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  1. Beiträge anzeigen #1
    Provinzheld Avatar von Rufus
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    Rufus ist offline

    Östliches Argaan #8

    Rufus lag im Matsch, seine Laune war im ersten Moment mies, aber als sich die anderen anschließend ebenfalls in den Dreck warfen und damit beschmissen musste auch er lachen.

    Dass die Bauern es hören könnten, daran dachte in diesem Moment keiner.

    Eine Weile ging dieses Treiben noch, dann wurde es wieder still und man konnte einige Grillen hören, die irgendwo in der Wiese saßen.

    "Vielleicht sollten wir weiter gehen," meinte Rufus, der scheinbar immernoch nicht sicher auf den Beinen stand.
    Er rutschte immer wieder mit den Füßen herum.

  2. Beiträge anzeigen #2
    Ritter Avatar von Sheila
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    Sheila ist offline
    Es hatte sie in den Fingern gejuckt, natürlich. Doch da waren diese Gedanken, die der Sjadu keine Ruhe ließen und auch wenn Redsonja versprochen hatte, Stillschweigen zu bewahren, war ihr in diesem Moment nicht danach sich mit Matschklößchen zu bewerfen und das Leben einmal mehr der heiteren Selbstvergessenheit zu widmen. Die Sicherheit, die sie anfangs aufgrund ihrer scheinbaren Anonymität verspürt hatte war dahin und es war einer ihrer ersten Ideen gewesen, sich für ein derart unbedachtes Handeln zu verfluchen und ihr Heil in der Flucht zu suchen. Doch sie blieb. Etwas abseits, darauf bedacht nicht Teil des Geschehens zu werden, betrachtete sie den Trubel und gab sich ihren grüblerischen Sorgen hin.

    Rufus' Vorschlag, den Weg fortzusetzen, löste zu ihrer Erleichterung die unangenehme Situation und beendete ihre offensichtliche Rolle als Außenstehende. Zum Teil noch immer lachend setzte die Gruppe sich wieder in Bewegung und visierte das Licht in der Ferne an, das ihnen, ohne dass es dazu Worte benötigte, als geeignetes Zeil erschien.
    Je näher sie kamen, desto mehr Vermutungen wurden laut, über Zweck und auch möglichen Nutzen der Behausung und deren Bewohner. Es mochte ihnen die Chance geben, zu erfahren wie es die momentane Lage der Stadt bestellt war und vielleicht auch noch einiges mehr. Doch das blieb abzuwarten.

  3. Beiträge anzeigen #3
    Held Avatar von Nicolei
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    Nicolei ist offline
    Es brachte ein Lächeln auf seine Lippen. Die Zeit der Jünglinge begleitet von dieser Unbeschwertheit die eintritt, obwohl die Situation es nicht zuließ. Dieser Segen dieses spontanen Glücks, der schier widersinnig wirkenden Gelassenheit, entgegen der Realität. Es freute ihn, ja, es brachte sein Herz dazu sich zu freuen und er war wirklich kurz davor gewesen selbst mitzumachen, besann sich dann aber doch seines Alters und betrachtete die Szene lieber als Außenstehender.

    Sie begaben sich zu dem kleinen Hof, der außerhalb der Stadt lag. Yunarik, der die immer noch die Vorhut bildete schritt gerade Wegs darauf zu und deutete mit der rechten Hand, nach hinten gewandt zu verstehen dass die Gruppe zurück bleiben sollte. Er hatte einen kleinen, nun Plan konnte man es nicht nennen, aber er hatte eine Idee.
    Er stand nun vor der schweren Holztüre und klopfte zweimal fest und bestimmt, aber nicht aufdringlich, an.
    Von drinnen erklang die Stimme des Herrn des Hausen. Nun, ob es der Herr des Hauses war, konnte man natürlich nicht wissen, doch man konnte wissen, dass es die Aufgabe des Herrn des Hauses war, sich zu melden, von daher ging der Schwarzmagier davon aus.

    „Wer ist da?“
    Wieder einmal stellte sich diese Frage. Aber ich meine nicht die gestellte Frage, vielmehr die Frage, die Fragende stellen, die so unglaublich unpräzise und unlogisch und widersinnig manchmal waren.
    Er unterdrückte sein Verlangen mit „ich“ zu antworten. Und beschloss, besonnen und, wenn man so möchte, richtig zu antworten.
    „Mein Herr, verzeiht diese späte Störung. Unsere Reise war sehr beschwerlich und wir würden gerne, falls es Eure Güte zuließe uns kurz erwärmen und womöglich saubere Kleidung erwerben, falls es Euch keine zu großen Umstände macht.“
    Die Türe wurde aufgerissen.
    „Was?“

    Wieder so eine Frage. Was hatten diese 'Menschen' bloß mit diesen rhetorischen und widersinnigen Fragen, das war ja nicht auszuhalten!
    Und doch schaffte er es, wider seiner Art, er hielt sich im Zaum.
    „Wir suchen Zuflucht in Euren Haus, mein Herr.“
    „Ja ja, das habe ich verstanden. Was habt Ihr anzubieten?“
    „Gold wenn Ihr möchtet.“
    „Hmhm. Gold klingt gut, aber das ist schnell weg.“
    „Und wenn ich Euch mehr Gold gebe?“
    „Das klingt schon besser. Aber zu Essen gibt es nichts!“
    „Mein Herr, wir wollen uns nur erwärmen und wenn es geht frische Kleidung erwerben, die ich selbstverständlich auch bezahlen werde.“
    „Zu wievielt seid ihr denn?“
    „Sechs, mein Herr.“
    „Hört endlich auf mit diesem Herr, verflucht!“
    „Verzieht, mein.... verzeiht.“

