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  1. Beiträge anzeigen #61
    Chosen One Avatar von Tinquilius
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Tinquilius ist offline
    „Nein, Nein“, meinte er sogleich lachend. „Ich meine keinen lebenden Troll. Ihr habt da vollkommen Recht. Ein solches Ungetüm kann ein einzelner Magier nicht erledigen. Die Haut eines Trolles ist zu dick und magieresistent. Selbst eine Gruppe erfahrener Kämpfer würde es schwer haben. Pfeile und Bolzen bringen nur mäßig Erfolg und wer möchte schon gerne mit einem Schwert nahe genug herangehen? Nein, einem lebenden Troll sollte man nicht begegnen.
    Davon spreche ich aber auch nicht“, fuhr er fort, nachdem er einen Schluck Bier genommen hatte. „Ich spreche von einer Trollhöhle oder dergleichen. Vielleicht auch so etwas wie ein Trollgrab oder einen Trollfriedhof. Da sollte man einen Hauer finden. denke ich. Zumal nicht ein lebendes Wesen für eines meiner Experimente sterben muss, wenn ich meine Zutaten auch anders bekommen kann.“
    Er aß den letzten Bissen und nahm einen weiteren Schluck zu sich, bevor er auf ihre anderen Fragen einging.
    „Nun, ich muss gestehen, dass ich diese Namen noch nicht vernommen habe. Zumindest sind sie dann nicht hängen geblieben. Ich kenne aber auch nur ein paar wenige derer, die Schwarzwasser oder gar Tooshoo ihr zu Hause nennen. Wie gesagt: Bislang war ich erst einmal dort. Aber ein weiteres Mal klingt gar nicht so schlecht, finde ich.
    Was eure andere Frage betrifft: Ich bin zwar nicht auf der Suche nach einem großen Abenteuer mit vielen Gefahren, doch es kann jederzeit Probleme geben. Soldaten Rhobars, Orks im Orkwald, Trolle oder Schattenläufer oder gar der Drache des Weißaugengebirges. Alles möglich. Ihr solltet euch also überlegen, ob ihr mitkommen wollt. Von mir aus jedoch stellt dies kein Problem darf. ich würde mich eher drüber freuen, nicht alleine aufzubrechen. Doch ich kann euch nicht genau sagen wann. In den nächsten Tagen, so hoffe ich wenigstens. Zunächst muss ich aber alle meine Verpflichtungen dirigieren. Das sollte keine Probleme bereiten, lediglich etwas Zeit kosten.
    Wenn ihr also wollt, könnt ihr mich gerne im Haus der Magier aufsuchen. Sagen wir, in zwei bis drei Tagen? Bis dahin sollte alles geklärt sein.“
    Er lächelte ihr zu, während er einen weiteren Schluck Bier zu sich nahm. Er wusste nicht, wo diese plötzliche Bereitschaft herkam, alsbald aufzubrechen und nicht mehr auf Silvie zu warten. Vielleicht war es der Unmut, vielleicht auch das Bier. Nur eines wusste er: Einen Ausflug würde er sicherlich nicht bereuen.

  2. Beiträge anzeigen #62
    Schwertmeister Avatar von Madlen
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    Madlen ist offline
    Madlen stand auf einem Klippenrand, Elesil neben ihr. Das weiße Kleid der Bardin wehte im Wind, bildete leichte Wellen, die mit den Wolken am Horizont tanzten. Die Piratin trug über ihrem weißen Leinenhemd eine violette Jacke und einen neuen Hut dazu.
    Der Wind wurde immer stärker, ließ die Haare der beiden Frauen in einem wilden Durcheinander wallen, ein groteskes Schauspiel. Das ferne Rauschen des Meeres erweckte eine Sehnsucht nach Freiheit. Die Mutter konnte verstehen, warum ihre Freundin eine Piratin wurde. Die „Broken Key“ war nicht nur ein Schiff mit Segeln, Masten und Tauen. Es war die Freiheit, die Unendlichkeit. Bis zum Horizont und darüber hinaus.
    „Unser Leitspruch! Nach all den Jahren klingt er immer noch so gut wie am Anfang!“ Madlen erschrak leicht, denn sie hatte nicht bemerkt, dass sie die Worte laut ausgesprochen hat. „Ein Gedanke, der alles zusammenfasst, war wir glauben, Elesil!“ – „Freiheit…“ – „Unendlichkeit, Gerechtigkeit…“ – „Freundschaft auf Ewigkeit!“ Wieder trat ein Schweigen zwischen die beiden Frauen. Der Degen er Piratin schlug immer wieder gegen Aynur oder Barika. Die Bardin spürte eine tiefe Verbundenheit mit ihrer Freundin, so tief, dass sie in ihr eine Schwester sah.
    „Du weißt, Madlen, das es so nicht weitergehen kann. All die Glückseligkeit, all die Freude. Das ist nur eine Momentaufnahme. Es gibt nur einen Weg für dich, für mich…der grüne Schein! Wir müssen es zu Ende bringen und dann ist der Platz für uns auf dieser Welt belegt.“ – „Ich weiß, doch versuche ich es zu verdrängen.“ Die junge Frau drehte sich zu Elesil. Tränen schimmerten in ihren Augen. „Verdammt, ich habe Angst, tief sitzend und nagend. Mit jedem Tag wird der schwarze Dolch tiefer in mein Herz gerammt. Die Dunkelheit legt sich über mich und doch sehe ich Licht. Vinona und Marcel sind die aufgehende Sonne am Horizont. Dort muss ich hin und darüber hinaus.“ – „Aber hast du ihnen schon gesagt, was dahinter auf dich wartet?“ – „Nein, genauso wenig, wie du es wahrscheinlich Dorumbar mitgeteilt hast?“ – „Nein! Diese Welt hat einmal sehr viel mehr Platz geboten!“ – „Mit der Welt ist alles in Ordnung…nur, sie hat nichts mehr zu bieten!“ – „Unsere Flucht scheint dem Ende entgegen zu gehen!“ – „Es scheint so…“

    Wieder tief verbundene Stille. Wellen schlugen gegen die Felsen, spritzten mehrere Meter hoch in die Luft und fielen dann wieder in sich zusammen. Dunkelheit lag über dem Land, selbst der Mond und die Sterne spiegelten sich nur schwach im Wasser. Unruhig lag das Meer vor ihnen, bereit für den Aufbruch, einen Neuanfang.

