäulern. Die Gestalt vor ihm schüttete ihm mit einem trinkschlauch Wasser in den Mund. Gierig versuchte der Grauork so viel davon in die Gegengesetzte Richtung seines Rachens zu schlucken. Das kühle Wasser schien seinen Kopf weiter zu klären und seinen Mund zu schmieren. Nach einem zufriedenen Glucksen gefolgt von einem kleinen Rülpser setzte Nazarg erneut an:

    „Mein Name ist Nazarg! Nazarg Uzrot von den Eisenhauern! Ich komme in friedlicher Absicht!“

    Als Antwort folgte erneut schallendes Gelächter. Die Trommelschläge wechselten den Rhythmus und der Grauork erkannte, dass um das Feuer herum etwa vier bis sechs Orks lediglich in Lendenschürzen gekleidet mit Hautmalereien verziert animalisch tanzten. Der Ork zu seiner rechten, der ihm das Gesicht wischte und zu trinken gab. War älter und schmächtiger. Er trug etliche Knochentalismane, einige Schrumpfköpfe sowie schwarze Perlen. Sicherlich war er eine Art Medizinmann oder ein Schamane.
    Also handelte es sich hier um einen mehr oder weniger wilden Orkstamm.

    Etwas abseits des Schamanen sassen drei weitere Orks. Jeder von ihnen war ein wahrer Titan unter den Orks, riesig gewachsen, breit , massig muskulös , wild, kriegerisch!
    Einer von ihnen breit auf einem Spiess einen grossen Eber, die anderen polierten ihre Waffen und beäugten dabei amüsiert Nazarg.
    Dieser wiederrum versuchte seine Gedanken zu ordnen. Dieser Haufen hier kannte die Eisenhauer nicht. Es war auch nicht unüblich, dass sich Orkstämme untereinander bekriegten. Darum galt er nun als Gefangener. Sie hielten ihn womöglich für einen Späher des Feindes. Wie also konnte er sich als Freund zu erkennen geben ausser mit den Worten die er bereits gewählt hatte?

    Ein weiterer Gedanke brannte in ihm auf.
    Zu viele Worte könnten hier als Zeichen der Schwäche gesehen werden. Die wilderen Orkstämme akzeptierten keine Schwäche dieser Art, obwohl eben diese Schwäche, eigentlich als Stärke gelten sollte. Doch bei den wilden Orks, galt nur das Gesetz des stärkeren. Nazarg musste sich also hüten und mit Bedacht agieren.


    „Seid ihr die Orks des Orkwaldes? Kann ich mit eurem Anführer sprechen? Ich bin kein Feind, ich suche Antworten!“

    Die Flache Rückhand des alten Schamanen schellte kraftvoll in Nazargs Gesicht. Knurrend und wütend begegnete dieser dem Blick des Schamanen. Doch der Schamane entgegnete ihn nicht mit Aggression sondern mit ruhig gewählten Worten:

    „Für dich ist es nicht die Zeit zu sprechen Orak! Die Geister werden bestimmen welches Urteil dich ereilt und ob wir dich sprechen lassen. Hoffe auf Ihre Gunst, ansonsten wird dein nackter toter Körper als Abschreckungsmittel für unsere Feinde ausserhalb unseres Lagers herhalten müssen!“

    Geister? Na toll, sein Leben hing vom Glauben wilder abergläubischer Orks ab. Knurrend biss sich Nazarg auf die Unterlippe um seiner hämischen Antwort kein Gewähr zu bieten. Also gut, er musste abwarten und schauen wie sich die Situation entwickelte. Es blieb nur die Hoffnung, dass die Geister es gut mit ihm meinten….

  11. Beiträge anzeigen #91
    Abenteurer Avatar von Nazarg
    Registriert seit
    Apr 2013
    Beiträge
    82
     
    Nazarg ist offline
    Ein stechender Schmerz durchzuckte Nazargs Brust während der Schamane in stockenden Bewegungen, merkwürdige Worte stammelnd, eine brennende Paste auf seine nackte Brust schmierte. Es war mittlerweile Nacht geworden. Das Feuer, dass heute Morgen noch auf gute zwei Schritt Höhe geschichtet war, war mittlerweile zu einem gigantischen Flammenberg herangewachsen.
    Dutzende Orks tanzten zu den Klängen etlicher Trommeln, Rasseln und etwas das einen hohlen klackenden Ton von sich gab.
    Die Luft roch würzig fein durchzogen von Fett und Kräutern der Braten die herumgereicht wurden. Es war eine Art Fest im Gange. Ein Fest bei dem die Schamanen wohl die Geister um Schutz erbaten oder um Segnungen, eine gute Jagt oder was auch immer.

    Die Augen des Eisenhauers tränten. Irgendetwas in der Paste auf seiner Brust schien diese Wirkung auf seine Augen zu haben. Er fühlte sich merkwürdig benommen, beinahe schläfrig.
    Das Gesicht des Orkschamanen verschwamm zu einer boshaften schier dämonischen Fratze.
    Nazarg knurrte, versuchte gegen das Gefühl der Unbeholfenheit anzukämpfen. Er riss die Augen auf, blickte gen schwarzen Sternenbesetzten Himmel und versuchte einen besonders hell leuchtenden Stern zu fokussieren. Das brennen auf seiner Brust verstärkte sich.
    Die Orks die um das Feuer tanzten begannen einen tiefkehligen Singsang anzustimmen der sofort seinen Einklang zu den rhythmischen Trommelschlägen fand.

    Er wand seinen Kopf hin und her. Speichel tropfte aus seinem Mund, seine Zunge fühlte sich pelzig und taub an.
    Er schnappte nach Luft, jedoch wirkte diese nun dick und zäh. Sein Atem verlangsamte sich und er fühlte wie seine Lungen schwächer wurden. Würde er nun sterben? Vergiftet durch seine Artgenossen? Aufgehängt wie ein Stück Schlachtvieh um die Wilden des Stammes zu unterhalten?

    Nein! Das war nicht die Art der Orks! Zumindest war Uzrot kein Stamm bekannt der derart vom Standard abweicht. Wieder japste er nach Luft und verdrehte die Augen. Er musste sich zusammenreissen.
    Dann plötzlich verstummte die Musik und der Gesang. Nur noch das japsen Nazargs sowie das leise summen des Schamanen war zu hören.



    Der Orkschamane trat erneut an den Gefangenen. Er hatte das Ritual der Reinigung nun beendet.
    Der Geist des fremden Oraks war nun frei von allem bösen was dem Stamm hätte Schaden können. Er war fremdartig. Seine Haut war nackt und grau. Kein Fell, keine Hauer. Er glich mehr einem Dämonen als einem der hiesigen Orks. Doch Trekk`haner kannte viele Geschichten.
    Diese Welt war sehr gross, beherbergte viele Inseln mit noch viel mehr Lebewesen die sich darauf tummelten.