    Der Hausherr spuckte aus.
    „In der Scheune ist Platz, aber ich will das Gold jetzt. Zweihundert Stück. Jetzt.“
    Nicolei nahm einen kleinen Beutel von seinem Gürtel und reichte ihm den Hausherren. Dieser wog das Gewicht kritisch ab und gab sich zufrieden.
    „Die Scheune ist dahinten.“
    „Habt Dank.“
    „Wie auch immer. Ich komme nachher zu euch, wenn ihr mir nicht passt, verschwindet ihr wieder, klar?“
    „Natürlich.“

    Laut schloss sich die Türe des Hausen. Irgendwie verspürte er das Verlangen... er unterdrückte es.
    Er ging zu der Gruppe zurück, die schon auf ihn wartete.
    „Wir bekommen für diese Nacht die Scheune, unter der Bedinngung, dass wenn wir ihm nicht passen, wieder gehen müssen, aber wenn wir uns benehmen...“ ein kleines, leises Lachen entfuhr ihm, als er daran denken musste, was er gerne mit dem Hausherr vorhatte, „... lässt er uns hier nächtigen. Zwecks frischer Kleidung für uns, müssen wir neu Verhandeln, aber er ist gierig. Sollte also kein Problem werden.“

  4. Beiträge anzeigen #4
    Schwertmeister Avatar von Edon Mesotes
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    Edon Mesotes ist offline
    Der Dieb blickte an sich herunter und musste grinsen. Saubere Kleidung klang durchaus vernünftig, auch wenn man vielleicht als armer, geschundener Mensch in schmutzstarrenden Kleidern vielleicht einen kleinen Mitleidsbonus bei der Garde bekam. Die Frage, wie der Bauer denn gedachte, sechs Leute wieder vom Hof zu jagen, falls diese sich weigern sollten, stellte er nicht. Da der Bauer, dem in diesem Szenario die Rolle des Vertreibens zukam, nicht anwesend war,wäre der tiefere Sinn über die Erkundigung seiner Arbeitsmethodik ohnehin nicht enthalten und damit rhetorisch gewesen, woran ihm in diesem Moment nichts lag.
    Viel mehr interessierte ihn ohnehin die Frage, ob das nicht derselbe Bauernhof war, den er mit Rafik, Wendel und Raad nicht schon einmal gegen den Willen des Inhabers geplündert hatte, um sich ein wenig mit Werkzeug einzudecken, dass man zum Gardisten töten zweckentfremden könnte. Die Antwort darauf fand sich leider auch nicht direkt in den verworrenen Tiefen seines ebenso verworrenen Oberstübchens, während Rafiks Kopf dies schon eher zu bejahen schien. Damit schien die stillschweigende Übereinkunft getroffen, dem Bauern nicht mehr als nötig unter die Augen zu treten, da ihr unerwartetes Neuerscheinen diesen vielleicht zulasten der Gesundheit beeinflussen könnte und damit war ja keinem gedient.

    Damit stand der Plan also: die anderen vier konnten sich beispielhaft benehmen und Rafik und er sahen möglichst zu, durch ihr benehmen keinerlei weiteres Aufsehen zu erregen, wodurch sie später trotz Vorsehung das Nachsehen haben könnten...

  5. Beiträge anzeigen #5
    Schmetterling  Avatar von Redsonja
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    Redsonja ist offline
    "Wenn er so gierig ist, dann sollten wir ihm einen Handel vorschlagen. Wir könnten seine Waren in Thorniara für ihn verkaufen, denn ich bin mir sicher, dass er so abweisend ist weil er kürzlich schlechte Erfahrungen gemacht hat. Dieses Gebiet hier liegt zwischen zwei Fronten. Kein schöner Ort."

    Resümierte die rothaarige Kriegerin und beschloss zu versuchen sich mit seiner Frau zu unterhalten. Als er ihnen Kleidung brachte, folgte sie ihm.

    "Was willst du noch?"

    Fragte er barsch.

    "Hast du auch Kleidung für Frauen?"

    "Nein und nun verschwinde."


    Antwortete er und machte eine wegwerfende Handbewegung.

    "Keine Magd?"

    Insistierte Redsonja zum letzten Mal, bis er resigniert seufzte. Sie verkniff sich ein feines Lächeln, dann schaute sie ihm hinterher, wie er im Haus verschwand. Kein einfaches Leben.

  6. Beiträge anzeigen #6
    Provinzheld Avatar von Rufus
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    Rufus ist offline
    Rufus begann damit, seine alte dreckige Kleidung durch die neue zu ersetzen.
    Die alte Lederrüstung wollte er allerdings nicht verlieren, deshalb ging er nachdem er sich vollständig umgezogen hatte mit ihr nach draußen und versteckte sie hinter einem Baumstumpf.