    „Bis zum Horizont und darüber hinaus!“, schrie Madlen in die Nacht hinaus. Dann verließen die beiden Freundinnen den Platz und machten sich auf den Weg nach Hause.
    In der Ferne verklangen langsam die Worte der jungen Frau, erreichten die Unendlichkeit und machten sich auf den Weg in die Ewigkeit hinauf zu den Sternen, in die Dunkelheit der Vergänglichkeit…
    Ein Vogel vernahm die Worte und schien verwirrt zu sein…doch wenn nur einer, und sei es ein unbedeutendes Tier, einen nicht vergisst…so hatte man nicht umsonst gelebt.

  3. Beiträge anzeigen #63
    Knight Avatar von Devazar
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    Devazar ist offline
    Halbmonde aus Eisen übergossen die nussbraunen Türen des Magierhauses, das auf seinen dunklen Ecksteinen einen warmen Rahmen fand. Ab und an blitzte ein Lichtlein durch die kleinen runden Fenster der Frontseite, welche den Sockel für die darauffolgenden hohen gefärbten Gläser bildeten. An eine der Eingangstüren war ein Zettel geschlagen, ein Siegel aus Wachs war seine Signatur. Banditen und andere Schergen wurden sicher zu hauf in dieser Zeit gesucht und prallgefüllte Goldsäckchen warteten auf den rechtschaffenden Ausführenden. Weshalb sich die Soldaten und Magier zu fein für solche Aufträge waren? Oder ging es primär um eine Verbreitung der Furcht vor Räubern und Mördern in den Wäldern? Abgesehen von diesem Gedanken ignorierte Devazar den Aushang und auch vorerst das Tor zu dem Haus, in welchem Tinquilius auffindbar sei, so wie er es behauptete.
    Für die geringe Größe wog das Buch Turangs erheblich zu viel, sodass es zum Glück nicht in Vergessenheit geriet. Wenn der Schein nicht trügte, schrieben sich die Geschichten Devazars schon bald außerhalb der sandfarbenen Mauern Setarrifs. Zuvor sollte das Büchlein jedoch, so frei von Weisheit und Objektivität es auch gewesen sein mag, zurückfinden. Den Blick durch die Gräben scheifen lassend, die die kleinen Hausreihen freigaben, schien der Dschungel näher als je zuvor: der Ruf der Reise war nicht mehr zu überhören.
    Auf dem Sockel, der im Zentrum des Brunnens stand, erhob sich ein steinerer Koloss, ein Held vergangener Zeiten, zweifellos. Unter ihm breitete sich ein Kleid fließenden Wassers aus, das auf magische Weise den Weg zurück nach oben finden konnte, nachdem es in das Gemäuer aus Stein fiel.

    Am heutigen Tag brannte die Sonne, wie es nur die Wüste kannte. Reflexionen, die das Auge blendeten und Erhabenheit in hellen Schein umgarnten die Dächer der Stadt. Im märchenhaften und zugleich erdrückenden Umhang der Sonnenstrahlen gemantelt wandelte die Große die Straßen entlang in Richtung Turangs Buchladen.
    Der magische Schein der Schreibstube mochte bei Nacht stärker erscheinen, doch ganz dem Ambiente entfliehen konnte er auch des Tages über nicht. Vornehmen Schlägen an die Holztüre wurde keine Antwort entgegengebracht, so trat sie vorsichtig in die kühlen Mauern ein. Abwesende Magier verschlossen die Türen, beschäftigte hingegen sollte man nicht stören. Mit einem leisen Kommentar, so leise, dass er zwar gesagt wurde, aber dennoch nach Möglichkeit nicht des Magiers ohr erreichte, legte sie sanft das grüne Büchlein auf den Tisch und wandte sich dem Ausgang zu.

    * * *

    Die letzten Sonnenstrahlen waren bereits an den großen Kuppeldächern des Palasts erstickt, das Treiben auf den Straßen fand jedoch noch immer den nötigen Atem. Letzte Kleinwaren wurden mit Grummeln über die Stände des Marktplatzes geschoben, das Rasseln der Goldmünzen wurde seltener aber versteckte sich nicht mehr unter dem eifrigen Reden und Diskutieren der großen Ansammlungen auf dem gepflasterten Hof. Die meisten der wachen Menschen wollten das Treiben noch nicht für den Tag beenden, doch sehnte sich jeder nach anderen Örtlichkeiten. Meistens waren es die Tavernen - und vor Devazar erstreckte sich das Haus der Magier, das selbst in der Nacht kein Glimmern seines Glanzes verloren hatte. Der vergilbte Aushang mit dem Siegelfuß befand sich noch immer an der Pforte, die sich knarzend unter dem Zug ihres Armes öffnete.

  4. Beiträge anzeigen #64
    Chosen One Avatar von Tinquilius
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Tinquilius ist offline
    Seine Aufgaben als Obersten Wassermagier auf den Rat und andere Freiwillige abzuschieben, hatte einfacher und vor allem schneller funktioniert, als der Priester für möglich geglaubt hatte. Keiner hatte etwas gegen diese Reise, Myxir gar bot ihm Hilfe an, falls er diese wollte. Tinquilius jedoch wusste nicht genau, wohin ihn sein Weg bringen würde und vor allem wie lange es dauern könnte. Tage, Wochen. Er wollte nicht so leicht wieder aufgeben, weshalb er jede Hilfe ablehnte. Alle anderen Hände wurden hier gebraucht, wenn er weg war.
    Der einzige Makel in all den Vorbereitungen war Silvie, die er nicht antreffen konnte. Weder hier im Haus der Magier noch bei den Quartieren der Hofmagier, zu denen er sogar hinüber geschritten war. Es konnte – oder wollte – ihm auch niemand helfen. Man hätte sie seit Tagen nicht gesehen. Punkt. Schluss. Basta. Keine wirklich hilfsreiche Antwort, auch wenn dies erklärte, warum sie sich nicht bei ihm gemeldet hatte.
    Hat sie vielleicht einen Auftrag? Oder hält Hathon sie zurück, nachdem er ihre Idee vernommen hat? Für sie hoffe ich, dass es ersteres ist.
    Nun, an einem schönen, beinahe sommerlichen Abend hatte der Oberste Magier seine Tasche gepackt, alle nötigen Vorbereitungen getroffen und einen Brief für Silvie hinterlassen, den man ihr geben sollte, sollte sie im Haus der Magier auftauchen. Damit sollte sie zufrieden sein, so hoffte er wenigstens. Mit diesem Gedanken und seiner Umhängetasche schritt er auf den Ausgang des Haus der Magier zu, als sich diese Tür öffnete. Zunächst sah er nicht, wer eintrat, dann erblickte er das dunkle Haupt Devazars. Das Haupt der Frau, die ihn begleiten wollte.
    „Ah, guten Abend, werte Devazar“, sprach er lächelnd und deutete eine Verbeugung an. „Ich wollte gerade hinaus und nach euch Ausschau halten beziehungsweise euch suchen. Aber da seid ihr ja schon. Das trifft sich sehr gut.“
    Weiterhin ein Lächeln auf den Lippen habend deutete er hinaus.
    „Ich bin reisebereit und habe auch Proviant eingepackt, der uns für eine Weile versorgen sollte. Nichts Großartiges. Käse, Pökelfleisch, Trockenfleisch, Brot und auch ein paar Äpfel. Ich hoffe, dies wird euch genehm sein?“