    So wie es überall diverse Arten von Morras gab, gab es auch viele der Oraks! Wo dieser hier herkam.
    Was er hier wollte und welche Ziele er verfolgte war dem Schamanen noch unklar.
    Jedoch erkannte er keine Feindseligkeit in ihm. Allerdings sah er eine Orakunübliche Arroganz in den Augen des Grauorks der sich Nazarg Uzrot nannte. Er hielt sich für überlegen. Meinte er, dass er zu einem weiter entwickelten Stamm gehörte? Dies wurde seine Brüder nicht erfreuen.
    Der Karrek-Clan war ein stolzer Clan. Und auch wenn Nazarg einen der stärkeren Späher niedergerungen hatte und somit seine Stärke unter Beweis gestellt hatte, würde dies ihn nicht vor dem Groll des Clans behüten.

    Trekk`haner ergriff den Kopf des Grauorks und beäugte seine Narben und die Beschaffenheit seiner Haut.
    Dann liess er ihn los und gab seinen Brüdern ein schlichtes Handzeichen.

    Zwei kräftige Oraks zogen an Ketten woraufhin Nazarg immer noch Kopfüber, an einem Pfosten entlang gezogen nach oben gleitete.

    Der Schamane hob beide Arme an und sprach zu seinen Clansbrüdern und Schwestern:

    „Rok`Tar Brüder und Schwestern! Ein herrlicher Abend heute nicht wahr?“

    Kehliges zustimmendes Gröllen ertönte als Antwort.

    „Der Orak hier, hat das Ritual durchlaufen. Sein Körper ist frei von bösen Geistern, sein Geist jedoch, scheint mir blind zu sein! „

    Der Schamane drehte sich einmal im Kreis und blickte in die Augen seiner Artgenossen ehe er wieder gen Nazarg gerichtet zum stehen kam. Er hob seine rechte Hand und deutete auf den Grauork:

    „Du! Fremder Orak, stampfst durch unseren Wald, labst dich an unserem Wild und bepisst unsere Büsche. Keinerlei Ehrbietung hast du uns gezollt! Keine Trophäen als Geschenke bereitgehalten!
    Alleine dafür, sollten wir dich töten!“

    Einige der Oraks in der Runde begannen zu knurren. Andere verlangten keifend, dass man dem Grauork den Bauch aufschlitzten sollte um ihm zuzusehen wie er versuchen würde seine Gedärme wieder hineinzupacken. Doch Trekk`haner winkte ab.

    „Bedenkt! Er hat Grokh Damwuhl niedergerungen! Grokh wäre fast in Beliars Reich gestapft worden!“

    Verächtliches Raunen ertönte und einige strafende Blicke fokussierten den mit gesenkten Haub abseits sitzenden Grokh.


    „Was also ist zu tun mit diesem Orak, der nicht von hier kommt! Wollen wir ihn anhören? Töten? Oder den Kampf entscheiden lassen? „

    Uneinigkeit war aus dem Schwall an Rufen der folgte heraus zuhören. Etwas mit dem Trekk`haner gerechnet hatte. Er hoffte darauf, dass einer der Höherrangigen des Clans der anwesend war, sich zu Wort melden würde um ihnen den Entscheid zu erleichtern.

  12. Beiträge anzeigen #92
    Abenteurer Avatar von Nazarg
    Registriert seit
    Apr 2013
    Beiträge
    82
     
    Nazarg ist offline
    Trekk`haner hatte sich einige Zeit mit seinen Clans Geschwistern unterhalten und war nun zu einer Entscheidung gelangt. Eine Entscheidung die er zu verantworten hatte, den keiner der führenden Clans Mitglieder war gerade Anwesend oder hatte schlicht besseres zu tun als sich um diese kleine Angelegenheit zu kümmern. Sein Entscheid versprach dem fremden Orak das Leben, oder zumindest die Chance es sich bei Ihnen zu verdienen!
    Diese Chance so waren sich die anwesenden Oraks des Karrekclans einig, hatte ein jeder verdient, der einen der Ihren im Zweikampf auf ehrenhafte Weise besiegte.
    Mit einer Handbewegung veranlasste der Schamane, dass Nazarg heruntergelassen wurde.

    Als endlich wieder Boden unter seinen Füssen war, grunzte der Eisenhauer erleichtert auf. Das Blut war ihm unentwegt in den Kopf gelaufen und hatte Kopfschmerzen und geschwollene Augäpfel verursacht. Doch jetzt entspannte sich dies alles wieder. Vorsichtig richtete sich der Grauork auf, achtete dabei aber, keinerlei aggressive Bewegung zu machen. Sein Blick huschte von links nach rechts und steifte dutzende misstrauisch dreinblickende Gesichter.
    Sie vertrauten ihm kein Stück, dessen war er sich bewusst, aber sie verdammten ihn auch nicht zum Tode! Dank wäre wohl angebracht! Also klopfte sich Uzrot mit der rechten Faust kräftig auf die linke Brust, senkte den Kopf dazu leicht und sagte mit starker, kehliger Stimme:

    „Mein Name ist Nazarg Uzrot! Ich bin Mitglied der Eisenhauer Söldnereinheit des grossen Gronk Eisenfaust, dem Schlächter von Kap Demryn! Den Morrastapfer von Trestland und Speerspitzenführer der Nekhskriege!
    Ich komme nicht um euch zu schaden! Ich komme, weil ich alleine hier bin! Abgeschnitten von meiner Einheit, auf der Suche nach Freunden! Verbündeten! Oraks meines Blutes!“

    Er hielt inne und liess seine Worte etwas wirken. Einige der Orks rutschten näher zu ihm heran, mit grossen interessierten Augen. Andere winkten gelangweilt ab, ganz so als wolle er sie mit grossspurigen Geschichten hinters Licht führen. Wieder andere beäugten Ihn mit wachsendem Misstrauen.

    „Ich danke euch, für euer Urteil! Und ich stelle mich euren Prüfungen egal wie sie ausfallen mögen! Ein Eisenhauer kennt keine Furcht nur die Aufgabe die er zu erfüllen hat! „

    Grokh Damwuhl stand plötzlich auf und keifte mit hasserfülltem Blick zu Nazarg:

    „Willst du damit sagen, wir vom Karrekclan haben Furcht? Furcht vor dir und deinesgleichen?“

    Uzrot sah, dass der Stolz des Oraks gebrochen war, weil er ihn niedergerungen hatte. Dies hatte ihm hier wohl Schande eingebracht obwohl er Nazarg fast getötet hätte.
    Der Grauork schritt an Damwuhl heran, sofort erhoben sich einige der ansässigen Oraks mit den grossen Händen an den Knauf ihrer Waffen schellend. Doch Nazarg ignorierte sie. Er musste seinen Standpunkt klarstellen wenn er seinen Frieden mit dem Karrekclan schliessen wollte.

    „Mann nennt dich Grokh Damwuhl wenn ich das richtig gehört habe!?“

    „Das will ich meinen Grauhaut!“

    „Gut, ein starker und animalischer Name Grokh! Er passt zu dir!“

    Dann drehte sich Nazarg wieder zu den anderen und hob freundlich die Arme in die Höhe, wobei ein linker zu Grokh zeigte.