    Er wollte sie auf dem Rückweg wieder mitnehmen, denn sie bot mehr Schutz als diese Landarbeiterkleidung, die einzig und allein der Tarnung galt.

    "Bequem ist sie," meinte Rufus und bewegte sich etwas seltsam in der Scheune auf und ab.

  7. Beiträge anzeigen #7
    Schmetterling  Avatar von Redsonja
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    Redsonja ist offline
    Redsonja war an jenem Tag vor der Hahn krähte aufgestanden, um ihre beiden dunklen Waffen zu verstecken. Den nachtschwarzen Dolch hingegen behielt sie bei sich. Sonst nichts. Dann zog sie die Kleidung an, die der Bauer ihr gegeben hatte. Nun fehlte nur noch der Feinschliff. Mit Kohle zeichnete sie ihre Augen nach, färbte die Brauen und Wimpern dunkel und betupfte dann ihre Lippen mit roter Farbe. Den Abschluss bildete ein brauner Puder, der ihren Haaren einen neuen Glanz verlieh. Sie war ewig damit beschäftigt ihr Äusseres zu verändern. Was sie positiv stimmte war, dass ihr Gesicht kaum einer Person noch bekannt vor kam. Jene, die sie gesehen hatten, taten dies vor vielen Jahren in Vengard. Es waren nur die höchsten Amtsträger gewesen. Jene, die hoffentlich weder zum Wachdienst eingeteilt waren, noch diesen Überwachten.

    Rufus war der erste, der aus der Scheune hervor gekrochen war und hatte mehrmals schauen müssen, ehe er die rothaarige Kriegerin erkannte. Sie grinste breit und schickte ihn bereits alleine auf den Weg. Nicht aber bevor sie ihm die Hafenkneipe als Treffpunkt genannt hätte. In der Schenke am Marktplatz waren einfach zu oft Milizen anzutreffen.

    Etwas später waren auch Rafik, Edon und Bunt mit einem Handwagen gefüllt mit Brennholz aufgebrochen. Denn noch waren die Tage kalt und die Burggemäuer liessen sich kaum aufheizen. Zudem hatte der Bauer ihnen keine wertvollere Ladung mitgeben wollen. Sie hatten auch noch erfahren, dass die Wachen momentan sehr vorsichtig waren. Sie beschlossen selbiges auch zu sein und machten sich auf den Weg.

    Sjadu und Redsonja in vorsichtigem Abstand zu den anderen drei.

  8. Beiträge anzeigen #8
    Provinzheld Avatar von Rufus
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    Rufus ist offline
    Rufus ging also vor, seine Beine schlotterten, als er sich immer mehr der Stadtmauer näherte.
    Diese war sehr hoch und davor standen einige Männer in glänzenden Rüstungen, die man schon von Weitem sehen konnte.
    Sein Messer, das der Jäger immernoch bei sich trug warf er schnell noch in ein Gebüsch, denn damit würde er sicherlich nicht nach Thorniara gelassen werden.

    "Also, Treffpunkt ist eine Schenke im Hafenviertel," wiederholte er für sich nochmal, damit er es nicht vergessen würde

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    Schmetterling  Avatar von Redsonja
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    Redsonja ist offline
    Das ganze Waffenarsenal, das sie so oft mit sich herumzutragen pflegte, wartete gut versteckt auf sie, währen sie die Kleidung nochmals wechselte. Sjadu hatte sich kluger Weise noch gar nicht umgezogen, denn sie hatte den Einwand gebracht, was wohl mit zwei leichten Mädchen passieren würde, die eindeutig aus der Richtung von Setarrif kamen.

    "Sie würden freundlich befragt."
    Entgegnete Redsonja mit einer gewissen Vorahnung. Das konnte ungemütlich werden. "Ausser eine von uns gefällt den Wachen so gut, dass sie nur an ihren direkten Nutzen denken."

    Dass sie das beide nicht wollten, war klar. Der rothaarigen Kriegerin lief gar ein kalter Schauer den Rücken hinunter, denn Erinnerungen kehrten zurück. Es gab Zeiten in denen der eigene Körper nicht einem selbst gehörte. Zeiten, die sie vergessen wollte und das tat sie, während sie zu klettern begannen. Von Osten nach Westen über die Felsen, welche die Ausläufer einer Bergkette bildeten. Sie war mit Taeris zusammen einmal da hinüber direkt nach Thorniara hinein geklettert. Doch bei Tageslicht empfahl sich dieser Weg nicht. Es war anstrengend besonders für die rothaarige Kriegerin, deren rechter Arm zwar wieder trainiert war, allerdings nicht zum klettern. Sjadu wirkte da anders. Einer Spinne ähnlich huschte sie über die Felsen. Redsonja konnte die Schönheit dieses Anblicks nur geniessen. Ihre Hände waren taub, denn der Weg schien weit, das Wetter noch immer garstig und ihre Haut war gerötet. Dennoch hatten sie es bald geschafft. Bald würde keiner mehr vermuten, dass die beiden Damen, die am westlichen Tor anklopfen würden, aus Setarrif kamen.

  10. Beiträge anzeigen #10
    Ehrengarde Avatar von Noxus Exitus
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    Noxus Exitus ist offline
    Obwohl Noxus im Normalfall den frostigen Wind willkommen heißen würde, störte er sich zunehmenden daran. Es war kalt genug, um Wasser gefrieren zu lassen und windig genug, um die kleinen Rauchschwaden des misslungenen Lagerfeuers zu ersticken.

