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  1. Beiträge anzeigen #221
    Abenteurer Avatar von Tevin
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    Tevin ist offline
    "Lüstling ist ein so negatives Wort, Ihr habt es mir nicht leicht gemacht euch zu widerstehen.", gab Tevin unbeeindruckt zurück und verschränkte die Arme vor der Brust. Auch wenn die Feindseligkeit zwischen beiden förmlich spürbar war, die Situation erweckte bei dem Schmied doch ein gewisses Amüsement.
    "Oh, so wild.", entgegnete er auf Redsonjas aggressives Lächeln, "Vielleicht sollten wir nochmal meine Schmiede aufsuchen und dort weitermachen, wo wir aufgehört haben, natürlich ohne Messer, versteht sich.". Erneut grinste er böse auf. Zwar spielte er gerade mit dem Feuer, aber diese Provokation hatte er sich nicht verkneifen können.
    "Ich bin nur ein einfacher Mann der versucht seinen Weg zu gehen, ich habe ehrliches Geld in Setarrif verdient und machte mich auf den Heimweg nach Thorinara, dann wurde ich von diesen Halunken überfallen, ist das ein Verbrechen?", fragte Tevin, gespielt getroffen. Die Setarrifer sollten mit ihm machen was sie wollten, beugen würde er sich ihnen nie.

  2. Beiträge anzeigen #222
    Schmetterling  Avatar von Redsonja
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Redsonja ist offline
    Nicht alle Menschen waren gesegnet im richtigen Moment den Ernst der Lage zu erkennen. So der Schmied. Er wurde dem Ruf des Einfältigen zu schnell gerecht oder war er einfach gewohnt, dass seine Fäuste stark genug waren? Auf jeden Fall bestand ein Missverhältnis zwischen Muskelmasse und Hirn.

    "Nein, das ist kein Verbrechen. Dem falschen König zu folgen jedoch schon. Zumindest für die Kerkerwachen in Setarrif. Mir wäre das noch einigermassen egal. Die fortwährende Provokation meiner Person allerdings nicht."

    Sie erhob ihre Waffen und bat Rufus dem Anführer der Banditen das Seil abzunehmen.

    "Begleitest du uns freiwillig oder muss ich doch wieder die Waffen sprechen lassen? Wisse allerdings eines. Hier wird dir keine Stadtwache zur Hilfe eilen, wenn du schreist und schreien wirst du."

  3. Beiträge anzeigen #223
    Abenteurer Avatar von Tevin
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    Tevin ist offline
    Es vergingen weitere Minuten in welchen sich Redsonja und Tevin wie zwei Raubtiere gegenüberstanden, wobei der Rotschopf in einer Auseinandersetzung wohl überlegen wäre, sehr zum Missfallen des Myrtaners.
    "Der falsche König, sitzt in Setarrif und widersetzt sich der Ordnung, aber seine Zeit wird noch kommen.", entgegnete Tevin beiläufig und blickte gelangweilt durch die Gegend. "Habe ich Euch etwa beleidigt? Das tut mir furchtbar leid, wenn ihr mich hier nicht festhalten würdet, wäre ich sogar bereit einige Blumen zu sammeln, als Wiedergutmachung?"
    Als der Schmied vor die Wahl gestellt wurde freiwillig zu folgen, oder unter Gewalt mitgeschleppt zu werden, blickte er nachdenklich zu Boden. "Hmmm, ich denke ich werde freiwillig mitkommen, noch eine weitere Beule am Kopf möchte ich vermeiden. Doch ich werde euch enttäuschen, mich werdet ihr nicht schreien hören Schätzchen.". Damit blickte er wieder auf, ein freches Grinsen auf den Lippen.

  4. Beiträge anzeigen #224
    Schmetterling  Avatar von Redsonja
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Redsonja ist offline
    Sie war nicht sonderlich sanft, als sie das Seil in Fesseln verwandelte und einigermassen eng und durchaus gekonnt um Tevins Handgelenke legte. Aber statt verängstigt zu gucken, schien der Wüstling sich beinahe zu amüsieren. Dieser Umstand beruhigte Redsonja keineswegs. Vielmehr lockte es Fantasien hervor, was sie diesem selbstgefälligen Bastard alles antun könnte.

    Rufus sagte nichts, aber sie fragte ihn auch nicht, sondern drückte ihm das Ende des Seils in die Hand, während sie ihre Waffen wieder zückte.

    "Los, auf zurück in die Stadt."

  5. Beiträge anzeigen #225
    Abenteurer Avatar von Tevin
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    Tevin ist offline
    "Oh, das ist aber jemand grob, fühle ich da Zorn heraus, oder aufgestaute Energie?", witzelte Tevin, während er in Fesseln gelegt wurde. Der Tag verlief wirklich schlecht, erst von Banditen überfallen werden und dann in Gefangenschaft geraten, vom Regen in die Traufe.
    "Also auf gehts, Du hast ihre Majestät gehört Komplize, bringt mich in die Stadt!", rief Tevin dem anderen Setarrifer zu.
    Nach außen hin wirkte Tevin zwar seelenruhig und entspannt, doch im innern wurde ihm mulmig, er war nicht gerade erpicht auf die Torturen, welche ihm zweifelsohne noch bevorstanden.

  6. Beiträge anzeigen #226
    Schmetterling  Avatar von Redsonja
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Redsonja ist offline
    Redsonja biss sich beinahe auf die Zunge, um nicht lauthals loszubrüllen. Er will dich nur provozieren. Redete sie sich in Gedanken immer wieder zu. Dennoch war es nicht einfach Ruhe zu bewahren. Diese arrogante Gleichgültigkeit, unterstrichen durch ein paar weitere anzügliche Bemerkungen versetzte sie beinahe in Rage. Hätte sie in Rufus nicht einen Zeugen gehabt, den sich nicht gerade beseitigen wollte, wäre Tevin niemals lebend bis nach Setarrif gekommen.