    „Grokh Damwuhl war mein erster ernstzunehmender, fordernder, ja mich fast tötender Gegner hier auf der Insel! Alles andere davor war ein Witz! Doch er hier, ja er hier liess mich für einen Moment glauben, dass meine Reise ihr Ende gefunden hat.
    Aber gleichzeitig, zeigte er mir, dass ich endlich gefunden habe wonach ich suchte!“

    Die Köpfe aller Anwesenden inklusive des Kopfes von Damwuhl streckten sich horchend und neugierig nach vorne zu Uzrot. Dieser genoss die Aufmerksamkeit und schrie mit kräftiger Stimme:

    „Den starken , zu recht gefürchteten und dominierenden Clan der Karrek!!!“

    Lautes zustimmendes Gebrüll übertönte Nazarg und dutzende Hörner mit Schnaps, Bier und anderem hochprozentigen schossen in die Höhe untermalt von tiefen Chorus artigen Gegröle!
    Ein freudiges Lächeln umspielte Nazargs dunkle Lippen, seine Zähne funkelten dabei im Licht des grossen Feuers. Er hatte viel von seinem Führer Gronk Eisenfaust gelernt. Unter anderem wie wirkungsvoll und effizient man Worte einsetzen konnte.

  13. Beiträge anzeigen #93
    Ritter Avatar von Tat'ank'Ka
    Registriert seit
    Dec 2007
    Ort
    Orkwald
    Beiträge
    1.861
     
    Die Orks im Forenrollenspiel
    Tat'ank'Ka ist offline
    Dumpf schlugen zwei Orkschädel auf dem Boden vor dem großen Feuer auf. Sie rollten noch wenige Meter und lagen dann da Dreck und Blutverschmiert, mit fahlen Gesichtern vor dem Fremdling.

    "Ehre ist nichts, was man mit gespaltener Zunge erreicht! Ehre erlangt man durch Blut! Durch den Tod! Wie diese Knochenbrecher, die kämpften und durch Tat'ank'Kas Äxte fielen.", sprach die starke Stimme des Schwarzorks. Er schritt durch die sitzende Reihe, die aufstand um den besten Krieger des Stammes zu grüßen.
    Die Wilde Mähne war durch Kriegszöpfe und Knochen gebändigt, das Gesicht trug weiße Asche als Kriegsbemalung. Eindeutig ein Ork auf einem Kriegszug der Rache.
    Der Oberkörper eines Berserkers, mit all den Tätowierungen die Tat'ank'Kas Geschichte durch das Blut erzählten, war durch zwei Schulterplatten der myrtanischen Elitekrieger der Urkma, gekreuzten Waffengurten an denne die mächtigen Kriegsäxte Tohu und Wabohu befestigt waren und ein großes Bärenfell bekleidet, während der Rest mit Lendenschurz, samt Schärpe und Wolfsfellstiefeln eher schlicht und doch passend ausfiel.
    Neben Tat'ank'Ka erschien Ulu, dessen Körper ebenso mit weißer Asche bemalt war. Ein Kriegshund wie man sie sich bei Orks vorstellte.

    "Kagul wurde gerächt und die Knochenbrecher haben zwei ihrer Söhne verloren. Blut für mehr Blut! - KAAAARRAAAAAAAAA! - RAAAAAAAAAAKKKK! - KAAAARRRAAAAAAAAAAA! - RAAAAK!", ertönte es zunächst durch Tat'ank'Ka und dann durch den Rest um ihn. Der Kriegsruf der Karrek.

    Erst dann widmete sich Tat'ank'Ka diesem Grauork. Es kümmerte ihn nicht was er gesagt hatte, geschweige denn wie er aussah oder sich gab.

    "Er kann reden, er kann stehen, er kann wohl wieder kämpfen. - Ein Gast soll dann gehen, wenn er es wieder kann. Ein Freund kommt wieder, wenn er zeigt wer seine Feinde sind.", sprach der Schwarzork und blickte auf die zwei Orkköpfe am Boden.

    "Geh in Frieden, Orak.", waren Tat'ank'Kas einzige Worte. Mehr musste man als Orak nicht sagen, wenn es offensichtlich war, was zu tun war.

  14. Beiträge anzeigen #94
    Abenteurer Avatar von Nazarg
    Registriert seit
    Apr 2013
    Beiträge
    82
     
    Nazarg ist offline
    So schnell wie Nazarg Uzrot inmitten seiner Artgenossen stand und schon beinahe so weit war mit ihnen zusammen zu trinken, so schnell stand er auch schon wieder alleine abseits der grossgewachsenen Bäume die die Sicht auf das Orklager verhinderten.
    Der grossgewachsene Ork, Trekk`haner nannte ihn ehrfürchtig Tat`ank`Ka , der sich urplötzlich zu ihnen gesellt hatte und sich rasch als Anführer herauskristallisierte, hatte Nazarg eine Aufgabe gegeben! Eine prüfung um sich des Clans als würdig zu erweisen. Eine Prüfung die Uzrot gefiel!
    Zwei Köpfe eines verfeindeten Orkstammes hatte er vor seine Füsse geworfen. Köpfe die er sich einzuprägen hatte. Ob Struktur des Schädels, Runen die unter die Haut gestochen wurden oder Symbole die aus Holz oder Knochen gearbeitet wurden und als Amulette in die Haare geflochten worden waren, alles davon konnte ein Zeichen der Abstammung sein und darauf hindeuten wenn er einen der Knochenbrecher sah.

    Der Schamane hatte ihn aus dem Lager begleitet und dabei erzählt, was es mit Tat‘ank‘Ka auf sich hatte. Die schnell und kurz gehaltenen Eckpfeiler der heroisch wirkenden Geschichten liessen Nazarg argwöhnisch dreinblicken. Dieser Krieger musste ein wahres Phänomen der Orkgeschichte sein!
    Ein blutrünstiger nicht besiegbarer von den Göttern geliebter Orkweibchen beglückender Held des Karrek-Clans! Verständlich, dass sich ein jeder der anwesenden Oraks sofort hinter seine Weisung gestellt hatte ohne diese auch nur in Frage stellen zu wollen.
    Nun gut, Nazarg wollte sich dessen Prüfung stellen und nun auf die Jagd nach Knochenbrecherköpfe gehen. Trekk`Haner wünschte ihm dabei viel Glück und Erfolg und mahnte ihn noch, sich zeitig nach einer geeigneten Waffe umzusehen, fügte aber auch gleich an, dass im Karrek-Clan keine verschenkt wurden!

    So tigerte der Grauork also weiterhin alleine, ohne Waffen und lediglich mit einem Wildschweinefell als Lendenschurz tragend durch den düsteren Orkwald gen Weissaugengebirge wo er zwecks Aufenthaltsorte der Knochenbrecher fündig werden sollte.