    »Verflucht!«, rief er unvorsichtig in die Nacht und warf die Holzapparatur beiseite. Da war es sogar im Minental, unter Tonnen von Gestein, einfacher Flammen zu erzeugen. Hier, östlich des Weißaugengebirges, unweit der ersten Baumkronen, die im Mondschein tanzten statt wie sonst zu thronen, schien ihm das unmöglich. Vielleicht war er doch zu lange im Kastell geblieben, hatte verlernt, wie man mit der Natur umzugehen hatte? Missgelaunt schritt unweit seines Gepäcks durch das hohe Gras, auf der Suche nach größeren Steinbrocken, um den Windschutz zu vergrößern. Priester Beliars hin oder her, ohne wenigstens ein kleines Feuer, dass seine Glieder aufwärmte oder einem weniger opulenten lauwarmen Mahl würde er in den nächsten Tagen elendig zu Grunde gehen. Hoffentlich war es das wert.

    Die magische Einwirkung auf Xarith war richtig dosiert gewesen, sie hatte ihn förmlich umgehauen - Sicherlich hatte er deutlich länger mit den Symptomen zu kämpfen, doch die Chance, dass ihm tatsächlich die Augen geöffnet wurden, waren höher als bei Olivia. Doch die zierliche Schwarzmagiern schien gegen Ende ihrer Konversation ebenfalls getroffen gewesen zu sein. Letztendlich hoffte der Weißäugige nur, die beiden erreicht zu haben, sonst würde er sich für nichts den Hintern abfrieren. "Warum muss es im Frühling auch so frisch sein, verdammt!"
    Nachdem er eine gute Stunde daran verzweifelte, die Hölzer senkrecht aneinander zu lehnen, um die von der Mitte aus zu entzünden - Das spärliche Holzgerüst brach immer wieder zusammen - machte er mit der linken Hand, die glücklicherweise durch die wärmenden Binden von weiteren Luftpeitschen verschont blieb, weiter, zweifelte dann bald an seinen Fertigkeiten, bis ihm Adanos für einen Moment wohlgesonnen war und auf weitere Böen verzichtete.
    Während er so nah am Feuer lag, wie es ihm erlaubt war, ohne seine Robe in Brand zu setzen, nahm er sich vor, bei Morgengrauen entgegen Weißaugengebirge zu marschieren und das alte Höhlensystem aufzusuchen, in welchem er damals mit Aaras auf eine Harpyie gestoßen war. Falls er denn im Morgengrauen aufwachen sollte.

    "Bei Beliar! jetzt muss ich auch noch scheißen!"

  11. Beiträge anzeigen #11
    Dr. Hüter des Kastells  Avatar von Ardescion
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    Ardescion ist offline

    Vor dem Tore des Kastells

    Die Sonne, die der Gott des Feuers wie ein immerwährenden Mitesser an den Himmel gepflanzt hatte, verharrte still und war hinter einem Vorhang aus Wolken ungesehen, derweil der Staub des Weges vor dem dunklen Gemäuer vom Winde aufgewirbelt wurde. Zwischen dem Staub im Zug des harschen Windes hockte schweigend und mit geschlossenen Augen der Hohepriester der dunklen Mächte und lauschte und folgte beobachtend den filigranen Strängen der Magie, welche die Welt umspannt hielten und die, berührte man sie mit einem Fühler der eigenen Sinne, wie die Seite einer Harfe sanft und schön erklungen.

    Lediglich der Wind in seinem beständigen Rauschen trug etwas zur Kulisse der vorhandenen Geräusche bei, derweil die Tore verschlossen waren und die Skelette mit leerem Blick und ewigem Grinsen all die Worte, die sie dem Magus gerne entgegen geschleudert hätten, vorsichtshalber und doch beschwerlich herunterschluckten. Der Meister dagegen wartete darauf, dass die Tore sich öffneten und die nicht gesuchte Gesellschaft zur Reise sich um ihn scharrte, auf dass sie gemeinsam auf den Wogen des in ihnen keimenden Fanatismus‘ gen Bakaresh reiten konnten, um von dort zur wahrer Höhe erhoben wie der Adler seiner Beute entgegen sich auf Thorniara stürzen konnten.

    Doch die Tore blieben verschlossen und bargen ihr Geheimnis, bargen Joe Black und seine Schülerin Olivia Rabenweil, obgleich der ehemalige Hüter wusste, dass die Nachricht, die er einem Dämon aufgetragen hatte an Joe Black weiterzugeben, angekommen war und der ehemalige Assassine bereits wusste, dass sein Meister vor dem Tore verweilte.

    Und so erhob sich der Wind und wogte den Staub der Straße auf, derweil der Hohepriester weiter voll der Inbrunst in den Sphären der die Welt umspannenden Magie weilte und dem Klang ihrer berührten Fäden lauschte wie ein trunkener Lautenspieler, der den rechten Klang suchte.