  5. Beiträge anzeigen #65
    Knight Avatar von Devazar
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    Devazar ist offline
    Der majestitische Plural im Ton des Magiers machte den Anschein, als würde Devazar in seinen Augen von einer glühenden Aura umgeben sein. Kein Bild, dessen sie sich schämen würde, doch war diese Wortwahl in Anbetracht des Unterschieds ihrer Stände ein wenig merkwürdig; zumal sie ihn mit einem neutralen du ansprach. Kein geheuchelter Respekt, keine künstliche Distanz. Man könnte meinen, dass dies erst recht eine Geste der Freundlichkeit war.
    Proviant? Hals über Kopf in den Wahnsinn zu stürzen hatte genügend Material, um einen Roman zu schreiben, so aufregend konnte dies werden. Aber auf einer Reise zu verhungern war kein sonderlich schönes Los, viel weniger sogar, wenn sie selbst in dieser Haut steckte. Innerlich glühte sich Devazar selbst etwas an. Unvorsichtigkeit war eine Freiheit von Koordination, es mochte erstrebenswert klingen, doch zeigte in diesem Fall eine finstere Schattenseite.
    "Ohne deine Worte wäre schon jetzt das erste Unheil geschehen. Mit solch einem Proviantkaliber kann ich sicherlich nicht konkurrieren, doch da niemand weiß, wie weit die Reise führt, sollte ich zumindest quantitativ konkurrieren können. Welches ist denn ein geeigneter Ort, um bis morgen noch genug Nahrung auftreiben zu können?"
    Devazar betonte deutlichst, dass sie nicht plante, noch in dieser Nacht aufzubrechen, schließlich musste sie sich nicht vor jemanden in der Dunkelheit davonschleichen und ein Aufbruch zu solch später Stund war ihr keineswegs geheuer.
    "Es war doch sicherlich nicht der Plan, bereits heute Nacht die Schritte jenseits der Stadttore zu führen?"

  6. Beiträge anzeigen #66
    Chosen One Avatar von Tinquilius
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Tinquilius ist offline
    „Nun ja“, begann der Priester nach einem Moment, „es ist schlichtweg nicht das erste Mal, dass ich zu einer Reise aufbreche. Den Fehler, nicht genug mitzunehmen, hab ich bereits einmal zu oft gemacht. Und ich kann nur sagen, dass Wurzelsuppe ganz passabel schmeckt, spätestens nach dem Zweiten oder Dritten Mal einem aber aus dem Halse hinaus hängt, vor allem wenn es an aufeinanderfolgenden Tagen ist. Wobei mein Proviant sicherlich auch nicht das Beste ist, was ihr je gegessen habt. Trocken- und Pökelfleisch sind ganz gut, um auf den Beinen zu bleiben, aber es gibt Besseres“, meinte er lachend.
    „Nun, ich würde sagen, dass ihr am besten in der Sturzkampfmöwe nachfragt. Dort könnt ihr sicherlich was bekommen, was wir für die Reise nutzen können. Ansonsten, wenn wir die Abreise, womit ihr Recht habt, auf morgen verschieben, dann wäre natürlich auch der Markt mit all seinen Ständen eine gute Alternative. Dort findet sich so gut wie Alles, was man für eine Reise brauchen könnte. Es wäre natürlich praktisch, wenn ihr auch etwas mit hättet, falls sich unsere Reise hinauszieht, aber an sich braucht ihr nicht versuchen mit mir hinsichtlich des Proviants zu konkurrieren.“
    Er musterte sie und schaute dann hinaus. Es war bereits später Abend, nicht mehr so lang bis Mitternacht. Sie könnten zwar aufbrechen, doch würde sie nicht allzu weit kommen.
    „Nun, tatsächlich wollte ich heute noch los, aber ihr habt Recht. Wir verschieben den Aufbruch lieber auf morgen. Dann können wir beide noch einmal in einem komfortablen Bett schlafen und ihr auch Proviant besorgen, wenn ihr dies mögt.“
    Seine Gedanken schweiften für einen Moment zu einem anderen Ort in einer anderen Zeit. Er erinnerte sich noch zu gut an all die Geschehnisse, die er auf Reisen wie der morgigen erlebt hatte. Meist waren es schöne, aufregende oder auch lustige, nur selten war er wirklich in Gefahr geraten. Oft war er mit anderen aufgebrochen, doch meistens hatte er nicht das Gefühl gehabt, er müsse nun den Beschützer spielen. Bei Devazar war dies aber, trotz ihrer anfangs kühlen Art, der Fall.
    „Nun, ich denke, dass wir dann beide eine ordentliche Mütze Schlaf abbekommen sollten, um morgen fit zu sein. Habt also eine erholsame Nacht, w erte Devazar!“