  15. Beiträge anzeigen #95
    Abenteurer Avatar von Nazarg
    Registriert seit
    Apr 2013
    Beiträge
    82
     
    Nazarg ist offline
    Langsam erstreckte sich die Morgensonne gen wolkenlosen Himmel und warf weite Schatten über die grünen Ebenen zwischen dem Weissaugengebirge und dem Orkwald. Aus der Ferne ertönte das lauthalse Krächzen von Raben die sich wohl um Nahrung stritten. Die Luft war leicht feucht und eine angenehme kühle Brise schenkte den beiden Wanderer die von den Berghängen her kamen etwas Abkühlung bevor die sommerliche Hitze wieder herrschen würde.

    Nazarg trottete neben Maxwell her, an seiner Hüfte hingen die vier Köpfe der erlegten Knochenbrecher. Den Helm des Anführers trug er in seiner linken Hand. Er war stolz auf sein Werk und erhoffte sich, damit den Respekt der Karreks zu erlangen.
    Die restlichen Gegenstände von Wert, hatte er bereitwillig an Maxwell abgegeben, da dieser damit einige Münzen auf einem Schwarzmarkt in seiner Heimatstadt verdienen konnte.
    Scheinbar lebte der Jäger an einem Ort, wo ein riesiger Baum stand der wiederrum von den Bewohnern verehrt wurde.
    Ähnliches kannte Nazarg von einem Volk Nahe der Silberstätten von Gazutrin. Morras die im Einklang mit der Natur lebten und sogar eine Art Verbindung zu den Naturgeistern pflegten. Erstaunlich zu was Morras fähig waren, wenn ihre Augen für die tatsächlich wichtigen Dinge des Lebens geöffnet waren.

    Die beiden blieben bei einem abgesägten Baumstumpf stehen um zu rasten. Bald würde sich ihr Weg trennen. Maxwell würde weiter gen Süden nach Tooshoo reisen und Nazarg gen Norden in den Orkwald um sich seinen Platz zu verdienen.
    Der Morra gab dem Grauork ein Stück Speck und etwas von den trockenen aber würzig schmeckenden Wurzeln aus seinem Rucksack, die dieser dankend annahm und sogleich ein Stück abbiss.

    „Was wirst du tun, wenn du wieder in deinem Waldhaus bist Maxwell?“

    „Waldhaus? Nein, nein! Ich lebe in einer Hütte im Wald, Waldhaus hört sich ja sehr unzivilisiert an.
    Aber um deine Frage zu beantworten, ich werde zu allererst meine Frau küssen und in die Arme schliessen. Dann werde ich meine Kinder begrüssen und ihnen Geschenke machen. Dem kleinen George habe ich diese Kette aus Zähnen erlegter Tiere gemacht. Er liebt mein Handwerk, aber er weiss, dass er durchs eine Behinderung niemals zum Jäger in Tooshoo werden kann. Er hat andere Talente…“

    Nazarg lauschte den Worten seines Morragefährten während seine scharfen Zähne den Speck zerteilten. Als dieser geendet hatte erwiderte er trocken und gen aufsteigende Sonne blickend:

    „Als mein Stamm noch existierte, also bevor die restlichen Überlebenden von uns eine Söldnereinheit gründeten, war es Brauch bei uns die Kinder die nicht gesund zur Welt kamen in ein Gehege zu legen. Dann nahmen wir Welpen von Wargen die wir züchteten und legten sie dazu. Wenn das Orkkind überlebte, hatte es sich seinen Platz verdient und durfte weiterleben. Wenn nicht, war es gute Nahrung für die Wargzucht.“

    Maxwell weitete entsetzt die Augen, biss sich dann aber auf die Unterlippe, wohl wissend, dass er gerade mit einem Ork sprach dessen Kultur sich weitgehend von der seinigen Unterschied.
    Er schluckte den Schrecken hinunter und versuchte mit möglichst klarer Stimme zu antworten:

    „Wie viele der Kinder die ihr so testet überleben? Und was wurde aus ihnen?“

    Nazarg rümpfte die Nase, zog sich etwas Rotz der sich festgesetzt hatte in den Rachen und spie aus. Dann blickte er Maxwell an, zuckte mit den Achseln und erwiderte trocken aber lächelnd:

    „Du weisst wohl nicht wie aggressiv Wargwelpen bereits bei ihrer Geburt sind. Selbst gesunde Orkkinder hätten so gut wie keine Chance.
    Aber diejenigen die überlebten….waren weit grössere Orks als die meisten die gesund auf die Welt kamen. Wir glauben, sie sind Erwählte der Götter!“

    „Erwählte der Götter also…. Glaubt dein Stamm an alle Götter?“

    „Natürlich, du etwa nicht?“

    „Doch schon ja, doch die meisten hier pflegen einen Glauben in Ehren zu halten.“

    Nazarg schoppte sich die letzte Wurzel zwischen die Kiefer und zerkaute sie schmatzend. Dann nahm er seinen Trinkschlauch und spülte die Paste runter. Ein grollender Rülpser zeugte vom Abschluss des Mahls. Mit der linken Hand wischte er sich Schweiss von der Glatze ehe er nachfragte:

    „Der Beliarsglaube wird hier auch öffentlich ausgelebt? Ich war auf Inseln wo dies der Fall war, aber auch auf Inseln wo diese Menschen von den Anhängern Innos verfolgt und gerichtet wurden.“

    „Das dürfte wohl auch auf diese Insel zutreffen Nazarg. Die Stadt Thorniara ist Innosgeweiht und voller Krieger und Paladine die nur darauf warten Orks und Beliarsgetreue zu richten.“

    „Davon habe ich bereits gehört, man riet mir ab mich dieser Stadt zu nähern.“

    „Ein guter Tipp würde ich sagen. Generell warne ich dich davor Menschenansammlungen einfach zu begehen. Die meisten hier leben in Furcht vor den Orks. Es gab viele Kriege zwischen unseren Völkern und eigentlich sind die wenigsten Orks so umgänglich wie du.“

    Nachdenklich fixierte der Eisenhauer den Morra Maxwell. Nickend erwiderte er:

    „ Wir von den Eisenhauer sind viel rumgereist und haben viel gesehen. Ich war sogar in Städten wo Morras und Oraks zusammen lebten. Ich war in Städten wo Morras Oraks als Sklaven hielten und ich war in Städten in den Morras und Oraks Krieg gegeneinander führten. Es waren Morras die mein Volk ausrotteten. Doch man lehrte mich, dass der Hass gegen eine Rasse mich nicht weiterbringen würde. Wir verloren weil wir dumm waren. Wir dachten wir seien die grössten Krieger dieser Welt. Die Spitze der Nahrungskette! Die Morras belehrten uns eines bessern.
    Mein Anführer Gronk Eisenhauer wiederrum lehrte uns, von unseren Feinden zu lernen. Nur dadurch erhielt die nach den Kriegen entstandene Söldnereinheit der Eisenhauer ihre Stärke.
    Wir rekrutierten fast überall auf dieser Welt Orks, lernten von ihnen, lernten von Morras, lernten vom Leben. Darum existieren wir noch, darum sind wir so verdammt gut indem was wir tun…“

    Nachdenklich liess Nazarg seinen Kopf nach unten sinken. Maxwell bemerkte dies und klopfte dem Grauork auf die breite Schulter. Freundlich erwiderte er:

    „Du vermisst deine Einheit nicht wahr? Darum ist es dir so wichtig vom Karrekclan aufgenommen zu werden. Du brauchst verbündete auf Argaan die dir helfen deine Einheit wiederzufinden!“

    Uzrot nickte bejahend und richtete sich auf.