  12. Beiträge anzeigen #12
    Veteran Avatar von Aaron
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    Aaron ist offline
    Schon direkt vor den Toren kam Aaron wieder davon ab so schnell wie möglich den Abstieg zu wagen, denn vor dem Kastell saß eine Gestalt. Sie bewegte sich nicht, als das Tor sich öffnete und wieder schloss und auch ansonsten schien dieser Mensch - so es denn einer war und nicht wieder eine skelettierte Form irdischen Daseins - nicht das Bedürfnis zu haben in das Kastell hinein zu kommen.

    Gerade wollte Aaron sich in Richtung Abstieg entfernen, da bewegte sich die Gestalt dann doch. Unwirsch... so als ob er über etwas nachgedacht hätte und jetzt dabei gestört worden wäre. Aus irgendeinem Grund musste der Ordensbruder an einen alten Zausel denken, der Kreise auf den Boden malte und sich darüber aufregte, dass diese zerstört wurden. Er schob das Bild beiseite und meinte nur trocken.

    "Es war nicht meine Absicht zu stören."

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    Dr. Hüter des Kastells  Avatar von Ardescion
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    Ardescion ist offline
    Der Tag war gegangen und hatte der Nacht den Platz geräumt, wie das Licht entschwunden war und der Dunkelheit die zu bespielende Bühne überließ. Nur der Wind war geblieben und wogte den Staub der Straße auf, derweil der Hohepriester seinem Klang und dem der Magie lauschte, hoffend einen Namen zu erfahren, der unbestimmt in den Geist jener gewesen wäre, welche die Magie nicht zu berühren vermochten, doch bestimmt dort, wo der Geist offen für die Kraft war, welche die Welt umspannte.

    Gerade, als der Meister glaubte, einen fernen, zuvor noch fremden und schließlich vertrauten Klang im Gefüge der Magie wahrzunehmen, drang ein Geräusch in sein Bewusstsein, so schallend und tölpelhaft, dass es das feine Flechtwerk aus Ruhe und Erkenntnis in sich zusammenfallen ließ, und gereichte jenem Mann, der sonst fremd jeder Empfindung war, ein Seufzen auszustoßen, welches von einer solch tiefen Resignation sprach, dass, hätte er sich selbst mehr Menschlichkeit zugestanden, ihm wohl ein kalter Schauer über den Rücken gelaufen wäre.

    „Natürlich wolltet ihr dies nicht.“, erwiderte der Hohepriester in einem Ton, der selbst das geringste Anzeichen von Feuchtigkeit in der Luft gefrieren und als Raureif ausfallen ließ, und blickte die fremde Gestalt an, „Wer will das schon? Stört nicht alles, was sich bewegt, allein wegen der Abart der Zusammenstellung, welche zwar die Symmetrie erstrebt, doch nie erreicht, mindestens das Auge, wenn es nicht gar schon den wachen Geit beleidigt? Oder seid ihr einer von jenen, welche über dieses Übel, das sich selbst Mensch nennt, hinwegzublicken vermag und sich anderen, geistig höheren Ebenen geöffnet hat, gar fähig, mir etwas zu bieten, dass zu bieten mir schon lange niemand mehr vermochte?“, in einem Anfall von Gier schob sich die Zunge des Magus zwischen den Lippen hervor und strich geschwind über eben diese, um sich dann blitzschnell wieder in ihr feuchtes Heim zurückzuziehen.

  14. Beiträge anzeigen #14
    Veteran Avatar von Aaron
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    Aaron ist offline
    Irgendwo bei dem fremdartigen Wort 'Symmetrie' war Aarons Verständnis für den einem Knoten gleichenden Satzbau des fremden ausgestiegen und erst etwas später hatte er wieder in den Sinn hineingefunden, weshalb er wohl einen Moment etwas reaktionslos dagestanden hatte, ehe er reagieren konnte.

    "Nun... ich öffne mich weniger den höheren... Ebenen. Ich habe mich eher darauf spezialisiert die noch niedrigeren zu... neutralisieren." Er war schon fast stolz darauf, dass ihm dieses Wort eingefallen war. Seine Worte waren begleitet worden von einer Spur Sarkasmus und der Verwunderung über den merkwürdigen Verlauf dieses Aufeinandertreffens. Geredet hatte Aaron seit seinem ersten Besuch nur noch mit Kastellbewohnern, die dem Anschein nach noch nicht allzu tief in dem Bann Beliars gestanden hatten. Bei diesem hier hatte Aaron eher das Gefühl, dass das Chaos des dunklen Gottes Spuren im Hirn hinterlassen hatte, die einige einfache Gedankengänge kompliziert werden lies.

    "Ich war hier um mir für diese Aufgabe ein Werkzeug fertigen zu lassen, falls das wichtig ist."

  15. Beiträge anzeigen #15
    Dr. Hüter des Kastells  Avatar von Ardescion
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    Ardescion ist offline
    Auf der Spitze der Klippe nahe dem Kastell kehrte Ruhe ein, nachdem ein Fremder seine Worte vor dem Hohepriester gesprochen hatte und damit doch nichts bewirkt hat, außer, dass dieser, dem die Erkenntnis der Dinge nicht fern war, das anfänglich hohe Interesse an seinem Gegenüber verlor, wenngleich nicht soweit, dass er sich enerviert von seinem Gegenüber abgewandt hätte, so genug, dass er für einen kurzen Augenblick ein fremdes Gefühl, welches ihn fern an Enttäuschung erinnerte, verspürte.