  7. Beiträge anzeigen #67
    Kämpfer Avatar von Byggwir
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    Byggwir ist offline
    Das Licht der Fackel ließ Schatten tanzen, weckte das Interesse mancher Tiere und verscheuchte andere. Byggwir wusste, dass Wölfe das Feuer scheuten, weshalb er den Weg von der Mine in die Stadt recht sorglos zurücklegte. Der Winter war vorüber, das Viehzeug war wieder satt. Gleichzeitig schien die Anwesenheit der Krieger in Setarrif Eindruck auf Halsabschneider, Wegelagerer und andere unerwünschte Zeitgenossen zu machen. Die Wege waren sicher, hatte der Nordmann befunden.
    An seinem Gürtel baumelte der alte, abgegriffene Dolch, seine einzige Waffe. Oder zumindest die einzige, die er würde nutzen können. Die Axt des Vaters kaputt, das eigene Schwert in der Clansmine in Nordmar. Und selbst, wenn er es bei sich gehabt hätte, dann wäre es für ihn wohl eine größere Bedrohung als für andere. Unter den wachsamen Augen von Kalyvala hatte er sich das Schwingen der Klinge zugetraut, aber das war schon wieder eine ganze Weile her. Inzwischen war das wenige Geschick, das er erworben hatte, wohl wieder fort. Und nachdem ihm erst vor kurzem die Schulter bei der Arbeit zu Bruch gegangen war, legte er keinen Wert darauf, herauszufinden, was die Kombination eines Schwertes und seiner noch immer anhaltenden Pechsträhne bewirken würde.
    Er seufzte. Bevor er die Mine verlassen hatte, hatte er sein Gesicht, die Haare und den Bart zumindest grob vom Staub befreien wollen. Der Eimer, den er am nahen See gefüllt hatte, war gebrochen, als er auf halben Wege zurück zur Mine gewesen war, und das linke Hosenbein völlig durchnässt. Im Stiefel hatte es etwa drei Finger hoch gestanden. Ausgerechnet im linken! Wäre es der rechte gewesen, hätte es durch das Loch unmittelbar hinter der Stahlkappe wieder abfließen können. Aber nein, irgendeiner der Götter schien es wieder auf ihn abgesehen zu haben.
    Immerhin war er nur ein Spielball der göttlichen Launen und kein Ziel des Zorns. Er hatte noch jeden Unglücksfall ohne allzu ernste Blessuren überstanden. Wobei es bei der Lawine in Nordmar und kürzlich bei dem Treffen von Fels und Schulter durchaus knapp gewesen war.
    "Grüß dich, Kurzer!"
    Die Wachen kannten sein Gesicht mittlerweile. Man wusste, dass er für Rognor arbeitete. Das schaffte Vertrauen.
    Byggwir erwiderte den Gruß, löschte die Fackel und legte sie unweit der Wachen hinter einem herumstehenden Fass ab. Holz und Pech waren nicht teuer, aber er riss sich nicht darum, unnötigerweise das wenige Gold zu verschleudern, das er hatte. Innos, er würde mit Rognor endlich den Lohn besprechen müssen! Es war kein schönes Gefühl, in einer Goldmine zu schürfen und kaum etwas in den Taschen zu haben.
    Aber zuerst ging es zur Taverne. Byggwir würde sich nach Jägern und einem Rüstungsbauer umhören. Der Gedanke an einen Schulterpanzer aus Crawlerplatten hatte Gestalt angenommen und der Bergmann war neugierig, ob die Idee sich umsetzen ließe. Aber da würden fähige Hände ans Werk gehen müssen.
    Kurz nachdem er die Arena passiert hatte, entschied er sich aus einer Laune heraus für einen kurzen Besuch beim Magierhaus. Der Heiler Tinquilius hatte ihm den Arsch gerettet. Und nachdem er einen Lohn abgelehnt hatte, würde der ehemalige Schürferboss zumindest ein paar Münzen als Spende zurücklassen. Das war er dem Magier und Adanos schuldig, meinte er.
    Als er das Magierhaus erreichte, trat gerade eine Frau heraus, dem Anschein nach nicht wesentlich älter als Lodurs Sohn selbst, die den Bergmann ein wenig amüsiert anblickte. Innos, sah er immernoch derart zerzaust aus?
    "Öh ... 'n Abend" brummte er, sah noch einmal hin und wollte sich selbst ohrfeigen, als er bemerkte, dass er eine Gehilfin der Magier mit einem vollkommen unpassenden Gruß bedacht hatte. Eines der berühmt-berüchtigten Fettnäpfen.
    Verflixt.
    Geändert von Byggwir (16.04.2013 um 21:03 Uhr)

  8. Beiträge anzeigen #68
    Abenteurer Avatar von Rana
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    Rana ist offline
    Eine Weile war sie nun schon Novizin, wusch in der Heilerkammer Lappen, kümmerte sich um Patienten, die einer Überwachung bedurften, die nicht zwingend durch einen Heiler geschehen musste, erledigte Botengänge und kümmerte sich um kleinere Verletzungen. Das Schwert, das Nelean ihr gegeben hatte, lag mittlerweile hauptsächlich in der Kammer. Manchmal übte sie damit, um in Form zu bleiben, aber mehr auch nicht. Es gab keinen Anlass, mit einem Schwert herumzulaufen hier. Selten musste sie nachts in irgendwelche finsteren Gassen.

    Gerade trat sie aus dem Haus der Magier, um eine weitere Erledigung zu tun, bevor es zu spät wurde, als ein Mann sie ansprach. Sein Anblick war durchaus ... interessant. Es begann mit einem Loch im Stiefel, ging weiter mit einem nassen Hosenbein und setzte sich fort in wirrem Haar. Dass er wohl kurz gewachsen war, hatte nichts mit ihrem Amüsement zu tun. Er grüßte sie schließlich, wirkte aber, als sei er nicht zufrieden mit dem, was er gesagt hatte.
    „Guten Abend“, grüßte sie zurück und verschob den Botengang auf morgen, wo sie das Tageslicht zur Verfügung hätte. „Benötigt Ihr Hilfe? Wenn Ihr verletzt seid, kann ich Euch gleich flicken.“

  9. Beiträge anzeigen #69
    Kämpfer Avatar von Byggwir
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    Byggwir ist offline
    Byggwir grinste. Die Frau hatte ihm seine unbeholfene Anrede offenbar nicht übel genommen und antwortete mit völlig bodenständiger Wortwahl. Flicken. Vermutlich das Wort, das er selbst verwendet hätte, wenn er einen Kumpel in der Mine nach einem Unfall hätte versorgen müssen. Er war also schon wieder an eine Heilerin geraten. Seine Hand glitt zum Geldbeutel, aber es gelang ihm, die Bewegung zu einem Rütteln am Gürtel umzulenken und zu tarnen. Es machte vermutlich nicht den besten Eindruck, wenn er der Frau direkt Gold in die Hand drückte. Das könnte falsch verstanden werden.
    "Ihr seid eine Heilerin?" fragte er die Frau aus dem Magierhaus und musterte sie noch einmal.
    "Ist das bei Euch sowas wie Grundwissen? Ihr seid nach Tinquilius erst das zweite Mitglied der Wassermagier, das ich kenne, und Ihr habt die gleiche, äh ... Profession."
    Er bemühte sich, die Anrede der Position der Frau anzupassen. Bei Tinquilius war er versehentlich ins Du abgerutscht, was ihm der Magier nicht übel genommen hatte, aber am Respekt gegenüber den Magiekundigen hatte das kein bisschen gerüttelt. Auch nicht die Tatsache, dass der Heiler in ihm, dem kurz geratenen Bergmann, ein wenig Magie entdeckt hatte. Etwas in sich tragen und damit umgehen zu können waren verschiedene Dinge. Der Bergmann hatte genügend kräftige Männer gesehen, die weder den richtigen Stand noch den passenden Griff an der Hacke zustande bekommen hatten. Stärke allein nützte in der Mine nichts. Ebenso würde der magische Funke - Byggwir mochte den Ausdruck - allein niemanden zu einem Magier machen. Nicht ohne viel Übung und die Hilfe von Menschen, die etwas von der Sache verstanden.
    Einem Menschen wie ... ja, wer war sie denn? Weder hatte Byggwir sich vorgestellt noch hatte sie es getan. Der frühere Schürferboss wartete ihre Antwort auf seine vorangegangenen Fragen nicht ab, sondern setzte gleich fort.
    "Ich bin übrigens Byggwir, Lodurs Sohn, Bergmann aus Nordmar und für Rognor Hammerfaust tätig."
    Er reichte ihr die Hand. Benimm schadete nie.