    „So ist es Maxwell! Und nun wird es Zeit, dass ich aufbreche um mir meinen Eintritt in den Karrekclan zu sichern. Ich danke dir für alles kleiner Morra, auch von dir habe ich wieder viel gelernt! Ich hoffe wir sehen uns wieder!“

    „Die Freude ist ganz meinerseits Nazarg Uzrot! Ich werde meinen Kindern von dir erzählen, denn auch ich habe viel von dir gelernt. Ich würde gerne sagen, du bist i8n Tooshoo herzlich Willkommen, leider wird dies nicht der Fall sein, ausser die Wächter erlauben es und dies könnte zu einer laaangen Debatte führen. Aber wir werden uns wiedersehen, in Freundschaft mein Freund!“

    Nazarg nickte zustimmend und schüttelte seinem neu gewonnen Morrafreund die Hand. Dann drehte er sich um und stapfte geradewegs in den Orkwald.

  16. Beiträge anzeigen #96
    Abenteurer Avatar von Nazarg
    Registriert seit
    Apr 2013
    Beiträge
    82
     
    Nazarg ist offline
    Ächzend flog Nazarg vom erhöhten Ast auf den schräg ausgelegten feuchten Erdboden des Waldes.
    Seine Beine federten den hohen Sturz zwar angemessen ab, der Ruck presste dennoch viel Luft aus seinen Lungen. Rasch blickte er nach links und nach rechts während seine feine Nase die Witterung der Warge wahrnahm und er so abschätzte wie weit sie von ihm entfernt waren.

    Nicht weit genug!
    Er hetzte weiter nach vorne. Äste peitschten ihm gegen die Brust und gegen die Stirn.
    Er stiess sich vom Boden ab und flatterte einige Schritt durch die Luft. Beim erneuten Aufprall rollte er sich wuchtig nach vorne weg und kam mit dem Arm gegen einen Baumstamm stützend zum Stehen.

    Knurrend warf er seine Arme um den Stamm und begann sich daran hinauf zu ziehen. Seine Muskeln rebellierten, da sie noch nicht bereit waren, nach der Tortur die sie im Weissaugengebrige durchlebten bereits wieder alles zu geben.
    Knurrend zwang sie Nazarg eben dies doch zu tun und brachte Armlänge um Armlänge hinter sich bis er in der Krone des Baumes sass und seine Atmung beruhigte.
    Unter ihm hatten sich die ersten beiden Warge eingefunden. Sie kläfften boshaft, schnaubten und fletschten die Zähne.
    Der eine knurrte langezogen, als ob er seinem Kollegen sagen wollte, dass die Beute nicht weit sein konnte.
    Dann trafen die anderen beiden ein und das grosse schnüffeln begann.

    Der Grauork spannte sich an und versuchte keinen Laut von sich zu geben. Aber er konnte die Schweissabsonderung nicht stoppen die Tropfen um Tropfen aus seinen Poren drückte und in fliessenden Bahnen über seine Muskeln entsandte.
    Die ersten dieser Schweissbäche ergossen sich über seine Arme hinweg um aus weiter Höhe hinunter zu tröpfeln.
    Der Warg dessen Nase einige dieser dicken Tropfen abbekam fletschte die Zähne und blickte nach oben.
    Den Grauork erkennend gab er ein siegessicheres lautes Jaulen von sich. Rasch blickten auch die anderen mordlüsternen Augenpaare nach oben und das einzelne Gejaule summierte sich bedrohlich mit den anderen.

    Nazarg fluchte und erhob sich rasch aus seinem Versteck um den dicksten Ast entlang zu laufen und auf den nächsten Baum zu springen. Derweil machten sich die Warge bereits daran, mit ausgefahrenen Krallen den Baum hinauf zu kraxeln.
    Der Eisenhauer landete schmerzhaft in der nächsten Baumkrone. Ein Ast riss ihm dabei einen breiten Riss in die Brust der sofort zu bluten begann. Für genaue Schadenanalysen hatte er nun keine Zeit. Der Tod lauerte nur um Haaresbreite von ihm entfernt darauf seine scharfen Zähne ins einen Leib zu rammen.
    Er rümpfte die Nase und spannte die Beine durch.
    Elegant flog er über einen grossen Ast und im hohen Bogen auf einen kleinen mit Gras bewachsenen Hügel. Ein Schulterblick verriet ihm, dass auch die Warge bereits wieder von dem Baum sprangen um ihm nachzusetzen.

    Also nahm er die Beine in die Hand und rannte! Die abgeschlagenen Köpfe der Knochenbrecher flogen dabei energisch hin und her und machten dabei teilweise schmatzende Geräusche.
    Er rannte die Ebene entlang, sprang über einen kleinen Bach direkt auf einen leicht abfallenden mit Dornengestrüpp bewachsenen Hang der ihn schmerzhaft empfing und versuchte diesen mit weiten Schritten rasch hinter sich zu bringen.
    Just in diesem Moment dankte er im Geiste dem erschlagenen Knochenbrecherork für die von ihm geraubte Hose die seine Hoden vor dicken Dornen schützte.

    Schwer atmend erreichte er das Ende des Hangs, es sollte nicht mehr weit sein.
    Mit aller Disziplin zwang er seine pochenden Beine sich erneut in Gang zu setzen.
    Nur noch wenige Meter!

    Seine Augen brannten anhand der Schweissmengen die sie durchliefen.
    Seine Backen pulsierten unter dem Druck den er beim energischen zusammen beissen der Zähne verursachte.