    „Einer, der danach strebt, jene, die ihm unterstehen, zu dominieren, ist bloß zu feige jene, die ihm gleich oder höher sind, herauszufordern. Welchen Wert hat der Tod einer Wanze für den Menschen, wenn doch nur den, dass die eigene Angst getilgt oder dem eigenen Sein wieder Ruhe gegeben worden ist? Welche Lust verspürt der Weise daran, jene, die nicht fähig sind, seinen Gedanken zu folgen, zu demütigen, wenn doch alles, wonach er sich sehnt, jener Mensch ist, der ihn nicht nur versteht, sondern ihm auch etwas entgegen zu setzen hat?“, fragte der Hohepriester der dunklen Mächte in einem Anfall von Freimut und erhob sich schließlich vom Boden, auf dem er zuvor noch in der Haltung seiner Meditation viele Stunden verweilt hatte. Seine Knochen knackten dabei, als hätten sie vergessen, dass sie nicht bloß existierte, die eine Haltung zu wahren.

    „Wichtig ist nichts. Alles, was in dieser Sphäre existiert, sei es Leben oder bloß ein abstrakter Gedanke, hat bloß einen Wert für die Gleichen, doch nicht für die, die über den Sphären stehen und wissen, dass jedes Leben und jeder Gedanke endlich ist. Macht nicht dies den Reiz des Seins aus, zu wissen, dass alles enden wird? Wozu noch streben, wenn man weiß, dass am Ende von einem selbst nichts bleibt? Ach… ich sehe in euren Augen, derlei Gedanken sind euch fremd? Fürchtet ihr gar den Tod?“

  16. Beiträge anzeigen #16
    Veteran Avatar von Aaron
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    Aaron ist offline
    "Ihr habt wohl recht, denn ich tue lieber etwas als darüber zu reden. Doch den Tod fürchte ich nicht mehr als irgendwer, sonst würde ich mich irgendwo in einem dunklen, sicheren Gemäuer verstecken, in dem mir keiner etwas anhaben kann."

    Aaron verzog die Mundwinkel. Er hatte irgendwie das Gefühl gehabt, dass diese Gestalt anders sei und irgendwas hatte ihn dazu bewogen nicht gleich weiter zu gehen. Doch er sah sich enttäuscht. Auch dieser redete soviel, wenngleich der Ordensbruder nicht beurteilen konnte, ob er nicht vielleicht auch etwas tat.

    "Wichtig ist, dass man weiß wofür man steht und den gewählten Weg auch beschreitet und nicht nur darüber redet."

  17. Beiträge anzeigen #17
    Dr. Hüter des Kastells  Avatar von Ardescion
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    Ardescion ist offline
    Der Meister schüttelte den Kopf in einer kurzen und prägnanten Bewegung, die deutlich sein Missfallen ausdrückte, aber es nicht zu einer übertriebenen, abartigen Spielerei verkommen ließ, wie manch ein anderer, der nicht mehr an sich halten konnte, es so gerne tat.

    „Nicht mehr als irgendwer sonst bedeutet noch immer, dass ihr den Tod fürchtet, da die meisten, die leben, den Tod fürchten. Aber erst, wenn die Furcht vor dem Tod nicht mehr in einem existiert, wird der Mensch frei darin, die wirklich großen Dinge seiner Zeit zu vollbringen, ganz gleich, ob er weiß oder nicht, dass auch sie vergehen werden.

    Sodann rede ich nicht über meinen Weg. Welchen Weg glaubt ihr denn in den Worten, die ich spreche, erkannt zu haben? Jeder Weg kann mit ihnen konform gehen, gerade so, wie man das, was ich sagte, verstehen will. Ihr solltet lauschen auf die Worte, die gesprochen werden, die sie bergen nicht bloß Philosophie. Hinter jedem Wort vermag eine Tat zu stehen und hinter jeder Tat ein Wort. Keine Notwendigkeit freilich. Aber es bedarf lediglich eines Funken, um diese Konstellation doch hervor zu bringen. Aber was nützt die Tat, wenn es nichts gibt, wogegen sie sich richten kann? Soll ich euch umbringen, weil ihr hier seid? Oder ist das Gespräch, dass zu führen mit euch ich mich anschickte, nicht auch eine Tat?“

  18. Beiträge anzeigen #18
    Auserwählter Avatar von Joe Black
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    Joe Black ist offline
    Langsam und mit fürchterlich klingendem Knarren öffneten sich die beiden Torflügel des Kastells.
    Dabei wirbelten sie Staub auf der sich über die Jahre in etlichen Schichten ausserhalb der Gemäuer angehäuft hatte. Es war nach wie vor schönes, gar schon heiteres Wetter. Die Sonnenstrahlen wärmten bis zu den Knochen und der Himmel präsentierte sich in einem kräftigen hellblau. Dutzende kleine weisse Wolken waren darüber gesprenkelt und liessen es wie ein Kunstwerk aussehen.