  10. Beiträge anzeigen #70
    Abenteurer Avatar von Rana
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    Rana ist offline
    Lächelnd schüttelte sie seine Hand, merkte sich den Namen. Kam ihr irgendwie fast schon bekannt vor, vielleicht bildete sie sich das aber auch nur ein. Rognor Hammerfaust, der Name sagte ihr aber etwas. Minenbesitzer und Schmied in Setarrif, sagte man sich. Angeblich etwas wunderlich, aber auf das Geschwätz gab sie nichts, solange sie ihn nicht kannte. Was den Rest anging ... Tinquilius hatte nicht viel zu Grundwissen gesagt, abgesehen vielleicht vom Lesen, was sie gerade lernte.

    „Ich bin Rana, Witwe des Perr, ebenfalls aus Nordmar. Aber nein, das Heilen ist kein Grundwissen, und Heilerin bin ich auch nicht. Ich kümmere mich nur um kleinere Verletzungen und helfe in der Heilerkammer aus. Die meisten anderen Novizen leisten ihre Dienste für die Gemeinschaft woanders, fegen den Hof und die Räume, erledigen Botengänge, solche Dinge. Wo auch immer man sich nützlich machen kann“, erzählte sie. „Nun, benötigt Ihr in irgendeiner Form Hilfe? Es muss nicht sein, dass wir uns hier draußen die Beine in den Bauch stehen, wenn man es auch im Sitzen klären kann.“

  11. Beiträge anzeigen #71
    Kämpfer Avatar von Byggwir
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    Byggwir ist offline
    Witwe des Perr. Byggwir dachte nach, kramte in seinen Erinnerungen, aber er hatte diesen Mann nicht gekannt. Vielleicht hatte er einem anderen Clan angehört. Austausch untereinander hatte es zwar gegeben, aber er hatte bei weitem nicht alle Männer und Frauen gesehen, die im Norden gemeinsam gelebt und gearbeitet hatte. Vielleicht war Perr ein Krieger gewesen, vielleicht ein Jäger. Mit Sicherheit kein Schürfer, an ihn hätte Lodurs Sohn sich erinnert. Er entschied, nicht weiter auf den Verlsut Ranas einzugehen. Zwar sprach sie gefasst von ihrem Dasein als Witwe, aber der Bergmann fürchtete, dennoch das Leid wieder aufzuwecken. Nur zu gut erinnerte er sich an die eigene Trauer nach dem Tod der Mutter in seinen Kindertagen, nur zu gut an den Tod des Vaters vor wenigen Wintern. Verluste dieser Art schmerzten lange.
    "Hilfe brauche ich nicht" antwortete Byggwir. Keine Heilerin also. Eine Novizin. Gut, sie war anders gekleidet als Tinquilius, aber was wusste er schon über Sitten, Gebräuche, Riten und Kleidung der Magier? Er überlegte kurz, wo er das Wort Novize schon einmal gehört hatte. Vermutlich bei einem Feuermagier, der auf dem Weg zum Kloster im Hammerclan vorbeigekommen war. Lehrling und Gehilfen der Magier, wenn seine Erinnerung ihn nicht trügte.
    "Wie ist es, Novizin der Magier zu sein?" fragte er Rana. Botengänge, kleinere Arbeiten, den Hof fegen. Arbeiten, die ihm wohl ohne größere Probleme von der Hand gehen würden, denn faul war er beileibe nicht. Es musste ihm nur gelingen, selsbt als Novize einen Weg in diese Gemeinschaft zu finden.
    Er fühlte sein Herz bis zum Halse pochen. Wieder sah er sich selbst in der Mine, Licht nach Minecrawlern werfend und verletzte Kumpel magisch heilen. Der Grund seines Ganges in die Stadt geriet in den Hintergrund.
    "Was habt Ihr getan, um aufgenommen zu werden?" wollte er außerdem wissen. Rana deutete an sich vorbei auf den Eingang des Magierhauses und der Bergmann nickte. Drinnen und im Sitzen wäre es wohl bequemer, da hatte sie recht. Der Frühling mochte noch so sehr Einzug halten, zur Nacht hin wurde es kühl. Kein Vergleich zum Norden, aber Byggwir hatte sich an die Wärme Argaans gewöhnt.
    Er folgte der Novizin in das Gebäude, die Augen in alle Richtungen schweifen lassend und bemüht, möglichst viel zu erfassen. Innos, was mochte in den Kammern ruhen, was mochte getan werden? Und würde er jemals tiefere Blicke werfen können?

  12. Beiträge anzeigen #72
    Abenteurer Avatar von Rana
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    Rana ist offline
    Sie führte ihn in das Haus der Magier. Neugier schien ihn hergeführt zu haben, und vielleicht konnte sie ein paar seiner Fragen beantworten. Ihr stand so nur die Kammer zur Verfügung, die sie sich mit Vesna teilte, und die schlief schon. Um sie nicht zu stören, entschied sich Rana, Byggwir zum Speisesaal zu führen, der zu dieser Stunde leer war. Zumindest konnte man hier sitzen und sich unterhalten, statt draußen zu stehen. Während des Weges hatte sie etwas Zeit, über seine Fragen nachzudenken, das war auch etwas.

    „Es ist hauptsächlich arbeitreich“, sagte sie schließlich. „Man dient der Gemeinschaft. Abgesehen davon lerne ich gerade das Lesen in der Bibliothek, Tinquilius erwähnte, man bräuchte das für Studien später. So viel habe ich mit den Magiern nicht zu tun, Tinquilius kommt manchmal in die Heilerkammer, und dann gibt es dort noch Aniron und Danee. Aber es gibt nicht immer Zeit zum Reden dort, es gibt eigentlich immer etwas zu tun.“

    Mit beiden Magierinnen hatte sie bisher nur wenige Worte gewechselt. Hauptsächlich waren es Anweisungen gewesen, etwa irgendwelche Tücher zu waschen oder Bettpfannen zu reinigen. Byggwir wirkte nicht, als wäre er der nächste Kandidat für die Heilerkammer, zumindest konnte sie sich das bei einem Bergarbeiter schwer vorstellen.