    Dann sah er die ersten mit Holz aufgebahrten Signalfeuer zum Eingang des Karrekclanlagers.
    Wie Metallpfosten bohrten sich seine Beine in den Boden, Schritt für Schritt als Hämmerte er beim Rennen das Land ein. Die Ersten Armbrustgeschosse zogen an ihm vorbei. Erleichtert vernahm er das Schmerzens Gejaule eine sterbenden Warges.
    Er lächelte während er die letzten dutzend Schritte hinter sich brachte. Dann jedoch vernahm er das laute Klacken eines zu schnellenden Gebisses neben seinem rechten Ohr.
    Sofort liess sich der Grauork seitlich nach vorne Fallen. Im Flug drehte er sich dann weiter bis er nach hinten sah und so erkannte, dass das Klacken von dem letzten verliebenden Warg gekommen war der dicht hinter ihm rannte und somit kein Ziel für die Schützen des Lagers darstellte.
    Beie Kontrahenten fletschten animalisch die Zähne und brüllten sich an. Nazarg setzte mit dem Rücken auf dem Boden auf und schlitterte noch einige Schritt so weiter.
    Der Warg hingegen hatte bereits wieder Luft unter sich gebracht indem er zum erneuten Angriff ansetzte und durch die Luft sprang. Elegant setzte er auf dem noch immer rutschenden Eisenhauer auf und versuchte dessen Kehle aufzureissen.
    Doch Nazarg reagierte instinktiv und rammte mit aller Kraft seine linke Faust in den weit geöffneten Rachen der Bestie.
    Durch den Umfang der in der Kehle steckenden Faust schaffte es der Warg glücklicherweise auch nicht, seine Kiefer zu schliessen und Uzrot somit Schaden zuzufügen.
    Stattdessen würgte und keuchte der Warg, hilflos und bemitleidenswert fiepend.

    Nazarg nickte stumm. Er blickte dem Warg tief in die Augen, wissend, dass er den Kampf um Haaresbreite verloren hätte und anerkennend anhand der Leitung des Warges und seiner Brüder. Sie waren ausgezeichnete Jäger und arbeiteten als Rudel elitär.
    Gnädig brach er dem Warg das Gebiss und löste schliesslich seinen leicht verkratzten und blutenden Arm aus dessen Kehle.
    Einige Oraks rannten bereits zu ihm als er den erlegten Warg schulterte.

    Er grüsste sie grimmig ehe er an ihnen vorbei schritt um Tat’ank’Ka seine Aufwartung zu machen.

  17. Beiträge anzeigen #97
    Abenteurer Avatar von Nazarg
    Registriert seit
    Apr 2013
    Beiträge
    82
     
    Nazarg ist offline
    Süsslicher Bratgeruch erfüllte die leicht abkühlende Abendluft während dutzende Oraks Holz auf einen grossen Haufen stapelten oder rund um den Haufen Bänke und Tische säuberten. Andere Oraks prüften Trommeln wieder andere verteilten Teller und Messer auf den Tischen.
    Nazarg marschierte durch das Lager der Karreks dicht gefolgt von zwei massigen Kriegern die sich ohne Absprache mit ihm an seine Fersen geheftet hatten. Wohl eine Art Überwachungskommando.
    Uzrot nahm dies ohne Murren hin, da er die Sinnigkeit dahinter mehr als verstand.
    Den massigen und gefürchteten Schwarzork den er suchte, hatte er noch nicht gefunden.
    Allerdings schienen heute zumindest nach Nazargs empfinden, deutlich weniger Orks hier zu sein, als bei seinem letzten Besuch. Wahrscheinlich war ein Kriegstrupp zurückgekehrt, weshalb nun auch Vorbereitungen zu einem Fest liefen.

    Der Eisenhauer blieb stehen um zwei Orks passieren zu lassen die gerade einen gewaltigen Eber am Spiess an ihm vorbeitrugen. Wo im Namen der Götter gab es auf dieser Insel so grosse Eber? Fragte sich der Grauork gedankenversunken.
    Dann erblickte er weiter hinten in einer kleinen Ansammlung aus Oraks, Trekk‘ Haner den Schamanen.
    Erfreut stapfte er zu ihm hinüber um ihm seine Aufwartung zu machen.
    Trekk jedoch wurde vond en jungen Oraks um ihn herum förmlich bestürmt.
    Nazarg konnte heraushören, dass die jungen Krieger des Clans ganz erpicht darauf waren, von Trekk alte Sagen und Legenden erzählt zu bekommen.

    Der Grauork schmunzelte. Zusammen mit dem Clan am Feuer sitzend alte Geschichten von Schamanen zu lauschen war etwas, was er früher geliebt hatte…damals als die Eisenhauer noch ein eigenständiger Clan waren…
    Er schüttelte die düsteren aufkommenden Gedanken ab und drehte seinen Blick wieder zu Trekk’Haner. Warmherzig grüsste dieser seine Clansbrüder und nickte beständig bei jeder Anfrage der Jungblüter.
    Als er Nazarg erblickte, hellte sich seine Miene auf. Er wirkte überrascht den Grauork wieder zu sehen. Mit freundlichem Blick winkte er Nazarg zu sich heran und gab weiter den anderen Oraks an, ihm Platz zu machen.
    Die gelblichen Zähne mit einem freundlichen Lächeln entblössend, hob der Schamane die Arme und grüsste Nazarg wie einen alten Freund indem er ihm eine brüderliche Umarmung schenkte. Überrascht aber auch darüber erfreut erwiderte Uzrot die Geste und grüsste Trekk.
    Der Alte lief einmal um den Grauork herum und begutachtete dessen Wunden.
    Als er die Köpfe an dessen Gürtel hängen sah, gluckste er erfreut auf. Mit seiner alten heisseren Stimme krächzte er:


    „Ahh wie ich sehe warst du erfolgreich Nazarg Uzrot von den Eisenhauern. Du bringst sogar mehr Köpfe als erwartet!“

    Nazarg grinste selbstsicher und stolz und antwortete etwas zu siegesgewiss:

    „Eigentlich sollten es fünf Köpfe sein, aber an einen kam ich leider nicht heran weil er über die Klippen des Gebirges stürzte.“

    „Soso, dann bist du also schnurstracks in die Berge gewandert um den Feind bei sich Zuhause aufzusuchen. „

    „Zuhause? Die Leben da wirklich?“

    „Teilweise… zumindest beanspruchen sie das Gebiet als wäre es das ihre.
    Grischna! Helgarra ! Kommt her und versorgt seine Wunden! „

    Zwei Orkweibchen die gerade dabei waren Krüge mit Met und Bier auf die Tische zu stellen trotteten an sie heran.
    Beide waren massige Weibchen mit breiten Hüften und grossen Brüsten, ideale Kandidatinnen um Nachwuchs zu zeugen was ihnen innerhalb des Clans sicherlich viele Geschenke einbrachte. Nazarg schob den Gedanken eine von ihnen niederzuringen beiseite.

    Er hatte kein Recht die Weibchen des Karrekclans zu besteigen geschweige den seinen Samen in sie zu pumpen. Die Nase rümpfend versuchte er ihre Berührungen als das zu sehen was es war, eine reine Hilfestellung. Der markante Moschusgeruch den sie dabei jedoch verströmten, machte ihm seine Aufgabe nicht gerade leichter.


    Hatte ihn die rothaarige gerade gierig angeblickt? Warum stieg sein Puls an? Wann hatte er zum letzten Mal ein Weibchen an seiner Seite?