    So erblickten sie allerdings kurze Zeit später aus der Ferne das Stadttor.

  7. Beiträge anzeigen #227
    Schwertmeister Avatar von Nienor
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    Nienor ist offline
    Die Sonne war kurz davor, hinter der Bergflanke des Sinfar - oder des Perinar, Varosch und Tomas konnten sich in der Sache noch immer nicht einigen - unterzugehen. Noch blieb vielleicht eine Stunde Zeit, ehe die Dämmerung hier, so nah unter dem östlichen Fuß des Weißaugengebirges einsetzte. Der Sommer war vergangen, es war kühler geworden, auch tagsüber, doch noch immer mild genug, um nicht zu frieren. Regen hatte in den letzten Tagen die Wege aufgeweicht. Fußabdrücke von verschiedenen Wanderern und die spuren einiger Wagen und Karren waren zu sehen. Doch auch abseits des Südweges nach Setarrif war einem aufmerksamen Späher wie Tomas die Natur ein offenes Buch. Abgeknickte Zweige an Büchen und bäumen oder lange Gräser, die sich, nachdem jemand hindurchgegangen war, nicht wieder so weit aufrichteten wie der Rest der Wiese, sagten ihm genug. andere mochten solche spuren gar nicht erst entdecken, doch sein Auge war geschult darin. Varosch wußte schon, warum er mit ihm zusammenarbeitete. Er hatte sich den jungen Tomas vor einiger Zeit selbst ausbedungen.

    Der Wind trieb zerfetzte Wolken über den Himmel, doch wurden sie der Sonne nicht gefährlich, sondern fanden ihren Weg weiter nördlich, irgendwo noch hinter Thorniara. Die Luft roch salzig, aber vermutlich war das auf der ganzen Insel niormal, weil das Merr überall so nah war. Nienor hatte bislang noch nicht viel von der Insel gesehen. Die letzten Wochen hatte sie lediglich in der Stadt verbracht. Sie hatte gehört, daß dem Gefangenen, den sie bei ihrem letzten Gang gemacht hatten, der Prozess gemacht wurden war, aber sie war weder geladen worden noch hatte sie viel über das Ergebnis der Handlung gehört. Wie zu befürchten gewesen war, hörten die Überfälle nicht auf. Vermutlich hatte der seltsame Kerl, den sie vor einigen Wochen gefangen genommen hatten, gar nicht zu der Bande, die hinter all dem steckte. Sah es zuerst so aus, als seine es nur irgendwelche Räuber, die sich ihren Unterhalt durch Raub und Diebstahl zusammenrafften. Doch dann war irgendwann ein seltsames Zeichen aufgetaucht. Wie der Kopf eines gehörnten Ziegenbockes, gemalt in groben Strichen mit Kreide oder Kohle. Andere waren losgeschickt worden, um mehr zu erfahren, doch konnte die Wache von Thorniara nicht mehr Leute entbehren. Und die Paladine und ihre Truppen waren mit dem Krieg gegen Setarrif und der Sicherung ihrer Eroberungen in Stewark beschäftigt. so waren die Erkenntnisse dürftig geblieben. Bauernhöfe wurden verwaist gefunden, das Vieh entwendet oder fortgelaufen, die Bewohner geflohen. Doch tauchte keiner davon in Thorniara auf oder vielleicht war auch lediglich nicht genug gesucht worden. Denn auch in Thorniara gab es die Armenviertel, die in jeder großen Stadt zu finden waren. Dort verschwanden all diejenigen im Schatten, die sich keinen Namen machen konnten, die kein erfiolgreiches Geschäft ihr Eigen nannten, Heimatlose, Flüchtlinge und auch zwielichtige Gestalten.

    »Schaut«, Tomas zeigte mit dem ausgestreckten Arm in den Himmel.
    Über ihnen kreiste ein Falke.
    »So spät am Tag, schon im Schatten des Sonnenuntergangs jagt der Falke nicht. Er muß aufgeschreckt worden sein.«
    Nienor wartete auf weitere Erklärungen, die unweigerlich kommen würden. Soweit glaubte sie, Tomas mittlerweile zu kennen. Und auch Varosch schwieg und wirkte aufmerksam.
    »Falken brüten an Felsen. Felswände finden wir im Gebirge. Vielleicht haben ihn dijenigen, die wir suchen, aufgeschreckt?«, vermutete er.
    Varosch nickte. »Wäre einen Versuch wert. Beobachten wir, wohin er fliegt.«
    »Nein, beobachten wir lieber, woher er kommt«, widersprach der Späher. »Wenn er sich durch Feinde gestört fühlt, wird er sie von seinem Schlafplatz weg führen. Deutlicher wäre es im Frühling gewesen, wenn er brütet und seine Jungen beschützt, doch die sind jetzt sicher schon flügge.«
    Der Falke zog seine Kreise. Zephir schnaubte unruhig und scharrte mit den Hufen. Nienor klopfte ihm beruhigend den Hals, während sie in den himmel schaute und versuchte, aus dem Flugmuster des Greifvogels eine Richtung zu erkennen.
    »Ruhig, mein Guter«, flüsterte sie ihrem Pferd zu. Die Ohren des Rosses stellten sich auf und es schnaubte kurz.
    »Er fliegt nach Nordosten«, sagte Varosch dann schlicht.
    »Ja, Nordosten«, bestätigte Tomas.
    »Sehen wir uns also weiter im Südwesten um«, schlussfolgerte die Kriegerin.
    Sie setzten sich in Bewegung, der Späher Tomas mit dem Bogen auf dem Rücken, der schnauzbärtige Varosch in seinem lang herabreichenden Kettenhemd und mit dem Schwert an der Seite und Nienor auf Zephir bildete den Abschluss ihrer kleinen Streitmacht.
    »Kannte einer von euch die vermissten Bauern?«, fragte die Kriegerin.
    »Nein«, meinte Varosch. »es waren nur irgendwelche Bauern. aber sie waren wichtig für die Versorgung der Stadt.«
    Tomas antwortete nicht. Vielleicht war er ein Basuernsohn? Nienor wußte nicht, wo er herkam. Er sagte nie viel.