    Der ehemalige Assassine marschierte nach draussen und schloss für einen Moment die Augen um die Wärme zu geniessen. Er war über jeden verfluchten Sonnenstrahl froh, war er sich doch die brütende Hitze Varants gewohnt. Kräftig sog er frische Luft in die Lunge und atmete alte Kastellluft aus. Sogleich verspürte er, dass Leben dass in seine Muskeln einkehrte und ihn beflügelte. Glücklich aufgrunzend knackte er mit den Schultergelenken und warf die beiden Säcke neben sich in den Staub.
    Erst jetzt bemerkte er etwas abseits des Tores Meister Ardescion und einen andern Mann.
    Die beiden unterhielten sich miteinander und Joe fragte sich, ob Ardescion einen weiteren Streiter für ihre Sache gewonnen hatte. Der Mann schien unscheinbar zu sein. Sein Gesicht wurde Stellenweise von seiner Kapuze verdeckt, dennoch erkannte Black , dass der Mann südländische Gesichtszüge zu haben schien.
    Vielleicht ein Varanter? Der Schwarzmagier überlegte kurz ob er sich einfach dazu gesellen sollte, wie er es sonst wohl auch tun würde.

    Allerdings hegte er zu grossen Respekt vor Meister Ardescion, als dass er es wagen würde, ohne Vorwissen über den Grund ihres Gespräches einfach dazu zu stossen.
    Also nickte er seinem Meister nur stumm zu, so dass dieser ihn auch bemerkte, und ging dann schweigend zur Kastellmauer zurück wo er sich mit dem Rücken anlehnte und den Blick gen Gebirge schweifen liess. Spike thronte noch immer auf seiner linken Schulter, den langen Schwanz dabei zutraulich um den Hals Joes geschlungen.
    Sie warteten also nur noch auf Olivia, dann könnten sie aufbrechen. Er, Ardescion, Olivia Rabenweil und vielleicht auch der mysteriöse Fremde.
    Erneut blickte der ehemalige Assassine zu dem Mann der sich mit seinem Meister unterhielt. Etwas an ihm störte Joe, er wusste nur noch nicht was….

  19. Beiträge anzeigen #19
    Burgherrin Avatar von Olivia Rabenweil
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
    Olivia Rabenweil ist offline
    Olivia hastete die Treppe zur Eingangshalle hinunter. Sie war spät dran. Viel zu spät…
    Der Dämon hatte ihr schon vor einer halben Ewigkeit Bescheid gesagt, dass Meister Black los wollte und sie hatte es nicht ehr geschafft fertig zu werden. Sie hatte Probleme damit gehabt ihre Sachen zu packen. Ursprünglich wollte sie all ihre Habe in ihrer Kiste transportieren, doch sie bemerkte schnell, dass diese viel zu schwer und unhandlich war, um sie auf eine lange Reise mitzunehmen. Somit musste sie ihre Kleider und die Bücher, sowie den Proviant in ein großes Tuch rollen. Daran befestigte sie ein Paar Tragerieben, die die Dämonen ihr auf die Schnelle noch gebracht hatten.
    Das wulstige Bündel hatte sie sich dann auf den Rücken geschwungen wund war aus ihrem Zimmer gesprintet.

    Gerade hechtete sie mit langen Sätzen durch den Flur, der zum Tor führte. Sie keuchte, doch das laute Knarren der schweren Torflügel übertönte es.
    Schwitzend kam sie auf der unbefestigten Straße vor dem Kastell zu stehen. Das Wetter hatte sich in den letzten Tagen sehr gebessert. Man konnte es beinahe als gut bezeichnen. Ein leichtes Lüftchen, dass an ihr vorbei strich verschaffte ihr etwas Abkühlung im strahlenden Sonnenschein. Hier im Süden der Insel war es inzwischen wirklich warm geworden. Hoffentlich war der Winter nun endlich vorbei.

    Immer noch schwer atmend sah sie sich um. Vor ihr stand der Meister ihres Meisters, er war an der dunklen Aura, die er in seiner Umgebung verbreitete, gut wieder zu erkennen. Er schaffte es sogar im mildesten und schönsten Wetter, jemanden frösteln zu lassen. Ihre Blicke fielen auf seinen Gesprächspartner. Dieser Mann, den sie im Refektorium getroffen hatte. Wieder rumorte es in ihrem Hinterkopf. Er war ihr nicht unbekannt, doch sie konnte sich immer noch nicht erinnern, wo sie ihn schon einmal gesehen hatte.
    Sie lächelte in seine Richtung und hob die Hand zum Gruße. „Beliar mit Euch, namenloser Fremder!“ Sie lächelte, auch ihre Stimme klang heut fröhlicher als die letzten Tage. Wahrscheinlich lag das an der langsam untergehenden Sonne, die seit langem Mal wieder auf ihre Haut schien.

    Dann sah sich Olivia um, sie hatte ihren Meister noch gar nicht gesehen. Sollte sie etwas vor Black hier gewesen sein? Hatte sie sich ganz umsonst beeilt? Sie zog ihr Kopftuch zurecht und drehte sich zu zufällig auch noch einmal zum Kastell um. Dort stand Black, die Arme vor der Brust verschränkt und sah nachdenklich über die Landschaft. Er schien sie noch gar nicht bemerkt zu haben. War er so tief in seinen Gedanken versunken, oder strafte er sie mit Missachtung? Wahrscheinlich Zweiteres, denn es war allseits bekannt, wie scharf die Sinne eines Assassinen waren.
    Behutsam legte sie ihr Bündel zu Boden und ging mit leicht gesenktem Kopf zu ihrem Lehrmeister herüber. Als sie näher trat, wendete er den Kopf in ihre Richtung. Im langsam vergehenden Licht waren seine Augen tiefschwarz. Sie biss sich auf die Lippen.