    „Ich wurde Novizin, als ich zur Heilerkammer kam und nach Arbeit fragte. Ich traf an jenem Abend ausgerechnet den Obersten Wassermagier dort an, welcher mich schließlich auch als Novizin aufnahm. So habe ich jetzt nicht nur etwas zu tun, sondern auch eine Unterkunft und Essen. War praktisch, nicht mehr im Gasthaus unterkommen zu müssen. Jetzt sieht man vermutlich eh nicht viel von allem, weil es so spät ist. Du kannst morgen gern wiederkommen, dann sind bestimmt auch noch andere Novizen da, die du befragen kannst.“

  13. Beiträge anzeigen #73
    Ritter Avatar von Candaal
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    Candaal ist offline
    Mit einem diabolischen Grinsen zog Wendel Thoke an einem wunderschönen Morgen durch die Gänge der Akademie. Auf der Schulter trug er eine schwere Kiste, die er am Vortag aus der Waffenkammer ausgegraben hatte. Nachmittags hatte er sie dann mitsamt ein paar Münzen den Klingen, die gerade die Klingen der Schwerter der Schwerter geschliffen hatten, vorbeigebracht und sie darum gebeten, alles stumpf zu schleifen. Nun klapperten die stumpfen Messer bei jedem seiner Schritte. In der grossen Übungshalle angekommen setzte er die Truhe ab, stiess den Deckel auf und rief die herumlungernden Studenten zu sich.

    "Heute", verkündete er ihnen. "Werdet ihr blau-grün zu Bett gehen und bei jeder noch so zärtlichen Berührung eurer Liebsten aufschreien - und das nicht vor Lust!" Die ersten Klingen sortierten bereits die Messer aus, um sich ein besonders handliches rauszusuchen. "Wie ihr wisst gehen Rhobars Schergen in dieser Stadt ein und aus." Er hielt eine Studentin an, die sich gerade ihr Messer aus der Kiste geholt hatte. "Hallo schöne Frau, wie geht es dir heute?", fragte er sie. Die Klinge schaute verwirrt zu ihm hoch und dann blitzartig runter. Als sie zurücktrat sah man das Stilett, das der Ganove aus dem Nichts hervorgezaubert und an ihre Seite gepresst hatte. "Schwerter seht ihr und ihr seid darauf vorbereitet. Messer gehen einiges schneller. Ich habe mehr Männer und Frauen mit meinen Stiletten getötet als ihr Kämpfe mit euren Schwertern ausgetragen habt, denn mit Messern spielt man nicht."

    Wendel drückte der Studentin ein anderes Messer in die Hand und entliess sie in die Gruppe. "Am grössten ist eure Überlebenschance wenn ihr das Messer blocken könnt. Doch aufgepasst. Die Dinger haben zwei Klingen. Egal wie ich als Angreifer meine Waffe zurückziehe, ich kann euch dabei schneiden. Ihr müsst den Fluss meiner Angriffsbewegung brechen und dann schnell handeln. Entweder ihr hämmert mir eine rein oder ihr seht zu, dass ihr etwas Distanz gewinnt."

  14. Beiträge anzeigen #74
    Chosen One Avatar von Tinquilius
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    Tinquilius ist offline
    Nachdem sie sich noch einmal darauf geeinigt hatten, ihre Abreise zu verschieben, war heute nun der Abend, an dem es losgehen sollte. Tinquilius hatte sein Labor aufgeräumt und alle gefährlichen Substanzen in einer dafür vorgesehenen Truhe magisch versiegelt und auch in der Heilkammer Bescheid gegeben, dass er vorerst nicht mehr in Setarrif anzutreffen war und somit nicht aushelfen konnte. Mit seiner Umhängetasche und dem Proviant befand er sich nun auf dem Weg zum Ausgang des Haus der Magier, als er Myxir begegnete.
    „Guten Abend“, meinte Tinquilius mit einem Lächeln.
    „Aufbruchsbereit?“, kommentierte Myxir. „Du reist leicht.“
    „Ich weiß ja auch nicht, wohin es geht. Zunächst ins Gebirge. Dort kann ich eh nicht vielmehr gebrauchen als das, was ich bei mir habe.“
    „Hmm, wie wäre es mit einem Zelt?“ Myxirs Blick verriet genau, was er zu Tinquilius Ausrüstung zu sagen hatte. „Das wäre vielleicht etwas?“
    Tinquilius grinste nur. „Wäre sicherlich hilfreich, aber wir werden auch so einen Unterstand bauen können und Decken habe ich auch mit. Die werden uns schon warm halten. Ansonsten ein Feuer.“
    „Im Weißaugengebirge? Du weißt schon, was da herum kreucht, was vom Feuer angelockt wird?“
    „ Natürlich. Aber sag, alter Freund, hast du heute nur Fragen?“ Tinquilius schmunzelte. „Und Belehrungen?“
    Myxir hielt einen Moment still, dann lachte er. „Hab eine gute Reise. Ich hoffe, du findest das, wonach du suchst.“
    Tinquilius verbeugte sich zum Dank, dann verschwand er auch schon aus dem Haus der Magier. Es war immer noch Licht am Himmel, somit stand ihre Abreise bereits unter einem guten Stern. Als er die junge Frau dann auch nach wenigen Augenlicken erblickte, wusste er, dass es losgehen konnte.
    „Guten Abend, werte Devazar. Seid ihr bereit? Alles bekommen, was ihr noch holen wolltet? Ich dachte mir, ich packe noch zwei Decken ein. Nachts wird es doch noch sehr kalt, vor allem im Gebirge. Nun gut, was denkt ihr. Können wir los?“