    Uzrot schüttelte den Kopf und blickte wieder zu Trekk während die Weibchen seine Wunden säuberten und Maxwells Paste entfernten.
    Der Schamane schenkte ihm ein trockenes Lächeln und sprach munter weiter:


    „ Wie ich sehe ist einer der Köpfe der eines Anführers. Der Harpyienhelm zeichnet ihn als einen Spähtruppführer aus. Hast du ihn getötet? „

    „Aye, ich mithilfe eines Morras Schamane..“

    Trekk’Haner schreckte auf als ob er einen Geist gesehen hätte. Mit giftigem Ton harkte er nach:

    „Einem Morra?“

    „Ja einem Morra. Ein Jäger der mit einem Gefährten im Gebirge von dem Spähtrupp den ich jagte überrascht wurde. Ich half ihm, er half mir.“

    Der Schamane nickte mimikslos und starrte dann stur auf den Holzhaufen der mittlerweile entzündet wurde.

    „Der Feind meines Feindes ist mein Freund!“ flüsterte er schier unmerklich.

    Nazarg beschloss nicht weiter nachzuhaken ehe er nicht genau wusste wie die Verhältnisse zwischen Orak und Morra auf dieser Insel waren.
    Mittlerweile hatte er ja viele verschiedene Ansichten gesehen und gehört, doch wirklich schlüssig war er deshalb noch nicht.

    Die Weiber waren mit dem Anlegen der Verbände fertig geworden und verabschiedeten sich rasch um weiter ihrer Arbeit nachzugehen.
    Trekk’Haner und Nazarg liefen derweil hinüber zu einem der grossen Festtische die grob aus dicken eichen gearbeitet worden waren und setzten sich.

    Der Schamane nahm zwei der Krüge vom Tisch und schenkte Met ein. Freundlich schob er einen Krug zu Nazarg.
    Dieser nahm den Krug dankend an, prostete dem Schamanen zu und genehmigte sich anschliessend einen grossen Schluck des süssen Gebräues.


    „Trekk’Haner, was gibt es heute zu feiern?“

    „Viele Brüder sind zurückgekehrt. Manche von ihnen waren hier auf Argaan stationiert um Dinge zu erledigen die dem Clan dienten. Andere waren weit weg, etwa in Khorinis um alte Artefakte einzusammeln die Stammesverwandte dort verloren hatten. „

    „Khorinis?...Sprecht ihr von der Barriereninsel?“

    „Du hast davon gehört?“

    „Die ganze Welt hat davon gehört. Magier der Morras erschufen eine Gefängniskolonie die sie mit einer magischen Barriere abschirmen wollten. Ein Experiment das Fehlschlug und weite Kreise zog. „

    Trekk’Haner nickte düster.

    „Ja, es waren keine einfachen Zeiten, für keinen von uns…
    Doch darüber können wir ein ander mal sprechen! Los lege die Köpfe auf den Tisch, so dass alle hier im Stamm sehen können, was du für uns getan hast.
    Tat’ank’Ka wird später sicherlich auch erscheinen und sich deiner annehmen. Bis dahin bist du mein Gast in dieser Runde.


    Der Grauork nickte zufrieden und trank seinen Krug in einem Satz leer.
    Dann löste er die Köpfe von seinem Gurt und legte sie der Reih um vor sich auf den Tisch. Die ersten Oraks blickten anerkennend in seine Richtung. Ein gutes Gefühl wie er fand. Ein Gefühl von Zugehörigkeit. Ein Gefühl, dass er seit seinem Sturz vom Schiff seiner Einheit vermisste.

  18. Beiträge anzeigen #98
    Abenteurer Avatar von Nazarg
    Registriert seit
    Apr 2013
    Beiträge
    82
     
    Nazarg ist offline
    Das Fest war mittlerweile voll im Gange. Etwa dreissig Oraks beteiligten sich daran. Andere waren mit alltäglichen Aufgaben beschäftigt, wie Wache schieben, Patrouille laufen oder Vorbereitungen treffen die nicht aufgeschoben werden konnten.
    Man merkte so, dass es sich hierbei um ein Fest handelte, wie es oft für kleinere Gruppen innerhalb des Clans gefeiert wurde.
    Helden kehrten heim und durften sich so erstmal belohnen und auf andere Gedanken kommen. Es war ein Zeichen der Wertschätzung des Stammes. Nazarg dachte darüber nach, wie es wohl ein würde, wenn ein richtiges Clan Fest anstand.

    Die Nacht hatte den Himmel komplett eingeschwärzt und liess die Sterne leuchten während die Mondsichel von kleinen Quellwolken bedeckt wurde. Das Feuer loderte und erhellte den kompletten Platz. Überall waren kleine Met und Bierpfützen auf dem Platz vorzufinden, meist dort, wo Fässer angeschlagen wurden oder Zechgruppen entstanden.
    Nazarg ass gerade einen köstlichen Moleratbraten der ordentlich mit verschiedenen Kräutern eingerieben worden und dessen Bauch mit leckeren Röstzwiebeln und Bratlauch gefüllt war.
    Schmatzend und die Augen vor Genuss verdrehend stopfte er sich Stück für Stück zwischen die Kiefer. Lecker!
    Dazu trank er immer wieder etwas Bier, da der Met auf Dauer einfach zu süsslich war und er die bittere Note bevorzugte.
    Trekk’Haner hatte sich vor einer Weile abgesetzt da er die heimgekehrten Krieger mit Runen oder anderen Zeichen bemalte die , so wie er es verstanden hatte, die bösen Geister der niedergestreckten Feinde davon abhielten dieses Lager heimzusuchen.

    Der Gedanke, dass die Seelen getöteter Feinde ihren Richter heimsuchten liess Nazarg erschaudern. Hexenwerk, Geistertum und Zauberei waren Dinge von denen er nichts verstand, von denen er aber wusste, sich stets hüten zu müssen.
    Auf der anderen Seite tanzten zwei Orakweibchen um zwei stämmige Krieger die regungslos dastanden. Die Weibchen trugen Röcke aus Stroh gefertigt und mit bunten Ornamenten behangen während dünner Leinenstoff über ihre üppigen orktypisch grossen Brüste gestrafft war.
    Sie tanzten anziehend, leidenschaftlich und wild. So, dass auch Nazargs Blut in Wallung kam, doch für ihn war der Tanz nicht ausgerichtet. Er kannte dieses Spiel. Die Orkmänner, bis auf den dünnen Lendenschurz nackt, mussten dastehen und sich gegen ihre Triebe erwehren. Die Weibchen hingegen durften alles geben um dafür zu sorgen, dass es den Männern nicht gelang ihre Lust zu verbergen.

    Es war ein neckisches Spiel der Triebe. Ein Spiel wie es den Oraks gefiel!
    Unter den wachenden Augen der Zuschauer erblickte man zwei Orkmänner, wahre Krieger, die unter grösster Mühe versuchten die Haltung zu wahren. Verklemmte Gesichter und angestrengt dreinblickende Augen untermalten die Qual die diese beiden Oraks durchmachten.
    Die Frauen hingegen schmiegten sich an ihre muskulösen Körper, stöhnten, tanzten, fauchten und kratzten!