    Sie verließen das offene Gelände, wo sich Buschwerk und Wiese gegen Bäume verbündet hatten und gelangten nun in einen Wald, der am Fuße der Berge begann. Zwischen den bäumen ragten die Bergriesen des Weißaugengebirges empor wie schwarze Klötze, die das Licht verschluckten. Sie fanden so etwas wie einen Weg oder Pfad und folgten ihm schweigend, als er sich langsam den Bergen entgegen wand. Der Weg führte in ein Tal zwischen zwei steil aufragenden Bergen, die wie steile klippen aus der Umgebung ragten. Nienor wußte, sie waren nur die Sockel für die eigentlichen Berge. Es sollte Gebiete geben, in denen selbst im Hochsommer noch Schnee lag, so hoch und unzugänglich waren einige Abschnitte des Gebirges. Aber das waren Erzählungen. Die Kämpferin nahm sich voir, dereinst selbst das Gebirge zu bereisen, um zu erfahren, ob diese Geschichten stimmten. Der Wald veränderte sich. die Laubbäume machten Fichten und Tannen Platz, die ihre verdorrten Äste wie wild aufgerichtete Spieße in die Luft streckten.
    »Halt!«, flüsterte Varosch. »Seht ihr das dort?« Er zeigte auf eine Anhöhe direkt vor ihnen.
    Gegen den fahlen Abendhimmel zeichnete sich die Silhouette einer Figur ab: Der Kopf eines Ziegenbockes, aufgespießt auf einen Pfahl.
    »Verfluchter Drecksmist«, spuckte Varosch die Worte aus. »Von wegen ein paar Räuber! Hier ist irgendwas ganz Finsteres im Gange. Um geplünderte Bauernhöfe gehts gar nicht.«
    Sie waren auf der richtigen Spur.

  8. Beiträge anzeigen #228
    Abenteurer Avatar von Nazarg
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    Nazarg ist offline
    Ein lauter Rülpser, begleitet von einem bitter würzigen Geruch durchzog die Stille des Waldes Unweit östlich des Weissaugengebirges.
    Im Norden, wohl nur wenige Stunden zu Fuss zu erreichen, lag die Stadt der goldenen Dächer von den Morras und von den heimischen Oraks Sertarrif genannt!

    Dazwischen jedoch lag dieser grosse dicht bewachsene Wald indem auch ein Pass vorzufinden war der wiederum durch das gigantische Gebirge führte und von den Morras beherrscht wurde.

    Nazarg und Darr hatten sich vorgenommen, diesen Wald so genau wie möglich zu erkunden.
    Aus der Sicht der beiden Orks, war dieser Wald taktisch gesehen ein sehr wichtiger Ort.
    Viele Morras passierten ihn Täglich aus vielerlei Gründen.

    Es gab Händler die durch den Pass wanderten, Holzfäller, Jäger, einfache Reisende aber auch Soldaten und allerlei Heldengesocks.
    Dazu gesellten sich etliche wilde Tiere die eine wahre Gefahr boten und so erzählte zumindest Darr, etliche Höhlen und vergessene Steppen.


    So kam es also, dass die beiden Orks des Karreks-Clans inmitten dieses Waldes , verborgen vor den Augen derer die auf den Wegen wanderten, durch die Büsche stampften um die Gegen auszukundschaften.

  9. Beiträge anzeigen #229
    Druidin  Avatar von Cécilia
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    Es gibt kein Benzin für Satinavs Kettensäge!
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    Cécilia ist offline
    Sie hatte lange genug gewartet. Die Druidin hatte sich von ihrem schwarzmagischen Begleiter verabschiedet und sich ein nettes Fleckchen im Dschungel gesucht. Dort saß sie nun im Schneidersitz, die Augen wachsam geöffnet, und spürte die Magie in sich, den Druidenstein an ihrer Brust und die Magie des Wachstums um sich her. Sie spürte auch Abaddon - kalte, abweisende Magie, die irgendwie einen modrigen Nachgeschmack hatte, wie sie fand. Sie mochte diese Art der Magie nicht, aber bisher war sie wenigstens noch nicht öfter als zwingend notwendig Zeugin geworden.

    Sie sammelte sich und besann sich darauf, wie es sich anfühlte, Magie mit Worten zu lenken, statt es mit dem Geist zu tun. Dann erinnerte sie sich an das Wort und seine Wirkung und schrie: „LAAN!“ Es war von Magie durchwirkt, man spürte, dass sie am Werk war. Die Sträucher raschelten. Über ihr landete irgendein Vogel auf einem Ast. Rasch streckte sie ihre Magie aus und berührte ihn, er war nicht gefährlich. Schien also gerade nur auf Kleintiere gewirkt zu haben, oder es war einfach nichts Größeres in der Umgebung gewesen. Es war ja auch nur die Übungsphase, vielleicht war der Schrei nicht rein genug gewesen. Eigentlich konnte sie am herbeigelockten Tierbestand ja den zweiten Schrei üben, aber sie sollte ja noch nichts kombinieren, und mit unvoreingenommenen Tieren übte es sich am besten.

    Sie stand auf und verließ den Platz, die Tiere verstreuten sich wieder. Wiederholt suchte sie sich scheinbar ruhige Plätzchen im Dschungel und übte den Schrei, versuchte, ihn reiner hinzukriegen. Entweder grenzte es an unglaubliches Glück, dass sie nichts Großes und Gefährliches anlockte. Vielleicht waren diese Tiere aber auch noch nicht wach ... oder sie übersah die gefährlichsten. Erst beim zweiten Mal hatte sie die Schlangen gesehen, die ebenfalls gekommen waren, weil eine von ihnen geklappert hatte, mit ihrem Schwanz. Interessant, wirklich, äußerst interessant ...