    „Meister, entschuldigt, ich bin zu spät. Der Dämon sagte mir vorhin, dass wir doch zu Fuß nach Tooshoo wandern werden. Da musste ich meine Sachen noch umpacken. Leider bin ich nicht sonderlich geschickt darin und es hat länger gedauert. Ich hoffe Ihr musstet nicht zu lange warten…. Und wenn doch, dann tut es mir leid.“
    Sie sah zu Ardescion und dem Fremden herüber.
    „Wer ist dieser Mann, Meister? Ich habe ihn bereits einmal im Refektorium getroffen, und auch davor muss ich ihn schon einmal gesehen haben, denn er kommt mir so schrecklich bekannt vor. Doch ich kann mich beim besten Willen nicht daran erinnern wo das gewesen sein soll.
    Wird er uns begleiten?
    Auch wenn etwas wortkarg ist könnte ich aus ihm vielleicht noch herausbekommen wo ich ihn schon einmal traf, oder an wen er mich erinnert.“

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    Auserwählter Avatar von Joe Black
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    Joe Black ist offline
    Als sich das Tor erneut öffnete und Oliva ausspuckte spürte Joe Erleichterung die durch seinen Körper strömte. Sie konnten also aufbrechen! Zumindest sobald Ardescion so weit war und Sie auch wussten, ob der Fremde Teil der Reise sein würde oder nicht.
    Seine Schülerin , scheinbar fix und fertig für eine spannende und auch lehrreiche Reise, würdigte ihn mit keinem Blick! Ihr Interesse schien ganz Ardescion und dessen Begleitung zu gelten.
    Ungewollt eingeschnappt blickte Black gen Gebirge um nachdenklich und desinteressiert zu wirken. Als sich Olivia dann zu ihm gesellte, plagte ihn das gute Kind auch schon wieder mit Fragen.
    Er hob die rechte Augenbraue und kratzte sich mit der linken Hand gelangweilt am Kinn. Sein Blick wanderte von Olivias grossen neugierigen Augen hinüber zu dem mysteriösen Mann mit der Kapuze und wieder zurück.
    Dann zuckte er unwissend mit den Schultern und erwiderte trocken:
    „Keine Ahnung wer er ist. Sollte er uns begleiten wird es so sein.“
    Sein Blick verhärtete sich, ganz so als ob er folgenden Worten Nachdruck verleihen wollte:
    „Ardescions Worte und Entscheidungen werden niemals in Frage gestellt! Sollte er bestimmen, dass dieser uns noch so fremde Mann Teil der Gruppe wird, wirst du ihn behandeln wie einen Bruder! „
    Sein Blick verharrte noch einen Moment lang auf ihr. Er überlegte ob sie jemals genauso ein inniges tief loyales Verhältnis zu ihm haben wird, wie er zu Ardescion.
    Nie würde er die Worte seines Meisters anzweifeln, nie einen Befehl missachten, selbst wenn er damit gegen die persönliche Gesinnung oder Entscheidung handeln würde. Seine Loyalität gegenüber seines Meisters kannte keine Grenzen. So hatte er es Beliar geschworen, so sollte es auf ewig sein.
    Er lockerte seine grimmige Grimasse wieder und schenkte seiner Schülerin ein warmes Lächeln.

    „Kommt hier rüber, wir setzen uns ein wenig an diesen Hang hier und geniessen die warmen Sonnenstrahlen.“

    Seine Schülerin nickte scheinbar erfreut und tat wie ihr geheissen. Den Rücken zu Ardescion und seinem Gesprächspartner gekehrt, blickten die beiden den Hang hinab aufs offene Meer. Vom Sonnenschein umspielt wirkten die Wellen in weiter Ferne beinahe wie das goldene Haar einer Schönheit. Black musste die Augen ein wenig zusammenkneifen, da ihn die Sonne blendete. Er legte den Kopf etwas zur Seite und stupste spielerisch mit dem linken Ellenbogen gegen ihre rechte Schulter.

    „Wir haben eine lange nicht ganz ungefährliche Reise vor uns. Es freut mich sehr, dass du über genügend Hingabe verfügst um uns dabei zu begleiten und zu unterstützen.“

    Er zog an seiner Halskette und der kleine schwarze Beliarsgebetsanhänger kam zum Vorschein.

    „Er wacht immer über uns. Sein Blick wandert über das Totenreich genauso wie über das Reich der Lebenden. Er sieht uns im Licht sowie in der Dunkelheit.
    Deine Taten werden von ihm beachtet Olivia. Und genau dass ist es, was es ausmacht Kind! Taten, nicht Versprechungen, Wünsche und Gedanken. Taten!“
    Plötzliches Gekreische , heraufbeschworen von der scheinbar zu intensiven Annäherung Joes an Olivia, durchbrach die Idylle. Tobend mit weit aufgerissenem Maul sprang Spike von Joes Schultern und stürzte sich wagemutig auf Olivias Kopf, wo zu ihrem Glück, nach wie vor kein langes Haar zugegen war, dass der kleine Rächer hätte zerstören können.

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