  15. Beiträge anzeigen #75
    Knight Avatar von Devazar
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    Devazar ist offline
    "Dem Lenz sei nicht untersagt, auch des Nachts seine ersten Auftritte darzubieten. Mögen Feuer und Decken zusammen mit den Ressourcen der Natur genügen. Und auch meine Vorräte habe ich mit kritischem Blick aufgestockt."
    So ganz war der Großen selbst noch nicht klar, weshalb sie sich mit dem Magier auf diese Reise begeben wollte. War dort nur der Drang zum Aufbruch, gewürzt mit ein wenig Fernweh und der Laune nach Abenteuern, die in der Stadt nicht zu finden seien? Oder gab es einen inneren Trieb, der sie dorthin lenkte - gänzlich wissend, was er tat, aber es doch nicht preisgebend?
    Etliche kleine Beutel und Taschen befleckten den Gürtel unter dem schweren Mantel und an der Tasche über ihrer Schulter hingen die üblichen Utensilien herunter: Ein kleiner Topf, verknotet mit einem recht kurzem Stück Seil sowie eine kleine Laterne, deren Lack auch schon bessere Zeiten gesehen hatte fielen dem Betrachter zuerst ins Auge. In Anbetracht der unmöglich großen Mengen an Nahrung, die in der Tasche verstaut wurden, wog der Ranzen viel zu wenig.
    Mit einem Wink forderte sie zum ersten Schritt der Reise auf, eine Verabschiedung von der Stadt gab es nicht, obwohl diese Mauern die letzten Jahre ihres Lebens umrahmt hatten. Ein Anblick, der das Auge des romantischen Betrachters zum schmelzen bringen konnte, doch etwas in ihr machte bemerkbar, dass sie nicht bleiben wollte. Schon bald war das Stadttor direkt vor ihren Füßen und vermutlich der letzte Moment gekommen, um diesem waghalsigen Treiben schnell ein Ende zu bereiten.

  16. Beiträge anzeigen #76
    Provinzheld Avatar von Badhor
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    Badhor ist offline
    Aus Hakroms Schmiede drang wie üblich der beißende Geruch von Schweiß, Rauch und glühendem Stahl, doch waren nicht die markanten Hammerschläge eines Schmiedes zu hören, der das Eisen zu Waffen, Rüstungen und Werkzeug formte. Der Schmied stapfte mit zwei Krügen Bier durch seine Werkstatt, stellte den ersten vor dem am Tisch sitzenden Jäger ab und ließ auf einen Stuhl fallen, der ein ungutes Knarzen von sich gab, so wenig es den Handwerker auch beunruhigte.

    "Du willst wohl mal mächtig Eindruck schinden. Bist jetzt unter die Edelleute gegangen, oder was kannst du sonst von so was wissen wollen?"

    Der Schmied schnaubte argwöhnisch und warf dem Jäger einen dunklen Blick zu. Vermutlich zurecht. Zwei Dutzend Pfeilspitzen aus aus Stahl mit Silber zu überziehen, war nicht gerade ein alltäglicher Auftrag für Badhor, dazu noch die Form mit den eingerollten Widerhaken.

    "Nicht für mich. Auch ich habe ab und an mal Kunden."

    "Na, wenn du meinst. Ich hoffe nur, deine Kunden haben auch das nötige Kleingeld für ihr Spielzeug."

    "Das hoffe ich auch."


    Hakrom leerte seinen Krug praktisch in einem Zug und ließ den leeren Ton klapernd auf den Tisch sausen.

    "Komm in einer Woche wieder, dann hast du was für deine geschätzten Kunden."


    Der Bogner nickte und stand auf. In der rauen Schale des Schmiedes steckte ein aufrechter Mann, keine Frage, aber Geduld gehörte nicht zu seinen Stärken...

  17. Beiträge anzeigen #77
    Kämpfer Avatar von Byggwir
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    Byggwir ist offline
    Nachdem es zwei Abende zuvor nach Meinung des Bergmanns viel zu früh spät geworden war und das Gespräch mit der Novizin auf den Folgetag aufgeschoben hatte, war Byggwir nach einem kurzen Umweg über den Schankraum der Taverne zum Hafen marschiert, hatte sich dort ein abgelegenes Eckchen gesucht, in dem er vor Wind und abwertenden Blicken einigermaßen geschützt war, und hatte die Nacht unter freiem Himmel verbracht. Verspannte Knochen und ein schmerzender Husten waren die Folge, während Erholung auf sich hatte warten lassen und auch nach einer weiteren Nacht, die er in der Mine und immerhin auf einem Strohsack verbracht hatte, noch immer ließ.
    Es mochte Frühling sein, aber die Nächte waren noch immer verflucht kalt. Der Bergmann tastete nach seinem Hals und verwünschte die Tatsache, dass er noch nicht einmal ein Halstuch besaß. Er fügte sie der Liste der Dinge hinzu, die er beizeiten beschaffen müsste.
    Er hatte den Tag im Stollen verbracht, Gestein untersucht und das weitere Vorgehen überlegt. Bergarbeit bestand nicht nur aus stumpfen Ausholen und Zuschlagen. Man brauchte auch Köpfen, wenn man nicht wollte, dass einem dasselbe von herabfallendem Fels eingeschlagen wurde. Byggwir war zuversichtlich, dass der Stollen auch künftig stabil wäre. Rognor hatte sehr gute Vorarbeit geleistet, und der frühere Schürferboss würde mit seiner Erfahrung in nichts nachstehen.
    Aber für diesen Tag war es genug gewesen. Um dem trockenen Brot und dem etwas abgestanden schmeckenden Wasser zu entgehen, die er vor Ort gelagert gefunden hatte, war er wieder zur Stadt gelaufen. Dieses Mal noch bevor es dunkelte, und mit der Absicht, zur Nacht wieder zurück zu sein. Nicht noch einmal unter freiem Himmel schlafen!
    Kräftiger Eintopf und ein dampfender Tee hatten dem kratzenden Hals gut getan. Um der Genesung noch etwas auf die Sprünge zu helfen und um das Gespräch mit Rana fortzusetzen hatte er den Magiertempel aufgesucht, aber die Novizin war nicht dort gewesen. Vielleicht auf dem Markt, hatte man ihm gesagt. Ohne nach einem Mittel gegen den Husten zu fragen hatte der Bergmann sich auf den Weg gemacht. Bei den Händlern der Stadt könnte er gleichzeitig die Augen nach einem Halstuch offenhalten. Und vielleicht nach einem Mantel, denn der nächste Winter würde bestimmt kommen.
    Weder die Gehilfin der Magier noch das gesuchte Tuch fand er, wohl aber einen Mann, der Rana kennen mochte. Wobei "finden" der Angelegenheit kaum gerecht wurde. Der Bergmann stolperte, als er den Blik schweifen ließ, über einen losen Stein, sauste mit rudernden Armen quer über die Gasse und schaffte es, sich an einer Hauswand abzufangen, wobei er beinahe den Magier umgerannt hatte, der den Auftritt des klein gewachsenen Nordmanns mit sprachloser Verblüffung beobachtete und die halblauten Verwünschungen, die folgten, mit einem Stirnrunzeln zur Kenntnis nahm.
    "... Miststein, pockiger!" schloss Byggwir seinen Fluch ab, schüttelte den Kopf und bemerkte erst in diesem Moment den Wassermagier, der noch immer an Ort und Stelle stand. Er verfluchte sich selbst, dieses Mal im Stillen. Vermutlich nicht der beste erste Eindruck.
    "Dass sich hier auch niemand um ordentliche Wege kümmert" brummte er und hoffte, dass sein Verhalten dadurch entschuldigt wäre. Vor einem Magiekundigen wollte er sich weder blamieren noch unbeliebt machen.
    "Sagt, kennt Ihr eine gewisse Rana?"