  10. Beiträge anzeigen #230
    Abenteurer Avatar von Nazarg
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    Nazarg ist offline

    In den dichten Wäldern südlich von Sertarrif

    Katschink! Klirr! Katschink!

    Stahl prallte von Stahl ab, Darr wirbelte herum und ging erneut zum Angriff über!
    Schweiss lief dem grossgewachsenen Ork über seine wuchtige Stirn, hatte jedoch nicht die Möglichkeit gemächlich in dessen Augen zu fliessen, da ruckartige Bewegungen die Schweissperlen durch die Luft schleuderten.

    Die Klinge des wuchtigen Breitschwerts verfehlte seinen Kopf nur knapp, er konnte sogar den Windstoss des Schwungs auf seiner nassen Haut spüren.
    Knurrend hieb der dem Morra den Knauf seiner Waffe ins Gesicht und erfreute sich sogleich am lauten Knacken der Nase der Weichhaut.

    Nazarg stand gute drei Schritt von seinem Gefährten entfernt und wuchtete seine massige Hiebwaffe die Krush Varok benannt wurde zweihändig geführt auf den Morra der sich hinter einem grossen Rundschild versteckte.

    Die beiden kämpften in einem Blutrausch gegen die Morras, einer reisenden Gruppe einfacher Söldner die einen fetten Mann mit dunkler Hautfarbe und dessen Wagen zu schützen versuchten.

    Wie lange sie sich schon in diesem Gefecht behaupteten konnte weder Darr noch Nazarg beziffern, dem Schweiss den sie verströmten nach zu urteilen, jedoch schon eine ganze Weile.

    Ein Brennen durchzog den Rücken des Eisenhauers als eine Klinge ihm einen breiten Schnitt darauf zurückliess und so auch seine Weste beschädigte.
    Er brüllte laut und kehlig auf und drehte sich mit Hass erfüllten Augen zu seinem Angreifer.
    Der Mann der die Klinge mit einem verbissenen Gesichtsausdruck der Stärke führte spuckte Nazareg vor die Füsse und keifte mit ebenso grossem Hass:

    „Komm schon her du Monstrum!“

    Finten.
    Es waren fast immer Finten die die Menschen an den Tag legten um die Feinde deren sie sich unterlegen fühlten hinters Licht zu führen um ihre Schwäche zu kompensieren.

    Die Nase rümpfend reagierte Nazarg also nicht auf die Ansage seines Peinigers.
    Stadtessen drehte er sich wieder zu dem Mann mit dem Schild der ihm näher stand und sah, dass dieser das Schild zur Seite gelegt und sein Schwert hoch über seinen Kopf gehoben hatte um Nazarg von hinten zu erschlagen.

    Die Krush Varok zerteilte sein Gesicht in zwei Hälften und löste sich mit einem lauten schmatzen wieder während der Morra Tod zu Boden ging.

    „NAZAAAAARG HINTER DIIIR!“

    Brüllte ihm Darr aus gut sieben Schritt Entfernung entgegen während er den Morra den er soeben das Genick gebrochen hatte zur Seite warf.
    Zu spät. Der Krieger der den Eisenhauer mit einer Finte täuschen wollte, hatte zwischenzeitlich den Abstand zwischen sich und dem Grauork verkürzt und nun mit einem hämischen, ja schon siegessicheren Grinsen sein Schwert in Uzrots Rücken versenkt.

    Dunkles Blut blubberte über die schwarzen Lippen des Oraks während er mit erstaunten Augen zu seinem Bauch hinunter blickte aus dessen dicker ledriger Haut die Spitze der Klinge ragte.
    Er ächzte kurz, dann übermannte ihn die Wut und drehte sich in einer schnellen Bewegung erneut um, was dazu führte, dass er dem Morra die Klinge aus der Hand riss, da diese ins einem Leib stecken blieb.
    Seine Hände, Morras würden sie Pranken nennen, umschlossen den Kopf des Mannes.
    Seine Daumen pressten sich gegen seine Augäpfel und dann drückte er zu als wolle er eine Melone zerdrücken. Ein gutes Gefühl inmitten eines blutigen Kampfes wie Nazarg fand.

    Unglaubliche Befriedigung ereilte ihn als der Knochen des Morrakopfes nachgab und die weiche Masse dessen Inhaltes zwischen seinen Fingern freigab.

    Dann spülte eine Woge unerträglichen Schmerzes die Befriedigung weg.

    Seine Beine erzitterten während Blut in rauen Mengen aus seinem Bauch sickerte.
    Er grunzte, blickte gen blauen Himmel wo die Sonne anfing zu tanzen. Einen Wimpernschlag später übermannte ihn Schwärze.

  11. Beiträge anzeigen #231
    Szieeeeh Fooood!  Avatar von Drakk
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Drakk ist offline
    „Alles ruhig“ antwortete Drakk knapp und nahm sich den zweiten Scavenger und begann diesen zu Rupfen. Ferox hatte also Orks gefunden – leider ohne den Nordmann an seiner Seite. Innerlich verfluchte sich der Rotschopf dafür das er seinen Kameraden alleine hatte gehen lassen, es hätte bei weitem schlimmer kommen können.

    Einige Zeit saßen sie am Feuer, rupften die Scavenger und nahmen sie aus. Das Verwertbare Fleisch behielten sie, den Rest verscharrten sie in einiger Entfernung zum Lager im Steinigen Boden.