    Dazu hämmerten sieben Trommler animalisch rhythmisch auf ihre Instrumente ein.
    Es war herrlich hier im Karrek Clan und vieles erinnerte Nazarg an die ungetrübten Zeiten in seinem eigenen Clan.
    Der Gedanke daran verpasste ihm einen Stich ins Herz.

    Wo waren seine Kampfgefährten jetzt? Kämpften sie bereits im Lande Myrtana ohne ihn um Ruhm und Ehre? War es richtig hier zu sitzen und den Festivitäten beizuwohnen während seine Brüder bluteten und litten?
    Er schluckte die Sorgen hinunter. Im Moment war es so wie es war und er konnte nichts daran ändern.
    Er hatte ein Ziel und dies verfolgte er bisher mit viel Erfolg! Daran gab es nichts zu rütteln und er musste sich besinnen, nicht vom Weg abzukommen. Vor allem nicht wegen Zweifel die keine Hand oder Fuss hatten.

    Grunzend stimmte er sich selbst zu und leerte den Krug Bier. Dann stand er auf um näher zur Meute bei den Tänzerinnen zu gehen.
    Einer der Orkkrieger schien gerade zu verlieren, sein Lendenschurz hob sich in die Höhe.

    Armer Hund, durch das zeigen seiner Schwäche zur Selbstkontrolle blieb ihm genau das verwehrt, was er sich wünschte. Sein Gegner wusste dies und lächelte bereits siegessicher. Er würde die ganze Nacht hindurch ringen wie ein König!

  19. Beiträge anzeigen #99
    Ritter Avatar von Tat'ank'Ka
    Registriert seit
    Dec 2007
    Ort
    Orkwald
    Beiträge
    1.861
     
    Die Orks im Forenrollenspiel
    Tat'ank'Ka ist offline
    Sein Vater hatte recht behalten. Mit Kindern geht man nicht so oft jagen. Eine Sache die Tat'ank'Ka realisierte, als auch Sulla vor über einem Mond einen Sohn gebar und die kleine Zasasi'Ka, von allen Zas genannt, und ihr Bruder Taha'tan'Ka den großen Krieger Tat'ank'Ka sowohl Schlaf als auch Zeit raubten. Seine beiden Orkweiber waren auch nicht mehr für jede Nacht zu haben und es kam dem Schwarzork vor, als ob ihm langsam ein klein wenig Haare aus seiner wilden Mähne heraus fielen. Aber das bildete er sich womöglich nur ein.
    Was überwog war der Stolz des Berserkers über seine prächtigen Kinder. Zas als die Ältere und Tochter von Gulla, war wahrlich das was ihr Name sagte eine Schlange wie auch eine Blume. Vielleicht würde sie einmal eine heilige Frau werden. Aber bloß nicht so wie Proya.
    Taha hingegen würde in die Fussstapfen seines Vaersund Vätersväter treten. Das sah man dem Kleinen direkt an und das war auch das Zeichen, dass Tat'ank'Ka sah, als er mit seinem gerade geborenen Sohn durch den Orkwald schritt und auf ein Zeichen der Ahnen wartete.
    Der Himmel war blau und die Sonne schien. Immer noch hatte Tat ein Zeichen gesucht, bevor kurz ein Schatten am Himmel erschien und sein Sohn begann zu schreien. Ein Falke kreiste über den Himmel und jagte. Das war das Zeichen der Ahnen.
    In ein paar Jahren würde er mit seinem Sohn gemeinsam auf Jagd gehen.

    "Tat'ank'Ka. Er hat vier Schädel mitgebracht.", meinte Rasaff als er in das Zelt des Schwarzorks trat und ihn beim trainieren seiner beiden Kinder störte. Dabei hielten sich beide an einem großen Ripperknochen fest und hingen wenige Zentimeter über der Luft, während ihr Vater den Knochen hoch hielt.
    Seine Weiber meinten er solle die Kleinen prügeln, damit sie stark werden, aber Tat'ank'Ka hatte mehr Spaß bei sowas hier.

    "Wer?"
    "Nazarg war sein Name."
    "Und was sagen die anderen?"
    "Das er würdig ist."
    "Dann urteile ich..."

    So trat Tat'ank'Ka aus dem Zelt und schritt durch das Orklager.
    "Weiber! Geht zu den Kindern!", befahl er beiden. Sie gehorchten, während er vor diesen Nazarg trat.
    In seinen Augen war zusehen, dass er gekämpft hatte, aber auch eine Spur von Arroganz und Überheblichkeit.

    "Die hast du erlegt, sagte man mir.", meinte Tat. Nazarg nickte. Tat tat dies ebenso und anerkannte diese Tat.
    "Du hast getötet und dein Schicksal auf dieser Insel bestimmt. Du sollst ein Karrek werden!", sprach der Berserker und trat näher an Nazarg um diesen dann mit der Faust eine regelrecht rein zu donnern, so dass er zurück taumelte und kurz in die Knie ging.

    "Vergiss nicht, dass dein Platz hier ganz unten beginnt! Blut und Ehre werden dich zum echten Karrek machen. Jetzt bist du aber ganz unten, aber du bist bei uns! Du bist ein Karrek, deswegen soll mein Geschenk an dich eine Waffe deiner Wahl werden. Ich bin Tat'ank'Ka und heiße dich bei den Karrek willkommen! Nun empfange die anderen Begrüßungen.", sprach der Berserker und ließ nun Rasaff ran. Es sprach sich schnell herum und Nazarg würde sowohl Geschenke, als auch eine physische Erinnerung an seinen Platz im Stamm erlangen.

  20. Beiträge anzeigen #100
    Krieger Avatar von Rafik
    Registriert seit
    Nov 2012
    Beiträge
    477
     
    Rafik ist offline
    "Hmm.. hier leben die Orks der Insel? Mit denen sollte man sich lieber nicht anlegen, oder?", meinte Rafik als er hinter Edon hinterher ging. Eine schwach leuchtende Fackel beleuchtete den Weg durch den Orkwald und gingen nah an der eigentlichen Straße. Ohne Edon hätte sich Rafik hier definitiv verloren, wenn er in der Nacht wandern würde, sein Orientierungssinn war nicht der beste. Sie gingen langsam und besonders vorsichtig, um keine ungebetenen Gäste einzuladen und einer Horde Orks gegenüber zu stehen. Der Wind strich kühl durch die Landschaft und der fast wolkenlose Himmel offenbarte Sternenhaufen und Mond, welche dank der dichten Baumkronen wenig Licht spendeten und nur selten Sichtbar waren.

    "Hast du eine Idee wie wir das in der Silberburg anstellen? Man wird uns kaum die Kiste mitnehmen lassen", meinte Rafik sehr leise.

Seite 5 von 21 « Erste 1234567891216 ... Letzte »

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
Impressum | Link Us | intern
World of Gothic © by World of Gothic Team
Gothic, Gothic 2 & Gothic 3 are © by Piranha Bytes & Egmont Interactive & JoWooD Productions AG, all rights reserved worldwide