  18. Beiträge anzeigen #78
    Ritter Avatar von Turang
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    Turang ist offline
    Die Abendluft war noch immer von einer sachten Kälte erfüllt, doch schien sie den Frost des Winters hinter sich gelassen zu haben und war im Begriff, zu einem neuen Frühling heranzureifen, auch wenn das Licht dieser Tage an Glanz zu verlieren schien und die Welt nur noch hinter einem matten Schleier ein neues Jahr erahnen konnte. Es waren nicht die Schatten, die sich im Norden regten, es war eine tiefe, sengende Hitze, verderbend und gefährlich. Der Winter ließ das Jahr mit nur wenig Hoffnung seinen Lauf nehmen.
    Turang glaubte es riechen zu können, den dumpfen, schwärenden Geruch der Angst, wenn die Männer statt Sparten und Pflug das Schwert in die Hand nehmen mussten. Sie zweifelten, ob sie einen weiteren Winter überleben oder auch nur erleben würden. Und sie zweifelten zurecht. Das Gleichgewicht war ins Wanken geraten und nur wenig fehlte, ehe es gänzlich kippen würde.

    Ein Mann riss ihn jäh aus seinen dunklen Gedanken, der ins Straucheln geraten war und ihn dabei fast mitgerissen hätte, wenn er seinen Sturz nicht abgefangen hätte. Der brummige Wortschwall halblauter Flüche verhallte im Abendwind, doch schien der Mann auch etwas anderes wissen zu wollen. Rana. Sie war eine Novizin des Ordens, mehr wusste er nicht von ihr. Es mochte sein, dass sie ihm das ein oder andere Mal über den Weg gelaufen war, doch konnte er sich kaum daran erinnern, einmal mit ihr gesprochen zu haben.

    "Guten Abend. Ich kann mir zu dem Namen Rana ein Gesicht vorstellen. Viel mehr jedoch weiß ich von ihr nicht. Warum stellt ihr mir diese Frage?"

  19. Beiträge anzeigen #79
    Kämpfer Avatar von Byggwir
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    Byggwir ist offline
    Nachdem er sich wieder etwas gefasst hatte, sah Byggwir den Mann noch einmal an. Auf einmal war er nicht mehr ganz sicher, ob er wirklich ein Magier war. Immerhin war seine Kleidung etwas anders als die des Heilers. Und wieder etwas anders als die von Rana. Vermutlich gab es, wie damals im Hammerclan, eine Art Rangfolge, die durch die verschiedenen Gewänder signalisiert wurde. Der Bergmann wusste allerdings nichts damit anzufangen. Er würde vorerst davon ausgehen, dass ihm jeder, der in etwa auf diese Art gekleidet war, mit einem spontan erscheinenden Wasserfall gehörig den Kopf würde waschen können, wenn ihm der Sinn danach stünde.
    "Äh ..." begann er, von dem plötzlichen Auftauchen des vermeintlichen Wassermagiers noch immer überrumpelt. Innos, er würde sich daran gewöhnen müssen! In Setarrif waren Magier nicht unbedingt selten, wie sie es im Dorf des Hammerclans gewesen waren. Respekt vor ihnen war eine Sache, aber er sollte versuchen, nicht ständig zu stammeln, wenn er einem oder einer von ihnen begegnete.
    "Ich habe sie vor zwei Tagen hier in der Stadt getroffen" erklärte er dem Mann. "Sie hat mir ein wenig über Eure Gemeinschaft erzählt. Man mag's mir nicht ansehen, aber ..." er druckste ein wenig herum, aber der Andere wartete nur aufmerksam ab und schien niemand zu sein, der in spöttisches Gelächter ausbrechen würde, also fuhr der Bergmann fort. "Tinquilius sagte mir vor kurzem, er hätte sowas wie Magie in mir gespürt, als er eine Verletzung geheilt hat. Deshalb mein Interesse" schloss er.
    Er überlegte, wie er selbst in einem dieser Magiergewänder aussehen würde und schaffte es, ein Schmunzeln zu unterdrücken. Da würde zunächst ein guter Schneider ans Werk gehen und danach ein Barbier sein Geld wert sein müssen. Mit wirrem Haar und Staub im Bart würde er kein ordentliches Bild abgeben. Und er vermutete, dass sich Adanos davon auf die Zehen getreten fühlen würde. Und noch mehr Ärger mit den Göttern wollte er sich nicht einhandeln.
    Zunächst aber war es eine Frage, ob er überhaupt in die Gemeinschaft Eingang finden würde. Aber bei der Geschwindigkeit, in der er in den letzten Tagen Kontakte zu den Wassermagiern knüpfte, rechnete er sich gute Chancen aus.
    "Und jetzt wollt' ich Rana wieder suchen und sie weiter ausfragen" fügte er hinzu, nun mit etwas mehr Selbstbewusstsein. Er sah den Anderen fragend an. Gerade, als der den Mund aufmachen wollte, fügte der Bergmann noch hinzu, er sei Byggwir Lodursson aus Nordmar und als Schürfer bei Rognor angestellt. Es würde wohl nicht schaden, zu zeigen, dass er bereits in Setarrif Fuß gefasst und Farbe bekannt habe. Hoffte er.

  20. Beiträge anzeigen #80
    Ritter Avatar von Turang
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    Turang ist offline
    Turang lächelte. Das Wunderbare am Menschen war, dass jeder von ihnen die Gabe zu haben schien, zu überraschen. Von allen Gelehrten dieser Sphäre hätte vielleicht keiner vom Byggwirs bloßer Erscheinung auf ein magisches Potenzial geschlossen und dennoch war es da. Der junge Magier deutete eine Verbeugung an.

    "Mein Name wiederum lautet Turang. Wenn ihr möchtet, kann ich euch zum Haus der Magier bringen. Auch wenn ihr vielleicht Rana nicht dort trefft, so könnt ihr wenigstens eine Nachricht für sie hinterlassen."

    Selbst der Abend schien nun der Nacht weichen zu wollen, auch wenn der Mond nur schwach durch eine dunkle Wolkendecke drang. Doch in den Gemeinschaftssälen der Novizen traf man auch in tiefster Nacht noch das ein oder andere Mitglied des Ordens.

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