    Mit der Dunkelheit kam schließlich ein kühler Wind auf und die beiden zogen sich tiefer in die kleine Höhle zurück. „Morgen gehen wir zurück zum Pass...vielleicht sind die Orks noch in der Gegend. Dann werden wir sie zu Beliar schicken...dafür sind wir schließlich hier.“ begann der Hüne zu sprechen ehe er einige Fleischstücke über das Feuer hing. „Vor sollten wir uns aber Kräftigen...und einen guten Schluck zu uns nehmen.“ führte er weiter und streckte Ferox seine letzte Flasche Schnaps entgegen.

  12. Beiträge anzeigen #232
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    Alanya ist offline

    Schwarze Schluchten - Sturmkrähe

    Alanya lächelte sacht, als die Gerippe sich aus dem Schatten schälten, so, als würden sie sich gerade ihrer Haut entledigen, deren Wärme sie wohl schon seit Jahrhunderten missten. Sie schaute sich nach Hilde um … entdeckte das Waisenkind jedoch nicht. War es geflohen? Bei den Göttern, sie hoffte es. Sie war zu jung, um hier den Tod zu finden. Mehrere Untote postierten sich vor ihr, bildeten einen Halbkreis. Es waren große Menschen gewesen, deren Körper die Skelette einst gestützt hatten. Einige von ihnen, so schien es der Frau, besaßen sogar Reißzähne wie Wölfe. Der Halbkreis teilte sich und eine Monstrosität von Wiedergänger zeigte sich. Das hochgewachsene Etwas wirkte bis zum Halse wie ein normales Skelett, ungewollt aus dem Jenseits gerissen wie ein Kind aus dem schönen Mittagsschlaf. Doch über dem Hals fand sich nicht der Schädel eines Menschen, kein Knochengrinsen, sondern der Schädel eines Vogels, genauer einer Krähe.

    Die Sturmkrähe?

    „Also stimmen die Legenden meines Volkes …“, sprach Alanya leise, „Wir stammen von Euch ab, Krähe.“
    Der Schnabel klackte wie zur Bestätigung. Es schien ein Befehl, denn die menschlichen Skelette hoben ihre Waffen, rostige Klingen, Äxte aus Stein.
    „Traurig nur, dass die Sturmkrähe weder gegen die stürmische See, die endlose Dunkelheit oder das brennende Licht der Sonne besteht. Du tust mir Leid, Sturmkrähe.“

    Du mir ebenso, liebstes Kind, flüsterte der Wind mit uralter Stimme, Komm in meine Umarmung.
    Und Alanya – Tochter der Graufeder, eine wahre Sturmkrähe – gab sich der tödlichen Umarmung hin.

    Bis in alle Ewigkeit …

  13. Beiträge anzeigen #233
    Schwertmeister Avatar von Madlen
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    Madlen ist offline
    Der Weg war ihr klar gewesen. Über die Silberseeburg nach Stewark. Doch nicht auf einem vorgegebenen Pfad, das war zu riskant…aber auch querfeldein war nicht immer das Beste, nur in diesem Fall die sicherste Variante. Schnell, leise und verborgen…möglicherweise war ihr ja jemand aus Setarrif gefolgt, der nicht wissen durfte, wohin sie unterwegs war.
    Schon nach kurzer Zeit verließ die junge Frau den breiten, von vielen Füßen oder Hufen zertrampelten Weg und schlug sich in die Büsche und folgte dabei einem Pfad, den die Tiere der Wildnis angelegt hatten. Er folgte keiner Logik, sondern eher einen betrunkenen Schlange. Mal rechts, mal links, dann wieder rechts…vorbei an alten Bäumen, rauschenden Bächen oder bemoosten Felsen.

    Zwar hatte Madlen sich während den letzten Tagen auf diese Reise vorbereitet, aber würde sie dieses Tempo nicht lange durchhalten. Darum war sie ständig auf der Suche nach einem geeigneten Lager für ein paar Stunden der Ruhe. Gerade war die junge Frau mit wehendem Haar über einen in der Sonne glitzernden Bach gesprungen. Auch wenn die Temperaturen in diesen Gebieten gemäßigt waren und die Sonne noch etwas Kraft besaß…so wurde es dennoch merklich kühler. Zum Glück war das Holz noch trocken und so konnte Madlen gefahrlos ein Feuer entzünden, um sich daran etwas zu wärmen und die Gefahren in diesem unbewohnten Weiten zurück zu drängen.

    Als alles fertig war, lehnte sich die Bardin an einen nahen Baumstamm und genoss die relative Ruhe. Vereinzelt zwitscherten noch Vögel, doch meistens wehte nur friedlich und sanft der Wind durch den lichten Wald. Einmal war zwar ein Tierschrei in weiter Ferne zu hören, aber hatte Madlen davor keine Angst…immerhin war sie lange Jahre als Jägerin in Gegenden wie dieser unterwegs gewesen.
    Dann…mit einem Mal kam ihr etwas komisch vor. Jeder Baum, jedes Lebewesen schien in ihrer Nähe den Atem anzuhalten, sich völlig still zu verhalten. Nicht einmal der Wind wehte noch und tanzte mit den Flammen ihres Feuers. Unter ihrer Kapuze blickte die junge Frau von links nach rechts und hörte ein Knacksen, das nicht von verbranntem Holz stammte, sondern von Stiefeln…die nicht mehr weit entfernt waren.

    Mit schlagendem Herzen sprang Madlen auf und ließ die beiden Klingen hervorschnellen, die in ihren Handschuhen verborgen waren. Noch war niemand in der Nähe und die einzige Möglichkeit zur unbemerkten Flucht bestand darin, sich zu verstecken. Ein naher Baum bot dafür eine gute Chance. Aber für welchen Preis? Dann würde ihr Verfolger immer in ihrer unmittelbaren Nähe sein und das konnte sie nicht in Kauf nehmen.
    Die Klingen sprangen mit einem metallenen Sirren zurück und langsam zog die junge Frau Aynur heraus und schob sich hinter einen Baumstamm. So konnte sie das Lager überblicken, war aber nicht unmittelbar gefährdet…

    Ein weiteres Knacken, ein tiefer Atemzug und Madlen machte sich bereit zum Kampf…

  14. Beiträge anzeigen #234
    Schmetterling  Avatar von Redsonja
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Redsonja ist offline
    Ein Mensch mehr hatte die Erde Argaans mit seinem Blut getränkt. Einmal mehr hatte Redsonja ihre Klingen gesäubert und einmal weniger dachte sie wirklich darüber nach. Gewohnheit, das war das Geheimnis und Abstumpfung. Sie säuberte ihre Waffen. Für einmal nicht gerade vorsichtig, denn sie hatte es eilig. Zu eilig, um weiterhin unbemerkt zu bleiben.

    "Ruhig Blut."

    Sprach sie nur. Sie nannte keinen Namen in Richtung des ihr entgegen gesteckten Schwerts, sonder sprach einfach weiter.

    "Wolltest also einfach ohne mich davon schleichen? Nichts da. Du kannst Hilfe gebrauchen. Jeder ist alleine aufgeschmissen."

    Sie erwähnte nicht, dass sie bereits einen Verfolger eliminiert hatte. Das brauchte Madlen in ihrem desolaten Zustand nicht auch noch zu erfahren. Gleichzeitig spürte sie, wie der ungelesene Brief an ihrer Brust beinahe glühte. War es wirklich einer von Madlens Verfolgern gewesen oder hatte sie ihre Pflicht schon zu lange hinausgezögert?

  15. Beiträge anzeigen #235
    Schwertmeister Avatar von Madlen
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    Madlen ist offline
    Mit der Stiefelspitze trat sie gegen das Gesicht des Mannes, der dort am Boden lag. Sein Kopf wirbelte dadurch nach oben, sodass man ihn erkennen konnte. Dann schloss Madlen die Augen, hob ihren Kopf gen Himmel und hieb dann in einem plötzlichen Wutanfall Aynur mit der Spitze voraus in den schon längst toten Verfolger. Das Schwert durchstieß den Körper und blieb in der Erde stecken. Die junge Frau ließ die Klinge los, die immer noch zitterte und machte drei Schritte rückwärts. Sie hatte viel vergessen und verlernt, doch mit dieser Situation erwachte wieder das alte Tier in ihr. Schnell, leise, lautlos…und absolut tödlich.
    „Du hättest mir nicht folgen dürfen! Glaubst du, das in Setarrif wäre schon alles gewesen oder der hier? Das waren nicht einmal Meister. Es waren Krieger, aber keine Meister. Die warten auf mich, in der Dunkelheit!“ Vor Wut hieb die junge Frau mit der geballten Faust gegen den nächsten Baum. Kleinere Teile der Rinde splitterten dabei ab.

    „Doch ich danke dir dafür. Damals war ich immer alleine unterwegs, bin immer in der Menge eine graue Maus gewesen. Aber eins darfst du nie vergessen: ich bin nicht mehr die Madlen, wie vor ein paar Tagen noch. Ich werde Dinge tun müssen…grausame Dinge, unmenschliche Taten…also solltest du es dir wirklich zweimal überlegen, ob du mir folgen willst!“
    Mit einem lauten Schmatzen glitt Aynur aus dem toten Fleisch des toten Mannes. An einem nahen Bach reinigte die junge Frau die Waffe und steckte sie zurück.
    „Und jetzt zeige ich dir, wie ich damals gelebt habe. Du kannst doch lange rennen oder?“ Mit diesen Worten ging es auch schon weiter und der Lagerplatz war verlassen. Die letzten Funken trotzen dem einsetzenden Nieselregen, bevor sie mit einem Zischen erloschen…daneben ein menschlicher Körper, für immer entschlafen, durch den kaltes Erz der Erde…

  16. Beiträge anzeigen #236
    Schmetterling  Avatar von Redsonja
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    Redsonja hatte genickt und sie waren gerannt. Gemeinsam. Ja, sie wusste was es hiess auf der Flucht zu sein, war sie es selber doch auch. Seit Jahren. Ihr hatte damals Viraya mehrfach das Leben gerettet. In einer solchen Situation war man alleine verloren. Das hatte sie am meisten von allem gelernt.

    Inzwischen hielten sie allerdings einen Moment inne, denn sie hatten mit viel Glück einen jungen Molerat erlegt und brieten diesen nun über dem Feuer. In dieser Hinsicht hatte Redsonja nicht mit sich reden lassen. Sie patrouillierte aber um das Lager und kehrte erst zurück, als der Rausch schon einige Zeit nicht mehr aufstieg. Zum ersten Mal seit ihrer Flucht waren sie unbehelligt geblieben.

    "Nichts, niemand."

    Schüttelte Redsonja den Kopf, als sie wieder bei Madlen war, die ihr ein Stück Fleisch reichte.

    "Kein gutes Zeichen. Sie wissen, dass du nicht alleine bist und nehmen uns zwei langsam ernst. Was bringt Menschen nur dazu jemanden derart zu verfolgen?"

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    Schwertmeister Avatar von Madlen
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    Und sie waren gerannt. Über jeden Steinbrocken und jeden kleinen Bach hinweg. Egal was ihnen den Pfad versperrte, sie überwanden das Hindernis. Und dann…mit einem Mal wollte Sonja rasten. Ein Fehler, der sich wohlmöglich irgendwann rächen würde…und doch konnte Madlen die Kriegerin nicht überzeugen weiter zu rennen. Die junge Frau verbarg ihre Wut wieder, so wie eh und je…hinter einer Fassade der absoluten und kältesten Abgeklärtheit.
    Ihr Freundin wanderte am Anfang noch rastlos in der Gegend rum, immer auf der Suche nach Spionen und als sie zurückkehrte und meinte, dass niemand das sei, gab Madlen nur zu verstehen: „Wir sind nicht gefährlich für sie! Sie haben keine Angst, fühlen keinen Schmerz und jagen gnadenlos. Nein, sie warten auf uns, stellen uns eine Falle.“

    Und dann lachte die Bardin laut auf, als Sonja nach dem Grund dieses Hasses fragte. „Gibt es niemanden, der dich wegen deiner Handlungen so verabscheut? Ich weiß Dinge über sie, die niemand erfahren dürfte. Versuche an Menschen, sowohl magischer als auch anderer Natur. Der dunkle Orden ist die wahre Macht hinter dem Thron in Varant. Sie regieren über die Wüste. Und ich…ich war oder besser bin es noch: ihr größter Erfolg und gleichzeitig ihre größte Enttäuschung. Man kann meinen Willen weder durch Folter noch durch andere Methoden brechen. Und warum? Weil ich kein Mensch mehr bin, zumindest kein ganzer. Ich fühle alles, was du auch fühlen kannst, aber ich wandle zwischen den Welten. Eines Tages, wenn das alles vorbei ist, muss ich diese Welt für immer verlassen. Mein Geist lebt jenseits des Horizonts, genauso wie er hier verweilt. Die andere Welt zieht mich aber mit jedem Tag stärker an sich, versucht mich zu binden.“ Madlen schüttelte den Kopf und seufzte dann.
    „Aber ich schweife ab. Das war nicht deine Frage. Nun, warum jagen sie mich? Am Anfang führte ich ihre Aufträge korrekt und schnell aus, doch dann begann ein Kampf in meinem Inneren. Ich fühlte mich immer mehr in zwei Teile geteilt. Die Dunkelheit war von Anfang an stärker und band mich an diese Welt. Doch nach Jahren der Abgeschiedenheit und ohne die ständigen…Behandlungen…“ Bei diesem Wort schauderte die Bardin heftig. „…gewann das Licht die Oberhand und zieht mich auf die andere Seite. Und von da an begann ich mit einem Rachefeldzug. Das Licht bringt Erlösung, die Dunkelheit den Tod und doch ist es umgekehrt…Ironie des Schicksals…ich tötete meine ehemaligen Meister, meine alten Gefährten…räumte kurz und gut mit meiner Vergangenheit auf, bis ich auf Dead Priest traf. Er verzauberte mich und von da an war der Kampf gegen die Dunkelheit stärker und heftiger denn je. Und er tobt bis jetzt und tut dies solange, bis ich auf der anderen Seite bin. Es ist schmerzhaft und qualvoll.“ Unter ihrer Kapuze blickte Madlen in den wolkenlosen Himmel. Unzählige Sterne funkelten wie Diamanten…leise lachte die junge Frau…was für ein schwacher und klischeehafter Vergleich.

    „Es gibt für mich kein Entkommen. Und doch ist dies Segen und Fluch zu gleich. Ich kann nicht gebrochen werden, fühle zwar Schmerz, doch kann ich nicht getötet werden. Mir kann nur unsägliches Leid zugefügt werden. Du kannst mir ein Schwert in den Magen rammen, es wird nichts ändern. Doch nimmst du mir meine Tochter weg, dann verliert die Dunkelheit mit jedem Tag ein Stück an Boden. Bis das Licht die Oberhand hat. Und wenn das soweit ist, weiß keiner, was passiert…zu diesem Zeitpunkt sollte ich weit, weit weg sein…“

    Und dann, plötzlich und ohne Vorwarnung, schob Madlen ihre Kapuze zurück. „Sie mir in die Augen, Sonja und sag mir was du siehst! Eine Totgeweihte? Wohl kaum, da ich nicht sterben kann…nein, sie genauer hin…“
    Schon seit Tagen merkte Madlen, wie sie sich veränderte. Als sie gestern ihr Spiegelbild in einem Bach gesehen hatte – während einer sehr kurzen Pause – sah sie auch äußerlich anders aus…ihre Haare schienen heller zu werden…außerdem wurden ihre Augen langsam aber sicher immer blauer und schienen von innen heraus zu strahlen…

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    "Kein Mensch ist unsterblich."

    Fügte Redsonja hinzu und erschauerte bei den Worten. Es war als würde Eis ihren Rücken hinunter rinnen, jedes einzelne Härchen aufstellen und ein Spur aus Wasser hinterlassen. Dann streichelte ein sanfter Wind darüber und liess sie endgültig erzittern. Beide schwiegen, während die rothaarige Kriegerin kaute. Das Mahlen der Zähne erschien ihr in der Stille wie ein lauter Schrei. Aber sie hatte Hunger, also kümmerte sie sich nicht weiter darum, sondern nötigte Madlen ebenfalls etwas zu essen. Was sie sich auch immer einredete, sie war und blieb ein Wesen aus Fleisch und Blut. Ihre Augen drückten zwar einen unendlichen Schmerz aus, doch den würde sie vielleicht irgendwann überwinden. Auch Redsonja hatte Win'Dars Tod überwunden und hatte sich nicht wie Ceyx in eine aussichtslose Schlacht gestürzt.

    Danach ginge sie weiter. Weiterhin schweigend. Einerseits hatten beide Madlens Worte zu verdauen, andererseits war es eine zusätzliche Gefahr laut schnackend durch die Wälder zu schreiten. So gingen sie lange. Vielleicht Stunden, Redsonja kam es aber eher wie Tage vor. Aber Schlussendlich erreichten sie eine kleine Höhle, wo sie sich niederlassen konnte. Der Fürstin gefiel der Gedanke gar nicht, aber die Lehrmeisterin drohte ihr sie zu fesseln und zu knebeln, wenn es nötig war, um sie zum Schlafen zu bringen.

    "Indem du dich selber kaputt machst hilft du keinem. Ich schlage dich, wenn du mich ernsthaft darum bittest und es dir körperlichen Schmerzen helfen das restliche Leid zu verdrängen, aber nur an Stellen, die absolut ungefährlich für dein Leben sind." Fügte sie noch hinzu. "Aber ich werde nicht zusehen, wie du dein eigenes Grab schaufelst."

    Sie verschränkte die Arme vor der Brust und starrte Madlen so lange im fahlen Licht des Mondes an, bis sie sich in ihre Decke wickelte und zumindest den Anschein erweckte zu schlafen. Redsonja indessen hielt Wache und wieder begann der Brief an ihrer Brust zu pulsieren. Sie konnte es nicht mehr langer hinaus zögern. Also suchte sie sich einen geschützte Ort, wo Licht nicht Meilenweit zu sehen war, entflammte einen Traumruf und öffnete jenen Brief, den sie schon eine halbe Ewigkeit mit sich herum trug. Dann begann sie ihm Schimmer der Glut zu lesen. Es waren nur sechs Worte, aber tausend Zeilen.

    Spüre Viraya auf und töte sie.

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    Der nächste Tag kam und ging. Die ganze Zeit über waren sie in einem schnellen Tempo unterwegs, machten wenig Pausen, rannten dafür aber umso mehr. Durch dunkle Wälder, weite Felder. Morgen würden sie die Silberseeburg erreicht haben und vor dort aus ging es dann nach einem kurzen Aufenthalt weiter Richtung Stewark.

    Während einer der wenigen kurzen Pausen, sprach Madlen noch einmal das Thema an, über das sie gestern am Lagerfeuer gesprochen hatten. „Du glaubst mir nicht oder? Nun, ich kann vielleicht in dieser Welt sterben, doch mein Geist wurde durch Magie an den Körper gebunden. Ich fühle weniger Schmerz durch Waffen oder Ähnliches. Mein Geist erhält diese leblose Hülle immer weiter am Leben, solange bis ich den Horizont erreicht habe. Zwei Welten…bis zum Horizont und darüber hinaus. Dort werde ich bald sein. Ich bin schon längst tot. Sie her…“ Während ihres Monologs hatte die junge Frau ihren Bauch frei gemacht. Auch wenn es empfindlich kalt war, so zitterte die Bardin überhaupt nicht, obwohl sie mehr als ein paar Minuten mit freiem Oberkörper da stand.
    Überall waren kleinere oder größere Narben, überdeckten den zierlichen Körper. Einige Stiche waren direkt unterhalb des Herzens gesetzt worden, andere direkt in der Magengegend.
    „Ich schäme mich nicht, dir diese Narben so freizügig zu zeigen, aber vielleicht verstehst du jetzt. Mein Leben ist an dem Tag vorbei gewesen, als ich in die Fänge Varants geraten bin. Ich wurde geschlagen, misshandelt und erniedrigt, doch all das war nichts im Vergleich zu den Dingen, die mir der dunkle Orden angetan hat. Ich fühle keine Reue, wenn ich diesen Menschen das Gleiche zufüge…ich fühle keine Genugtuung…ich fühle nichts mehr…vielleicht mag es sein, dass wir zu zweit unterwegs sind, doch in Wahrheit lebe ich mehr in der anderen Welt als hier. Nur noch Magie hält mich hier…diese verdammte Magie…und sie ist vielleicht der einzige Weg mich aus dieser Sache wieder herauszuholen.“

    Madlen lachte laut auf. „Du sagst, ich mache mich kaputt? Du sagst, niemand ist unsterblich? Hah, schlag zu, aber es wird nichts ändern. Kurz fühle ich etwas, doch mein Geist erhält meinen Körper. Eine innere Magie, ein tödlicher Kampf. Damals während der Schlacht um die Silberseeburg wurde ich eigentlich tödlich verletzt…tja, und doch stehe ich hier. Ich kann außer Gefecht gesetzt werden, sehr leicht sogar, doch komme ich immer wieder…aber wir mit jedem Mal das Licht stärker und zieht mich damit auf die andere Seite…die einzige Möglichkeit der Erlösung für mich.“

    Gerade schlug die junge Frau ihre Kapuze hoch, um ihre hellen Augen und ihr weißes Haar zu verbergen. „Ich glaube nicht an Götter, da ich weiß, dass es sie gibt…ich weiß nicht, wie es Dead Priest damals geschafft hat…doch er muss einen Teil ihrer Macht inne gehabt haben, um meinen Körper so zu misshandeln. Es gibt keinen Rückweg mehr für mich…und dennoch werde ich solange auf den Pfaden dieser Welt wandeln, bis ich meine Schuld bei dir beglichen habe…und jetzt, du kannst doch noch oder?“
    Mit diesen Worten war Madlen auch schon wieder aufgesprungen und rannte wieder los…

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    Sie konnte noch. Sie konnte noch rennen, wie eh und je in ihrem Leben. Rennen befreite ihren Geist. Wenn sie von einem Ort weg rannte, dann liess sie ihre Gedanken einen kurzen Augenblick dort, denn ihre Gedanken waren langsamer. Sie waren gnädig und zögerten die Verfolgung immer ein bisschen hinaus. Wie sie das wohl verdient hatte?

    "Wenn sie wirklich so grausam sind, wie du sagst - und ich zweifle nicht daran. Dann wollen sie genau das. Sie wollen, dass du abstumpfst und zu einem Instrument wirst. Sie wollen genau das und du tust ihnen den Gefallen. Aber du musst an dein Leben glauben, lernen Gefühle zu haben. Damit wirst du unberechenbar. Dadurch kannst du sie schlagen. Selbst wenn die Chance noch so gering sein mag."

    Sprach sie mehr Hoffnung aus, als sie jemals für sich selbst gehabt hatte. Für sich und Viraya, der sie ihr Leben zu verdanken hatte. Nun stand sie vor der Wahl. Sie oder Darjel. Einer würde sterben. Sie erschauerte erneut. Aber auch da gab es vielleicht Hoffnung, denn es gab immer einen Weg. IMMER.

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